Tiefzinsumfeld: Renditequellen suchen – und finden

Das Vontobel-Monatsmagazin für strukturierte Produkte
Mai/Juni 2015 – Ausgabe Schweiz
Tiefzinsumfeld:
Renditequellen
suchen – und finden
Marktfokus, Seite 6
Flexible Anlagelösungen –
für ein modernes Portfolio
«Roundtable»-Interview, Seite 9
Gesundheitseinrichtungen:
nicht nur Akzente,
sondern richtungsweisend
Investmentidee, Seite 14
2
derinews Mai/Juni 2015
Inhaltsverzeichnis
3
Editorial
4
Marktbericht
Aktuelle Entwicklungen auf
dem Weltmarkt
6
Marktfokus
Tiefzinsumfeld: Renditequellen
suchen – und finden
9
«Roundtable»-Interview
Flexible Anlagelösungen –
für ein modernes Portfolio
12 Themenrückblick
China Railway bleibt Kernthema
der neuen Regierung
13 Schweizer Aktienmarkt
Zurich weiterhin Spitzenreiter unter
den Dividendenperlen
14 Investmentidee
Gesundheitseinrichtungen: nicht nur
Akzente, sondern richtungsweisend
16 Schuldner-Check
Noble Group: Nur keine voreiligen
Schlüsse ziehen
17 Wussten Sie, dass …
18 News und Tipps
Schnell und bequem zu
attraktiven Renditen
19 Hinweise
«Anleger sollten nicht in wertvernichtendem
Cash verharren. Wir empfehlen unseren
Kunden, in Wertpapiere zu investieren.»
Andreas Blümke, Investment Expert & Head Structured Products
im Vontobel Private Banking
3
derinews Mai/Juni 2015
Editorial
Liebe derinews-Leserinnen und -Leser
Die Zinsen verharren weiter auf äusserst tiefen Niveaus und je länger dies andauert,
desto teurer kommt es Investoren zu stehen. Was die meisten wollen, ist letztlich nur
eines: Rendite. Im «Marktfokus» auf Seite 6 lesen Sie, welche Lösungen sich im
angespannten Zinsumfeld bieten. Die tiefen Zinsen sind zugleich eine Chance
für Anlageberater – und für das Segment der strukturierten Produkte. derinews
wollte mehr darüber erfahren und hat drei Experten zum Gespräch geladen. Das
«Roundtable»-Interview finden Sie auf Seite 9.
Um von einem möglichen Aufwind der Gesundheitsbranche zu profitieren, muss
man nicht unbedingt in Pharma investieren. Im Juli 2014 wurde ein neuer Index
aufgelegt, der auf Gesundheitseinrichtungen fokussiert. In der «Investmentidee»
auf Seite 14 lesen Sie, dass der Healthcare Facilities Performance-Index bereits jetzt
schon mehr als nur Akzente setzt.
Anlagethemen und Trends folgen keinem monatlichen Rhythmus, unser derinewsMagazin jedoch schon. Wir möchten Sie noch schneller und flexibler erreichen. Und
so arbeiten wir mit Hochtouren daran, unser Inhaltsangebot auf www.derinet.ch
auszubauen und Ihnen die derinews-Themen künftig auch direkt online zu präsentieren.
Wie Sie davon profitieren können, lesen Sie bald im derinews-Magazin – das im
Zuge der Entwicklung nun immer zweimonatlich erscheint.
Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre und viel Erfolg beim Investieren.
Freundliche Grüsse
Sandra Chattopadhyay
Redaktionsleiterin «derinews»
Wir freuen uns auf Ihre
Kommentare und Ihr Feedback zu
«derinews». Senden Sie uns ein
E-Mail an [email protected].
In der Rubrik «Antworten auf Ihre
Fragen» werden unsere Spezialisten
Stellung nehmen.
4
derinews Mai/Juni 2015
Marktbericht
Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt
Aktienmärkte
EURO STOXX 50®
MSCI® Emerging Markets Index
4000
1100
9000
3800
1050
8500
8000
7500
Indexpunkte
9500
Indexpunkte
Indexpunkte
Swiss Market Index (SMI®)
3600
3400
3200
3000
2800
7000
Mai 14
Swiss Market Index (SMI®)
Mai 15
1000
950
900
850
Mai 15
Mai 14
EURO STOXX 50
®
Mai 14
MSCI® Emerging Markets Index
USA1
Die US-Indizes behaupteten sich im April auf hohem Niveau. Der
Dow Jones hat sich im Monatsverlauf allerdings nur geringfügig verbessert. Innerhalb von vier Wochen schaffte es der Index immerhin,
rund 300 Punkte zu gewinnen und die Marke von 18’000 Punkten
zu überwinden. Der marktbreite S&P 500® verbesserte sich nur
unwesentlich. Der Technologieindex Nasdaq hingegen konnte im
Monatsverlauf leicht zulegen. Hintergrund der etwas verhaltenen
Zuwächse im Berichtszeitraum waren zum einen Ängste der Anleger vor der bevorstehenden Anhebung der US-Leitzinsen durch die
US-Notenbank. Zum anderen fielen wichtige Konjunkturdaten teils
deutlich schlechter aus als erwartet: Obwohl der US-Arbeitsmarkt
sehr kräftig angezogen hat, haben die US-Amerikaner, vor allem die
Mittelschicht, nicht automatisch mehr Geld in der Tasche, um es für
den Konsum auszugeben – die Einkommen stagnieren. Besonders
eindrucksvoll zeigte sich die überraschende konjunkturelle Schwäche
der USA am Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals. Statt 1.0 %
zu erreichen, wie von Volkswirten prognostiziert, sackte das BIP auf
0.2 % ab. Dennoch rechnet die Fed mit einer Konjunkturerholung im
Jahresverlauf und hält an ihrem Ziel fest, 2015 zum ersten Mal seit
2009 ihren Leitzins zu erhöhen.
Schweiz2
Unter hoher Volatilität konnte der Schweizer Markt seine Erholungsphase im April aus
folgenden Gründen nicht mehr fortsetzen: 1) die erneute Erstarkung des CHF gegenüber dem EUR und USD, 2) enttäuschende Makrodaten aus den USA und aus China,
3) keine Fortschritte bei der Lösung der «Grexit»-Problematik, 4) Turbulenzen bei den
Obligationen-Renditen. Die verhalten optimistischen Ausblicke der Gesellschaften
sowie eine langsame, jedoch stetige Verbesserung von EU-Makroindikatoren vermochten die negativen Punkte nicht zu kompensieren. Die laufende Berichterstattung
zum 1Q15 zeigte den in vielen Fällen erwarteten Negativeinfluss aus der «neuen»
Währungs­konstellation, der jedoch in vielen Fällen weniger stark ist als erwartet. Die
Experten weisen darauf hin, dass ab etwa Mitte Mai die Dividendenzahlungen abgeschlossen sein werden; diese betrugen geschätzte CHF 43 Mrd. und dürften aufgrund
des negativen Zinsumfeldes vollumfänglich in den Aktienmarkt reinvestiert worden sein.
Somit dürften sie als wesentlicher Treiber für die positive Kursentwicklung seit Februar
fungiert haben. Die anhaltend hohe Bewertung lässt keinen Spielraum für Enttäuschungen
und eine Fortsetzung der Konsolidierung darf erwartet werden.
Beitrag von GodmodeTrader
(www.godmode-trader.de)
2
Beitrag von Vontobel Research
Investment Banking
3
Beitrag Vontobel Research
Asset Management
1
Mai 15
Marktbericht
Zinsen
JPMCCI Aggregate
3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap
Absoluter Wert (in CHF)
Indexpunkte
550
500
450
400
350
300
Mai 14
JPMCCI Aggregate
Währungen
EUR/CHF – USD/CHF
0.6
0.4
0.2
0.0
– 0.2
– 0.4
– 0.6
– 0.8
– 1.0
0.20
0.00
– 0.20
– 0.40
– 0.60
– 0.80
– 1.00
– 1.20
Mai 15
Mai 14
3-Monats-LIBOR CHF
Mai 15
5 y CHF Swap
1.40
1.05
1.20
1.00
1.00
0.95
0.80
0.90
0.60
0.85
0.40
0.20
0.80
Mai 14
EUR/CHF
Absoluter Wert (in CHF)
Rohstoffmärkte
Absoluter Wert (in CHF)
derinews Mai/Juni 2015
Absoluter Wert (in CHF)
5
Mai 15
USD/CHF
Europa1
Die europäischen Aktienmärkte sind im April in der Breite unter Druck gekommen. Befürchtungen eines plötzlichen «Grexit» dominierten
das Handelsgeschehen. Negative Konjunkturdaten aus den USA und aus China drückten zusätzlich auf die Kurse. Der EURO STOXX® gab
von 3800 Punkten Mitte April auf 3600 Punkte zum Monatsende ab. Der CAC 40 ® beendete den Monat wie er ihn begann: bei leicht über
5000 Punkten. Aufwärts ging es allerdings beim FTSE 100 ®: Der britische Leitindex zog von 6700 Zähler auf rund 7000 Zähler an. Zum
Monatsende setzte allerdings wieder eine Aufwärtsbewegung ein, nachdem die griechische Regierung bekannt gab, der griechische Finanzminister
Varoufakis solle nicht mehr die Verhandlungen mit den EU-Partnern und Gläubigern führen. In die Kurse an den europäischen Aktienmärkten
wurde umgehend eingepreist, dass die Gespräche der Geldgeber mit Griechenland in eine deutlich konstruktivere Phase übergehen dürften. Nicht
zuletzt die Börse in Athen profitierte mit bemerkenswerten Kursgewinnen. Der Euro verzeichnete ebenfalls kräftige Zugewinne angesichts der
neuen Entwicklungen und legte zum Monatsende auf über 1.10 US-Dollar zu.
Emerging Markets3
In den USA steht ein Zinserhöhungszyklus an und die
Vergangenheit zeigt, dass steigende US-Leitzinsen für
Schwellenländerwährungen – gegenüber dem Dollar –
Risiken bergen. Gleichwohl könnten sich die Kursbewegungen auch im Rahmen halten – insbesondere wenn die
Straffung der US-Geldpolitik nur moderat ausfällt. Denn
die Schwellenländer scheinen für Zinserhöhungen in den
USA heute besser gewappnet zu sein als in den 80er und
90er Jahren. Für eine leichte Abwertung von «Emerging
Markets»-Währungen zum Dollar sprechen die schwachen
Wachstumszahlen. Niedrige Inflationsraten in den meisten
Ländern kombiniert mit einer erwarteten ver­haltenen
Konjunktur sowie tiefen Rohstoffpreisen deuten infolgedessen auf eine mögliche Lockerung der Geldpolitik hin.
Solche Schritte könnten in Ländern wie China, Indien,
Indonesien, Ungarn, Russland und der Türkei anstehen.
Gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken sehen
die Vontobel-Experten gute Chancen für eine Behauptung der Schwellenländerwährungen.
Währungsentwicklung CHF/EUR/USD1
Die leichte Beruhigung in der griechischen Schuldenkrise und die
überraschend schwache US-Konjunktur verhalfen dem Euro am
Monatsende zu unerwarteten Zugewinnen gegenüber dem Schweizer
Franken. Die Schweizerische Notenbank hingegen musste nach der
Aufhebung der Bindung des Frankens an den Euro schwere Einbussen
hinnehmen. Aufgrund des nach dem 15. Januar stark aufgewerteten
Franken erlitt die SNB im ersten Quartal in Bezug auf ihre in anderen
Währungen gehaltenen Anlagen Wechselkursverluste von insgesamt
CHF 41 Milliarden. Nur dank Kursgewinnen auf Aktien und Anleihen
konnte das Minus auf CHF 30 Milliarden begrenzt werden. Schwache
Konjunkturzahlen aus den USA, leicht verbesserte Wirtschaftsdaten
aus der Eurozone und dann noch eine Annäherung Griechenlands
an seine Europartner aufgrund der Neuformierung des griechischen
Verhandlungsteams: Der Euro setzte im April zu einer unverhofften
Erholungsrally an. Die europäische Gemeinschaftswährung hat seit
Mitte des Monates rund 7 Cent gegenüber dem US-Dollar zulegen
können. Wichtige Widerstände bei 1.1050 und 1.11 wurden mühelos
überschritten.
Quelle: Bloomberg; Stand am 06.05.2015.
Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen
Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige
Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.
6
derinews Mai/Juni 2015
Marktfokus
Tiefzinsumfeld: Renditequellen suchen – und finden
Investoren stecken in der Zwickmühle: Sparzinsen gibt es kaum noch und das Halten von
Cash kostet. Dabei lassen sich mittels cleverer Lösungen immer noch Renditen generieren –
und Risiken reduzieren.
Sparen lohnt nicht, investieren ist Trumpf
Klassische Sparanlagen erbringen so gut wie
keine Erträge mehr und für Barbestände werden zum Teil schon Einlagengebühren erhoben. Wie steht es eigentlich mit konventionellen Zinsanlagen wie Staatsobligationen? Ein
ernüchternder Blick auf die Renditeentwicklung zeigt auch hier: Trotz der typischerweise
langen Laufzeiten werfen sie so gut wie nichts
mehr ab. So pendeln die Renditen von zehnjährigen deutschen und Schweizer Bundesanleihen beispielsweise um die null und die
von den viel riskanteren Staatsobligationen
Spaniens und Italiens auf 1.75 % und 1.77 %
(Bloomberg; 07.05.2015). Derzeit wünschen
sich Investoren vor allem eines: Rendite. Und
so halten sie Ausschau nach cleveren Alternativen zur klassischen Zinsanlage. Doch um
akzeptable Renditen zu erwirtschaften, muss
man höhere Risiken eingehen als bei klassischen Sparformen. «Investieren» heisst nun
die Devise, denn das Eingehen von gewissen
Risiken wird in Bezug auf bestimmte Anlageklassen in Form von attraktiven Renditechancen
«entschädigt».
Aktien gelten dabei als Anlageklasse mit
weiterhin guten Renditeaussichten. Doch wie
lange wird die Hausse noch andauern? Mö­gli­
cherweise ist das weitere Aufwärtspotenzial
begrenzt. Was, wenn der Aktienmarkt schon
«zu heiss gelaufen» ist und nun Kursrückschläge drohen? Verglichen mit dem Zinsumfeld bieten Aktien nach wie vor viel höhere
Renditechancen, doch stehen sie immer noch
in einem adäquaten Verhältnis zu den Verlustrisiken?
Wenn der Sicherheitspuffer wichtig wird
Viele der konservativen Investoren würden
ihre Anlageziele sowie das tolerierte Risiko
wahrscheinlich folgendermassen formulieren:
«Grundsätzlich sind mir jährliche Erträge in
mir vorab bekannter Höhe wichtig – so wie es
bei klassischen Zinsanlagen der Fall ist. Einer
Anlage in Aktien, in Schweizer Blue Chips beispielsweise, bin ich gleichzeitig nicht völlig
abgeneigt. Die Kurse sind zwar schon kräftig
gestiegen, jedoch könnte ich mir vorstellen,
dass ein weiteres Aufwärtspotenzial in mässigem Umfang bestehen bleibt. Andererseits
könnte der Markt aber auch vor einem Wende­
punkt stehen. Eine stärkere Kurskorrektur
von beispielsweise bis zu 45 % während meines dreijährigen Anlagehorizontes möchte ich
deshalb letztlich nicht ausschliessen. Folglich
kommt eine Direktanlage in Aktien für mich
nicht infrage; sie ist mir zu risikobehaftet.
Und so würde ich auch auf ein hohes Rendi­
tepotenzial in Form einer unbegrenzten
Parti­zipation an Kurssteige­rungen verzichten.
Im Gegenzug hätte ich allerdings gerne eine
zusätzliche Sicherheitskomponente».
(Callable) Multi Defender VONTI
Investments ohne eingebaute Sicherheitspuffer
gelten bei Anlegern, die lieber Vorsicht walten
lassen, als zunehmend gefährlich. Dabei gibt
es tatsächlich eine Lösung, welche einerseits
die beschriebene Markterwartung und andererseits die Risikobereitschaft berücksichtigt.
Es handelt sich um den Multi Defender VONTI
(Barrier Reverse Convertible) mit zusätzlichem
«Callable»-Attribut (Infobox 1). Das Anlage­
produkt macht sich nämlich die Rendite­
chancen des Aktienmarktes zunutze und ist
gleichzeitig mit einem Sicherheits­puffer ausgestattet. Beides, Rendite­
möglichkeit und
Sicherheitspuffer, gibt es allerdings nur bis
zu einem festgelegten Niveau. Denn letztlich
gibt der Investor über einen Multi Defender
VONTI einen Teil seiner Renditechancen der
Direktanlage zugunsten einer Risikoreduzierung auf.
Der aktuell zur Zeichnung aufgelegte (Callable)
Multi Defender VONTI (2417 3423) mit dreijähriger Laufzeit zum Beispiel bietet im aktuellen Tiefzinsumfeld attraktive Renditechancen in Form eines garantierten Coupons von
jährlich 5 % (Infobox 2). Möglich machen es
die fünf zugrunde liegenden Schweizer BlueChip-Aktien ABB, Adecco, Nestlé, Novartis
und Zurich Insurance. Investoren partizipieren
zwar nicht an Kurssteigerungen dieser Titel,
jedoch lässt sich mittels des eingebauten
Sicherheitspuffers von 45 % ihr Verlustrisiko
gegenüber der Direktinvestition in die Aktien
Infobox 1: Attribut «Callable»
An jedem Beobachtungstag hat Vontobel als Emittent
das Recht, den (Callable) Multi Defender VONTI zu
kündigen und am darauffolgenden Couponzahlungstag zurückzuzahlen. Die Rückzahlung erfolgt zum
Nennwert plus dem (letzten) Coupon.
Infobox 2: Steuerfreie Coupons
Die Coupons von Multi Defender VONTI mit und
ohne «Callable»-Attribut sowie die von Multi VONTI
setzen sich aus einer Zins- und einer Optionskomponente zusammen. Der Teil des Coupons, der aus der
Zinskomponente resultiert, ist von Privatanlegern zu
versteuern. Mit einem Zinsanteil von mittlerweile null
sind die garantierten Coupons von den meisten neu
lancierten Strukturen für private Anleger nun völlig
steuerfrei geworden.
reduzieren. Eine ideale Anlage für Rendite­
jäger, die einerseits mit nur leicht steigenden
oder gar stagnierenden Kursen rechnen und
andererseits Kursrückschläge von bis zu 45 %
bei Schweizer Titeln nicht ausschliessen.
Wegen ihrer Attraktivität und der einfachen
Struktur – garantierte Coupons und integrierter Sicherheitspuffer – sind Multi Defender
VONTI mittlerweile zum beliebtesten strukturierten Anlageprodukt avanciert. Je tiefer
die Barriere eines (Callable) Multi Defender
VONTIs angesetzt wird, desto üppiger ist
der Sicherheitspuffer und umgekehrt. Dabei
gilt: Je grösser der Sicherheitspuffer, desto
kleiner ist der garantierte Coupon. Berührt
oder unterschreitet der Kurs von mindestens einem der zugrunde liegenden Titel die
Barriere während der Laufzeit (und vernachlässigt man die garantierten Couponzahl­
ungen), entspricht der Verlust dem einer
Direktanlage in die schwächste der fünf
Aktien. Die vorab festgelegte Anzahl dieses
Titels wird dem Investor ins Depot gebucht.
Lock-in: die Chance auf 100 % Kapitalschutz
Es ist zu bedenken, dass ein Sicherheitspuffer
nur bis zu einem gewissen Grad vor Kursrückschlägen schützt. Einen Kapitalschutz
bietet die Klassikversion des Multi Defender
VONTIs nicht. Ein Grund, um die Struktur mit
7
derinews Mai/Juni 2015
Marktfokus
einem «Lock-in»-Attribut zu versehen und
auf die möglichen Kursverläufe während der
Laufzeit – kurzfristige Kurssteigerungen oder
Kursrückschläge – bestmöglich zu antworten.
Warum? Erinnern wir uns zum Beispiel an
unseren konservativen Anleger, der einerseits
feste Erträge wünscht und sich andererseits
bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten
schützen möchte.
Der Auszahlungsmechanismus eines Lock-in
Multi Defender VONTIs entspricht im Grossen
und Ganzen dem des Klassikers (ohne das
«Callable»-Attribut). Über die Lock-in-Kompo­
nente ist nun allerdings noch die Chance auf
Aktivierung eines 100 %igen Kapitalschutzes
hinzugekommen. Im Falle des Lock-in Multi
Defender VONTIs (2417 3419) wird der
Kapital­schutz, der zum Laufzeitende greift,
«eingelockt», sobald alle die ihm zugrunde liegenden Schweizer Titel – hier: Nestlé, Swisscom, Swatch und Zurich Insurance – an einem
der vierteljährlichen Beobachtungstage über
dem Lock-in-Level von 103 % ihres Kurses
bei Anfangsfixierung schliessen. Beim Lock-in
handelt es sich um eine zusätzlich eingebaute
Sicherheitskomponente, die – falls der Kapital­
schutz aktiviert wird – den Sicherheitspuffer
für den Rest der Laufzeit überflüssig macht.
Allerdings bewirkt der Lock-in auch, dass –
bei einem zwar immer noch üppigen Sicherheitspuffer von 40 % – die garantiert gezahlten Coupons mit jährlich 4 % etwas geringer
ausfallen als bei der Klassikversion. Wird der
Lock-in-Level von 103 % nicht erreicht, verhält sich das Produkt wie ein klassischer Multi
Defender VONTI. Die zur Zeichnung aufgelegte Lock-in-Version weist eine Laufzeit von
zwei Jahren auf.
Multi VONTI: mit Discount investieren
Wurde bei der Standardversion eines Multi
Defender VONTIs die Barriere einmal unterschritten, entfällt der Sicherheitspuffer und
die Rückzahlung entspricht der einer Direktanlage in den schwächsten der zugrunde
liegen­den Titel – jedoch gleichen die gezahlten Coupons einen entstandenen Kursverlust
entweder aus oder reduzieren ihn. Möchte ein
Anleger das Risiko einer Direktanlage jedoch
noch einmal reduzieren, könnte der Multi
VONTI mit tiefem Ausübungspreis – Reverse
Convertible – eine Alternative sein. Auch der
Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis ist
mit einem garantierten Coupon sowie einem
Sicherheitspuffer versehen. Im Gegensatz
zur Multi-Defender-Version hat der Multi
VONTI aber keine Barriere, die während der
Laufzeit unterschritten werden könnte. Der
Puffer des Multi VONTIs (2417 3416) zum
Beispiel beträgt 40 %, dieser greift ungeachtet der Kursentwicklungen bis zum Laufzeit­
ende und bezieht sich auf die dem Produkt
zugrunde liegenden Schweizer Titel Actelion,
Credit Suisse, Swatch, Swisscom und Zurich
Insurance (Produckteckdaten auf Seite 8).
Für die Höhe des Puffers ist bei einem Multi
VONTI letztlich die Festsetzung des Ausübungspreises ausschlaggebend.
Falls mindestens ein Basiswert am Ende der
Laufzeit unseres Produktbeispieles tiefer als
sein 60 %iger Ausübungspreis notiert, erhält
der Anleger diese Aktie zum Ausübungspreis
ins Depot geliefert. Da 60 % unterhalb von
100 % liegen, ist es mit dem Multi VONTI
so, als würde der Einstandspreis um de facto
Produkteckdaten
Callable Multi Defender VONTI auf ABB, Adecco, Nestlé, Novartis,
Zurich Insurance
Valor / Symbol
2417 3423 / VONNOQ
Nennwert / Emissionspreis
CHF 1000.00 / 100 % des Nennwertes
Coupon p. a.
5.00 % p. a. (15.00 %)
Anfangs- / Schlussfixierung
15.05.2015 / 16.05.2018
Liberierung / Rückzahlung
22.05.2015 / 22.05.2018
Couponperioden
Halbjährlich
Basiswerte
Ausübungspreis
Barriere
ABB Ltd
Adecco SA
Nestlé SA
Novartis AG
Zurich Insurance Group Ltd.
CHF 20.92 
CHF 79.42 
CHF 74.78 
CHF 100.10 
CHF 293.11 
CHF 11.51 
CHF 43.68 
CHF 41.13 
CHF 55.06 
CHF 161.21 
Beobachtungstage für
vorzeitige Rückzahlung
Halbjährlich,
erstes Mal nach 1 Jahr
Bedingung für vorzeitige
Rückzahlung
Die Emittentin hat das Recht, das Produkt an jedem Beobachtungstag zum
Nennwert (inkl. Coupon) vorzeitig zurückzuzahlen
Zeichnungsfrist
15.05.2015, 16.00 Uhr MEZ
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(55 %)
(55 %)
(55 %)
(55 %)
(55 %)
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
SVSP: Barrier Reverse Convertible (1230). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Sämtliche Angaben sind indikativ und
können angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch.
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.
Produkteckdaten
Lock-in Multi Defender VONTI auf Nestlé, Swisscom,
Swatch, Zurich Insurance
Valor / Symbol
2417 3419 / VONNOO
Nennwert / Emissionspreis
CHF 1000.00 / 100 % des Nennwertes
Anfangs- / Schlussfixierung
15.05.2015 / 15.05.2017
Liberierung / Rückzahlung
22.05.2015 / 22.05.2017
Coupon p. a.
4.00 % p. a. (8.00 %)
Couponperioden
Jährlich
Basiswerte
Ausübungspreis
Barriere
Nestlé SA
Swisscom AG
The Swatch Group AG
Zurich Insurance Group Ltd.
CHF 74.22 
CHF 554.58 
CHF 419.36 
CHF 303.16 
CHF 44.53 
CHF 332.75 
CHF 251.62 
CHF 181.90 
Lock-in-Level
103 % des Ausübungspreises
(Kapitalschutz zum Laufzeitende bei Lock-in: 100 %)
Lock-in-Beobachtungstage
Vierteljährlich ab 17.08.2015 bis 15.02.2017 jeweils einschliesslich
Zeichnungsfrist
15.05.2015, 16.00 Uhr MEZ
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(100 %)
Lock-in Level
(60 %)
(60 %)
(60 %)
(60 %)
CHF 76.45  (103 %)
CHF 571.22  (103 %)
CHF 431.94  (103 %)
CHF 312.25  (103 %)
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
SVSP: Barrier Reverse Convertible (1230). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Sämtliche Angaben sind indikativ und
können angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch.
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.
8
derinews Mai/Juni 2015
Marktfokus
40 % tiefer ausfallen als der Kurs bei Anfangsfixierung. Erhaltene Couponzahlenungen
können einen Verlust zusätzlich ausgleichen
oder wenigstens reduzieren.
Von einem Schuldner profitieren,
ohne in ihn zu investieren
Doch Aktien sind nicht die einzige klassische
Anlageklasse, die weitere Renditequellen
erschliessen können. So bieten auch bestimmte
Obligationen immer noch Chancen. Man
denke an interessante Unternehmens­anleihen
– die aber vielleicht nicht in der gewünschten
Anlagewährung verfügbar sind und sich deshalb aus Investorensicht nicht für die Direktanlage eignen. Floored Floater mit Referenzschuldner und Mindestcoupon können vor
diesem Hintergrund eine Lösung sein. Mit
den Zinsprodukten lässt sich nämlich von den
Renditechancen eines Kreditrisikos profitieren,
ohne direkt in eine Obligation des entsprechenden Schuldners zu investieren. Floored
Floater mit Referenzschuldner können daher
das Anlageuniversum eines Investors erweitern.
Auch bei Floored Floatern geht es dabei
zunächst einmal um die Rendite – das Produkt
zahlt Coupons in regelmässigen Abständen.
Dank der attraktiven Mindestcoupons fallen
die Renditen dabei zurzeit deutlich höher aus
als bei konventionellen Zinsanlagen – ideal,
wenn man bedenkt, dass ein Ende der Tiefzinsperiode nicht in Sicht zu sein scheint. Im
Gegensatz zu den bereits vorgestellten Produkten sind die Erträge allerdings nicht von
vornherein in ihrer Höhe begrenzt. Investoren, die sich die Optionen für ein Anziehen
des Zinsniveaus während der Produktlaufzeit
offen halten möchten, partizipieren zusätzlich
an einem möglichen Anstieg der Kurzfrist­
zinsen (LIBOR) während der Produktlaufzeit.
Infobox 3: Interessante Floored Floater
mit Referenzschuldner Noble Group
Im «Schuldner-Check» auf Seite 16 finden Sie die
Produkteckdaten zu interessanten Floored Floatern
mit Noble Group als Referenzschuldner. Entnehmen
Sie der Rubrik, die diesem Referenzschuldner gesamthaft gewidmet ist, zudem weitere aktuelle Einblicke.
Schuldners der Referenzanleihe (Emittenten
der Referenzanleihe). Anleger sollten daher
nicht in den Floored Floater investieren, wenn
sie nicht auch in den entsprechenden Schuldner
investieren würden. Das Emittentenrisiko ist
bei den COSI®-besicherten Floored Floatern
von Vontobel jedoch immer nahezu eliminiert
(Infobox 3).
Mit bedingtem Kapitalschutz zum
Laufzeitende
Floored Floater mit Referenzschuldner und
Mindestcoupon sind mit einem bedingten
Kapitalschutz zum Laufzeitende ausgestattet.
Die Rückzahlung am Laufzeitende in der
Höhe von 100 % des Nennwertes ist primär
abhängig von der Zahlungsfähigkeit des
Mögliche Anlagelösungen im Tiefzinsumfeld
Renditequellen (regelmässige Erträge)

Basiswerte: Aktien
Basiswerte: Zinsen


Im Vergleich zur Direktanlage:
Renditechancen begrenzt, Risiken reduziert
Zusätzliche Rendite­
chance: Referenzschuldner

(Callable)
Multi Defender VONTI
Multi VONTI mit
tiefem Ausübungspreis



Attraktive, garantierte
Coupons; tiefe
konti­nuierlich
beobachtete Barriere
(Sicherheitspuffer)

Lock-in
Multi Defender VONTI
Floored Floater
mit Referenzschuldner
und COSI®

Attraktive, garantierte
Attraktive, garantierte
Coupons; tiefe kontinuier- Coupons; keine Barriere
lich beobachtete Barriere plus günstiger Einstands(Sicherheits­puffer)
preis, wenn Lieferung des
plus Chance auf 100 % schwächsten Titels (konsKapitalschutz
tanter Sicherheitspuffer)
Mindestcoupons, Partizipation an pot. Zinsanstieg, bedingter Kapitalschutz am Laufzeitende
(von der Kredit­würdigkeit
des Referenzschuldners
abhängig)
Quelle: Vontobel
Produkteckdaten
Multi VONTI auf Actelion, Credit Suisse, Swatch, Swisscom, Zurich Insurance
Valor / Symbol
2417 3416 / VONNOK
Nennwert / Emissionspreis
CHF 1000.00 / 100 % des Nennwertes
Anfangs- / Schlussfixierung
13.05.2015 / 15.05.2019
Liberierung / Rückzahlung
21.05.2015 / 21.05.2019
Coupon p. a.
3.25 % p. a. (13.00 %)
Couponperioden
Jährlich
Basiswerte
Spot-Referenzpreis
Ausübungspreis (in %)
Actelion Ltd.
Credit Suisse Group AG
The Swatch Group AG
Swisscom AG
Zurich Insurance Group Ltd.
CHF 123.00 
CHF 26.13 
CHF 419.70 
CHF 549.57 
CHF 303.48 
CHF 73.80 
CHF 15.68 
CHF 251.82 
CHF 329.74 
CHF 182.09 
Zeichnungsfrist
13.05.2015, 16.00 Uhr MEZ
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(100 %)
(60 %)
(60 %)
(60 %)
(60 %)
(60 %)
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
Kotierung: SIX Swiss Exchange. SVSP: Reverse Convertible (1220). Sämtliche Angaben sind indikativ und können
angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch.
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.
Kompakt
Was sind die Alternativen im aktuellen Tiefzinsumfeld? Das kommt auf den Investor an.
In Abhängigkeit seiner Anlageziele sowie der Risikoneigung können zum Beispiel
Multi VONTI mit tiefem Ausübungspreis oder Floored Floater mit Referenzschuldner in
Betracht gezogen werden.
9
derinews Mai/Juni 2015
«Roundtable»-Interview
Flexible Anlagelösungen – für ein modernes Portfolio
Wie können strukturierte Produkte im aktuellen Tiefzinsumfeld helfen? Welche Bedeutung
kommt ihnen in der Anlageberatung zu? Und welche Strukturen werden zurzeit eigentlich im
Portfolio­kontext genutzt? derinews hat drei Experten zum Gespräch geladen – und nachgefragt.
derinews: Das Tiefzinsumfeld stellt Anleger
und Kundenberater vor grosse Herausforderungen. Was empfehlen Sie Ihren Kunden?
Müller: Auf die Beratung bei Entrepreneur
Partners hat das aktuelle Umfeld keinen
direkten Einfluss und an unserem Beratungsansatz haben wir auch nichts geändert.
Auswirkungen hat das Umfeld aber selbstverständlich in Bezug auf die ausgewählten
Anlagen. Wir haben über die letzten Monate
und Jahre die Ausrichtung unserer Allokation
in den festverzinslichen Bereich verändert
und reduziert; die Aktienallokation ist
gleichzeitig grösser geworden. Eine Folge
dieser Entwicklung: Wir legen heute ein noch
grösseres Augenmerk auf Gefahren, die in
den Portfolios schlummern und damit auch
das Risikomanagement betreffen. Dementsprechend beobachten und beurteilen wir die
gewählten Anlagen heute viel kritischer.
Blümke: Im Auge behalten muss man eben
immer, dass es letztlich nur zwei Gründe gibt,
welche Privatpersonen zum Sparen veranlassen: Die Altersvorsorge und die Aussicht
darauf, künftig mehr Geld zur Verfügung zu
haben. Der zweite Grund fällt nun mit den
eingeführten Negativzinsen weg. Ist also für
die Vorsorge schon gesorgt, sollte der
Anleger kaum in zwar risikolosen, jedoch
auch wertvernichtenden Barbeständen
bleiben. Im Private Banking von Vontobel
empfehlen wir daher unseren Kunden, in
Wertpapiere zu investieren.
derinews: Eine gute Anlageberatung bietet
dabei gerade heute grosse Chancen.
Müller: Auf jeden Fall! Seriöse und gleich­
zeitig kreative Anlagelösungen sind gefragt.
Als unabhängiger Vermögensverwalter haben
wir das Privileg, das ganze Anlage­spektrum
uneingeschränkt nutzen zu können. Dieser
«Best-in-Class»-Ansatz erlaubt es uns, die
besten Anlagevehikel für unsere Kunden
zu eruieren. Dabei sollte man sicherstellen,
nicht einfach blind der allgemeinen Meinung
des Marktes zu folgen, sondern die Risiken
jederzeit unter Kontrolle zu haben. Primär
erwarten unsere Kunden, dass wir uns seriös
um ihr Geld kümmern. Sie wollen ganz einfach ruhig schlafen können. Eine gute Performance ist sicherlich sehr wichtig, das «gute
Gefühl» des Kunden jedoch noch wichtiger.
derinews: Dies erfordert ein ausgeklügeltes
Geschäftsmodell. Wie kann man sich von
der Konkurrenz abheben?
Blümke: Bei Vontobel verfolgen wir einen
ziemlich stringenten Anlageprozess, der
unseren Privatkunden die bestmöglichen
Anlagestrategien bietet – im diskretionären
wie im beratungsorientierten Modell.
Unsere offene Architektur wird mittels eines
«Best-in-Class»-Ansatzes bei der Portfoliokonstruktion umgesetzt. Technisch sind wir
weiter als unsere Mitbewerber – am Markt
sind wir sogar führend. Regulatorisch gehen
wir ausserdem dezidiert vor. Weiter bieten
wir ein zusätzliches Service-Angebot an:
Kunden profitieren zum Beispiel von unserem
weitreichenden Research bei Schweizer
Aktien, im Derivatebereich von unserer
Multi-Issuer-Plattform sowie von eigens
entwickelten Volatilitätsmodellen.
Der zweite Punkt: Im Portfoliomanagement
eignen sich strukturierte Produkte nicht nur
für die strategische Ausrichtung, sondern
auch für den taktischen Einsatz. Das taktische
Element «lebt» letztlich von den Basisstärken,
welche die Produktgattung bietet – das sind
die Möglichkeit einer raschen Marktein­
führung sowie eine ausgeprägte Flexibilität.
Denn mit keiner anderen Anlageform kann
man so schnell und passgenau auf neue
Markttrends reagieren.
derinews: Wie verhält es sich mit den
Chancen im aktuellen Umfeld?
von Wattenwyl: Die Rahmenbedingungen
für die Geldanlage per se sind derzeit alles
andere als vielversprechend. Dennoch:
Gerade im aktuellen Tief- beziehungsweise
Negativzinsumfeld können strukturierte
derinews: Welchen Beitrag können
strukturierte Produkte leisten?
von Wattenwyl: Aus Sicht des Branchenverbandes sehe ich konkret zwei Sachverhalte,
die Chancen für eine weitere und gleichzeitig
nachhaltige Gestaltung des Anlageprozesses eröffnen. Zum einen handelt es sich bei
strukturierten Produkten um das einzige
Anlageinstrument, das asymmetrische
Auszahlungsdiagramme zielgenau umzusetzen vermag. Richtig eingesetzt können
strukturierte Produkte so helfen, bestimmte
Ausprägungen eines typischerweise individuell zusammengesetzten Portfolios feiner
zu steuern und sie auf systematische Art und
Weise zu verbessern. In der Folge könnte
man das gesamthafte Ertragspotenzial noch
besser ausschöpfen und einzelne Risikoposi­
tionen optimieren.
Daniel T. Müller
Mitglied der Geschäftsleitung
Entrepreneur Partners AG
Daniel T. Müller ist Teilhaber und
Gründungs­partner der 2008 gegründeten
Entrepreneur Partners AG, einem
unab­hängigen Vermögensverwalter mit Sitz
in Zürich. Herr Müller ist seit über 15 Jahren
im Bankgeschäft aktiv; die meiste Zeit
davon widmete er sich der Anlageberatung
und Vermögensverwaltung. Bei der
Entrepreneur Partners AG verantwortet
er das Asset Management und die Auswahl
der Anlageprodukte.
Vor der Gründung der Entrepreneur
Partners AG war Herr Müller lange Zeit in
verschiedenen Funktionen für Credit Suisse
tätig. Daniel T. Müller hat seinen akade­
mischen Abschluss an der Universität
St. Gallen gemacht (lic. oec. HSG) und
zeitweise in den USA studiert.
10
derinews Mai/Juni 2015
«Roundtable»-Interview
Produkte mehr denn je interessante Wege zu
attraktiven Konditionen aufzeigen. Und so
beweisen zurzeit viele Emittenten auch ihre
viel gepriesene Innovationskraft. Eine ganze
Reihe von neuen Produkten wird derzeit
lanciert, um Investoren zum Beispiel einen
besseren Schutz zu bieten. Emittiert wurden
vor allem Lösungen, die neue Renditequellen
erschliessen. Um nochmals mit anderen
Worten aufzugreifen, was die Herren Müller
und Blümke zuvor erwähnt haben: In einem
schwierigen Zinsumfeld geht es unter anderem
darum, sich die Stärke des Aktienmarktes
zunutze zu machen und das Risiko der Anlage
dabei so gut wie möglich zu begrenzen.
Strukturierte Produkte können somit Zugang
zu Anlageklassen bieten, die als reine
Direktanlage für bestimmte Risikoprofile zu
risikoreich sind.
vor einigen Jahren noch als «Optionen»
bezeichnet wurden und heute standard­
mässig eingebaut werden. Oder würden Sie
heute auf Ihren Airbag oder auf Ihr GPS
verzichten?
derinews: Sind strukturierte Produkte derzeit
auch Teil Ihrer Produktpalette?
Blümke: Im aktuellen tiefen Zinsumfeld
schlagen wir unseren Vontobel-Kunden
zurzeit Alternativen vor, denn was die
Anleger suchen, ist letztlich nur eines:
Rendite. Mit gewöhnlichen Obligationen
erwirtschaften sie diese einfach nicht (mehr).
Unserer konservativen Kundschaft empfehlen wir daher Kapitalschutz-Strukturen oder
Produkte, die auch der Renditeoptimierung
dienen. Es handelt sich um Strukturen mit
entweder tiefer Barriere (beispielsweise
Defender VONTI auf Indizes) oder aber mit
tiefem Ausübungspreis (zum Beispiel Multi
VONTI). Kunden, die eine höhere Risikobereitschaft aufweisen, bieten wir Lock-inZertifikate an. Diese besitzen die schöne
Eigenschaft, sich in Kapitalschutz-Produkte
zu verwandeln, wenn die Märkte während
der Laufzeit steigen. So kann die PortfolioStrategie (Bond/Aktien-Ratio) stabil
gehalten werden.
Blümke: Ja, natürlich. Strukturierte Produkte
sind ein integrierter Bestandteil eines Portfolios. Genauso wie GPS-Systeme bei Autos
Georg von Wattenwyl
Präsident des Schweizerischen Verbandes
für Strukturierte Produkte (SVSP)
Georg von Wattenwyl ist seit Oktober 2014
Präsident des Verbandes für Strukturierte
Produkte (SVSP), davor war er bereits
Vorstandsmitglied des Branchenverbandes.
Bei der Bank Vontobel leitet er zudem
die Abteilung Global Financial Products,
Advisory & Distribution. In dieser Funktion
ist er seit 2007 verantwortlich für den
globalen Vertrieb von Finanzprodukten der
Investmentbank.
Herr von Wattenwyl hat vor seiner Zeit bei
Vontobel als Fixed-Income-Spezialist mehrere
Stationen bei Credit Suisse durchlaufen.
Er ist diplomierter Bankfachexperte und
Absolvent des Executive Programmes der
Swiss Banking School sowie des International
Executive Program der INSEAD in Paris
Fontainebleau und Singapur.
Müller: Strukturierte Produkte sind seit jeher
auch Teil unseres Anlageuniversums. Wir
glauben an den Mehrwert, den die Produktgattung im Portfoliokontext schaffen
kann, und nutzen entsprechende Strukturen
gezielt als Ergänzung oder als Substitut für
Direktanlagen. Dabei ist uns schon von jeher
wichtig gewesen, dass die Strukturen für
den Kunden einfach, nachvollziehbar und
verständlich sind.
derinews: Welche Auszahlungsstrukturen
empfehlen Sie zurzeit am häufigsten?
Müller: In unserer Vermögensverwaltung
setzen wir derzeit am häufigsten den
«normalen» Multi Defender VONTI auf
drei Aktien oder Indizes ein. Wir haben mit
diesen Barriere Reverse Convertiblen vor
einiger Zeit unsere Aktienquote schrittweise
und auf «defensive» Art erhöht. Ich möchte
anmerken, dass wir bei Barrier Reverse
Convertible ebenfalls den primären Fokus
auf die Auswahl von guten und soliden Titeln
und bei der Produktausstattung derzeit mehr
Wert auf eine tiefe Barriere – und weniger
auf einen hohen Coupon – legen.
derinews: Können Sie uns eine konkrete
Produktausgestaltung beispielhaft nennen?
Müller: Wir haben erst jüngst einen Barrier
Reverse Convertible auf drei grosse europäische Versicherer lanciert. Die Titel sind
vernünftig bewertet (geschätzte P/E 11x)
und der steuerfreie Coupon ist sowohl
absolut, als auch relativ attraktiv. Denn die
Unternehmen weisen eine solide Dividendenrendite von 4.6 % auf. Über die Konzeption
einer sogenannten Quanto-Struktur konnten
wir zudem das Währungsrisiko für unsere
Kunden ausschliessen.
Blümke: Bei Vontobel erleben wir gerade,
dass in vielen Kundenportfolios Obligationen fällig werden, für die es einfach keine
deckungsgleichen Reinvestitionsmöglichkeiten gibt. Um die Portfoliostruktur nicht
zu verändern und das Aufwärtspotenzial
dennoch beizubehalten, können bestimmte
Produkte kombiniert eingesetzt werden.
Wir haben zum Beispiel eine 95 %-kapitalgeschützte «Shark Note» (begrenztes Risiko
und «Knock-Out»-Partizipation) auf einen
Index sowie ein Best-of Defender VONCERT
eingesetzt. Der Knock-Out der «Shark Note»
war bereits erreicht worden (der Verlust
bezifferte sich auf 5 %). Das Niveau des
Best-of liegt demgegenüber bei 114 % ...
Die «Shark Note» diente letztlich als
Bond-Alternative mit Kurspotenzial und
das VONCERT als Aktien-Alternative mit
bedingter Absicherung. Steigen die Märkte
mässig, performt die Kombination wie ein
100 %iges Aktieninvestment. Steigt der
Markt stark, performt die Kombination wie
eine Portfoliozusammensetzung aus 50 %
Aktien und 50 % Obligationen. Fällt der
Markt, kommt die Absicherung zum Tragen.
Wichtig erscheint mir, die Produkte nicht nur
in Form von Einzelanlagen, sondern auch im
Portfoliokontext zu betrachten.
derinews: Können Sie uns ein Beispiel eines
innovativen Produktes nennen?
von Wattenwyl: Herr Blümke hat schon die
Struktur des Multi VONTIs erläutert. Sie
ist auch als Reverse Convertible bekannt;
eigentlich handelt es sich um ein «Standardprodukt», das es schon lange gibt. Jedoch
gilt der Multi VONTI heute wieder als eine
11
derinews Mai/Juni 2015
«Roundtable»-Interview
Art Innovation. Verantwortlich dafür ist die
Ausprägung eines bestimmten Produktmerkmales, mit dem er zurzeit oft angeboten
wird: Es handelt sich um das tiefe Niveau des
«Strike». Der tiefe Ausübungspreis ist dabei
in kürzester Zeit zum wichtigsten Produktmerkmal geworden. Der Grund: Anleger
profitieren von einem stark «rabattierten»
Aktienkurs, was sich in einem ausgeprägten
Sicherheitspuffer manifestiert. Gleichzeitig
existiert keine Barriere, die während der
Laufzeit kontinuierlich beobachtet wird.
Starke Kursrückschläge während der Laufzeit,
die über den Sicherheitspuffer hinausgehen,
haben daher keinen Einfluss auf die Rückzahlung zum Laufzeitende. Massgeblich ist nur
der Schlusskurs per Verfall. Und selbst wenn
der Sicherheitspuffer nicht hält: Der Anleger
hat die Aktie mit einem Preisabschlag
erhalten, weswegen ein möglicher Verlust
immer geringer ausfällt als bei einer der
Standardvarianten, und sowieso deutlich
geringer als bei der Direktanlage.
setzt. Ein Anleger, der nur in Obligationen
und Aktien investiert, findet in Bezug auf
50 % seines Portfolios kaum noch Anlagemöglichkeiten – es sei denn, er klettert die
«Kreditwürdigkeits-Leiter» tief hinunter und
nimmt extrem lange Laufzeiten in Kauf.
Strukturierte Produkte kennen jedoch keine
Grenzen. Bestimmte Produktkategorien sind
lediglich schwer zu strukturieren, man denke
zum Beispiel an Kapitalschutz-Produkte in
Schweizer Franken.
derinews: Um die Auszahlungsszenarien zu
verstehen, muss man sich mit ihnen auseinandersetzen. Wie kann der Verband dabei
helfen?
derinews: Welchen Tipp möchten Sie
Anlegern auf den Weg geben?
von Wattenwyl: Der Verband kann für gute
Rahmenbedingungen und ein entsprechendes Anlageklima sorgen. Konkret äussert sich
dies in einem Schaffen von mehr Akzeptanz
in der Bevölkerung. Die einfache, verständliche und zugleich umfassende Wissensvermittlung in Bezug auf strukturierte Produkte
steht grundsätzlich im Mittelpunkt. So wollen
wir mit unserem «Ausbildungskonzept» Interessenten zielgruppengerecht und auf ihrem
individuellen Wissensstand «abholen», um
ihnen auf sie zugeschnittene Informationen
anzubieten.
Mehr Akzeptanz und Bekanntheit erlangt
man aber auch durch einen stärkeren Austausch mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Durch gezieltes Lobbying möchten
wir immer noch herrschende Vorurteile
und Missverständnisse in Bezug auf die
Produktgattung aufdecken.
derinews: Inwiefern stossen strukturierte
Produkte derzeit an ihre Grenzen?
Blümke: Es ist nur die Macht unserer
eigenen Gewohnheit, die uns Grenzen
Müller: Das Tiefzinsumfeld, niedrige «Credit
Spreads» und ein gesunkener Risikoappetit
von Seiten der Emittenten haben dazu
geführt, dass viele Produktkategorien aus
unserer Sicht momentan tatsächlich nicht
attraktiv sind. Entsprechend eingeschränkt
sind unsere derzeitigen Handlungsoptionen.
Für das eingegangene Risiko erwarten wir für
unsere Kunden eine angemessene absolute
und relative Entschädigung – das ist derzeit
leider häufig nicht der Fall.
Blümke: Bleiben Sie Ihrer Portfoliostrategie
ganz einfach treu und vertrauen Sie Ihrem
Berater oder Anlagespezialisten. Die Welt der
Wertpapiere ist komplexer geworden, und
Vieles, das früher selbst gemacht werden
konnte, sollte man heute lieber dem
Spezialisten überlassen. Einfach, weil Sie es
sich wert sind.
Müller: Bei Entrepreneur Partners legen wir
in den Beratungsgesprächen unter anderem
Wert auf zwei Aspekte. Zum einen sollten
Investoren, die auf der Suche nach Renditen
und Cash-Flows sind, niemals die Risiken
ihres Portfolios aus den Augen verlieren.
Gerade im aktuellen Umfeld darf die Gier die
Vernunft unter keinen Umständen dominieren. Zum anderen muss man sich dennoch
mit der Frage nach Anlagemöglichkeiten im
«alternativen» Bereich – zum Beispiel mit
Investments in liquide Long-/Short-Strategien
– wieder intensiver beschäftigen.
von Wattenwyl: Entdecken Sie gerade im
jetzigen Umfeld das Potenzial von strukturierten Produkten. Doch beachten Sie bitte
dabei: Tätigen Sie grundsätzlich nie eine
Anlage, die Sie nicht verstehen. Sicherlich
müssen Sie keine finanzmathematischen
Modelle anwenden können, um sich für
eine Investition in strukturierte Produkte
«zu qualifizieren».
Lassen Sie es mich anhand Herrn Blümkes
Auto-Beispiel veranschaulichen: Airbags und
GPS-Systeme werden heute serienmässig
eingebaut. Auf diese Ausstattungsmerkmale
möchten Sie sicherlich nicht mehr verzichten.
Warum? Sie haben deren Mehrwert erkannt
und nutzen angebotene Funktionalitäten
aktiv. Dabei ist Ihnen klar, wie sich die
Attribute in den möglichen Szenarien des
Strassenverkehrs verhalten. Genauso sollten
Sie die verschiedenen Auszahlungsszenarien
eines strukturierten Produktes «durchspielen», bevor Sie es kaufen. Es gibt undenklich
viele Strukturen für unterschiedlichste Investorengruppen. Das Produkt muss letztlich zu
Ihnen und Ihrem Risikoprofil passen.
Andreas Blümke
Investment Expert & Head Structured
Products im Vontobel Private Banking
Herr Blümke ist «Investment Expert» des
Private-Banking-Office von Vontobel sowie
Head Structured Products der PrivateBanking-Sparte der Bank. Diese Positionen
hat er seit dem Jahr 2013 inne. Zuvor war
er fünf Jahre lang Head Advisory and
Structured Products bei VP Bank und
13 Jahre lang Head Structured Products
Private Banking bei Julius Bär und bei
Cantrade.
Als ausgewiesener Anlageexperte im Bereich
der strukturierten Produkte hat Herr Blümke
2009 das Buch «How to invest in structured
products» (Wiley & Sons) herausgegeben.
Die Publikation umfasst 392 Seiten und
stellt die Produktgattung in einen Portfolio­
kontext. Herr Blümke hat sein Studium an
der HEC University of Lausanne und den
Financial Analyst & Wealth Manager (AZEK)
absolviert.
12
derinews Mai/Juni 2015
Themenrückblick
China Railway bleibt Kernthema der neuen Regierung
Valor
Symbol
Basiswert
Verfall
Währung
Kurs am
30.04.2015
Performance
Monat
April
Performance
von Lancierung
bis 30.04.2015
1415 0826
VZRWA
China Railway II Basket
28.08.2015
CHF
202.20
24.5 %
104.4 %
RZCEQ
CE Corporate Quality Index® Schweiz 20 CHF
Open End
CHF
155.40
– 0.1 %
53.1 %
…
3843 241
…
1415 1229
VZETC
Emerging Technology
28.04.2016
CHF
126.80
– 0.3 %
24.7 %
1077 8283
VZSGC
Solactive® Smart Grid Performance-Index
Open End
CHF
73.95
– 0.4 %
– 27.1 %
3435 803
VZAGS
Agrar Rohstoff Aktien Index (Total Return)
Open End
EUR
166.90
– 0.5 %
64.4 %
2961 429
KLIMA
Vontobel Klimaschutz Index
Open End
CHF
40.00
– 0.5 %
– 60.6 %
2417 2866
VZSMC
Solactive Social Media Titans Performance-Index
Open End
CHF
95.45
– 0.5 %
– 6.0 %
1415 0841
VZNAC
North America Railway Basket
20.09.2016
CHF
140.90
– 2.8 %
40.9 %
3694 272
VZOSI
Silver (Troy Ounce)
Open End
USD
16.00
– 3.6 %
– 3.0 %
1415 0839
VZAUC
US Automotive Market Basket
20.09.2016
CHF
118.00
– 3.8 %
18.0 %
2417 2736
VZHCC
Solactive Healthcare Facilities Performance-Index
Open End
CHF
117.40
– 4.9 %
15.7 %
1415 0699
VZINA
India V Basket
08.06.2015
USD
132.20
– 5.0 %
31.5 %
1415 1226
VZPRC
3D Printing II
28.04.2016
CHF
97.20
– 5.4 %
– 4.6 %
2417 2785
VZUCR
US Commerical Real Estate
31.07.2017
USD
101.60
– 5.8 %
6.3 %
…
…
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19 bei VONCERT.


Kommentar von unserem Vontobel Research Investment Banking
China Railway II Basket
Schnelle Transportnetze unterstützen das rapide
Wirtschaftswachstum Chinas und bilden das
Rückgrat für die boomende Industrie. Mit
günstigen Kosten pro Mengeneinheit bildet
der Schienenverkehr das ideale Transportmittel. Das Schienennetz ist in den letzten 50
Jahren um den Faktor fünf gewachsen und
dürfte in den nächsten zehn Jahren um weitere 50 % auf 120’000 Kilometer ausgebaut
werden. Die Investitionsbudgets wurden auch
für Hochgeschwindigkeitszüge in den letzten
Monaten wieder freigegeben bzw. erhöht.
Der Ausbau der Bahninfrastruktur geniesst
unter der neuen Regierung sehr hohe Priorität
und dürfte eines der Kernthemen bleiben. Mit
dem China Railway II Basket setzt der Anleger
auf die günstige Ausgangslage und profitiert
ausserdem von der aktuell euphorischen Stimmung in Bezug auf chinesische Aktien, was
auch das Risiko für Rückschläge erhöht hat.
Solactive Social Media Titans Perf.-Index
Der Index ist mit 2 % (06.05.2015) Per­for­mance
seit Jahres­beginn hinter dem NASDAQ-Index
(+ 4 % im gleichen Zeitraum) zurückgeblieben.
Der starke USD sowie die Konzentration der
Werbe­ein­nahmen auf die Gorillas der Branche
(Facebook, Google) hat bei einzelnen Playern
wie Twitter, LinkedIn und Yelp zu harschen
Korrek­
turen der Wachstumsaussichten und
somit der Aktienkurse geführt. Zudem werden
einzelne Geschäftsmodelle wie Pandora Media
von Anlegern zunehmend kritisch hinterfragt.
Die Performance konnte durch Tencent Holding
(+ 40 %) teilweise kompensiert werden; das
Unternehmen profitierte von der Begeisterung für chinesische Technologieaktien. Da die
Gewinner und Verlierer von morgen noch nicht
feststehen, dürfte die Volatilität bei Aktien der
sozialen Medien hoch bleiben. Die teils astro­
nomischen Bewertungen gewähren keinen
Spielraum für Enttäuschungen.
Panagiotis Spiliopoulos, Leiter Research, Vontobel Investment Banking
Das Vontobel-Aktien-Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist
in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 130 Schweizer Unternehmen
deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen
und mittelgrossen Unternehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent
umgesetzt werden.

3D Printing II Basket
Es besteht Einigkeit darüber, dass der 3D­Prin­ting-Boom auf absehbare Zeit an­halten
wird. Forschung und Entwicklung präsentieren
immer neue Anwendungsgebiete und Einsatzmöglichkeiten. Aktuell wird 3D-Printing vornehmlich noch beim Prototypenbau und bei
der Produktion von Kleinserien eingesetzt.
Grossserien können in Sachen Geschwindigkeit und Qualität noch nicht mit den traditionellen Methoden mithalten, obwohl wesent­
liche Fortschritte zu verzeichnen sind. Zwar ist
die Unit-Nachfrage nach 3D-Druckern gross,
jedoch dürfte der rapide Preiszerfall pro Einheit viele Beobachter überrascht haben. Sehr
hoch bewertete Aktien wie die von Stratasys
und 3D Systems haben entsprechende Kursverluste verbucht und die Gewinnerwartungen von Investoren wiederholt enttäuscht.
Eine Trendumkehr ist vorerst nicht absehbar.
13
derinews Mai/Juni 2015
Schweizer Aktienmarkt
Zurich weiterhin Spitzenreiter unter den Dividendenperlen
Zurich Insurance Group Ltd
ABB Ltd
Performance-Entwicklung The Swatch Group AG
Performance-Entwicklung Zurich Insurance Group Ltd.
Performance-Entwicklung ABB Ltd.
550
500
450
400
350
300
Mai 14
360
310
260
210
160
Mai 15
The Swatch Group AG
Barriere bei CHF 331.90
Absoluter Wert in CHF
600
Absoluter Wert in CHF
Absoluter Wert in CHF
The Swatch Group AG
Mai 14
22
21
20
19
18
17
16
Mai 15
Zurich Insurance Group Ltd
Barriere bei CHF 211.70
Mai 14
Mai 15
ABB Ltd
Barriere bei CHF 16.63
Quelle: Bloomberg, Stand am 06.05.2015. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus.
Durch den Kurszerfall des Euro und des USDollar sowie weiteren Währungen im Zuge
des SNB-Entscheides steht die Schweizer
Uhrenindustrie – insbesondere Swatch – vor
schwierigen Herausforderungen im 2015. In
einem ersten Schritt werden die Preise in der
Eurozone um + 5 bis 8 % erhöht, was aber nicht
reichen dürfte, um die negativen Währungs­
effekte vollumfänglich zu kompensieren. Die
Swatch Group erzielt über 90 % des Um­satzes
über Swiss-Made-Produkte, wobei die Schweiz
lediglich 13 % zum Umsatz beiträgt. Die
hohe Kostenbasis in Franken erzeugt wegen
des Transaktionseffektes einen stark negativen Einfluss auf die operative Profitabilität.
Im High-end-Segment (Marken wie Breguet,
Blancpain, Omega) sind Preiserhöhungen
möglich, da die Konkurrenz ebenfalls in der
Schweiz produziert. Die Konkurrenten des
Low-/Mid-end-Segmentes (Marken: Swatch,
Tissot) stammen hingegen aus Asien (Japan),
weswegen Preiserhöhungen schwieriger durch­
zusetzen sind. Die Swatch Group muss im
2015 folglich wohl einen Margenrückgang in
Kauf nehmen; der Markt hat dies bereits in die
Aktienkurse eingepreist.
Zurich Insurance Group hat eher bescheidene
Zahlen präsentiert und sieht Gegenwind von
Seiten tieferer Anlagerenditen sowie eines
langsameren Prämienwachstums. Zurich hat
vor allem auf der Kostenseite Bedarf an
An­passungen – die Experten erwarten nach dem
letztjährigen 250-Millionen-Dollar-Kosten-­
Effizienzprogramm auf Gruppenstufe die
Implementierung eines weiteren Kostenprogrammes auf der lokalen Stufe, welches am
Investorentag vom 21. Mai 2015 bekannt
gege­ben werden sollte. Dies sollte vor allem
helfen, die Profitabilität des Nichtleben-Segmentes nachhaltig zu stärken. Auf der positi­
ven Seite ist das Farmers-Segment herauszuheben, das mit wenig Kapital nachhaltige
Gebühren generiert und nun endlich wieder
auf den Wachstumspfad zurückgefunden hat.
Zurich hat auch für FY14 die hohe Dividende
von CHF 17.00 pro Aktie gezahlt, was den
Titel weiterhin zu den Spitzenreitern bei den
Dividendenperlen zählen lässt – die Experten erwarten auch für FY15 eine unverändert hohe Dividende, welche aus dem erwirtschafteten Cash-Flow bezahlt werden kann.
Bewertungstechnisch sieht Zurich jetzt wieder
etwas attraktiver aus und bietet leichtes Aufwärtspotenzial.
ABB erfüllte mit Publikation des 1Q15-Resultates die Erwartungen nicht vollends. Zwar
konnte der Auftragseingang währungsbereinigt dank Grossaufträgen im Power-Geschäft
um 15 % deutlicher als erwartet zulegen.
Auch der Umsatzanstieg von 3 % in Lokalwährungen gab keinen Anlass zur Sorge.
Die in US-Dollar rapportierten Kennzahlen
verzeichneten hingegen ein starkes Minus
und die Marge in den zwei wichtigsten und
grössten Divisionen – Discrete Automation
and Motion sowie Power Products – gab
wegen eines unvorteilhaften Produkt-Mix
und Aufbaukosten neuer Produktionsstätten
substanziell nach. Diese Faktoren kompensierten die stetige Verbesserung in der Pro­
blemsparte Power Systems, die nun zum
dritten Mal in Folge die Profitabilität erreichte.
Die kurzfristigen Aussichten bleiben aufgrund
der latenten Makrounsicherheiten und des
volatilen Ölpreises getrübt; die strukturelle
Nachfrage nach Automationsprodukten und
-dienstleistungen, die hohe Dividendenrendite sowie die günstige Bewertung dürften
mittelfristig jedoch in den Vordergrund treten.
Produkteckdaten
Produkteckdaten
Produkteckdaten
Produktname
Defender VONTI auf
The Swatch Group AG
Produktname
Defender VONTI auf
Zurich Insurance Group Ltd
Produktname
Defender VONTI auf
ABB Ltd
Valor
2544 2674
Valor
2544 2673
Valor
2756 7537
Ausübungspreis
CHF 474.20
Ausübungspreis
CHF 302.40
Ausübungspreis
CHF 20.79
Barriere
CHF 331.90
Barriere
CHF 211.70
Barriere
CHF 16.63
Anfangs- /
Schlussfixierung
01.12.2014 /
16.12.2016
Anfangs- /
Schlussfixierung
01.12.2014 /
16.12.2016
Anfangs- /
Schlussfixierung
17.04.2015 /
20.05.2016
Coupon p. a.
1.91 % p. a. (3.90 %)
Coupon p. a.
2.66 % p. a. (5.45 % )
Coupon p. a.
5.03 % p. a. (5.50 % )
Aktueller Briefkurs*
88.60 %
Aktueller Briefkurs*
98.00 %
Aktueller Briefkurs*
98.20 %
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. *Stand am 08.05.2015.
14
derinews Mai/Juni 2015
Investmentidee
Gesundheitseinrichtungen: nicht nur Akzente,
sondern richtungsweisend
Die infrastrukturelle Gesundheitsversorgung dürfte weiter von einem steigenden Pflegebedarf und
wachsenden Ansprüchen der Senioren profitieren. Der im Juli neu aufgelegte «Solactive Healthcare
Facilities Performance-Index» kann schon auf eine beachtliche Performance zurückblicken.
Den neuen Lösungen für altersgerechtes
Wohnen wird vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft ebenfalls eine rosige Zukunft
vorausgesagt. Konkret geht es um alternative
Wohnformen wie ambulant betreute Wohn­
gemeinschaften und Mehrgenerationenhäuser,
aber auch Wohnungen mit Pflegedienst und
Wohngemeinschaften mit Altersgenossen. In
den USA zum Beispiel stieg die Wertschöpfung der Leistungen von Spitälern sowie
Senio­ren- und Pflegeheimen zwischen 1998
und 2011 kontinuierlich stark an (BEA, Annual
Industry Accounts), während die Zahl der
Einrichtungen im Gegenzug sank. Die Grafiken
1 und 2 veranschaulichen die steigende Zahl
von US-Dienstleistungsanbietern mit Spezialisierung auf Hauspflege sowie die wachsenden
Umsätze dieses Bereiches.
Das Geschäftsmodell: so einfach
wie aussichtsreich
Der demografische Wandel dürfte der
Gesundheitsindustrie künftig noch grössere
Chancen bieten; möglicherweise in Form
von vielen neuen Geschäftsfeldern. Ryman
Healthcare ist ein einleuchtendes Beispiel
In «Health Care»-Einrichtungen investieren
Um als Investor in einem potenziell wachsenden Gesundheitsmarkt zusätzliche Akzente
zu setzen, wurde im Juli 2014 ein neuartiger
Index aufgelegt. Im Gegensatz zu den meisten
Branchenbarometern fokussiert der global
ausgerichtete Solactive Healthcare Facilities
Performance-Index jedoch nicht auf Medikamentenhersteller, sondern auf gesundheitliche
Infrastruktur. Die enthaltenen Unternehmen
sind entweder an adäquaten Gesundheitseinrichtungen beteiligt oder stellen solchen
Einrichtungen innovative und hochwertige
Lösungskonzepte und Dienstleistungen zur
Verfügung. Infrage kommen spezielle Spitalund Pflegeeinrichtungen, Seniorenresidenzen,
aber auch mobile Infrastrukturanbieter.
Grafik 1: Steigende Zahl an US-Dienst­
leistern mit Spezialisierung auf Hauspflege
Junger Index setzt Akzente
Eine erste «Bestandsaufnahme» nach nicht
einmal zehn Monaten zeigt: Der Solactive
Healthcare Facilities Performance-Index, der
jährlich angepasst wird, setzt nicht nur Akzente.
Denn trotz seines naturgemäss eher defensiven Branchencharakters ist er seit seiner Auf­
legung um über 37 % gestiegen (Solactive;
Zeitraum: 07.07.2014 bis 05.05.2015). Grafik 3
veranschaulicht die Indexentwicklung. Über
eine Investition in eine der VONCERT Open
End-Währungstranchen in CHF, EUR und
USD können Anleger ohne Laufzeitbegrenzung nahezu 1 : 1 an der Kursentwicklung des
Index – an potenziellen Kurssteigerungen,
aber auch an möglichen Verlusten – teilhaben.
Da ein grosser Teil der derzeit enthaltenen
Aktien (67.1 %) in US-Dollar notiert, konnten
die Tracker-Zertifikate in Schweizer Franken
und Euro zusätzlich vom aus der erstarkten
US-Währung resultierenden PerformanceSchub profitieren.
US-Spitalbetreiber auf Shopping-Tour
Jedoch war es nicht alleine die Dollar-Aufwertung, die für die Performance der US-Infrastrukturbetreiber gesorgt hat. So wirkte sich
auch der «Patient Protection and Affordable
Care Act», wie erwartet, signifikant positiv auf
den US-Spitalsektor aus. Seit Umsetzung der
im Vorfeld vielumworbenen amerikanischen
Gesundheitsreform «Obama Care» ist die
Grafik 2: Umsatzentwicklung von
US-Hauspflegeanbietern
76
14’000
75.00
74
12’000
Einkommen in Milliarden USD
Gesundheitsleistungen konsumieren
Werden Senioren zu Schlüsselfaktoren der Wirtschaft? Die Ergebnisse zahlreicher Um­fragen
und Studien beantworten diese Frage mit
einem klaren Ja. So steigen auch die Ansprüche
im Hinblick auf die gesundheitliche Infra­struk­
tur. Es stellt sich dabei die Frage, wie man
Einrichtungen und Leistungen künftig gestalten sollte – um letztlich der wachsenden Zahl
potenzieller Kunden (mit hoher Kaufkraft)
zu gefallen. Gesundheitsleistungen werden
aber auch altersunabhängig zunehmend zum
Konsumgut, das je nach Bedürfnis aktiv und
bewusst nachgefragt wird.
dafür, dass es auch einfach geht. Eigentlich
wirkt der Betreiber von Seniorenheimen eher
wie eine moderne US-Immobilienfirma. Seine
Wohnungen hat er allerdings an die speziellen Bedürfnisse seiner (pensionierten) Kundschaft angepasst und mit zugeschnittenen
Services «angereichert». Das Wohnkonzept
ist auf Gemeinschaftlichkeit ausgerichtet.
Geboten werden Lifestyle, unterschiedliche
Aktivitäten und eine adäquate gesundheitliche Versorgung auf hohem Niveau. Ryman
hat in Gebiete investiert, wo die Bevölkerung
am schnellsten wächst – und der Anteil an
Ruheständlern gleichzeitig am grössten ist
(seeking­alpha; März 2015).
Anzahl Dienstleistungsanbieter
Die Zahl junger Menschen wird immer kleiner,
während die der älteren unaufhaltsam wächst.
Die fortschreitende Verschiebung von Altersstrukturen vollzieht sich in vielen Weltregionen. Mit längerer Lebensdauer häufen sich
typische Alterskrankheiten und so nehmen
der Pflegebedarf und Spitalaufenthalte immer
weiter zu.
10’000
8000
6000
4000
2000
72.39
72
70
69.88
68
67.45
66
65.11
64
0
67 70 75 80 90 00 05 06 07 08 09 10 11 12
62.84
62
2009
Quelle: CMS, Annual Statistical Supplement to the
Social Security Bulletin (2013)
2010
Quelle: IBIS World
2011
2012
2013
2014
15
derinews Mai/Juni 2015
Investmentidee
Zahl der nicht-versicherten US-Bürger deutlich gesunken, was zu einem Margenanstieg
bei US-Spitälern führte. Und so haben es auch
unter anderem die Titel von Tenet und Universal Health Services kürzlich in die Morningstar-Kategorie «Growth Stocks» geschafft.
Wegen des Plus auf der Einnahmeseite sowie
getätigter Einsparungen türmten sich allerdings auch die Cash-Bestände vieler amerikanischer Spitalbetreiber. Eine ganze Reihe
von infrastrukturellen Gesundheitsunternehmen nutzte schliesslich die Gelegenheit, um
Akquisitionen zu tätigen – was ihre Marktpositionierung nochmals stärkte. Über Unternehmensübernahmen lässt sich einerseits das
Risiko diversifizieren und andererseits lassen
sich lukrative Segmente schnell einverleiben
(seekingalpha; Nov 2014).
Acadia Healthcare gehört zur Riege der USBranchenprofiteure. Der Spezialist für mental-/­
verhaltensbezogene (stationäre) Gesund­
heits­
leistungen kann auf eine erfreuliche Gewinnentwicklung blicken. Die jüngste Übernahme
der CRC Health Group erscheint für den
weiteren Werdegang des auf die Bereiche
Psychiatrie und chemische Abhängigkeiten
spezialisierten Unternehmens vielversprechend.
So vergrösserte es die Zahl seiner statio­nären
Einrichtungen um 30 und die seiner ambulanten um 16. Oder HCA Holdings: Die Akquisi­
tion von CareNow hat der US-Privatklinik
elf weitere Spitäler in Texas beschert. HCAs
Unternehmensergebnisse des letzten Jahres
haben Analystenerwartungen übertroffen
(seekingalpha; Nov 2014).
Grafik 3: Historische Entwicklung des
Solactive Healthcare Facilities
Performance-Index in Euro (seit Auflegung)
160
Indexentwicklung in %
150
140
Geografische Lage ist Wettbewerbsvorteil
Ein weiterer starker Player des US-Marktes ist
LifePoint Hospitals, das Pflegespitäler in eher
ländlichen Gebieten betreibt und vor wenigen
Monaten erst akquiriert hat (seeking­
alpha;
Nov 2014). «Wachstum durch Akquisition»
heisst auch die Devise von Community Health
Systems, das 203 allgemeine Intensivkliniken
in 29 US-Bundesstaaten betreibt. Weitere
Schlüsselelemente seiner derzeitigen Unternehmensstrategie sind die Steigerung der
Einkünfte von Einrichtungen sowie die weitere
Verbesserung von Effizienz, Patientensicher­
heit und Pflegequalität. In Bezug auf seine
Spezialisierungen auf unter anderem (Notfall-)
Chirurgie, interne Medizin und Geburts­hilfe­
statio­nen ist CHS der Markt­führer im ländlichen Bereich. Ein starker Wettbewerbsvorteil,
denn Infrastrukturanbieter vom selben Format
kommen in diesen Gegenden nicht häufig vor.
Daraus resultiert vermutlich auch der stetig
wachsende Marktanteil sowie die nachhaltig
starke Umsatzentwicklung von Community
Health Systems (seekingalpha; März 2015).
Auch der australische Marktführer unter den
privaten Spitälern – Ramsay Health Care –
war in der letzten Zeit des Öfteren auf Einkaufstour und hält dank einer der letzten
Zukäufe nun eine Mehrheit an seinem franzö­
sischen Partner Générale de Santé. Ramsay ist
so zu Frankreichs grösstem Anbieter für psychische Gesundheitseinrichtungen geworden
– eine interessante Ausweitung des europäischen Netzwerkes. Die Markteintrittsbarrieren für potenzielle neue Rivalen sind wegen
Produkteckdaten
der hohen Kapitalintensität des Geschäftsmodelles naturgemäss hoch und so stehen
Ramsays Aussichten auch für Asien gut. Die
weiter wachsende asiatische Population sowie
mögliche Synergieeffekte im Hinblick auf
Administration und Expertise sprechen dafür
(seeking­alpha; Sept 2014).
Aktuelle Indexzusammensetzung:
Unternehmen
Schwerpunkt
Acadia Healthcare
Co. Inc.
Gesundheitseinrichtungen,
USA
Brookdale Senior
Living Inc.
Seniorenresidenzen, USA
Community Health
Systems Inc.
Spitalbetrieb, USA
HCA Holdings Inc.
Spitalbetrieb, USA
Healthsouth Corp.
Rehabilitationsspitäler, USA
Korian-Medica
Seniorenresidenzen/
Rehabilitation, Frankreich
Lifepoint Hospitals Inc.
Spitalbetrieb, USA
Molina Healthcare Inc.
Diverses, medizinische
Kliniken, USA
Orpea
Seniorenpflegeheim/
Operationen, Frankreich
Primary Health Care Ltd
Augenkliniken, Australien
Ramsay Health Care Ltd
Spitalbetrieb, Australien
Rhön-Klinikum AG
Spitalbetrieb, Deutschland
Ryman Healthcare Ltd
Seniorenresidenzen,
Neuseeland
Tenet Healthcare Corp.
Spitalbetrieb, USA
Universal Health
Services Inc.
Spitalbetrieb, USA
Quelle: Solactive, Vontobel; aktueller Stand.
VONCERT Open End auf den «Solactive Healthcare Facilities Performance-Index»
Basiswert
«Solactive Healthcare Facilities Performance-Index»
Valor / Symbol
2417 2736 / VZHCC
2417 2737 / VZHCE
2417 2868 / VZHCU
Laufzeit
Open End
Open End
Open End
Management-Fee
1.0 % p. a.
1.0 % p. a.
1.0 % p. a.
Aktueller Briefkurs*
CHF 113.40
EUR 132.60
USD 110.70
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/ Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3).
SVSP-Bezeichnung: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Index­provider: Solactive AG.
Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch.
Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19. *Stand am 07.05.2015.
130
120
110
100
90
Jul 14
Okt 14
Jan 15
Solactive Healthcare Facilities Performance-Index
Quelle: Bloomberg; Stand am 05.05.2015
Historische Daten geben keinen Hinweis auf
künftige Entwicklungen.
Apr 15
Kompakt
Wer vom Aufwind der Gesundheitsbranche profitieren möchte, denkt vielleicht nicht sofort
an eine Investition in hochwertige gesundheitliche Infrastruktur. Der im Juli 2014 aufgelegte
«Solactive Healthcare Facilities Performance-Index» hat jedoch gezeigt, dass «infrastrukturelle
Gesundheitsversorgung» mehr ist als nur ein Nischenthema.
16
derinews Mai/Juni 2015
Schuldner-Check
Noble Group: Nur keine voreiligen Schlüsse ziehen
Dennoch indizieren die momentan vorliegenden Fakten, dass für Investoren in «Credit»Produkten keine Panik angezeigt ist: Erstens ist
die Marktpreisbewertung («mark to market»)
von Aktiven und Passiven für einen Rohstoff­
händler ein regulärer Bestandteil seiner betrieb­
lichen Prozesse. Ebenso verwendet NOBL
laut seines Revisors marktübliche Annahmen
und Instrumente zur Berechnung der fairen
Werte. Zweitens wird NOBL keine Gesetzes­
Entwicklung CDS-implied Ratings vs.
Credit-Rating (senior unsecured)
Baa3
Ba1
Ba2
Moody’s Rating
Trotz unverändertem Credit-Rating bei allen
drei grossen Ratingagenturen («BBB-», resp.
«Baa3»/«stabil») sind die dreijährigen CDSSpreads von Noble Group (NOBL) – dem in
Hongkong ansässigen und in Singapur kotierten nach Umsatz grössten asiatischen Rohstoffhändler – von ungefähr 190 Basispunkten Mitte Februar auf gegenwärtig mehr als
400 Basispunkte (~«Single B»-Rating) angestiegen. Ebenso ist der Aktienkurs von ungefähr 1.20 Singapur-Dollar auf mehr als 0.85
erodiert. Hauptgrund dafür ist der Vorwurf
von Seiten bis dato weitestgehend unbekannten Research-Häusern, dass NOBL einen
hohen Teil seiner Gewinne durch die aggressive Bewertung von Lieferverträgen und
Derivativen generiert. Obwohl NOBL die Vorwürfe vehement bestreitet und die Ratingagenturen ihre Ratings und ihr Vertrauen in
das Management bekräftigt haben, ist unserer Ansicht nach eine abschliessende Beurteilung erst möglich, wenn NOBL offenlegt,
wieviel Gewinn durch Bewertungsanpassungen seiner rund 12’000 (!) (Liefer-)Kontrakte
verbucht wurde.
Ba3
B1
B2
B3
Caa1
Mai 14
Mai 15
Credit Default Swap-Implied
Moody’s Senior Unsecured or Equivalent Rating
Quelle: Moody’s, Vontobel Credit Research;
Stand am 01.05.2015.
verletzung, sondern maximal «aggressive»
Buchführung vorgeworfen, wobei auch hier
festzuhalten ist, dass die Geschäftsabschlüsse
durch den externen Revisor (Ernst & Young)
vorbehaltlos und ohne Verzöge­rung testiert
wurden. Drittens hat NOBL versprochen,
anlässlich der Publikation der 1Q15-Zahlen
am 7. Mai die Transparenz zu verbessern und
beispielsweise Gewinne und Verluste nach
Region und Rohstoff aufzuschlüsseln. Viertens drängen sich – beispielweise wegen
des Vorwurfes der Nähe zu Leerverkäufern –
gewisse Vorbehalte in Bezug auf die Glaubwürdigkeit und die Motive der anklagenden
Research-Häusern auf. Fünftens ist festzuhalten, dass sich das Kreditprofil von NOBL nach
dem Verkauf von 51 % seines Agrargeschäftes an COFCO deutlich verstärkt hat, wie die
Verbesserung der Ratio adj. FFO/Nettoverschuldung* von 19 % im FY13 auf 30 % im
FY14 und adj. Nettoverschuldung/EBITDA*
von 3.2x auf 2.6x unterstreicht. Am meisten
Entspannung aus Kreditsicht bietet aber selbst
in einem Worst-Case-Szenario der Liquiditätspuffer von total USD 5.1 Mrd. (davon
USD 4.5 Mrd. fest zugesagte Kreditlinien mit
mehr als 100 Banken), welcher die kurzfristigen Finanzschulden von USD 1.0 Mrd. (bis
5 Jahre total USD 2.5 Mrd.), potenzielle Zahlungsverpflichtungen in Zusammenhang mit
X2 Resources (USD 0.5 Mrd.) und die bescheidenen Kapitalinvestitionen (USD 0.4 Mrd. im
FY14) locker decken könnten. Unabhängig
von diesen Argumenten werden wir dennoch
die weitere Entwicklung zeitnah verfolgen. Die
Erfahrung aus anderen Fällen zeigt, dass unbeeinflusst von der inhaltlichen Berechtigung
der Anklage­
punkte im Extremfall das Rest­
risiko einer Abwärtsspirale besteht, welche
den Zugang zum Kapitalmarkt stören könnte.
Aber auch hier dürfte im Fall von NOBL
wiederum der grosszügige Liquiditätspuffer
Schutz bieten – zumal während der (ver­
kürzten) dreijährigen Laufzeit unseres ausstehenden Floored Floaters das Risiko einer
Zahlungsstörung nochmals reduziert wird.
* Basiert auf letztem verfügbarem Jahresbericht (2014)
und credit-adjustierten Kennzahlen (S&P Methodolo­
gie). FFO: Funds from operations – betrieblicher
Geldfluss vor Veränderungen im Nettoumlaufvermögen. EBITDA: Earnings before interest, depreciation
and amortisation – betrieblicher Gewinn vor Zinsen,
Abschreibungen und Amortisation.
Produkteckdaten
Floored Floater mit Referenzanleihe
Basiswert
CHF 3M-LIBOR
EUR 3M-EURIBOR
USD 3M-LIBOR
Valor
2417 3411
2417 3412
2417 3413
Referenzanleihe
USD 6.75 % Noble Group Ltd 29.01.2020
USD 6.75 % Noble Group Ltd 29.01.2020
USD 6.75 % Noble Group Ltd 29.01.2020
Anfangs- / Schlussfixierung
18.05.2015 / 18.05.2018
18.05.2015 / 18.05.2018
18.05.2015 / 18.05.2018
Liberierung / Rückzahlung
22.05.2015 / 22.05.2018
22.05.2015 / 22.05.2018
22.05.2015 / 22.05.2018
Minimum Coupon
1.25 % p. a.
2.0 % p. a.
2.75 % p. a.
Zeichnungsfrist
18.05.2015, 12.00 Uhr MEZ
18.05.2015, 12.00 Uhr MEZ
18.05.2015, 12.00 Uhr MEZ
Emittentin/Garantin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai/Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Referenzschuldner-Zertifikat mit bedingtem Kapitalschutz (1410). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter www.derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 19.
Dominik Meyer, Leiter Credit Research, Vontobel Investment Banking
Das Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus RelativeValue-Sicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein
transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, was das Verfassen und
Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung
finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen beinhaltet.
17
derinews Mai/Juni 2015
Wissenswertes
Wussten Sie, dass …
Das Anlegen und Investieren in Wertpapiere wird seit jeher von Erwartungen und Verheissungen
begleitet. Wissenswertes rund um die internationalen Börsenmärkte von gestern wie von heute.
Wussten Sie beispielsweise, dass…
... Frühformen der Börse schon im 13. und
14. Jahrhundert entstanden sind?
Zuerst in den grösseren oberitalienischen
Städten und später, nach der Entdeckung
des Seeweges nach Ostindien, an den
Handelsplätzen der holländischen und
flandrischen Küste.
… Charles Henry Dow, der den ersten USamerikanischen Aktienindex (Dow Jones
Railroad Average) entwickelte, ursprünglich Journalist war?
Dow war 1882 Mitbegründer der Agentur
für Finanznachrichten Dow Jones & Company und gab den ersten Börsenbrief heraus, aus dem sich das Wall Street Journal
entwickelte.
… die Technische Analyse, die sich seit den
1920er-Jahren zu einem festen Bestandteil der Finanzmarktanalyse entwickelt
hat, auf Studien von Charles H. Dow
basiert?
Die Technische Analyse leitet ihre Prognosen aus Kursverläufen (Chartanalyse) und
mathematisch-statistischen Indikatoren
(Indikatorenanalyse) ab.
… Warren Buffett sein erstes Geld unter
anderem als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem
Verkauf gebrauchter Golfbälle verdiente?
Heute hat der legendäre Investor ein
geschätztes Privatvermögen von 72.7 Milliarden Dollar (Forbes, März 2015); die
Aktie seines Unternehmens Berkshire
Hathaway ist an der Börse die teuerste
weltweit.
… Hedgefonds-Star Steven Cohen mit einem
Verdienst von 1.3 Milliarden Dollar die
Top-10-Liste 2014 anführt?
Und dies, obwohl sich sein Verdienst im
Vergleich zum Vorjahr (USD 2.4 Milliarden)
fast halbiert hat. Gefolgt wird er von
George Soros und Ray Dalio
(je USD 1.2 Milliarden).
… eine alte Börsenregel besagt, dass das
Gesamtjahr so wird wie die ersten fünf
Handelstage im Januar?
Die vor allem im angelsächsischen Raum
populäre «Fünf-Tage-Regel» erzielte in
den vergangenen 16 Jahren eine spektakuläre Quote von 81.25 % – auch wenn
sie 2014 versagte.
… 1991 das erste strukturierte Produkt unter
dem Namen «GROI» (Guaranteed Return
of Investment) lanciert wurde?
Das Kapitalschutz-Produkt wurde vom
damaligen Schweizerischen Bankverein
emittiert.
… der Handel mit strukturierten Produkten
an der Soffex zunächst den institutionellen
Investoren vorbehalten war?
Erst 2002 erhielten auch Privatanleger an
der ersten vollelektronischen Börse für
Derivate Zugang zum Markt.
… auf Schweizer Bankdepots per Ende
Januar 2015 laut SNB CHF 179.59 Milliarden in strukturierten Produkten angelegt waren?
Verglichen mit anderen Wertpapierkategorien entspricht das 3.42 % aller Gelder,
die auf Schweizer Bankdepots angelegt
sind.
Der Schweizerische Verband für Strukturierte
Produkte hat sich die Vermittlung von Wissen
über strukturierte Produkte gross auf die Fahne
geschrieben.
… per Ende März 2015 gemäss dem SVSP
(Schweizerischer Verband für Strukturierte Produkte) 35’334 Produkte kotiert
waren?
Strukturierte Produkte werden von
27.22 % Privatanlegern, 67.78 % institu­
tionellen Anlegern und 5 % kommerziellen Kunden im Depot gehalten.
… alle Mitglieder des SVSP insgesamt rund
95 % des Marktvolumens strukturierter
Produkte in der Schweiz abdecken?
Dem 2006 gegründeten Verband sind die
18 bedeutendsten Emittenten strukturierter
Produkte angeschlossen.
Der Dow Jones war der erste US-amerikanische
Aktienindex.
18
derinews Mai/Juni 2015
News und Tipps
Schnell und bequem zu attraktiven Renditen
Vontobel-Renditematrix: nur ein Blick genügt.
Wie steht es zurzeit mit den Renditechancen
von bereits emittierten Anlageprodukten?
Und über welche Basiswerte und Laufzeiten
lassen sich Renditen realisieren? Wo findet
man eine übersichtliche Darstellung, mit der
sich Produktmerkmale mit nur einem Blick
erschliessen? Bis vor Kurzem suchte man eine
solche Übersicht tatsächlich vergeblich. Dies
hat sich geändert, denn nun heisst die Lösung
«Vontobel-Renditematrix». Die schlichte, wenn
auch äusserst hilfreiche Matrix für strukturierte Sekundärmarktprodukte wurde im April
auf www.derinet.ch implementiert.
Bei der Vontobel-Renditematrix handelt es
sich um eine derzeit einzigartige OnlineÜbersicht für strukturierte Produkte. Konkret
zeigt sie auf, wie hoch die Maximalrenditen
von bereits emittierten Defender und Multi
Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible)
zum Laufzeitende sind. Die angegebenen
Maximalrenditen ergeben sich dabei aus
wichtigen Produktmerkmalen (unter anderem
aus den Basiswerten, der Anlagewährung,
dem Sicherheitspuffer und der Laufzeit).
Durch das Setzen der Filterkriterien in Bezug
auf diese Produktmerkmale können Sie Ihre
Produktwahl schnell und bequem eingrenzen.
Probieren Sie es gleich aus! Besuchen Sie uns
dazu auf www.derinet.ch oder gehen Sie
gleich den direkten Weg zur Renditematrix
über www.derinet.ch/renditematrix. Dank der
Vontobel-Renditematrix sparen Sie nicht nur
Zeit und Nerven, das «Produktevergleichen»
macht auch Spass.
Die Produktwahl lässt sich über Filterkriterien schnell
und bequem eingrenzen.
Antworten auf Ihre Fragen
Worin liegt der Unterschied zwischen
einer europäischen und einer
amerikanischen Barriere?
Die amerikanische Barriere wird während der
Produktlaufzeit kontinuierlich (auch «intraday») beobachtet. Demgegenüber erfolgt die
Barrierenbeobachtung bei der europäischen
Variante nur am Verfallstag zum Laufzeitende. Folglich ist bei Letzterer auch das Risiko
wesentlich geringer. Dementsprechend fällt
aber auch der Coupon beispielsweise bei
Wir freuen uns auf Ihre Fragen rund um das
Thema strukturierte Produkte. Senden Sie uns
ein E-Mail an [email protected]
oder rufen Sie uns an.
einem Defender VONTI mit europäischer
Barriere kleiner aus als bei einem Produkt
mit gleicher Ausstattung und amerikanischer
Barriere.
Was versteht man unter einem Preis-,
was unter einem Performance-Index?
Bei der Berechnung eines Preis-Index werden
weder Dividendenzahlungen noch Kapitalveränderungen berücksichtigt. Ein Performanceindex – auch Total-Return-Index genannt –
rechnet hingegen anfallende Dividenden und
andere Erträge, beispielsweise Bezugsrechtserlöse, aus dem Besitz der im Index enthaltenen Aktien in den Index ein. Die meisten
wichtigen Aktienindizes werden als Preisindex berechnet. Beispiele sind der SMI®, der
Dow Jones®, der FTSE®, Nikkei 225®, CAC 40®.
Nicht so der DAX®, der in Form eines Performance-Index berechnet wird.
Unsere Spezialisten geben Ihnen gerne Antwort auf Ihre Fragen zu
strukturierten Produkten. Täglich teilen unsere Experten ihr Know-how
mit Ihnen via Telefon von 8.00 bis 18.00 Uhr oder per E-Mail unter
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Bleicherweg 21, 8022 Zürich, Telefon + 41 58 283 78 88, Telefax + 41 58 283 57 67
[email protected]
19
derinews Mai/Juni 2015
Hinweise
Produkt- und Risikohinweise
Quanto (währungsgesichert)
Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung
als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten
Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund
von schwankenden Wechselkursen verbunden sein
können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der
Entwicklung des Wertes der Basiswerte, sondern auch
von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen
Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht
für währungsgesicherte Produkte (Quanto-Struktur).
Bei quanto-währungsgesicherten Produkten wird die
entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis
eingerechnet.
VONCERT
VONCERT [SVSP-Produkttyp: Tracker-Zertifikat (1300)]
bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes
ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weitgehend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage
in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und Kursrisiken. VONCERT erbringen keine laufenden Erträge
und verfügen über keinen Kapitalschutz.
Multi VONTI
[SVSP Produkttyp: Reverse Convertible (1220)] beziehen sich auf mehrere Basiswerte und zeichnen sich
bei Emission durch einen Nennwert und einen garantierten Coupon aus. Wenn am Ende der Laufzeit alle
Basiswerte über den jeweiligen Ausübungspreisen
schliessen, wird der Nennwert zurückbezahlt. Schliesst
mindestens einer der Basiswerte unter seinem Ausübungspreis, erfolgt entweder die Lieferung des Basiswertes mit der schlechtesten Wertentwicklung oder
eine Barabgeltung, die dem Schlussfixierungskurs dieses Basiswerts entspricht. Ein möglicher Gewinn ergibt
sich aus dem garantierten festen Coupon. Der maximale Gewinn ist jedoch, da höchstens der Nennwert
zuzüglich des Coupons ausbezahlt wird, nach oben
begrenzt. Diese Produkte haben keinen Kapitalschutz:
Demnach sind die Risiken einer Anlage in einen Multi VONTI erheblich, sie entsprechen - bei nach oben
begrenzten Gewinnchancen - weitgehend den Risiken
einer Direktanlage in den Basiswert mit der schlechtesten Wertentwicklung. Je tiefer der Schlusskurs des
Basiswertes mit der schlechtesten Wertentwicklung bei
Verfall unter seinem Ausübungspreis ist, desto grösser
ist der erlittene Verlust.
Defender VONTI, Multi Defender VONTI und
Lock-in Multi Defender VONTI
[SVSP Produkttyp: Barrier Reverse Convertible (1230)]
Defender VONTI zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur
bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der
Basiswert die Barriere während der Barrierenbeobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar.
Multi Defender VONTI beziehen sich auf mehrere
Basiswerte. Im Falle eines Barrierenereignisses nur eines Basiswertes ist für den Rückzahlungsanspruch die
Wertentwicklung des schwächsten Basiswertes massgeblich. Lock-in Multi Defender VONTI gewährleisten
zusätzlich eine Rückzahlung zum Nennwert, wenn
die Schlusskurse aller Basiswerte an einem Lock-in
Beobachtungstag ihren festgelegten Lock-in Level
überschreiten (Lock-in Event). Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI, Multi Defender VONTI
oder Lock-in Multi Defender VONTI sind erheblich.
Sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direktanlage
in den Basiswert – bei einem Multi Defender VONTI
oder Lock-in Multi Defender VONTI in den schlechtesten Basiswert. Das gleiche gilt für die Variante Double
Coupon Multi Defender VONTI. Je tiefer der Schlusskurs des (schlechtesten) Basiswertes bei Verfall unter
dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch
Trans aktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden.
Rechtlicher Hinweis
Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt
nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken.
Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das
Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den
jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21,
CH-8022 Zürich, unter Tel. + 41 (0)58 283 78 88, kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere
Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne
des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der
Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des
Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers
ausgesetzt. Diese Publikation und die darin dargestellten Finanzprodukte sind nicht für Personen bestimmt, die einem Gerichtsstand
unterstehen, der den Vertrieb der Finanzprodukte oder die Verbreitung dieser Publikation bzw. der darin enthaltenen Informationen
einschränkt oder untersagt. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Mai/Juni 2015. © Bank Vontobel AG. Alle Rechte vorbehalten.
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Commodity Curve Index, ein festgelegtes Ziel zu erreichen. J.P. Morgan hat der Bank Vontobel AG («Lizenznehmerin») eine Lizenz zur
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COSI® Collateral Secured Instruments – Investor Protection engineered by SIX.
Floored Floater mit Referenzanleihe [SVSP-Bezeichnung: Referenzschuldner-Zertifikat mit bedingtem
Kapitalschutz (1410)]
Floored Floater mit Referenzanleihe beziehen sich
gegenüber herkömmlichen Floored Floater zusätzlich
auf eine Referenzanleihe, indem bestimmte Ereignisse
in Bezug auf die Referenzanleihe (Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis) einen nachteiligen Einfluss auf den
Wert und eine vorzeitige Rückzahlung zur Folge haben
können. Vorausgesetzt, dass mit Bezug auf die Referenzanleihe kein Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis
eintritt, entspricht die Funktionsweise dieses Produktes
derjenigen eines herkömmlichen Floored Floater.
Floored Floater zeichnen sich durch einen Kapitalschutz
von 100 % in der Referenzwährung per Verfall aus.
Darüber hinaus erfolgen periodisch Couponzahlungen,
die sich nach einem bestimmten Referenzzins richten
und so in ihrer Höhe variabel ausfallen können. Ein
Minimum-Coupon ist jedoch garantiert. Der maximal
mögliche Gewinn ist auf die Coupons begrenzt. Das
Risiko eines Floored Floater ist damit verbunden, dass
der Kapitalschutz erst am Ende der Laufzeit garantiert
ist. Während der Laufzeit kann der Wert unter den
Rückzahlungspreis fallen.
COSI®
COSI® bezeichnet ein Segment von strukturierten Produkten, welches das Emittentenrisiko minimiert. Dabei
werden auf Basis des Marktpreises und des Fair Value
eines Produktes Sicherheiten in Form eines Pfandes
bei der SIX Swiss Exchange hinterlegt.
Impressum
Herausgeberin: Bank Vontobel AG
Financial Products, Bleicherweg 21, 8022 Zürich
Redaktion: Sandra Chattopadhyay, Peter Damianov
Marketing: Katia Bezzola Bussinger, Viviana Jost
Erscheinungsweise: monatlich
Auflage: 6100 Exemplare
Gestaltung: E,T&H Werbeagentur AG BSW
Hauptstrasse 102, 9401 Rorschach, www.ethcom.ch
Bestellen Sie via:
E-Mail: [email protected]
Internet: www.derinet.ch
oder schreiben Sie an: Bank Vontobel AG
Financial Products, Marketing
Bleicherweg 21, 8022 Zürich
SC2015043002
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Neu: Vontobel-Renditematrix
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