JAHRES BERICHT 2014 Bessere Lebensbedingungen für Lateinamerika 2 INHALTSVERZEICHNIS & IMPRESSUM Vorwort 5 Wer wir sind, wofür wir stehen, was wir tun 6 Organigramm 7 Neuigkeiten: Wie Vivamos Mejor Wirkung misst 8 Unsere Projekte und Länder 10 Guatemala 12 Nicaragua 14 Kolumbien 16 Brasilien 18 Im Porträt: Johana aus Kolumbien 20 Spenden 22 Aufwand 23 Bilanz und Betriebsrechnung 24 Fondsveränderungen und Geldflussrechnung 26 Anhang zur Jahresrechnung 28 Revisionsbericht 30 ADRESSE BANKVERBINDUNG DETAILS ZU DIESER AUSGABE Stiftung Vivamos Mejor Fabrikstrasse 31, Postfach 873 Berner Kantonalbank, 3001 Bern Kto. 16 875.780.0.73 Texte | M. Burri, M. Hess, K. Krowas, A. Stutz CH-3000 Bern 9 Postcheckkonto 30-6632-5 Grafik | K. Krowas Mail | [email protected] IBAN CH34 0079 0016 8757 8007 3 Fotos | Archiv Vivamos Mejor, 123rf.com, S. Locher Die Stiftung Vivamos Mejor ist seit 1992 ZEWO zertifiziert. Druck | Basisdruck Web | www.vivamosmejor.ch Tel | +41 31 331 39 29 Facebook | www.facebook.com/ stiftungvivamosmejor Auflage | 2'700 Stück Erscheinungstermin | 7.4.2015 3 4 VORWORT DIE NEUE STRATEGIE WIRD UMGESETZT Liebe Leserinnen und Leser Das vergangene Jahr ist für Vivamos Mejor sehr erfreulich verlaufen. Die im Vorjahr erarbeitete neue Strategie, die sich auf die Themenbereiche «Bildung» und «Wasser» konzentriert, kam bei den Spendenden gut an. Das trug dazu bei, dass wir unser Spendenvolumen deutlich erhöhen konnten. Unter der neuen Strategie arbeiten wir in zwei Bereichen. Auf dem Gebiet der Bildung begleiten wir den Übertritt von Kindern im Vorschulalter in die Primarschule und den Wechsel von Jugendlichen und jungen Erwachsenen von der Schule ins Erwerbsleben. Im Wasserbereich helfen wir Bauernfamilien, den ganzjährigen Zugang zu Wasser zu sichern und ihre Grundstücke vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Dabei verfolgen wir den Programmansatz. Dies bedeutet, dass wir Projekte mit vergleichbarem Fokus an verschiedenen Orten realisieren. Auf diese Weise können wir von gemachten Erfahrungen lernen und Synergien nutzen. Diese entstehen, weil unsere Partner mehrere ähnliche Projekte realisieren. Besonders anschaulich ist das im Wasserbereich gelungen, wo wir Know-how unserer brasilianischen Partnerorganisation in Nicaragua einsetzen konnten. Eine weitere Bestrebung geht dahin, den langfristigen Erfolg unserer Anstrengungen besser als bis anhin zu messen. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit schweizerischen Hochschulen zusammen. Ein Beispiel ist eine Masterarbeit, die ein Student der Universität St.Gallen über ein Projekt in Brasilien verfasst hat. Zu welchen Ergebnissen er dabei gelangt ist, können wir Ihnen in diesem Jahresbericht präsentieren. Die erfolgreiche Arbeit war nur möglich, weil wir erneut von sehr vielen Spenderinnen und Spendern finanziell unterstützt worden sind und weil unsere Mitarbeitenden in der Schweiz sowie die Partnerorganisationen in Lateinamerika wie immer sehr engagiert und erfolgreich gearbeitet haben. Dafür möchten wir Ihnen allen recht herzlich danken. Dr. Andreas GublerMarkus Burri Präsident des Stiftungsrates Geschäftsleitung 5 ORGANISATION WER WIR SIND, WOFÜR WIR STEHEN, WAS WIR TUN Vivamos Mejor ist eine private, schweizerische Stiftung, welche in der langfristig ausgerichteten Entwicklungszusammenarbeit arbeitet. Uns gibt es seit fast 35 Jahren. Die Stiftung wurde 1981 von einem Schweizer Arzt gegründet, der sich mit viel Herzblut für benachteiligte Menschen in Kolumbien engagiert hat. Seitdem hat sich viel verändert bei Vivamos Mejor, aber eines ist geblieben: Auch die Menschen, die heute für Vivamos Mejor tätig sind, machen nicht einfach einen Job, sondern setzen sich mit viel Leidenschaft für eine Sache ein, die ihnen wirklich am Herzen liegt: den Kontinent Lateinamerika und seine Menschen. Menschen, die in sehr schwierigen Umständen leben und trotzdem ihre Freude, ihren Mut, ihre Hoffnung auf ein besseres Leben nicht verloren haben. Sie benötigen eine Anschubhilfe, um sich aus dieser schwierigen Lage aus eigener Kraft «hinauszumanövrieren» und ihr Leben auf lange Sicht selbst und ohne fremde Hilfe zu gestalten. Mit dieser konsequenten «Hilfe zur Selbsthilfe» ermöglichen wir unseren Zielgruppen ein selbstbestimmtes Leben in Würde. Wir engagieren uns im Bildungsbereich, insbesondere in der frühkindlichen Bildung und der Berufsbildung, sowie im Bereich der Wassernutzung und bäuerlichen Existenzsicherung. GUTE GRÜNDE | FÜR EINE SPENDE AN VIVAMOS MEJOR •Wir setzen Ihre Spende da ein, wo die Hilfe am nötigsten ist. Das Geld fliesst nicht einseitig ohne Gegenleistung. Die Menschen, die von den Projekten profitieren, arbeiten aktiv an den Veränderungen mit und bringen viel an persönlichem Engagement, Zeit, Arbeit und auch eigenem Kapital ein. •Uns ist wichtig, in Menschen und ihr Potenzial zu «investieren». Wir wollen den Menschen das Wissen und die Fähigkeiten an die Hand geben, die sie brauchen, um sich bei Behörden und Institutionen in ihrem Land Gehör zu verschaffen und so Rechte und Leistungen einzufordern, zu denen sie vorher keinen Zugang hatten. •Unsere Unterstützung ist stets zeitlich befristet, denn wir erwarten, dass die Bemühungen nach unserer «Anschubhilfe» vom Staat und/ oder anderen lokalen Institutionen weitergeführt werden. •Vivamos Mejor unterhält keine Koordinationsbüros oder Vertretungen vor Ort, in denen 6 schweizerisches Personal angestellt ist. Wir arbeiten ausschliesslich mit einheimischen, fest in den Ländern verankerten Partnerorganisationen, weil wir der Überzeugung sind, dass diese die Gegebenheiten, die Probleme und Chancen in den Ländern am besten kennen und deshalb viel effizienter Verbesserungen für die Menschen vor Ort erzielen können. •Wir gehen sorgfältig mit den uns anvertrauten Mitteln um und legen Rechenschaft über deren Verwendung ab. Vivamos Mejor erhält seit vielen Jahren für den gewissenhaften Einsatz ihrer Spendengelder das ZEWO-Gütesiegel. In der Schweiz soll nicht mehr ausgegeben werden als nötig, aber genug, damit die Stiftung eine gute Arbeit leisten kann. •Denn es ist uns ein Anliegen, die Planung und Fortschritte in unseren Projekten engmaschig zu begleiten und unseren Spenderinnen und Spendern professionell und transparent darüber zu berichten. Nur so können wir ein glaubwürdiger und verlässlicher Partner sein! ORGANIGRAMM – NAMEN UND GESICHTER Ehrenpräsidenten Stiftungsrat Dr. med. Rupert Spillmann Dr. Andreas Gubler, Muri BE (Präsident), seit 21.3.01 Patronatskomitee Stephan Baer Käthi Bangerter Dr. Pirmin Bischof Konrad Bratschi Prof. Dr. Ernst A. Brugger Prof. Dr. Peter Forstmoser Christian Lüscher Christa Markwalder Dr. Lili Nabholz Andreas Reinhart Felix Richterich Vreni Spoerry-Toneatti Jean-Pierre Remund, Bolligen BE (Finanzen), seit 7.12.06 Franziska Kristensen-Rohner, Maur ZH, seit 6.3.13 Sabine Maier Vincenz, Zürich ZH, seit 6.3.13 Nadine Vasella-Blickle, Zürich ZH, seit 11.12.13 Geschäftsleitung Markus Burri (90%) Kommunikation/ Fundraising Kerstin Krowas (60%) Projektleitung Zentralamerika Angelika Stutz (80%) Projektleitung Südamerika Monika Hess (80%)* Fundraising Theres Burgdorfer (80%)* Administration/Finanzen Nicole Gerber (40%) * Monika Hess ersetzte Helena Berger, im 2014 Theres Burgdorfer kam für Jennifer Müller. Beide begannen am 1.4.14 bei Vivamos Mejor. 7 NEUIGKEITEN WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN UND EVALUATIONEN | WIE VIVAMOS MEJOR WIRKUNG MISST Zauberwort «Wirkungsmessung» Brasilien – die erste Wirkungsstudie Wer heute Entwicklungszusammenarbeit betreibt, wird nach Wirkungen gefragt. Eine gute Planung, termingerecht erbrachte Leistungen und glaubwürdige Berichte allein sind keine ausreichende Rechtfertigung für den Spender und die breite Öffentlichkeit, in Entwicklungsprojekte zu «investieren». 2014 führten wir die erste Wirkungsstudie über den ökonomischen und gesellschaftlichen Nutzen unserer Arbeit mit den Kleinbauern in Brasilien durch. Simon Locher, Ökonomie-Student der Hochschule St. Gallen, war im Rahmen seiner Masterarbeit zur Realisierung der Studie über einen Monat im Projektgebiet und hat so direkt vor Ort Daten erhoben und ausgewertet. Seine Erkenntnisse und Empfehlungen sind für Vivamos Mejor von grossem Nutzen. Die wichtigsten Resultate von Simon Locher lesen Sie auf der nächsten Seite. Vivamos Mejor ist überzeugt: Sie haben Recht. Gute Projekte sollten sich nicht nur daran messen lassen, wie viele Brunnen gebaut oder ob Kindern und Jugendlichen eine Ausbildung ermöglicht wurde. Wir wollen wissen, ob die Wasserspeicher den Bauern auch tatsächlich ermöglicht haben, mehr und besser produzieren zu können. Und wir wollen in Erfahrung bringen, wie die Kinder und Jugendlichen ihre Schulkarriere oder ihre Lehre gemeistert haben, wovon sie ein paar Jahre nach Projektabschluss leben. Kurzum: Wir möchten sichergehen, dass sich ihre Ausbildung auch wirklich gelohnt hat. Auch Vivamos Mejor will's wissen – kommt der Spenderfranken an? Kurzum: Wie wirkt der investierte Spenderfranken langfristig auf das Leben der Begünstigten? Welches ist der gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Nutzen unserer Arbeit in Lateinamerika? Und damit: Funktioniert die Strategie von Vivamos Mejor? Diesen Fragen gehen wir seit letztem Jahr verstärkt nach und realisieren pro Jahr in einem unserer Projektländer zusammen mit der Universität St. Gallen eine so genannte Wirkungsstudie. Uns ist dabei besonders wichtig, dass diese Studien von einem unabhängigen Fachinstitut durchgeführt werden und wissenschaftlichen Anforderungen genügen. Dazu gehören unter anderem quantitative und qualitative Analysen. 8 Zusätzlich zu dieser Studie erstellte der Wasserbauingenieur Dr. Richard Kuntner gemeinsam mit der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) eine technische Dokumentation zur Wasserspeicherung und -nutzung in unseren Projekten in Brasilien. Richard Kuntner besuchte dabei als Freiwilliger die Projektregion zur gleichen Zeit wie Simon Locher und hat für uns und unsere Partnerorganisation ebenfalls wichtige Erkenntnisse gewonnen. Diese fliessen nun auch in unsere Arbeit in Nicaragua ein, wo wir das Modell der Wasserspeicherbecken aus Brasilien seit dem Jahr 2014 replizieren. Die Dokumentation dient damit der konkreten Wissenssicherung und dem Wissensaustausch. Wir nutzen so das Expertenwissen unserer Partnerorganisationen, indem wir sie für gegenseitige Programm- und Projektberatungen beiziehen (Süd-Süd-Austausch). Evaluation in Guatemala Auch in Guatemala wollten wir nach drei Jahren unseres ganzheitlichen Programms «Besser leben im Atitlán-Hochland» lernen, was wir in Zukunft dort noch besser machen können. Wir haben die gesamte Programmphase extern evaluieren lassen und dabei wichtige Erkenntnisse für die Weiterarbeit gewonnen. Mehr dazu finden Sie ebenfalls auf der nächsten Seite. BRASILIEN NACH 5 JAHREN | DEN BAUERN GEHT ES BESSER GUATEMALA 2012-2014 | NACHHALTIG ENTWICKELT Wer: Simon Locher, Student der Internationalen Beziehungen (Schwerpunkt Wirtschaft), Uni St.Gallen Wann und wie lange: Juni 2014, insgesamt 1 Monat Aufenthalt in der Projektregion Wie: Interviews mit 30 Bauernfamilien (seit 2009 insgesamt 151 Familien begünstigt) Die externe Evaluation hat erfreulicherweise klar bewiesen: Vivamos Mejor ist ihrem hochgesteckten Ziel, im abgelegenen Hinterland des Atitlán-Sees eine nachhaltige Entwicklung durch Verbesserungen im sozialen, ökonomischen, Umweltschutzund institutionellen Bereich zu erreichen, wieder ein Stück näher gekommen! Es wurden nicht nur mindestens 90% aller geplanten Aktivitäten durchgeführt, sondern die Evaluatoren loben v.a. die hochstehende Qualität der Arbeit. Ausgangslage: Das grösste Problem der Region liegt in der Wasserknappheit. Immer weniger Regen fällt, und es ist zu wenig Technik und Knowhow vorhanden, um Wasser zu speichern. Die Bauern können kaum mehr ihre Felder bewirtschaften und haben damit keine Grundlage, ihre Familie – im wahrsten Sinne des Wortes – zu ernähren. Die Wanderarbeit ist deshalb weit verbreitet, um Geld zu verdienen (z.B. mehrere Monate fern der Heimat Zuckerrohr schneiden). Wichtigste Erkenntnisse der Arbeit: Von den Interventionen durch Vivamos Mejor allein können die Bauern nicht leben, aber sie haben dazu beigetragen, dass ... • sich eine grosse Mehrheit der Bauern heute das ganze Jahr über selber ernähren kann, • sie ein substanzielles Zusatzeinkommen durch den Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Erzeug nisse auf dem lokalen Markt haben und • sich das Migrationsverhalten langsam verän dert. Immer mehr Bauern bleiben auf ihren Höfen, weil sie das Vertrauen in die Landwirt schaft zurückgewonnen haben. Und die vielleicht beste Erkenntnis: Das gesamte zusätzlich erwirtschaftete Einkommen würde ausreichen, dass die Bauern nach rund vier Jahren das von Vivamos Mejor «investierte» Geld in Wasserbecken und Ausbildung amortisieren können. Als wichtigste Erfolgsfaktoren werden genannt: •Die geografische Ausrichtung: Ein Engagement fernab des Sees, wo sich mehrere andere NGOs engagieren, sei sinnvoll. Unsere Zielgruppe dort sei besonders arm und isoliert und habe Hilfe bitter nötig. Auch das Denken in «Wassereinzugsgebieten» über die politischen Grenzen hinweg sei richtig: So erziele man auf Ebene der Zielgruppe eine grössere Wirkung, und zudem sei so auch die Koordination vor Ort effizienter. •Beide oben genannten Punkte würden durch den ganzheitlichen Arbeitsansatz (alle Einzelbereiche miteinander zu verlinken) noch verstärkt. •Verstärken der Präsenz in der Projektregion: So sei das Projektteam näher an den Begünstigten. •Der Gemeinschaftsgedanke sei zentral: «Nach unten hin», weil wenn die Arbeit in der Gruppe erfolgreich sei, sich dann auch ein persönlicher Erfolg einstelle. Aber auch «nach oben», denn als gut organisierte und ausgebildete Gruppe habe man mehr Gewicht z.B. bei Behörden. •Das zeige sich auch an der Beteiligung anderer, grosser Akteure am Programm – allen voran der nationalen Ministerien. Es sei erfolgreich gelungen, den Staat in die Verantwortung zu nehmen! 9 UNSERE PROJEKTE UND LÄNDER Budget Vivamos Mejor 2015 Projekt Guatemala Beiträge Vivamos Mejor 2014 Beiträge Total Aufwand Projektland Projekt 2014120142 CHFCHF CHFCHF Besser leben im Atitlán-Hochland – 575'320330'680906'000 Sauberes Wasser im Atitlán-Hochland 73'00081'02010'350 91'370 Maya-Kinder lernen für eine bessere Zukunft4202'400– –– Ertragreiche Gärten für starke Frauen4134'000– –– Maya-Familien schützen Wald und Wasser4133'000– –– Kleinbauern verbessern ihr Einkommen mit Honig und Kaffee4 89'400– –– Total Guatemala 631'800 656'340 341'030 997'370 3 Nicaragua Gesunde Ernährung aus dem eigenen Garten – 85'2406'56091'800 Kleine Kinder mit grosser Zukunft 39'20040'46013'71054'170 Jugendliche starten ins Berufsleben 43'60021'1203'38024'500 Wasser nutzen für Gemüseanbau und Fischzucht 24'70067'9206'97074'890 Bauernhöfe mit Zukunft 114'900108'30017'940126'240 Chancenreicher Start ins Schulleben488'300– –– Total Nicaragua 310'700 323'040 48'560 371'600 3 Kolumbien Bessere Bildung in Soacha – 30'02080'150110'170 Arbeit für intern vertriebene Frauen3 –90'27073'720163'990 Bosa macht Schule3 – 103'92088'880192'800 Liebevolle & professionelle Betreuung für Kleinkinder 112'300109'07036'300145'370 Berufsbildung für Jugendliche 108'60082'38030'480112'860 Ein guter Schulbeginn für Flüchtlingskinder4142'700– –– Neue Perspektiven für Jugendliche auf der Flucht4143'200– –– Total Kolumbien 506'800415'660309'530725'190 3 Brasilien Sicheres Einkommen für Kleinbäuerinnen –69'46035'000104'460 Ein lebendiger Markt für Veredinha3 –21'13065'47086'600 Satte Bauernfamilien dank Wasser und Wissen 97'500104'42018'300122'720 Genug Wasser für das ganze Jahr4138'100– –– Total Brasilien 235'600195'010118'770313'780 3 TOTAL1'684'9001'590'050 817'8902'407'940 1 Die «Beiträge Projektland» setzen sich zusammen aus Beiträge von Behörden und Organisationen in den Projektländern selbst (loka les Fundraising), und auch die Begünstigten trugen mit Freiwilligenarbeit, Naturalspenden oder Verkaufserlösen zur Realisierung bei. 2 Hierbei handelt es sich um die direkten Projektkosten, d.h. die Beiträge, die wir unseren Partnerorganisationen nach Lateinamerika zur Realisierung des Projekts überwiesen haben. Darin nicht enthalten ist der Anteil Betriebs- und Personalkosten von Vivamos Mejor. 3 Projekte, die 2014 in die Eigenständigkeit entlassen wurden. 4 Projekte, die im 2015 neu starten. 10 GUATEMALA Hauptstadt | Guatemala-Stadt Einwohner | 15,1 Millionen Amtssprache | Spanisch, daneben 21 Maya-Sprachen Armutsrate* | 26,3% Lebenserwartung | 71,3 Jahre Analphabetenrate | 29,4% Budget Vivamos Mejor | rund 660'000 CHF KOLUMBIEN AtitlánHochland Estelí und Madriz Managua Hauptstadt | Bogotá Einwohner | 47,7 Millionen Amtssprache | Spanisch Armutsrate* | 15,8% Lebenserwartung | 73,6 Jahre Analphabetenrate | 6,8% Budget Vivamos Mejor | rund 420'000 CHF La Dorada Bogotá NICARAGUA Hauptstadt | Managua Einwohner | 6,0 Millionen Amtssprache | Spanisch Armutsrate* | 31,7% Lebenserwartung | 74,1 Jahre Analphabetenrate | 22% Budget Vivamos Mejor | rund 320'000 CHF BRASILIEN Hauptstadt | Brasilia Einwohner | 198,7 Millionen Amtssprache | Portugiesisch Armutsrate* | 10,8% Lebenserwartung | 73,3 Jahre Analphabetenrate | 9,6% Budget Vivamos Mejor | rund 200'000 CHF * Bevölkerungsanteil mit weniger als 2 US$ pro Tag Quelle sämtlicher Daten: Bertelsmann Transformationsindex JequitinhonhaTal 11 GUATEMALA 2014 | GUTER ABSCHLUSS ALS BASIS FÜR DEN NEUANFANG Land und Projekthintergrund Guatemala wurde 2014 von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Epi-Zentrum lag nahe der Grenze zu Mexiko, war mit einer Stärke von 6,9 aber bis weit ins Land hinein spürbar. Häuser stürzten ein, Strassen wurden zerstört, aber Gott sei Dank gab es nur wenige Verletzte und kaum Menschenleben zu beklagen. Als wäre das noch nicht Katastrophe genug, musste Mittelamerika und damit v.a. auch Guatemala die schwerste Dürre seit etwa 30 Jahren hinnehmen. Verdorrte Äcker, sterbendes Vieh, hungernde Menschen – Guatemala rief schon nach kurzer Zeit den Notstand aus. Die Kleinbauern im Atitlán-Hochland, die Subsistenzlandwirtschaft betreiben und die ohnehin schon unterhalb des Existenzminimums leben, litten stark unter der Krise. Sie konnten sich nicht mehr selber versorgen und waren gezwungen, Mais und Bohnen für teures Geld auf den lokalen Märkten zu kaufen. Die schwere Dürre verursachte aber nicht nur Ernteverluste, sondern liess auch die Trinkwasserquellen schrumpfen. Das Landwirtschaftsministerium schätzt die Verluste durch die extreme Trockenperiode auf mindestens 450 Millionen Quetzal (etwa 55 Millionen Franken). Unsere Projektarbeit Fokus Landwirtschaft, Wasser und Katastrophenvorsorge So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass Vivamos Mejor in Guatemala auch 2014 weiter Kleinbauernfamilien und Indigene im Kampf um den Erhalt ihrer Lebensgrundlage unterstützt hat. Unser Projekt «Weniger Hunger im Atitlán-Hochland» legte z.B. einen besonderen Fokus auf die Versorgung der Hochland-Bewohner durch eigene Familiengärten sowie den Anbau von Gemüse und Früchten in Treibhäusern. Wir möchten die Kleinbauern aber auch ermutigen, nicht nur auf 12 die üblichen Produkte wie Mais und Bohnen zu setzen. Sie sollen sich auch alternative Einkommensquellen erschliessen. Als vielversprechende Alternative hat sich die Bienenzucht herausgestellt: Dank der Einnahmen durch den Honigverkauf konnten sich die Produzenten zusätzliche Bienenstöcke kaufen und ihre Anzahl so auf über 1'500 Stück erhöhen. Ausserdem produzierten sie pro Stock etwa 30% mehr Honig. Damit die Bauern von dem leben können, was auf ihren Feldern wächst und produziert wird, müssen die Bedingungen optimal sein: Sie sollten z.B. nicht da siedeln, wo Naturgefahren wie Stürme oder Erdbeben Schäden anrichten können. Gleichzeitig müssen sie lernen, die Ressourcen ihrer Region – insbesondere die Wälder – zu schützen. Denn die sind nicht nur Lebensraum, sondern helfen auch, die Risiken extremer Wetterereignisse abzumildern. 2014 haben die Menschen in unserem Projekt «Katastrophenvorsorge im Atitlán-Hochland» deshalb Waldgebiete wiederaufgeforstet und sich für deren Schutz eingesetzt. Insgesamt wurden auf 55 Hektaren 60'000 Setzlinge neu gepflanzt. Auch der Schutz des Wassers und seine nachhaltige Nutzung wurden 2014 weiter vorangetrieben: So haben wir innerhalb des Projekts «Sauberes Wasser im Atitlán-Hochland» verschiedene Massnahmen ergriffen, um den Zugang zu und den hygienischen Umgang mit Wasser zu verbessern. In einer Gemeinde wurden u.a. ein Quellwassersammelbecken und die dazugehörigen Leitungen gebaut. Zudem erhielten die Kleinbauernfamilien grosse Wasserkanister. Darin lagern sie ihr abgekochtes Wasser hygienisch, sodass sie möglichst lange davon zehren können. Fokus Gesundheitsvorsorge Während wir auch in Zukunft an den Themen Ressourcenschutz und Ernährungssicherheit festhalten und die bisherigen «Learnings» in neuen Partnerorganisation | Asociación Vivamos Mejor Guatemala Sitz | Panajachel Zusammenarbeit seit | 1989 Projekten verarbeiten, wird der Gesundheitsbereich künftig kein thematischer Schwerpunkt mehr sein. Bereits 2013 war die Gesundheitssituation in Guatemala schwierig, 2014 spitzte sie sich weiter zu: Die Versorgung war während mehrerer Monate praktisch inexistent, es fehlte an Medikamenten, Löhne wurden nicht bezahlt, öffentliche Krankenhäuser geschlossen. Unter diesen Bedingungen scheint es uns nicht möglich, mit dem Staat weiter zusammenzuarbeiten. Und Vivamos Mejor will keine dauerhaften Parallelstrukturen aufbauen. Wir entlassen unser Projekt «Medizinische Vorsorge im Atitlán-Hochland» aber dennoch mit einem guten Gefühl in die Selbstständigkeit – haben wir doch in Sachen Sensibilisierung, Aufklärung und Prävention der Bevölkerung sehr viel erreicht. So sind z.B. die von uns gegründeten Gesundheitskomitees jeder Gemeinde heute von den staatlichen Stellen offiziell mit einem Ausweis anerkannt. Sie organisieren heute selbstständig Transporte von Patienten in das nächstgelegene Gesundheitszentrum und beraten Frauen bei ihrer Familienplanung. Fokus Frühförderung für Maya-Kinder Bildung gehört zu den langjährigsten und erfolgreichsten Projektbereichen in Guatemala und wird auch mit der neuen Strategie Kernaufgabe bleiben. Erfreulich ist im Projekt «Mehr Bildungschancen im Atitlán-Hochland» 2014, dass alle Kinder, die nach dem Besuch unserer zweisprachig-interkulturellen Kindergärten in die Primarschule übergetreten sind, auch 2015 dort verbleiben. Ein gutes Zeichen dafür, dass die Kinder dem Unterricht gut folgen können und die Schule nicht abbrechen müssen, weil sie kein Spanisch verstehen. In vier Primarschulen haben wir die Ausbildung des Lehrpersonals in kreativen, umweltbewussten und zweisprachigen Lehrmethoden weitergeführt. Nachdem einige Lehrer zu Beginn ihre Unterrichtsmethoden nicht ändern wollten oder sich kontrolliert fühlten, waren 2014 alle mit viel Begeisterung dabei. GUATEMALA 2014 | DAS HABEN WIR ERREICHT 243 Familien nahmen an der Wiederaufforstung in ihren Gemeinden teil und lernten, die natürlichen Ressourcen wie Holz und Wasser nachhaltig zu nutzen. Ein 1'300 Hektare grosses Waldgebiet wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und ist von der Bevölkerung wie den Behörden als solches anerkannt. 21 Gemeinden wurden für den Notfall ausgebildet und haben ihr Können bereits unter Beweis gestellt. Das Resultat: Weder bei Sturm «Boris» noch dem Erdbeben im Juli kam im Projektgebiet keine Person ums Leben. 375 Frauen aus 15 Gemeinden wendeten ihr neues Wissen zu den Themen Wasser und Hygiene an. Motiviert wurden sie durch konkrete Erfolge: So haben sie z.B. gemerkt, dass ihre Kinder weniger Bauchprobleme haben, seit sie ihr Wasser abkochen. 87% der Kindergärtler erreichten einen ihrem Alter entsprechenden Entwicklungsstand und haben den Übertritt in die Schule geschafft. 24 PrimarschullehrerInnen wurden in der speziellen zweisprachig-interkulturellen Methode ausgebildet und werden so ihren Unterricht auch nach 2014 kreativer gestalten und dem Alter der Kinder anpassen können. 13 NICARAGUA 2014 | ERFOLGREICHER START AUF TEILS NEUEM TERRAIN Land und Projekthintergrund Nicaragua, das zweitärmste Land Lateinamerikas, sorgte auch 2014 v.a. mit einem Thema für mediale Furore: Der Pazifik-Atlantik-Kanal, Prestige-Objekt des umstrittenen Präsidenten Daniel Ortega, soll mit 278 Kilometern Länge und bis zu 530 Metern Breite die Verbindung zwischen den beiden Ozeanen werden. Naturschützer beschuldigen Ortega, das 40-Milliarden-Dollar-Projekt leichtfertig unterzeichnet zu haben: Die Route verläuft direkt durch das grösste Trinkwasserreservoir Mittelamerikas. Ein Unfall oder ein Ölleck wären fatal. Zudem müssen die indigenen Bauernfamilien, die entlang der Route leben, dem Kanal weichen und werden zwangsumgesiedelt. Der Kanal ist aber nur ein weiteres Beispiel der Schwierigkeiten, mit denen Bauernfamilien, aber auch ganze Dörfer in den ländlichen Gebieten des Landes im letzten Jahr zu kämpfen hatten: So war auch Nicaragua von der verheerenden Dürre betroffen, die ganz Mittelamerika lähmte. In Nicaragua verloren die Bauern fast 90% ihrer Mais-Ernte, und mehrere 10'000 Rinder verendeten qualvoll. Die Folge: Fast 50'000 Familien waren über Monate auf Essensrationen internationaler Organisationen angewiesen. Unsere Projektarbeit Fokus Ernährungssicherheit Insgesamt also kein leichtes Jahr für die Bauern in Nicaragua. Umso erfreulicher, dass einige von ihnen dank des neuen Projekts «Wasser nutzen für Gemüse und Fischzucht» erfolgreich der Dürre trotzten. So konnten die Bauern, die ihre Gärten mit Wasser aus ihren Fischteichen bewässern, je rund 370 Dollar übers Jahr mit dem Verkauf von Gurken, Randen und Pepperoni erzielen. Dies entspricht immerhin dem Mindestlohn in der Landwirtschaft über einen Zeitraum von drei Monaten. Zusätzlich konnten die Landwirte auch bereits Fische aus ihren Teichen verkaufen, und es besteht die Nachfrage nach mehr. Das motiviert die Bauern, sich auch 2015 «voll reinzuhängen», denn die für sie neue Arbeit mit den Fischteichen verlangte ihnen sehr viel Arbeit und Energie ab. Generell hat die Dürre 2014 einmal mehr gezeigt, wie wichtig es für die ganze Region ist, dass die Bauern das vorhandene Wasser zu speichern und sparsam zu nutzen wissen. Deshalb stand der Bau von Wasserspeicherbecken auch in einem anderen Projekt, das im 2014 neu gestartet wurde, im Fokus. Das Projekt «Bauernhöfe mit Zukunft» hat sich – wie der Name verrät – zum Ziel gesetzt, Landwirten alternative und für sie zukunftsweisende Methoden und Techniken näherzubringen, damit sie möglichst das ganze Jahr über ausreichend produzieren können. Die Verfügbarkeit von Wasser war und ist da eines der Hauptthemen. Unsere Partnerorganisation CAPRI hatte mit dem Bau von Wasserbecken bislang allerdings kaum Erfahrung. Deshalb luden wir einen erfahrenen Mitarbeiter unseres brasilianischen Partners ein, die Situation in Nicaragua im Sinne eines Süd-Süd-Austauschs zu beurteilen und CAPRI beratend zur Seite zu stehen. Unter seiner Anleitung wurden im ersten Jahr schon neun neue Regenauffangbecken gebaut. Ein weiteres Projekt im Bereich Ernährungssicherheit, das Projekt «Gesunde Ernährung aus dem eigenen Garten», konnte 2014 in die Selbstständigkeit entlassen werden. Über 600 Familien bauten im Rahmen des Projekts auf ihren Feldern oder in kleinen Parzellen nahe ihren Wohnhäusern Gemüse an. 5% der Ernte schenkten sie den umliegenden Primarschulen. Und auch die errichteten Schulgärten funktionieren so gut, dass mit den Ernten die Zwischenmahlzeiten der Kinder angereichert werden können. Fokus (Vor-)Schulbildung Neben den zahlreichen Landwirtschaftsprojekten initiierte Vivamos Mejor im 2014 auch wieder ein Projekt, das sich für Kinder und deren (Schul-) Partnerorganisation | Centro de Apoyo a Programas y Proyectos (CAPRI) Sitz | Managua mit einzelnen Büros im Norden des Landes Zusammenarbeit seit | 2007 14 Bildung einsetzt. «Kleine Kinder mit grosser Zukunft» ist ein für die Projektregion neues Konzept, denn vorher arbeitete man v.a. mit Kindern in Primarschulen. Doch wir haben festgestellt, dass die schulische und auch persönliche Entwicklung nur dann Früchte trägt, wenn die Kinder schon viel früher gefördert werden – also im Kindergarten. Wir bauen deshalb auf bestehenden Kindergärten auf, statten sie aber zusätzlich mit kindgerechtem Bastel- und Spielzeug aus und bilden die Betreuungspersonen weiter, damit sie ihre «Unterrichtsmethoden» verbessern können. Einige Schwierigkeiten bereiteten uns 2014 die Eltern, da diese überzeugt werden mussten, wie wichtig Bildung für ihre Kinder ist. Aber auch hier zeigen sich erste Erfolge: Im Verlauf des Jahres nahmen immer mehr Eltern das Angebot wahr, sich in Workshops zu informieren und sich Tipps zu holen. Fokus Berufseinstieg von Jugendlichen Noch einmal ganz neues Terrain betrat Vivamos Mejor mit dem Projekt «Jugendliche starten ins Berufsleben». Geografisch, weil wir nie zuvor in der Hauptstadt Managua tätig waren, und auch thematisch. Die Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt in Nicaragua ist eine grosse Herausforderung – es gibt kaum private oder staatliche Angebote, an die man anknüpfen könnte. D.h. auch, dass wir im 2014 erst einmal die nötigen Ausgangsbedingungen dafür schaffen mussten und deshalb noch keiner besonders grossen Anzahl an Jugendlichen einen Job vermitteln konnten. Wir sind mit dem ersten Jahr totzdem sehr zufrieden: Es wurde eine Marktstudie erarbeitet, die klar zeigt, welche Profile besonders gefragt sind. Ausserdem konnte gemeinsam mit der Universität ein Bewerbungskurs entwickelt werden, der den jungen Menschen v.a. die nötigen Sozialkompetenzen vermittelt. NICARAGUA 2014 | DAS HABEN WIR ERREICHT 70% der Fische, die die Bauern in Nicaragua seit 2014 neu in Teichen züchten, konnten verkauft werden. Den Rest haben sie und ihre Familien selbst konsumiert. 100 Familien legten allein im 2014 einen Familiengarten an, und ... ... 60 von ihnen erarbeiteten zusätzlich einenPlan, wie sie sich ihren Hof künftig vorstellen, wie sie ihn bewirtschaften und was sie verbessern wollen. Die Bauern bauen heute durchschnittlich rund 9 verschiedene Arten von Gemüse an und ernähren sich so deutlich ausgewogener als früher. Ausserdem sind die begünstigten Gemeinden heute in der Lage, sich bei Behörden für ihre Anliegen starkzumachen. Insgesamt wurden auf Initiative der BewohnerInnen Projekte im Wert von knapp CHF 10'000 realisiert. Über 60 MultplikatorInnen, darunter auch zehn Männer, gaben ihr Wissen zu Frühförderung und positiven Erziehungsformen an 145 weitere Eltern, aber auch Grosseltern in den Gemeinden weiter. 6 Jugendliche aus unserem Pilotprojekt haben bereits eine Stelle gefunden. Und erfreulich auch: Das Thema Jugendarbeitslosigkeit erhält von der Regierung aktuell mehr Aufmerksamkeit, sodass künftig mehr junge Menschen auf neue Perspektiven hoffen können. 15 KOLUMBIEN 2014 | NEUE PERSPEKTIVEN FÜR FAMILIEN AUF DER FLUCHT Land und Projekthintergrund 2014 war ein aufregendes politisches Jahr in Kolumbien: In den Präsidentschaftswahlen standen sich der bisherige Amtsinhaber JuanManuel Santos, der den Friedensprozess 2012 lancierte und für die Weiterführung der Gespräche plädierte, und der Herausforderer Zuluanga, der sich gegen Verhandlungen mit der Guerilla aussprach, gegenüber. Die KolumbianerInnen haben sich für Santos und damit für den Friedensprozess entschieden. Kein Wunder: Die Menschen hoffen mehr denn je auf Frieden. Auch, weil sie glauben, dass es dem Land dadurch künftig wirtschaftlich und sozial besser gehen wird. Noch immer liegt das Land mit einem Human Development Index von 0,72 unter dem Durchschnitt der lateinamerikanischen Länder und weltweit nur auf Rang 91. Zwar konnte die Wirtschaft in den letzten Jahren beachtliche Wachstumszahlen vorlegen, an der Ungleichverteilung und dem hohen sozialen Gefälle hat sich aber bis heute nichts verändert. Eine willkommene Abwechslung im kolumbianischen Alltag bot 2014 die Fussball-WM in Brasilien. Denn Kolumbien nahm erst zum fünften Mal an der Endrunde teil, und nun konnte die Nationalmannschaft zum ersten Mal das Viertelfinale erreichen. Für das fussballverrückte Land ein Riesenerfolg! Unsere Projektarbeit Fokus Förderung für Kleinkinder ... Im ersten Projektjahr des Projekts «Liebevolle und professionelle Betreuung für Kleinkinder» konnte die Qualität in 20 Tagesstätten und für insgesamt 240 Kinder verbessert werden. Die 20 Tagesmütter lernten in Berufskursen und mit der Unterstützung des Projektteams, wie sie die Betreuung in ihren Tagesstätten verbessern können. Beispielsweise kennen sie nun Mög- lichkeiten, die Kinder zwischen zwei und fünf Jahren altersgerecht zu fördern. Sie unterstützten dabei besonders auch die Kinder, die in die Schule eintreten. Diese Vorbereitung hat Erfolg: Alle Kinder, die im Sommer ins Schulalter kamen, wurden in der Schule angemeldet und sind erfolgreich im Schulsystem verblieben. ... und Schulkinder Während wir gemäss unserer Strategie auch weiter an dem Modell der Frühförderung über Kindertagesstätten festhalten und 2015 ein weiteres Projekt dieser Art in Soacha replizieren, stellen wir die Arbeit mit Kindern, die bereits die Schulbank drücken, künftig ein. Dies aber mit einem guten Gefühl: Im Jahr 2014 konnten wir mit «Bessere Bildung für Soacha» und «Bosa macht Schule» zwei erfolgreiche Projekte in öffentlichen Schulen in die Selbstständigkeit entlassen. In drei Schulen in sozial vernachlässigten Quartieren waren die Lehrer vor Projektbeginn mit den überfüllten Klassen überfordert. Das Projektteam zeigte deshalb insgesamt 66 Lehrpersonen Unterrichtsformen auf, die für die oft traumatisierten und verhaltensauffälligen Schüler angemessen sind. Die Lehrer erhielten zudem Unterstützung von Studenten, die ihr Praktikum in den Schulen absolvierten. Über gezielte Massnahmen konnte das teilweise sehr aggressive Verhalten der Kinder abgemildert werden. Ein Prozess, in den auch die Eltern stark einbezogen wurden: Als Vertreter des Schulrats engagierten sich z.B. Eltern dafür, neue Spiele für den Pausenhof bereitzustellen. Fokus Berufsbildung für Frauen ... Noch ein Projekt, das Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen wurde, war unser Berufsbildungsprojekt «Arbeit für intern vertriebene Frauen». Partnerorganisation | Fundación Apoyar (Apoyar) Sitz | Bogotá mit einem Büro in La Dorada Zusammenarbeit seit | 1989 16 Wir sind stolz, dass es uns gelang, nicht nur 179 Frauen eine Berufsbildung zu ermöglichen, sondern diese auch in den formalen Arbeitsmarkt einzugliedern. Sie arbeiten heute als Krankenpflegerinnen oder Reinigungskräfte und verdienen den gesetzlichen Mindestlohn. Zusätzlich konnten wir eine von begünstigten Frauen selbst geführte Sozialfirma zur Arbeitsvermittlung gründen. Diese hat sich erfreulicherweise so gut entwickelt, dass sie zahlreiche Firmenkontakte – beispielsweise zum Flughafen in Bogotá – aufbauen konnte und über Mitgliederbeiträge nun genügend Einkommen hat, um die Vermittlung von Frauen selber weiterführen und finanzieren zu können. ... und junge Erwachsene Motiviert von den guten Resultaten des Berufsbildungsprojekts mit Frauen, starteten wir 2014 ein neues Projekt: «Berufsbildung für Jugendliche». Die Jugendlichen sollen ebenfalls über Berufsbildung ein sicheres Erwerbseinkommen erlangen und Sozialleistungen erhalten. Ein ambitioniertes Projekt, ist doch die Arbeitslosenrate von intern vertriebenen Jugendlichen sehr hoch. Viele Arbeitgeber haben ein sehr negatives Bild der jungen Menschen. Umso mehr freut uns, dass sich die 30 Jugendlichen in der Ausbildung bewährt haben. Berufslehrer beschreiben sie als sehr motiviert, diszipliniert und zuverlässig. Neben der Ausbildung haben sich die Jugendlichen auch mit dem Thema Gewalt und ihrer Vergangenheit als Vertriebene auseinandergesetzt. Ein neuer, realistischer Lebensentwurf soll ihnen helfen und sie motivieren, auch in schwierigen Situationen ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Die Jugendlichen erhalten im April 2015 ihr Diplom – dann haben sie gute Chancen auf eine fair bezahlte Stelle und eine neue Perspektive im Leben. KOLUMBIEN 2014 | DAS HABEN WIR ERREICHT 37 Kinder, die tagsüber auf der Strasse lebten, werden heute in einer Tagestätte professionell betreut und sind bei der Gesundheitsversorgung angemeldet. Weitere 48 Kinder wurden auf den Schuleintritt vorbereitet und sind erfolgreich in die Schule gestartet. 53 unter- oder mangelernährte Kinder konnten identifiziert und an das zuständige staatliche Programm zugewiesen werden. 23 Praktikanten unterstützten die Lehrpersonen in den Klassen und ermöglichten v.a. den schwächeren Kindern, ihre Defizite durch zusätzlichen Nachhilfeunterricht zu verbessern. 68 Frauen fanden im 2014 dank einer Berufsausbildung eine Stelle und verdienen heute ein gesichertes Einkommen, mit dem sie angemessen für ihre Familien sorgen können. Insgesamt 73 Frauen und Jugendliche haben sich mit psychologischer Hilfe ihren gewaltvollen Erinnerungen an den Krieg gestellt und sich gemeinsam damit auseinandergesetzt. Sie sollen so in der Lage sein, am neuen Wohnort möglichst unbelastet und positiv in die Zukunft zu schauen. 17 BRASILIEN 2014 | BAUERN IM KAMPF GEGEN DIE WASSERKNAPPHEIT Land und Projekthintergrund Eigentlich sollte man meinen, Brasilien habe mit der Ausrichtung der Fussball-Weltmeisterschaft und den massiven Protesten in diesem Zusammenhang «genug um die Ohren» gehabt. Und in der Tat: Das Grossereignis an sich, aber auch die zahlreichen Demonstrationen gegen die Kürzungen im sozialen und öffentlichen Bereich beschäftigten die Menschen in Brasilien und die Medien weltweit über viele Wochen. Aber das war keineswegs das einzige Problem: Brasilien litt 2014 an der schlimmsten Wasserkrise seiner Geschichte. Betroffen waren v.a. die knapp 77 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner der Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo. Dort wurde täglich das Wasser über mehrere Stunden abgestellt, um zu verhindern, dass die Wasserreservoirs gänzlich austrockneten. Schuld an der Krise sei v.a. die industrialisierte Landwirtschaft, bestätigten Klimaforscher. Sie allein verbrauche 70 Prozent des Trinkwassers, um grossflächig Soja und Mais anzubauen und Viehzucht zu betreiben. Die klimatischen Veränderungen durch die Abholzung des Regenwaldes täten das Übrige dazu. Dilma Rousseff, die 2014 mit knapper Mehrheit als Präsidentin wiedergewählt wurde, muss sich also auch in den nächsten vier Jahren wieder vielfältigen Problemen stellen. Denn auch die wirtschaftliche Situation Brasiliens wird sie weiter fordern: 2014 gab es kein Wachstum, dafür eine steigende Inflation, und auch die Rohstoffpreise sanken – für die Exportnation Brasilien mehr als ungünstig. Unsere Projektarbeit Fokus Wasserspeicherung, Produktionssteigerung und Ernährung Mit unserem Programm «Wasser besser nutzen» möchten wir in der Projektregion der schwie- rigen Wassersituation begegnen. Die Familien in der Region leiden unter dem fehlenden Zugang zu Wasser. Sie sind von Wasserlieferungen abhängig. Obwohl sie über fruchtbares Land verfügen, können sie auf ihren Höfen nur sehr wenig oder teilweise nichts anbauen. Die Väter und manchmal ganze Familien migrieren deshalb für einen Grossteil des Jahres, um unter schwierigen Verhältnissen auf Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen zu arbeiten. Im Jahr 2014 konnten wir in den Projekten «Sicheres Einkommen für Kleinbäuerinnen» und «Satte Bauernfamilien dank Wasser und Wissen» 88 Familien in der Gemeinde Chapada do Norte ermöglichen, die Regenfälle in den Sommermonaten zu sammeln. Dieses Wasser können sie in den trockenen Monaten des Jahres für die landwirtschaftliche Produktion nutzen. Ein wichtiger Teil unserer Strategie ist aber auch die Ausbildung der Bauernfamilien. Einerseits war uns auch 2014 wichtig, dass Frauen und Männer lernen, wie sie das verfügbare Wasser effizient und gezielt nutzen können. Andererseits sollen sich die Dörfer aber auch untereinander organisieren lernen, um ihre knappen Wasserressourcen gemeinsam zu pflegen und beispielsweise vorhandene natürliche Quellen zu schützen. Die sechs Dörfer entwickelten deshalb ein für alle geltendes Wasserreglement und bildeten ein Komitee, das die Einhaltung der definierten Regeln überprüft. Bei der Schlussevaluation des Projektes «Sicheres Einkommen für Kleinbäuerinnen» zeigte sich, dass die Interventionen Erfolg haben. Vor dem Projekt waren die Familien abhängig von Wasserlieferungen von ausserhalb. Heute kommen 80% der Bauern in den Projektdörfern auch ohne Wassertanklastwagen aus. Dank der Wasserspeicherbecken haben sie das ganze Jahr über genügend Wasser für den Anbau. Mit diesem Wasser und den Gemüsegärten konnten sie ihre Produktion diversifizieren. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Ernährungssituation Partnerorganisation | Centro de Agricultura Alternativa Vicente Nica (CAV) Sitz | Turmalina Zusammenarbeit seit | 2007 18 aus – die Familien ernähren sich dadurch natürlich ausgewogener –, sondern auch auf ihren «Geldbeutel». Die Bauernfamilien konnten ihre Produktion nämlich mehr als verdoppeln und sind deshalb in der Lage, auch mehr auf dem lokalen Markt zu verkaufen. Fokus Vermarktung Apropos Markt: In den letzten zwei Jahren unterstützten wir im Projekt «Ein lebendiger Markt für Veredinha» den Aufbau eines lokalen Marktvereins. Dies mit grossem Erfolg: Heute zählt der Verein 152 aktive Mitglieder. Diese können nicht nur ihre Produkte auf dem lokalen Markt in Veredinha verkaufen. Als Mitglieder erhalten sie zusätzlich technische Beratung, sie profitieren vom Austausch mit anderen Familien und von günstigeren Konditionen beim Kauf von wichtigen Materialen für die Produktion und den Verkauf (z.B. einheitliche Marktstände, Plastiksäcke mit Logo etc.). Es ist gelungen, die zwölf Mitglieder des Vereinsvorstands so auszubilden, dass diese die verschiedenen Aufgaben wie Administration und Finanzen, Organisation von Versammlungen oder interne und externe Kommunikation nun ohne Hilfe des Projektteams ausüben und der Marktverein in die Selbstständigkeit entlassen werden kann. Bester Beweis dafür ist z.B. auch die Tatsache, dass sich die Mitglieder 2014 dazu entschlossen haben – und zwar ohne «Druck» unserer Partnerorganisation – für den Kauf von Zement zusammenzulegen, um damit einen Raum für die Lagerung von Produkten am Marktareal zu bauen. Dieser Raum ist mittlerweile fertiggestellt. Wann auch der Vereinssitz endgültig dort einziehen wird, ist noch nicht klar. Wir jedenfalls wünschen dem Marktverein viel Erfolg auf seinem weiteren Weg! BRASILIEN 2014 | DAS HABEN WIR ERREICHT In der Projektregion wurden 105 Wasserbecken gebaut, die insgesamt rund 80'000'000 Liter Wasser fassen – das entspricht der Füllmenge von weit mehr als 500'000 gefüllten Badewannen. 88 Bauernfamilien haben dank der Wasserbecken nun genügend Wasser, um so ihre Existenz auf den Bauernhöfen sichern. In Workshops setzten sich 117 Familien mit dem effizienten Umgang mit verfügbarem Wasser und dem Schutz der natürlichen Ressourcen auseinander. Sie lernten verschiedene Strategien, wie sie das Wasser möglichst sparsam einsetzen können, und wenden dieses Wissen heute auf Haus und Hof an. 40 Familien haben sich in agro-ökologischer Produktion ausgebildet. Sie lernten z.B., wie sie ökologische Schädlingsbekämpfungsmittel selbst herstellen und angemessen einsetzen können. Weitere 30 Familien errichteten im 2014 Gemüsefelder und wissen dank technischer Beratung, wie sie diese möglichst nachhaltig bewirtschaften können. Alle begünstigten Familien haben ihren Anbau massgeblich diversifiziert. Sie pflanzen nun 9 verschiedene Produkte an – vor Projektbeginn waren es lediglich 3 Sorten. 19 IM PORTRÄT | JOHANA – EINE JUNGE FRAU AUF DER FLUCHT VOR DEM BÜRGERKRIEG Eine idyllische Kindheit auf dem Land Mayerly Johana Santos Acevedo ist mit ihren neun Geschwistern in einem ländlichen Gebiet Kolumbiens nahe der Grenze zu Venezuela aufgewachsen. «Meine Eltern hatten eine kleine Finca, wo wir Kinder zwar früh mithelfen mussten, aber doch eine sehr schöne Kindheit verlebten.» ... doch auf einmal ist alles anders Als sie 17 Jahre alt ist, ändert sich von einem Tag auf den nächsten einfach alles für Johana. Ihr Leben fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Denn plötzlich stirbt einer ihrer Brüder, der in der kolumbianischen Armee dient. «Offensichtlich wurde er im bewaffneten Konflikt von den Guerilla ermordet – aber niemand erzählte uns etwas über die Umstände des Todes. Es war alles sehr mysteriös», erzählt die heute 25-Jährige. Schliesslich wird gar die ganze Familie bedroht. Johana entscheidet, sich lieber in Sicherheit zu bringen, um nicht ihr Leben zu verlieren. «Doch sie fanden mich in meinem Versteck, entführten mich in ein Berggebiet und hielten mich dort gefangen – eine schreckliche Zeit, an die ich nie wieder zurückdenken möchte.» Dann gelingt die Flucht Gott sei Dank gelingt ihr eines Tages die Flucht. Sie strandet in der nächstgrösseren Stadt Pamplona – ohne Dach über dem Kopf, ohne Essen und Geld. Und das Schwierigste: Sie hat auch keine Papiere. «Und wer gibt schon einer einen Job, die aus Angst nicht mal ihren richtigen Namen preisgibt und sich auch nicht ausweisen kann? Ich war so verzweifelt, dass ich nächtelang weinte und Gott um Unterstützung anflehte.» Doch der Leidensweg hat noch kein Ende Immerhin findet sie irgendwann bei einer Familie Unterschlupf und später auch eine Arbeit. Aber leider ist auch hier das Glück nicht von langer Dauer: Die Guerilla spüren sie wieder auf – aus Todesangst flüchtet sie abermals. Diesmal in die weit entfernte und anonyme Grossstadt Bogotá, in der Hoffnung, dort endlich Ruhe zu finden. Anerkannt als «Intern Vertriebene» Zwar ist auch hier der Anfang nicht leicht, aber sie bekommt schnell einen Job. Sie verkauft tagsüber Gemüse, die Abende verbringt sie mit Lernen. Sie will unbedingt ihren Schulabschluss nachholen. «Dann kam der schönste Tag in meinem Leben: Ich wurde als intern Vertriebene anerkannt», so Johana stolz. Das bedeutet nicht nur den Zugang zu staatlichen Sozialleistungen, sie bekommt so auch einen Psychologen zur Seite gestellt. Der hilft ihr bei der Aufarbeitung ihrer Kriegstraumata, und er ist es auch, der ihr den Kontakt zur Fundación Apoyar vermittelte. Ausbildung – ein Traum wird wahr! «Mein Psychologe erzählte mir, dass Apoyar und Vivamos Mejor eine Art Förderprogramm unterhalten, das jungen Menschen eine Ausbildung ermöglicht.» Sie entscheidet sofort, sich dafür zu bewerben – denn sie hat schon immer einen grossen Traum: «Seit meiner Kindheit wollte ich Krankenschwester werden. Aber die Ausbildung ist sehr lernintensiv und auch sehr teuer.» Umso stolzer ist Johana, dass sie es geschafft hat. Aufbruch in ein neues Leben Sie hat heute nicht nur das Diplom in der Tasche und eine feste Anstellung in einem Seniorenheim – das Programm hat sie auch mit anderen jungen Menschen zusammengebracht, die ihr Schicksal teilen. Mit ihnen tauscht sie sich über die schrecklichen Erlebnisse aus der Vergangenheit aus. «Mein Leben ist heute ein anderes, ein besseres. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, Menschen um mich herum zu haben, die mir helfen, die Scherben meines kaputten Lebens wieder zusammenzufügen!» Name | Mayerly Johana Santos Acevedo Alter | 25 Jahre Projektort | Stadtbezirk Bosa, Bogotá, Kolumbien 20 21 FINANZEN ERTRAG 2014 | MERCI FÜR EIN TOLLES SPENDENJAHR Die Arbeit von Vivamos Mejor wird von einer grossen Gemeinschaft getragen. Auch 2014 konnte Vivamos Mejor auf diese verlässliche Unterstützung bauen. Ein herzliches MUCHAS GRACIAS an all unsere 473 privaten und institutionellen Spendenden, die dazu beigetragen haben, den Menschen in Lateinamerika ein besseres Leben zu ermöglichen! Öffentliche Institutionen (ab CHF 2'000): Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Glarus, Luzern, Schaffhausen, Thurgau und Uri; Gemeinden Bern, Bottmingen, Bremgarten bei Bern, Lancy, Muri bei Bern, Rapperswil-Jona, Riehen, Solothurn, Steffisburg, Troinex, Wetzikon, Zumikon und Zürich Firmen/Firmenstiftungen (ab CHF 10'000): Berag Belagslieferwerk Rubigen AG, Ernst Göhner Stiftung, The JTI Foundation, Kästli Management AG, Merkur Kaffee AG, Fondation de bienfaisance de la banque Pictet & Cie, Ricola AG, Swiss Re Foundation, Volkart Stiftung Privatstiftungen/Vereine (ab CHF 10'000): Fondation Aletheia, E.+ B. Cardinaux-Rieben Stiftung, Stiftung Maya Behn-Eschenburg, Fondation Covalence, Fondation Michèle Berset, Fondation pour une Solidarité Internationale, Werner und Helga Degen Stiftung, Domo Foundation, Gebauer Stiftung, Bärbel und Paul Geissbühler Stiftung, Glückskette, Stiftung Erika und Andres Gut, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Dieter Kathmann Stiftung, Kohler-Friederich-Stiftung, Lotex Foundation, Medicor Foundation, Fondazione MONDO DEI BAMBINI, Stiftung Nord-Süd, StynerStiftung, Gemeinnützige Stiftung Symphasis, Stiftung Ulmus Kirchgemeinden (ab CHF 2'000): Verwaltung der röm.kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung, Evang.-ref. Kirche des Kt. St.Gallen, Evang.-ref. Kirche des Kt. Zug, Ref. Kirchgemeinde Muri-Gümligen, Evang.ref. Kirchgemeinde Rapperswil-Jona, Röm.-Kath. Kirchgemeinde Winterthur, Verband der stadtzürcherischen ev.-ref. Kirchgemeinden Spenden/Beiträge in CHF 2014 2013 Kantone/Gemeinden 522'986.00 422'198.50 Firmen/Firmenstiftungen 332'749.30 342'458.60 Privatstiftungen/Vereine/andere Institutionen 898'984.50 767'129.90 Glückskette 312'178.00 378'655.00 Kirchgemeinden 54'158.90 56'969.00 Privatpersonen 155'042.31 132'969.25 Total2'276'099.012'100'380.25 Firmen/ Firmenstiftungen 15% Kantone/Gemeinden 23% Privatpersonen 7% 22 Privatstiftungen/ Vereine 39% Glückskette 14% Kirchgemeinden 2% AUFWAND 2014 | AUSGABEN IN DER SCHWEIZ WEITERHIN NIEDRIG Aufwendungen für Projekte/Programme 83.6% Aufwendungen für Mittelbeschaffung 8% Aufwendungen für Administration 8.4% Projekt- und Programmaufwand Überweisungen für Projekte & Programme Projektleitung: Löhne, Sozialleistungen, Weiterbildungsmassnahmen, übriger Personalaufwand Reisespesen Ausland Total Projekte & Programme in CHF 1'592'125.45 215'876.45 23'454.30 1'831'456.20 Administrationsaufwand Löhne, Sozialleistungen, Weiterbildungsmassnahmen, übriger Personalaufwand Bankspesen, Porti, Telefon, Fax, Internet Mietzins, Unterhalt, Strom, Büro-/EDV-Material, übriger Verwaltungsaufwand Repräsentationsspesen Reisespesen Abschreibungen Büromobiliar/Büromaschinen/EDV Total Administration in CHF 144'085.55 2'850.04 28'138.06 2'108.55 2'071.60 6'153.90 185'407.70 Mittelbeschaffungsaufwand Löhne, Sozialleistungen, Weiterbildungsmassnahmen, übriger Personalaufwand Bankspesen, Porti, Telefon, Fax, Internet Mietzins, Unterhalt, Strom, Büro-/EDV-Material, übriger Verwaltungsaufwand Werbung, PR und Information, Mittelbeschaffung Reisespesen Total Mittelbeschaffung in CHF 140'321.65 5'532.43 11'055.69 15'407.85 2'071.60 174'389.22 23 JAHRESRECHNUNG 2014 BILANZ per 31.12. AKTIVEN in CHF 20142013 Umlaufvermögen Flüssige Mittel 1) 1'191'851.75 1'300'423.18 Forderungen 2) 204'455.00 120'721.00 Guthaben Verrechnungssteuer 267.57 788.10 Aktive Rechnungsabgrenzung 3) 4'910.00 5'555.10 Total Umlaufvermögen 1'401'484.32 1'427'487.38 Anlagevermögen Miteigentum in Guatemala 66'000.0066'000.00 Büroeinrichtungen und Büromaschinen/EDV 4'507.002'809.30 Total Sachanlagen 4) 70'507.00 68'809.30 Total Anlagevermögen 70'507.00 68'809.30 Total AKTIVEN 1'471'991.32 1'496'296.68 PASSIVEN in CHF Fremdkapital Verbindlichkeiten12'616.95 11'372.15 Passive Rechnungsabgrenzung 177'030.60 288'246.00 Total Kurzfristiges Fremdkapital 5) 189'647.55299'618.15 Total Fremdkapital 189'647.55 299'618.15 Fondskapital (zweckgebundene Fonds) 6)951'694.28850'989.28 Organisationskapital Einbezahltes Stiftungskapital 70'000.0070'000.00 Erarbeitetes freies Kapital 255'921.25 289'644.05 Jahresergebnis 4'728.24 -13'954.80 Total Organisationskapital 330'649.49 345'689.25 Total PASSIVEN 1'471'991.32 1'496'296.68 ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESRECHNUNG 2014 24 Die Stiftung konnte Spendeneinnahmen in Höhe von CHF 2'276'099.01 erzielen. Das sind gut CHF 175'000.00 mehr als im Vorjahr (2013: CHF 2'100'380.25). und beträgt nun CHF 330'649.49. Die Summe aus zweckgebundenem Fonds- und Organisationskapital ist damit zum ersten Mal seit 2011 wieder angestiegen. Unser zweckgebundenes Fondkapital beträgt Ende 2014 CHF 951'694.28, ein Anstieg um CHF 100'705.00 im Vergleich zum Vorjahr 2013 (CHF 850'989.28). Das Organisationskapital hat sich aber um CHF 15'039.76 reduziert (zur Deckung von Kosten für Projekte, für welche wir nicht ausreichend Projektspenden erhielten) Die Aufwendungen für die Geschäftsführung, Administration und Mittelbeschaffung beliefen sich auf CHF 359'796.92 oder 16.4% des Gesamtaufwandes. Der Aufwand für Administration betrug 8.4% und jener für Fundraising 8%. Damit lag der Aufwand für Administration und Fundraising auf Niveau des Vorjahres (16.5%). 20142013 Ertrag aus Spenden und Beiträgen Projektspenden und -beiträge 1'671'027.251'510'901.90 Übrige Spenden und Beiträge 605'071.76 589'478.35 Total Ertrag aus Spenden und Beiträgen 7) 2'276'099.01 2'100'380.25 BETRIEBSRECHNUNG Programm- und Projektaufwand Aufwendungen für Projekte im Ausland 1'592'125.45 1'621'361.20 Aufwendungen für Projektidentifikation/-evaluation/ -nachbetreuung und Weiterbildung 1'956.20 16'339.50 VM-Projektbegleitung aus der Schweiz: Personalaufwand 213'920.25 207'034.00 VM-Projektleitung/-begleitung: Reise- und Koordinationsspesen 23'454.30 18'978.35 Total Programm- und Projektaufwand 8) 1'831'456.201'863'713.05 Geschäftsführung, Administration, Mittelbeschaffung Löhne, Sozialleistungen/Versicherungen, Weiterbildung, übriger Personalaufwand 9) 284'407.20 296'665.10 Mietzins 23'788.05 24'008.45 Bankspesen, Porti, Telefon, Fax, Internet 8'382.47 8'215.95 Unterhalt, Strom, Büro-/EDV-Material, Beratungs- und übriger Verwaltungsaufwand 15'405.70 13'552.55 Werbung, PR und Information, Mittelbeschaffung 17'516.40 21'680.70 Reisespesen (ohne VM-Projektleitung) 4'143.20 5'312.30 Abschreibungen Büromobiliar/ Büromaschinen/EDV 6'153.90806.90 Total Geschäftsführung, Administration, Mittelbeschaffung 359'796.92 370'241.95 Total Aufwand für die Leistungserbringung 2'191'253.12 2'233'955.00 ERGEBNIS VOR FINANZERFOLG UND FONDSVERÄNDERUNGEN 84'845.89 -133'574.75 Finanz- und ausserordentliche Erträge Kapitalerträge und Aktivzinsen 812.85 Ausserordentliche Erträge 6.50 Auflösung Rückstellungen 0.00 Total Finanz- und ausserordentliche Erträge 819.35 2'297.35 15'000.00 6'479.30 23'776.65 Finanz- und ausserordentliche Aufwände Kursverlust auf Devisen 0.00 1'803.40 Total Finanz- und ausserordentliche Aufwände 0.00 1'803.40 Total Finanz- und ausserordentliche Erträge/Aufwände 10) 819.3521'973.25 ERGEBNIS VOR FONDSVERÄNDERUNGEN 85'665.24 -111'601.50 Fondsverwendungen 1'846'337.20 Fondszuweisungen-1'927'274.20 Veränderungen Fonds -80'937.00 1'935'868.80 -1'838'222.10 97'646.70 JAHRESERGEBNIS NACH FONDSVERÄNDERUNGEN 11) Entnahme erarbeitetes freies Kapital 4'728.24-13'954.80 4'728.24 -13'954.80 JAHRESERGEBNIS0.00 0.00 25 RECHNUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG DES KAPITALS 2013 Anfangs-interne bestand ZuweisungFondstransfers Verwendung Endbestand 202'479.95 0.00 -200'676.55 1'803.40 0.00 407'823.08 948'762.30 0.00 832'797.95 523'787.43 25'374.85 163'089.00 50'985.20237'110.252'338.80 436'343.95 494'994.80 0.00 625'571.70 305'767.05 22'859.10 231'376.00 2'446.40 237'585.50 19'096.00 3'446.40 0.00-2'446.40 1'000.000.00 Fonds Projekte allgemein Projekte Guatemala Projekte Nicaragua Projekte Kolumbien Projekte Brasilien Beca los Pedros Zweckgebundene Fonds 1'098'327.33 Einbezahltes Stiftungskapital Erarbeitetes freies Kapital Organisationskapital 1'838'222.10 70'000.00 139'952.70 209'952.70 -149'691.35 1'935'868.80 850'989.28 0.00 0.00 0.00 70'000.00 0.00149'691.35-13'954.80275'689.25 0.00 149'691.35 -13'954.80345'689.25 RECHNUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG DES KAPITALS 2014 Fonds Projekte allgemein Projekte Guatemala Projekte Nicaragua Projekte Kolumbien Projekte Brasilien Programm Bildung Programm Wasser Beca los Pedros Zweckgebundene Fonds Einbezahltes Stiftungskapital Erarbeitetes freies Kapital Organisationskapital 26 Anfangs-interne bestand ZuweisungFondstransfers Verwendung Endbestand 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 523'787.43 673'565.45 -72'656.95 715'380.60 409'315.33 2'338.80 345'816.65 150'230.45 346'369.95 152'015.95 305'767.05 595'967.00 35'700.95 563'623.15 373'811.85 19'096.00 165'263.15 19'768.00 197'576.00 6'551.15 0.00146'661.95-113'274.4523'387.5010'000.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 850'989.28 1'927'274.20 19'768.00 1'846'337.20 70'000.00 0.00 0.00 275'689.254'728.24-19'768.00 345'689.25 4'728.24 -19'768.00 951'694.28 0.0070'000.00 0.00260'649.49 0.00330'649.49 GELDFLUSSRECHNUNG 2014 20142013 Geldfluss aus Betriebstätigkeit -181'656.83 -232'714.50 Jahresergebnis vor Fondsergebnis +4'728.24 Abschreibungen auf Sachanlagen Bildung (+) und Auflösung (-) von Rückstellungen +6'153.90-791.10 0.00 -9'851.90 Wertkorrektur Darlehen Zu- (-) resp. Abnahme (+) Forderungen Zu- (-) resp. Abnahme (+) aktive Rechnungsabgrenzung Zu- (+) resp. Abnahme (-) kurzfristige Verbindlichkeiten Zu- (+) resp. Abnahme (-) passive Rechnungsabgrenzung Geldfluss aus Investitionstätigkeit Investition (-) resp. Desinvestition (+) in Darlehen Investition (-) in Anlagevermögen (Büromobiliar/EDV) 0.00 -13'954.80 0.00 -83'213.47 -61'567.05 +645.10 -5'555.10 +1'244.80+5'590.45 -111'215.40-146'585.00 -7'851.60 0.00 -7'851.60 +14'616.00 +14'616.00 0.00 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit +80'937.00 -97'646.70 Zweckgebundene Spenden und Beiträge Zuweisung von Spenden +1'927'274.20+1'838'222.10 Verwendung von Spenden -1'846'337.20-1'935'868.80 Total Geldfluss -108'571.43-315'745.20 FLÜSSIGE MITTEL AM JAHRESANFANG +1'300'423.18+1'616'168.38 FLÜSSIGE MITTEL AM ENDE DES JAHRES +1'191'851.75+1'300'423.18 NETTO VERÄNDERUNG DER FLÜSSIGEN MITTEL -108'571.43-315'745.20 27 ANHANG ZUR JAHRESRECHNUNG 2014 GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG Grundlagen der Rechnungslegung Die Rechnungslegung der Stiftung Vivamos Mejor Schweiz wurde in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER (Kern-FER und FER 21) erstellt und entspricht dem schweizerischen Gesetz, den Statuten, wie auch den Richtlinien der Stiftung ZEWO. Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Jahresrechnung ist in Schweizer Franken ausgewiesen. Konsolidierung Die Stiftung Vivamos Mejor Schweiz hat weder Tochtergesellschaften noch Partnerorganisationen, bei denen sie einen beherrschenden Einfluss ausübt oder aufgrund gemeinsamer Kontrolle Führung ausüben könnte. Grundsatz der Stetigkeit Die Darstellung der Jahresrechnung entspricht dem Vorjahr. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Forderungen Die Forderungen werden zum Nominalwert unter Berücksichtigung einer angemessenen Wertberichtigung für gefährdete Guthaben bewertet. Sachanlagen Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, die Grundstücke und Gebäude zu vorsichtig geschätzten Verkehrswerten bilanziert. Die Abschreibungen werden über zwei Jahre getätigt, im ersten Jahr zu 60% und im zweiten Jahr zu 40%. Rückstellungen und Wertberichtigungen Rückstellungen und Wertberichtigungen werden nach dem Vorsichtsprinzip für alle erkennbaren Risiken gebildet. Fremdwährungen Die Berechnung erfolgt mit einem rollenden Wechselkurs. Sämtliche Vermögenswerte werden zum Tageskurs des Bilanzstichtags umgerechnet. 28 ERLÄUTERUNGEN ZUR JAHRESRECHNUNG Allgemeines Die Betriebsrechnung gliedert sich gemäss der Fachempfehlungen Swiss GAAP FER 21. Der Übersicht halber sind die hervorzuhebenden Positionen in der Bilanz und Erfolgsrechnung mit Nummern versehen. Erläuterungen zur Bilanz Umlaufvermögen 1) Flüssige Mittel Diese bestehen aus Bank- und Postguthaben in CHF. Der Anteil in USD beträgt zum Stichtagskurs per 31.12.2013 CHF 71.91. 2) Forderungen Die Forderungen in Höhe von CHF 204'455.00 setzen sich hauptsächlich aus Spendenzusagen für das Jahr 2014 zusammen, welche erst im Folgejahr eingehen werden. 3) Aktive Rechnungsabgrenzung Es wurden Betriebsrechnungen im Wert von CHF 4'910.00, welche vorgängig für das Folgejahr geleistet werden mussten, transitorisch gebucht. Anlagevermögen 4) Total Sachanlagen Das Miteigentum in Guatemala ist vertraglich fixiert und zu einem vorsichtig geschätzten Marktwert in Höhe von CHF 66'000.00 bilanziert. Fremdkapital 5) Total Kurzfristiges Fremdkapital Die offenen Verbindlichkeiten aus dem Betriebsaufwand betragen CHF 12'616.95. Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet Spendeneingänge, die für das kommende Rechnungsjahr bestimmt sind. Die ausschliesslich institutionellen Spenden belaufen sich zusammen mit den offenen Verbindlichkeiten aus dem Betriebsaufwand auf insgesamt CHF 189'647.55. 6) Total Fondskapital Die Fonds wurden ihrem Zweck entsprechend eingerichtet, eingesetzt und/oder aufgelöst. Insgesamt sind die Fonds um CHF 100'705.00 gewachsen. Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 7) Total aus Spenden und Beiträgen Eine detaillierte Aufstellung nach Kategorien findet sich im Jahresbericht auf Seite 22. Die Einnahmen aus Spenden und Beiträgen belaufen sich insgesamt auf CHF 2'276'099.01. Dabei weisen wir die «effektiven Projektspenden» zusammen mit den «Übrigen Spenden und Beiträgen» separat aus. 8) Total Programm- und Projektaufwand Programm- und Projektaufwand Es wurden für Projekte im Ausland Kosten in Höhe von CHF 1'592'125.45 aufgewendet. Das entspricht dem Niveau des Vorjahres (2013: CHF 1'621'361.00). Total Projektleitung Vivamos Mejor Durch einen festgelegten Verteilschlüssel für die Aufteilung der Personalkosten in Projektleitung sowie Geschäftsführung, Administration und Mittelbeschaffung belaufen sich die Aufwendungen für Personalkosten (Löhne und Sozialleistungen) der Projektleitung auf CHF 239'330.74. Durch das Zusammenlegen von Projektreisen wurden Reisekosten gespart. 9) Total Geschäftsführung, Administration, Mittelbeschaffung Der Personalaufwand für Geschäftsführung, Administration und Mittelbeschaffung beträgt CHF 284'407.20 und ist damit leicht tiefer als im Vorjahr. 10) Total Finanz- und ausserordentliche Erträge & Aufwände Das USD-Konto wurde per Bilanzstichtag bewertet. Da der Bilanzwert praktisch Null ist, wurde ein minimaler Wechselkursgewinn erzielt. Sonstige ausserordentliche Erträge oder Aufwände sind nicht zu verzeichnen. 11)Jahresergebnis nach Fondsveränderungen Es resultiert ein Gewinn von CHF 4'728.24, welcher dem Organisationskapital zugeführt wird. Neu beträgt das Organisationskapital nun CHF 330'649.49. Die Fondsveränderungen sind in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals dargestellt. ERLÄUTERUNGEN ZUR RECHNUNG ÜBER DIE VERÄNDERUNG DES KAPITALS Die Stiftung Vivamos Mejor gliedert ihre Tätigkeiten nach spezifischen Projekten und Ländern. Diese sind im Leistungsbericht umschrieben. In der Rechnung über die Veränderung des Kapitals werden die erhaltenen zweckgebundenen Beiträge von Dritten, die noch nicht für ihre Zweckbestimmung verwendet wurden, pro Land ausgewiesen. Im Rechnungsjahr wurden CHF 19'768.00 aus dem Organisationskapital für Projekte aufgewendet. Es handelt sich dabei um einen einzigen Projektfonds (Brasilien), welcher mit einem negativen Saldo per Bilanzstichtag intern zugewiesen wurde. ERLÄUTERUNGEN ZUR GELDFLUSSRECHNUNG Als flüssige Mittel im Sinne der Geldflussrechnung werden sämtliche Bestände der Bilanzposten Kasse, Post und Bank bezeichnet. Die Darstellung der Veränderung des Geldflusses bildet eine Ergänzung zur Jahresrechnung und stellt die eigentliche Betriebs-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit dar. Die Geldflussrechnung ergibt eine Abnahme der flüssigen Mittel in Höhe von CHF 108'571.43. WEITERE ANGABEN Versicherungssumme Es besteht eine Feuerversicherung der Einrichtungen in Höhe von CHF 60'000.–. Entschädigung an Mitglieder leitender Organe Die Mitglieder des Stiftungsrats erhalten keine Entschädigung. Sie arbeiten ehrenamtlich. Risikobeurteilung Der Stiftungsrat hat periodisch Risikobeurteilungen vorgenommen und allfällige sich daraus ergebende Massnahmen eingeleitet, um zu gewährleisten, dass das Risiko einer wesentlichen Falschaussage in der Rechnungslegung als klein einzustufen ist. Leistungsbericht Der Geschäftsbericht gilt als Leistungsbericht. 29 REVISIONSBERICHT 2014 30 31 35 STIFTUNG VIVAMOS MEJOR Bessere Lebensbedingungen für Lateinamerika Mail | [email protected] Web | www.vivamosmejor.ch Tel | +41 31 331 39 29 Facebook | www.facebook.com/ stiftungvivamosmejor
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