A u s d e r G e s c h i c h t e d e s Vo l k s p a r k s W u h l h e i d e I Unter der Leitung des Gartendirektors Ernst Harrich begann das Gartenamt Treptow ab 1919 mit den Planungen für den Volks- und Waldpark Wuhlheide. Als Initiator für die Anlage des Parks wurde 1921 die Stiftung „Park, Spiel und Sport“ gegründet. Dazu gehörten eine Sportwiese, die große Waldwiese, die Rodelbahn, der Heckengarten, der Sandspielplatz, das Planschbecken und eine Blumenwiese. Die Arbeiten waren bis 1932 mit der Einweihung des Licht- und Luftbades im Wesentlichen abgeschlossen. Ein weiterer Sandspielplatz, die Badeanstalt und eine anschließende Wiese, die im Winter als Eislaufbahn dienen sollte, gehörten zu den letzten übergebenen Objekten. Auch der Waldfriedhof entstand etwa in diesem Zeitraum. Mit einer Gesamtfläche von 175 Hektar erhielt Berlin den seinerzeit größten Volkspark. Der erste Abschnitt wurde am 4. Juli 1926 der Öffentlichkeit übergeben. Während des Zweiten Weltkriegs war er Kriegsschauplatz. Neben Fliegerabwehrkanonen und Bunkern gab es ein Arbeitserziehungslager für Zwangsarbeiter. Nach Kriegsende diente der größte Teil des Geländes zunächst weiterhin militärischen Zwecken. Förderer: Die Große Waldwiese, die Sportwiese und der Hängemattenhain wurde gleich nach dem Krieg von der sowjetischen Armee in Anspruch genommen. Hier entstanden in den folgenden Jahren Kasernenanlagen. Weitere Bereiche wurden zweckentfremdet und durch Müllablagerungen beeinträchtigt. Auf der großen Volkswiese richtete man Kleingärten ein. Durch den Bau des Heidecasinos erfuhr der Bereich um den Heckengarten eine starke Veränderung. In der Nachkriegszeit erfolgten keine Aktivitäten den Park in seiner ursprünglichen Struktur wieder herzustellen. Der intensiv genutzte Parkbereich wurde mehr und mehr nach Osten verlagert und ab 1950 zum Pionierpark umgestaltet. Nach Plänen von Reinold Lingner wurden Sportkomplexe, der Badesee und die Freilichtbühne errichtet. 1956 kam die Pioniereisenbahn hinzu. 1979 wurde mit der Entstehung des Pionierpalastes das ehemalige Forsthaus überbaut und 1984 das Zeltlager (heutiges Wagendorf Wuhlheide) im Wald eingerichtet. A u s d e r G e s c h i c h t e d e s Vo l k s p a r k s W u h l h e i d e I I Ursprünglich wurde beabsichtigt, bei der Park- und Waldpflege auch Pferde einzusetzen. Insofern wurde am Haus Natur und Umwelt (HNU) ein Pferdestall errichtet. Nach dem 3. Oktober 1990 wurde ein Großteil der Wuhlheide den Berliner Forsten zugeordnet, ein Teil dem bezirklichen Grünflächen- und Sportamt, andere Flächen den Senatsverwaltungen für Bildung oder Kultur. Teile der Wuhlheide wurden in die Denkmalliste Berlins aufgenommen. Im Gebäude des FEZ, heute Europas größtes gemeinnütziges Freizeit-, Bildungs- und Erholungszentrum für Kinder, Jugendliche und Familien, wurde die Landesmusikakademie untergebracht und für beide zusammen eine gemeinnützige Betriebsgesellschaft des Landes Berlin gegründet. In den Jahren 2003 und 2004 standen dann auch die finanziellen Möglichkeiten zur Verfügung; die Militäranlagen wurden mit Hilfe von Fördermitteln der Europäischen Union abgetragen und das Gelände renaturiert. Es fanden und finden weiterhin Renaturierungsmaßnahmen statt, indem hier naturschutzrechtliche Kompensationsverpflichtungen realisiert und Parkgestaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Das Licht- und Luftbad wurde durch den Bezirk ebenfalls saniert. Auch der Verkehr wurde aus der Wuhlheide verbannt. Die Freilichtbühne wurde denkmalgerecht wieder hergestellt und nach Übergabe später an eine Veranstaltungsgesellschaft verkauft; sie wird seither als „Kindl“-Bühne mit max. 18 Veranstaltungen jährlich betrieben. Das ehemalige Thälmann-Stadion wurde als Sportfläche aufgegeben und darin der Modellpark Berlin-Brandenburg errichtet (Eröffnung Frühjahr 2007). Förderer: A u s d e r G e s c h i c h t e d e s Vo l k s p a r k s W u h l h e i d e I I I Planschbecken (13) Es war im Sommer ein ausgesprochen beliebter Teil des Terrassengartens. Das künstlich angelegte Becken wurde mit Frischwasser versorgt und war von Der Sternplatz (8) In diesem kreisrunden, recht großen Platz führten einige wichtige Wege zusammen. Hier sollten Tierskulpturen, "...die vom Urwild der Bäumen umgeben. Wuhlheide kunde geben..." aufgestellt werden. Dazu kam es aber nicht. Der Sternplatz war der zentrale Platz auf dem Eichgestell. An diesem Ort sollen ausgesonderte Tische für Kartenspiele vorhanden gewesen sei. Kinderspiel- und Turnplatz (4) Er war Bestandteil des Parks und war für die Nutzung durch ältere Kinder vorgesehen. Vereinzelt kann man heute nur noch Stufen und eine von Linden umhüllte Plattform erkennen, welche einmal die Schutzhütte mit diversen Der Heckengarten (7) stellen eine Dieser Garten hat die Funktion eines Ruhebereichs. Eine „lebendige Mauer“, bestehend aus Waschgelegenheiten sollte. Es bestand Sichtbeziehung dardabei mit dem Sportlerhaus. ge- schnittenen Hecken, schloss den Bereich zur Bahn ab und eine Terrassenanlage sowie drei Treppenanlagen führen nach unten. Dort schloss sich ein Licht- und Luftbad (6) halbrunder Platz - Der Tanzgarten - an, der für Das Licht- und Luftbad wurde 1932 eröffnet. Volkstänze und Darbietungen im Freien vorgesehen Im war. Der gesamte Bereich war aufwendig gestaltet unter und mit vielen Bänken ausgestattet. um Winter konnte Wasser so als die gesetzt Fläche werden, Eislauffläche zu dienen. Die Rodelbahn (7) Die Rodelbahn Bestandteil gartens. des Sie leichter ist ist in Kurvenlage auf Dabei Rodelbahn wird von Es sollte nicht zu viel Platz für den Hecken- einer 6m hohen Sanddüne gebaut. Sportübungsplatz (9) die einem „Eichenwall“ eingezäunt. „sportlichen Übungsplatz“ Ver- fügung stehen, dennoch wurde inmitten des Volksparks ein Stadion errichtet. Gut versteckt hinter Wällen und Bergkiefern beinhaltete diese Kampfbahn erforderliche Einrichtungen wie eine Laufbahn, ein Spielfeld und Tribünen sowie Umkleidekabinen. Die Lage orientierte sich an der in der Nähe gelegenen Waldwiese. Förderer: zur Terrassengarten (12) Als Gestaltungsachse zusammen mit dem Planschbecken und der ‚blumigen Wiese’ bildete er das zentrale Element. Diverse gastronomische Einrichtung, umschlossen von Lindenbäumen, lagen in der Volkswiese, jedoch wurden manche Gebäude nicht errichtet. An den Rändern lagen zwei Schutzhallen mit sanitären Anlagen. Die leicht erhöhte Ebene wurde gärtnerisch gestaltet und diente als Ruhebereich.
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