INFORMATION vom 4. Mai 2015 Frankfurt am Main COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner Frankfurt Lyon Dalian 6. Mai – 23. August 2015 Deutsches Architekturmuseum DAM Schaumaninkai 43, Frankfurt am Main Erdgeschoss AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG: Di, 5. Mai 2015, um 19 Uhr PRESSERUNDGANG: Mo, 4. Mai 2015, um 11 Uhr FÜHRUNGEN: jeweils samstags und sonntags um 15 Uhr ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Do — So 11 — 18 Uhr \ Mi 11 — 20 Uhr \ Mo geschlossen Dalian International Conference Center, China © Foto: Duccio Malagamba ÜBER DIE AUSSTELLUNG / BÜROPROFIL 2 ARCHITEKTONISCHE PARAMETER 3 VITA WOLF D. PRIX 5 IMPRESSUM 6 PREVIEW / KONTAKT 7 PRESSEINFORMATION Seite 1 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 EIN QUERSCHNITT DURCH DIE AKTUELLEN GROßPROJEKTE DES ÖSTERREICHISCHEN BÜROS COOP HIMMELB(L)AU WOLF D. PRIX & PARTNER ZEIGT LEIDENSCHAFTLICHE RAUMKONSTRUKTIONEN UND EINE EMOTIONALISIERTE ARCHITEKTUR Am 6. Mai 1968 wurde die – wie es damals noch hieß – "Baucooperative Himmelblau" gegründet. Es war eine Erwiderung auf die Vorherrschaft des rechtwinkligen Rasters. Stattdessen sollte die Architektur mit einer Dynamisierung des Raumes zumindest aus den funktionalen Zwängen befreit werden, wenn es schon nicht gelingt, auch die Schwerkraft zu überwinden. Inzwischen ist COOP HIMMELB(L)AU längst ein internationaler Akteur im Architekturgeschehen. Nach wie vor aber steht das Wiener Büro um Wolf D. Prix für leidenschaftliche Raumkonstruktionen und eine emotionalisierte Architektur. Zum 47. Geburtstag von COOP HIMMELB(L)AU zeigt die Ausstellung drei aktuelle Projekte des Büros: Das am 18. März 2015 eingeweihte Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, das Ende Dezember vergangenen Jahres eröffnete Musée des Confluences in Lyon, Frankreich und das Dalian International Conference Center in China (2012). Mit rund 200 Arbeitsmodellen, Skizzen und großformatigen Fotografien und Videos gibt die Ausstellung einen Einblick in den komplexen Entstehungsprozess der drei funktional so unterschiedlichen Gebäude. Es ist ein Blick auf die Architektur hinter der Architektur. In gewisser Weise gleichen die Projekte Eisbergen auf der offenen See. Sichtbar ist nur der finale, ausgeführte Teil des Gesamtprojekts. Der komplexe Prozess zur Generierung der Form und Entwicklung des Raumes in einem stetigen Wechselspiel von gefordertem Nutzungsprogramm und dem städtebaulichen Kontext bleibt unsichtbar. Die Architektur von COOP HIMMELB(L)AU stand immer für eine spielerische Leichtigkeit im Umgang mit der Konstruktion und Leidenschaft für den Raum. Waren die frühen Projekte des 1968 gegründeten Büros noch eher künstlerische Aktionen und Interventionen, folgten in den 1980er Jahren dann filigrane assembliert wirkende kleine Bauprojekte, wie der Dachausbau in der Falkestraße in Wien. Ab Beginn der 1990er Jahre wuchsen die Dimensionen der Projekte zunächst allmählich und dann geradezu sprunghaft. Beispielhaft genannt seien dafür der UFA-Kinopalast in Dresden(1993-98) und die BMW-Welt in München (2001-07). Spätestens seit dem Münchner Projekt haben die Bauten des Büros um Wolf D. Prix monumentale Dimensionen erreicht. Das gilt auch für die drei Projekte, die in der Ausstellung näher vorgestellt werden. PRESSEINFORMATION Seite 2 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 STÄDTEBAULICHE EINBINDUNG Die Bauten von COOP HIMMELB(L)AU sind städtebauliche Solitäre, gerade deshalb aber wurden sie präzise in den städtebaulichen Kontext eingefügt. Man kann als ein Indiz dafür bei allen drei Beispielen die herausragende Lage am Wasser nehmen, die den weiten Blick auf das exponierte Gebäude erlaubt. Entscheidend aber ist ihre Einbindung an das angrenzende Gefüge der Stadt. In Dalian gab es eine Höhenbeschränkung, weshalb der Baukörper nur sehr begrenzt in der Vertikalen entwickelt werden konnte. Von der nordöstlichen Grundstücksecke aus entwickeln sich zwei wichtige Stadtachsen, entsprechend befindet sich hier der prominente Zugang des Gebäudes. In Lyon bildet die Gebäudekonfiguration des Museums einen öffentlichen Übergang von der Stadt im Norden zu der als Park gestalteten Südspitze der Halbinsel am Zusammenfluss von Saône und Rhône. Das Frankfurter EZB Ensemble wiederum exponiert das lange Zeit eher brachliegende Ostend unübersehbar in der Stadt als einen neuen Fokus der Stadtentwicklung. FUNKTIONALE DURCHARBEITUNG UND STRINGENTE WEGEFÜHRUNGEN Gerade die Entwicklung des EZB-Ensembles zeigt besonders anschaulich den komplexen Prozess in der Durcharbeitung des Bauprogramms und Ausformulierung der Gestalt der Projekte. Von 2003 an erstreckte sich die Entwurfsprozess über drei Wettbewerbsphasen, eine anschließende Optimierungsphase bis schließlich im Oktober 2007 die Entwurfsplanung abgeschlossen war. Interessant sind dabei die Konstanten und Veränderungen. Grundlegend war die Idee, die Masse der Büroflächen in einem Doppelturm mit verbindendem Atrium unterzubringen. Der Turm sollte den Sitz der europäischen Währungsbehörde mit einer deutlichen vertikalen Dominante im Stadtbild auszeichnen. Hingegen war die Platzierung des übrigen Raumprogramms, die Nutzung der gigantischen Großmarkthalle und die Eingangssituation immer wieder Gegenstand von Überarbeitungen. Am Ende dieses Prozesses steht eine bemerkenswerte Eigenschaft der Projekte von COOP HIMMELB(L)AU: Sie sind einerseits räumlich höchst komplex und in der Gestalt vielschichtig, andererseits aber sind sie in ihrer Wegführung äußerst sinnvoll organisiert. Die Bauten weisen erstaunlicherweise eine intuitive Wegführung auf, die die Nutzer beiläufig und zuverlässig leitet – ob nun im Fall des Verwaltungsgebäudes der EZB, dem Museum in Lyon oder dem Konferenzzentrum und Operngebäude in Dalian. Besonders in Lyon ist daraus eine thematische „Promenade Architecturale“ geworden. Der „Espace Liant“ ist eine Wegschleife im Gebäude, die entlang des Ausstellungsbereichs verläuft, aber nicht Teil des Ausstellungsrundgangs und daher auch ohne Eintritt zugänglich ist. Im Verlauf dieses alles verbindenden Weges gelangt der Besucher auch zu einem Panoramafenster im Süden mit Blick auf den Zusammenfluss, zu der Dachterrasse mit Café und zu der markant gekurvten Rampe im „Kristall“, dem Eingangsgebäude des Museums. PRESSEINFORMATION Seite 3 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 ORTE UND WEGE Das Musée des Confluences zeigt das charakteristische Zusammenspiel des Nutzungsprogramms der Projekte und das damit korrespondierende System aus Wegen und unterschiedlich skalierten Plätzen im Gebäude. Nie sind in den Bauten von COOP HIMMELB(L)AU die Erschließungsbereiche funktional ausgedünnte, nur notwendige Räume. Vielmehr ist ein komplexes Gefüge aus echten Orten – Büroflächen, Konferenzsäle oder Ausstellungsräume - einerseits und den sie verbindenden Wegen andererseits entstanden. Die Wege sind deshalb so wichtig, weil sie als Bereiche der Begegnung und Interaktion zwischen Mitarbeitern, Gästen oder Besuchern agieren. Die konsequente Erweiterung dieser Bereiche der Begegnung sind die unterschiedlich groß skalierten Zonen zum temporären Verweilen. Bei der EZB sind die Verbindungsplattformen im Hochhaus solche Orte. Hier kreuzen sich auch wie an Stadtplätzen die Wege. Mitarbeiter kommen mit den Expressliften an und wechseln in die lokalen Lifte, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Pausenbereiche laden zum weiteren Verweilen ein, mit erstaunliche wietblicken gesegnet. In Dalian finden sich Balkone, die von der Außenseite des Opernauditoriums den Blick auf die Hauptebene freigeben. Es sind Bereiche, die Öffentlichkeit herstellen und das Spiel von Sehen und Gesehenwerden ermöglichen. Von daher lässt sich auch das Element der sich in verschiedenen Ebenen überlagernden Rampen und Platzzonen als eine weitere Stufe der Inszenierung von Öffentlichkeit verstehen. Wie in einem klassischen Opernfoyer. STÄDTISCHER CHARAKTER Gemeinsam ist den drei Gebäuden von COOP HIMMELB(L)AU ihr städtischer Charakter in dem Sinne, dass sie selber als jeweils kleine Stadt zu verstehen sind. Im Oeuvre von Wolf D. Prix hat dieses Verständnis eine lange Vorgeschichte. Schon bei dem konzeptionellen Projekt „Hamburg Skyline“ (1985) sollte eine multifunktionale „vertikale Stadt“ mit Hochhäusern entstehen. Es sind solch stadtanaloge Vorstellungen, welche die Projekte in sehr unterschiedlichen Betonungen durchziehen. Das Konferenzzentrum in Dalian stellt im Bereich der Hauptebene eine klassische Platzanlage um einen Solitär dar. Wie an einem klassischen europäischen Platz steht im Konferenzzentrum in der Mitte das große Opern- und Banketthaus. In Frankfurt und Lyon sind die Eingangsbaukörper – der „Kristall“ und die Zone unter dem Eingangsbauwerk diese großen „Stadtplätze“ der Ensemble. Diese Bauten sind jeweils für eine sehr große Zahl an Nutzern entworfen. Es sind öffentliche Gebäude, die großzügige Orte der Versammlung in unterschiedlichster Art und Weise anbieten, jedoch keine Orte der stillen Kontemplation. Insofern muss bei dem Blick auf die opulenten Raumdimensionen der Projekte immer auch die Vielzahl der Nutzer mitgedacht werden. Das Dalian Conference Center bietet im Bankettbereich des großen Saals Platz für 2.500 Tagungsteilnehmer, die nahezu zeitgleich das Gebäude betreten, das EZB Ensemble umfasst 2.900 Arbeitsplätze und das Musée des Confluences zählte in den ersten drei Monaten seit seiner Eröffnung Ende Dezember 2014 bereits über 300.000 Besucher. PRESSEINFORMATION Seite 4 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 VITA WOLF D. PRIX Wolf D. Prix, 1942 in Wien geboren, ist Design Principal und CEO von COOP HIMMELB(L)AU. Er studierte Architektur an der Technischen Universität Wien, an der Architectural Association in London und am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) in Los Angeles. Wolf D. Prix ist unter anderem Mitglied der Österreichischen Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, des Bundes Deutscher Architekten Deutschland (BDA), des Royal Institute of British Architects (RIBA), der Architektenkammer Santa Clara, Kuba sowie Fellow of the American Institute of Architecture (FAIA). Wolf D. Prix erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderen den Großen Österreichischen Staatspreis, das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, den Erich Schelling Architektur Preis und den Hessischen Kulturpreis. Er ist ständiges Mitglied im Österreichischen Kunstsenat und in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Zwei Universitäten haben ihm den Ehrendoktortitel verliehen: Die Universidad de Palermo, Buenos Aires, Argentinien (2001) und die "Ion Mincu" University of Architecture and Urbanism, Bukarest, Rumänien (2014). Wolf D. Prix zählt zu den Erfindern der Architekturrichtung des Dekonstruktivismus. Die Einladung zur Ausstellung „Deconstructivist Architecture“ im MoMA New York im Jahr 1988 bedeutete den internationalen Durchbruch für COOP HIMMELB(L)AU. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden Wolf D. Prix und Team mit zahlreichen internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet. COOP HIMMELB(L)AU wurde 1968 in Wien gegründet und arbeitet seither unter der Leitung von Wolf D. Prix als CEO und Design Principal in den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Design und Kunst. 1988 wurde ein weiteres Atelier in Los Angeles, USA, eröffnet. COOP HIMMELB(L)AU beschäftigt derzeit über 100 Mitarbeiter aus 19 Nationen. Das Team hat in zahlreichen Ländern Museen, Konzerthäuser, Forschungs- und Verwaltungsgebäude sowie Wohnbauten realisiert und arbeitet zurzeit an Projekten in Europa, Asien und dem Mittleren Osten. Zu den bekanntesten Werken gehören der Dachausbau Falkestraße in Wien, der multifunktionale Dresdner UFA Kinopalast, die BMW Welt in München, das Akron Art Museum in Ohio, die Central Los Angeles Area High School #9 for the Visual and Performing Arts, der Busan Cinema Komplex in Korea und das Dalian International Conference Center in China und das House of Music in Aalborg, Dänemark. Kürzlich fertiggestellt wurden das Musée des Confluences in Lyon, Frankreich, und die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt/ Main, Deutschland. PRESSEINFORMATION Seite 5 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 IMPRESSUM COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian 6. Mai – 23. August 2015 Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Direktor Peter Cachola Schmal Kurator der Ausstellung Yorck Förster Produktion Ausstellungsgrafiken inditec, Display & Messegestaltung GmbH, Bad Camberg Schreinerarbeiten Schreinerei Oliver Taschke, Offenbach Grafik Plakat, Einladungskarte und Gebäudebanner Gardeners, Frankfurt am Main Registrar Wolfgang Welker Sekretariat Inka Plechaty Verwaltung Jaqueline Brauer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Brita Köhler, Lisa Katzenberger Ausstellungsaufbau Marina Barry, Paolo Brunino, Ulrich Diekmann, Enrico Hirsekorn, Caroline Krause, Achim Müller-Rahn, Angela Tonner, Gerhard Winkler unter der Leitung von Christian Walter Team COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix und Sophie Prix Paul Biernat, Caroline Ecker, Felix Gmeiner, Tom Hindelang, Marina Jovanovic, Gerlinde Jüttner, Theresa Lusser, Markus Pillhofer, Jan Rancke, Win Man Support: Kiera Hintze, Petra Königsegger, Karin Miesenberger, Alexander Ott, Markus Prossnigg, Frank Stepper Spezieller Dank an: B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Wien: Klaus Bollinger, Susanne Nowak, ils-delphin, Wien: Adrian Krois, Viennaprint, Wien: Andreas Zauchinger, Tess Sukopp, Jentasch:Druck, Wien, Judith Zwick, hs-art service, Wien Mit freundlicher Unterstützung von: PRESSEINFORMATION Seite 6 COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix & Partner – Frankfurt Lyon Dalian Frankfurt am Main, 04.05.2015 Pressefotos zur Vorankündigung und für die Dauer der Ausstellung unter www.dam-online.de 27.06. – 15.11.2015 GALINA BALASCHOWA ARCHITEKTIN DER SOWJETISCHEN RAUMFAHRT 29.08. – 22.11.2015 TROPICALITY REVISITED NEUE INDONESISCHE ANSÄTZE DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main, Germany, www.dam-online.de Brita Köhler, Dipl.-Ing. (FH) T +49 (0)69 212 36318 \ F +49 (0)69 212 36386 [email protected] Lisa Katzenberger, B. sc. \ Assistenz T +49 (0)69 212 31326 \ F +49 (0)69 212 36386 [email protected] PRESSEINFORMATION Seite 7
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