Hinweise für den Spargelanbau Anbauberatung, Landratsamt Karlsruhe, Landwirtschaftsamt Nr. 4/15 26. Mai 2015 Allgemeine Situation In der vor uns liegenden Woche erwartet uns weiterhin durchwachsene Witterung mit nur wenigen täglichen Sonnenscheinstunden und maximalen Tagestemperaturen zwischen 14 und 20° C. Mit mäßigen Niederschlägen ist gegen Ende der Woche zu rechnen. Die langfristige Wettervorhersage verspricht für die darauffolgende Woche hingegen sonnige und warme Tage und somit gute Bedingungen für herauswachsende Anlagen. Für die meisten 3-jährigen und für verfrühte Ertragsanlagen steht nun das Ernteende an. Vermarktung Bei der OGA Bruchsal konnte für deutschen Bleichspargel 16-26 mm heute bei der Versteigerung 4,78 €/kg erzielt werden, für den Bund Grünspargel 12-20 mm 2,60 €. In der Direktvermarktung in Nordbaden lagen die Preise für die Klasse I 16-26 mm in der vergangenen Woche zwischen 8,- und 11,- €. Schädlinge Nach wie vor herrscht in vielen Anlagen ein hoher Druck durch den Befall durch das Spargelhähnchen. Die abgelegten Eier verursachen besonders beim Grünspargel Probleme. Abwaschen lassen sich die Eier besser, nachdem das Erntegut über Nacht im Kühlhaus war. Am Laub der Junganlagen empfiehlt sich eine Bekämpfung schon bei geringem Befall (Schadschwelle 1 Tier pro 5m), da die geschlüpften Larven durch den Fraß an den jungen Trieben in kurzer Zeit sehr viel Blattmasse vernichten können und Gegenspieler wie die Schlupfwespe noch nicht zu finden sind. Zugelassene Mittel sind z.B. Karate Zeon (75 ml/ha, max. 1 Anwendung) und Fastac SC (125 ml/ha, max. 1 Anwendung). In 2-jährigen Anlagen kann ein geringer Befall toleriert werden, sollte dann jedoch sorgfältig beobachtet werden. Weiterhin ist in austreibenden Anlagen die Spargelfliege zu beachten. Die Behandlung mit einem Dimethoat (z.B Perfekthion 0,6 l/ha, max. 5 Anwendungen) darf nur in Bandspritzung erfolgen. Mit Blühbeginn darf das Mittel nicht mehr verwendet werden (B1). Fraßschäden am Erntegut finden sich durch den Getüpfelten Tausendfuß und durch andere Schädlinge wie Zwergfüßler und Collembolen, die kleine runde Löcher im unteren Stängelteil verursachen. Eine Möglichkeit zur Bekämpfung steht nicht zur Verfügung; nur vorbeugend ist das sorgfältige Häckseln des Spargelkrautes vor dem Winter, sowie eine Kalkstickstoffgabe zum Aufdämmen empfehlenswert. Fungizidbehandlung Zweijährige Anlagen sollten ab Beginn der Blüte mit einer ersten Fungizidbehandlung vor Stemphylium, Botrytis und Spargelrost geschützt werden. Empfohlen wird für diese erste Behandlung eine Mischung aus Ortiva 0,8 l/ha und Polyram 1,2 kg/ha (+ Kleber wie Designer oder Alkir). Unkrautbekämpfung In Junganlagen und 2-jährigen Anlagen kann ab Blühbeginn folgende Unterblattbehandlung gefahren werden: 0,5 kg/ha Sencor + 0,5 l/ha Spectrum + 0,5 – 1 kg/ha Lentagran (je nach Größe des vorhandenen Unkrauts). In 2-jährigen Anlagen kann statt Lentagran auch Buctril verwendet werden 0,4 – 0,6 l/ha). Mit 1 Gruß aus Bruchsal, Isabelle Kokula, Spargelberatung Alle Angaben entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand der Autorin. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für Irrtümer oder Nachteile, die sich aus den Empfehlungen ergeben könnten, wird nicht übernommen; Isabelle Kokula Landwirtschaftsamt/Am Viehmarkt 1/76646 Bruchsal/tel: 07251-741857/mobil: 0171-7649008/[email protected]
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