KOnzert Mit Paukenschlag 8. heilbronner konzert mi 15. april 2015 19.30 uhr theodor-heuss-saal harmonie heilbronn 8. heilbronner konzert KOnzert Mit Paukenschlag Sergei Nakariakov // Trompete Herbert Schuch // Klavier Gustavo Gimeno // Dirigent Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Joseph Haydn (1732-1809) ca. 25 Min. I. Allegro // II. Adagio // III. Menuetto // IV. Finale (Allegro) Sinfonie Es-Dur Hob. I:43 „Merkur“ (1770/71) Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) ca. 35 Min. I. Allegro con spirito // II. Andante // III. Rondo (Allegro) Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur (1803) PAUSE (exklusiver CD-Verkauf im Foyer) Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35 (1933) ca. 20 Min. I. Allegretto // II. Lento // III. Moderato // IV. Allegro con brio Joseph Haydn (1732-1809) Sinfonie G-Dur Hob. I:94 „Mit dem Paukenschlag“ (1791) ca. 25 Min. I. Adagio – Vivace Assai // II. Andante III. Menuetto (Allegro molto) // IV. Finale (Allegro di molto) Mit freundlicher Unterstützung von Herbert Schuch Joseph Haydn „Surprise“ – dieser Beiname hat sich im englischen Sprachraum für Joseph Haydns Sinfonie Nr. 94 eingebürgert. Er könnte allerdings ebensogut für die drei übrigen Werke des heutigen Programms stehen, denn Überraschungen, bewusste Täuschungen der Hörerwartung enthalten sie alle in reichem Maß. Einige dieser Überraschungen entfalten ihre Wirkung auch in unserer Zeit noch ganz unmittelbar – etwa die harten Stilbrüche in Schostakowitschs erstem Klavierkonzert. Eine andere Überraschung hat sich inzwischen ein wenig abgenutzt: Auf das berühmte Fortissimo im Andante der späten Haydn-Sinfonie lauern heutige Zuhörer ja geradezu. Und dann gibt es paradoxerweise auch Überraschungen, auf die man vorbereitet sein muss, um sie würdigen zu können: Nur wer sich in die Erwartungshaltung der Hörer im frühen 19. Jahrhundert versetzt, kann mit ihnen über die völlig neuartige Führung der Trompetenstimme in Johann Nepomuk Hummels Konzert staunen. Harmlos bis exzentrisch – Joseph Haydns Sinfonie Nr. 43 In Haydns künstlerischer Entwicklung war die Zeit von etwa 1765 bis Anfang der 1770er von entscheidender Bedeutung. Musikautoren haben für sie den Begriff einer „Sturm und Drang“-Periode eingeführt. Zwar erscheint diese Charakterisierung nicht ganz treffend, denn Haydns Persönlichkeit hatte nichts vom Weltschmerz und der genialischen Unruhe der „Sturm und Drang“-Literaten, die wenige Jahre später in Europa für Furore sorgten. Doch eine ganze Reihe von Werken des fürstlich Esterhazyschen Kapellmeisters rechtfertigt den Begriff „Sturm und Drang“ dennoch. Während andere Komponisten Sinfonien nur als gefällige Unterhaltungsmusik verstanden, zeigen Haydns Werke um 1770 eine unerhörte Experimentierfreude und eine Ausdrucksintensität, wie sie die Zeitgenossen allenfalls aus der Oper kannten. Sie spiegelt sich teils in populären Beinamen wie „La Passione“ (Sinfonie Nr. 49), „Trauersinfonie“ (Nr. 44) oder „Lamentatione“ (Nr. 26). Und auch die Sinfonie Nr. 43 mit dem weniger passenden, erst im 19. Jahrhundert eingeführten Titel „Merkur“ erweist sich als höchst unkonventionell. Der erste Satz des 1770/71 entstandenen Werks beginnt scheinbar harmlos mit einem Thema aus mehreren Phrasen, die jeweils nach einem eröffnenden Forte-Schlag mit sanften, entspannten Klängen zur Grundtonart Es-Dur zurückfinden. Erst in Takt 26, nachdem der Hörer fast schon die Hoffnung auf neue Entwicklungen aufgegeben hat, stürzen plötzlich die Violinen mit lauten Tremolo-Sechzehnteln herab und der harmonische Rhythmus beschleunigt sich. Eine kraftvolle Überleitung führt zum zweiten Thema, das wie oft bei Haydn aus dem ersten abgeleitet ist. Nach der Wiederholung der Exposition narrt Haydn den Hörer in der Durchführung mit einer Reihe von „Scheinreprisen“ bis der Satzbeginn tatsächlich wieder aufgenommen wird. Vom Klang der gedämpften Violinen und ihrer empfindsamen Seufzermelodik ist das folgende Adagio geprägt. Im Menuett stiften motivische Gemeinsamkeiten mit dem ersten Allegro einen satzübergreifenden Zusammenhang. Das Finale schließlich wirkt mit seinen melodischen Aufwärtssprüngen, chromatischen Fortschreitungen und vor allem den unregelmäßigen Phrasenlängen und Pausen noch um einiges exzentrischer als der Kopfsatz. Von der Fanfare zur Melodie – Johann Nepomuk Hummels Trompetenkonzert Johann Nepomuk Hummels Konzert aus dem Jahr 1803 spricht uns durch seine musikalischen Qualitäten noch heute unmittelbar an, doch seine historische Bedeutung können Johann Nepomuk Hummel moderne Hörer leicht übersehen. Um 1800 wäre den meisten Musikern nämlich die Komposition eines Trompetenkonzerts völlig abwegig erschienen: Längst war ja die barocke Kunst des Clarinblasens, die dem Trompeter eine komplette Tonskala bereit stellte (allerdings nur in der höchsten und schwierigsten Lage), zur Bedeutungslosigkeit abgesunken. Und wie sollte man mit den wenigen natürlichen Obertönen der tiefen und mittleren Lage Melodien oder gar virtuose Passagen spielen, wie sie ein Solokonzert verlangt? Doch bereits seit dem späten 18. Jahrhundert experimentierten in verschiedenen europäischen Städten junge Trompeter mit baulichen Veränderungen ihres Instruments. Mit verlängernden Setzstücken, Klappen, Zügen und schließlich Ventilen suchten sie die Lücken zwischen den Tönen der Naturtonreihe im mittleren und tiefen Register zu schließen. Einer dieser innovativen Musiker war Anton Weidinger (1767–1852), Trompeter des Wiener Hoforchesters. Er entwickelte die erste voll chromatische Trompete, indem er Löcher in das Rohr bohrte, die er mit gepolsterten Klappen versah. Und um seine Erfindung bekannt zu machen, bestellte er Konzerte – etwa bei Joseph Haydn, Leopold Kozeluch, Franz Xaver Süßmayr – und bei Johann Nepomuk Hummel. Hummel war vor allem als Klaviervirtuose berühmt, doch sein Schaffen umfasste sämtliche Gattungen von der Orches- ter- und Kammermusik über Kirchenkompositionen bis hin zu Bühnenwerken – wie es seine Positionen als Konzertmeister des Fürstenhauses Esterházy in Eisenstadt (1804–1811), Opernchef in Stuttgart (1816–1819) und Kapellmeister in Weimar (1819–1837) eben mit sich brachten. Heute werden vor allem noch seine beiden Bläserkonzerte gespielt: eines für Fagott und das Trompetenkonzert, das Anton Weidinger am Neujahrstag 1804 erstmals aufführte. Sein Solopart beginnt mit einem aufwärts gerichteten Dreiklang gefolgt von einer fallenden Oktav im punktierten Rhythmus. Dieser Anfang muss das zeitgenössische Publikum eingelullt haben, denn für fanfarenartige Motive und rhythmische Akzentuierung war die Trompete traditionell ja auch im Orchester zuständig. Gleich im Anschluss folgt jedoch höchst überraschend eine Melodie in kleinen und dann noch kleineren, nämlich chromatischen Tonschritten. Das Ende der Stelle klingt wieder so unschuldig wie ihr Beginn: Wir hören Dreiklänge und einen Oktavsprung. In der Durchführung des Kopfsatzes nutzt Hummel die Möglichkeiten des Instruments, um auch in entferntere Tonarten zu modulieren. Und im folgenden Andante, das mit seinem Moll-Beginn fast an ein romantisches Nocturne denken lässt, hat die Trompete Triller und andere Verzierungen auszuführen. Einen Marsch von Luigi Cherubini zitiert Hummel schließlich im hochvirtuosen Rondo – er wird heutigen Hörern kaum mehr bekannt sein, doch damals sorgte der „Themenklau“ sicher für Heiterkeit. Appassionata und Gassenhauer – Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 1 Dmitri Schostakowitschs Konzert op. 35 aus dem Jahr 1933 ist unter zwei Bezeichnungen bekannt. Heute firmiert es meist als „Klavierkonzert Nr. 1“, doch bevor Schostakowitsch 1956/57 für seinen Sohn Maxim ein zweites Konzert schrieb, trug das Werk den Titel „Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester“. Tatsächlich ist der Einsatz der Trompete als zweites Soloinstrument ein auffälliger Zug des Konzerts. Sie ist zwar kein völlig gleichwertiger Partner des Klaviers, steuert aber immer wieder Kommentare, Erwiderungen und witzig-ironische Einwürfe bei. Und vor allem trägt sie viel zum parodistischen Charakter der Komposition bei. Die- ser Charakter zeigt sich gleich zu Beginn des ersten Satzes, wenn nach wenigen Takten die ersten Töne von Beethovens „Appassionata“-Sonate erklingen. Dem pathetischen Gestus dieser Eröffnung stellt Schostakowitsch ohne Übergang wunderschöne lyrische, aber auch bewusst triviale Melodien, freche Schlager-Intonationen und schmissige Fanfaren gegenüber. Eine Atmosphäre unruhiger Melancholie prägt den zweiten Satz. Langsame Walzerfiguren begleiten zu Beginn die klagende Melodie der Violine, bevor der Pianist einsetzt. Nach einem Solo des Klaviers steigert sich die Spannung, bis der Satz in schweren Bass-Akkorden des Klaviers seinen Höhepunkt erreicht und schließlich wieder den langsamen Walzer des Beginns aufnimmt – nun mit der Trompete als Dialogpartner. Kaum mehr als ein kurzes Zwischenspiel bietet der dritte Satz. Zum parodistischen Charakter des Kopfsatzes kehrt danach das quirlige Finale zurück. Bekannte Melodien werden zitiert, etwa aus Beethovens Rondo „Die Wut über den verlorenen Groschen“, einer Klaviersonate von Haydn (D-Dur Hob. XVI:37) oder einem Gassenhauer aus der ukrainischen Hafenstadt Odessa („Wie laut war es doch im Haus der Schneersons“). Aber auch bestimmte Stile wie Zirkusmusik oder Vaudeville nimmt Schostakowitsch aufs Korn. In vielen Melodien tragen „falsche“ Noten und abrupte Tonartwechsel zum humoristischen Eindruck bei. Wie schon der erste Satz wirkt auch der vierte mit seinen Verfolgungsjagden und melodramatischen Szenen fast wie Musik zu einem Stummfilm. Nicht umsonst hatte sich Schostakowitsch während einiger Studienjahre seinen Lebensunterhalt als Kinopianist verdient. Mit Pauken gegen Musikfeinde – Haydns Sinfonie Nr. 94 Gut zwei Jahrzehnte nach der Sinfonie Nr. 43 und unter ganz anderen Bedingungen schrieb Joseph Haydn seine Sinfonie Nr. 94. Als sein Dienstherr Fürst Nikolaus Esterházy 1790 starb, löste dessen Sohn Anton die Kapelle auf. Abgesichert durch eine stattliche Pension, reiste Haydn nach London, um zu den Subskriptionskonzerten des Geigers Johann Peter Salomon sechs Sinfonien (Nr. 93–98) beizusteuern. Sechs weitere kamen bei einem zweiten England-Aufenthalt 1794/95 zur Aufführung. Die Kritiken waren ausgezeichnet: „Nie vielleicht“, so berichtete der „Morning Chronicle“, „hatten wir einen reicheren musikalischen Genuss. Freilich ist es nicht zu verwundern, dass Haydn den für Musik empfänglichen Herzen ein Gegenstand der Verehrung, ja Anbetung sein muss; denn gleich unserm Shakespeare bewegt und regiert er die Leidenschaften nach seinem Willen.“ Seinen Erfolg musste sich Haydn allerdings hart erarbeiten, denn die SalomonKonzerte, bei denen er unter Vertrag stand, rivalisierten mit den „Professional Concerts“. Im Wettstreit um die attraktivste Musik hatte dieses Unternehmen den Haydn-Schüler Ignaz Pleyel (1757–1831) für sich gewonnen und streute nun gezielt das Gerücht, Haydn sei müde und ausgelaugt. Dieser ließ sich davon nicht irritieren und nach einigen Monaten konnte er zufrieden feststellen: „Ohngeachtet der großen Opposition und Musikfeinde, so wider mich sind und sich besonders samt meinem Schüler Pleyel diesen Winter alle Mühe gaben, mich herabzusetzen, erhielte ich (gottlob) die Oberhand.“ Einen wesentlichen Anteil daran hatte zweifellos die triumphale Uraufführung der Sinfonie Nr. 94 G-Dur am 23. März 1792. Und diese Aufführung wiederum verdankte ihren Erfolg zum großen Teil einem einzigen Takt, nämlich dem sechzehnten des zweiten Satzes. Zuvor wird in diesem Andante mit Variationen eine einfache, volksliedhafte Melodie leise von den Geigen vorgetragen. Die ersten acht Takte des Themas werden noch leiser wiederholt, bevor ein völlig überraschendes Fortissimo des ganzen Orchesters die Idylle zerstört. Danach setzt Haydn den Satz fort, als wäre nichts gewesen. Natürlich liegt die Vermutung nahe, der Komponist habe mit diesem Überraschungscoup die „Konzertschläfer“ im Publikum aufschrecken wollen. Danach befragte ihn auch sein Biograph Georg August Griesinger: „Nein, erhielt ich zur Antwort, sondern es war mir daran gelegen, das Publikum durch etwas Neues zu überraschen und auf eine brillante Art zu debütieren, um mir nicht den Rang von Pleyel, meinem Schüler, ablaufen zu lassen [...] Das erste Allegro meiner Sin- fonie wurde schon mit unzählichen Bravos aufgenommen, aber der Enthusiasmus erreichte bei dem Andante mit dem Paukenschlag den höchsten Grad. ‚Ancora, Ancora!’ schallte es aus allen Kehlen, und Pleyel selbst machte mir über meinen Einfall sein Kompliment.“ Über dem spektakulären Effekt, der dem Werk die Beinamen „Mit dem Paukenschlag“ und „Surprise“ einbrachte, sollte man allerdings nicht die Qualitäten der übrigen Sätze vergessen. Der Kopfsatz mag dem Londoner Publikum vielleicht wegen des tänzerischen Charakters (6/8-Takt) der beiden Themen gefallen haben. Das Menuett nähert sich vor allem durch sein rasches Tempo einem Scherzo an, und das Finale beeindruckt gleichermaßen durch raffinierte Konstruktion (als Sonatenrondo) und effektvolle Virtuosität. Jürgen Ostmann Sergei Nakariakov Geboren wurde Sergei Nakariakov 1977 in Gorki. Seine musikalische Laufbahn begann er zunächst mit dem Klavierspiel, ab 1986 folgte dann ein intensives Trompetenstudium. Seit Anfang der 90er Jahre ist er in vielen Musikmetropolen und bei zahlreichen Festivals aufgetreten, so u. a. in der Royal Festival Hall, bei den Musikfestivals in Cannes, Menton, Strasbourg, Verbier, Montreux, Mostly Mozart in New York und bei den Proms in London. Außerdem unternimmt er regelmäßig Tourneen durch Japan. Zahlreiche Begegnungen mit renommierten Solisten zeichneten hierbei Sergei Nakariakovs Weg. Unter anderem spielte er mit Evgeni Kissin Schostakowitschs Klavierkonzert Nr. 1 in Finnland, mit Tatjana Nikolaeva bei den Salzburger Festspielen und mit Martha Argerich beim Festival in Montreux. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammengearbeitet hat, gehören Vladimir Ashkenazy, Yuri Bashmet, Jiří Bělohlávek, Christoph Eschenbach, Dmitri Kitajenko, Emmanuel Krivine, Sir Neville Marriner, Kent Nagano und Jaap van Zweden. 2002 wurde er mit dem ECHO Klassik als Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet. In Deutschland verbuchte Sergei Nakariakov seine jüngsten Erfolge u. a. mit Gastspielen in der Hamburger Laeiszhalle und der Alten Oper Frankfurt, beim Kissinger Sommer, beim Rheingau und Schleswig-Holstein Musik Festival. Regelmäßig unternimmt der Ausnahme-Trompeter ausgedehnte Tourneen und spielt Konzerte in allen wichtigen Städten des Landes. Er konzertierte unter anderem mit dem BBC Symphony Orchestra, St. Martin in the Fields, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Radiosinfonie-Orchester Frankfurt, RSO Stuttgart, dem Rundfunksinfonieorchester Saarbrücken, dem MDR-Sinfonieorchester Leipzig, dem Kölner sowie dem Zürcher und Münchner Kammerorchester. Jörg Widmann komponierte eigens für Sergei Nakariakov das Trompetenkonzert „Ad Absurdum“. Der Komponist hat ihm das Werk nicht nur gewidmet, sondern auch auf die einzigartigen technischen Fähigkeiten und die damit verbundenen Möglichkeiten der sogenannten „Zirkularatmung“ zugeschnitten. Seine Diskographie umfasst die berühmtesten Trompetenkonzerte und Solowerke sowie Bearbeitungen hochvirtuoser Instrumentalkonzerte, die er u. a. mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn sowie dem Philharmonia Orchestra of London unter der Leitung von Vladimir Ashkenazy eingespielt hat. 2012 erschien bei Warner eine Recital-CD mit dem Titel „Widmung“, die Sergei Nakariakov und seine langjährige Klavierpartnerin Maria Meerovitch eingespielt haben. Herbert Schuch Der Pianist Herbert Schuch hat sich mit seinen dramaturgisch durchdachten Konzertprogrammen und CD-Aufnahmen als einer der interessantesten Musiker seiner Generation einen Namen gemacht. 2013 erhielt er den ECHO Klassik für seine Aufnahme des Klavierkonzerts von Viktor Ullmann sowie Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Olari Elts. Bereits 2012 war Herbert Schuch für seine Aufnahme der Quintette für Klavier und Bläser von Mozart und Beethoven mit einem ECHO Klassik in der Kategorie „Kammermusikeinspielung des Jahres“ ausgezeichnet worden. Herbert Schuch arbeitet unter anderem mit Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra, der Camerata Salzburg, dem Residentie Orkest Den Haag, den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie und den Rundfunkorchestern des hr, MDR, WDR, NDR Hannover und DR (Danmarks Radio). Er ist regelmäßig Gast bei Festspielen wie dem Heidelberger Frühling, dem Kissinger Sommer, dem Rheingau Musik Festival, dem Klavier-Festival Ruhr und den Salzburger Festspielen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet ihn mit Dirigenten wie Pierre Boulez, Andrey Boreyko, Douglas Boyd, Lawrence Foster, Eivind Gullberg Jensen, Jakub Hrusa, Jun Märkl, Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, Michael Sanderling und Alexander Vedernikov. 2014 präsentiert Herbert Schuch einen Zyklus aus sechs Konzertprogrammen mit Werken von Franz Schubert und Leoš Janáček an verschiedenen Orten, unter anderem dem Mozarteum Salzburg. Passend dazu erschien im Herbst 2013 eine Solo-CD von Herbert Schuch, auf der er mit Werken von Franz Schubert und Leoš Janáček zu hören ist. Herbert Schuch wurde 1979 in Temeschburg (Rumänien) geboren. Nach erstem Klavierunterricht in seiner Heimatstadt übersiedelte die Familie 1988 nach Deutschland, wo er seither lebt. Seine musikalischen Studien setzte er bei Kurt Hantsch und dann bei Karl-Heinz Kämmerling am Salzburger Mozarteum fort. In jüngster Zeit erfährt Herbert Schuch in besonderer Weise Prägung in der Begegnung und Arbeit mit Alfred Brendel. Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann, den Casagrande-Wettbewerb, den London International Piano Competition und den Internationalen Beethovenwettbewerb Wien. Herbert Schuch engagiert sich neben seiner Konzerttätigkeit in der von Lars Vogt gegründeten Organisation „Rhapsody in School“, welche sich für die Vermittlung von Klassik in Schulen einsetzt. Gustavo Gimeno Nach Debüts beim Royal Concertgebouw Orchestra, den Münchner Philharmonikern und weiteren internationalen Klangkörpern wurde Gustavo Gimeno im Juni 2014 zum neuen Musikdirektor des Orchestre Philharmonique du Luxembourg berufen und tritt diese Position mit Beginn der Spielzeit 2015/16 an. Gastdirigate führen Gustavo Gimeno in der Spielzeit 2014/15 zu Orchestern wie dem Tonhalle Orchester Zürich, Rotterdam Philharmonic Orchestra, City of Birmingham Sympho- ny Orchestra, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, Netherlands Radio Philharmonic Orchestra, Orquesta Sinfónica de RTVE oder dem Danish National Symphony Orchestra. Am Palau de les Arts Reina Sofía Valencia leitet Gustavo Gimeno im Frühjahr 2015 eine Neuproduktion von Bellinis „Norma“. Seine internationale Dirigentenkarriere begann Gustavo Gimeno 2012, zu dieser Zeit noch Solo-Schlagzeuger beim Royal Concertgebouw Orchestra, als Assistent von Mariss Jansons. Maßgebliche Erfahrungen in den vergangenen Jahren sammelte er zudem als Assistent von Bernard Haitink und Claudio Abbado, der als Mentor seinen Werdegang intensiv förderte und ihn in vielerlei Hinsicht prägte. Gustavo Gimenos musikalische Offenheit zeigt sich in der engen musikalischen Zusammenarbeit mit Komponisten wie Pierre Boulez, Peter Eötvös, George Benjamin, Theo Loevendie, Jacob ter Veldhuis oder dem jungen spanischen Komponisten Francicso Coll. Im Februar 2014 dirigierte er die Europäische Erstaufführung von Magnus Lindbergs 2. Klavierkonzert, eine Auftragskomposition des Royal Concertgebouw Orchestra, gespielt von Yefim Bronfman. Gustavo Gimeno, 1976 im spanischen Valencia geboren, lebt mit seiner Familie in Amsterdam. besetzung 8. heilbronner konzert Violine 1 Zohar Lerner Dr. Nanna Koch Marlise Riniker Aleksandar Maletic Jun Hee An Rebecca Boyer Violine 2 Megan Chapelas Stefan Schubert Frank Willekens Gretchen Wallbrunn Johannes Hehrmann Viola Irene Lachner Hans Georg Fischer Stefan Maneth Götz Engelhardt Violoncello Gabriel Faur Georg Oyen Patrick Burkhardt Franc Quero-Lehmann Kontrabass Blake Thomson Arthur Balogh Flöte Tamar Romach Veronika Fuchs Oboe Michael Sieg Maki Kalesse-Sugano Klarinette Julius Kircher Georg F. Mayer Fagott Ulrich Hermann Detlef Reikow Horn Michael Hintze Kartini Suharto-Martin Trompete Sebastian Krystek Peter Maaßen Pauke Peter Hartmann konzertvorschau 9. heilbronner konzert Mit augenzwinkern mi 06. mai 2015 // 19.30 Uhr // Nils Mönkemeyer // Viola Zohar Lerner // Violine // Satoko Koike // Violine Ruben Gazarian // Dirigent Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Werke von Mozart, Schnittke & Haydn Der Bratscher Nils Mönkemeyer ist wieder zu Gast! Von Haus aus muss sein Instrument viel Hohn aushalten – wer kennt sie nicht, die berühmten Bratschenwitze? Im Verlauf des Abends wird deutlich, dass viel Humor dabei ist, wenn Alfred Schnittke in „Moz-Art à la Haydn“ die beiden großen Klassiker in einen Topf wirft und zitiert oder wenn Joseph Haydn seine Musiker in der „Abschiedssinfonie“ nach und nach in den Urlaub schickt. Dieses Programm wird am 7. Mai auch im Ulmer Kornhaus, am 8. Mai in der Stadthalle Aalen und am 9. Mai im Saalbau Witten aufgeführt. WKO im SOCIAL WEB Vorbeischauen lohnt sich! impressum Herausgeber // Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Geschäftsführender Intendant: Dr. Christoph Becher Moltkestraße 11, 74072 Heilbronn Tel.: + 49-7131-2710950, Fax: + 49-7131-2710959 [email protected], www.wko-heilbronn.de Gestaltung // parole GmbH, München, Sophia Pick Druck // Welker Druck, Druck- und Verlags GmbH Otto Welker Fotonachweis // Thierry Cohen // Felix Broede // Marco Borggreve Redaktion // Sophia Pick
© Copyright 2024 ExpyDoc