Die Spielzeit 2005/06 der Oper Frankfurt, die dritte Spielzeit unter

Spielzeit 2015/16
„In dieser Spielzeit wollen wir Sie, liebes Publikum, mit einem differenzierten Angebot
einmal mehr verführen, einem Angebot, das den ganzen Reichtum des Musiktheaters
zeigt. Es geht um Kontinuität und Überraschung, um Altes und Neues; zusammen mit
vielen Mitarbeitern des Hauses, die sich – gemeinsam mit mir – dieser Region, dieser
Stadt, diesem Haus verschworen haben. Wir alle spüren die Dankbarkeit unseres
Publikums, die Offenheit und die Bereitschaft, auch einmal »quer zu denken«.“ Soweit
Bernd Loebe im Vorwort der Broschüre zu seiner 14. Frankfurter Spielzeit.
Der Spielplan der Oper Frankfurt in der Saison 2015/16 bietet mehr als 400
Veranstaltungen insgesamt, davon diesmal „nur“ 179 Opernvorstellungen, denn die
Wiederaufnahme von Wagners Ring mit umfangreichen Proben und Doppeldiensten
fordert ihren Tribut (2014/15 sind es 195 Opernvorstellungen bei über 400
Veranstaltungen insgesamt). Auf dem Programm stehen auch 2015/16 wieder 13
Premieren mit insgesamt 96 Vorstellungen, davon finden 8 szenische und 2
konzertante Premieren mit 73 Vorstellungen im Opernhaus sowie 3 Premieren mit
23 Vorstellungen im Bockenheimer Depot statt. Zudem sind 14 Wiederaufnahmen
mit 83 Vorstellungen sowie 8 Liederabende im Opernhaus programmiert.
Eine Herausforderung für jedes Opernhaus steht gleich am Anfang der Spielzeit
2015/16, die eine Uraufführung und sechs Frankfurter Erstaufführungen vereinigt:
Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern wird auf Grund der
Ansprüche, die dieses Werk an seine Realisierung stellt, ab 18. September 2015
sieben Mal in diesem Monat „en bloc“ gespielt. Die musikalische Leitung hat
Frankfurts ehemaliger Kapellmeister Erik Nielsen, der in nächster Zukunft
Chefpositionen am Theater Basel und beim Bilbao Symphony Orchestra antreten
wird, Regie führt Benedikt von Peter. Zu den Mitwirkenden gehören der Komponist
als Sprecher sowie der renommierte Schauspieler Michael Mendl, der bereits
2014/15 anlässlich der Uraufführung von Rolf Riehms Sirenen in Frankfurt zu Gast
war. Weiter geht es am 25. Oktober 2015 mit der Frankfurter Erstaufführung von
Glinkas Iwan Sussanin in der Realisierung von Generalmusikdirektor Sebastian
Weigle und „Regie-Altmeister“ Harry Kupfer. In der Titelpartie kehrt Sir John
Tomlinson zurück an den Main. Am 29. November 2015 geht Wagners Fliegender
Holländer wieder einmal in Frankfurt an Land. Zur „Besatzung“ gehören Bertrand de
Billy (Musikalische Leitung) und David Bösch (Regie), die Titelpartie verkörpert
Wolfgang Koch, sein Widersacher Erik ist Daniel Behle. Der zuletzt genannte
Künstler singt ab 31. Dezember 2015 die Titelpartie in drei konzertanten
Aufführungen von Lehárs Der Graf von Luxemburg als Frankfurter Erstaufführung.
An seiner Seite steht Camilla Nylund in der Partie der Angèle, das Dirigat übernimmt
die Koreanerin Eun Sun Kim. Im Anschluss an die Premiere findet wieder eine
Silvesterfeier im Foyer statt. Die Opernsaison im Bockenheimer Depot wird am 23.
Januar 2016 mit Valentino Fioravantis Le cantatrici villane unter der musikalischen
Leitung von Karsten Januschke und in der Regie von Caterina Panti Liberovici
eröffnet. Zurück ins Opernhaus geht es am 31. Januar 2016 mit der Frankfurter
Erstaufführung von Verdis Stiffelio (Musikalische Leitung: Jéremie Rhorer; Regie:
Benedict Andrews). Auch die zweite konzertante Produktion der Saison ist dem
großen italienischen Komponisten gewidmet, wenn ab 18. Februar 2016 Oberto
mit Ensemblemitglied Kihwan Sim in der Titelpartie als Frankfurter Erstaufführung
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erklingt. Als Übernahme einer Produktion des Königlichen Theaters Kopenhagen
wird am 27. März 2016 Händels Messias in einer szenischen Produktion als
Frankfurter Erstaufführung gezeigt (Musikalische Leitung: Markus Poschner; Regie:
David Freeman). Gleichfalls um eine Frankfurter Erstaufführung handelt es sich bei
Händels Radamisto, der ab 3. April 2016 im Bockenheimer Depot zu sehen sein
wird; es dirigiert Simone Di Felice, Regie führt Tilmann Köhler, der Countertenor
Dmitry Egorov verkörpert die Titelpartie. Janáčeks Das schlaue Füchslein –
musikalisch geleitet vom ehemaligen Frankfurter Kapellmeister und jetzigem
Musikchef in Toronto, Johannes Debus, und in der Sicht von Ute M. Engelhardt –
kommt am 24. April 2016 heraus. Die Titelpartie singt Ensemblemitglied Louise
Alder. Bizets Carmen führen Dirigent Constantinos Carydis und Regisseur Barrie
Kosky nach ihrem großen Frankfurter Erfolg mit dem Doppelabend Dido and Aeneas
/ Herzog Blaubarts Burg ab 5. Juni 2016 zurück an den Main. Startenor Joseph
Calleja ist Don José an der Seite von Paula Murrihy als Carmen. Johannes Martin
Kränzle zählt unbestreitbar zu den Publikumslieblingen des Frankfurter Ensembles.
Er singt ab 26. Juni 2016 die Titelpartie in Bergs Wozzeck, Sebastian Weigle
dirigiert die Inszenierung von Christof Loy. Als letzte Produktion der Spielzeit
kombiniert Schönbergs Pierrot Lunaire die Uraufführung eines Auftragswerks der
Oper Frankfurt: Anna Toll oder Die Liebe der Treue von Michael Langemann
(*1983), ab 7. Juli 2016 im Bockenheimer Depot. Der durch die Komponisten Berg
und Schönberg repräsentierten „Zweiten Wiener Schule“ ist dann auch die Reihe
Oper Finale mit zahlreichen Begleitveranstaltungen gewidmet.
Neben den beiden Zyklen von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen (5. bis 16.
Mai sowie 8. bis 17. Juli 2016; Vorverkauf nur für die Zyklen bereits ab 1. Juni 2015,
für alle anderen Opernvorstellungen sowie die Liederabende erst ab 13. Juli 2015)
werden zahlreiche weitere beliebte Produktionen wiederaufgenommen, darunter
Guillaume Bernardis Sicht auf Mozarts Die Hochzeit des Figaro (1. Oktober 2015),
Verdis Don Carlo in der Inszenierung von David McVicar (7. November 2015),
Matthew Jocelyns Produktion von Donizettis Lucia di Lammermoor mit Brenda Rae
in der Titelpartie (5. Dezember 2015), Janáčeks Die Sache Makropulos in der Regie
von Richard Jones (5. Februar 2016) sowie Claus Guths Inszenierung von Puccinis
Il trittico mit Elza van den Heever und Željko Lučić (13. März 2016).
Die Liederabende-Reihe vereinigt wieder Namen etablierter Sängerinnen und
Sänger mit denen vielversprechender Nachwuchskünstler: Mauro Peter (13. Oktober
2015), Paula Murrihy (10. November 2015), Quinn Kelsey (8. Dezember 2015), Anja
Silja (26. Januar 2016), Sandrine Piau (1. März 2016), Brenda Rae (19. April 2016),
Matthew Polenzani (31. Mai 2016) und Mark Padmore (21. Juni 2016).
Auch 2015/16 ergänzen zahlreiche Sonderveranstaltungen das umfangreiche
Angebot. So besteht unter dem Motto JETZT! Oper für dich weiterhin das
erfolgreiche Vermittlungsprogramm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
mit neuen Veranstaltungen wie Ferienspezial Orchester und Bühnenbild sowie
Sonntags-Führungen für Familien. Zudem wird es wieder Soireen des Opernstudios,
die Talkrunde Oper lieben mit Bernd Loebe sowie die Einführungsveranstaltungen
Oper extra im Holzfoyer geben. Neu ist die Reihe Oper im Dialog, in der sich
Regieteams und Dramaturgen der Kritik, den Fragen und Anregungen des
Publikums stellen. Auch im Konzertbereich wird einiges geboten: die
Werkstattkonzerte Happy New Ears mit dem Ensemble Modern, Kammermusik im
Foyer und die Museumskonzerte in der Alten Oper.
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Folgende Sänger werden zukünftig das Ensemble der Oper Frankfurt verstärken:
Der amerikanische Tenor Michael Porter wechselt aus dem Opernstudio ins
Ensemble, der Brite James Rutherford wird die Partie des Wotan im Frankfurter
Ring verkörpern, und der Münchner Tenor Vincent Wolfsteiner wechselt für Partien
wie Siegmund in Die Walküre vom Nürnberger Staatstheater an den Main. Das
Frankfurter Ensemble verlassen die Sopranistinnen Sofia Fomina, Anna Ryberg und
Britta Stallmeister sowie der Bassbariton Simon Bailey.
Die Auslastung der Oper Frankfurt in der laufenden Saison 2014/15 liegt mit Stand
April 2015 bei 82%, wobei sich dieser Wert bis zum Ende der Spielzeit noch
erhöhen wird. Die Abonnentenzahlen konnten 2014/15 bei momentan 12.618 (plus
607 Oper für Kinder-Abonnements) ungefähr gehalten werden. Gerechnet auf alle
dreizehn Spielzeiten der Intendanz Loebes ist damit eine Steigerung im
Abonnement von 55% zu verzeichnen. Dabei sind die Oper für Kinder-Abonnements
nicht mitgerechnet.
Die Oper Frankfurt bedankt sich 2015/16 bei ihren Partnern für deren großzügige
finanzielle Unterstützung: Aventis Foundation (Hauptförderer Ur- und
Erstaufführungen für mindestens drei Spielzeiten, in dieser Saison u.a. für Anna Toll
oder Die Liebe der Treue), Deutsche Bank Stiftung und Stiftung Polytechnische
Gesellschaft Frankfurt am Main (Hauptförderer Opernstudio), DZ Bank
(Produktionspartner für eine noch nicht feststehende Produktion) und Kulturfonds
Frankfurt RheinMain (Produktionspartner u.a. für Das Mädchen mit den
Schwefelhölzern) sowie Mercedes-Benz Niederlassung Frankfurt / Offenbach
(Projektpartner für die Liederabende) und die Stadt Eschborn (Projektpartner für
JETZT! Oper für dich). Zu den Ensemblepartnern, denen die Stärkung des
Ensembles am Herzen liegt, zählen Andreas Hübner und Martina Hess-Hübner, die
Stiftung Ottomar Päsel in Königstein / Ts., die Sparda-Bank Hessen EG und Josef F.
Wertschulte. Zu den Education Partnern (für Oper für Kinder) gehören die
Europäische Zentralbank und Fraport AG. Dank geht auch an die zahlreichen
Privatpersonen, die sich mit Einzelspenden für das Programm JETZT! Oper für dich
und im Rahmen des Ensemble-Dinners für unser Ensemble engagieren, sowie an
diejenigen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Besonderer Dank gilt
dem Patronatsverein der Städtischen Bühnen e.V. – Sektion Oper. Auch die
Medienpartnerschaft mit hr2-kultur bleibt weiter bestehen.
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