S alzgewinnungs G esellschaft W estfalen Zeitung für die Nachbarn der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen – Frühjahr 2015 Solarflug um die Erde Hauptabnehmer von Sole aus Epe fertigte Spezialkunststoff, Seite 3 Interview mit Marcus Klaus, Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen Naturschutz Die Umsiedlung des Kammmolchs, Seite 4 „Das Schadensbild muss zu den Bodenbewegungen passen“, Seite 3 Liebe Leserinnen und Leser, Inzwischen drückt die Tonschicht nur noch wenig Öl an die Oberfläche. Am Ende der Sanierung soll eine, gemein sam mit der Biologischen Station und den Behörden geplante, Naturland schaft entstehen. Austrittsstellen eingezäunt – Großbaustelle aufgehoben An Dachsweg und Wacholderheide hat sich in den letzten Wochen einiges verändert: Zum 1. Dezember 2014 hat die Stadt Gronau die Großbaustelle offiziell aufgehoben. Das Gelände war wegen des Baustellenverkehrs gesperrt worden, um Unfälle mit Passanten zu verhindern. Mittlerweile sind kaum noch Baufahrzeuge unterwegs. Die Wege sind deshalb wieder frei zugänglich. Feste Zäune sichern zudem die drei Ölaustrittsstellen, weil Öl-Reste an die Oberfläche gelangen. Das austretende Öl-Wassergemisch wird in Sammelschächten aufgefangen und abtransportiert. An der 1,5 Kilometer langen Dichtwand, die den Schadensbereich westlich, nördlich und Rechtzeitig vor Beginn der Vegeta tionsperiode wurde der kurze Wald streifen auf der unterirdischen Dichtwand wieder aufgeforstet. östlich umschließt, wird das abfließende Grundwasser aufgefangen. Auch die Tiefbohrungen sind weiterhin im Einsatz. Das gesamte Gebiet wird weiterhin genau beobachtet, u. a. durch wöchendliche Begehungen und Wasseranalysen. Bis heute wurde mit mehr als 4.400 Messungen die Qualität des Grundwassers überprüft. Dabei wurden keine Ölverunreinigungen gefunden. Den betroffenen Hof hat die SGW inzwischen erworben. wir blicken zurück auf ein Jahr voller Herausforderungen, das von den Ölfunden in Gronau-Epe geprägt war. Auch in den kommenden Monaten wird uns dieses Thema beschäftigen. Sicherung und Reinigung der Ölaustrittsstellen sind so weit fortgeschritten, dass die Sperrung von Dachsweg und Wacholderheide im Dezember von der Stadt Gronau aufgehoben wurde. Unser nächster Schritt wird es nun sein, das Gelände wieder besser in die Umgebung einzupassen. Wir werden Sie zu unseren Aktivitäten auf dem Laufenden halten. Ein Jahr nach dem Ölaustritt bieten wir Ihnen mit dieser Zeitung erneut ausführliche Informationen zu Themen, die Sie als Nachbarn besonders bewegen. Dazu gehören Neuig keiten vom Kavernenfeld genauso wie Informationen zu Bergsenkungen oder zur Kavernensicherheit. Es gilt nach wie vor: Sollten bei Ihnen Fragen offen bleiben, melden Sie sich gern bei uns! Sie erreichen uns telefonisch unter 02565 60-0 oder per E-Mail unter [email protected]. Herzlichst, Ihr Martin Hart Martin Hart, Betriebsleiter SGW Das Gelände rund um die Ölfundstellen wird in den kommenden Monaten möglichst gut wieder an das umgebende Gebiet angepasst. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden wird die SGW zudem das Gelände renaturieren. Ein Schild wird Passanten über den Ölaustritt informieren. Feste Zäune mit Kleintier- und Amphibienschutz sichern die A ustrittsstellen. Laubbäume für Pirol und Schwarzspecht © Andy Lovering Warum muss jetzt aufgeforstet werden? Eine der drei Ölfundstellen lag in einem kleinen MoorBirkenwäldchen nordöstlich der Kaverne S5. Da dort Platz für die notwendigen Arbeiten benötigt wurde, mussten leider Bäume weichen. Auch für den Bau der Dichtwand mussten Bäume gefällt werden. Diesen Baumbestand ersetzt die SGW nun wieder. Also wird das Birkenwäldchen an gleicher Stelle wieder aufgeforstet? Nein. Weil das Gebiet noch immer beobachtet wird, kompensieren wir den Baumbestand mit seinen Lebensraumfunktionen teilweise an anderer Stelle durch Aufforstung, im südlich angrenzenden Wald aber auch durch gezielten Umbau des Bestandes. Bei der Suche nach geeigneten Ausgleichsmaßnahmen achten wir darauf, dass wir zudem Voraussetzungen für den gesetzlichen Vogelschutz beibehalten oder neu schaffen. Welche Rolle spielt denn der Vogelschutz? Das Birkenwäldchen war Teil des Vogelschutzgebietes „Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes“. Für uns war deshalb die Frage sehr wichtig, für welche Vogelarten wir mit dem Ausgleich Verbesserungen erreichen können. Wir konzentrieren uns dabei besonders auf den Pirol und den Schwarzspecht als lebensraumtypische Zielarten des Vogelschutzgebietes. Beide Arten nutzen Laubbäume als Brut- und Nistplatz. Das heißt, es werden nun gezielt Laubbäume aufgeforstet? Große Teile der Waldgebiete in der Umgebung sind bisher durch Nadelholz geprägt, ganz besonders durch Fichten. In den nächsten zehn Jahren werden wir gezielt Fichten entnehmen, um nach und nach einen Eichen- und Birkenwald aufzubauen. Für die Vögel entstehen so wichtige Brutstätten. Es werden also Bäume gefällt, um die Natur zu schützen? Das mag dem ein oder anderen vielleicht seltsam vorkommen, aber genau das ist bei der Entnahme der Nadel bäume der Fall: Das sind ökologisch sinnvolle waldbauliche Veränderungen, mit denen wir den Verlust des Birkenbaumbestandes funktional ausgleichen. Für den Pirol (links) und den Schwarzspecht (rechts) sollen in den Mooren und Heiden des westlichen Münsterlandes Laubwälder aufgeforstet werden. © matt_82 - Fotolia.com Fünf Fragen an Dieter Textoris, Ingenieurbüro Kügler & Textoris. Er plant und steuert die Ausgleichsmaßnahmen sowie Aufforstung, z.B. über der unterirdischen Dichtwand. Das endgültige Rekultivierungskonzept wird noch erarbeitet und nach Abstimmung mit den beteiligten Behörden und der Biologischen Station umgesetzt. S alzgewinnungs G esellschaft W estfalen Zeitung für die Nachbarn der SGW – Frühjahr 2015 Flaches Salzlager in Epe In einigen Berichten zu den Ölfunden in Epe war von einem Kaverneneinsturz in Louisiana, USA, die Rede. In der Tat war dort eine Kaverne in einem Salzdom eingestürzt. Allerdings sind die geologischen Bedingungen nicht vergleichbar: Während der unterirdische Salzdom in Louisiana pilzförmig ist, lagert das Salz im Münsterland in flacher Form. Ein Salzdom – auch Salzstock genannt – entsteht, wenn es zu einer Ausstülpung des Salzes in höhere Erdschichten kommt. Das Salz bildet dabei im Untergrund meist eine pilzartige Form. In der Ortschaft Bayou Corne im US-Bundesstaat Louisiana ist im August 2012 eine Salzkaverne in einem solchen Salzdom in sich zusammengebrochen. An der Oberfläche ist dadurch ein Erdloch entstanden, das sich mit Wasser füllte und zu einem See entwickelte. Die Ursache dieses Einbruchs war die Lage der Kaverne im Salzdom: Da sie sehr nah am seitlichen Rand des Doms errichtet wurde, war die Salzschicht an den Seiten zu dünn. Sie konnte Münsterland, Deutschland Salzdom Die Situation im Münsterland In Epe lagert das Salz in einer flachen, gleichmäßigen Form. Es erstreckt sich über Kilometer hinweg in einer gleichmäßigen Dicke von 200 bis 400 Metern. Das Salz ist hier besonders rein und dicht und bildet daher ein ideales Muttergestein für die Kavernenspeicherung. Das Kavernenfeld in Epe ist von massiven Salzmassen umgeben. Ein Einbruch wie in den USA ist grundsätzlich ausgeschlossen. Eingetrocknetes Urmeer bildet Salzpfanne max. 8km Salzlager max. 8km Unter Gronau und Epe erstreckt sich in etwa 1.000 Metern Tiefe ein großräumiges Salzlager, das von Rheinberg im Süden bis in die norddeutsche Tiefebene und die Niederlande reicht. Es hat eine Millionen Jahre alte Geschichte. Das Gebiet, auf dem heute England, Polen, Dänemark und Deutschland liegen, war vor 250 Millionen Jahren von einem gewaltigen Meer bedeckt. Trockenheit und Hitze führten dazu, dass der Meeresspiegel im Laufe der Zeit sank und der Ozean austrocknete. Vor allem in den weitgehend vom freien Wasser abgeschlossenen Meeresarmen verdunstete immer mehr Wasser. Die im Meerwasser gelösten Salze lagerten sich auf den ehemaligen Ozeanböden ab. In den Salzvorkommen bei Epe lagerte sich das Salz besonders störungsfrei und flach ab. Das in Epe gewonnene Salz ist mit einem Anteil von 98–99 Prozent Natriumchlorid (Kochsalz) sehr rein. Es bildet deshalb ein besonders dichtes Muttergestein und bietet ideale Bedingungen für die Kavernenspeicherung. Salzdom Salzpfanne ca. 1,6 km Salzlager Salzpfanne ca. 1,6 km Salzpfanne ca. 50km Nieren zu prüfen. Zum Jahresende waren die Ölanlagen an der Reihe: Dabei schreibt ein Prüfkatalog die Prüfintervalle sowie den Prüfumpfang exakt vor. Besonderes Augenmerk wird auf die Systemprüfung der Sicherheitsfunktionen ca. 50kmmax. 8km Salzpfanne max. 8km Schemazeichnungen der Salzlager in Louisana und im Münsterland. Der Jahreswechsel stand ganz im Zeichen des TÜV Alle Jahre wieder sind Sachverständige vom TÜV Nord bei den Anlagen der SGW unterwegs, um vom Kavernenkopf bis zu den Tanklägern in Ochtrup, Rheinberg und Jemeppe (Belgien) sämtliche Bauteile auf Herz und Das Salzlager bei Epe hat in Nord-Südrichtung eine Länge von ca. 50 Kilometer. In Ost-Westrichtung sind es 20 Kilometer. Bei Epe sind sie bis zu 400 Meter mächtig und fallen in der Region Ahaus/Vreden auf 100 bis 200 Meter ab. In der Gegend um Bocholt steigen sie wieder auf eine Dicke von 400 Meter an. Für die Entstehung der Salzpfanne sind vor 255 Millionen Jahren enorme Wassermassen verdunstet: Damit eine Salzablagerung von 300 Metern Dicke entstehen konnte, ist über drei Millionen Jahre eine Wassersäule von rechnerisch 23 Kilometern eindampft. dem Druck lockerer Gesteinsschichten nicht standhalten, die Kaverne brach seitlich ein und Gestein konnte in die Kaverne rutschen. © EpicStockMedia - Fotolia.com Die Situation in Louisiana Louisana, USA Enorme Wassermassen sind verdunstet 23.000 Meter Wasser und die Dichtheitsprüfung aller Rohrleitung vom Kavernenkopf bis zum Tanklager in Ochtrup gelegt. Die Kontrollen werden jedes Jahr zusammen mit dem TÜV Nord durchgeführt. Nach einem ähnlichen Prüfkatalog werden ebenfalls alle soleführenden Anlagen im Solefeld und die Fernleitungen geprüft. Nach erfolgreicher und mängelfreier Prüfung kann dann für ein weiteres Jahr die Anlage betrieben werden, bevor am Ende des Jahres wieder die nächste Prüfung mit dem TÜV ansteht. 300 Kopf einer Sole-Kaverne: TÜV und SGW prüfen die Technik regelmäßig. Mit Ultraschallsonden werden die Sole-Kavernen zudem regelmäßig von innen vermessen. Meter Salz S alzgewinnungs G esellschaft W estfalen Zeitung für die Nachbarn der SGW – Frühjahr 2015 Solarflug um die Erde © Solar Impulse | Stefatou | Rezo.ch Hauptabnehmer von Sole aus Epe fertigte Spezialkunststoff Anfang März ist Solar Impulse in Abu Dhabi gestartet. Erstmals in der Geschichte der Menschheit wird es die Erde allein mit Sonnenenergie umfliegen. Ein Spezialkunststoff aus Rheinberg trägt zum Gelingen der Pionierleistung bei. Als der Pilot Bertrand Piccard das Projekt 2003 ins Leben rief, war ein Solarflug um die Erde technisch nicht möglich. Piccard machte sich also daran, verfügbare Materialien und Technologien weiter zu entwickeln. Es galt, den Energiehaushalt zu verbessern, die Struktur zu optimieren und das Flugzeuggewicht zu reduzieren. Wie alle anderen Flugzeuge nutzt Solar Impulse Pneumatikzylinder für die Fahrwerkstüren. Meist sind die Zylinder aus Metall und daher schwer. Die Pneumatikzylinder von Solar Im- pulse 2 bestehen vollständig aus dem Spezialkunststoff Ixef® PARA und sind daher sehr leicht. Das PARA, das in Solar Impulse die Erde umfliegt, wurde in Rheinberg hergestellt. Das dortige Chemiewerk ist einer der größten Abnehmer von Sole aus Epe. Ausführliche Informationen und Videos www.solarimpulse.com Interview mit Bergbauingenieur Marcus Klaus, Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen „Das Schadensbild muss zu den Bodenbewegungen passen“ Herr Klaus, wie wirken sich die Bergsenkungen in der Region aus? Im Laufe von Jahrzehnten geben die Gesteinsschichten sehr langsam nach und an der Oberfläche bilden sich flache Senkungsmulden. Im Schnitt senkt sich das Erdreich im Zentrum des Abbaugebietes um drei Zentimeter pro Jahr. Die Bodenbewegungen werden aber von der Art und Intensität der Nutzung beeinflusst. Der innere Sole-, Öl-, oder Gasdruck wirkt dem natürlichen Druck des Gebirges entgegen. Je häufiger Kavernen geleert und wieder gefüllt werden, desto höher fällt die Senkungsrate aus. Das Kavernenfeld in Epe hat sich seit Beginn der Solegewinnung 1972 an der tiefsten Stelle um etwa 70 Zentimeter gesenkt. Welche Folgen haben die Senkungen für die Häuser, die in dem Gebiet stehen? Durch die langsamen und gleichmäßigen Bodenbewegungen sind Schäden an Gebäuden eher unwahrscheinlich. Nach unseren Berechnungen und Prognosemodellen entsteht bis zum Jahre 2069 vom Rand des Kavernenfeldes bis zum Zentrum ein maximales Gefälle von 0,08 Prozent. Das heißt: eine Schieflage von 0,8 mm auf einen Meter Länge ist selbst mit einer sehr guten Wasserwaage nicht zu messen. Die Senkungen werden jährlich ermittelt und bei der Bergbehörde als ‚Risswerk‘ dokumentiert. Was raten Sie den Eigentümern, die der Meinung sind, der Salzbergbau trage die Verantwortung für einen Schaden? Grundsätzlich auszuschließen ist das nicht. Das Problem: Auf den ersten Blick sind Bergschäden von nor- malen Schäden nicht zu unterscheiden. Risse im Mauerwerk beispielsweise können viele Ursachen haben: fehlende Dehnungsfugen, schwache Fundamente, Alterung, falsche oder schlechte Baumaterialien, Schwankungen im Grundwasser oder die Beschaffenheit des Baugrundes. Die Analyse von Bodenbewegungen und die Beurteilung von Bergschäden erfordern spezielle Kenntnisse. Daher sollten die Eigentümer uns direkt ansprechen und einen Ortstermin vereinbaren. Wir nehmen jeden Fall ernst, begutachten und doku- mentieren die Schäden, vergleichen die tatsächlich eingetretenen Bodenbewegungen mit den Schadensbildern. Zu wissen, dass ein Gebäude im Einwirkungsbereich liegt, bedeutet nicht, dass Gebäudeschäden automatisch Bergschäden sind. Das Schadensbild muss auch zu den Bodenbewegungen passen. Erst anhand der Abbausituation, der Messdaten und Berechnungen, kann man feststellen, welchen Einfluss der Salzbergbau tatsächlich hat. Eine fundierte Analyse ist daher unverzichtbar. Kontakt Marcus Klaus Tel. 02565 – 60 118 [email protected] Bergsenkungen Kavernensolung Kostenfreie Messungen Langsame und gleichmäßige Senkungen Seit Beginn der Salzgewinnung 1972 vermisst die SGW regelmäßig das Gebiet. Das Messnetz wurde im Laufe der Jahre an die Entwicklung des Kavernenfeldes angepasst. Heute umfasst es rund 850 Beobachtungspunkte und 120 Kilometer Messlinien. Damit werden die Bodenbewegungen in dem rund acht Quadrat kilometer großen Gebiet verfolgt. Um Höhenveränderungen an Bauwerken erfassen zu können, hat die SGW jetzt auf Wunsch der Besitzer an Privathäusern, Brücken und öffentlichen Gebäuden rund 150 Messbolzen angebracht. Beim Salzabbau senkt sich das Erdreich an der Oberfläche langsam, gleichmäßig und großflächig. Ein Grund dafür ist das Abbauverfahren. Mit Hilfe von Messbolzen können Höhenveränderungen an Privat häusern beobachtet werden. Veränderungen werden so über einen langen Zeitraum direkt am Gebäude gemessen und sind für Laien und unabhängige Fachleute nachvollziehbar. Das Setzen der Bolzen sowie die Messungen und Auswertungen sind für Eigentümer kostenlos. Beim Solen entstehen künstliche Hohlräume: die Kavernen. In einer Tiefe von 1.000 bis 1.400 Metern sind bei Epe seit 1972 rund 100 dieser Kavernen entstanden. Sie sind im Schnitt 200 Meter hoch und haben einen Durchmesser von etwa 80 Metern. Sie sind immer mit Sole, Gas oder Öl gefüllt, um den den Gebirgsdruck entgegen zu wirken. Zwischen den Kavernen verbleiben bis zu 300 Meter breite Pfeiler, die den Druck der darüber liegenden Gesteinsschichten auf- Tagesoberfläche Einwirkungsbereich Senkungsmaximum Deckgebirge Salzlager Kaverne nehmen. Im Laufe von Jahrzehnten verkleinern sich die Kavernen geringfügig und die Gesteinsschichten geben sehr Kaverne Kaverne langsam nach. An der Oberfläche bilden sich flache weitgespannte Senkungsmulden. Gronau und Ahaus liegen außerhalb der Senkungsmulde. Sie endet in den Randbereichen von Epe. S alzgewinnungs G esellschaft W estfalen Zeitung für die Nachbarn der SGW – Frühjahr 2015 Naturschutz Die Umsiedlung des Kammmolchs © stefanov764 - thinkstock.com Nach den Ölfunden in Epe ging es zunächst darum, Gefahren durch den Ölaustritt abzuwehren. Das galt auch für Lurche, die in Gewässern im direkten Umfeld des Ölaustritts lebten. Bereits kurz nach dem Ölaustritt begannen Experten der Biologischen Station Zwillbrock damit, die Lurche in dem Gebiet rund um die Ölfunde umzusiedeln. Die Tiere wurden vor allem mit Reusen gefangen. Zudem waren Mitarbeiter der Biologischen Station auch nachts im Einsatz: Ausgerüstet mit Kescher und Taschenlampe hielten sie insbesondere nach Teichfröschen Ausschau. Die Tiere wurden kurz geblendet und konnten so leichter gefangen werden. Dabei gewannen die Bio logen zugleich wichtige Informationen über das Artenspektrum. Im „Gewässer am Waldacker“ fanden sie erstaunlich große Bestände verschiedener Amphibienarten. Besonders wichtig war der Schutz des Kammmolchs. Die 10 bis 20 Zentimeter großen Tiere sind in der Region selten und gelten als stark gefährdet. Die Biologen waren deshalb überrascht, insgesamt 78 Kammmolche zu fangen. Für die Umsiedlung kam ihnen zugute, dass sich im Kavernenfeld mehrere neue Gewässer befinden, in denen diese Arten bislang kaum zu finden waren. Die gefangenen Tiere konnten so ohne größeren Transportstress umgesiedelt werden. Inzwischen zeigen zahlreiche Larven, dass die Umsetzung geglückt ist und sich die Tiere ansiedeln. Durch regelmäßige Messungen steht mittlerweile fest, dass es im urprünglichen Heimat-Gewässer am Waldacker keine Ölbelastung gibt. Deshalb bauen auch die im Teich verbliebenen Tiere ihre Population wieder auf. „West 7“ – Bohrkampagne erfolgreich abgeschlossen Anfang März hat die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen (SGW) die letzte von sieben Bohrungen auf dem Bohrplatz „West 7“ erfolgreich abgeschlossen. Nach dem Anschluss an das Leitungsnetz und Installation von Kontroll- und Sicherheitstechnik soll die Solung im Dezember beginnen. Bis voraussichtlich 2025 sollen dann aus etwa 1.400 Metern Tiefe mehr als fünf Millionen Tonnen Salz gefördert werden. Seit Dezember 2013 waren an der B 70, „Baumwollstraße“ zwischen Heidehof und Alstätte, sieben neue Salzkavernen erschlossen worden. „West 7“ ist ein sogenannter Siebener- oder auch Clus ter-Bohrplatz. Bis zu sieben Kavernen können von einem solchen Platz aus erschlossen und betrieben werden. Vorteil: Die benötigte Fläche ist vergleichsweise gering. Die Bohrmeißel werden zunächst senkrecht in die Erde getrie- ben und in etwa 300 Metern Tiefe horizontal abgelenkt. Das Bohrfeld wurde bereits 2004 genehmigt. Während der jährlichen Brutsaison von Mitte März bis Mitte Juli ruhten die Bauarbeiten. Erik Kühn hat im Januar seine Ausbildung als Industriemechaniker abgeschlossen. Der 21-Jährige aus Epe ist einer von vier Azubis. Die SGW bildet regelmäßig zwei Industriemechaniker der Fachrichtung Instandhaltung und einen Elektroniker für Betriebstechnik aus. Der Bohrplatz an der Baumwollstraße erschließt sieben neue Salzkavernen. Hergestellt mit Sole aus Epe Bicarbonat für Gesundheit und Wohlbefinden von Tieren Hitzestress und entwickeln einen höheren Natriumbedarf. Natriumbicarbonat deckt den erhöhten Bedarf und mildert als Puffersubstanz den Hitzestress. Züchter setzen Bicarbonat mit einem Prozent der Trockenmasseaufnahme ein. Je nach Futterkonzept geben sie es entweder in den Mischwagen oder verfüttern es direkt am Trog. Natriumbicarbonat ist ein w ichtiges Produkt, das aus Sole der SGW produziert wird. Auch als Natron bekannt, ist es natürlicher Bestandteil im Speichel von Wiederkäuern sowie im Blut aller Lebewesen (z.B. Menschen, Rinder). © Martina Berg - Fotolia.com Natriumbicarbonat wird seit langem als Zusatz für Futter von Milchkühen, Schweinen und Geflügel genutzt. Es dient als verträgliche, chloridfreie Natriumquelle und verbessert die Nahrungsverwertung von Zuchttieren. Wichtigste Funktion: Es puffert die überschüssigen Gärsäuren im Magen ab und stellt den pH-Wert optimal ein. Beispiel: Bei Temperaturen über 20 Grad funktioniert der Wärmehaushalt bei Milchkühen nicht mehr optimal. Die im Magen produzierte Wärme kann nur durch verstärktes Atmen abgeleitet werden. In schlecht gelüfteten Ställen kann das zu einem zusätzlichen Anstieg der Temperaturen führen. Vor allem im Sommer leiden die Kühe bei Temperaturen über 30 Grad unter sogenanntem Weitere Informationen in Englisch www.bicarz.com Als Futterzusatz puffert Bicarbonat Gärsäuren im Magen von Nutzvieh und mildert so u. a. den Hitzestress. Biologische Station Zwillbrock Mit Seminaren, Vorträgen, Besuchertagen, Infoständen und Exkursionen will die Biologische Station die Menschen nicht nur für die Schönheit der einzigartigen Landschaft begeistern, sondern sie vor allem für den Arten- und Naturschutz sensibilisieren. Impressum Herausgeber: Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG, Graeser Brook 9, 48683 Ahaus Termine im Frühjahr 2015 (Auswahl) Flamingofrühling 2015 Naturerlebnistag für die ganze Familie auf dem Gelände der Biologischen Station Zwillbrock So., 26. April 2015, 11:00 – 17:00 Uhr ViSdP: Martin Hart [email protected] Fotos: © Andy Lovering, © EpicStockMedia - Fotolia.com, © Jürgen Fälchle - Fotolia.com, © Martina Berg - Fotolia.com © matt_82 - Fotolia.com, SGW Archiv, © Solar Impulse | Stefatou | Rezo.ch, © stefanov764 - thinkstock.com Druck: Bruns Druckwelt GmbH & Co. KG Trippeldamm 20 32429 Minden Adresse: Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen mbH & Co. KG, Graeser Brook 9, 48683 Ahaus Telefon: 02565 60-0 Telefax: 02565 60-250 [email protected] Einstieg in die Gartenfotografie – Streifzug mit der Kamera im Garten Paus & Zweil Weitere Informationen sowie das komplette Veranstaltungs programm: So., 10. Mai 2015, 9:30 – 17:00 Uhr mit Peter Zweil www.bszwillbrock.de Anmeldung unter 02564 986020. Zur Online-Ausgabe: www.salzgewinnungsgesellschaft.de Gestaltung: Ahlers Heinel Werbeagentur GmbH, www.ahlersheinel.de Redaktion: Martin Hart, Dirk Schulte, Marlene Thiele, Holger Ulrich
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