ngz GV-L2 C2 Grevenbroich DIENSTAG, 17. MÄRZ 2015 „Unser Dorf hat . . . keine digitale Zukunft“ Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zählt Hülchrath stets zu den Gewinnern. Beim schnellen Internet bleibt der Ort aber außen vor. VON ANDREAS BUCHBAUER Wolfgang Pesch hat sich eine LTE-Antenne zugelegt, doch er ist trotzdem unzufrieden mit dem Empfang in Hülchrath. NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS Liebe Abonnenten, ab dem 1. April 2015 beträgt der Preis für das Monatsabonnement 33,30 Euro. Damit erhalten Sie weiter nicht nur eine der profiliertesten, sondern auch günstigsten Tageszeitungen Deutschlands. Unser Digital Plus Paket erhöht sich um 1,10 Euro, in der Kombination mit der gedruckten Ausgabe steigt der Preis monatlich um 50 Cent. Als Regionalzeitung mit bundespolitischem Anspruch liegt unser Preis deutlich unter dem vergleichbarer Zeitungen. Unser Angebot ist thematisch breit angelegt. Wir sind in der Region zu Hause. Die Preisanpassung sichert inhaltliche Qualität und thematische Vielfalt, gerade im Lokalen. Zum Jahreswechsel traf uns der neue gesetzliche Mindestlohn auf der Kostenseite, der einen erheblichen Mehraufwand im Bereich der Zeitungszustellung bedeutet, insbesondere durch die Einführung umfassender und aufwendiger Dokumentationspflichten, die der Gesetzgeber vorgeschrieben hat. Die gesetzlichen Regelungen zum Mindestlohn betreffen außerdem auch viele unserer Zulieferer und Dienstleister, dies wirkt sich leider unvermeidlich auch auf unsere Kosten aus. Für Abonnenten, die den Bezugspreis per Abbuchungsauftrag begleichen, erledigen wir alle BankFormalitäten. Leser, die noch per Dauerauftrag zahlen, bitten wir, die entsprechende Änderung ihrem Geldinstitut mitzuteilen. Ihre NEUSS-GREVENBROICHER ZEITUNG NGZ-KONTAKTE INTERNET Worauf die Telekom beim schnellen Netz setzt VDSL 100 Mit Vectoring-Technik rüstet die Telekom ihr VDSL-Netz auf. Es werden Geschwindigkeiten bis 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim Down- und 40 MBit/s beim Upload geboten. LTE bezeichnet die vierte Mobilfunkgeneration und liefert in der Regel bis zu 50 Mbit/s – theoretisch. Denn die Nutzer teilen sich eine Versorgungszelle. Das schlägt sich auf die Qualität nieder. Mobillfunkmasten in anderen Orten, ohne Antennenfelder in Richtung Hülchrath. Selbst mit einer LTE-Außenantenne ist Surfen im Internet eine Qual.“ Die Hülchrather hoffen, beim Breitbandausbau doch noch einbezogen zu werden. Bereits 2014 haben sie Unterschriften gesammelt, um auf die Unterversorgung beim Mobilfunk hinzuweisen. Innerhalb von fünf Tagen kamen 200 Unterschriften zusammen. „Wir haben auch verschiedene Anbieter kontaktiert“, sagt Pesch. In Gesprächen hat die Wirtschaftsförderung der Stadt die Telekom auf die Problematik hingewiesen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat in einem Schreiben an das Unternehmen klargestellt, dass es in Hülchrath, Neukirchen und Umgebung keine funktionsfähige Netzversorgung mit 3G – damit ist der Mobilfunkstandard der dritten Generation gemeint – oder LTE gibt. Auch deshalb stößt der Verweis der Telekom auf ihr Hybridangebot im Ort auf Unverständnis. Aufgeben möchte Wolfgang Pesch die Hoffnung auf ein schnelleres Netz nicht. „Aber nach dem Großausbau im Vorwahlbereich 02182 wird die Telekom in diesen Ortsteilen sicher auf Jahre keinen weiteren Ausbau starten“, meint er. „Für Hülchrath wäre das ein klarer Standortnachteil.“ Bahn-Kunden müssen in Busse umsteigen Die DB erneuert Gleise auf der Trasse der RE 8 und RB 27. Fahrtzeiten sind bis zu 48 Minuten länger. VON CARSTEN SOMMERFELD GREVENBROICH Viele Fahrgäste der Deutschen Bahn müssen sich ab Ende März auf längere und geänderte Fahrtzeiten sowie auf Schienenersatzverkehr einrichten. Betroffen sind sowohl der Regionalexpress 8 als auch die Regionalbahn 27 (beide Mönchengladbach–Koblenz), die im Grevenbroicher Bahnhof halten. Wegen Gleisbauarbeiten wird die Strecke zwischen Grevenbroich und Mönchengladbach von Mittwoch 25. März, 22.45 Uhr, bis zum 16. April gesperrt, statt der Züge fahren dort dann Busse. Die Fahrgäste des RE 8 müssen in Grevenbroich in den Bus umsteigen und nach Mönchengladbach weiterfahren. Die Fahrtzeit wird wegen des Ersatzverkehrs 37 bis 41 Minuten länger als gewohnt sein. Fahrgäste sollten sich also bei Bedarf eine frühere Verbindung heraussuchen, um rechtzeitig ihr Ziel zu erreichen. Auf der RB 27 fahren die Ersatzbusse sogar zwischen den Bahnhöfen Rommerskirchen und Mön- Neue Info-Mappe bietet Freizeit-Tipps für Familien Neben Radtouren finden sich kostenlose Aktivitäten. GREVENBROICH (csk) Passend zum frühlingshaften Wetter hat die Stadt Grevenbroich in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Kreis einen Familienfreizeitführer erstellt. Er soll Familien mit Kindern Lust darauf machen, Neues vor der eigenen Haustüre zu entdecken. 5000 Exemplare sind unter anderem im Rathaus und im Bürgerbüro erhältlich. „Es sollte selbstverständlich sein, dass Eltern sich gut zurechtfinden und wissen, dass man preiswert oder sogar kostenlos etwas Schönes in Grevenbroich machen kann“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit Blick auf den neuen Freizeitführer. So beinhaltet die Lokalredaktion Grevenbroich Wiljo Piel (wilp): 02181 69515 Daniela Buschkamp (busch-): 02181 69516 Carsten Sommerfeld (cso-): 02181 69531 Andreas Buchbauer (abu): 02181 69533 Telefax: 02181 69517 E-Mail: [email protected] Anzeigen: 02131 404-200, Fax -114 E-Mail: [email protected] Leserservice: 0800 32 32 333 (kostenl.) Mo.-Fr. 6.30–16, Sa. 6.30–12 Uhr E-Mail: [email protected] Service-Punkt: Thomas Cook Reisebüro, Ostwall 31, 41515 Grevenbroich HÜLCHRATH Für Wolfgang Pesch ist der Geschwindigkeitstest ernüchternd. „Der LTE-Empfang in Hülchrath ist so gut wie nicht vorhanden“, sagt er. Um es zu zeigen, führt Pesch den Geschwindigkeitstest mit dem iPad durch. Beim Download erreicht er gerade mal 2,64 Megabit pro Sekunde (MBit/s), beim Upload sieht es mit 0,05 MBit/s noch katastrophaler aus. Wenn jemand mit diesem Tempo im Netz surft, dann ist das, als müsste Sebastian Vettel zu Fuß an einem Formel 1-Rennen teilnehmen. „In unserem Ort herrscht die digitale Steinzeit“, sagt Pesch. „Hülchrath, das mehrfach beim Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft’ ausgezeichnet wurde, hat offenbar keine digitale Zukunft.“ Große Hoffnungen hatten die Bürger im Ort – ebenso wie in Neukirchen – auf den Netzausbau der Telekom gesetzt. Der ehemalige Staatskonzern rüstet sein VDSLNetz nach dem Vorwahlbereich 02181 jetzt zwar auch im Bereich 02182 mit der sogenannten Vectoring-Technik auf. Wer daran partizipiert, soll im 02182-Bereich ab Ende des Jahres eine deutlich schnellere Internetverbindung mit Geschwindigkeiten bis 100 MBit/s beim Down- und 40 MBit/s beim Upload nutzen können. Hülchrath und Neukirchen bleiben allerdings außen vor. Das hatte Frank Neiling, regionaler Ansprechpartner für den Breitbandausbau bei der Telekom, in der vergangenen Woche erklärt. In Hülchrath und Neukirchen setzt die Telekom stattdessen auf ihr sogenanntes „Hybrid“-Angebot – eine Verzahnung von Festnetz und Mobilfunk. „Voraussetzung ist ein ausreichender LTE-Empfang“, erklärt Neiling. Und genau das ist für die Hülchrather ein Problem. „Da nutzt uns ein Hybridangebot gar nichts – und das müsste die Telekom auch wissen“, meint Pesch. „Die LTE-Antennen stehen wie die Im Freizeitplaner finden sich schöne Rad-Strecken. ARCHIVFOTO: M. REUTER Mappe neben zwei Radrouten auch Tipps für Familien-Rallyes, eine Einladung zum Geo-Caching, einem Flugblatt mit Informationen zum Historischen Rundgang durch die Innenstadt sowie dem Energiepfad und weitere nützliche Informationen. Tillmann Lonnes, KreisJugenddezernent betont: „Mit 102 Quadratmetern Fläche ist Grevenbroich die größte und auch grünste Kommune im Kreis, sie hat auch landschaftlich viel zu bieten.“ Es sei wichtig für Kinder, zu erfahren, „wie die Welt draußen aussieht“. Der Fahrrad-Plan, der zu großen Teilen vom ADFC entwickelt wurde, bietet neben den Routen viele zusätzliche sehenswerte Punkte wie Spielplätze, das Wildgehege oder schöne Wiesen, auf denen ein Picknick gemacht werden kann. Zu vielen Sehenswürdigkeiten, wie Schloss Hülchrath, finden sich auf dem Plan kurze Info-Texte. Rainhard Giese vom Kreis-Jugendamt sagt: „Die Idee war, Möglichkeiten aufzuzeigen, die nicht kommerziell orientiert und für jedermann zugänglich sind.“ Die Bürger sollen so ihre Heimat besser kennenlernen. Die Radtouren sind angelegt, dass sie für alle schaffbar sind. Wolfgang Pleschka vom ADFC: „Wer mehr möchte, der kann mehr haben. Die Strecken sind flexibel.“ chengladbach, die Fahrtzeit ist 48 Minuten länger. Die Bauarbeiten werden allerdings für das Osterwochenende unterbrochen. Von Karfreitag, 3. April, bis in die frühen Morgenstunden des 7. April verkehren laut Bahn auf beiden Linien wieder die Züge. Der Grund für den Ersatzverkehr: „Auf zwei jeweils ein Kilometer langen Abschnitten zwischen Jüchen und Mönchengladbach-Rheydt werden Gleise, Schwellen und Schotter ausgetauscht“, erläutert ein Bahnsprecher. Dafür müssen beide Gleise gesperrt werden. Das eine wird saniert, das andere dient für die Arbeitszüge. Darüber hinaus stehen Arbeiten am Bahnübergang Kölner Straße in Jüchen an. Bereits vor zwei Jahren mussten Fahrgäste des RE 8 und der RB 27 Geduld aufbringen. Damals hatte die Bahn für rund neun Millionen Euro den elf Kilometer langen Abschnitt zwischen Grevenbroich und Köln-Ehrenfeld grundlegend erneuert. Als Ersatz wurden damals für rund acht Wochen mehrere Busverbindungen eingerichtet. MELDUNGEN Einbrecher hebeln Terrassentür auf NEUBRÜCK (NGZ) Geld und Schmuck erbeuteten Einbrecher am Samstag in Neubrück. Zwischen 14 und 19.30 Uhr drangen sie in ein Einfamilienhaus ein, nachdem sie die Terrassentür aufgehebelt hatten. Anwohner beobachteten gegen 19.30 Uhr vier Männer vor dem Haus. Als das Quartett sich offensichtlich entdeckt fühlte, ging es Richtung L 201 davon. Die Männer sollen 20 bis 30 Jahre alt sein. Sie trugen Taschen und einen Laptop bei sich. Hinweise unter 02131 3000. Vortrag über „Trauern vor dem Sterben“ GREVENBROICH (NGZ) Einen Vortrag zum Thema „Trauer vorm Sterben“ hält Trauerbegleiter und Pfarrer im Ruhestand Martin Letschert am Donnerstag, 19. März, bei der JonaHospizbewegung am Ostwall 1. Beginn ist um 19 Uhr. Nach dem Vortrag ist ein Gespräch vorgesehen. Letschert befasst sich mit der Situation der Angehörigen von Schwerkranken und den Spannungen, denen sie sich in der Sterbebegleitung ausgesetzt fühlen. Er zeigt auf, wo sie Begleitung erfahren können. Versammlung der Fahrradfreunde WEVELINGHOVEN (NGZ) Die Orts- gruppe Grevenbroich im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) trifft sich am Donnerstag, 19. März, zu ihrer Mitgliederversammlung in der Gaststätte „Erftblick“ an der Obermühle 2 in Wevelinghoven. Beginn ist um 19 Uhr. Bei dem Treffen wird der Tourenplan für 2015 vorgestellt. Wolfgang Schäfer blick darüber hinaus in einem Vortrag auf die Höhepunkte der vergangenen Saison zurück. Interessierte Gäste sind willkommen. Filmvortrag über die Wolga in der Bücherei GREVENBROICH (NGZ) Die Wolga, der längste Fluss Europas, ist das Thema eines Filmvortrags, den der Allrather Helmut Klougt nach einer Flusskreuzfahrt am Dienstag, 24. März, um 19 Uhr in der Stadtbücherei auf der Stadtparkinsel zeigt. Der Referent berichtet über die Fahrt von der Einmündung des MoskauWolga-Kanals in die Wolga bis zu der alten Stadt Uglitsch. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, Spenden für den Förderverein der Bücherei sind willkommen. Der Fackelzug zum Schützenfest soll wieder deutlich größer werden GREVENBROICH (cka) Gute Nach- richten vom Bürgerschützenverein Grevenbroich: In diesem Jahr stehen die Chancen gut, dass wieder mehr als zehn eigene Großfackeln Bestandteil des traditionellen Fackelzugs durch die Schlossstadt sind. Der Umzug der großen, bunt erleuchteten Figuren mit musikalischer Begleitung ist seit Jahrzehnten ein Höhepunkt des Schützenfestes in Grevenbroich und zieht tausende Besucher an. Zuletzt beteiligten sich immer weniger Schützenzüge am Fackelbau, im vergangenen Jahr konnte der BSV nur sechs eigene Fackeln präsentieren. Das soll sich jetzt ändern. Das eigens dafür ins Leben gerufene Fackelbauteam will den Schützen die Angst nehmen und sie dazu ermutigen, sich am Umzug mit einer selbst gebauten Fackel zu beteiligen. „Zehn Fackeln halten wir für realistisch. Mit den Fackeln umliegender Schützenvereine kommen wir auf 13. Vielleicht beteiligen sich ja noch mehr“, sagt BSV-Fackelbaubeauftragter Christoph Oberbach vom Jägerzug „Waldeslust“, der selbst seit 1985 begeisterter Fackelbauer ist und die langjährige Tradition unbedingt erhalten möchte. Hinter ihm stehen zwei weitere Jäger, Willy Helfenstein und Josef Flesch, die gemeinsam über die Fackelbauer zeigen sich kreativ. So war im vergangenen Jahr etwa ein ein riesiger Dino zu sehen, der für das Kneipensterben in der Stadt stand. ARCHIVFOTO: L. BERNS „Schützenpost“ eine Umfrage gestartet haben, um erkennen zu können, warum sich immer weniger Schützen am Fackelbau beteiligen. Das Ergebnis: Viele fürchten den Zeitaufwand oder trauen sich den Bau handwerklich nicht zu. Das Fackelbauteam des BSV reagiert jetzt verstärkt darauf – und weist den Fackelbauern entsprechende Wagen, Grundgestelle, die wichtigsten Materialien und sogar Bauplätze zu. „Um den Umzug zu erhalten, wollen wir die Fackelbauer bei Bedarf auch unterstützen“, betont Oberbach. Zu hohe Kosten für den Bau befürchteten die Schützen hingegen nicht, mit dem FackelbauZuschuss des BSV ließe sich eine Fackel problemlos erstellen. „Was wir allerdings anlegen wollen, ist eine Art Werkzeug-Fundus, etwa für Schweißgeräte“, erklärt Oberbach, der sich freut, dass sich 2015 voraussichtlich deutlich mehr Fackelbauer am Umzug beteiligen, als in den Jahren davor. Beigetragen haben dazu auch Fackelbaugemeinschaften, die sich aus mehreren Schützenzügen zusammengeschlossen haben. Gebaut wird zwei bis dreimal die Woche von April bis August. Wer möchte, kann noch mitmachen.
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