Stauraum bietet der Metropolis jede Menge: Das große Fach im Heck schluckt den Integralhelm, unter den Sitz paßt die Aktentasche. In die Handschuhfächer passen nicht nur die Fingerlinge, sondern hier findet sogar das Handy bei Bedarf eine Ladebuchse vor Ohnedies ist der Wetterschutz hinter dem breiten Beinschild als vorzüglich zu preisen. Handhabung: Auf den Hauptständer wuchtet sich der Metropolis nur mit viel Kraft, das hat Peugeot beim Satelis 400 besser hinbekommen. Vielleicht gingen die Konstrukteure davon aus, er werde eh nur mit Verriegelung abgestellt? Beim Abstellen die elektrisch betätigte Parkbremse nicht vergessen. Sitzbank und Helmfach öffnen ebenfalls auf Knopfdruck aus der Kommandozentrale. Den Höhepunkt im Einsatz von Halbleitern bildet ein Funkschlüssel, an dessen schmeichelnden Komfort man sich verführerisch rasch gewöhnt. Möge die kleine Batterie immer voll sein. Eine Glanzleistung und ein Stück aktiver Sicherheit ist Peugeot mit den PKW-artigen Doppelscheinwerfern gelungen. Ihr Fernlicht gehört zu den besten aller Maxiscooter. Die optisch zweitgeteilten Rückspiegel mit äußerem Weitwinkelbereich sind hingegen Geschmackssache. Wenn uns jetzt noch jemand verrät, wie der unerwachsene Blinkerpiepser durch ein sonor tackerndes Relais zu ersetzt wäre, bleibt der Applaus ungetrübt. Motor: Die einen Hauch besseren Fahrleistungen als bei den ersten Testfahrzeugen von 2013 beweisen ebenso wie der geringere Verbrauch, daß Peugeot die Serienfer- tigung des Triebwerks sozusagen "eingefahren" hat. Anfänglich lassen sich die Pfunde nicht wegdiskutieren, doch mit zunehmendem Tempo wirkt der Antrieb enthemmter. Noch mehr als das letzte Quäntchen Leistung schätzen Scooterfahrer jedoch Laufkultur. Und auch da spricht vieles für die Konstrukteure, Vibrationen sind nur beim Beschleunigen im Trittbrett zu orten. Die früh greifende Kupplung beschert ebenfalls Komfort durch sanftes Anfahren. Ein prima Triebwerk, das auf Augenhöhe mit direkten Konkurrenten aus Italien, Taiwan und Japan agiert. In dieser Klasse dürfte es uns die nächsten zehn Jahre begleiten. Den 400er Motor hatte Peugeot eigens für den Metropolis entwickelt, mittlerweile pocht er aber auch im Satelis. Damit sind die Franzosen wieder unabhängig vom Piaggio-Konzern als Lieferant. Beim intern MD16 getauften Einzylinder handelt es sich um ein Triebwerk nach Stand der Technik: Einspritzung, G-Kat, vier Ventile, Ausgleichswelle. Wie alle führenden Entwickler zeitgemäßer Viertakter widmeten sich die Konstrukteure besonders der Reibungsminderung. Das bringt sanfteren Motorlauf, weniger Verbrauch und mehr Leistung Länge läuft, signalisiert der Metropolis bereits im Stand, denn mit 1.555 mm Radstand gehört er zu den längsten Scootern. Das flache, durchgehende Trittbrett sorgt für Wohlbehagen Fahrwerk: Dreiräder wollen aktiver gefahren werden und erreichen beim Schräglagenwechsel nicht den spielerischen Umgang herkömmlicher Scooter oder Motorräder. Da macht der Metropolis keine Ausnahme, ein Handling- Die beiden großen Achsschenkel, ausgeführt in Aluminium-Guß, sind zweifellos das prägende Element der ausgeklügelten Vorderachse. Oben und unten werden sie jeweils von Dreieckslenkern geführt, während die Federung beider Seiten ein horizontal liegendes Federbein übernimmt. Dies sorgt zugleich für einen Niveau-Ausgleich zwischen rechts und links bei Bodenwellen in Kurven wunder wird er nie. Auf einen in die Kurve geneigten Oberkörper reagiert er kaum, umso besser aber auf einen kräftigen Impuls. Am kurveninneren Lenkerende drücken (nicht ziehen!) und diesen Druck selbst in Schräglage leicht stützend beibehalten. Lohn der stoischen Ruhe im Fahrwerk ist einerseits die Straßenlage in Kurven. Bodenwellen dringen zwar rum- Die Zulassung als Dreirad fordert ein Bremspedal. Es wirkt hydraulisch auf die drei Bremszangen an den drei Rädern. Die hintere Scheibe wird zusätzlich von einer mechanischen Zange umfaßt, die als Parkbremse dient pelnd bis an die Hände, wirken sich auf die Linie aber keinen Deut aus. Und geradeaus würde er wohl mit 250 km/h noch rennen wie auf Schienen. Apropos, Straßenbahngleisen im Stadtverkehr nimmt so ein Dreirad selbst bei Nässe den Schrecken, denn ein Reifen greift immer. Zögerlichen Naturen die Angst vor wegrutschenden Vorderrädern zu nehmen, war die ursprüngliche Idee hinter dem Dreiradscooter. Daß erst der Kniff mit dem Autoführerschein zum Erfolg führte, hätte zunächst niemand erwartet. Bremsen besitzt der Metropolis natürlich auch drei, mit Fußpedal (fordert der Gesetzgeber) und Kombi. Am besten einfach immer links ziehen, bei Bedarf auch rechts für mehr Verzögerung vorn. Und das Pedal ignorieren. Die Federung vorn arbeitet brillant, d.h. komfortabel und sportlich zugleich. Hinten schlägt die Masse der Triebsatzschwinge zu und der Besatzung ins Kreuz. Das kann der Satelis 400 besser. Ohnehin ergeht hiermit der Aufruf an alle Hersteller, dem Federkomfort mehr Beachtung zu widmen. Ausstattung: Die Bordelektronik wurde erwähnt, eine Steckdose ist natürlich dabei. Daß so ein Brummer nahezu sämtliche Zuckerln zeitgenössischen Scooterbaus vereint, ist ebenso klar wie Pflichtprogramm. Stauraum wünschen sich Metropolisten dann mehr, wenn sie einen großen Integralhelm mit ausladender Belüftung tragen. Der paßt nämlich nicht immer in den Kofferraum. Ihrem Ruf gerecht wird dafür die Lackierung und Plastikqualität. Zumindest bei den Topmodellen kann Peugeot Scooters da kein anderer Hersteller das Wasser reichen. Fazit: Ein weitgehend endgültiges Fahrzeug, in dem Leistung, Prestige und Nutzwert zusammenfinden. Das Heck erinnert spontan an einen Kombi von Peugeot. Die allerdings tragen das Kürzel SW und haben fünf Türen
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