"Männerarbeit aktuell", Mai 2015 - Institut für Kirche und Gesellschaft

der Evangelischen Kirche von Westfalen
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1/Mai 2015
Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Flüchtlinge - eine Aufgabe auch für Männer?!
Gastfreundlich zu sein ist für
mich selbstverständlich. Warum?
Weil ich schon vor vielen Jahren während
meiner Tätigkeit als Entwicklungshelfer
im kirchlichen Entwicklungsdienst und bei
späteren Besuchen in Äthiopien immer
wieder die überragende Gastfreundschaft
in den Familien auch sehr armer Menschen und bei Freunden unterschiedlichster Hautfarbe genießen konnte und noch
heute kann.
Reisefreudige Deutsche nehmen ganz
selbstverständlich die Gastfreundschaft
der Menschen in vielen Ländern dieser Welt
bei Reisen und im Urlaub in Anspruch. Daher sollte es für uns als Christen im reichen
Deutschland selbstverständlich sein, allen
Schutz- und Hilfe suchenden Menschen,
die in unser Land kommen, Gastfreundschaft zu erweisen. Ich mache da keinen
Unterschied zwischen regulären Besuchern
und zwischen Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen haben oder verlassen mussten.
landkaserne mit geplanten 450
Plätzen wurden nicht ganz menschenwürdig zeitweise über 800
Menschen aus über 20 Nationen
mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit untergebracht. Dies
überforderte den Träger der Einrichtung deutlich und machte eine
individuelle Betreuung unmöglich.
Männer und Frauen aus der KirEhrenamtskoordinator für die Flüchtlingsarbeit in der Kir- chengemeinde stellen zusammen
mit vielen anderen Helfern gechengemeinde Burbach Hans-Peter Ginsberg mit Flüchtlingen
sammelte Kleidung, Schuhe, Kinderspielzeug, Kinderwagen und
Menschen in Not brauchen
Koffer zur Verfügung. Regelmäßig werden
unsere besondere Unterstützung Andachten mit Musik und Kinderbetreuung angeboten. Bibeln in unterschiedlichen
In meiner Heimatkirchengemeinde Burbach
Sprachen werden verteilt. Ein Fahrdienst
war es ganz selbstverständlich, mit dem
bringt die gesammelten Hilfsgüter zur ehPresbyterium und vielen ehrenamtlichen
renamtlich betreuten Kleiderkammer und
Helferinnen und Helfern Möglichkeiten
an Sonntagen zum Gottesdienst in die
der Unterstützung zu entwickeln, als wir
Evangelische Kirche in Burbach. Für Mänvor zwei Jahren davon hörten, dass viele
ner aus der Gemeinde und aus MännerkreiFlüchtlinge aus dem Kriegsland Syrien nach
sen ein reiches Betätigungsfeld.
Deutschland kommen würden. Doch in der
Werner Unverzagt,
Notunterkunft in der ehemaligen SiegerVorsitzender Bezirk Südwestfalen
Flüchtlingsschutz gründet in einer lebendigen Zivilgesellschaft
Bei der Diskussion um Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen sind in der Regel vorrangig staatliche Gesetze und Institutionen im Blick. Diese weisen aber auf Bundes- wie auch Landesebene erhebliche Defizite bezüglich der Umsetzung eines menschenrechtlich orientierten Flüchtlingsschutzes auf. Es ist unselige Tradition in Deutschland, dass Flüchtlingspolitik von einem Geist der Abwehr,
des Misstrauens und negativer Vorurteile geprägt ist. Von Verantwortlichen in Politik und Verwaltung wird dabei häufig unterstellt, im
Sinne einer schweigenden Mehrheit zu handeln, der eine größere Offenheit für die Aufnahme von Flüchtlingen „nicht zuzumuten“ sei.
Im Gegensatz zur Rede von den erreichten „Grenzen der Belastbarkeit“ ist derzeit ein enormer Anstieg der Hilfsbereitschaft gegenüber
Flüchtlingen zu erkennen. Um fast jede neu eingerichtete Flüchtlingsunterkunft bildet sich in kurzer Zeit ein Kreis von Engagierten. Aus
Kirchengemeinden, aber auch in runden Tischen mit verschiedenen Akteuren der Zivilgesellschaft und der Betreuungsverbände entwickelt
sich ein buntes Spektrum an Angeboten zur Unterstützung und zur Förderung eines gelingenden Zusammenlebens.
Begegnungsveranstaltungen und Feste werden ebenso organisiert, wie das Sammeln von Sachspenden und die Durchführung von Kinderspielstuben. Es bilden sich Unterstützerkreise, die einzelne Flüchtlingsfamilien begleiten
Zum Autor:
und beraten und sich für sie bei den Behörden einsetzen. Dabei wird spürbar: je offener und
Helge Hohmann ist Beauftragter für Zuhäufiger die Begegnungen von Einheimischen mit Asylsuchenden sind, umso mehr wächst
wanderungsarbeit der Evangelischen Kirche
die Empathie füreinander. Berührungsängste und Ressentiments nehmen ab. Es wächst bei
von Westfalen und Studienleiter im Institut
für Kirche und Gesellschaft der Evangeliden Beteiligten die Empörung über die vielen Hindernisse, die den Schutzsuchenden beim
schen Kirche von Westfalen. Er ist Pfarrer
Versuch auf Teilhabe von Behördenseite in den Weg gestellt werden. Diese neue „Welle der
und Diakoniewissenschaftler.
Hilfsbereitschaft“ hat sicher so manchen Innen- und Ordnungspolitiker überrascht.
... lesen Sie weiter auf Seite 8!
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Liebe Leser von Männerarbeit aktuell,
im vergangenen Dezember wurde Dieter
Rothardt in den Ruhestand verabschiedet – am 15. März haben Martin Treichel
als neuer Landesmännerpfarrer und Björn
Rode als neuer Ehrenamtsreferent ihre Arbeit aufgenommen. Viel Bewegung also auf
dem „Männerflur“ im Fachbereich „Männer,
Familie, Ehrenamt“ des Instituts für Kirche
und Gesellschaft und neue Gesichter in den
Sitzungen der Gremien sowie bei den Tagungen und Veranstaltungen der Männerarbeit.
Was haben die Neuen denn so vor? Wofür schlägt ihr Herz? Was können wir erwarten? Erste Antworten auf diese häufig
gestellten Fragen wird es im Rahmen der
Sommertagung geben. Am 20. und 21. Juni
2015 treffen wir uns zum Jahresthema
„… auf dass ihr heil werdet. Männer zwischen Risiko und Sicherheit“ in Haus Villigst.
Ein spannendes Thema. Sterben doch Männer bspw. im Schnitt fünf Jahre früher als
Frauen. Männer sind vielen Risiken ausgesetzt und männliche Rollenbilder tragen
dazu bei, dass sich Männer häufiger Risiken
aussetzen.
Als Kontrast hierzu sehnen sich viele Männer, wie in zahlreichen Diskussionen und
Begegnungen mit Männern erkennbar
wird, nach Sicherheit im Leben. Im Rahmen
der Sommertagung soll das Themenfeld in
Form von Impulsen und Praxisanregungen
aufgegriffen und Ideen für die Umsetzung
des Jahresthemas am Männersonntag und
in den Praxisfeldern der Männerarbeit entwickelt werden. U.a. berichten ein Notfallseelsorger aus der Arbeit mit Feuerwehrleuten, ein Extremsportler über die Risiken
und den „Kick“ beim Laufen, ein Versicherungsmitarbeiter über aktuelle Trends im
Versicherungsbereich. In Kleingruppen und
Workshops geht es um autobiographische
Erfahrungen der Teilnehmer.
Und drum herum soll viel Zeit sein zum
Gespräch mit den „Neuen“ und unter den
„Alten“.
Sind Sie dabei?
Wir würden uns freuen!
Dr. Helmut Eiteneyer
Landesvorsitzender
Evangelische Kirche von Westfalen
Ein neuer Kollege
Verabschiedung
Dieter Rothardt
Am 12. Dezember 2014 fand in Haus Villigst
die feierliche Verabschiedung von Landesmännerpfarrer Dieter Rothardt statt. Zehn
Jahre hat er unsere Männerarbeit in der
Evangelischen Kirche von Westfalen begleitet und geprägt. Mit einem Festgottesdienst und einer Feierstunde wurde Dieter
in den Ruhestand entlassen. Kolleginnen
und Kollegen aus dem Institut, aber auch
viele Weggefährten von außerhalb, sei es
von der Männerarbeit unserer oder anderer Landeskirchen sowie der Evangelischen
Kirche in Deutschland und vor allem seine
Familie haben mit ihm den Übergang in
diesen neuen Lebensabschnitt gefeiert.
Dr. Helmut Eiteneyer, der Landesvorsitzende der Männerarbeit in der EKvW, betonte:
„Dieter Rothardt ist ein Glücksfall für die
Männerarbeit der westfälischen Landeskirche und darüber hinaus.“ Albert Henz unterstrich das sozialpolitische Engagement
von Dieter. Er habe trotz manchen Rückschlags nie aufgegeben, sondern sei voller
Gottvertrauen Veränderungen aktiv angegangen und habe gestaltend gewirkt.
(MT)
Wir begrüßen einen neuen Mitarbeiter
in der Geschäftsstelle der Männerarbeit
der EKvW in Haus Villigst. Björn Rode, 36
Jahre alt und aus Datteln, unterstützt seit
dem 15. März 2015 das Team. Er ist Sozialwissenschaftler und wird zusammen mit
Ralf Höffken vorrangig die Männergruppen
des Ruhrgebiets begleiten und unterstützen. Darüber hinaus ist er im Fachbereich
„Männer, Familie, Ehrenamt“ für das Thema
„Ehrenamt“ zuständig. Die Weiterentwicklung der kirchlichen Ehrenamtsarbeit und
die Beteiligung an der Diskussion rund ums
Bürgerschaftliche Engagement werden
zwei Schwerpunkte seiner Arbeit darstellen. Björn Rode ist verheiratet und hat zwei
Töchter.
(BR)
Martin Treichel
Landesmännerpfarrer
Impressum
Die Zeitschrift „Männerarbeit aktuell“ er©scheint
zweimal im Jahr. Sie wird herausgegeben von der Männerarbeit im Institut für Kirche
und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von
Westfalen mit Sitz in Haus Villigst, Iserlohner
Str. 25, 58239 Schwerte und von ehrenamtlich
Engagierten mitgestaltet. Bestellen können Sie
„Männerarbeit aktuell“ über unsere Internetseiten oder bei Ulrike Neuhaus:
[email protected]
02304/755-342
Verantwortlich:
Landesmännerpfarrer Martin Treichel
Redaktion: Marcel Temme
Gestaltung: Gisela Lieberknecht
Fotos: D. Ginsberg (1), privat (2), Andreas
Rother (3 oben), Ulrich Knies (3 unten), Uwe
Hartmeier (4), privat (6), Gerlinde Schäfer (7),
privat (8)
Über die Männerarbeit informieren:
www.maennerarbeit-westfalen.de
www.kircheundgesellschaft.de
www.vaterkindagentur.de
Redaktionsschluss für 2/2015 im Oktober
ist der 20. September 2015.
Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
www.maennerarbeit-westfalen.de
www.kircheundgesellschaft.de
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
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Südwestfalen
80 Jahre Männerkreis in Frömern
Besucher der Bezirksdelegiertenkonferenz mit
Referent Helge Hohmann
Bezirksdelegierte
diskutieren über
Flüchtlingsschutz
Die Delegiertenkonferenz am 21. Februar
2015 im Bezirk Hellweg stand unter dem
Motto „Im Engagement für Flüchtlinge
nicht nachlassen“. 60 Männer waren der
Einladung in das Gemeindehaus der Thomaskirche gefolgt und ließen sich von
Pfarrer Helge Hohmann, dem Beauftragten
für Zuwanderungsarbeit der EKvW, über die
gegenwärtige Situation von Flüchtlingen in
Westfalen informieren.
Hohmann schilderte, dass Flüchtlinge nicht
erst seit heute durch Rassismus und Gewalt
bedroht seien. „Während die einen helfen,
gibt es in der Bevölkerung gleichzeitig eine
wachsende Ablehnung gegenüber Flüchtlingen, die Asyl suchen.“ Aufklärung und
Werben um Verständnis seien, neben weiteren strukturellen Verbesserungen im Bereich des Flüchtlingsschutzes, notwendige
Aufgaben, so Hohmann.
Die anschließende Diskussion zeigte, wie
emotional das Thema besetzt ist. Für Probleme dieser Tragweite gibt es keine einfachen Lösungen. Aus christlicher Sicht ist
jedenfalls klar, dass es jeglicher Menschenverachtung entgegenzutreten gilt.
Im Anschluss gab der Bezirksvorsitzende
Reinhard Müller einen Überblick über die
anstehenden Aktivitäten der Männerarbeit
im Bezirk. Zudem wurde darüber diskutiert,
wie es in der Zukunft gelingen kann, Männer für ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich der Männerarbeit zu gewinnen. (HH)
Am 8. Februar diesen Jahres war in Frömern Festtagsstimmung. Kirchen- und Posaunenchor stimmten sich ein, den Festgottesdienst musikalisch zu bereichern. Tische und Stühle standen im Gemeindehaus bereit, Gäste und Mitglieder des Männerdienstes freundlich
aufzunehmen. Planungen im Hintergrund, die für solche Veranstaltungen wichtig sind, waren abgeschlossen. Die Glocken der Dorfkirche luden unüberhörbar zum Festgottesdienst
ein. Den Grund kannten alle, die gekommen waren. Der Männerdienst feierte sein 80jähriges Bestehen. Selbst die - mittlerweile ergrauten - Söhne des Gründerpfarrers Bartels
ließen es sich - aus der Ferne angereist - nicht nehmen, bei dieser Feier dabei zu sein.
Viele freundliche Grußworte machten das Warten auf das Mittagessen nicht schwer. Später
beleuchtete Alfred Leider „wer, wie, wo, was“ in den 80 Jahren tat und welche Entwicklungen sich ergaben. Holger Huckenbeck sprach zum Thema: „Wenn es die Männerarbeit nicht
gäbe....? Sinn und Bedeutung der Verbindung von Männer, Kirche und Gesellschaft“. Die
gute Stimmung des Tages dürfte noch lange nachklingen.
(HH)
Haarstrang-Männertag
in Fröndenberg
„Ist Gott für uns, wer mag dann wider uns
sein“, den aktuellen Monatsspruch beleuchtete Friedhelm Wegener vom gastgebenden Männerkreis Fröndenberg-Bausenhagen am 14. März 2015. Mehrere Dutzend
Teilnehmer am diesjährigen „HaarstrangMännertag“ dachten in der Stiftskirche
auch über wiederholten Missbrauch des
Bibelwortes nach: wenn statt eines Fragezeichens ein Ausrufungszeichen gesetzt
und Gott für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren versucht wird und wurde.
Frömerns Ortsheimatpfleger Alfred Leider
beleuchtete im Anschluss den heimatlichen „Haarstrang“ mit viel Detailkenntnis
und Anschaulichkeit. Beginnend bei der
Namensherkunft, führte Herr Leider die
anwesenden Männer durch die Geschichte
und den geografischen sowie geologischen
Aufbau ihrer Region. Über den Abbau von
Sandstein, Kalk und Ton und die Bedeutung
von Verkehrswegen kam er auf das Wasser
zu sprechen. Selbst Hamm bevorzugt das
Wasser aus dem Sauerland, das einmal quer
über den Höhenzug des Haarstranges gepumpt wird.
Alfred Leider gelang es, den anwesenden
Männern einen neuen Blick auf ihre Heimat
mit auf den Heimweg zu geben.
(HH)
Referent Alfred Leider, Frömern, und Friedhelm
Wegener, Laienprediger und Leiter der Männergruppe Fröndenberg-Bausenhagen
Anlaufstelle Langewanneweg 27
Öffnungszeiten Büro Langewanneweg 27:
Dienstags von 9 – 12 Uhr Horst Gröne
Mittwochs von 10 – 15 Uhr Holger Huckenbeck
Freitags von 10 – 12 Uhr Reinhard Müller
(Während der Schulferien
mittwochs von 10 – 12 Uhr)
Zur Sicherheit rufen Sie vorher an
unter 02381/52111 in Hamm
oder 02304/755-347
Männerarbeit Hellweg
Langewanneweg 27, 59063 Hamm
Ansprechperson: Holger Huckenbeck
Tel.: 02304/755-347
E-Mail: holger.huckenbeck@
kircheundgesellschaft.de
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Männerfrühstücke
im Münsterland
im Herbst
12. September 2015, 10 bis 13 Uhr
„Männer – wunderbar gemacht?!
Jung und stark, alt und ...?“
Gronau, Walter-Thiemann-Haus
17. Oktober 2015, 9.30 bis 12.30 Uhr
Flüchtlinge – damals und heute
Ibbenbüren, blick.punkt
31. Oktober 2015, 10 bis 13 Uhr
Hier stehe ich und kann nicht anders
– gelebter Protestantismus heute
Münster-Angelmodde,
Friedenskirchengemeinde
Münsterländer Männer
in Nadeshda
Bereits zum siebten Mal weilte im September 2014 eine Gruppe Münsterländer
Männer zum Arbeitseinsatz in Nadeshda.
Allerdings war in diesem Jahr einiges anders. Denn Nadeshda feierte Geburtstag.
Zum 20. Mal jährte sich das Datum der Eröffnung des Kinderzentrums. Das bot den
Münsterländer Männern die Möglichkeit,
Vertreterinnen und Vertreter von 50 Organisationen aus der ganzen Welt kennen zu
lernen, die Nadeshda begleiten.
Beeindruckend waren die vielfältigen unterschiedlichen Unterstützungsangebote.
Diese reichen von finanzieller Hilfe, über
Arbeitseinsätze bis zu künstlerischen Projekten. Faszinierend auch die kulturelle
Vielfalt, die im Laufe der zweitägigen Jubiläumsfeier von den Anwesenden geboten
wurde: Von schottischen Gedichten, über
handfeste irische Lieder bis zu bewegenden
japanischen Tänzen war vieles dabei.
Stolz sind die Münsterländer Männer auf
die Anerkennung sich in mehreren Urkunden dokumentierte.
Ach ja: der Münsterländer Beitrag zum
großen Festabend war eine Tanzeinlage zur
Musik der Blues Brothers!
(UH)
Der liebe Gott hat mich
vergessen
„Palliativmedizin und Sterbehilfe“ lautete
das Thema des Münsteraner Männerfrühstücks am 25. Oktober 2014. Der Palliativmediziner Dr. Gerlach-Reinholz beschrieb
die weitgehenden Möglichkeiten der Palliativmedizin für eine humane Sterbebegleitung. Wichtig sei eine offene und ehrliche
Kommunikation, die die Realität des nahen
Todes nicht verleugnet. Gleichzeitig setzte
er sich deutlich von der aktiven Sterbehilfe
ab. Pro-blematisch sei, dass viele Entscheidungen immer häufiger nicht mehr nach
medizinischen Kriterien getroffen würden.
Vielmehr stünden vor allem bei vielen Ärzten juristische Überlegungen im Vordergrund. Die Männerfrühstücke in Vreden
und Ibbenbüren behandelten Themen, über
die hier bereits berichtet wurde.
(UH)
Die Männerarbeit im Münsterland trauert um zwei langjährige Mitarbeiter
Richard Bohn
sitzenden der Männerarbeit im
starb am 5. Januar 2015 im Alter
Bezirk Münsterland gewählt und
von 65 Jahren.
vertrat den Bezirk auch im LanRichard Bohn hat in Lüdinghausen
desvorstand der evangelischen
den Männerkochclub gegründet
Männerarbeit in Westfalen. Auch
und geleitet. Darüber hinaus war
hier zeichnete er sich durch seine
er in der Männerarbeit im Kirchenhohe Verlässlichkeit aus.
kreis und vor allem im BezirksvorMit viel Einsatz hat er sowohl
stand aktiv.
die bestehenden Strukturen
Spiritualität und gelebte Frömmiggestärkt, als auch neuen Entkeit war für Richard sehr wichtig.
wicklungen den Weg bereitet.
Entsprechende Anregungen wie
Wichtig war ihm immer die Verz.B. die Auseinandersetzung mit
knüpfung der Männerarbeit in
Pilgerwegen hat er engagiert in
den Kreisen und Gruppen mit
die Arbeit des Bezirksvorstands
Vater-Kind-Angeboten. Deutlich
eingebracht.
Richard Bohn (li) und Gerd Knuth (re) während des Männerfrühstücks wurde dies an den ThemenAls Familienvater und ehemaliger im November 2011
schwerpunkten der BezirksmänLehrer hat er von Beginn an die
nertage: Hier wechselten sich
Vater-Kind-Angebote im Münsterland tatGerd Knuth
„Männerthemen“ und „Familienthemen“
kräftig unterstützt.
starb am 30. März 2015 im Alter von 80
jährlich ab. Bis 2012 nahm er diese AufgaWir haben mit ihm einen Freund und BruJahren.
ben wahr.
der verloren, für den die Männerarbeit imÜber zwei Jahrzehnte war Gerd Knuth an
In den letzten Jahren gehörte Gerd mit
mer eine Herzensangelegenheit war.
verantwortlicher Stelle in der Männerarbeit
zu den Initiatoren und Organisatoren des
Männerarbeit Münsterland
Bispingallee 15
48356 Nordwalde
Ansprechperson: Uwe Hartmeier
Tel.: 02573/9386-11
E-Mail: [email protected]
www.kircheundgesellschaft.de
engagiert. Seine Basis war der evangelische Männerverein Gnadenkirche Münster,
dessen Vorsitzender er seit 1999 war. Zum
50jährigen Bestehen des Männervereins
2013 hat Gerd eine vielbeachtete Chronik
herausgebracht.
Im Sommer 2001 wurde Gerd zum Vor-
Münsteraner Männerfrühstücks. Voll Freude erlebte er, wie sich hier Männer zwanglos trafen und dabei intensiv miteinander
ins Gespräch kamen.
Auch mit Gerd haben wir einen Freund und
Bruder verloren, für den die Männerarbeit
immer an erster Stelle stand.
(UH)
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Maßgeschneiderte
Praxisbegleitung und
Mitarbeiterberatung
Für Gruppen, Kreise und Projektgruppen
(z.B. Frühstückstreffen) bieten wir eine individuell zugeschnittene Praxisbegleitung
und Mitarbeiterberatung an. Beim Aufbau einer neuen Gruppe oder eines neuen
Projektes, wie z.B. eines MännerfrühstückTreffens mit Vortrag, stehen wir mit Rat
und Tat zur Seite. Weiterhin besteht die
Möglichkeit, konkrete Hilfen bei der Zusammenstellung des Jahresprogramms, bei
der Referentengewinnung und der Öffentlichkeitsarbeit zu erhalten. „Wie baue ich
ein neues Projekt auf?“, „Wie gestalte ich
einen geistlichen Impuls?“ oder „Wie moderiere ich eine Veranstaltung?“ sind weitere Themen, zu denen unser Team konkrete
Unterstützung anbieten kann. Anfragen
können gerichtet werden an Heinz Liedeker, Klaus Gieselmann und Bernd Ussner,
Tel.: 0521/5837-166. Wir kommen gerne zu
Ihnen in die Gemeinde und beraten Sie.
(BU)
Vortragsreihe im
Kirchenkreis Minden
Der Theologe und Islamwissenschaftler
Andreas Brügmann, Autor des Buches „Der
politische Auftrag des Islam“, bietet in den
Monaten April und Mai 2015 zwei Vorträge im Rahmen der Themenreihe „Islam und
Politik“ in Minden an. Am 13. April 2015
stand der Vortragsabend unter dem Thema:
„ „Kalifat“ und „Gottesstaat“ - Wie islamisch
ist der „IS“? - Islamisches Recht und Staatsdenken in Geschichte und Gegenwart“. Der
zweite Abend am 6. Mai 2015 greift das
Werk „Mohammed“ des jüdischen Muslim
Essad Bey/Leo Noussimbaum (1905-1942)
auf. Der Autor versucht, ein von Empathie
getragenes Bild des islamischen Propheten
„von innen“ zu zeichnen. Nähere Informationen sind erhältlich über Pfarrer Andreas
Brügmann, Rosentalstr. 6, 32423 Minden,
Tel.: 0571/9341968.
(BU)
Evangelisches Forum
Bielefeld
Thementage
in Lemförde
Zu dem Thema „Der Maler Marc Chagall“
konnte ein viertägiges Seminar in Lemförde durchgeführt werden. Einblicke in die
Kunstgeschichte sowie in die Kultur- und
Religionsgeschichte wurden am Beispiel
des bekannten Malers wirkungsvoll miteinander verknüpft. In den Monaten Mai und
Juni 2015 werden wir uns thematisch mit
Martin Luther und Lucas Cranach d.J. sowie
mit Leben und Werken des Theologen und
Arztes Albert Schweitzer beschäftigen. Alle
Regionalseminare bieten Grundinformationen und zahlreiche Folienpräsentationen
sowie Filmausschnitte zu den jeweiligen
Themen an. Nähere Informationen sind erhältlich über Bernd Ussner, Tel.: 0521/5837166.
(BU)
Gruppen und Frühstückstreffen in Ostwestfalen
Derzeit bestehen in der Region Ostwestfalen 58 Männergruppen und 10 thematische
Frühstückstreffen, die sich alle monatlich
treffen. Die einzelnen Männergruppen und
Kreise zählen zwischen 20 und 35 Besucher und gestalten ihr Gruppenprogramm
weitgehend selbständig. Die Frühstückstreffen finden in der Regel in monatlichem
Abstand statt und bieten neben einem
guten Frühstück stets einen Vortrag mit
anschließender Aussprache an. Zu diesen
Treffen kommen jeweils zwischen 20 und
130 Besucher. So erreichen wir mit dieser
Basisarbeit, die in den Kirchengemeinden
stattfindet, über 1.500 Personen in jedem
Monat.
(BU)
Im Rahmen des Evangelischen Forums Bielefeld, das u.a. von interessierten Mitarbeitern aus den Männergruppen geplant und
durchgeführt wird, wurden im März und im
April 2015 Vorträge zu den Themen „Neue
Erkenntnisse der Astrophysik“ und „Leben
in Tibet“ angeboten. Nähere Informationen sind erhältlich über Bernd Ussner,
Tel.: 0521/5837-166.
(BU)
Johann Sebastian Bach
Die Geschichte der Bach-Familie in Thüringen und Sachsen sowie die musikalischen
Werke Johann Sebastian Bachs waren
Thema eines viertägigen Seminars in der
Bildungsstätte „Vandsburg“ in Lemförde.
Neben der Vorstellung einzelner Musikstücke standen Informationen zur kulturgeschichtlichen und politischen Lage des 18.
Jahrhunderts im Mittelpunkt. Auch die Untersuchung des Verhältnisses zwischen
Frauen und Männern in jener Zeit bot aufschlussreiche Erkenntnisse. So konnte am
Beispiel von Anna Magdalena Bach, der
zweiten Frau des großen Musikers und
Thomaskantors, aufgezeigt werden, wie die
Geschichtsschreibung besonders die fachlichen Leistungen der Frauen in der Folgezeit
nur zögerlich erwähnte, bzw. ganz ‚vergaß‘.
(BU)
Männerarbeit Ostwestfalen
Markgrafenstr. 7
33602 Bielefeld
Ansprechperson: Bernd Ussner
Tel.: 0521/5837-166
E-Mail: [email protected]
www.kircheundgesellschaft.de
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Faserverbund-Bauteile
für die Kometensonde
„Rosetta“
Bericht über den Betriebsbesuch bei
der Firma Schütze GmbH & Co. KG.
in Dorsten-Wulfen am 5. Juni 2014
Der Betriebsbesuch des Männerkreises
Hervest-Wulfen bei der Firma Schütze war
eine spannende Exkursion auf dem Gebiet
der Entwicklung neuer Werkstoffe für die
Weltraumforschung.
Herr Dr. Eckhart Schütze berichtete vom
bisherigen Verlauf der Kometen-Mission
und über den Lieferanteil des Wulfener Unternehmens an der Kometensonde „Rosetta“ und dem Landemodul „Philae“.
Bei einer auch für Laien verständlichen
Präsentation konnten die Teilnehmer Einzelheiten über das Ziel, die Planung und die
Durchführung des Forschungsprojektes der
Europäischen Weltraumorganisation ESA
(European Space Agency) erfahren.
Am 2. März 2004 trat die Kometensonde
„Rosetta“ die zehnjährige Reise durch unser Sonnensystem an. Ziel ist der Komet
Tschurjumow–Gerasimenko, der nach 5
Mrd. km Flugweg erreicht wird. Mit Hilfe
des Landeroboters „Philae“ plant die ESA
erstmals in der Raumfahrtgeschichte eine
Kometenlandung. Das Wulfener Unternehmen ist Spezialist für Carbonfaser-Kunststoff (CFK) und hat verschiedene Bauteile
für „Rosetta“ und „Philae“ geliefert. Bei der
Betriebsbegehung bekamen die Teilnehmer interessante Informationen über die
Herstellung und Eigenschaften der CFKBauteile.
Stark beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Wulfener Firma Schütze bedankte
sich der Männerkreis bei Herrn Dr. Schütze
und seinen Mitarbeitern für die hervorragende Betriebsbesichtigung.
Günter Schönborn,
Sprecher des Männerkreises Hervest-Wulfen
Männerarbeit Ruhrgebiet
Ansprechpersonen: Ralf Höffken
Tel.: 02304/755-374
E-Mail: [email protected]
Björn Rode
Tel.: 02304/755-378
E-Mail: [email protected]
www.kircheundgesellschaft.de
Jürgen Schnier „friedlich eingeschlafen“
Kreisvorsitzender Jürgen Schnier starb im Dezember 2014
Viele Jahre war Jürgen Schnier für die Männerarbeit aktiv. Er scheute sich nicht davor, in
vielfältiger Weise Verantwortung zu übernehmen. Bei den Veranstaltungen der Männerarbeit im Kirchenkreis Herne und im Bezirk Ruhrgebiet hat er dafür gesorgt, dass sich die
Teilnehmenden an Veranstaltungen wie Bezirksmännertag, Kreismännersonntag, Rüstzeit
in Haus Düsse und insbesondere bei den zahlreichen Studienreisen wohlfühlen konnten.
Seine üppigen Frühstückspausen bei den Anreisen zu den Studienfahrten waren legendär
und beliebt. Dass es allen gut geht – auch in Gremiensitzungen – war ihm eine Herzensangelegenheit. Den Vorsitz in der Männerarbeit des Kirchenkreises Herne hatte er seit 1994.
Von 2008 bis 2012 war er auch Bezirksvorsitzender. Über viele Jahre hat er die Männerarbeit im Bundesarbeitskreis Kirche und Handwerk vertreten und wirkte seit über 10 Jahren im Bundesvorstand mit. Dabei war Jürgen Schnier durch einen frühen Motorradunfall
gesundheitlich beeinträchtigt. Nach einer Knieoperation vor einigen Jahren fiel ihm das
Laufen schwerer. Dennoch hat er voller Energie seine Männerarbeit fortgeführt. Nur drei
Tage nachdem er ein letztes Mal unter seinen Männern die Rüstzeit in Haus Düsse leitete,
ist er am Mittwoch, dem 10. Dezember, friedlich eingeschlafen. Unser Mitgefühl gilt seiner
Familie.
(RH)
Auftrag der Kirche
zum prophetischen Wächterdienst
Bezirksmännertag zum ersten Mal in Wattenscheid-Günnigfeld zu Gast
„Von der Pflicht zum Ungehorsam“ – Mit dieser klaren Aussage lud der Bezirksvorstand des
Ruhrgebietes am 7. März 2015 zum Bezirksmännertag ein.
Knapp 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung in die ev. Kirchengemeinde
Günnigfeld. In einer Talkrunde gingen der Bezirksmännerpfarrer Bernd Naumann in seiner
Predigt, Pfarrer Dr. Horst Hoffmann aus Herdecke im Hauptvortrag und der Gelsenkirchener Sozialpfarrer Dieter Heisig sowie Ulrich Fehling von Amnesty international der Frage
nach, wie politisch die Kirche sein darf.
Dabei waren die Antworten eindeutig: Horst Hoffmann ging in seinem Vortrag unter anderem auf die Lehre Karl Barths ein, der meinte, dass der Gehorsam gegenüber Gott durchaus
zum Ungehorsam gegenüber der Regierung führen kann. Daraus leitete Hoffmann den
prophetischen Wächterdienst der Kirche ab. Seine Analyse, wie die Kirche diesen Dienst
in den letzten Jahrzehnten wahrgenommen hat, fiel eher kritisch aus: „Die evangelische
Kirche in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten vornehmlich in Denkschriften
häufiger zum politischen Auftrag der Kirche geäußert. Die Höhe früherer Erkenntnis aber
niemals erreicht.“ Diese Analyse machte Hoffmann an mehreren Beispielen deutlich, z. B.
an den Aussagen der Kirche zur Wirtschaftspolitik, in der sie sich dem Trend zum Neoliberalismus angepasst habe.
Natürlich gibt es zur Ausführung des politischen Engagements der Kirche auch unter den
Besucherinnen und Besucher des Bezirksmännertages unterschiedliche Auffassungen, was
am Beispiel Asylpolitik deutlich wurde: Der Aufruf eines Teiles der Besucherinnen und Besucher, eine Resolution zum Recht auf Kirchenasyl zu veröffentlichen, wurde von einem
anderen Teil nicht unterstützt. Klarer Beweis dafür, dass uns das Thema noch weiter beschäftigen wird und soll.
Zum Ende lud der Bezirksvorsitzende Heinrich Hangebrauck zum Bezirksmännertag 2016
ein, der am 12. März in Dortmund stattfinden soll.
(RH)
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Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
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Ostwestfalen
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Südwestfalen
Männer lesen vor –
Projekt „EMiL“ geht in die zweite Runde
Männer als Vorleser für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen, ist die Idee, die die Männerarbeit im Institut für Kirche und Gesellschaft in Kooperation mit der Büchereifachstelle
der EKvW und dem Ev. Kirchenkreis Siegen mit dem Projekt „EMiL“ verfolgt. „EMiL“ steht
dabei für „Evangelische Männer in Leselaune“.
Im November letzten Jahres wurden Männer auf diese Aufgabe im Rahmen eines eintägigen
Seminars vorbereitet. Aufgrund der positiven Rückmeldungen nicht zuletzt der bestärkenden Berichterstattung in der Öffentlichkeit und den Medien haben sich weitere Männer bei
den Veranstaltern gemeldet und ihr Interesse bekundet, ebenfalls ehrenamtlich als Vorleser
aktiv zu werden. So fand am 9. April in der CVJM Bildungsstätte in Wilnsdorf das zweite
Lesetraining statt. Neben Einblicken in die Abläufe einer Kita und Informationen über die
Bedeutung des Lesens für Kinder gab es zahlreiche Anregungen, wie man einen Text oder
ein Bilderbuch Kindern ansprechend vermitteln kann. Als Referent hatte sich Klaus Langer
zudem für die Aufgabe vorbereitet, interessante Tipps zum Lesen und Vorlesen zu geben.
Das Team aus 14 vorlesenden Männern im Kirchenkreis bildet nun eine stabile Grundlage
für interessante Lesestunden. Die Vermittlung der Männer in die Kitas wird von Gerlinde
Schäfer, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Siegen, übernommen.
Die Ausstattung mit geeigneten und aktuellen Büchern ist Aufgabe von Dörte Melzer von
der Büchereifachstelle der EKvW in Bielefeld. „Die Männer freuen sich sehr auf ihre Aufgabe und sind neugierig, wie das Angebot im Kirchenkreis von den Tageseinrichtungen
angenommen wird“, so Jürgen Haas und Marcel Temme von der westfälischen Männerarbeit.
(JH)
Herzliche Einladung
zur Jahresexkursion
der Ehrenamtlichen
in Südwestfalen
Besuch der Ev. Jugendhilfe
Friedenshort geplant
Interessante Ziele für Männer in den Kirchenkreisen Südwestfalens kennen zu
lernen und kirchenkreisübergreifend zum
Austausch der Gruppenleiter der Männerarbeit beizutragen, sind zentrale Motive
der jährlich stattfindenden Jahresexkursion. Am 30. Mai 2015 führt die Exkursion die Männer in den Kirchenkreis Siegen.
Neben dem Technikmuseum steht auch der
Besuch der Ev. Jugendhilfe „Friedenshort“
auf dem Programm. Interessierte ehrenamtliche Gruppenleiter können sich zu der
Veranstaltung telefonisch oder per Mail
anmelden bei der Männerarbeit im Institut
für Kirche und Gesellschaft in Schwerte.
Kontakt: 02304 / 755-371
birgit.olschowka@
kircheundgesellschaft.de
Im Gespräch bleiben!
Seminar für Männer, die Männern helfen, war gut besucht.
Vom 23. bis 24. März folgten 24 Männer einer Einladung der Ev. Männerarbeit nach
Schwerte. „Es geht uns darum, Männern, die auf Männer in belastenden Situationen treffen, zu helfen ihre Potentiale zu wecken bzw. zu stärken“, so Marcel Temme, der gemeinsam
mit Heinz-Jürgen Maschlanka zu diesem Seminar eingeladen hatte, in seinen einleitenden
Worten.
Referent der Weiterbildung war Björn Süffke, Diplompsychologe und Männertherapeut.
In Theorie, Beispielen und vielen praktischen Übungen verstand er es hervorragend, diese
Thematik den Teilnehmern nahe zu bringen.
Vor allem mit seinem klugen Seminarstiel hat er Gefühle wie Trauer, Schuldgefühle, Ängste,
(um nur einige zu nennen) in ihrer tiefen inneren Bedeutung für unser Leben, Gesundheit
und Psyche verdeutlicht. Männer, die pflegen, denen Tod und Trauer begegnet sind, treffen
wir in unseren Männergruppen und im Alltag häufig an. “Es tut gut, Ihnen unser Ohr zu
leihen, zuzuhören, weiterführende Hilfen zu vermitteln“, so ein Teilnehmer, und weiter:
„Darüber zu reflektieren und mehr zu erfahren, dabei hat dieses Seminar geholfen.“ Das
Seminar mit Workshopcharakter fand in der Kath. Akademie Schwerte statt. Geplant sind
Folgeveranstaltungen auf regionaler Ebene.
(HJM)
Terminankündigung:
27. Oktober 2015
Gruppenleitertreffen Kirchenkreis
Lüdenscheid-Plettenberg
Männerarbeit Südwestfalen
Iserlohner Str. 25
58239 Schwerte
Ansprechpersonen: Jürgen Haas
Tel.: 02304/755-375
E-Mail: [email protected]
Marcel Temme
Tel.: 02304/755-381
E-Mail: [email protected]
www.kircheundgesellschaft.de
1/2015
7
Männer Familie Ehrenamt
Hellweg
Münsterland
Ostwestfalen
Ruhrgebiet
Südwestfalen
Nachgefragt
Was heißt Männerarbeit für Dich?
Männerarbeit bedeutet für mich, Erfahrungsorte zu schaffen, an denen Männer
erleben können, dass ihr Leben in allen Brüchen, in aller Not und in allem Gelingen von
Gott und von den Menschen getragen wird.
In der Männerarbeit eröffnet die Kirche
Orte, Punkte, Horizonte, an dem die bunte
Vielfalt des Lebens als Mann gestaltet und
gedeutet werden kann.
Was bedeutet „Mann-sein“ für Dich?
Ein geliebtes Geschöpf Gottes zu sein, das
intensiv lieben, fleißig arbeiten, kraftvoll
sich bewegen, partnerschaftlich teilen,
kritisch nachdenken, kräftig anpacken, zuversichtlich beten, solidarisch mitgehen,
fröhlich lachen und getröstet leben kann.
Welche Themen interessieren Dich als
Mann und wie müsste ein Projekt zu
diesem Thema aussehen, damit Du Dich
darin engagierst?
Ein Thema, das mich als Mann und als Zeitgenosse interessiert, ist die zunehmende
Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Alles
wird dem Diktat von Zweck und Ziel und
Zeit unterworfen. Wie können wir als Männerarbeit in der Kirche hier einen anderen
Akzent setzen? Also raus aus dem Alltag,
raus in die Natur und von außerhalb das Leben noch einmal neu in Augenschein nehmen, miteinander neu in Bewegung und ins
Gespräch kommen, verändert zurückkommen.
Was machst Du mit Deinen Freunden in
der Freizeit?
Mein größtes Vergnügen ist das Laufen,
gerne in der Gruppe, gerne stundenlang.
Mit meinem Laufpartner Andreas will ich
im September dieses Jahres beim „Transalpine Run“ in acht Tagen laufend die Alpen
überqueren. Aber manchmal sitze ich auch
gerne: im Kino, im Block A bei den Heimspielen des VfL Bochum, im Café oder im
Biergarten.
Was braucht es Deiner Meinung nach,
um Männer für Kirche zu begeistern?
Z.B. die Entdeckung, wie viele spannende
Männergeschichten in der Bibel aufgeschrieben sind. Die Bibel ist voller „echter
Kerle“, die in ihren Ambivalenzen, ihren
Schwächen und Stärken beispielhaft stehen für das, was Männerleben auch heute noch ausmacht. Wir können erzählen
vom kämpferischen Elia, vom kämpfenden
Jakob, vom wilden Johannes dem Täufer.
Auf allen Seiten der Bibel ist die männliche
Energie Gottes spürbar. Dies in Kontakt zu
bringen mit der Energie und mit den Biographien heutiger Männer, darin steckt ein
großes Potenzial.
... weiter von Seite 1!
Sie belebt aber auch Gremien, Flüchtlingsorganisationen, Verbände und Kirchen,
die seit Jahren im Themenfeld Flüchtlingsschutz tätig sind. Diese erleben nun
eine Renaissance der Bewegung für den
Flüchtlingsschutz und teilweise einen
sprunghaften Zuwachs an ehrenamtlichem
Engagement. Dies stellt auch eine Herausforderung dar.
Die evangelischen und katholischen Kirchen in NRW reagieren darauf mit der Einrichtung von Unterstützungsfonds für die
Unterbringung, aber auch für die Förderung ehrenamtlichen Engagements. Damit
die Bewegung nicht als Strohfeuer endet
und mehr Nachhaltigkeit geschaffen wird,
muss die hauptamtliche Begleitung der
Freiwilligen gewährleistet sein. Formen der
Supervision und der Fortbildung müssen
gefunden werden, damit Engagierte nicht
ausbrennen oder die Motivation verlieren.
Auch das Land NRW hat beim Flüchtlingsgipfel 2014 die Förderung des Ehrenamtes
mit auf die Agenda gesetzt und dafür eine
Million Euro zur Verfügung gestellt.
Hier ist was los …
12. Mai
Mitgliederversammlung des
Sozialdienstes evangelischer Männer e.V.
in Haus Villigst
15. – 23. Mai
Deutsch-weißrussische Begegnungswoche zum Thema „Prozesse der
Nachhaltigkeit im Vergleich“ in der
katholischen Akademie, Schwerte
und Haus Düsse, Bad Sassendorf
Martin Treichel
Männerarbeit aktuell fragt Martin Treichel. Er ist seit dem 15.03.2015 Landesmännerpfarrer der
Evangelischen Kirche von Westfalen.
W
„ o kämen wir hin, wenn alle sagten,
wo kämen wir hin, und niemand ginge,
um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“
3. – 7. Juni
Kirchentag (Stand auf dem Markt der
Möglichkeiten im Marktbereich (Ralf
fragen) – Wir freuen uns auf Besuch
20. – 21. Juni
Sommertagung „… auf dass ihr heil
werdet. Männer zwischen Risiko und
Sicherheit“in Haus Villigst
Mehr Informationen zeitnah auf
www.maennerarbeit-westfalen.de
Kurt Marti
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