Programmheft

FINAL
CUT
2015 – Screening
der HFBK-Abschlussfilme
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 1
30.04.15 12:15
2
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 2
vor
30.04.15 12:15
Wort
Prof. Pepe Danquart
Hochschule für bildende
Künste Hamburg
3
Seit nunmehr fünf Jahren greift die finanzielle Unterstützung der
Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) bei unseren Abschlussfilmen mit einer solch bemerkenswerten Wirkung, dass sie nicht
mehr weg zu denken ist. Sie ist substanzieller Bestandteil der Lehre an
der HFBK geworden – und ein Segen für unsere Absolvent/innen, die
dadurch (und mit den Eigen-/Sachmitteln der Hochschule) auf ein bescheidenes Budget zurückgreifen können. Auch wenn die einzelnen
Förderbeträge für die Filme nicht üppig sind, besitzen sie einen hohen
Motivationswert für die Studierenden, die damit ambitionierte künstlerische Projekte angehen, die faktisch so nicht möglich waren, bevor es
zu dieser segensreichen Kooperation mit der FFHSH kam.
Gerade weil das Studienziel an der HFBK nicht die Festlegung auf
klassische Berufsbilder wie Regie, Drehbuch oder Kamera ist, sondern
es um die Entwicklung eigenständiger künstlerischer Arbeiten, um umfassende Kenntnisse des Mediums Film von seinen traditionellen bis zu
den aktuellen digitalen Techniken und deren ästhetische Relevanz, es
schlussendlich um die (theoretische) Reflektion der Methoden filmischer
Darstellung im Fiktionalen, im Dokumentarischen und im Experimentellen geht, ist die Möglichkeit der Übertragung des Theoretischen ins
Praktische essentieller Teil der Ausbildung. Wir nennen es: ein projektorientiertes Studium.
Und das geht nun mal nur mit finanzieller Unterstützung. Weil filmische Praxis Geld kostet. Weil Film die Kollektivste aller Künste ist und
damit personal-intensiv. Weil man Mitarbeiter braucht, um einen Film zu
drehen. Weil man Drehorte, Kostüme, Kamera- und Schnitt-, ja überhaupt
Technik braucht. Weil man essen muss, damit man Filme drehen kann.
So profan ist das manchmal.
Es ist himmlisch, geniale Ideen und Theorien zu entwickeln, sie praktisch umzusetzen ist meistens höllisch schwierig. Und der Teufel nennt
sich nicht selten Finanzierung. Deshalb danken wir an dieser Stelle ausdrücklich und aufrichtig der Kulturbehörde Hamburg, der Hamburgischen Kulturstiftung für die Bereitstellung des HFBK-Filmpreises und
im Besonderen allen Mitarbeitern der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und dort an erster Stelle der Geschäftsführerin Eva Hubert
für die unkonventionelle, transparente und kooperative Förderpraxis bei
unseren Abschlussfilmen, die sich von Beginn an schnell und gut einspielte. Mit Marie Sorgenfrei haben wir nun auch eine Mitarbeiterin an
der HFBK, die die Schnittstelle dieser höchst produktiven Kooperation
kompetent betreut.
Dass der Film(ausbildungs)standort Hamburg davon profitiert, zeigen die zahlreichen Filme, die aus der Hochschule heraus auf nationalen
und internationalen Festivals gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet
werden.
Lassen wir ihnen durch gemeinsame Anstrengung noch viele folgen!
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 3
30.04.15 12:15
4
Eva Hubert
Filmförderung Hamburg
Schleswig-Holstein
Gruss
Der Film »Sag mir Mnemosyne« von Lisa Sperling feierte auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion »Perspektive Deutsches Kino« seine
Weltpremiere. Bereits im vergangenen Jahr wurden auf den Festivals in
Berlin »Souvenir« von André Siegers und in Leipzig »Sansui, Landschaft«
von Nina Wiesnagrotzki gezeigt.
Es sind drei Beispiele für eine besondere Filmästhetik, eine andere
Erzählweise und einen neuen Blick auf Dinge und Menschen. Alle drei
Filmemacherinnen und Filmemacher haben an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) studiert. Die HFBK schafft für ihre Studierenden einen inspirierenden Freiraum, in dem es möglich ist, Experimentelles zu wagen und bestehende Genres zu hinterfragen. In einem
künstlerischen Umfeld, ohne Quotenzwang und Druck Filme zu entwickeln und zu realisieren, ist notwendig und absolut unterstützenswert.
Seit Jahren begleiten wir als Filmförderung Hamburg SchleswigHolstein Absolventinnen und Absolventen des Filmstudiums der HFBK:
Einladungen an Studentenfilme zu internationalen Festivals unterstützen wir mit Untertitelungen, die Produktion der Filme wird seit sechs
Jahren institutionell mit einem kontinuierlichen finanziellen Beitrag gefördert. Es ist eine wichtige Aufgabe, den jungen Filmemacherinnen und
Filmemachern mit gesicherten finanziellen Mitteln den Rücken frei zu
halten, sie zu stärken und auf ihrem Weg hinaus in die Filmwelt zu begleiten.
Wir sind weiterhin gespannt auf viele neue Geschichten, auf neue
Richtungen und auf mutige, kreative Filmemacherinnen und Filmemacher mit ungewöhnlichen Ideen und freuen uns außerdem auf eine anregende Präsentation im Metropolis Kino.
Eva Hubert
Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 4
30.04.15 12:15
Wort
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 5
5
30.04.15 12:15
D/TUR 2015, Essayfilm
25 min., HD, Farbe
Baba
Buch/Regie – Akın E. Şipal, Kamera – Yannick Kaftan, Schnitt – Arne Körner, Sounddesign – David Huss,
Darsteller – Can Stefan Şipal, Kâmuran Şipal, Akın Şipal, Johannes Wagenknecht
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 6
6
Ein Übersetzer, der nicht interviewt werden will; der ein Schriftsteller ist und lieber Schriftsteller sein will als Vater; der aber Vater
ist. Dessen Sohn, der kein Schriftsteller ist, sondern Psychologe und
radikaler Konstruktivist; der ein guter Vater sein will; der seinen
Sohn zum Schriftsteller erzieht? Ein Film, der die Beziehungsrelationen von Männern über drei Generationen hinweg abzubilden
versucht. Männer, die in all ihrer Unterschiedlichkeit fundamentale Gemeinsamkeiten haben: eine Affinität zur Sprache und ein gemeinsames Haus in Adana.
7
Akın E. Şipal, 1991 in Essen geboren, studiert Film im Master an der HFBK
Hamburg. Er macht Filme und schreibt Theaterstücke, die im Suhrkamp
Theaterverlag erscheinen. Sein Stück »Santa Monica« läuft zurzeit in einer Inszenierung von Tarik Goetzke am Nationaltheater Mannheim. Mit
dem Essayfilm »Baba Evi« beendete Şipal sein Bachelorstudium.
Kontakt:
[email protected]
Evi
Filmografie: Deprem Meprem, D/TUR 2013, Dokumentarfilm, 45 min., Baba Evi,
D/TUR 2015, OmU, Essayfilm, 25 min.
Pepe Danquart: Akin hat sich entschlossen, einen Film über seinen in Istanbul lebenden Großvater zu drehen, der Dichter und Schriftsteller ist, sich aber
nicht filmen lassen möchte. Aus künstlerischen Gründen. Sich schon immer in
formalen Extremen bewegend (filmisch dokumentarisch und schreibend als literarischer Dramatiker), hat sich Akin an ein künstlerisches Experiment gewagt:
die AUTOPOESIS. Ein Schlüsselbegriff der Systemtheorie: einen Film(Off) Text
in vorgegebener limitierter Zeit zu schreiben, eine »Geschichte sich selbst erzählen lassen, keine strukturellen Überlegungen, sondern die Gleichzeitigkeit
von Handeln und Erleben zuzulassen und Struktur in dem Moment zu denken, in
dem sie geschaffen wird.« Eigenwillig wie sein Text ist auch sein Film geworden.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 7
30.04.15 12:15
8
»Derjenige, der sich am Rosch Haschana an mein Grab nach Uman
begibt und dort die zehn Kapitel der Psalme Davids liest, sowie einige Münzen zu meiner Ehre spendet, für den werde ich mich längs
und quer stellen und dabei alles in meiner Macht stehende unternehmen damit ich ihn erlöse und rette.« So schrieb Rabbi Nachman,
einer der Gründer des Breslauer Chassidismus, der Ende des 18.
Jahrhunderts in der ukrainischen Provinz lebte. Sein Vermächtnis
wird auch heute ordentlich erfüllt. Über 30 Tausend Chassiden aus
der ganzen Welt kommen jährlich nach Uman zu seinem Grab. Das
jüdische Leben in der ukrainischen Stadt, in der von den Pogromen
der Haidamaken im 18. Jahrhundert bis zum Holocaust viele Juden
ermordet wurden, wird wieder präsent.
Aleksandra Geylyk wurde 1980 in Kiew geboren. 2004 zog sie zuerst nach
München und dann nach Hamburg. Sie studierte Dokumentarfilmregie an
der Hochschule für Kunst und Kultur in Kiew. 2014 schloss sie ihr Studium
in der Fachrichtung Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ab. Sie arbeitet als Filmemacherin und Journalistin für ukrainische
und deutsche Fernsehsender sowie für das Internet. Außerdem ist sie
als Volontärin bei dem Verein der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit
»Feine Ukraine« tätig.
Kontakt:
www.aleksandra-geylyk.jimdo.com
[email protected]
DAs
Ver
Filmografie: Das Leben vom Anfang an, UA 2000, Dokumentarfilm, 10 min., Der
Einwohner von Inneara, UA 2001, Dokumentarfilm, 12 min., Der Flüchtling, DE
2010, Dokumentarfilm, 15 min., Der letzte Tango in Landshut, DE 2010, Bericht,
10 min., Umzug der Landshuter Hochzeit, DE 2010, Reportage, 12 min., Euromaidan in München, DE 2014, Reportage, 12 min., 9. Mai, DE 2014, Reportage,
9 min., Warten auf Steinmeyer, DE 2014, Reportage, 7 min.
Pepe Danquart: Zadik Rabbi Nachman lebte von 1772 bis 1810 in der ukrainischen Provinz und gilt bis heute als größter Lehrer und Gründer des Breslauer
Chassidismus, dessen Lehre sich über die ganze Welt verbreitete. Seit mehreren Jahrzehnten kommen Chassiden von überall her zu Rosch Haschana (der
Feier des jüdischen neuen Jahres) an sein Grab nach Uman, um zu beten und zu
feiern. Der Film beobachtet, wie Tausende von chassidischen Juden diesen kleinen Ort für ein Wochenende im Ausnahmezustand beherrschen, wie die nichtjüdischen Ukrainer damit umgehen und wie konfliktreich es werden kann, wenn
Religionen so unmittelbar aufeinander treffen.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 8
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 9
Regie – Aleksandra Geylyk, Kamera – Ivan Zotikov, Max Sänger, Schnitt – Aleksandra Geylyk,
Sounddesign – Jan Hinz, Darsteller – Yehuda Puschkin
mächtnis
D 2015, Dokumentarfilm
40 min., HD, Farbe
9
D 2014, Dokumentarfilm
86 min., HDV, DV, Farbe
Sou
Regie – André Siegers, Kamera – Alfred Diebold, Tanja Häring, Schnitt – David Siegers, Ute Adamczewski,
Sounddesign – Roman Vehlken
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 10
10
Im Mittelpunkt des Films steht Alfred D., der sich selbst als »Demokratie-Exporteur« bezeichnet. Mehr als zwanzig Jahre lang hat sich
Alfred im Auftrag deutscher Stiftungen auf der ganzen Welt für demokratisches Bewusstsein und rechtsstaatliche Strukturen eingesetzt und seine Missionen filmisch festgehalten. Auch sich selbst
hat er dabei vor der Kamera immer wieder inszeniert, zuletzt seinen
Wahlkampf zur Kandidatur als Europa-Abgeordneter der SPD in
seinem schwäbischen Heimatwahlkreis.
11
André Siegers wurde 1978 in Möchengladbach geboren. Er studierte Literatur und Medienwissenschaften in Düsseldorf und absolvierte im Anschluss den Masterstudiengang Bildende Künste mit Schwerpunkt Film
bei Prof. Pepe Danquart an der HFBK Hamburg.
Kontakt:
[email protected]
Filmografie: Der Feierabendclub, D 2000, Dokumentarfilm, 60 min.
venir
Pepe Danquart: »Ein Mann und seine Kamera. Hunderte Stunden Material.
Fragmente. Souvenirs. Eine Auseinandersetzung mit dem privaten Videoarchiv
eines Stiftungsmitarbeiters.« So beschreibt André Siegers selbst seinen Film
»Souvenir«. Der Film ist eine Reise in die Hinterwinkel eines Menschen, der Dauerhaftigkeit und Bedeutung sucht, wo nach 30 Jahren Reisen und 130 Ländern
nur mehr Flüchtigkeit und Sehnsucht ist. Der sich vor der Linse seiner eigenen Kamera inszeniert und entwirft und voller Enthusiasmus und Aktivismus die Hauptrolle im Drama seines eigenen Lebens spielt.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 11
30.04.15 12:15
12
Dieser Film ist ein Märchen, in dessen Mittelpunkt die Beziehung
zwischen Bruder und Schwester steht. Das Mädchen wird nach einem Tag im Wald ausgefragt, weil der Bruder plötzlich an „Schuld“
erkrankt ist. Die Schwester sucht Hilfe bei der örtlichen Hexe, die
die Diagnose stellt, dass ihr Bruder von einem Dämon besessen sei.
So tritt die Schwester in der Unterwelt dem Dämon gegenüber. Während dieser Begegnung handelt sie die Vereinbarung aus, dass sie,
indem sie ihren Bruder küsst, den Dämon in ihren eigenen Körper
aufnehmen und so das Leben ihres Bruders retten kann. Allerdings
wird sie dann nie wieder mit ihrem Bruder sprechen können.
Carly May Borgstrom wurde in Innisfail (Alberta), Kanada geboren und studierte Film im Master an der HFBK Hamburg. Nach einem sechsjährigen
Aufenthalt in Asien schloss sie ein Drei-Jahres-Diplom am »Film and Television Institute of India« in Pune, Maharashtra ab und arbeitete als Regisseurin in der Kindertheatergruppe »Mindful Phoenix« in Kaohsiung, Taiwan. Carly zog nach Deutschland, um ihren Master in Film zu machen und
arbeitet derzeit an einem neuen Filmprojekt.
Kontakt:
[email protected]
Filmografie: Leaving Manitoba, CA 2002, Spielfilm, 8 min., Exploit of a Narcissist, CA 2007, Spielfilm, 11 min., Leaving with the Mind, IN 2009, Spielfilm/
Dokumentarfilm, 11 min., Boxhead, IN 2009, Spielfilm, 7 min., Shivagi Housing
Society, IN 2010, Spielfilm, 11 min., Fields, D 2011, Projektion, 4 min., A White
Bright Light, D 2014, Spielfilm, HD, 20 min.
A
White
Robert Bramkamp: In ihrem unverschämt burlesken und hintergründigen Märchen lässt Carly Borgstrom die psychologischen Erklärungsmuster gegen die
Wand laufen. Eine angedeutete Komplikation zwischen Bruder und Schwester
lockt konventionelle Projektionen in eine postsurreale Welt, in der sich die Realitäten miteinander verschlingen. Traumsymbolik und Psychodrama werden zum
Opfer einer ernsthaft-komischen Dekonstruktion.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 12
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 13
Regie – Carly May Borgstrom, Kamera – Thomas Oswald, Schnitt – Rosana Cuellar, Sounddesign – Julian Rambow,
Joscha Radaj, Ole Sünderhauf, Darsteller – Karla Bauer, David Reiber
Bright
Light
D 2014, Spielfilm
20 min., HDV, Farbe
13
D 2014, Spielfilm
16 min., 16 mm, Farbe
Rent
Life
Regie – Dana Tomoş, Kamera – Josefina Gill, Additional footage – Dana Tomoş, Alexandru Cîrneală, Schnitt –
Dana Tomoş, Sounddesign – Thomas Görne, Darsteller – Maria Drăguș, Alexandru Cîrneală, Martin Pawlowsky
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 14
14
»rent-a-life« ist ein Spiel. Die Protagonisten haben ihre eigenen Regeln über Leben und Tod entwickelt, die ihnen ermöglichen, neun
Leben gleichzeitig zu leben. Wie in einem Videospiel kann man einfach über einen Reboot/Restart entscheiden. Aber wer sich weigert,
den Regeln zu folgen, ist raus.
15
Dana Tomoş wurde 1988 in Cluj-Napoca, Rumänien, geboren. Dort studierte sie Film- und Medienwissenschaften an der Fakultät für Theater und
Fernsehen. 2011 begann sie ihr Master-Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg mit dem Schwerpunkt Spielfilm unter Betreuung
von Prof. Wim Wenders.
Kontakt:
[email protected]
-A-
Filmografie: City Nord, D 2014, Experimentalfilm, 1:30 min., SYNC, D 2012 in
progress, Essayfilm, Increparius, D 2012, Experimentalfilm, 3 min., Plan De
Evacuare, RO 2011, Spielfilm, 12 min., Selector, RO 2010, Spielfilm, 10 min.,
Anna O. Sau Asasinul Amenințat (Anna O. Or The Menaced Assassin), RO
2010, Spielfilm, 7 min., Contele Fotograf (The Count Of Valea Drăganului),
RO 2009, Dokumentarfilm, 11 min.
Wim Wenders: A dreamlike variation on »boy meets girl«, oder umgekehrt. In einem verlassenen Kino, einem Waschsalon und einer Tankstelle folgen wir einem
Paar, das umeinander kreist und sich voreinander schützt. Dana Tomoş entwirft in
ihrem Film ein surrealistisches Szenario, das sich jeder zielgerichteten Interpretation verwehrt, aber dabei jede Menge Raum lässt für Assoziationen.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 15
30.04.15 12:15
16
2013, im Sommer in Südkorea, das normale harte Leben einer Frau.
Meine Mutter. Sie ist die Letztgeborene von vier Schwestern. Ihr
Vater hatte sich einen Sohn gewünscht. Ihre Mutter starb früh. Sie
war erst acht Jahre alt. Der Vater heiratete bald eine zweite Frau,
um mit ihr seinen Wunsch, einen Sohn zu bekommen, zu erfüllen.
Von ihrer Stiefmutter bekam sie keine mütterliche Liebe und war so
unglücklich, dass sie sich im Alter von zwölf Jahren dazu entschied,
das Haus zu verlassen. In dem Film befrage ich meine Mutter zu
ihrem Leben. Man spürt ihre Verbitterung, die in ihrer Erzählung
ganz real und präsent wird. Und so schaut man in einer Stadt in
Südkorea eine Frau an wie einen unbenannten Stern.
Hana Kim wurde in Incheon, Südkorea, geboren. Bachelorstudium Film von
2009–2014 an der HFBK Hamburg, ab 2014 im Masterstudium bei Prof. Robert Bramkamp. 2014 war sie Stipendiatin des DAAD.
Kontakt:
[email protected]
Der
Filmografie: The Pen writes with no line, D 2013, Experimental-/Spielfilm, 7:16
min.
vom Stamm
Robert Bramkamp: Die Anmutung unverfälschter, verblüffender Offenheit
durchzieht Hana Kims Arbeiten und geht rätselhaft zusammen mit betont künstlichen Montagen von kleinsten Filmpartikeln. Es entstehen ganz eigene filmische
Räume, die sie in einen katholischen Familienzusammenhang in Korea reimportiert hat. Die Mutter öffnet sich der Tochter erst in einem Film, der offenlegt, was
im Leben nicht möglich war.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 16
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 17
Regie – Hana Kim, Kamera – Paul Thalacker, Hana Kim, Kamera – Hana Kim, Schnitt – Hana Kim, Sounddesign –
Roman Vehlken, Darsteller – Oksun Kim, Sungmi Kim, Hwa-suk Jeon, Sang-ryeo Jeong u.a.
Bittere
Apfel
D/KOR 2014, Experimental-/Dokumentarlfilm, 29:28 min., HD, Farbe
17
D 2014, Spielfilm
14 min., 35mm, Farbe
Regie – Henrietta Langholz, Kamera – Alexander Hasskerl, Schnitt – Henrietta Langholz,
Sounddesign – Mira Kempf, Ton – Tobias Rüther, Mischung – Jan Paseman
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 18
18
Neue
Im Swimmingpool befindet sich schon längst kein Wasser mehr. Die
Wespen nehmen langsam das Haus ein. Der Hund frisst nicht, Marielena macht sich Sorgen und Martin sucht Käufer. Unzufriedenheit
überall. Das Haus scheint das einzig Gebliebene aus einer längst
vergangenen Zeit. Es beginnt allmählich zu verfallen.
19
Heimat
Henrietta Langholz wurde 1981 in Dissen geboren. Sie studierte Medien- informatik in Bremen, bis sie 2005 nach Hamburg wechselte, um Visuelle
Kommunikation zu studieren. Im Sommer 2014 beendete Henrietta ihr
Studium mit dem Diplom und ihrem Abschlussfilm »Neue Heimat.« Sie
arbeitet freiberuflich als Kamerafrau, Filmemacherin und Dozentin für
medienpädagogische Projekte im MIZ Babelsberg und im Kulturpunkt im
Barmbek–Basch.
Kontakt:
[email protected]
Filmografie: Empfänger Unbekannt, D 2013, Videoinstallation/Theater, 90 min.,
Luzi, D 2013, Kurzfilm, 4 min., Los Delfigallos De La Muerte, D 2013, Musikvideo, 3:30 min., Alltag Für Viele Auf Andere Weise Darstellen, D 2013, Dokumentarfilm, 30 min., Lilith, D 2012, Kurzfilm, 17 min., Blickrichtung Imelda, D
2010, Kurzfilm, 16 min., One Minute, D 2010, Kurzfilm, 1 min.
Angela Schanelec: Ein Abschied, der mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrieben wird. Während die Mutter sich nur schwer von ihrem Haus trennen
kann, will der erwachsene Sohn die Sache hinter sich bringen. Immer mehr Leute
tauchen auf, eine Vertreterin, Möbelpacker, die Familie des Sohnes. In streng kadrierten Bildern verselbstständigt sich die Situation.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 19
30.04.15 12:15
Hfbk
20
Zum vierten Mal in Folge wird der von der Hamburgischen Kulturstiftung
ermöglichte HFBK-Filmpreis in Höhe von 5.000 Euro an den überzeugendsten Abschlussfilm vergeben. Eine Jury aus kompetenten Mitgliedern der deutschen Filmlandschaft wird am 7. Mai 2015 über die Vergabe
des Preises entscheiden. Er soll einer Absolventin oder einem Absolventen den Übergang in die Selbstständigkeit erleichtern, die Planung des
nächsten Filmprojekts ermöglichen und die Aufmerksamkeit der Filmbranche auf den Nachwuchs lenken. Die Preisverleihung findet im Anschluss an das Screening im Metropolis Kino gegen 22 Uhr statt.
Alexandra Gramatke arbeitete nach dem Studium der Slavistik und Neueren
deutschen Literaturwissenschaft als freiberufliche Übersetzerin im Bereich Literatur und Dokumentarfilm. Seit 1994 ist sie Mitglied der thede, einem Hamburger Kollektiv von Dokumentarfilmern. Sie realisierte eigene Filme wie zum
Beispiel »Dynamo Kiew. Legende einer Fußballmannschaft« (2000), »Geigen
auf St. Pauli« (zusammen mit Barbara Metzlaff) oder »Duell auf dem Eis« in der
Reihe »Große Sportduelle« für ARTE (zusammen mit Maria Hemmleb). Daneben war sie als Produktionsleiterin und Herausgeberin tätig. Seit 2008 ist sie
Geschäftsführerin der KurzFilmAgentur Hamburg.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 20
30.04.15 12:15
Filmpreis 2015
21
Florian Wüst, geboren 1970 in München, lebt als freischaffender Künstler und
Filmkurator in Berlin. Er studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und besuchte das Master of Arts Programm am Piet
Zwart Institute, Willem de Kooning Academie Hoogschool Rotterdam. In seiner
Arbeit beschäftigt er sich mit der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
und des sozialen, ökonomischen und technischen Fortschritts in der Moderne.
Wüst schreibt und referiert häufig zu Themen rund um Film und Gesellschaft.
Gemeinsam mit Ralph Eue hat er jüngst die DVD-Edition »Die moderne Stadt.
Filmessays zur neuen Urbanität der 1950/60er Jahre« herausgebracht.
Gesa Engelschall (beratend) studierte Germanistik und absolvierte ein Volontariat bei einer Hamburger Tageszeitung. Nach einigen Jahren als Pressereferentin für Peter Zadek am Deutschen Schauspielhaus wechselte sie als
Redakteurin zu Magazinen wie z.B. Architektur & Wohnen und schließlich als
Vize-Chefredakteurin zur Zeitschrift Merian. Sie leitete den Aufbau des Hamburger Büros des Berliner Nicolai Verlages, bevor sie 2007 Geschäftsführender
Vorstand der Hamburgischen Kulturstiftung wurde, die zeitgenössische Kunst
und Kultur und insbesondere Nachwuchskünstler in Hamburg fördert. Gesa Engelschall ist verheiratet mit dem Autor und Regisseur Max Färberböck.
Produzentin, Autorin und Regisseurin Monika Treut, geboren 1954, lebt in
Hamburg. Nach ihrem Germanistik- und Politik-Studium behandelte Treut 1985
in ihrem ersten Spielfilm »Verführung: Die grausame Frau«, den sie mit Elfi Mikesch in Co-Regie und mit Udo Kier und Mechthild Großmann in den Hauptrollen
produzierte, die masochistische Imagination. 1989 zog sie nach New York, wo
sie ihre multikulturelle Komödie »My Father is coming« drehte. Drei Jahre später
gründete Monika Treut ihre eigene Produktionsfirma Hyena Films in Hamburg.
Ihre praktische Filmarbeit ergänzt sie durch ihre Teilnahme an internationalen
Kolloquien und durch ihre pädagogische Arbeit vor allem an amerikanischen
und Kunstinstituten. Sie war 2007 Jurymitglied für den Femina Preis auf der
Berlinale sowie 2010 für den Montblanc Drehbuchpreis, Filmfest Hamburg. Ihr
aktueller Film »Von Mädchen und Pferden« läuft derzeit im Kino. Foto: Ana Grillo
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 21
30.04.15 12:15
22
»Ich begab mich auf die Suche nach einer vergangenen Lebensgeschichte. Karl Heinz Hummel, 1929–2009. Sie führte mich an verschiedenste Orte. Aufzeichnungen.« Der Film als persönliche, essayistische Recherche der Lebenszeit eines Kameramanns. Er sucht
nach den Erinnerungen mit der Frage: was bleibt? Film als Konservierung, Orte, in deren Abbild Vergangenes fortlebt, an welchen Begegnung neu auflebt. Ein Porträt ohne Protagonist. Dieser wird nur
durch Abbilder seiner Vergangenheit und in den Orten, die er – vielleicht – besuchte, für den kurzen Moment der Filmdauer, in der
Imagination als eine fiktionale Figur des Zuschauers erschaffen. Er
hat sich längst als eigenständige Figur in den Erinnerungen seiner
Freunde in Griechenland und in Ajman in den Vereinigten Arabischen Emiraten manifestiert.
Lisa Sperling, geboren in Stuttgart. Seit 2010 Studium der Bildenden
Künste mit Schwerpunkt Film an der HFBK Hamburg, seit Oktober 2014
im Master. Der Dokumentarfilm »Stuttgart 21 – Denk mal!« hatte Premiere auf den 61. Berliner Filmfestspielen. 2012 nahm sie mit dem VideoPerformance-Projekt »Chez Nous« an der Biennale Regard Benin teil. Seit
2013 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie ist
Gründungsmitglied des neopan kollektivs, zusammen mit Florian Kläger,
Markus Milcke und Tobias Adam.
Kontakt:
www.neopankollektiv.de
[email protected]
Sag
Mne
Filmografie: Sag mir Mnemosyne, D 2014, Dokumentarfilm, 56 min., Erscheinung, D 2013, Kurzdokumentation, ca. 5 min., Chez Nous, D 2012, Videoinstallation und Performance, The Telegraphist, D 2012, animiertes Musikvideo, 3:50
min., Stuttgart 21 – denk mal!, D 2011, Dokumentarfilm, 75 min., Einheimische
Singvögel, D 2011, animierter Kurzfilm, 7 min.
Robert Bramkamp: Lisa Sperling porträtiert einen Kameramann, indem sie
dessen Kameraarbeit und Biografie als fragmentarisches Gegenüber ihrer eigenen Arbeit und Subjektivität erlebbar macht. Raffiniert kombinierte Formen verbinden eine erzählte Recherche mit den Spuren des Protagonisten. Eingebettet
in internationale Kinogeschichte entsteht ein kluges und berührendes Porträt,
erfinderisch auch als Entwurf einer fiktiven Filmfigur.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 22
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 23
Regie – Lisa Sperling, Kamera – Lisa Sperling, Florian Kläger, Schnitt – Florian Kläger,
Sounddesign – Tobias Adam, Stimme – Doris Margarete Schmidt
Mir
Mosyne
D 2014, Dokumentarfilm
56 min., HD, Farbe und S/W
23
D 2015, Animation
12 min., HD, Farbe
Regie – Luise Omar, Animation – Luise Omar, Animationsassistenz – Ruben Vandendriessche, Fran Gimenez,
Schnitt – Luise Omar, Sounddesign – Teis Syvsig
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 24
24
Krieg
Frie
Eine Frau zwischen Orient und Okzident, zwischen Abbild und Realität, zwischen Flucht und Konfrontation, zwischen dem Krieg in
Syrien und Frieden in Deutschland. Ein Film über das Trauma des
Zusehens.
25
IM
den
Luise Omar wurde 1985 in Dresden geboren. Sie studierte zuerst Illustration an der HAW in Hamburg und später im Masterstudiengang an der HFBK
Hamburg bei Prof. Udo Engel.
Kontakt:
www.lulu-o.de
[email protected]
Filmografie: Der Koloss von Rhodos, D 2009, Animation, 2:22 min., manchmal, D 2010, Animation, 1:26 min., Frozen Charly, D 2010, Animation, 3:08 min.,
Sirenias, D 2010, Animation, 2:20 min, Wolfgang, D 2010, Animation, 2:41 min.,
Falling, D 2011, Animation, 2:44 min., Geburtstag, D 2012, Animation, 2:41 min.,
Chassé, D/DK 2012, Animation, 4:49 min., Nackt, D 2012, Animation, 3:26 min.,
Wenn es knistert, D 2013, Animation, 3:31 min.
Udo Engel: Bilder, die sich wiederholen, Darstellungen, die sich ähneln. Luise
sucht die Form, Krieg und Gewalt aufzuarbeiten, ohne den stetig wiederkehrenden Mustern medialer Berichterstattung zu verfallen. In der Filmanimation gelingt
es ihr, die uns eigenen Abwehrmechanismen gegen Grausamkeit und Abgründe
auszuhebeln und diesen kraftvolle visuelle Zeichen entgegenzusetzen.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 25
30.04.15 12:15
26
»Mondlicht« beansprucht für sich neues Terrain zu betreten. Zwischen Humor und dem Gefühl der Verlorenheit wird der Zuschauer
durch die zerbrochenen Eingeweide eines alten Gebäudes geführt,
vorbei an bunten Strukturen und an Bildern verloren gegangener
Erinnerungen. »Mondlicht« ist der Versuch, den langsam in Vergessenheit geratenen Autorenfilm weiterzuentwickeln. Der Film ist ein
Hybrid, Dokumentarfilm und Reportage-Sequenzen sind verwoben
mit abstrakten Strecken und experimentellen Passagen. Thematisch
setzt sich »Mondlicht« mit dem Tod und dessen Tabuisierung in
westlichen Industriegesellschaften auseinander. Als zwei Ansatzpunkte werden Bewohner eines Altenheims und Arbeitsprozesse
von Tatortreinigern dargestellt.
Michael Steinhauser wurde 1968 in Vöhrenbach geboren, studierte Visuelle
Kommunikation in Hamburg, war davor in Broadcast Firmen beschäftigt.
Er hat lange Zeit in Freiburg im Breisgau als Musiker und Künstler gelebt,
jetzt freischaffend als Künstler, Filmemacher und Musiker.
Mond
Kontakt:
www.michaelsteinhauser.de
[email protected]
Filmografie: Durst, D 2000, Spielfilm, 6 min., Killed by a rollerblade, D 2001,
Spielfilm, 5 min., Mein Meister, D 2005, Spielfilm, 5 min., Sopska Salata, D 2005,
Experimentalfilm, 7 min., the day after, D 2006, Experimentalfilm, 9 min., The
Witch, D 2006, Spielfilm, 6 min., Rond Point, D 2007, Dokumentarfilm, 18 min.,
Prokanjow Sea, D 2008, Animation, 7 min., Rutenbündel, D 2009, Experimentalfilm, 14 min., Punche de Oro, D 2011, Spielfilm, 5 min., in Times of Peace and
Harmony, D 2012, Spielfilm, 3 min.
Udo Engel: In vordergründig nüchterner Reportage beschreibt Michael den Arbeitsprozess der professionellen Tatortreinigung. Er zeigt uns das Tabu um das
Sterben auf, das Verschwinden der Existenz, der Geschichte, der Erinnerung.
Und er eröffnet eine weitere Erzählebene, in der eine Kriegsgeneration, die einst
den Tod brachte, diesem im Altenheim nun direkt ins Auge sieht.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 26
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 27
Regie/Kamera/Schnitt/Sounddesign – Michael Steinhauser, Darsteller – Stefan Lemprecht, Isabelle McEwen,
Monika Reinboth
Licht
D 2014, Dokumentarfilm
53 min., HD, SD, Farbe
27
D 2014, Kurzfilm/Filminstallation
11:30 min., full HD/35mm, Farbe
Klo
Kamera/Setfotografie – Alex Hatchl, Aufnahmeleitung – Adrian Höllger, für Choreographie Hamburg,
Licht – Marko Mijatovic, Ton – Ray Juster, Setbau – Felix Dabbert, Stefan Holzmann, Ruben Zickmann,
Kostüm/Maske – Friederike Höppner, Laura Matt, junger Mann dessen Blase vor dem Aus steht – Brian Sommer
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 28
28
Kurz
»Kurz auf Klo aber... (KaKa)« besteht aus einer Aneinanderreihung
von Szenen. Ein junger Mann muss in einem Club auf die Toilette.
Alptraumgleich sind jedoch immer alle Kabinen besetzt.
auf
aber...
(KaKa)
29
Miriam Endrulat lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studiert seit 2009 Film und
Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. In ihrer Arbeit
verbindet sie beide Medien miteinander. Ihre Filme projiziert sie dann auf
eigens dafür gebaute Kulissen, die der Betrachter aktiv erleben kann und
so selbst Teil dieser transdisziplinären Arbeit wird.
Kontakt:
www.miriamendrulat.com
[email protected]
Filmografie: Instabile, D 2012, Experimentalporträt für Biennale Venedig, 1:32
min., Christin - Ein Porträt, D 2012, Porträt, 4:55 min., Drawing Movement I, D
2012, Experimental Animation, 3:19 min., Un dimanche à Paris, D 2012, Kurzfilm,
3:19 min., Die goldenen Zitronen – Duisburg, D 2013, Musikvideo, 5:02 min.,
Der Besuch, D 2013, Animation, 3:19 min., Ashmong – Edna, D 2013, Musikvideo,
3:52 min., Waten, D 2013, Experimental Animation, 9:02 min., Water, colour and
space, D 2013, Experimentalfilm, 5:22 min., Sebastiano Laudani - die lobende
Lerche, D 2014, Experimentalporträt, 8:17 min., High-Deep-Project, D 2015,
Imagefilm für ein Kunstprojekt von Ruben Zickmann, 2:17 min.
Udo Engel: Indem sie den Film von der Tyrannei der Story befreit, unterwirft sie
ihn der traditionellen Kunst. Miriams filmische Vorbilder sind die Avantgardisten
der 1920er Jahre, die, wie sie selbst auch, von der Malerei kommend sich einen
Rahmen schaffen, der neuen Raum bietet, Traumhaftes, Episoden, Bilder in Bewegung auszustellen.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 29
30.04.15 12:15
30
Drei Brüder fahren einmal im Jahr zu dem Ort, an dem ihre Eltern
bei einem Autounfall ums Leben kamen. Alle drei gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Trauer um. Zunächst scheint es, als könnten
sie eine Form der gemeinsamen Trauer finden. Letztlich gelingt es
dem Jüngsten, einen gemeinsamen Weg für die drei zu eröffnen.
Nikolas Kuhl wurde 1986 in Münster geboren. Er studierte Bildende Kunst
im Schwerpunkt Film an der HFBK in Hamburg.
Kontakt:
[email protected]
Filmografie: Reaktor, D 2010, Kurzspielfilm, 7 min., Narc, D 2011, Kurzspielfilm,
17 min., Renntag, D 2012, Experimentalfilm, 3 min., DwaRdW, D 2012, Kurzspielfilm, 20 min. (Zusammenarbeit mit Nicolaas Schmidt), Ausbruch, D 2013, Kurzspielfilm, unvollendet
Paren
Angela Schanelec: Drei Brüder, die ihre Eltern verloren haben. Im alljährlichen Ritual zu ihrem Todestag verwischt Trauer mit Traum und Glück.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 30
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 31
Regie – Nikolas Kuhl, Kamera – David Jahn, Kamera – Stephan Rosche, Schnitt – Nikolas Kuhl, Sounddesign –
Mario Schöning, Darsteller – David Kuhl, Stefan Sandrock, Maria Vogt, Nikolas Kuhl
Talia
D 2015, Spielfilm
16 min., HDV, Farbe
31
D 2015, Spielfilm
19 min., HD, Farbe
Sonst
Es
Regie – Nina Becker, Kamera – Jytte Hill, Sounddesign – Clemens Endreß, Darsteller – Gro Swantje Kohlhof,
Svea Timander, Eva Nürnberg
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 32
32
Jana ist 15 Jahre alt und wohnt mit ihrer Mutter in einer kleinen
2-Zimmer-Wohnung. Jana wird nicht nur der Raum, sondern auch
die Beziehung zu ihrer Mutter zu eng. Doch je mehr sie sich zu lösen versucht, desto anhänglicher wird ihre Mutter.
33
Nina Becker wurde 1988 in Oldenburg geboren. Sie studierte von 2008 bis
2014 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Kontakt:
[email protected]
Filmografie: Eine Reise, CHI 2008, Dokumentarfilm, 10 min., Weiss, D 2010,
Spielfilm, 11 min., Anni, D 2011, Spielfilm, 36 min.
Regnet
Morgen
Pepe Danquart: Nina behandelt in ihrem Film die »verhängnisvolle Kombination
von Liebe und Hass gegenüber einem Elternteil«- in diesem Fall zwischen einer Tochter und ihrer Mutter. Inspiriert sicher durch die Tatsache, dass sie während des Studiums selbst Mutter wurde, ist der Film eine Abrechnung mit den »Irrtümern Freuds, der
die Theorie des Ödipuskomplexes auch auf das weibliche Geschlecht zu übertragen
versuchte«. (Becker) Ein filmisches Kammerspiel mit hoher emotionaler Dichte und
konzentriertem Erzählduktus.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 33
30.04.15 12:15
34
Künstlich aufgeschüttete Miniaturen des Berges Fuji werden in urbanen Nachbarschaften als Ersatzpilgerstätten öffentlich zugänglich gemacht. Die Zeichentrickprotagonistin Heidi ist eine der beliebtesten Heldinnen der japanischen Populärkultur. Im März 2011
verursacht ein Tsunami eine atomare Katastrophe. »Sansui, Landschaft« ist eine collagehafte, assoziative Reflektion über die Verbindungen zwischen Tradition und Katastrophe in Japan aus dem
Blickwinkel einer Halbjapanerin, die dort nie gelebt hat.
Nina Wiesnagrotzki wurde 1982 in Memmingen geboren. Sie absolvierte 2010 ihr Studium der Humanmedizin in München und Hamburg und 2014 ihr Studium in den Fächern Bildhauerei und Film an
der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit 2013 ist sie Mitglied der Produzentengalerie Loris, Berlin. Sie hat an internationalen Ausstellungen und Filmfestivals teilgenommen, u.a. Kunstwerke Berlin, Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und
Animationsfilm, Dokfest Kassel, Biennale de la Jeune Création
Européenne Montrouge, EIKON/Museumsquartier Wien, Visions
du Réel Nyon.
Kontakt
www.wiesnagrrr.de
[email protected]
Filmografie: Comparing Now And Then, D 2012, Experimenteller Dokumentarfilm, 27 min., Research&Flowers, D 2011, Videoinstallation,
6 min.
Sansui
Udo Engel: Zugleich als Filmemacherin und als Installationskünstlerin präsentiert sich Nina in ihrer Arbeit. Das fragmenthafte ihrer Untersuchung, die Struktur
von Bildteilung und Textebene kommen in beiden Disziplinen überzeugend zur
Geltung, ihre filmische Recherche führt uns zu überraschenden Ergebnissen bei
der Annäherung an die japanische Mentalitätsgeschichte.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 34
30.04.15 12:15
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 35
Regie/Kamera/Schnitt – Nina Wiesnagrotzki, Zusätzliche Kamera – Patrick Baumeister, Louis Gläsker, Übersetzung/
Recherche – Asana Fujikawa, Candice Jee, Keiko und Hannah Ishikawa-Rosszell, Sounddesign – Pablo Paolo Kilian,
Farbkorrektur – Tim Liebe
Landschaft
J/D 2014, Experimenteller Dokumentarfilm
27 min., HD/Mini DV/Found Footage, Farbe und S/W
35
D 2014, Kurzspielfilm
30 min., Super 16, Farbe
Das
Satan
Dickicht –
Regie –Willy Hans, Kamera – Paul Spengemann, Schnitt – Willy Hans, Sounddesign – Philipp Teichmann, FelixRoggel, Ekin Horzum, Darsteller – Cornelia Dörr, Georg Münzel, Henning Karge, Levin Liam, Annika Schrumpf
30.04.15 12:15
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 36
36
Das Huhn wird geschlachtet, das Lied gesungen, der See durchquert
und die Anhalterin wusste eh nicht so genau, wohin sie wollte. Soviel jedenfalls ist klar: Die anderen zu verstehen, das ist schwer.
37
Willy Hans, geboren 1982 in Freiburg im Breisgau, studierte Film und freie
Kunst an der HFBK Hamburg von 2009 bis 2014. Masterstudiengang Film
an der HFBK seit Herbst 2014.
Kontakt:
[email protected]
0176 252 45 104
Filmografie: Ein Spiel, D 2009, 6 min., Affenstunde, D 2010, 17 min., Ediths
Essen, D 2012, 18 min., Der fremde Fotograf und die Einsamkeit, D 2012, coRegie mit Jan Eichberg, 5 min., Das satanische Dickicht – ZWEI, D 2015, in
Postproduktion
ische
Eins
Wim Wenders: Eingebettet in das alltägliche Ritual des Mittagessens, entfaltet
Willy Hans in seinem Film in strenger Formensprache das Leben einer Familie, in
der jeder seinen Sehnsüchten nachgeht. Die Figuren zeichnen sich durch einen
hohen Grad an Zerbrechlichkeit aus. Manchmal finden sie Ruhe ineinander, meist
jedoch streben sie voneinander weg. Und am Ende finden sie sich dann doch
wieder ein zum gemeinsamen Essen.
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 37
30.04.15 12:15
Absolvent/Innen
Akin Şipal
Michael Steinhauser
[email protected]
[email protected]
Aleksandra Geylyk
Miriam Endrulat
[email protected]
[email protected]
André Siegers
Nikolas Kuhl
[email protected]
[email protected]
Carly May Borgstrom
Nina Becker
[email protected]
[email protected]
Dana Tomoş
[email protected]
Nina Wiesnagrotzki
Hana Kim
Willy Hans
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Henrietta Langholz
[email protected]
Lisa Sperling
[email protected]
Luise Omar
[email protected]
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 38
30.04.15 12:15
Herausgeber – Hochschule für bildende Künste Hamburg, Studienschwerpunkt
Film, Organisation und Redaktion – Marie Sorgenfrei, Konzept, Gestaltung,
Herstellung – Alireza Ravanipour, Druck und Verarbeitung – Druckhaus Köthen
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 39
30.04.15 12:15
Programm
Abendprogramm 7. Mai 2015
Moderation: Marlene Denningmann und Joachim Glaser
19:00 Uhr
Eröffnung mit Grußworten vom Präsidenten der HFBK Prof.
Martin Köttering und der Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein Eva Hubert
8. Mai 2015
11:00 Uhr
Henrietta Langholz, Neue Heimat, 14 min
Luise Omar, Krieg im Frieden, 14 min
12:15 Uhr
André Siegers, Souvenir, 85 min
14:15 Uhr
Akin Ş ipal, Baba Evi, 26 min
Willy Hans, Das satanische Dickicht – EINS, 29:47 min
15:30 Uhr
Michael Steinhauser, Mondlicht, 53 min
9. Mai 2015
11:00 Uhr
Nina Wiesnagrotzki, Sansui, Landschaft, 27 min
Nina Becker, Sonst regnet es morgen, 19:22 min
Aleksandra Geylyk, Das Vermächtnis, 40 min
19:30 Uhr
Programm 1
Henrietta Langholz, Neue Heimat
Luise Omar, Krieg im Frieden
André Siegers, Souvenir
Akin Şipal, Baba Evi
Willy Hans, Das satanische Dickicht – EINS
Michael Steinhauser, Mondlicht
Nina Wiesnagrotzki, Sansui, Landschaft
Nina Becker, Sonst regnet es morgen
20:30 Uhr
Pause
20:45 Uhr
Programm 2
Aleksandra Geylyk, Das Vermächtnis
Hana Kim, Der bittere Apfel vom Stamm
Nikolas Kuhl, Parentalia
Miriam Endrulat, Kurz auf Klo aber… (KaKa)
Dana Tomoş, Rent-a-life
Lisa Sperling, Sag mir Mnemosyne
Carly May Borgstrom, A white bright light
ca. 22:00 Uhr
Verleihung des HFBK-Filmpreises
12:45 Uhr
Hana Kim, Der bittere Apfel vom Stamm, 29:28 min
Nikolas Kuhl, Parentalia, 16 min
Miriam Endrulat, Kurz auf Klo aber… (KaKa), 11:07 min
Dana Tomoş, Rent-a-life, 16:24 min
14:15 Uhr
Lisa Sperling, Sag mir Mnemosyne, 55 min
Carly May Borgstrom, A white bright light, 20 min
2015-CC-Katalog-15-04-30_2.indd 40
30.04.15 12:15