der Evangelischen Kirche von Westfalen l l e u t ak 1/Mai 2015 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Flüchtlinge - eine Aufgabe auch für Männer?! Gastfreundlich zu sein ist für mich selbstverständlich. Warum? Weil ich schon vor vielen Jahren während meiner Tätigkeit als Entwicklungshelfer im kirchlichen Entwicklungsdienst und bei späteren Besuchen in Äthiopien immer wieder die überragende Gastfreundschaft in den Familien auch sehr armer Menschen und bei Freunden unterschiedlichster Hautfarbe genießen konnte und noch heute kann. Reisefreudige Deutsche nehmen ganz selbstverständlich die Gastfreundschaft der Menschen in vielen Ländern dieser Welt bei Reisen und im Urlaub in Anspruch. Daher sollte es für uns als Christen im reichen Deutschland selbstverständlich sein, allen Schutz- und Hilfe suchenden Menschen, die in unser Land kommen, Gastfreundschaft zu erweisen. Ich mache da keinen Unterschied zwischen regulären Besuchern und zwischen Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen haben oder verlassen mussten. landkaserne mit geplanten 450 Plätzen wurden nicht ganz menschenwürdig zeitweise über 800 Menschen aus über 20 Nationen mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit untergebracht. Dies überforderte den Träger der Einrichtung deutlich und machte eine individuelle Betreuung unmöglich. Männer und Frauen aus der KirEhrenamtskoordinator für die Flüchtlingsarbeit in der Kir- chengemeinde stellen zusammen mit vielen anderen Helfern gechengemeinde Burbach Hans-Peter Ginsberg mit Flüchtlingen sammelte Kleidung, Schuhe, Kinderspielzeug, Kinderwagen und Menschen in Not brauchen Koffer zur Verfügung. Regelmäßig werden unsere besondere Unterstützung Andachten mit Musik und Kinderbetreuung angeboten. Bibeln in unterschiedlichen In meiner Heimatkirchengemeinde Burbach Sprachen werden verteilt. Ein Fahrdienst war es ganz selbstverständlich, mit dem bringt die gesammelten Hilfsgüter zur ehPresbyterium und vielen ehrenamtlichen renamtlich betreuten Kleiderkammer und Helferinnen und Helfern Möglichkeiten an Sonntagen zum Gottesdienst in die der Unterstützung zu entwickeln, als wir Evangelische Kirche in Burbach. Für Mänvor zwei Jahren davon hörten, dass viele ner aus der Gemeinde und aus MännerkreiFlüchtlinge aus dem Kriegsland Syrien nach sen ein reiches Betätigungsfeld. Deutschland kommen würden. Doch in der Werner Unverzagt, Notunterkunft in der ehemaligen SiegerVorsitzender Bezirk Südwestfalen Flüchtlingsschutz gründet in einer lebendigen Zivilgesellschaft Bei der Diskussion um Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen sind in der Regel vorrangig staatliche Gesetze und Institutionen im Blick. Diese weisen aber auf Bundes- wie auch Landesebene erhebliche Defizite bezüglich der Umsetzung eines menschenrechtlich orientierten Flüchtlingsschutzes auf. Es ist unselige Tradition in Deutschland, dass Flüchtlingspolitik von einem Geist der Abwehr, des Misstrauens und negativer Vorurteile geprägt ist. Von Verantwortlichen in Politik und Verwaltung wird dabei häufig unterstellt, im Sinne einer schweigenden Mehrheit zu handeln, der eine größere Offenheit für die Aufnahme von Flüchtlingen „nicht zuzumuten“ sei. Im Gegensatz zur Rede von den erreichten „Grenzen der Belastbarkeit“ ist derzeit ein enormer Anstieg der Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen zu erkennen. Um fast jede neu eingerichtete Flüchtlingsunterkunft bildet sich in kurzer Zeit ein Kreis von Engagierten. Aus Kirchengemeinden, aber auch in runden Tischen mit verschiedenen Akteuren der Zivilgesellschaft und der Betreuungsverbände entwickelt sich ein buntes Spektrum an Angeboten zur Unterstützung und zur Förderung eines gelingenden Zusammenlebens. Begegnungsveranstaltungen und Feste werden ebenso organisiert, wie das Sammeln von Sachspenden und die Durchführung von Kinderspielstuben. Es bilden sich Unterstützerkreise, die einzelne Flüchtlingsfamilien begleiten Zum Autor: und beraten und sich für sie bei den Behörden einsetzen. Dabei wird spürbar: je offener und Helge Hohmann ist Beauftragter für Zuhäufiger die Begegnungen von Einheimischen mit Asylsuchenden sind, umso mehr wächst wanderungsarbeit der Evangelischen Kirche die Empathie füreinander. Berührungsängste und Ressentiments nehmen ab. Es wächst bei von Westfalen und Studienleiter im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangeliden Beteiligten die Empörung über die vielen Hindernisse, die den Schutzsuchenden beim schen Kirche von Westfalen. Er ist Pfarrer Versuch auf Teilhabe von Behördenseite in den Weg gestellt werden. Diese neue „Welle der und Diakoniewissenschaftler. Hilfsbereitschaft“ hat sicher so manchen Innen- und Ordnungspolitiker überrascht. ... lesen Sie weiter auf Seite 8! 1 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Liebe Leser von Männerarbeit aktuell, im vergangenen Dezember wurde Dieter Rothardt in den Ruhestand verabschiedet – am 15. März haben Martin Treichel als neuer Landesmännerpfarrer und Björn Rode als neuer Ehrenamtsreferent ihre Arbeit aufgenommen. Viel Bewegung also auf dem „Männerflur“ im Fachbereich „Männer, Familie, Ehrenamt“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft und neue Gesichter in den Sitzungen der Gremien sowie bei den Tagungen und Veranstaltungen der Männerarbeit. Was haben die Neuen denn so vor? Wofür schlägt ihr Herz? Was können wir erwarten? Erste Antworten auf diese häufig gestellten Fragen wird es im Rahmen der Sommertagung geben. Am 20. und 21. Juni 2015 treffen wir uns zum Jahresthema „… auf dass ihr heil werdet. Männer zwischen Risiko und Sicherheit“ in Haus Villigst. Ein spannendes Thema. Sterben doch Männer bspw. im Schnitt fünf Jahre früher als Frauen. Männer sind vielen Risiken ausgesetzt und männliche Rollenbilder tragen dazu bei, dass sich Männer häufiger Risiken aussetzen. Als Kontrast hierzu sehnen sich viele Männer, wie in zahlreichen Diskussionen und Begegnungen mit Männern erkennbar wird, nach Sicherheit im Leben. Im Rahmen der Sommertagung soll das Themenfeld in Form von Impulsen und Praxisanregungen aufgegriffen und Ideen für die Umsetzung des Jahresthemas am Männersonntag und in den Praxisfeldern der Männerarbeit entwickelt werden. U.a. berichten ein Notfallseelsorger aus der Arbeit mit Feuerwehrleuten, ein Extremsportler über die Risiken und den „Kick“ beim Laufen, ein Versicherungsmitarbeiter über aktuelle Trends im Versicherungsbereich. In Kleingruppen und Workshops geht es um autobiographische Erfahrungen der Teilnehmer. Und drum herum soll viel Zeit sein zum Gespräch mit den „Neuen“ und unter den „Alten“. Sind Sie dabei? Wir würden uns freuen! Dr. Helmut Eiteneyer Landesvorsitzender Evangelische Kirche von Westfalen Ein neuer Kollege Verabschiedung Dieter Rothardt Am 12. Dezember 2014 fand in Haus Villigst die feierliche Verabschiedung von Landesmännerpfarrer Dieter Rothardt statt. Zehn Jahre hat er unsere Männerarbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen begleitet und geprägt. Mit einem Festgottesdienst und einer Feierstunde wurde Dieter in den Ruhestand entlassen. Kolleginnen und Kollegen aus dem Institut, aber auch viele Weggefährten von außerhalb, sei es von der Männerarbeit unserer oder anderer Landeskirchen sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland und vor allem seine Familie haben mit ihm den Übergang in diesen neuen Lebensabschnitt gefeiert. Dr. Helmut Eiteneyer, der Landesvorsitzende der Männerarbeit in der EKvW, betonte: „Dieter Rothardt ist ein Glücksfall für die Männerarbeit der westfälischen Landeskirche und darüber hinaus.“ Albert Henz unterstrich das sozialpolitische Engagement von Dieter. Er habe trotz manchen Rückschlags nie aufgegeben, sondern sei voller Gottvertrauen Veränderungen aktiv angegangen und habe gestaltend gewirkt. (MT) Wir begrüßen einen neuen Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der Männerarbeit der EKvW in Haus Villigst. Björn Rode, 36 Jahre alt und aus Datteln, unterstützt seit dem 15. März 2015 das Team. Er ist Sozialwissenschaftler und wird zusammen mit Ralf Höffken vorrangig die Männergruppen des Ruhrgebiets begleiten und unterstützen. Darüber hinaus ist er im Fachbereich „Männer, Familie, Ehrenamt“ für das Thema „Ehrenamt“ zuständig. Die Weiterentwicklung der kirchlichen Ehrenamtsarbeit und die Beteiligung an der Diskussion rund ums Bürgerschaftliche Engagement werden zwei Schwerpunkte seiner Arbeit darstellen. Björn Rode ist verheiratet und hat zwei Töchter. (BR) Martin Treichel Landesmännerpfarrer Impressum Die Zeitschrift „Männerarbeit aktuell“ er©scheint zweimal im Jahr. Sie wird herausgegeben von der Männerarbeit im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen mit Sitz in Haus Villigst, Iserlohner Str. 25, 58239 Schwerte und von ehrenamtlich Engagierten mitgestaltet. Bestellen können Sie „Männerarbeit aktuell“ über unsere Internetseiten oder bei Ulrike Neuhaus: [email protected] 02304/755-342 Verantwortlich: Landesmännerpfarrer Martin Treichel Redaktion: Marcel Temme Gestaltung: Gisela Lieberknecht Fotos: D. Ginsberg (1), privat (2), Andreas Rother (3 oben), Ulrich Knies (3 unten), Uwe Hartmeier (4), privat (6), Gerlinde Schäfer (7), privat (8) Über die Männerarbeit informieren: www.maennerarbeit-westfalen.de www.kircheundgesellschaft.de www.vaterkindagentur.de Redaktionsschluss für 2/2015 im Oktober ist der 20. September 2015. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier www.maennerarbeit-westfalen.de www.kircheundgesellschaft.de 1/2015 2 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen 80 Jahre Männerkreis in Frömern Besucher der Bezirksdelegiertenkonferenz mit Referent Helge Hohmann Bezirksdelegierte diskutieren über Flüchtlingsschutz Die Delegiertenkonferenz am 21. Februar 2015 im Bezirk Hellweg stand unter dem Motto „Im Engagement für Flüchtlinge nicht nachlassen“. 60 Männer waren der Einladung in das Gemeindehaus der Thomaskirche gefolgt und ließen sich von Pfarrer Helge Hohmann, dem Beauftragten für Zuwanderungsarbeit der EKvW, über die gegenwärtige Situation von Flüchtlingen in Westfalen informieren. Hohmann schilderte, dass Flüchtlinge nicht erst seit heute durch Rassismus und Gewalt bedroht seien. „Während die einen helfen, gibt es in der Bevölkerung gleichzeitig eine wachsende Ablehnung gegenüber Flüchtlingen, die Asyl suchen.“ Aufklärung und Werben um Verständnis seien, neben weiteren strukturellen Verbesserungen im Bereich des Flüchtlingsschutzes, notwendige Aufgaben, so Hohmann. Die anschließende Diskussion zeigte, wie emotional das Thema besetzt ist. Für Probleme dieser Tragweite gibt es keine einfachen Lösungen. Aus christlicher Sicht ist jedenfalls klar, dass es jeglicher Menschenverachtung entgegenzutreten gilt. Im Anschluss gab der Bezirksvorsitzende Reinhard Müller einen Überblick über die anstehenden Aktivitäten der Männerarbeit im Bezirk. Zudem wurde darüber diskutiert, wie es in der Zukunft gelingen kann, Männer für ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich der Männerarbeit zu gewinnen. (HH) Am 8. Februar diesen Jahres war in Frömern Festtagsstimmung. Kirchen- und Posaunenchor stimmten sich ein, den Festgottesdienst musikalisch zu bereichern. Tische und Stühle standen im Gemeindehaus bereit, Gäste und Mitglieder des Männerdienstes freundlich aufzunehmen. Planungen im Hintergrund, die für solche Veranstaltungen wichtig sind, waren abgeschlossen. Die Glocken der Dorfkirche luden unüberhörbar zum Festgottesdienst ein. Den Grund kannten alle, die gekommen waren. Der Männerdienst feierte sein 80jähriges Bestehen. Selbst die - mittlerweile ergrauten - Söhne des Gründerpfarrers Bartels ließen es sich - aus der Ferne angereist - nicht nehmen, bei dieser Feier dabei zu sein. Viele freundliche Grußworte machten das Warten auf das Mittagessen nicht schwer. Später beleuchtete Alfred Leider „wer, wie, wo, was“ in den 80 Jahren tat und welche Entwicklungen sich ergaben. Holger Huckenbeck sprach zum Thema: „Wenn es die Männerarbeit nicht gäbe....? Sinn und Bedeutung der Verbindung von Männer, Kirche und Gesellschaft“. Die gute Stimmung des Tages dürfte noch lange nachklingen. (HH) Haarstrang-Männertag in Fröndenberg „Ist Gott für uns, wer mag dann wider uns sein“, den aktuellen Monatsspruch beleuchtete Friedhelm Wegener vom gastgebenden Männerkreis Fröndenberg-Bausenhagen am 14. März 2015. Mehrere Dutzend Teilnehmer am diesjährigen „HaarstrangMännertag“ dachten in der Stiftskirche auch über wiederholten Missbrauch des Bibelwortes nach: wenn statt eines Fragezeichens ein Ausrufungszeichen gesetzt und Gott für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren versucht wird und wurde. Frömerns Ortsheimatpfleger Alfred Leider beleuchtete im Anschluss den heimatlichen „Haarstrang“ mit viel Detailkenntnis und Anschaulichkeit. Beginnend bei der Namensherkunft, führte Herr Leider die anwesenden Männer durch die Geschichte und den geografischen sowie geologischen Aufbau ihrer Region. Über den Abbau von Sandstein, Kalk und Ton und die Bedeutung von Verkehrswegen kam er auf das Wasser zu sprechen. Selbst Hamm bevorzugt das Wasser aus dem Sauerland, das einmal quer über den Höhenzug des Haarstranges gepumpt wird. Alfred Leider gelang es, den anwesenden Männern einen neuen Blick auf ihre Heimat mit auf den Heimweg zu geben. (HH) Referent Alfred Leider, Frömern, und Friedhelm Wegener, Laienprediger und Leiter der Männergruppe Fröndenberg-Bausenhagen Anlaufstelle Langewanneweg 27 Öffnungszeiten Büro Langewanneweg 27: Dienstags von 9 – 12 Uhr Horst Gröne Mittwochs von 10 – 15 Uhr Holger Huckenbeck Freitags von 10 – 12 Uhr Reinhard Müller (Während der Schulferien mittwochs von 10 – 12 Uhr) Zur Sicherheit rufen Sie vorher an unter 02381/52111 in Hamm oder 02304/755-347 Männerarbeit Hellweg Langewanneweg 27, 59063 Hamm Ansprechperson: Holger Huckenbeck Tel.: 02304/755-347 E-Mail: holger.huckenbeck@ kircheundgesellschaft.de www.kircheundgesellschaft.de 1/2015 3 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Männerfrühstücke im Münsterland im Herbst 12. September 2015, 10 bis 13 Uhr „Männer – wunderbar gemacht?! Jung und stark, alt und ...?“ Gronau, Walter-Thiemann-Haus 17. Oktober 2015, 9.30 bis 12.30 Uhr Flüchtlinge – damals und heute Ibbenbüren, blick.punkt 31. Oktober 2015, 10 bis 13 Uhr Hier stehe ich und kann nicht anders – gelebter Protestantismus heute Münster-Angelmodde, Friedenskirchengemeinde Münsterländer Männer in Nadeshda Bereits zum siebten Mal weilte im September 2014 eine Gruppe Münsterländer Männer zum Arbeitseinsatz in Nadeshda. Allerdings war in diesem Jahr einiges anders. Denn Nadeshda feierte Geburtstag. Zum 20. Mal jährte sich das Datum der Eröffnung des Kinderzentrums. Das bot den Münsterländer Männern die Möglichkeit, Vertreterinnen und Vertreter von 50 Organisationen aus der ganzen Welt kennen zu lernen, die Nadeshda begleiten. Beeindruckend waren die vielfältigen unterschiedlichen Unterstützungsangebote. Diese reichen von finanzieller Hilfe, über Arbeitseinsätze bis zu künstlerischen Projekten. Faszinierend auch die kulturelle Vielfalt, die im Laufe der zweitägigen Jubiläumsfeier von den Anwesenden geboten wurde: Von schottischen Gedichten, über handfeste irische Lieder bis zu bewegenden japanischen Tänzen war vieles dabei. Stolz sind die Münsterländer Männer auf die Anerkennung sich in mehreren Urkunden dokumentierte. Ach ja: der Münsterländer Beitrag zum großen Festabend war eine Tanzeinlage zur Musik der Blues Brothers! (UH) Der liebe Gott hat mich vergessen „Palliativmedizin und Sterbehilfe“ lautete das Thema des Münsteraner Männerfrühstücks am 25. Oktober 2014. Der Palliativmediziner Dr. Gerlach-Reinholz beschrieb die weitgehenden Möglichkeiten der Palliativmedizin für eine humane Sterbebegleitung. Wichtig sei eine offene und ehrliche Kommunikation, die die Realität des nahen Todes nicht verleugnet. Gleichzeitig setzte er sich deutlich von der aktiven Sterbehilfe ab. Pro-blematisch sei, dass viele Entscheidungen immer häufiger nicht mehr nach medizinischen Kriterien getroffen würden. Vielmehr stünden vor allem bei vielen Ärzten juristische Überlegungen im Vordergrund. Die Männerfrühstücke in Vreden und Ibbenbüren behandelten Themen, über die hier bereits berichtet wurde. (UH) Die Männerarbeit im Münsterland trauert um zwei langjährige Mitarbeiter Richard Bohn sitzenden der Männerarbeit im starb am 5. Januar 2015 im Alter Bezirk Münsterland gewählt und von 65 Jahren. vertrat den Bezirk auch im LanRichard Bohn hat in Lüdinghausen desvorstand der evangelischen den Männerkochclub gegründet Männerarbeit in Westfalen. Auch und geleitet. Darüber hinaus war hier zeichnete er sich durch seine er in der Männerarbeit im Kirchenhohe Verlässlichkeit aus. kreis und vor allem im BezirksvorMit viel Einsatz hat er sowohl stand aktiv. die bestehenden Strukturen Spiritualität und gelebte Frömmiggestärkt, als auch neuen Entkeit war für Richard sehr wichtig. wicklungen den Weg bereitet. Entsprechende Anregungen wie Wichtig war ihm immer die Verz.B. die Auseinandersetzung mit knüpfung der Männerarbeit in Pilgerwegen hat er engagiert in den Kreisen und Gruppen mit die Arbeit des Bezirksvorstands Vater-Kind-Angeboten. Deutlich eingebracht. Richard Bohn (li) und Gerd Knuth (re) während des Männerfrühstücks wurde dies an den ThemenAls Familienvater und ehemaliger im November 2011 schwerpunkten der BezirksmänLehrer hat er von Beginn an die nertage: Hier wechselten sich Vater-Kind-Angebote im Münsterland tatGerd Knuth „Männerthemen“ und „Familienthemen“ kräftig unterstützt. starb am 30. März 2015 im Alter von 80 jährlich ab. Bis 2012 nahm er diese AufgaWir haben mit ihm einen Freund und BruJahren. ben wahr. der verloren, für den die Männerarbeit imÜber zwei Jahrzehnte war Gerd Knuth an In den letzten Jahren gehörte Gerd mit mer eine Herzensangelegenheit war. verantwortlicher Stelle in der Männerarbeit zu den Initiatoren und Organisatoren des Männerarbeit Münsterland Bispingallee 15 48356 Nordwalde Ansprechperson: Uwe Hartmeier Tel.: 02573/9386-11 E-Mail: [email protected] www.kircheundgesellschaft.de engagiert. Seine Basis war der evangelische Männerverein Gnadenkirche Münster, dessen Vorsitzender er seit 1999 war. Zum 50jährigen Bestehen des Männervereins 2013 hat Gerd eine vielbeachtete Chronik herausgebracht. Im Sommer 2001 wurde Gerd zum Vor- Münsteraner Männerfrühstücks. Voll Freude erlebte er, wie sich hier Männer zwanglos trafen und dabei intensiv miteinander ins Gespräch kamen. Auch mit Gerd haben wir einen Freund und Bruder verloren, für den die Männerarbeit immer an erster Stelle stand. (UH) 1/2015 4 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Maßgeschneiderte Praxisbegleitung und Mitarbeiterberatung Für Gruppen, Kreise und Projektgruppen (z.B. Frühstückstreffen) bieten wir eine individuell zugeschnittene Praxisbegleitung und Mitarbeiterberatung an. Beim Aufbau einer neuen Gruppe oder eines neuen Projektes, wie z.B. eines MännerfrühstückTreffens mit Vortrag, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Weiterhin besteht die Möglichkeit, konkrete Hilfen bei der Zusammenstellung des Jahresprogramms, bei der Referentengewinnung und der Öffentlichkeitsarbeit zu erhalten. „Wie baue ich ein neues Projekt auf?“, „Wie gestalte ich einen geistlichen Impuls?“ oder „Wie moderiere ich eine Veranstaltung?“ sind weitere Themen, zu denen unser Team konkrete Unterstützung anbieten kann. Anfragen können gerichtet werden an Heinz Liedeker, Klaus Gieselmann und Bernd Ussner, Tel.: 0521/5837-166. Wir kommen gerne zu Ihnen in die Gemeinde und beraten Sie. (BU) Vortragsreihe im Kirchenkreis Minden Der Theologe und Islamwissenschaftler Andreas Brügmann, Autor des Buches „Der politische Auftrag des Islam“, bietet in den Monaten April und Mai 2015 zwei Vorträge im Rahmen der Themenreihe „Islam und Politik“ in Minden an. Am 13. April 2015 stand der Vortragsabend unter dem Thema: „ „Kalifat“ und „Gottesstaat“ - Wie islamisch ist der „IS“? - Islamisches Recht und Staatsdenken in Geschichte und Gegenwart“. Der zweite Abend am 6. Mai 2015 greift das Werk „Mohammed“ des jüdischen Muslim Essad Bey/Leo Noussimbaum (1905-1942) auf. Der Autor versucht, ein von Empathie getragenes Bild des islamischen Propheten „von innen“ zu zeichnen. Nähere Informationen sind erhältlich über Pfarrer Andreas Brügmann, Rosentalstr. 6, 32423 Minden, Tel.: 0571/9341968. (BU) Evangelisches Forum Bielefeld Thementage in Lemförde Zu dem Thema „Der Maler Marc Chagall“ konnte ein viertägiges Seminar in Lemförde durchgeführt werden. Einblicke in die Kunstgeschichte sowie in die Kultur- und Religionsgeschichte wurden am Beispiel des bekannten Malers wirkungsvoll miteinander verknüpft. In den Monaten Mai und Juni 2015 werden wir uns thematisch mit Martin Luther und Lucas Cranach d.J. sowie mit Leben und Werken des Theologen und Arztes Albert Schweitzer beschäftigen. Alle Regionalseminare bieten Grundinformationen und zahlreiche Folienpräsentationen sowie Filmausschnitte zu den jeweiligen Themen an. Nähere Informationen sind erhältlich über Bernd Ussner, Tel.: 0521/5837166. (BU) Gruppen und Frühstückstreffen in Ostwestfalen Derzeit bestehen in der Region Ostwestfalen 58 Männergruppen und 10 thematische Frühstückstreffen, die sich alle monatlich treffen. Die einzelnen Männergruppen und Kreise zählen zwischen 20 und 35 Besucher und gestalten ihr Gruppenprogramm weitgehend selbständig. Die Frühstückstreffen finden in der Regel in monatlichem Abstand statt und bieten neben einem guten Frühstück stets einen Vortrag mit anschließender Aussprache an. Zu diesen Treffen kommen jeweils zwischen 20 und 130 Besucher. So erreichen wir mit dieser Basisarbeit, die in den Kirchengemeinden stattfindet, über 1.500 Personen in jedem Monat. (BU) Im Rahmen des Evangelischen Forums Bielefeld, das u.a. von interessierten Mitarbeitern aus den Männergruppen geplant und durchgeführt wird, wurden im März und im April 2015 Vorträge zu den Themen „Neue Erkenntnisse der Astrophysik“ und „Leben in Tibet“ angeboten. Nähere Informationen sind erhältlich über Bernd Ussner, Tel.: 0521/5837-166. (BU) Johann Sebastian Bach Die Geschichte der Bach-Familie in Thüringen und Sachsen sowie die musikalischen Werke Johann Sebastian Bachs waren Thema eines viertägigen Seminars in der Bildungsstätte „Vandsburg“ in Lemförde. Neben der Vorstellung einzelner Musikstücke standen Informationen zur kulturgeschichtlichen und politischen Lage des 18. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Auch die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Frauen und Männern in jener Zeit bot aufschlussreiche Erkenntnisse. So konnte am Beispiel von Anna Magdalena Bach, der zweiten Frau des großen Musikers und Thomaskantors, aufgezeigt werden, wie die Geschichtsschreibung besonders die fachlichen Leistungen der Frauen in der Folgezeit nur zögerlich erwähnte, bzw. ganz ‚vergaß‘. (BU) Männerarbeit Ostwestfalen Markgrafenstr. 7 33602 Bielefeld Ansprechperson: Bernd Ussner Tel.: 0521/5837-166 E-Mail: [email protected] www.kircheundgesellschaft.de 1/2015 5 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Faserverbund-Bauteile für die Kometensonde „Rosetta“ Bericht über den Betriebsbesuch bei der Firma Schütze GmbH & Co. KG. in Dorsten-Wulfen am 5. Juni 2014 Der Betriebsbesuch des Männerkreises Hervest-Wulfen bei der Firma Schütze war eine spannende Exkursion auf dem Gebiet der Entwicklung neuer Werkstoffe für die Weltraumforschung. Herr Dr. Eckhart Schütze berichtete vom bisherigen Verlauf der Kometen-Mission und über den Lieferanteil des Wulfener Unternehmens an der Kometensonde „Rosetta“ und dem Landemodul „Philae“. Bei einer auch für Laien verständlichen Präsentation konnten die Teilnehmer Einzelheiten über das Ziel, die Planung und die Durchführung des Forschungsprojektes der Europäischen Weltraumorganisation ESA (European Space Agency) erfahren. Am 2. März 2004 trat die Kometensonde „Rosetta“ die zehnjährige Reise durch unser Sonnensystem an. Ziel ist der Komet Tschurjumow–Gerasimenko, der nach 5 Mrd. km Flugweg erreicht wird. Mit Hilfe des Landeroboters „Philae“ plant die ESA erstmals in der Raumfahrtgeschichte eine Kometenlandung. Das Wulfener Unternehmen ist Spezialist für Carbonfaser-Kunststoff (CFK) und hat verschiedene Bauteile für „Rosetta“ und „Philae“ geliefert. Bei der Betriebsbegehung bekamen die Teilnehmer interessante Informationen über die Herstellung und Eigenschaften der CFKBauteile. Stark beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Wulfener Firma Schütze bedankte sich der Männerkreis bei Herrn Dr. Schütze und seinen Mitarbeitern für die hervorragende Betriebsbesichtigung. Günter Schönborn, Sprecher des Männerkreises Hervest-Wulfen Männerarbeit Ruhrgebiet Ansprechpersonen: Ralf Höffken Tel.: 02304/755-374 E-Mail: [email protected] Björn Rode Tel.: 02304/755-378 E-Mail: [email protected] www.kircheundgesellschaft.de Jürgen Schnier „friedlich eingeschlafen“ Kreisvorsitzender Jürgen Schnier starb im Dezember 2014 Viele Jahre war Jürgen Schnier für die Männerarbeit aktiv. Er scheute sich nicht davor, in vielfältiger Weise Verantwortung zu übernehmen. Bei den Veranstaltungen der Männerarbeit im Kirchenkreis Herne und im Bezirk Ruhrgebiet hat er dafür gesorgt, dass sich die Teilnehmenden an Veranstaltungen wie Bezirksmännertag, Kreismännersonntag, Rüstzeit in Haus Düsse und insbesondere bei den zahlreichen Studienreisen wohlfühlen konnten. Seine üppigen Frühstückspausen bei den Anreisen zu den Studienfahrten waren legendär und beliebt. Dass es allen gut geht – auch in Gremiensitzungen – war ihm eine Herzensangelegenheit. Den Vorsitz in der Männerarbeit des Kirchenkreises Herne hatte er seit 1994. Von 2008 bis 2012 war er auch Bezirksvorsitzender. Über viele Jahre hat er die Männerarbeit im Bundesarbeitskreis Kirche und Handwerk vertreten und wirkte seit über 10 Jahren im Bundesvorstand mit. Dabei war Jürgen Schnier durch einen frühen Motorradunfall gesundheitlich beeinträchtigt. Nach einer Knieoperation vor einigen Jahren fiel ihm das Laufen schwerer. Dennoch hat er voller Energie seine Männerarbeit fortgeführt. Nur drei Tage nachdem er ein letztes Mal unter seinen Männern die Rüstzeit in Haus Düsse leitete, ist er am Mittwoch, dem 10. Dezember, friedlich eingeschlafen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. (RH) Auftrag der Kirche zum prophetischen Wächterdienst Bezirksmännertag zum ersten Mal in Wattenscheid-Günnigfeld zu Gast „Von der Pflicht zum Ungehorsam“ – Mit dieser klaren Aussage lud der Bezirksvorstand des Ruhrgebietes am 7. März 2015 zum Bezirksmännertag ein. Knapp 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung in die ev. Kirchengemeinde Günnigfeld. In einer Talkrunde gingen der Bezirksmännerpfarrer Bernd Naumann in seiner Predigt, Pfarrer Dr. Horst Hoffmann aus Herdecke im Hauptvortrag und der Gelsenkirchener Sozialpfarrer Dieter Heisig sowie Ulrich Fehling von Amnesty international der Frage nach, wie politisch die Kirche sein darf. Dabei waren die Antworten eindeutig: Horst Hoffmann ging in seinem Vortrag unter anderem auf die Lehre Karl Barths ein, der meinte, dass der Gehorsam gegenüber Gott durchaus zum Ungehorsam gegenüber der Regierung führen kann. Daraus leitete Hoffmann den prophetischen Wächterdienst der Kirche ab. Seine Analyse, wie die Kirche diesen Dienst in den letzten Jahrzehnten wahrgenommen hat, fiel eher kritisch aus: „Die evangelische Kirche in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten vornehmlich in Denkschriften häufiger zum politischen Auftrag der Kirche geäußert. Die Höhe früherer Erkenntnis aber niemals erreicht.“ Diese Analyse machte Hoffmann an mehreren Beispielen deutlich, z. B. an den Aussagen der Kirche zur Wirtschaftspolitik, in der sie sich dem Trend zum Neoliberalismus angepasst habe. Natürlich gibt es zur Ausführung des politischen Engagements der Kirche auch unter den Besucherinnen und Besucher des Bezirksmännertages unterschiedliche Auffassungen, was am Beispiel Asylpolitik deutlich wurde: Der Aufruf eines Teiles der Besucherinnen und Besucher, eine Resolution zum Recht auf Kirchenasyl zu veröffentlichen, wurde von einem anderen Teil nicht unterstützt. Klarer Beweis dafür, dass uns das Thema noch weiter beschäftigen wird und soll. Zum Ende lud der Bezirksvorsitzende Heinrich Hangebrauck zum Bezirksmännertag 2016 ein, der am 12. März in Dortmund stattfinden soll. (RH) 1/2015 6 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Männer lesen vor – Projekt „EMiL“ geht in die zweite Runde Männer als Vorleser für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen, ist die Idee, die die Männerarbeit im Institut für Kirche und Gesellschaft in Kooperation mit der Büchereifachstelle der EKvW und dem Ev. Kirchenkreis Siegen mit dem Projekt „EMiL“ verfolgt. „EMiL“ steht dabei für „Evangelische Männer in Leselaune“. Im November letzten Jahres wurden Männer auf diese Aufgabe im Rahmen eines eintägigen Seminars vorbereitet. Aufgrund der positiven Rückmeldungen nicht zuletzt der bestärkenden Berichterstattung in der Öffentlichkeit und den Medien haben sich weitere Männer bei den Veranstaltern gemeldet und ihr Interesse bekundet, ebenfalls ehrenamtlich als Vorleser aktiv zu werden. So fand am 9. April in der CVJM Bildungsstätte in Wilnsdorf das zweite Lesetraining statt. Neben Einblicken in die Abläufe einer Kita und Informationen über die Bedeutung des Lesens für Kinder gab es zahlreiche Anregungen, wie man einen Text oder ein Bilderbuch Kindern ansprechend vermitteln kann. Als Referent hatte sich Klaus Langer zudem für die Aufgabe vorbereitet, interessante Tipps zum Lesen und Vorlesen zu geben. Das Team aus 14 vorlesenden Männern im Kirchenkreis bildet nun eine stabile Grundlage für interessante Lesestunden. Die Vermittlung der Männer in die Kitas wird von Gerlinde Schäfer, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Siegen, übernommen. Die Ausstattung mit geeigneten und aktuellen Büchern ist Aufgabe von Dörte Melzer von der Büchereifachstelle der EKvW in Bielefeld. „Die Männer freuen sich sehr auf ihre Aufgabe und sind neugierig, wie das Angebot im Kirchenkreis von den Tageseinrichtungen angenommen wird“, so Jürgen Haas und Marcel Temme von der westfälischen Männerarbeit. (JH) Herzliche Einladung zur Jahresexkursion der Ehrenamtlichen in Südwestfalen Besuch der Ev. Jugendhilfe Friedenshort geplant Interessante Ziele für Männer in den Kirchenkreisen Südwestfalens kennen zu lernen und kirchenkreisübergreifend zum Austausch der Gruppenleiter der Männerarbeit beizutragen, sind zentrale Motive der jährlich stattfindenden Jahresexkursion. Am 30. Mai 2015 führt die Exkursion die Männer in den Kirchenkreis Siegen. Neben dem Technikmuseum steht auch der Besuch der Ev. Jugendhilfe „Friedenshort“ auf dem Programm. Interessierte ehrenamtliche Gruppenleiter können sich zu der Veranstaltung telefonisch oder per Mail anmelden bei der Männerarbeit im Institut für Kirche und Gesellschaft in Schwerte. Kontakt: 02304 / 755-371 birgit.olschowka@ kircheundgesellschaft.de Im Gespräch bleiben! Seminar für Männer, die Männern helfen, war gut besucht. Vom 23. bis 24. März folgten 24 Männer einer Einladung der Ev. Männerarbeit nach Schwerte. „Es geht uns darum, Männern, die auf Männer in belastenden Situationen treffen, zu helfen ihre Potentiale zu wecken bzw. zu stärken“, so Marcel Temme, der gemeinsam mit Heinz-Jürgen Maschlanka zu diesem Seminar eingeladen hatte, in seinen einleitenden Worten. Referent der Weiterbildung war Björn Süffke, Diplompsychologe und Männertherapeut. In Theorie, Beispielen und vielen praktischen Übungen verstand er es hervorragend, diese Thematik den Teilnehmern nahe zu bringen. Vor allem mit seinem klugen Seminarstiel hat er Gefühle wie Trauer, Schuldgefühle, Ängste, (um nur einige zu nennen) in ihrer tiefen inneren Bedeutung für unser Leben, Gesundheit und Psyche verdeutlicht. Männer, die pflegen, denen Tod und Trauer begegnet sind, treffen wir in unseren Männergruppen und im Alltag häufig an. “Es tut gut, Ihnen unser Ohr zu leihen, zuzuhören, weiterführende Hilfen zu vermitteln“, so ein Teilnehmer, und weiter: „Darüber zu reflektieren und mehr zu erfahren, dabei hat dieses Seminar geholfen.“ Das Seminar mit Workshopcharakter fand in der Kath. Akademie Schwerte statt. Geplant sind Folgeveranstaltungen auf regionaler Ebene. (HJM) Terminankündigung: 27. Oktober 2015 Gruppenleitertreffen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg Männerarbeit Südwestfalen Iserlohner Str. 25 58239 Schwerte Ansprechpersonen: Jürgen Haas Tel.: 02304/755-375 E-Mail: [email protected] Marcel Temme Tel.: 02304/755-381 E-Mail: [email protected] www.kircheundgesellschaft.de 1/2015 7 Männer Familie Ehrenamt Hellweg Münsterland Ostwestfalen Ruhrgebiet Südwestfalen Nachgefragt Was heißt Männerarbeit für Dich? Männerarbeit bedeutet für mich, Erfahrungsorte zu schaffen, an denen Männer erleben können, dass ihr Leben in allen Brüchen, in aller Not und in allem Gelingen von Gott und von den Menschen getragen wird. In der Männerarbeit eröffnet die Kirche Orte, Punkte, Horizonte, an dem die bunte Vielfalt des Lebens als Mann gestaltet und gedeutet werden kann. Was bedeutet „Mann-sein“ für Dich? Ein geliebtes Geschöpf Gottes zu sein, das intensiv lieben, fleißig arbeiten, kraftvoll sich bewegen, partnerschaftlich teilen, kritisch nachdenken, kräftig anpacken, zuversichtlich beten, solidarisch mitgehen, fröhlich lachen und getröstet leben kann. Welche Themen interessieren Dich als Mann und wie müsste ein Projekt zu diesem Thema aussehen, damit Du Dich darin engagierst? Ein Thema, das mich als Mann und als Zeitgenosse interessiert, ist die zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Alles wird dem Diktat von Zweck und Ziel und Zeit unterworfen. Wie können wir als Männerarbeit in der Kirche hier einen anderen Akzent setzen? Also raus aus dem Alltag, raus in die Natur und von außerhalb das Leben noch einmal neu in Augenschein nehmen, miteinander neu in Bewegung und ins Gespräch kommen, verändert zurückkommen. Was machst Du mit Deinen Freunden in der Freizeit? Mein größtes Vergnügen ist das Laufen, gerne in der Gruppe, gerne stundenlang. Mit meinem Laufpartner Andreas will ich im September dieses Jahres beim „Transalpine Run“ in acht Tagen laufend die Alpen überqueren. Aber manchmal sitze ich auch gerne: im Kino, im Block A bei den Heimspielen des VfL Bochum, im Café oder im Biergarten. Was braucht es Deiner Meinung nach, um Männer für Kirche zu begeistern? Z.B. die Entdeckung, wie viele spannende Männergeschichten in der Bibel aufgeschrieben sind. Die Bibel ist voller „echter Kerle“, die in ihren Ambivalenzen, ihren Schwächen und Stärken beispielhaft stehen für das, was Männerleben auch heute noch ausmacht. Wir können erzählen vom kämpferischen Elia, vom kämpfenden Jakob, vom wilden Johannes dem Täufer. Auf allen Seiten der Bibel ist die männliche Energie Gottes spürbar. Dies in Kontakt zu bringen mit der Energie und mit den Biographien heutiger Männer, darin steckt ein großes Potenzial. ... weiter von Seite 1! Sie belebt aber auch Gremien, Flüchtlingsorganisationen, Verbände und Kirchen, die seit Jahren im Themenfeld Flüchtlingsschutz tätig sind. Diese erleben nun eine Renaissance der Bewegung für den Flüchtlingsschutz und teilweise einen sprunghaften Zuwachs an ehrenamtlichem Engagement. Dies stellt auch eine Herausforderung dar. Die evangelischen und katholischen Kirchen in NRW reagieren darauf mit der Einrichtung von Unterstützungsfonds für die Unterbringung, aber auch für die Förderung ehrenamtlichen Engagements. Damit die Bewegung nicht als Strohfeuer endet und mehr Nachhaltigkeit geschaffen wird, muss die hauptamtliche Begleitung der Freiwilligen gewährleistet sein. Formen der Supervision und der Fortbildung müssen gefunden werden, damit Engagierte nicht ausbrennen oder die Motivation verlieren. Auch das Land NRW hat beim Flüchtlingsgipfel 2014 die Förderung des Ehrenamtes mit auf die Agenda gesetzt und dafür eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Hier ist was los … 12. Mai Mitgliederversammlung des Sozialdienstes evangelischer Männer e.V. in Haus Villigst 15. – 23. Mai Deutsch-weißrussische Begegnungswoche zum Thema „Prozesse der Nachhaltigkeit im Vergleich“ in der katholischen Akademie, Schwerte und Haus Düsse, Bad Sassendorf Martin Treichel Männerarbeit aktuell fragt Martin Treichel. Er ist seit dem 15.03.2015 Landesmännerpfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen. W „ o kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“ 3. – 7. Juni Kirchentag (Stand auf dem Markt der Möglichkeiten im Marktbereich (Ralf fragen) – Wir freuen uns auf Besuch 20. – 21. Juni Sommertagung „… auf dass ihr heil werdet. Männer zwischen Risiko und Sicherheit“in Haus Villigst Mehr Informationen zeitnah auf www.maennerarbeit-westfalen.de Kurt Marti 1/2015 8
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