- 27. Coburger Designtage

LANDKREIS COBURG
Donnerstag, 21. Mai 2015
Der Betonschreiner
Donnerstag,
21. Mai
141. Tag des Jahres
Sternzeichen: Zwillinge
Namenstag: Hermann, Konstantin,
Wiltrud
Knapp 15 Firmen haben
sich im deutschsprachigen
Raum auf Möbel aus Beton
spezialisiert. Eine davon
hat ihren Sitz in
Weitramsdorf. Inhaber
Nico Schäfer fertigt für
Kunden in ganz Europa.
Nachgeblättert
2014 – Das Bundeskabinett beschließt ein neues Afrika-Konzept,
dessen wichtigstes Ziel es ist, bewaffnete Konflikte künftig frühzeitig vermeiden zu helfen.
Von Steffi Wolf
Weitramsdorf / Untersiemau – So
versteckt wie die Werkstatt der Firma
efecto in Untersiemau auch liegt, so
schwer vorstellbar war es bis vor wenigen Jahren auch, dass irgendwann
einmal Möbel aus Beton gefragt sein
würden. Hier in einer Halle auf dem
Areal der früheren Polstermöbelfabrik Wagner hat sich Nico Schäfer
mit seinen vier Angestellten niedergelassen. Hier fertigt er Stücke, die
nur kurze Zeit später irgendwo in
Deutschland und sogar in ganz
Europa einen Platz finden werden.
Anders als bei anderen Unternehmen wird der Beton bei efecto nicht
gegossen. „Wir arbeiten mit 13 Millimeter dünnen Betonplatten, die wir
direkt vom Werk beziehen und in
schreinerischer Art verarbeiten“, erklärt er. Die Vorteile dieser Arbeitsweise lägen auf der Hand. „Zum einen können wir Aufträge sehr
schnell umsetzen“ – eine Küchenarbeitsplatte sei so innerhalb eines
Tages zum Versenden bereit – „zum
anderen reduzieren wir damit das
Gewicht der Stücke“, erklärt er.
Bestes Beispiel ist der drei Meter
lange Tisch, der in den Vorjahren im
Rahmen der Designtage mehrfach in
Coburg zu sehen war: Mindestens
vier Männer müssten zum Transport
nötig sein – meint man zumindest.
Doch dann fährt Nico Schäfer die
Paletten, auf denen der Tisch Platz
gefunden hat, problemlos mit einem
2013 – ARD und ZDF geben bekannt,
künftig die Ziehung der Lotto-Zahlen nicht mehr live im Fernsehen zu
übertragen. Damit geht nach fast einem halben Jahrhundert ein Stück
deutscher Fernsehgeschichte zu
Ende.
2005 – Mit einem Festakt wird der
Neubau der Berliner Akademie der
Künste am Pariser Platz eröffnet.
2000 – Die Goldene Palme der 53.
Filmfestspiele in Cannes geht an den
Film „Dancer In The Dark“ des Dänen Lars von Trier.
1980 – Mit dem Film „Das Imperium
schlägt zurück“ kommt der zweite
Teil der Star-Wars-Saga in die amerikanischen Kinos.
Drei Meter lang, 90 Zentimeter breit aber nur optisch ein Schwergewicht: Der Betontisch von Nico Schäfer wiegt weniger als 120 Kilogramm. Fotos: Wunderatsch
Das Material
Beton ist ein Naturstoff mit lebendiger Oberfläche. Er ist nicht
brennbar (Brandschutzklasse A1),
stabil, witterungsbeständig, hygienisch und robust.
Der Name leitet sich vom lateinischen Bitumen (schlammiger Sand)
ab.
Beton setzt Patina an.
Er lebt also mit.
Nico Schäfer
Hubwagen durch die endlos lange
Halle in Untersiemau. „Mehr als 120
Kilogramm hat der nicht“, sagt er
und schiebt kräftig weiter. Daher
seien auch die Sorgen mancher Kunden, die Möbel würden die Statik von
Häusern oder Wohnungen beeinflussen, völlig unbegründet.
Dass Nico Schäfer in Beton macht,
ist mehr als nur das Aufgreifen eines
aktuellen Trends. Der gelernte
Schreiner stammt aus der Oberlausitz und ließ sich in Oberbayern ausbilden, bevor er dann an der Hochschule in Coburg Innenarchitektur
studierte. Dort widmete er sich bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit
im Jahre 2006 dem Thema Möbel aus
Beton.
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Bei den Coburger Designtagen präsentierte Schäfer eine Küchenarbeitsplatte.
Umgehend nach Abschluss des
Studiums machte er sich selbstständig. „Damals vorwiegend mit Lichtprojekten für Messekunden“, erinnert er sich. Mittlerweile hätte sich
der Schwerpunkt seiner Arbeit jedoch völlig verändert. „Heute erwirtschaften wir 60 bis 70 Prozent unseres Umsatzes mit Beton.“
Dabei fertigen Schäfer und sein
Team nicht nur Tische. „Küchenarbeitsplatten aber auch Kaminverklei-
dungen werden immer beliebter“, so
der 39-Jährige. Dazu arbeitet der Unternehmer mit Firmen in ganz
Deutschland zusammen. „Zum Beispiel mit einem Kaminbauer aus
Montabaur, für den wir regelmäßig
Kundenwünsche erfüllen.“ Dazu
hätten seine Mitarbeiter meist nur
wenige Tage Zeit. „Da wir den Beton
nicht in Schalungen gießen, müssen
wir auch keine Formen herstellen. So
sind wir schneller.“
Seit mehr als 2000 Jahren gibt es
Beton. Schon die alten Römer hatten
die Halt- und Formbarkeit des Baustoffes erkannt. Von der Kuppel des
Pantheons bis zum Abwasserkanal:
Beton war schon für die Römer ein
wichtiger Baustoff. Der römische Beton ist eine der bedeutendsten Erfindungen der Baugeschichte. Der
Wer sich für Beton entscheide
müsse jedoch wissen, dass es ein Material ist, „das mitlebt“, sagt Nico
Schäfer. Patina nennt der Experte
diese besonderen Farbschattierungen, die er als Zeichen Charakter
starker Einzelstücke verstanden haben will. Sämtliche Arbeitsschritte
hin zum fertigen Möbelstück hätten
sich seine Mitarbeiter und er selbst
angeeignet. „In den vergangenen
Jahren haben wir alleine rund 20 Sä-
lateinische Fachbegriff lautet opus
caementitium und setzt sich aus den
Wörtern opus (Werk, Bauwerk, Bauverfahren) und caementitium (von
caementum: Bruchstein, Mauerstein, Zuschlagstoff; Ursprung für
heutiges Wort Zement) zusammen.
Caementum wird mit materia
bzw. mortar (Mörtel) gemischt und
ergibt nach Erhärten des Bindemittels ein sehr druckfestes Konglomerat-Gestein, einen Stein aus Menschenhand.
Es ist der Baustoff, der am meisten auf der Welt verbaut wird.
Quelle: www.beton.de
geblätter ausprobiert, um das eine,
richtige zu finden, mit dem sich perfekt arbeiten lässt“, verrät er. Auch
bei der Oberflächenbehandlung des
Betons („Dieser ist sehr saugend“)
setzt das Team auf eigene Tests, um
so herauszufinden, welche Versiegelung die beste ist. Und mit was leimt
man Beton? „Mit einem Hightechkleber aus der Baubranche“, sagt
Schäfer. Aber das sei mittlerweile ein
gut gehütetes Betriebsgeheimnis.
Aussegnungshalle soll 2016 saniert werden
ge betreffenden kommunalen Kernwegenetzes für das gesamte Stadtgebiet verabschiedet. Die erforderlichen Eigenmittel der Stadt für die
Planungsunterlagen betragen 3855
Euro. Dieses Projekt, das einen späteren Wegeausbau als Ziel hat, steht
unter der Leitung des RegionalmanaVon Hans Haberzettl
gements der Initiative Rodachtal. Zuschussmittel in beträchtlicher Höhe
Seßlach – Einstimmig hat der Stadt- werden für das Wegenetz in Aussicht
rat Seßlach beschlossen, Mittel für gestellt. Vorher hatten schon die Gedie Sanierung der gebäudemäßig zu- meinden Ahorn, Itzgrund und Weisammenhängenden Aussegnungs- tramsdorf Zustimmung signalisiert.
halle und der alten Schule im StadtVorarbeiten laufen für die Sanieteil Gleismuthhausen in den Maß- rung der Kreisstraße zwischen Ronahmenkatalog für 2016 aufzuneh- thenberg und Unterelldorf. „Der
men. Zu prüfen ist noch, ob diese Ausbau soll rasch durchgezogen werBaumaßnahme
den“, berichtete
auch erst im Zuder BürgermeisDarüber herrscht noch
ge der Dorferter. Vom 26. bis
keine Klarheit.
neuerung, die
29. Mai erfolgt
Daniel Angermüller über die Hilfe der
für Gleismutheine
VollsperDorfgemeinschaft Gleismuthhausen
hausen
und
rung. An andeMerlach mittelren Tagen regeln
fristig angestrebt wird, zur Durch- Baustellenampeln den Verkehr.
führung kommen könnte. Auf AnSorgen macht sich Rolf Deschner
frage von Rolf Deschner, SPD, ob sich bezüglich der Verkehrstauglichkeit
die Bürgerschaft in die Dorferneue- der Verbindung von Muggenbach
rung einbringen wolle, bekräftigte nach Lechenroth, die im Zuge des
Gleismuthhausens Ortssprecher Da- Ausbaus der B 303 im Bereich Obeniel Angermüller, dass darüber noch relldorf ab 2016 vielen Verkehrsteilkeine Klarheit herrsche.
nehmern möglicherweise als UmgeEbenfalls ohne Einwände wurde hungsstraße dienen wird. Das Stadtdie Erarbeitung eines Wirtschaftswe- oberhaupt sieht die zuständige Bau-
Der Stadtrat Seßlach gibt
grünes Licht für die
Maßnahme. Unklar ist, ob
sie mit der Dorferneuerung
kombiniert wird.
1975 – In Stuttgart-Stammheim beginnt der Terroristenprozess gegen
führende Mitglieder der BaaderMeinhof-Bande: Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Jan-Carl Raspe und
Gudrun Ensslin.
1951 – In der Bundesrepublik wird
die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Betrieben der Eisen- und
Stahlindustrie eingeführt („MontanMitbestimmungsgesetz“).
1919 – Das amerikanische Repräsentantenhaus billigt das Stimmrecht
für Frauen. Am 4. Juni wird der 19.
Verfassungszusatz auch vom Senat
verabschiedet.
1871 – Französische Regierungstruppen beginnen mit dem Angriff auf
die Pariser Kommune und erobern
nach mehrtägigem Kampf die Stadt.
Zahl des Tages
1,5
Der Bauboom in Deutschland in Zeiten niedriger Zinsen hält an. Im ersten Quartal 2015 wurde der Bau oder
Umbau von gut 64 800 Wohn- und
Nichtwohngebäuden
genehmigt.
Das waren nach Berechnungen des
Statistischen Bundesamts 1,5 Prozent oder gut 900 mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres.
Aufgespießt
2007 – dpa meldet:
Ein fünfjähriger Junge ist in Stuttgart
mit seinem Polizei-Bobby-Car „Streife gefahren“. Die Beamten begrüßte
er „kollegial freundlich“. Als er auf
die Jungendschutzbestimmungen
hingewiesen wurde, sah er ein, „dass
er nun Dienstende hat“, so die Polizei.
Geburtstag
1974 –
Julia Thurnau (41),
deutsche
Schauspielerin
(„Zwischenzeit“)
1957 – Renée Soutendijk (58), niederländische Schauspielerin („Abwärts“)
1940 – Tony Sheridan, britischer Musiker, Mitbegründer der Beatmusik
gest. 2013
Der Stadtrat Seßlach hat in seiner jüngsten Sitzung Gelder für die Sanierung der Aussegnungshalle und der alten Schule in
Gleismuthhausen frei gegeben.
Foto: Heinz Scheidmantel
behörde bei Schäden in der Reparationspflicht.
Über die öffentliche Nutzung der
behindertengerechten Toilette im
Ensemble des Seßlacher Pfarrzentrums wird voraussichtlich in der
nächsten Sitzung des Pfarrgemeinderates entschieden, hieß es. Pfarrer
Norbert Lang steht dem Vorhaben
laut Bürgermeister Mittag positiv gegenüber. Für eine optische und der
besseren Orientierung dienende Auf-
wertung des Kreuzungsbereiches vor
dem Geyersberger Torturm ist die Installation einer Schilderampel angedacht. Gegen die von Stadtrat Ralf
Würstlein monierte Verwahrlosung
eines unbewohnten Anwesen am
Rande der Seßlacher Siedlung hat die
Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt
keine Handhabung. Zurückgezogen
hat Markus Brückner einen Antrag
auf industrielle Nutzung des ehemaligen Einkaufsmarktes Schmidt.
Wenig Kriminalität
In der Kriminalitätsstatistik der
Polizeiinspektion Coburg für das
Jahr 2014 schlägt die Stadt Seßlach nach Darstellung von Bürgermeister Martin Mittag mit 100
Straftaten, das entspricht 1,99
Prozent, zu Buche. Den Löwenanteil machen Rohheitsdelikte und
Straftaten aus. Glücklicherweise
gab es keine Todesfälle.
1935 – Hisako Matsubara (80), japanische Schriftstellerin („Blick aus
Mandelaugen“)
1471 – Albrecht Dürer, deutscher
Maler und Zeichner, gest. 1528
Todestag
2000 – Barbara Cartland, britische
Schriftstellerin, geb. 1901
1686 – Otto von Guericke, deutscher
Naturforscher, Erfinder und Ingenieur („Magdeburger Halbkugeln“),
geb. 1602