Neue Info-Mappe bietet Freizeit-Tipps für Familien

ngz
GV-L2
C2 Grevenbroich
DIENSTAG, 17. MÄRZ 2015
„Unser Dorf hat . . .
keine digitale Zukunft“
Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zählt Hülchrath stets zu
den Gewinnern. Beim schnellen Internet bleibt der Ort aber außen vor.
VON ANDREAS BUCHBAUER
Wolfgang Pesch hat sich eine LTE-Antenne zugelegt, doch er ist trotzdem unzufrieden mit dem Empfang in Hülchrath.
NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS
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INTERNET
Worauf die Telekom beim
schnellen Netz setzt
VDSL 100 Mit Vectoring-Technik
rüstet die Telekom ihr VDSL-Netz
auf. Es werden Geschwindigkeiten
bis 100 Megabit pro Sekunde
(MBit/s) beim Down- und
40 MBit/s beim Upload geboten.
LTE bezeichnet die vierte Mobilfunkgeneration und liefert in der
Regel bis zu 50 Mbit/s – theoretisch. Denn die Nutzer teilen sich
eine Versorgungszelle. Das schlägt
sich auf die Qualität nieder.
Mobillfunkmasten in anderen Orten, ohne Antennenfelder in Richtung Hülchrath. Selbst mit einer
LTE-Außenantenne ist Surfen im
Internet eine Qual.“
Die Hülchrather hoffen, beim
Breitbandausbau doch noch einbezogen zu werden. Bereits 2014 haben sie Unterschriften gesammelt,
um auf die Unterversorgung beim
Mobilfunk hinzuweisen. Innerhalb
von fünf Tagen kamen 200 Unterschriften zusammen. „Wir haben
auch verschiedene Anbieter kontaktiert“, sagt Pesch. In Gesprächen hat
die Wirtschaftsförderung der Stadt
die Telekom auf die Problematik
hingewiesen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat in einem Schreiben
an das Unternehmen klargestellt,
dass es in Hülchrath, Neukirchen
und Umgebung keine funktionsfähige Netzversorgung mit 3G – damit
ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation gemeint – oder LTE
gibt. Auch deshalb stößt der Verweis
der Telekom auf ihr Hybridangebot
im Ort auf Unverständnis.
Aufgeben möchte Wolfgang Pesch
die Hoffnung auf ein schnelleres
Netz nicht. „Aber nach dem Großausbau im Vorwahlbereich 02182
wird die Telekom in diesen Ortsteilen sicher auf Jahre keinen weiteren
Ausbau starten“, meint er. „Für
Hülchrath wäre das ein klarer
Standortnachteil.“
Bahn-Kunden müssen in Busse umsteigen
Die DB erneuert Gleise auf der Trasse der RE 8 und RB 27. Fahrtzeiten sind bis zu 48 Minuten länger.
VON CARSTEN SOMMERFELD
GREVENBROICH Viele Fahrgäste der
Deutschen Bahn müssen sich ab
Ende März auf längere und geänderte Fahrtzeiten sowie auf Schienenersatzverkehr einrichten. Betroffen sind sowohl der Regionalexpress 8 als auch die Regionalbahn 27
(beide
Mönchengladbach–Koblenz), die im Grevenbroicher
Bahnhof halten.
Wegen Gleisbauarbeiten wird die
Strecke zwischen Grevenbroich und
Mönchengladbach von Mittwoch
25. März, 22.45 Uhr, bis zum 16.
April gesperrt, statt der Züge fahren
dort dann Busse. Die Fahrgäste des
RE 8 müssen in Grevenbroich in den
Bus umsteigen und nach Mönchengladbach weiterfahren. Die Fahrtzeit wird wegen des Ersatzverkehrs
37 bis 41 Minuten länger als gewohnt sein. Fahrgäste sollten sich
also bei Bedarf eine frühere Verbindung heraussuchen, um rechtzeitig
ihr Ziel zu erreichen.
Auf der RB 27 fahren die Ersatzbusse sogar zwischen den Bahnhöfen Rommerskirchen und Mön-
Neue Info-Mappe bietet
Freizeit-Tipps für Familien
Neben Radtouren finden sich kostenlose Aktivitäten.
GREVENBROICH (csk) Passend zum
frühlingshaften Wetter hat die Stadt
Grevenbroich in Zusammenarbeit
mit dem Rhein-Kreis einen Familienfreizeitführer erstellt. Er soll Familien mit Kindern Lust darauf machen, Neues vor der eigenen Haustüre zu entdecken. 5000 Exemplare
sind unter anderem im Rathaus und
im Bürgerbüro erhältlich.
„Es sollte selbstverständlich sein,
dass Eltern sich gut zurechtfinden
und wissen, dass man preiswert
oder sogar kostenlos etwas Schönes
in Grevenbroich machen kann“,
sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit Blick auf den neuen
Freizeitführer. So beinhaltet die
Lokalredaktion Grevenbroich
Wiljo Piel (wilp): 02181 69515
Daniela Buschkamp (busch-): 02181 69516
Carsten Sommerfeld (cso-): 02181 69531
Andreas Buchbauer (abu): 02181 69533
Telefax: 02181 69517
E-Mail: [email protected]
Anzeigen: 02131 404-200, Fax -114
E-Mail: [email protected]
Leserservice: 0800 32 32 333 (kostenl.)
Mo.-Fr. 6.30–16, Sa. 6.30–12 Uhr
E-Mail: [email protected]
Service-Punkt: Thomas Cook Reisebüro,
Ostwall 31, 41515 Grevenbroich
HÜLCHRATH Für Wolfgang Pesch ist
der Geschwindigkeitstest ernüchternd. „Der LTE-Empfang in Hülchrath ist so gut wie nicht vorhanden“,
sagt er. Um es zu zeigen, führt Pesch
den Geschwindigkeitstest mit dem
iPad durch. Beim Download erreicht er gerade mal 2,64 Megabit
pro Sekunde (MBit/s), beim Upload
sieht es mit 0,05 MBit/s noch katastrophaler aus. Wenn jemand mit
diesem Tempo im Netz surft, dann
ist das, als müsste Sebastian Vettel
zu Fuß an einem Formel 1-Rennen
teilnehmen. „In unserem Ort
herrscht die digitale Steinzeit“, sagt
Pesch. „Hülchrath, das mehrfach
beim Wettbewerb ,Unser Dorf hat
Zukunft’ ausgezeichnet wurde, hat
offenbar keine digitale Zukunft.“
Große Hoffnungen hatten die
Bürger im Ort – ebenso wie in Neukirchen – auf den Netzausbau der
Telekom gesetzt. Der ehemalige
Staatskonzern rüstet sein VDSLNetz nach dem Vorwahlbereich
02181 jetzt zwar auch im Bereich
02182 mit der sogenannten Vectoring-Technik auf. Wer daran partizipiert, soll im 02182-Bereich ab Ende
des Jahres eine deutlich schnellere
Internetverbindung mit Geschwindigkeiten bis 100 MBit/s beim
Down- und 40 MBit/s beim Upload
nutzen können. Hülchrath und
Neukirchen bleiben allerdings außen vor. Das hatte Frank Neiling, regionaler Ansprechpartner für den
Breitbandausbau bei der Telekom,
in der vergangenen Woche erklärt.
In Hülchrath und Neukirchen
setzt die Telekom stattdessen auf ihr
sogenanntes „Hybrid“-Angebot –
eine Verzahnung von Festnetz und
Mobilfunk. „Voraussetzung ist ein
ausreichender LTE-Empfang“, erklärt Neiling. Und genau das ist für
die Hülchrather ein Problem. „Da
nutzt uns ein Hybridangebot gar
nichts – und das müsste die Telekom auch wissen“, meint Pesch.
„Die LTE-Antennen stehen wie die
Im Freizeitplaner finden sich schöne
Rad-Strecken.
ARCHIVFOTO: M. REUTER
Mappe neben zwei Radrouten auch
Tipps für Familien-Rallyes, eine
Einladung zum Geo-Caching, einem Flugblatt mit Informationen
zum Historischen Rundgang durch
die Innenstadt sowie dem Energiepfad und weitere nützliche Informationen. Tillmann Lonnes, KreisJugenddezernent betont: „Mit 102
Quadratmetern Fläche ist Grevenbroich die größte und auch grünste
Kommune im Kreis, sie hat auch
landschaftlich viel zu bieten.“ Es sei
wichtig für Kinder, zu erfahren, „wie
die Welt draußen aussieht“.
Der Fahrrad-Plan, der zu großen
Teilen vom ADFC entwickelt wurde,
bietet neben den Routen viele zusätzliche sehenswerte Punkte wie
Spielplätze, das Wildgehege oder
schöne Wiesen, auf denen ein Picknick gemacht werden kann. Zu vielen
Sehenswürdigkeiten,
wie
Schloss Hülchrath, finden sich auf
dem Plan kurze Info-Texte. Rainhard Giese vom Kreis-Jugendamt
sagt: „Die Idee war, Möglichkeiten
aufzuzeigen, die nicht kommerziell
orientiert und für jedermann zugänglich sind.“ Die Bürger sollen so
ihre Heimat besser kennenlernen.
Die Radtouren sind angelegt, dass
sie für alle schaffbar sind. Wolfgang
Pleschka vom ADFC: „Wer mehr
möchte, der kann mehr haben. Die
Strecken sind flexibel.“
chengladbach, die Fahrtzeit ist 48
Minuten länger.
Die Bauarbeiten werden allerdings für das Osterwochenende unterbrochen. Von Karfreitag, 3. April,
bis in die frühen Morgenstunden
des 7. April verkehren laut Bahn auf
beiden Linien wieder die Züge.
Der Grund für den Ersatzverkehr:
„Auf zwei jeweils ein Kilometer langen Abschnitten zwischen Jüchen
und
Mönchengladbach-Rheydt
werden Gleise, Schwellen und
Schotter ausgetauscht“, erläutert
ein Bahnsprecher. Dafür müssen
beide Gleise gesperrt werden. Das
eine wird saniert, das andere dient
für die Arbeitszüge. Darüber hinaus
stehen Arbeiten am Bahnübergang
Kölner Straße in Jüchen an.
Bereits vor zwei Jahren mussten
Fahrgäste des RE 8 und der RB 27
Geduld aufbringen. Damals hatte
die Bahn für rund neun Millionen
Euro den elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Grevenbroich und
Köln-Ehrenfeld grundlegend erneuert. Als Ersatz wurden damals
für rund acht Wochen mehrere Busverbindungen eingerichtet.
MELDUNGEN
Einbrecher hebeln
Terrassentür auf
NEUBRÜCK
(NGZ)
Geld
und
Schmuck erbeuteten Einbrecher am
Samstag in Neubrück. Zwischen 14
und 19.30 Uhr drangen sie in ein
Einfamilienhaus ein, nachdem sie
die Terrassentür aufgehebelt hatten.
Anwohner beobachteten gegen
19.30 Uhr vier Männer vor dem
Haus. Als das Quartett sich offensichtlich entdeckt fühlte, ging es
Richtung L 201 davon. Die Männer
sollen 20 bis 30 Jahre alt sein. Sie trugen Taschen und einen Laptop bei
sich. Hinweise unter 02131 3000.
Vortrag über „Trauern
vor dem Sterben“
GREVENBROICH (NGZ) Einen Vortrag
zum Thema „Trauer vorm Sterben“
hält Trauerbegleiter und Pfarrer im
Ruhestand Martin Letschert am
Donnerstag, 19. März, bei der JonaHospizbewegung am Ostwall 1. Beginn ist um 19 Uhr. Nach dem Vortrag ist ein Gespräch vorgesehen.
Letschert befasst sich mit der Situation der Angehörigen von Schwerkranken und den Spannungen, denen sie sich in der Sterbebegleitung
ausgesetzt fühlen. Er zeigt auf, wo
sie Begleitung erfahren können.
Versammlung der
Fahrradfreunde
WEVELINGHOVEN (NGZ) Die Orts-
gruppe Grevenbroich im Allgemeinen
Deutschen
Fahrrad-Club
(ADFC) trifft sich am Donnerstag,
19. März, zu ihrer Mitgliederversammlung in der Gaststätte „Erftblick“ an der Obermühle 2 in Wevelinghoven. Beginn ist um 19 Uhr. Bei
dem Treffen wird der Tourenplan für
2015 vorgestellt. Wolfgang Schäfer
blick darüber hinaus in einem Vortrag auf die Höhepunkte der vergangenen Saison zurück. Interessierte
Gäste sind willkommen.
Filmvortrag über die
Wolga in der Bücherei
GREVENBROICH (NGZ) Die Wolga,
der längste Fluss Europas, ist das
Thema eines Filmvortrags, den der
Allrather Helmut Klougt nach einer
Flusskreuzfahrt am Dienstag, 24.
März, um 19 Uhr in der Stadtbücherei auf der Stadtparkinsel zeigt. Der
Referent berichtet über die Fahrt
von der Einmündung des MoskauWolga-Kanals in die Wolga bis zu der
alten Stadt Uglitsch. Der Eintritt zu
der Veranstaltung ist frei, Spenden
für den Förderverein der Bücherei
sind willkommen.
Der Fackelzug zum Schützenfest
soll wieder deutlich größer werden
GREVENBROICH (cka) Gute Nach-
richten vom Bürgerschützenverein
Grevenbroich: In diesem Jahr stehen die Chancen gut, dass wieder
mehr als zehn eigene Großfackeln
Bestandteil des traditionellen Fackelzugs durch die Schlossstadt
sind. Der Umzug der großen, bunt
erleuchteten Figuren mit musikalischer Begleitung ist seit Jahrzehnten ein Höhepunkt des Schützenfestes in Grevenbroich und zieht
tausende Besucher an. Zuletzt beteiligten sich immer weniger Schützenzüge am Fackelbau, im vergangenen Jahr konnte der BSV nur
sechs eigene Fackeln präsentieren.
Das soll sich jetzt ändern. Das eigens dafür ins Leben gerufene Fackelbauteam will den Schützen die
Angst nehmen und sie dazu ermutigen, sich am Umzug mit einer selbst
gebauten Fackel zu beteiligen.
„Zehn Fackeln halten wir für realistisch. Mit den Fackeln umliegender Schützenvereine kommen wir
auf 13. Vielleicht beteiligen sich ja
noch mehr“, sagt BSV-Fackelbaubeauftragter Christoph Oberbach vom
Jägerzug „Waldeslust“, der selbst
seit 1985 begeisterter Fackelbauer
ist und die langjährige Tradition unbedingt erhalten möchte.
Hinter ihm stehen zwei weitere
Jäger, Willy Helfenstein und Josef
Flesch, die gemeinsam über die
Fackelbauer zeigen sich kreativ. So war im vergangenen Jahr etwa ein ein riesiger
Dino zu sehen, der für das Kneipensterben in der Stadt stand. ARCHIVFOTO: L. BERNS
„Schützenpost“ eine Umfrage gestartet haben, um erkennen zu können, warum sich immer weniger
Schützen am Fackelbau beteiligen.
Das Ergebnis: Viele fürchten den
Zeitaufwand oder trauen sich den
Bau handwerklich nicht zu.
Das Fackelbauteam des BSV reagiert jetzt verstärkt darauf – und
weist den Fackelbauern entsprechende Wagen, Grundgestelle, die
wichtigsten Materialien und sogar
Bauplätze zu. „Um den Umzug zu
erhalten, wollen wir die Fackelbauer
bei Bedarf auch unterstützen“, betont Oberbach. Zu hohe Kosten für
den Bau befürchteten die Schützen
hingegen nicht, mit dem FackelbauZuschuss des BSV ließe sich eine Fackel problemlos erstellen. „Was wir
allerdings anlegen wollen, ist eine
Art Werkzeug-Fundus, etwa für
Schweißgeräte“, erklärt Oberbach,
der sich freut, dass sich 2015 voraussichtlich deutlich mehr Fackelbauer
am Umzug beteiligen, als in den
Jahren davor.
Beigetragen haben dazu auch Fackelbaugemeinschaften, die sich
aus mehreren Schützenzügen zusammengeschlossen haben. Gebaut
wird zwei bis dreimal die Woche von
April bis August. Wer möchte, kann
noch mitmachen.