EVIMPULS Das Magazin über unsere Arbeit. Teamarbeit in vernetzter Form ist Erfolgsgarant für Geriatrie >> Seite 8 Auf dem Weg zum Olymp >> Seite 13 April 2015 Magazin-Spezial: Mobile Schule fürs Lernen unterwegs >> Seite 17 Vorwort EVIM Bildung. Dieses Konzept einer „entgegenkommenden“ Schule ist bei- INHALT spielhaft und wegweisend auch für das Selbstverständnis von EVIM in anderen Vorwort 2 Fachbereichen. Wir möchten nicht zuerst danach fragen, wie ein „Klient“ (in diesem Fall Schüler) zum Angebot der Organisation passt, sondern danach, wie wir als soziales Unternehmen passgenaue und dem Menschen wirk- Nachrichten Aus unseren Einrichtungen 3 Gastbeitrag17 lich dienliche Hilfestellungen anbieten Liebe Leserin, lieber Leser, dass Eltern Tränen in den Augen stehen können bei der Hochzeit oder auch schon bei der Einschulung ihrer Kinder, ist so ungewöhnlich nicht. Wenn dies bei der Einschulungsfeier der „Schule für Kinder beruflich Reisender“ (SfKbR) geschieht, hat dies einen besonders berührenden Hintergrund. können. Magazin-Spezial Darüber möchten wir in unserem Ma- Mobile Schule fürs Lernen unterwegs17 gazin-Spezial berichten und natürlich wie immer zu ausgewählten Themen aus der vielfältigen Arbeit von EVIM. Nachrichten Aus unseren Projekten 21 Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre! Matthias Loyal EVIM Vorstandsvorsitzender Bis vor kurzem war es keineswegs selbstverständlich, dass Kinder aus Schausteller- oder Zirkusfamilien eine kontinuierliche schulische Bildung erhielten, mussten sie in ihrer Schullauf- EVIMPULS Nr. 1/2015, bahn unzählige verschiedene Schulen April 2015 (manchmal nur für wenige Tage) besu- Herausgeber: Ev. Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM) Auguste-Viktoria-Str. 16 • 65185 Wiesbaden Tel. 0611 99009 0 chen. Die Schulabbrecher-Quote war verständlicherweise hoch, die Zahl der Schulabschlüsse besonders niedrig. Verantwortl. i.S.d.P.: Pfarrer Matthias Loyal, Vorstandsvorsitzender Das Konzept der SfKbR von EVIM setzt Redaktion: Matthias Loyal, Heide Künanz (verantwortl.), Karin Klinger genau hier an: Die Schule kommt in ganz Hessen zu den Kindern als rollendes Klassenzimmer (zu Lernmobilen Satz/Layout: Christian Mentzel, cmuk umgebaute Wohnmobile) und parkt am Zirkus oder Festplatz. „Wir kennen ihre Lebenssituation, die Kinder müssen nicht jedesmal neu begründen, in Gefällt mir! welcher Lebenssituation sie sind, sie sind dadurch entspannt und haben Besuchen Sie uns auf: die kontinuierliche Förderung“, sagt www.facebook.com/evim.wiesbaden Gerhard Kopplow, EVIMPULS Geschäftsführer Druck: PUSH! Medienservice KG Auflage: 3.700, erscheint 3 Mal pro Jahr Fotos: M. Spillner B. Glodde, L. Farkas, N. Flauaus, O. Hebel, C. Mattes, H. Nietner, L. Wendl, EVIM 2 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen 100 Tage im Amt: Der neue Geschäftsführer im Portrait Sie kennen EVIM aus Ihrer Funk- Als neuer Geschäftsführer stellt Frank druck haben Sie - nun zehn Jahre Kadereit der EVIM Gemeinnützige Al- später - in den ersten 100 Tagen tenhilfe GmbH sein umfangreiches vom Unternehmen? Know-How in Pflege und Wirtschaft Herr Kadereit: EVIM hat sich weiter- zur Verfügung. Der 51-Jährige hat entwickelt. Nicht nur in der Anzahl der das operative Geschäft nicht nur von Standorte, sondern in seinen Angebo- Grund auf gelernt, sondern kennt ten für Menschen und seiner Orientie- EVIM auch aus seiner Zeit als Einrich- rung zu den Mitarbeiterinnen und Mit- tungsleiter arbeitern. EVIM schaut selbstbewusst im tion als Einrichtungsleiter im Ludwig-Eibach-Haus. Ludwig-Eibach-Haus Welchen Ein- von 2003 bis 2005. in die Zukunft und will auch weiterhin Nach dem Abschluss des Studiums neue Angebote und Versorgungsfor- als Diplom-Pädagoge und anschlie- men für die Menschen umsetzen. ßendem Zivildienst arbeitete er zunächst in den Orthopädischen An- In der EVIM Altenhilfe wurden stalten Volmarstein. Nach beruflichen in den letzten Jahren zahlreiche Stationen als Einrichtungsleiter beim Bauvorhaben auf den Weg ge- Hessischen Landesverein für Innere schon bekannt war. EVIM zeichnet bracht Mission, dem DRK-Senioren-Zentrum sich fachlich dadurch aus, dass er sich der ‚Bauboom‘ in den nächs- Dietzenbach gGmbH, der Curanum in den letzten Jahren kontinuierlich ten Jahren fortsetzen? Betriebs-GmbH ‚Am Wasserpark‘ und innovative Veränderungen in seinen Herr Kadereit: Einen Bauboom wird EVIM, übernahm er bei der Mission Einrichtungen und Angeboten ini- es nicht geben. Wir werden jedoch Leben – Im Alter GmbH von 2005 bis tiiert und vollzogen hat. Jeder, der kontinuierlich, auch in kleinen Schrit- 2009 die Leitung einer stationären sich einmal das modernisierte Lud- ten, die bestehenden Einrichtungen Einrichtung mit 115 Pflegeplätzen. wig-Eibach-Haus weiß, modernisieren. Ziel wird es dabei 2009 wurde Frank Kadereit zum Ge- wovon ich spreche: die gesamte Ein- sein, die Einrichtungen so weiter- schäftsführer berufen, 2011 wurde richtung hat eine tolle Anmutung, zuentwickeln, dass wir mit unseren er auch mit der Geschäftsführung die spürbare Wohnatmosphäre und Angeboten den Bedarf der Menschen des ambulanten Bereiches und 2013 Charme ausstrahlt. Oder nehmen erreichen. der Seniorendienste des Trägers be- Sie das Katharinenstift in Wiesba- auftragt. Von Juli 2013 bis zu seinem den. Die Etablierung eines speziellen Worin sehen Sie Chancen und He- Ausscheiden aus dem Unternehmen Pflegebereiches für Menschen mit rausforderungen in dem, wie die war er zudem in geschäftsführender Demenz in der letzten Lebensphase EVIM Verantwortung für die Diakonie Lim- ist beispielhaft. stellt ist? anschaut, burg gGmbH. und fertiggestellt. Altenhilfe derzeit Wird aufge- Herr Kadereit: Aus meiner Sicht Nicht zuletzt war für mich entschei- ist der Geschäftsbereich mit seiner Herr Kadereit, Sie sind seit 1. No- dend, dass meine Kontakte zu EVIM Grundausrichtung, vember Geschäftsführer nie ganz abgerissen waren und ich Angebote zu entwickeln, attraktive der EVIM Gemeinnützige Alten- durch einen Umzug von Offenbach Wohn- und Lebensräume zur Verfü- hilfe GmbH. Was hat Sie gereizt, nach Kriftel vor einigen Jahren dort gung zu stellen und in die Ausbildung diesen Posten anzunehmen? mein privates Glück gefunden habe. und Fortbildung von Mitarbeitern zu Herr Kadereit: EVIM ist ein renom- Als ich dann erfuhr, dass EVIM die investieren, ein sehr attraktiver An- mierter Träger der Altenhilfe in un- Stelle der Geschäftsführung in der bieter für Pflege und zugleich ein at- serer Region, der mir ja durch mei- Altenhilfe neu besetzen will, war für traktiver Arbeitgeber. Und diese Kom- ne Tätigkeit als Einrichtungsleiter mich nach dem Abwägen aller Punkte bination bietet alle Chancen für die im klar, mich zu bewerben. Zukunft. Natürlich stehen wir auch >> 3 neuer Ludwig-Eibach-Haus durchaus fortschrittliche EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Fit für den Alltag machen vor großen Herausforderungen. Ziel konischer Träger ist eine große Her- ist es, die Wirtschaftlichkeit der Alten- ausforderung und verlangt innovative hilfe sicherzustellen; nicht im Sinne Lösungen. Dazu bin ich aktuell im in- der Gewinnmaximierung wie die pri- tensiven Austausch mit dem Control- vaten Träger, sondern mit innovativen ling und den Einrichtungsleitungen. Lösungen und einer soliden Finanzie- Eine weitere Priorität liegt in der flä- rung. chendeckenden Einführung von Sen- Daniel und Dajana haben es geschafft. so 7, der Dokumentationssoftware Geschafft, in ein selbstständiges, ver- Eine grundsätzliche Aufgabe für die für die EVIM Altenhilfe. Hier schöpfen antwortliches Erwachsenenleben hin- Zukunft der Altenhilfe ist es auch, den wir die Möglichkeiten, die das System einzuwachsen, auch wenn ihre Voraus- Fachkräfteanteil in ihren Einrichtun- bietet, bei weitem noch nicht aus. setzungen dafür nicht optimal waren. gen sicherzustellen. Hier geht EVIM Neben einer Qualitätssteigerung in Beide, jetzt 25 und 21 Jahre alt, ha- schon einen außerordentlich erfolg- der Dokumentation erwarte ich einen ben einige ihrer Jugendjahre in EVIM- reichen Weg in der Ausbildung von wahrnehmbaren Zeitgewinn, der den Wohngruppen jungen und älteren Mitarbeitenden zu Menschen zu Gute kommt, für die wir weise endet diese Zeit im Alter von 18 examinierten Fachkräften. da sind. Jahren, dann müssen die Jugendlichen Worauf muss dabei aus Ihrer Sicht Woraus schöpfen Sie Kraft für gang in eine eigene Wohnung ist für besonders geachtet werden? Ihre Arbeit? viele nicht einfach. Plötzlich alleine den Herr Kadereit: Jede Veränderung, Herr Kadereit: Grundsätzlich ma- Alltag bewältigen, sich im Behördendi- ob in der Konzeption oder der Orga- chen mir die Aufgabe und die Arbeit ckicht zurechtfinden, Schule oder Aus- nisation, kann nur dann erfolgreich hier bei EVIM Spaß. Dies ist für mich bildung organisieren, nicht zuletzt na- sein, wenn die Mitarbeiter „mitge- immer ein wichtiger Faktor. Entspan- türlich den eigenen Haushalt regeln: nommen“ werden, wenn es ein Ein- nung bietet mir Yoga. Nervenraubend Das geht nicht immer reibungslos. verständnis über das Ziel, die Inhalte ist zur Zeit meine große Leidenschaft: Erkannt haben die Problematik dieses und die notwendigen Veränderungen Ich bin als Dortmunder schon „im- besonderen Übergangs die Wiesbade- gibt. Veränderungsprozesse müssen mer“ Fan von Borussia Dortmund. ner Jugendhilfeträger, darunter EVIM, transparent gemacht werden, damit Und dann schöpfe ich ganz viel Kraft bereits in den achtziger Jahren. Seit jeder Beteiligte weiß, warum etwas aus meiner glücklichen Beziehung zu 25 Jahren bietet EVIM daher das „Au- gemacht wird und was damit erreicht meiner Lebensgefährtin. ßenbetreute Wohnen“ (ABW) für diese „Außenbetreutes Wohnen“ – Konzept der Jugendhilfe seit 25 Jahren bewährt verbracht. Normaler- die Gruppen verlassen. Doch der Über- werden soll. Das erfordert Kompetenz in der Führung, um die Meinungsvielfalt für das Wohl des Unternehmens Zielgruppe an. Vielen Dank für das Gespräch! Jubiläum gefeiert zu integrieren. Ich glaube, dass wir dann bei allen anstehenden Aufgaben Am 2. November hielten die Akteure und Veränderungen erfolgreich agie- der EVIM-Jugendhilfe einen Rückblick ren können, wenn wir die Akzeptanz auf dieses Vierteljahrhundert, dem der Beteiligten erreicht haben. auch von Seiten des Kostenträgers, des Wiesbadener Amtes für Sozia- Was hat für Sie in den kommen- le Arbeit, das Prädikat „Erfolgsge- den 12 Monaten Priorität? schichte“ zugestanden wurde. Etwa Herr Kadereit: Grundsätzlich möch- 200 Jugendliche wurden in diesen 25 te ich das Jahr 2015 dafür nutzen, die Jahren von pädagogischen Fachkräf- Einrichtungen kennenzulernen, ten betreut, zurzeit sind es 20. Eine um damit eine solide Basis für die zu- Fachkraft kann sich um maximal vier künftigen Entscheidungen zu haben. Klienten kümmern, eine wöchentli- Der Spagat zwischen dem finanziellen che Betreuungszeit von 10 Stunden Druck und unserem Auftrag als dia- wird EVIMPULS gut angenommen. Diese jedoch 4 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Die Veranstaltung fand enorme Resonanz. Selbstständig und eigenverantwortlich leben: Daniel und Dajana haben es geschafft. kann sich flexibel gestalten, je nach „Sie hat an mich geglaubt“ den individuellen Bedürfnissen der tes, findet: „Diese Maßnahme ist nicht hoch genug zu bewerten.“ jungen Menschen: „Als erstes haben Auch Dajana, die mittlerweile eine mein Betreuer und ich meine neue Ausbildung absolviert hat und sich Wohnung Daniel aufs Fach-Abitur vorbereitet, spricht zurück. Natürlich war das weit mehr von ihrer Betreuerin als einer engen Andere haben schließlich ihr Elternhaus als nur gemeinsames Tapezieren und Vertrauten. „Sie hat immer an mich als Ansprechpartner, auch noch weit ins Möbelkaufen, sondern es bildete sich geglaubt“, sagt die junge Frau. „Das Erwachsenenalter hinein. Hier helfen war sehr wichtig für mich.“ Ein Vorbild die EVIM-Betreuer bei Problemen aller ganz anderer Art scheinen die EVIM- Art, sei es Motivation zur Ausbildung, Mitarbeiter für Daniel gewesen zu sein. seien es Tipps zur Haushaltsführung, Er legte in der ABW-Zeit sein Abitur Umgang mit Geld, Beziehungen und ab, schloss ein FSJ bei EVIM an, jobb- alles, was im Alter ab 18 Jahren eben te dann aber zunächst in einem Laden wichtig ist. Die Eigenverantwortung zu für Computerspiele. Ein zufälliges Wie- stärken, ist auch für Bereichsleiterin ein Vertrauensverhältnis, das heute, dertreffen mit Peter Rollmann brach- Simone Wittek ein wichtiges Stichwort. nachdem die zwölf Betreuungsmona- te Daniel darauf, dass er selbst gerne „Wir versuchen, größtmögliche Norma- te längst vorbei sind, zu einer rich- einen sozialen Beruf ausüben würde. lität herzustellen. Doch die Biographi- tigen Freundschaft gewachsen ist. Nun ist er bei EVIM in der Ausbildung en dieser Jugendlichen bleiben eben „Manche brauchen zu Anfang mehr zum Erzieher, will später pädagogisch immer besonders.“ Was sich allerdings Betreuungszeit, später weniger – bei arbeiten. „Jetzt sehe ich Leute von frü- im Laufe der 25 Jahre drastisch ver- anderen ist es genau umgekehrt“, her als Kollegen wieder“, freut sich der schlechtert habe, sei die Wohnungssi- weiß der hochmotivierte junge Mann. Dass man tuation in Wiesbaden. „Es wird immer EVIM-Jugendhilfe. Passgenau auf die ihnen noch ein Jahr lang hilfreich zur schwieriger, kleine, bezahlbare Woh- Anforderungen zu reagieren ist die Seite stand, beurteilen Daniel und Da- nungen für die jungen Leute zu finden“, Stärke der pädagogischen Kräfte, die jana sehr positiv. Auch Christa Enders, sagt Christa Enders. bei EVIM im ABW-Bereich arbeiten. Leiterin des städtischen Sozialdiens- Anja Baumgart-Pietsch renoviert“, blickt „Diese Maßnahme ist nicht hoch genug zu bewerten.“ Christa Enders 5 Peter Rollmann, Leiter Besondere Biographien EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Land Hessen übergibt Förderbescheid Mit insgesamt 431.500 Euro fördert das Land Hessen einen Ersatzneubau mit integrierter Ta- gesstruktur für die Wohnanlage Schlocker-Stiftung in Trägerschaft der EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH. Der Minister für Soziales und Integration des Landes Hessen, Stefan Grütt- ner, überreichte Ende Januar den Förderbescheid an Antje Köster, Bürgermeisterin der Stadt Hattersheim und Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand bei EVIM sowie an Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH, Günter Ahrens, Vorsitzender des Foto ( v.l.n.r.) Günter Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrates, Nicola Böhm, Leiterin Wohnanlage Schlocker-Stiftung, Sabine Kuhnt, Mitglied des Einrichtungsbeirates, Sozialminister Stefan Grüttner, Antje Köster, Bürgermeisterin der Stadt Hattersheim, Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand EVIM vor dem Architekturmodell des Neubaus. Matthi- „höher“ ist, soll das Gebäude um bis Nachbarschaft befindet sich ein moder- as Loyal, EVIM Vorstandsvorsit- zu zwei Geschosse (davon ein Staffel- nes Wohngebiet, für das kräftig gebaut zender, Nicola Böhm, Leiterin der geschoss) mit barrierefreien Wohnun- wird, das Seniorenzentrum, zwei Wohn- Wohnanlage Schlocker-Stiftung gen ergänzt werden. Sie werden über anlagen für das ServiceWohnen und und Sabine Kuhnt als Vertreterin den Kapitalmarkt finanziert. Für den eine gute Infrastruktur mit Supermarkt des Einrichtungsbeirates. Ersatzneubau stellt der Evangelische und bequemer Verkehrsanbindung. In Verein für Innere Mission in Nassau dieses Konzept passe auch hervorra- Notwendig wurde der Bau, da die be- (EVIM) ein Grundstück in unmittelba- gend die geplante Tagesstruktur im stehende Wohnanlage für 52 Men- rer Nachbarschaft des EVIM Senioren- Neubau. Die Arbeitsplätze für die künf- schen mit geistigen und zunehmend zentrums Hattersheim zur Verfügung. tigen Bewohner und die Tagesförder- EVIM Verwaltungsrates, stätte der Schlocker-Stiftung sind leicht auch körperlichen Behinderungen nicht barrierefrei ist und noch über Doppel- Ambitioniertes Bauprojekt zu erreichen. Nicht nur miteinander im Leben, sondern mittendrin im Leben zimmer verfügt. Errichtet Anfang der Mit diesem Bauvorhaben werde inklu- zu sein, das mache EVIM aus, würdig- sives Leben und Wohnen besonders te die Bürgermeisterin das Wirken des gut verwirklicht, betonte Sozialminister Evangelischen Vereins aus Wiesbaden. Stefan Grüttner. „Das ist das Spannen- Sozialminister Grüttner dankte seiner- de an diesem Projekt.“ Bürgermeisterin seits der Stadt Hattersheim, „einem Antje Köster verwies in diesem Zusam- tatkräftigen Partner, um Vorhaben wie neunziger Jahre entspricht sie nicht menhang darauf, dass das Miteinander dieses umzusetzen“. Dies bestätigte mehr dem, was sich heute Menschen im Leben von Menschen in jedem Le- auch EVIM Vorstand Matthias Loyal: mit Behinderungen an Lebens- und bensalter und in jeder Lebenssituati- „Wir haben ein geübtes Miteinander.“ Wohnqualität wünschen. Da mit dem on in Hattersheim Tradition habe. Das Hattersheim sei schließlich neben der zweigeschossigen Wohnheim die Be- Wohnheim für behinderte Menschen Landeshauptstadt baubarkeit des Grundstückes bei wei- sei keine Einrichtung „am Rande der Standort mit mehreren großen Einrich- tem noch nicht erreicht und die um- Stadt“, sondern mittendrin im Le- tungen in der Behindertenhilfe und der gebende Bebauung ebenfalls deutlich ben und im Quartier. In unmittelbarer Altenhilfe. „Mittendrin im Leben zu sein, das macht EVIM aus.“ Antje Köster, Bürgermeisterin EVIMPULS der bedeutendste 6 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Gemeinsamer Ideenworkshop Viel Wert habe der Träger auch bei diesem Bauvorhaben darauf gelegt, schon in der Planungsphase mit den Angehörigen, Mitarbeitern und Bewohnern zusammenzuarbeiten. So fand bereits 2011 ein Ideenworkshop statt, um die Wünsche und Vorstellungen der künftigen Nutzer zu sammeln und in die Planung einzubeziehen. Im Ergebnis dessen wurde ein am familiären Wohnen orientierter modellhafter Grundriss entwickelt. Je 11 Menschen leben und wohnen auf jeder Etage. „Der Ersatzneubau hat eine hohe Wohnqualität“, so Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Behindertenhilfe. Er bietet Raum für individuelles Wohnen in separaten Günter Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrates (li.) und Bürgermeister Arno Goßmann setzen der ersten Stein für die Kindertagesstätte in der Bleichstraße. Bauen für die Jüngsten im Wiesbadener Westend Einzelzimmern, für gemeinschaftliches darf den Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter abzusichern. „Wir Wohnen in WG-Strukturen mit gemein- Eine neue Kindertagesstätte in Trä- sind gerne bereit, unsere Kompetenz samem Wohnzimmer sowie für die Ta- gerschaft der EVIM Bildung gGmbH an dieser Stelle einzubringen“, sagte gesstruktur. „Bei dem geplanten Umzug entsteht im multikulturellen Wiesba- Kopplow mit Blick auf das Motto des von 22 Bewohnern achten wir auch mit dener Westend. Geplant ist der Um- Vereins, der Hilfe dort anbietet, wo sie darauf, dass Beziehungen und Freund- bau von zwei Etagen eines Wohn- und gebraucht wird. Dabei kooperiert der schaften unter den Bewohnern erhalten ehemaligen Geschäftshauses, sodass Träger besonders eng mit Institutionen bleiben. Nach dem Einzug werden die insgesamt 50 Plätze für Kinder bis zu wie dem KiEZ, das KinderElternZent- Doppelzimmer in der alten Wohnanlage 6 Jahre geschaffen werden. Am 20. rum Westend und strebt eine Vernet- aufgelöst und auch dort die Wohnsituati- November wurde im Beisein von Bür- zung mit weiteren Vereinen und Initi- on deutlich verbessert“, so Nicola Böhm. germeister Harald ativen im Quartier an. Dass vor allem Arno Goßmann, Engelhardt, Abteilungsleiter Kinderta- in diesem Stadtteil ein hoher Bedarf Für die Planung zeichnet das Architek- gesstätten im Amt für Soziale Arbeit, an Elementar- und Krippenplätzen be- turbüro plus+bauplanung GmbH aus Ne- Michael Bischoff, Ortsvorsteher West- steht, machte Goßmann an Hand von ckartenzlingen verantwortlich. Die Bau- end, Gerhard Kopplow, Geschäftsfüh- Zahlen deutlich: „Hier leben besonders leitung hat das Architekturbüro Guckes rer der EVIM Bildung gGmbH, EVIM viele Menschen zwischen 18 und 49 aus Idstein. Bauherr ist der Evangelische Vorstand Matthias Loyal und Jörg Wie- Jahren.“ Der Stadtteil weise zudem mit Verein für Innere Mission in Nassau. Die gand sowie Günter Ahrens, Vorsitzen- 27 Prozent Neubürgern innerhalb von Investitionskosten betragen inklusive der der des EVIM Verwaltungsrates und zwei Jahren eine sehr hohe Fluktuation Fördersumme 4,9 Millionen Euro; davon der Vermieterfamilie Jibo mit Kindern auf. „Da besteht viel Handlungsbedarf, 3,2 Millionen Euro für den Ersatzneubau und Enkelkindern als Symbol für den um die Versorgungslage zu verbes- und 1,7 Millionen Euro für die zusätzli- Baubeginn der erste Stein gesetzt. sern.“ Gerhard Kopplow betonte indes, chen barrierefreien Wohnungen im Gebäude. Baubeginn ist voraussichtlich im dass sein persönlicher Einsatz für dieViel Handlungsbedarf im Westend April 2015. „Wir rechnen mit einer Bau- ses Projekt auch ein Dank an die Stadt und an EVIM sei. Er sei in seinem fast zeit von etwa 14 bis 16 Monaten, so- Mit diesem Projekt unterstützt der 30-jährigen Berufsleben immer wieder dass die künftigen Nutzer hoffentlich vor Evangelische Verein für Innere Mission auf höchste Ansprüche an die Qualität Weihnachten 2016 einziehen können“, in Nassau (EVIM) das Bestreben der der Arbeit durch die Kooperation mit sagte EVIM Vorstand Jörg Wiegand. Stadt, in Stadtteilen mit hohem Be- dem Amt für Soziale Arbeit gestoßen. 7 EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Daraus habe er immer viel Kraft für in der Vielfalt der Kulturen leben und seine berufliche Arbeit geschöpft. Als lernen“, sagte Ahrens. eine zweite Quelle der Motivation be- „Teamarbeit in vernetzter Form ist Erfolgsgarant für Geriatrie“ nannte der Geschäftsführer der EVIM Auf insgesamt 600 Quadratmetern Bildung Verein entsteht im Erdgeschoss und ersten „Vier starke Partner haben sich zusam- selbst, der ihm für seine Ideen und Stock Raum für drei Krippengruppen mengeschlossen, um die Versorgung Projekte immer den Rücken freigehal- mit je 10 Kindern und einer Elemen- alter Menschen zu optimieren“, würdig- ten habe. „Ich möchte mit diesem Pro- targruppe für 20 Kinder von 3 bis 6 te Oberbürgermeister Sven Gerich am jekt beiden etwas zurückgeben.“ Jahren aus der unmittelbaren Umge- 17. Oktober die Kooperation im Geri- bung. Das Dach des Verbindungstrak- atrischen Zentrum während der Fest- tes von Vorder- und Hinterhaus wird veranstaltung im Katharinenstift. Nach als Außenspielfläche mit 200 Quadrat- Abschluss der Umbaumaßnahmen am Günter Ahrens, Vorsitzender des Ver- metern neu gestaltet, wie Bauplaner Standort in Biebrich stellte sich das waltungsrates, betonte, dass der An- Magnus Born, BAI Planung GmbH & neue Geriatrische Zentrum mit einem spruch des Trägers, ‚Kinder mit Herz, Co. KG, erläuterte. „Ein weiterer Fokus Tag der offenen Tür der Allgemeinheit Kopf und Verstand zu fördern‘, heute im Konzept liegt darauf, Stadtkindern vor. Beratung, Behandlung, Betreuung, genau so aktuell sei, wie zum Zeit- Wald und Natur als Erlebnis zu ver- Pflege und Reha-Maßnahmen können punkt der Gründung vor über 160 Jah- mitteln“, so Kopplow. Der Standort jetzt passgenau auf jeden einzelnen ren. Mit dem Bauvorhaben, das von Campus Klarenthal, eine weitere Ein- Menschen, der Hilfe benötigt, abge- Stadt und Land in Höhe von 900.000 richtung des Trägers, biete dafür den stimmt werden. Das sichern gemein- Euro finanziert wird, will der Träger ein idealen Ausgangspunkt, der mit der sam das Katharinenstift der EVIM Al- für Kinder aller Nationen und Religi- Buslinie 33 hervorragend erreichbar tenhilfe, die Tagesklinik vom Zentrum onen offenes Angebot schaffen. „Wir ist. Die Fertigstellung der Kita ist für für wollen mit dazu beitragen, dass Kin- Sommer 2015 geplant. Medizin (ZIGM) der Asklepios Paulinen den Evangelischen Toleranz leben der Toleranz, Respekt und Normalität Internistische und Geriatrische Klinik Wiesbaden, das Therapiezentrum auromed und die Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden e.V.. „Wir wollen an diesem traditionsreichen Standort etwas ganz Neues schaffen“, hob auch Jörg Wiegand, der damalige Geschäftsführer der EVIM Altenhilfe hervor. Eine Bereicherung für die Stadt In seiner Ansprache erläuterte der Oberbürgermeister, was die Kooperation auszeichnet: Mit dem Katharinenstift ist EVIM als geschätzter, weil auch flexibler Partner dabei, der sich jederzeit auf aktuelle Bedarfslagen einstellen und seine Angebote daran ausrichten kann. Die Asklepios Paulinen Klinik habe unter der Leitung von Herrn Dr. med. Wolfgang Knauf bereits vor 20 Jahren mit dem Modellprojekt Geriatrie ‚etwas ganz Beson- In den Räumen des ehemaligen Geschäftshauses werden ab September die Jüngsten einziehen. Geschäftsführer Gerhard Kopplow stellte die Pläne vor. EVIMPULS deres‘ in die Kliniklandschaft gebracht und könne auf langjährige Erfahrung 8 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Für Unterhaltung sorgte der Chor aus dem Katharinenstift, der die Besucher und Angehörigen zum Tag der offenen Tür bei traumhaft sonnigem Herbstwetter mit bekannten Volksliedern begeisterte und zum Mitsingen animierte. und Kompetenz in der Sache verwei- Individuell und sicher wohnen sen. Die Alzheimer Gesellschaft ist wohner mit hohem und intensivem Pflege- und Betreuungsbedarf wurde mit ihren Angeboten, darunter der In Führungen durch die einzelnen ein Dementia-Care-Bereich geschaf- Helferkreis, der Angehörigenkreis und Fachbereiche konnten sich die Besu- fen, der sich an den neuesten pfle- die Partnergruppe, eine ‚ganz gro- cher zum Tag der offenen Tür ein Bild gewissenschaftlichen ße Bereicherung‘ für die Stadt. Und davon machen, was in der Praxis ent- orientiert. das Therapiezentrum auromed trage standen ist. Insgesamt 6,65 Millionen mit seinem großen, interdisziplinären Euro sind ins Katharinenstift investiert Wichtiger Bestandteil der Baumaß- Behandlungsspektrum zu einer hoch- worden. Mit 241.000 Euro hat das Land nahmen war die Umsetzung eines wertigen Rehabilitation bei. All das er- Hessen den Umbau und die Sanierung neuen Brandschutzkonzeptes. Dazu mögliche im Zusammenspiel mit ex- gefördert. Außerdem hat die Stadt gehörten zum Beispiel der Einbau von ternen Partnern, wie zum Beispiel Wiesbaden ein zinsloses Darlehen in Schleusen zur Trennung von Wohnbe- dem Netzwerk Forum Demenz, pass- gleicher Höhe gewährt. Das Haus mit reichen, Brandschutzmaßnahmen in genaue Leistungen in einem Versor- nun 148 Pflegeplätzen präsentierte Installationsschächten und Brandmel- gungsbereich, der auch durch die sich mit vielen Neuerungen: Im Er- der in jedem Raum. demografische immer gebnis der Baumaßnahmen entstan- wichtiger wird. Die wachsende Be- den zum Beispiel Wohngruppen für Die deutung einer ‚pan-disziplinären Zu- Menschen mit Demenz, die in ihrem Memory Mobil einen Gedächtnistest sammenarbeit‘ hob in diesem Sinne Lebensalltag begleitet werden und an und auromed lud zu einem Physio- auch Dr. Knauf, Ärztlicher Direktor der diesen gestalten können. Sie sind mit therapeutischen Parcours ein. Ergo- Asklepios Paulinen Klinik und Direktor eigenen Ess- und Wohnbereichen aus- therapeutische Angebote standen im des ZIGM hervor, der in seiner Begrü- gestattet, die sich farblich und innen- Mittelpunkt der Information der Ger- ßung die exzellente Altenarbeit von architektonisch iatrischen Tagesklinik von Asklepios. EVIM und die der anderen Partner im scheiden und damit einen individu- Geriatrischen Zentrum würdigte. ellen Charakter erhalten. Für 10 Be- 9 Entwicklung Erkenntnissen voneinander unter- Alzheimer-Gesellschaft bot im EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen HomeOffice - Familie und Arbeit unter einem Dach Flexibilität wird heute groß geschrieben, auch wenn es um die Arbeitszeit in Betrieben geht. Starre Dienstzeiten haben viele Unternehmen gegen flexible Arbeitszeitmodelle eingetauscht. Ob vollzeitnahe Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit oder Arbeiten von zu Hause - es gibt zahlreiche Varianten für familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Viele Unter- nehmen - große und kleine - gehen mit gutem Beispiel voran. So auch die EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH, die erstmals einer Verwaltungsmitarbeiterin die getroffen, denn das Team wollte man Gemeindepsychiatrie Möglichkeit bietet, von zu Hause in der Besetzung sehr gerne behalten. sich darauf, Post, die nicht online ver- aus, im ‚Home-Office‘, zu arbeiten. Außerdem signalisierte die Mitarbei- schickt werden kann, zweimal in der terin, dass sie gerne bei EVIM bleiben Woche zu liefern und abzuholen. „Es Im administrativen Bereich der Ge- möchte, zudem sei das Arbeitsklima ist toll, dass alle an einem Strang zie- meindepsychiatrie Wiesbaden teilen ‚richtig toll‘. „Durch die Flexibilität bei hen“, schwärmt Lucia Lewalter-Schoor sich fünf Mitarbeiterinnen in Teilzeit Arbeitszeitmodellen positionieren wir von ihrem Team. zwei Stellen und bilden mit Leitung uns als Arbeitgeber, der junge Mit- und Stellvertretung ein ‚Superteam‘, arbeiterinnen mit Kindern auch dar- Patentrezepte kann es natürlich nicht wie Lucia Lewalter-Schoor sagt, die in unterstützt, im Beruf und an ihrer geben. Jedes Unternehmen und je- für diesen Bereich zuständig ist. „Wir Karriere dran zu bleiben“, sagt die der Bereich muss die eigene Situation haben viele junge Mitarbeiterinnen, Einrichtungsleiterin. Diese Sicht be- gründlich analysieren und in Abspra- für die Themen wie die Familiengrün- stätigt auch Geschäftsführerin Renate che mit allen Beteiligten individuell zu- dung, Kinder und Karriere aktuell per- Pfautsch: „Wer junge Mitarbeiterinnen geschnittene Maßnahmen entwickeln. sönlich ganz wichtig sind“, erläutert und Mitarbeiter an sein Unternehmen Das ist zwar aufwändiger, aber unver- die Leiterin. Eine Mitarbeiterin auf ei- binden oder neue Fachkräfte gewinnen zichtbar für den Erfolg. So ermöglicht ner Vollzeitstelle ging vor anderthalb will, für den sind innovative Arbeits- die EVIM Behindertenhilfe einer wei- Jahren nach dem Mutterschutz in El- zeitmodelle unverzichtbar.“ teren Mitarbeiterin der Gemeindepsy- ternzeit. Dafür wurde eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die ihrerseits nach verständigten chiatrie Wiesbaden aus Hofheim nach Ein Team, das mitzieht der Rückkehr ihrer Vorgängerin selbst Elternzeit eine für sie optimale Teilzeitstelle in der EVIM Gemeindepsychiat- in den Mutterschutz ging –„fast auf Im konkreten Fall wurde zunächst rie MTK an ihrem Wohnort. „Sehr indi- den Tag genau“, wie Lucia Lewalter- analysiert, administrativen viduelle Teilzeitregelungen für Mütter Schoor schmunzelnd bemerkte. Die Aufgaben keine Büropräsenz erfordern und Väter gehören schon seit vielen Rückkehrerin reduzierte auf Teilzeit, und ob dieser Bedarf die Teilzeitstelle Jahren zum Einrichtungsalltag in der um Familie und Beruf unter einen Hut ausfüllen würde. Im Ergebnis dessen EVIM Behindertenhilfe“, sagt die Ge- zu bringen. Die Leitung stand vor der wurde die Arbeit neu strukturiert. Das schäftsführerin. Sie tragen auch mit Frage, erneut eine Fachkraft zu suchen Home-Office wurde von der EVIM IT dazu bei, den nicht immer leichten All- oder eine kreative Lösung im Team zu technisch vorgerichtet inklusive Sky- tag zwischen Familie und Job zu be- finden. Der Entschluss wurde schnell pe. Die Arbeitskolleginnen aus der wältigen. EVIMPULS welche 10 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Roswitha und Michael Nagler sind seit 15 Jahren miteinander glücklich im Leben. „Er hat mir versprochen…“ – ehe Edith Beaury erzählen kann, was ihr Mann Michael ihr versprochen hat, unterbricht er sie: „Das ist privat“. Zwar kann er sich nur schwer artikulieren, doch die Details ihres Ehelebens will er für sich behalten, da ist er konsequent. Wie er um ihre Hand anhielt, das erzählt er allerdings stolz. Zu ihrem Geburtstag hat er ein Herz aus brennenden Teelichtern zusammengestellt. „Und dann bin ich auf Eheglück mit Hindernissen ist, besonders gründlich: Sie prüfte die die Knie und habe gefragt, willst du mich Ehefähigkeit. „Sie erwartete von mir, heiraten“. Und was hat sie geantwortet? Drei Paare mit geistiger Beeinträch- dass ich ihr eine entsprechende Bestäti- „Ja“ sagt sie und lächelt. Edith Beaury ist tigung in Wiesbaden haben sich gung schreibe“, wundert sich Nicole Na- keine Frau der großen Worte. ihren Lebenstraum erfüllt: Sie ha- dine Kalus, die als gesetzliche Betreuerin ben geheiratet und gestalten ihren das Paar vor Behörden und Institutionen Die Entscheidung, zu heiraten, war für Alltag gemeinsam in einer eigenen vertritt. Das aber sei nicht ihre Aufga- Edith und Michael Beaury schwierig zu Wohnung. Begleitet und unterstützt be, und so kümmerte sie sich vor allem treffen, hatten sie doch diese Zweisam- werden sie dabei von EVIM Mitar- darum, dass alle notwendigen Papiere keit noch nie erprobt. Und auch das beitenden. vorlagen. Zum Beispiel auch der Perso- selbstständige Leben in einer eige- nalausweis von Michael Beaury. „Der lag nen Wohnung hatte zumindest Michael Diese beiden lieben sich, das sieht man. bei mir, denn Michael verliert gerne mal Beaury in seinen 42 Lebensjahren noch Immer wieder legt Bernd Bollmus den was“, lächelt sie. nie getestet. Mit ihrer geistigen Beein- Arm um seine Frau Ilona und küsst sie. trächtigung lebten beide etliche Jahre Wenn sie von ihrer Hochzeit erzählt, ge- Haushalt kann immer in einem EVIM-Wohnheim, sie in einer rät Ilona Bollmus ins Schwärmen: „Ich ein Konfliktthema sein eigenen kleinen Wohnung, er in der sta- war die schönste Braut, ganz in Weiß“. tionären Betreuung. In der Werkstatt, Die beiden haben sich im letzten Mai das Nun durchlaufen die beiden die üblichen wo sie beide arbeiten, kamen sie sich Ja-Wort gegeben – vor dem Standesbe- Höhen und Tiefen eines Ehelebens. Edith näher. Schließlich wuchs der Wunsch, amten und in der Kirche. Eine ganz nor- Beaury ärgert sich zum Beispiel darüber, das vor ihnen liegende Leben künftig male Hochzeit. Die Frage nach Proble- dass ihr Mann Michael nicht im Haushalt gemeinsam zu verbringen. Mit Unter- men stellte sich für die beiden nicht. Bei hilft. Er dagegen sieht das nicht als seine stützung ihrer Betreuer fanden sie eine ihnen ging alles glatt, als erst einmal alle Aufgabe, weil sie beschlossen hat, nach Drei-Zimmer-Wohnung, die ihren Be- Papiere vorlagen. der Heirat nur noch Hausfrau zu sein. Er dürfnissen entsprach. sagt: „Ich arbeite den ganzen Tag, da bin Anders war das bei Edith und Michael ich abends zu müde“. Nach Hause kom- Beaury. Die beiden mussten einige Mo- men, erst einen Kaffee, dann eine Cola, nate warten, bis vom Standesamt das dann essen und noch eine Zigarette und Beide haben eine eigene Betreuungs- Okay kam. Die Standesbeamtin, offen- dann ins Bett – so spielt sich das abend- person. So ist gewährleistet, dass täg- bar noch nicht vertraut damit, geistig liche Eheleben ab, wie es ihm behagt. lich mit einem der Betreuenden Dinge behinderte Menschen miteinander zu Geschirr spülen, Müll rausbringen oder besprochen oder gemeinsam umgesetzt verheiraten, tat das, was ihre Aufgabe Wäsche sortieren haben da keinen Platz. werden: Einkaufen, Haushalt, Arztbe- 11 Unterstützung im Alltag EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Mini-Gärten für jedermann Die Gärtnerei der EVIM Werkstatt Schlocker-Stiftung bietet Gartenfreunden und Interessenten etwas ganz Besonderes. Zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Der Grüne Daumen“ ging es am 6. und 7. Februar in der Dürerstraße in Hattersheim darum, mit unkonventionellen Mitteln das Haben vor einem Jahr geheiratet und lieben ihr schönes Zuhause: Ilona und Bernd Bollmus. Zuhause oder auch den Arbeitsplatz zu begrünen. Dieses Thema stand im Fokus der 1. Rhein-Main- suche, aber auch Freizeitaktivitäten. Auch bei Ilona und Bernd Bollmus ist die Aktionstage „Ihre Beziehung ist ein wenig konflikt- Hausarbeit kein Konfliktthema. Wenn und Indoor-Gärten. geladen, daher ist der Betreuungsbedarf Ilona Bollmus sagt: „Wenn er nicht hilft, relativ hoch“, sagt Petra von Knoop, schmeiße ich ihn raus“, merkt man, Das Konzept bietet einfach jedem Men- die den Bereich Betreutes Wohnen bei dass dies als Scherz gemeint ist. Denn schen, der etwas Grünes um sich ha- EVIM leitet. Die Sicht des jeweils ande- gleich darauf umarmt sie ihn herzlich. ben möchte, die Möglichkeit, auch auf ren wahrzunehmen, auch einmal eige- Ilona Bollmus legt Wert auf eine immer kleinstem Raum und mit wenigen Mit- ne Bedürfnisse zurückstellen – das sind gut aufgeräumte Wohnung. Und so wird teln eine kleine Oase zu schaffen, oder Verhaltensweisen, die vor allem Michael abends, wenn beide von ihrer Arbeit in wie Initiator Christoph Schuch sagt, Beaury, der sehr emotional handelt, erst der Werkstatt für Behinderte nach Hause „sich den Garten an die Wand zu dü- langsam lernen muss. kommen, erstmal geputzt. Sie dekoriert beln.“ Der gelernte Landwirt kennt sich ihre Wohnung gerne und hat viel Sinn beim Thema „Vertikale Gärten“ beson- für Schönes. ders gut aus. Als studierter Filmregis- Beim Ehepaar Roswitha und Michael Nagler ist das kein Problem. Die beiden zu Wandbegrünung seur hat er die preisgekrönte Fernseh- sind schon seit 15 Jahren verheiratet In der Prüfung der Ehefähigkeit durch reihe ‚Neue Gartenkunst‘ konzipiert, und sichtbar glücklich miteinander. „Sie das Standesamt sieht Petra von Knoop gefilmt und dabei mit Patrick Blanc und haben eine beneidenswert harmonische – auch wenn diese den Weg der Heirats- anderen Top-Gartendesignern zusam- Beziehung“, sagt von Knoop. „Wir ma- willigen manchmal lang und mühsam mengearbeitet, die Pionierarbeit auf chen alles zusammen“, bestätigt Ros- macht – übrigens durchaus Positives. diesem Gebiet geleistet haben. witha Nagler. Ihr Mann schwingt den „Die Prüfung kann die Menschen auch Staubsauger und versorgt die Meer- davor schützen, ungewollt und unbe- schweinchen, die sich die beiden halten. merkt von jemandem ausgenutzt zu Sie teilen sich die gesamte Hausarbeit. werden“. Jeder Stuhl ein Unikat Das Konzept hat viel Charme, denn ei- Selbst bei der Arbeit in der Werkstatt nen Garten oder auch eine Wohnung für Behinderte nutzen sie die Pausen, Im Gespräch mit allen drei Paaren ist zu mit einem Balkon können sich immer um zusammen zu sein. Die 46-jährige spüren, dass sie glücklich sind, in einer weniger Menschen leisten. Doch „die Roswitha Nagler lernt dort gerade, eine Beziehung leben und den Alltag ge- Sehnsucht, das Leben zu begrünen, ist Druckmaschine zu bedienen, und ihr meinsam mit einem anderen Menschen in vielen Menschen ganz stark“, wie es 49-jähriger Mann verpackt Medizinar- gestalten zu können. Denn eine Ehe in Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der tikel unter strengen hygienischen Be- einer eigenen Wohnung – das ist einfach EVIM Behindertenhilfe anlässlich des dingungen. Beide handeln sehr selbst- anders als das Leben in einem Wohn- Pressetermins zur Projektvorstellung ständig und brauchen von daher weit heim. betonte. Hier sind Ideen gefragt, die weniger Betreuung als andere, meistens Lieselotte Wendl Christoph Schuch mit dem Team der nur einmal in der Woche. EVIMPULS Gärtnerei an den Gartenfreund und die 12 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Gartenfreundin bringen möchte. Und sind die mit viel Geschick aufbereiteten diese Ideen sind einfach bezaubernd: farbenfrohen Holzstühle. „Die Mitarbei- zum Beispiel passt ein mit Magneten ter sind ganz fleißig dabei, alte Holz- „Ein ambitioniertes Ergebnis!“ – dieses versehenes Blumentöpfchen, aus dem stühle mit Blumenmotiven aus Papier Fazit zog Ralf Thies nach dem Staffel- sich Grün rankt, mit an jede Metall- zu bekleben“, freut sich Schuch. Jeder marathonlauf in Frankfurt am Main, an schiene im Büro, an der Dienstpläne Stuhl wird so zu einem Unikat. dem erstmals die Laufgruppe der EVIM oder die monatlichen Veranstaltungen gepinnt sind. Einfach ein Gute-Laune- Auf dem Weg zum Olymp Behindertenhilfe teilgenommen hatte. Der Grüne-Daumen-Treff als Kul- Gemeinsam liefen die acht sportbegeis- turprogramm terten Mitarbeiter und Fachkräfte in die Festhalle Frankfurt ein und fielen sich in Der neue „Grüne-Daumen-Treff“ bietet die Arme! Jubelnd, nach genau 4 Stun- jedoch noch viel mehr. „Es ist ganz prak- den und 9 Minuten! Angefeuert von tau- tisch ein Kulturprogramm mit Schwer- senden Zuschauern erreichte das Team punkt Garten“, sagt Schuch. Er habe EVIM die Ziellinie, stolz, die 42,195 Ki- sich konzeptionell von der Idee „Film & lometer bewältigt zu haben. Gemein- Food“ leiten lassen und bis zum Sommer sam mit ihnen waren 1.600 Staffeln am Veranstaltungen konzipiert, die neben Start und über 15 000 Marathonis, die Informationen und Filmen auch Lecke- als Einzelkämpfer antraten. Diese Zah- res zum Essen und Trinken bereit halten werden. Dabei arbeitet Schuch zum Bringer für mittendrin im Arbeitsalltag. Beispiel mit Frauke Theede und Stefanie Oder wie wär’s mit einem vertikalen Weber aus dem Rheingau zusammen, Kräuterboard für die Küche? Oder mit die am 6. Mai von ihrem Projekt Toma- „Wir sind auf dem besten Weg, das Ziel ‚Special Olympics Deutschland‘ zu erreichen.“ Ralf Thies einer Sukkulentenreihe als hängendem Garten für zu Hause? Nicht nur die Hängesysteme und die dafür pas- len der Superlative lassen ahnen, welche senden Pflanzen kann man in der Gärt- Begeisterung und welches Glücksgefühl nerei der Werkstatt Schlocker-Stiftung alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer er- erwerben, sondern selbstverständlich füllt hatten. „Das ist eine echte Erfolgs- auch das Know-How. Als Gast zu den story“, freut sich auch Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Behinder- Aktionstagen wurde Joachim Friedrich Wolf aus Rodgau begrüßt, der mit sei- tenschmiede berichten und köstliche tenhilfe und selbst passionierte Läuferin. nem Familienunternehmen Spezialist Chutneys und Brotaufstriche mitbringen Eine Geschichte, die noch lange nicht zu für hochwertige vertikale Gärten ist. werden. Spezielle Brotsorten wird an Ende ist. Außerdem Pflanzenführun- diesem Abend der Schlocker-Bäcker lie- gen und technische Führungen im Ge- fern. Überhaupt ist die Vernetzung und wurden Lauftraining im Schlosspark Kooperation ein wichtiges Anliegen, um das neue Angebot in der ganzen Region Begonnen hatte alles mit einer Idee ei- bekannt zu machen. So wurde Anfang nes Mitarbeiters der Werkstatt Schlo- März Deutschlands einziger Winzer er- cker-Stiftung. Jonas Heidrich lief 2009 wartet, der auch erfolgreich Weinkrimis erstmals den Halbmarathon in Mainz. schreibt. Neben der Lesung aus seinem Sein Wunsch war es, sich einmal an der Buch ‚Hochzeitswein‘ wurde an diesem Königsstrecke für Läufer auszuprobieren Abend natürlich auch Wein vom Weingut und dafür zu trainieren. Andere Mitarbei- Wagner ausgeschenkt. ter der Werkstatt hörten davon und wa- wächshaus angeboten sowie ein Kin- ren begeistert. Damit trafen sie natürlich derprogramm und Filmvorführungen Das Programm finden Sie auf: auf offene Ohren bei Ralf Thies, Fachkraft zu Gartenthemen. Ein echter Hingucker www.evim-behindertenhilfe.de für Berufliche Integration in Hattersheim 13 EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen und erfahrener Marathonläufer. Im März Marathondistanz dieses Jahres wurde die Laufgruppe ge- schafft gemeinsam ge- gründet, ein wöchentliches Trainingsan- zweit. Neben der sportlichen Herausforderung mussten auch die drei Wechselpunkte gemeistert werden. „Unter 1.600 gebot freitags nach Ende der Betreuungs- Doch nichts ist so motivierend wie der Staffeln das eigene Team zu finden, ist zeit. 5 Mitarbeiter trainieren gemeinsam Erfolg bei Wettkämpfen. Daher hat Ralf nicht ganz leicht – aber es hat perfekt mit laufbegeisterten Fachkräften. Thies Thies die Laufgruppe bei den Special geklappt“, sagt Ralf Thies. Zeitmessmat- lobt den Teamgeist in der Gruppe und Olympics angemeldet, den Olympischen ten und Chips sorgten für einen fairen die Disziplin der Mitarbeiter, die die Ter- Spielen für Menschen mit geistigen Be- Wettbewerb. Die Euphorie am Ziel war mine einhalten und - „oft konsequenter hinderungen. Special Olympics hat ein riesig – die Marathondistanz wurde ge- sind als wir.“ Man trifft sich in Wiesbaden, Unified Partners Projekt ins Leben geru- meinsam geschafft! um vielen die Möglichkeit zu geben, da- fen, mit dem Ziel, nichtbehinderte und ran teilzunehmen. „Im Schlosspark lau- behinderte Menschen über den Sport Der ‚Zipfelmützenlauf‘ in Frankfurt-Ried- fen wir zwei Runden, manchmal auch am zusammenzubringen, von dem auch die berg und der Silvesterlauf am Frank- Rheinufer bis nach Schierstein, um den Laufgruppe profitiert. Die Special Olym- furter Waldstadion über 10 km waren Hafen und zurück. Das sind dann etwa pics finden aller zwei Jahre in Deutsch- ebenfalls große Herausforderungen, die 8 Kilometer, die bei Bedarf auch mit der land und im Wechsel auf internationaler die passionierten Läufer bewältigten. Jo- Schlossparkrunde kombiniert werden“ Ebene statt. In diesem Jahr hatte es mit nas Heidrich siegte zudem über 10 km Bei Wind und Wetter. einer Teilnahme noch nicht geklappt. Es beim Werkstattlauf in Darmstadt, seine fehlten noch Wettkampferfahrungen und Laufkollegen Sven Fronzek und Jürgen Ambitioniert und mit Zielen trainieren. damit Zeiten, die für eine Anmeldung Krill waren erster und zweiter auf dem Die Laufgruppe stärkt sich gegenseitig, Voraussetzung sind. „Aber wir sind auf Podest über 5 km. Beim ‚Perstausee- motiviert und unterstützt sich. Der Stolz, dem besten Weg, das Ziel ‚Special Olym- lauf´ in Breidenbach, Landkreis Mar- wenn man bis an die Grenzen gegangen pics Deutschland‘ zu erreichen“, ist sich burg Biedenkopf, belegten Sven Fronzek ist und sich selbst überwunden hat, nicht Thies sicher. Die Anmeldung für die Hes- und Kevin Schlechter ebenfalls über 5 aufzugeben, ist unglaublich groß. Und sischen Spiele 2015 ist bereits erfolgt. Km den 1. und 2. Platz. Beide Events der Erfolg beweist auch manchem Teil- wurden unter dem Dach von Special nehmer, dass es eben besser ist, weniger Der Staffelmarathon in Frankfurt am Olympics ausgetragen. Jonas Heidrich und an Trainings- und Wettkampftagen Main war in diesem Jahr unbestritten hat ein ganz besonderes Ziel: den Mara- nicht zu rauchen. Die Laufschuhe, die der Höhepunkt. Vier Mitarbeiter und 4 thon in Frankfurt über die volle Distanz die Gruppe von einem Bad Sodener Ein- Begleiter absolvierten die Distanz als zu laufen. Dafür trainiert der ehrgeizige zelhändler vergünstigt bekommen hat, Team: Petra von Knoop, Sven Fronzek, 23-Jährige 5- bis 6-mal wöchentlich, be- werden gepflegt und nur für den Sport Kevin Schlechter, Günther Wenzel, Frank gleitet von Ralf Thies. Aber auch die an- genutzt. „Unterstützung erhielten wir Himmler, Timothy Isagan, Jonas Heidrich deren Mitstreiter wissen genau, was sie auch von einem Printshop aus Wallau, und Ralf Thies. Die vier Etappen über 12 im nächsten Jahr schaffen wollen: den der für unsere T-Shirts sorgte“, so Thies. km, 7 km, 9 km und zuletzt über 14,195 Halbmarathon in Mainz. km bewältigte die Laufgruppe jeweils zu EVIMPULS 14 Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen „Wir nehmen (uns) Platz!“ Initiativen und Organisationen be- Unter diesem Motto stand das Tina Bender und Erika Glanzer ihre René Kleye und Eberhard Schwarz ken- diesjährige Programm zum In- Sichtweise auf das Thema in einem nen sich in den rechtlichen Belangen von ternationalen Frauentag am 8. Bild und einem persönlichen State- schwerbehinderten und gleichgestellten März. Die gleitet oder betreut wird, hat in Zusammenarbeit mit den Fotografinnen Wahl der Schwerbehindertenvertretung Veranstalterinnen ment verdichtet. An der Fotoserie be- Beschäftigten bei EVIM besonders gut gingen in Wiesbaden der Frage teiligt war auch ein Mädchen, das in aus. In ihrer Funktion als Vertrauens- nach, wie unterschiedlich Männer einem Betreuungsangebot der EVIM personen setzen sie sich engagiert für und Frauen „sich Raum nehmen“ Jugendhilfe begleitet wird. deren Anliegen ein. Bei der Wahl der in der Gesellschaft. Ausgehend Schwerbehindertenvertretung am 12. von den fotografischen Bildern Antje Meinzer, Regionalleiterin der Dezember wurde ihnen erneut das Ver- der Marianne Wex, die sich in den EVIM Jugendhilfe, würdigte die Ver- trauen für eine Amtszeit von 4 Jahren siebziger Jahren mit ihren Fotos anstaltung als absolut gelungen. „Der ausgesprochen. Aufgerufen waren 107 aus öffentlichen Einrichtungen, Zuspruch war enorm“, so Meinzer. wahlberechtigte Bussen und Bahnen mit diesem In zahlreichen Beiträgen wurde ein- Mitarbeiter bei EVIM. René Kleye arbei- Thema künstlerisch auseinander- dringlich auf die Situation von Frau- tet als Altenpfleger im Seniorenzentrum gesetzt hatte, stellte sich ihnen en in der Gesellschaft hingewiesen. Schwalbach/Sulzbach. Stellvertreter ist heute die Frage: „Was hat sich Dabei gäbe es, bei allen Fortschritten Herr Schwarz. Er arbeitet in der Drucke- in den Jahren geändert und ist auf diesem Gebiet, noch viel zu tun. rei der Reha-Werkstatt. ‚Raum nehmen‘ mit geschlechts- Noch in den fünfziger Jahren war es spezifischen Blick heute noch ein zum Beispiel möglich, dass ein Mann Die Vertrauenspersonen der Schwer- Thema?“ den Arbeitsvertrag seiner Frau kün- behinderten Menschen für Gesamt digen konnte. Jüngst wurde mit der EVIM sind zu erreichen unter: Mitarbeiterinnen und Rund um diese Fragestellungen hat- Einführung der Quotenregelung ein ten die Veranstalterinnen, der Ar- weiteres Instrument geschaffen, um EVIM Schwerbehindertenvertretung beitskreis die Stereotype in der Gesellschaft auf- Rene Kleye, Wiesbadener zubrechen. „Sich Platz zu nehmen“ Europaring 19, Frauen- und Mädcheneinrichtungen bleibt ein Auftrag für die Gegenwart 65824 Schwalbach unter der Federführung des Refera- und Zukunft. E-Mail: Mädchenpolitik Arbeitsgemeinschaft tes Kommunale und [email protected] Frauenbeauftragte spannende Veranstaltungen geplant. und: schwerbehinderten- Ob vom Motto inspirierte Expona- [email protected] te Wiesbadener Künstlerinnen oder Mobiltelefon: 0172 6979476 Filme und Mitmachaktionen – das Fax: 06196 5232880 Programm war so vielfältig wie die Auseinandersetzung mit der gleich- Stellvertretendes berechtigten Teilhabe in allen Berei- Schwerbehindertenvertretung Mitglied chen des gesellschaftlichen Lebens. Eberhard Schwarz der Reha Werkstatt, Ein Highlight war die Ausstellung der Im Rad 18, Wiesbadener Mädchen- und Frauen- 65197 Wiesbaden einrichtungen unter Beteiligung der EVIM Jugendhilfe zum Motto „Wir nehmen (uns) Platz!“ im Rathaus der Landeshauptstadt. Das Ergebnis: Je eine junge Protagonistin, die von einer der am 15 Arbeitskreis beteiligten Das Musikerinnen-Trio Andrea Steinle, Christiane Bühler, Christine Eckert (v.l.n.r.) sowie Prof. Dr. Susanne Schröter (re.), Professorin für Ethnologie in Frankfurt beim Internationalen Frauentag in Wiesbaden E-Mail: [email protected] Telefon: 0611 8909312 oder 0179 2936149 EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Einrichtungen Zu Besuch bei der S-Bahn Rhein-Main Zwei Schwestern – zwei unterschiedliche und Berufe: Lokführerin Diplom-Pädagogin und ein Tag, an dem diese zusammengeführt wurden. Die Idee war, eine Fortbildung für Menschen mit Behinderung zum Thema „Hinter den Kulissen der Deutschen Bahn, zu Besuch bei der S-Bahn Rhein-Main“ im Rahmen des Fortbildungsprogramms der EVIM Behindertenhilfe Wiesbaden zu konzipieren. Die EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH Wiesbaden und die Deutschen Bahn, in Person des Teamleiters Herrn Grosser, planten die konkreten Hinter die Kulissen der S-Bahn geschaut: Eine ereignisreiche und spannende Fortbildung für Klienten der EVIM Behindertenhilfe. Inhalte: Besichtigung einer Meldestelle, der Werkstatt und einer neuen S-Bahn Blick hinter die Kulissen nehmer wollte am liebsten mit dem Zug dorthin. mit Ausprobieren ausgewählter Knöpfe. Zu guter Letzt sollten die Teilneh- Beeindruckend war auch der „Materi- mer Einblick in die Pausengestaltung alturm“, der per Computereingabe ge- An der Eisenbahner erhalten und ein Mit- zielt die gewünschte Schraube liefert. Dank an die DB-Mitarbeiter, die die- tagessen der DB-Kantine einnehmen. Zunächst kurios erschien die Beleuch- sen Tag ehrenamtlich durchgeführt Am 15. November war es soweit. Frau tung über den zu reparierenden S-Bah- haben. Ebenso geht der Dank an die Sankowsky und Frau Glodde-Homann nen. Eine angeschaltete Beleuchtung Deutsche Bahn, die den Teilnehmern von EVIM begleiteten die Teilnehmer. dient nämlich der Stromanzeige (und Essensgutscheine spendierte. Zuerst wurden alle mit Sicherheits- hat nichts mit Weihnachten zu tun). Ein westen ausgestattet und fühlten sich mit Graffiti besprühter Zug stand in der Aufgrund der großen Nachfrage und dadurch als Bahn-Mitarbeiter. Herr Werkstatt und wurde gerade gereinigt. der positiven Rückmeldungen wird es Grosser und Herr Beulig führten zu- Die hohen Reinigungskosten und die im nächsten Jahr erneut eine Fort- sammen mit Frau Glodde durch den gefährliche und anstrengende Arbeit bildung bei der Deutschen Bahn ge- Tag und sorgten dafür, dass sich die der Reinigungskraft machten alle be- ben. Vielleicht lässt sich dann auch Teilnehmer aktiv beteiligen konnten. troffen. „Wer tut so etwas bloß?“, frag- der Wunsch mancher Teilnehmer, eine Für Fragen war jederzeit ausreichend ten sich manche Teilnehmer. kurze Strecke im Führerraum einer S- dieser Stelle einen herzlichen Bahn mitzuerleben, erfüllen. Raum. Geklärt hat sich zum Beispiel die Frage, was von Bahnseite zu tun Highlights gab es viele, für jeden ein ist, wenn es während einer Zugfahrt anderes. Aber in Erinnerung bleiben Insgesamt war dies für alle Beteiligten zu lauten Schlaggeräuschen der Räder wird die Hupe im Führerraum, das eine gelungene und bereichernde Ver- kommt: Der Zug muss in die Werk- Öffnen und Schließen aller Türen anstaltung, in der nicht nur zwei Be- statt, die Räder müssen abgeschliffen und für einzelne Teilnehmer das Es- rufe aufeinander trafen, sondern der werden. Die Metallspiralen als End- sen. So verständigte man sich über Kontakt zwischen Menschen mit und produkt des Abschleifens konnte je- die Lautsprecher des vorderen mit ohne Behinderung ermöglicht wurde. der einmal in die Hand nehmen. dem hinteren Führerraum, dass es D. Glodde-Homann/ B. Glodde Zeit sei zum Mittagessen. Ein Teil- EVIMPULS 16 MAGAZIN-Spezial Bildung Gastbeitrag: Fernunterricht per Computer: ODL (Open Distance Learning) Die Schule für Kinder beruflich Rei- Fenster im Computer sehen und hören mit sender (SfKbR) entwickelt ein Sys- und auf eine virtuelle Tafel schreiben (z.B. kranke Kinder oder Kinder mit tem, um reisende Schülerinnen und und zeichnen. So kann neues Wissen Schulängsten) Schüler über große Entfernungen zu vermittelt und können neue Aufgaben kommen (Stichpunkt „Inklusion“). Für unterrichten. besprochen werden, die die Kinder zwi- einige dieser Kinder wäre die Möglich- schen den Unterrichtsstunden selbstän- keit, erst einmal online aus der Ferne Viele Kinder der SfKbR sind mit ihren dig erarbeiten und in das virtuelle Klas- unterrichtet zu werden, eine große Eltern manchmal so weit entfernt, dass senzimmer hochladen. Chance, Kompetenzen weiterzuentwi- sie von den Lehrkräften nicht mehr mit besonderen an Herausforderungen die Regelschulen ckeln und im Kontakt mit Lehrkräften dem Lernmobil besucht werden kön- Solche Nischenangebote sind Chancen und Schüler/innen zu sein. Von daher nen. Für solche Fälle bekommen die für das gesamte Schulsystem. Aus den leistet die Schule für Kinder beruf- Schülerinnen und Schüler einen trag- Notwendigkeiten des Schulalltags he- lich Reisender einen großen Beitrag baren Computer mit eingebautem In- raus werden hier Lösungen entwickelt zur Entwicklung eines individuellen Zu- ternetzugang und eine Einführung in und wertvolle Erfahrungen gesammelt, gangs für Kinder mit besonderen Her- die Schulsoftware. Danach werden mit die in den Regelschulen nicht finanziert ausforderungen im allgemeinen Schul- ihnen Termine vereinbart, zu denen werden können. Doch auch in den Re- system. sich Schüler und Lehrer online in ei- gelschulen gibt es einen zunehmenden nem virtuellen Klassenzimmer treffen. Bedarf für solche individuellen Lösun- Oliver Knieps In diesen Unterrichtsstunden können gen. Die Entwicklung der letzten Jahre Rektor als Ausbildungsleiter am sich Lehrer und Schüler über ein kleines hat gezeigt, dass zunehmend Kinder Studienseminar Wiesbaden (GHRF) Mobile Schule fürs Lernen unterwegs Etwa 10.000 Kinder sind mit ihren Eltern in Deutschland unterwegs – mit unterschiedlichen Unternehmen, Schaustellerbetrieben und Zirkussen, Puppentheatern und mobilen Shows. Alle Kinder unterliegen der Schulpflicht und müssen gemeinhin die Stützpunktschulen in der Nähe der Gastspielorte aufsuchen. In Hessen wurde im Jahr 2010 das Pilotprojekt „Schule für Kinder berufllich Reisender“ an der Schule am Geisberg in Wiesbaden ins Leben gerufen. Träger ist der Evangelische Verein für Innere Mission (EVIM Bildung gemeinnützige GmbH). Acht mobile Klassenzimmer sind nun hessenweit unterwegs. Die mobile Schule kann ihre Schützlinge auch länderübergreifend online unterrichten. Die Kinder werden individuell gefördert. Die Bereichslehrkräfte entwickeln mit den Eltern Schullaufbahnperspektiven, sie führen die Kinder zum Schulabschluss und zeigen ihnen Wege in die Ausbildung auf. Schwätzereien, Streiche, merksamkeiten und Unauf- lehrer entgeht nichts. Stephan Ohl Schabernack hat immer den Überblick, weiß zu könne sich Kevin (12 Jahre), Justin jedem Zeitpunkt, was welcher seiner (9), Williano (13) und ihr neun Jahre Schüler gerade tut. Er sieht auch, alter Cousin Anthony in dieser Schu- wie Williano seinem kleinen Bruder le kaum leisten. Dem Grundschul- Kevin einen Zettel mit dem Wört- 17 EVIMPULS MAGAZIN-Spezial Bildung Mobile Schule fürs Lernen unterwegs chen „Depp“ auf den Rücken klebt Die Jungs besuchen keine gewöhn- entsprechend. Der Grundschulleh- und sich diebisch freut. Ohl grinst. liche Schule, weil sie ständig un- rer Ohl schaut ihnen dabei über die Das gehört zu Schule dazu – auch terwegs sind. Maintal, Wiesbaden, Schulter. „Fertig“, ruft Anthony, und wenn in dieser Schule einiges an- Hanau…quer durch Hessen mit der Ohl ist überrascht. Der Neunjährige ders ist. Das Klassenzimmer ist nur Stunt and Jump-Show, den Mons- hat die Silben prima ausgeklatscht. ein paar Quadratmeter groß. Maxi- tertrucks ihrer Eltern – ein Famili- Gut gemacht. mal sechs Schüler finden darin Platz. enunternehmen. Die Schule steht Der Unterrichtsraum befindet sich in auf dem Hinterhof einer Autowerk- Klassenübergreifender einem Koffer, der auf ein Fahrgestell statt im Gewerbegebiet Maintal. Ein Unterricht aufgesetzt wird. Drei Metallstufen Onkel schraubt vorm Fenster gera- führen dort hinauf. Fährt die Schu- de an einer der Karosserien herum, Die Tür der mobilen Schule steht of- le wieder weg, dann wird die kleine die in der nächsten Show von einem fen. Es ist warm. „Im Winter haben Treppe abgehängt und im fahrenden der Monstertrucks überrollt werden wir eine Standheizung“, sagt Ohl. Klassenzimmer verstaut. wird. Die Jungs genießen die Beschaulich- Kevin, Williano, Justin und Anthony keit der kleinen Runde und die An- haben brav ihre Schulranzen unter nehmlichkeiten, die es bringt, wenn Ständig unterwegs die Stühle gestellt, ihre Hefte und die Schule zu einem hinkommt. „Wir Es ist Montag, gleich der erste Wo- Mäppchen herausgeholt und grü- müssen gar nicht zur Schule laufen chentag, an dem die mobile Schule beln nun – teils am Bleistift kauend oder den Schulbus nehmen“, grinst bei den Jungs vorbeischaut. Drei Mal – über unterschiedlichen Aufgaben Williano triumphierend. Bis zu den die Woche haben sie Unterricht, ei- – mehr oder weniger schwer, im- Wohnwagen, das Zuhause der Kin- nen Tag sollen sie alleine arbeiten. mer dem Alter und dem Lernstand der, sind es nur ein paar Schritte. In EVIMPULS 18 MAGAZIN-Spezial Bildung Mobile Schule fürs Lernen unterwegs der Pause laufen sie dorthin zurück. Zeltvarietés, von Stuntshows und nicht der Grund, weshalb nicht über- Ist die Pause rum, dann hupt Ohl Wandertheatern nicht nur die Frem- mäßig viele Tests geschrieben wer- kurz, und die Jungs stürmen wieder den, sondern auch die Exoten, die den. „Ich muss mit denen eigentlich auf ihre Plätze. neugierig bis argwöhnisch beäugt keine Klassenarbeiten schreiben. Ich werden. Sie haben kaum Zeit, die weiß, wie sie stehen“, sagt Ohl. So Statt einer Tafel hängt ein White- Mitschüler oder Lehrer kennenzuler- einen Test und eine Note gibt es board im rollenden Klassenzimmer. nen. Meistens geht es ja schon nach eher, um die Jungs ein wenig zu mo- Es gibt Unterrichtskästen und Schau- ein paar Tagen weiter. „Und wenn es tivieren. Lob ist toll, eine gute Note tafeln, Hilfsmittel und Anschauungs- schlecht läuft, dann lernt so ein Erst- ist noch besser. „Wir mögen Zeug- material auf kleinstem Raum in ei- klässler fünf Mal den Buchstaben P, nisse, wenn was Gutes drin steht“, nem ausgeklügelten System. Jetzt aber nicht einmal das M“, fügt Ohl grinst Williano. Noten sind da nicht ist Rechnen dran. Justin legt die Ein- an. so wichtig. „Wir beurteilen die Kin- sersteinchen an die Zehnersteinchen und löst eine komplizierte Aufgabe. der eher mit Hilfe eines Textes, da Mehr Verantwortung Die anderen helfen ihm oder lernen kann man mehr ausformulieren und beschreiben“, erklärt Ohl. Die Jungs von ihm. Das ist klassenübergreifen- Ohl kennt seine Jungs, weiß auch müssen sich keine Sorgen machen. der Unterricht, individuell angepasst von den Besonderheiten ihres Le- Sitzen bleibt keiner von ihnen. Und an die Schüler. bens. „In vielen Dingen sind sie er- wenn bei ihnen auch vieles anders „Die Kinder haben ein Tagebuch. In wachsener als andere Kinder“, weiß ist als in anderen Schulen: Ferien das wird eingetragen, was sie be- Ohl. Klar, die Jungs müssen im Fami- sind Ferien – auch in der mobilen reits gelernt haben“, erklärt Ohl. lienunternehmen mit anpacken, auf- Schule. Und diese Ferien beginnen Innerhalb des Rhein-Main-Gebiets und abbauen, Plakate und Infoblät- am Freitagnachmittag. versucht Ohl selbst den Jungs nach- ter verteilen. „Die haben nebenbei zureisen. Immerhin kennt er sie auch immer noch eine ganze Menge Michelle Spillner nun schon eine Weile, und sie ken- zu tun. Darauf muss man auch Rück- Abdruck mit freundlicher Genehmi- nen ihn. Bei weiteren Entfernungen sicht nehmen“, so Ohl. Das ist aber gung des Höchster Kreisblatt gibt Ohl die Jungs an Kollegen der insgesamt acht mobilen hessischen Klassenzimmer weiter. Geht es nach Nordrheinwestfalen, dann kommt die Schule auch zu den Kindern der beruflich Reisenden. Alle anderen Bundsländer haben keine mobilen Schulen. Da müssen die Kinder in Stützpunktschulen in der Nähe ihrer Standorte gehen, oftmals für nur drei, vier Tage. Angesprochen auf die Stützpunktschulen schütteln die Jungs die Köpfe. Dahin wollten sie nicht gehen. Nicht etwa, dass sie nichts lernen wollten. „Lesen, Rechnen und Schreiben – das ist wichtig. Und das macht Spaß. Wir wollen lernen“, so Williano. Aber in den Stützpunktschulen sind die Kinder von reisenden Shows, von Zirkussen und 19 EVIMPULS MAGAZIN-Spezial Bildung Mobile Schule fürs Lernen unterwegs Die Fachzeitung für Schausteller gischen Beratungs- und Förderzen- kollegialen Austausch, der notwen- und Marktkaufleute „Der KOMET“ trums „Schule am Geisberg“ sowie digen länderübergreifenden Zusam- berichtete in ihrer Dezember- vereinzelt Schulaufsichtsbeamte. menarbeit und dem Netzwerkaus- Ausgabe über die Bundesweite bau. Fortbildung für Circus-, Schau- Die jährlich stattfindende Tagung wird steller- und Bereichslehrkräfte. seit 1999 federführend von „Schule Inzwischen gibt es in Deutschland Gastgeberin war die Schule für Circus e.V.“ organisiert und koordi- fast Kinder Beruflich Reisender der niert, in bewährter Zusammenarbeit Lehrkräfte von Schulen für Kinder EVIM Bildung gGmbH. mit der Schule für Circuskinder in beruflich Reisender (Hessen, NRW); 190 Bereichslehrkräfte und NRW“ und seit einigen Jahren ver- d.h. in nahezu allen Bundesländern, „Vom 13. bis 15. November fand in stärkt durch wechselnde Bereichs- wenn auch noch in unterschiedlicher Wiesbaden in anregender und moti- lehrkräfte im überregionalen Team. Dichte und mit unterschiedlichem vierender Atmosphäre die 15. Bun- Seit 2012 findet die hoch anerkannte Aufgabenprofil. desweite Fortbildung für Circus-. Tagung in wechselnden Bundeslän- Schausteller und Bereichslehrkräfte dern und mit offizieller Unterstützung Dass jährlich fast die Hälfte aller mit mit dem Schwerpunkt „Unser Alltag: des jeweiligen Landes statt. der schulischen Situation der Kinder beruflich Reisender befassten Lehr- Diagnostik – Unterricht – Beratung“ statt. Tagungsort war der Cam- Die Veranstaltung dient der Fortbil- kräfte die Fortbildung wahrnimmt, pus Klarenthal der EVIM Bildung dung der Bereichslehrkräfte rund um spricht für Notwendigkeit und die gGmbH. Unter den über 90 Teil- das Thema „Schulische Förderung von Relevanz dieser Bundesweiten Ver- nehmern befanden sich neben den Circus- und Schaustellkindern“, der anstaltungen.“ aus 14 Bundesländern angereisten Weiterentwicklung von Bildungskon- von Helga Sinner Bereichslehrkräften auch Lehrkräf- zepten für diese Zielgruppe und als te des ebenfalls zur EVIM Bildung bundesweites Kommunikationsforum gGmbH gehörenden sonderpädago- natürlich auch mit dem praxisnahen EVIMPULS 20 Nachrichten Nachrichten aus den Projekten Premiere für die Galerie Outsider Art in Wiesbaden mit Mal_anders Traumhafte Kuschelquilts Auch für Fußballfans Quilt ist die Kunst, aus Stoffresten Am 12. Dezember kam die Quilterin, textile Unikate entstehen zu lassen. vollbepackt mit 26 kuschelig weichen Die Kellerquilter, ein Netzwerk von Decken, um sie persönlich zu über- Es ist eine besondere Auszeich- Frauen und Männern, die diesem al- geben. Die Farbenpracht der texti- nung, in einer neugegründeten Ga- ten Handwerk zugetan sind, nähen len Unikate ist bestechend schön, die lerie für die erste Ausstellung ange- nicht nur traumhaft schöne Patch- Kreativität, aus einfachen Stoffresten fragt zu werden. Diese Ehre wurde workdecken, sie machen diese be- außergewöhnlich entstehen dem Kunst-Projekt Mal_anders der sonderen Decken auch ganz beson- zu lassen, begeistert alle. „Ein Augen- EVIM Behindertenhilfe zuteil, das deren Menschen zum Geschenk – in schmaus“, freute sich auch Nicola Böhm, mit der Eröffnung der neuen Galerie diesem Jahr den Bewohnern der Leiterin der Wohnanlage. „Wir sind den Outsider Art in Wiesbaden am 11. Wohnanlage Schlocker-Stiftung. Kellerquiltern von Herzen dankbar, dass Februar bis Juni Werke von Mal_ sie mit so viel Liebe und Geschick so anders Künstlerinnen und Künst- „Die Grundidee, ungeliebte Stoffe, Blö- traumhaft schöne Decken anfertigen lern zeigt. Die Galerie ist die erste cke und halbfertige Quilts zu Decken zu und den Bewohnern damit ein außer- ihrer Art in der Landeshauptstadt, nähen und an behinderte Menschen zu gewöhnliches Geschenk und eine große die sich ausschließlich ‚Art Brut‘ spenden, stammt ursprünglich von ei- Freude machen.“ Die Bewohner wur- widmet, jener Kunstrichtung, die nem Quiltfriend“, sagt Irmgard Dann- den gebeten, sich aus den prachtvollen abseits des etablierten Kunstbetrie- häuser. Sie war von dieser Idee be- Quilts ihr persönliches Lieblingsstück bes die schöpferischen Fähigkeiten geistert und nahm sich gemeinsam mit auszusuchen. Das war für einige nicht von Randgruppen der Gesellschaft den ‚Kellerquiltern‘ dieser kreativen und ganz leicht, andere wählten hingegen in den Mittelpunkt rückt. organisatorischen Herausforderung an, zielstrebig aus. Ein Bewohner, für den aus den Materialspenden ein buntes Herzenssachen ganz besonders wichtig Ganzes entstehen zu lassen und ande- sind, griff sogleich zum ‚Herzquilt‘ – eine ren Menschen damit eine langanhalten- wunderschöne Decke mit Herzmotiven. Angesiedelt ist die Galerie im Verwal- de Freude zu bereiten. So, wie den Men- Für einen anderen Bewohner, Fan von tungsgebäude der Stadt Wiesbaden in schen mit geistigen Behinderungen aus Borussia Dortmund, war es der Quilt in der Konradinerallee 11 und damit an der EVIM Wohnanlage in Hattersheim. den Farben seines Fußballvereins. Und einem würdigen Ort, denn, so Kurato- mancher Bewohner hielt seinen kusche- rin Alexandra Waldmann und Sachge- lig weichen Quilt im Arm und saß noch bietsleiterin im Amt für Soziale Arbeit, lange mit dem Gast zusammen. Abteilung Jugendarbeit, „die Galerie Schönes Potenziale jenseits der Sprache folgt den Leitsätzen des SozialdezernaOsterüberraschung tes, Wertschätzung und Teilhabe für die Protagonisten zu ermöglichen und de- 21 Die Kellerquilter werden auch in den ren Potenziale und Ressourcen sichtbar kommenden Monaten zu machen.“ Dies machte auch Abtei- neue Patchworkdecken nähen, denn: lungsleiterin Hildegunde Rech deutlich, „Wir möchten alle 52 Bewohnerinnen für die „Kunst und Kultur hervorragend und Bewohner beschenken“, so Irmgard geeignet sind, um mit der Stadtgesell- Dannhäuser. Bis zum Osterfest werden schaft im Gespräch zu bleiben.“ Der wieder fleißig Stoffreste gesammelt, Vorstandsvorsitzende über das Internet Quiltfreunde animiert, schen Vereins Matthias Loyal und Rena- sich an dieser Aktion zu beteiligen, Ide- te Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM en und Muster ausgetauscht und mit Behindertenhilfe dankten für diese Ini- großem Können die zauberhaften De- tiative in Wiesbaden und die besondere cken genäht, als kuschelige Begleiter ‚Einladung zur Premiere‘. Matthias Loyal der Beschenkten. betonte, wie gut das Motto dieser Aus- Wochen und des Evangeli- EVIMPULS Nachrichten Nachrichten aus den Projekten stellung „Die Kraft des Bildes“ in das Formen zu übertragen“, so Pfautsch. So Galerie-Konzept passe, bei dem es be- tragen auch die hier ausgestellten Wer- sonders darum geht, Potenziale jenseits ke von Nimet Yalciner, Stavros Konstan- der Sprache zu erkennen und sichtbar tinidis, Heidi Lose und Maria Arelaki eine zu machen. Auf den Aspekt der Teilha- je eigene künstlerische Handschrift. be verwies auch Renate Pfautsch. „Die Es lohnt sich, auf Entdeckungsreise zu ausgestellten 35 Werke sind Ergebnisse gehen und sich auf die fantastischen eines spannenden und zum Teil langen Werke des Denkens jenseits der Norm Entwicklungsweges der Künstlerinnen einzulassen. „Sie geben uns Anregung und Künstler. Sie sind es Wert, nicht zu grundsätzlichen Fragen des mensch- nur im Wohnheim zu verbleiben, son- lichen Daseins“, sagt Alexandra Wald- dern viele Menschen daran teilhaben mann, die selbst künstlerisch arbeitet. zu lassen.“ Zugleich dankte sie Monika Niebergall, die als Künstlerin das Projekt Die Initiatoren der neuen Galerie Out- seit mittlerweile 15 Jahren begleitet. sider Art hoffen, die verschiedenen Mit ihrer ‚einzigartigen Gabe‘ gelingt es Gruppen zu bündeln und eventuell ein ihr immer wieder neu, Talente und Fä- Wiesbadener Netzwerk der Outsider Art higkeiten aus dem Menschen heraus- anstoßen zu können. Aktuell sind zwei zulocken und sie in ihrer Entwicklung bis drei Ausstellungen pro Jahr geplant. künstlerisch zu begleiten. Der Auftakt hat bereits zahlreiche Besucher begeistert. Expressive Farben und Strahlkraft Wie zum Beispiel Fatou Jassy-Touray, ren Motiven setzt sich die junge Frau Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum … aus Gambia mit ihrer Herkunft ausei- Vor Weihnachten saßen in den EVIM- nander. Ihre Selbstportraits nehmen Jugendhilfe-Wohngruppen die Mädchen den Betrachter direkt in den Blick. Fast und Jungen mit roten Wangen und ge- scheint der geöffnete Mund uns etwas krauster Stirn über ihren Wunschzetteln. sagen zu wollen. Expressiv in der Farb- Und wie schon in den Jahren zuvor durf- gebung strahlen sie eine Lebendigkeit ten sie einen ganz besonderen Wunsch und Kraft aus, die niemanden unberührt auf eine Karte schreiben, der dann an lassen. Sie sucht sich ihre Farben al- den Weihnachts-Wunschbaum bei Ga- lein aus, bevorzugt ein leuchtendes Rot leria Kaufhof gehängt wurde. Schon oder ein sattes Grün. Schmuck spielt in nach wenigen Tagen waren die meisten der Gestaltung für sie eine große Rolle, Karten „verschwunden“. Kunden und der in den Werken spielerische Akzente Galeria-Kaufhof-Mitarbeiter waren als setzt. Weihnachtsmänner unterwegs, kauften die ihre Bilder stolz präsentierte. In ih- die gewünschten Geschenke ein, verHeiter sind die großformatigen Köpfe packten sie liebevoll und gaben sie an von Christian David Martiny und Pat- den Kassen wieder ab. ricia Pawlizyn. Sie zeugen von großer Lebensfreude mit dem abgebildeten Galeria Kaufhof Geschäftsführer Karsten Herzmund oder einem großartigen La- Sinnig betonte bei der Übergabe der Ge- chen, das fast den ganzen Malgrund schenke, wie wichtig dem Unternehmen ausfüllt. „Jeder hat seinen ganz eigenen dieses langjährige Engagement ist. Stil dass, was ihn bewegt, in Farbe und Auch mit Globus in Wiesbaden-Nor- EVIMPULS 22 Nachrichten Nachrichten aus den Projekten denstadt konnte die EVIM Jugendhilfe Heinz-Herman Hamman an Frau Simo- erstmals ne Wittek und Ulrike Spittler von der zusammenarbeiten. Direkt im Eingangsbereich stand ein gro- EVIM Jugendhilfe überreicht. ßer, bunt geschmückter WeihnachtsWunschbaum. Hier hingen dann die Ein herzliches DANKE an alle Weih- Wunschkarten von Mädchen und Jun- nachtsfrauen und –männer!! gen, die von EVIM-Mitarbeitern in ihren Familien betreut werden. Über 80 Wünsche wurden von Kunden und Mitarbeitern erfüllt und kurz vor Weihnachten von Globus Geschäftsführer Den richtigen Ton getroffen Seit 10 Jahren gibt es den Männerchor Naurod nun schon. Der runde Geburtstag wurde natürlich gebührend gefeiert und das natürlich mit einem reichhaltigen und bunten Liederrepertoire. Unter der Gesamtleitung von Fritz Ruzicka wurden geistliche Lieder, Volkslieder und weihnachtliche Chorbeiträge dargeboten. Unterstützt durch den Posaunenchor und gemeinsam gesungenen Lie- Langjährige Unterstützung für upstairs durch Stiftung MitMenschen dern mit den Konzertbesuchern war es eine für alle rundum gelungene Veranstaltung. Warme Maschen für den guten Zweck Die Stiftung MitMenschen der PSD Bank Gemäß einer langen Tradition wurde Hessen-Thüringen eG unterstützt seit auch dieses Mal auf Eintrittspreise ver- Immer wieder Montags treffen sich rund 2008 kontinuierlich das Projekt „upstairs zichtet und um Spenden gebeten. Die ein Dutzend Frauen der Biebricher St. - Hilfe für junge Menschen in Not“. Auch zahlreichen Besucher erwiesen sich als Marien Gemeinde. Und so nennen sie im Jahr 2014 konnte EVIM sich über sehr großzügig und so konnte sich das sich dann auch „Biebricher Montags- den großartigen Betrag von insgesamt EVIM-Projekt „upstairs – die Anlaufstelle frauen“. Dann werden Strick- und Hä- 16.000 Euro freuen. EVIM Vorstand Jörg für junge Menschen in Not“ über einen kelnadeln ausgepackt und bei einem Wiegand nahm den Spendenscheck von Betrag in Höhe von 414 Euro freuen. gemütlichen Plausch entsteht in geselli- Stiftungsvorstand Bernd Michael Matt EVIM sagt DANKE!! ger Runde Wärmendes aus gespendeter im Beisein der Projektmitarbeiter Clau- Wolle. Kuschelige Mützen, bunte Schals, dia Grilletta und Jens Hock (Foto v.l.n.r.) Handschuhe und Socken in allen Größen entgegen und bedankte sich für die und Farben. großartige und langjährige Unterstüt- Die Tür des kleinen Lagerraums im zung. Bernd Michael Matt betonte beim bunten upstairs-Wohnmobil ging kaum Besuch des knallbunten Projekt-Wohn- noch zu, als die bunte Strickware an die mobils am Standort Reisinger Anlage Projekt-Mitarbeiter übergeben wurde. noch einmal, wie sehr er von der Wich- Bei einem heißen Tee informierten sich tigkeit des Projektes überzeugt sei und die Frauen über den aktuellen Stand des die professionelle Arbeit schätze. Projektes, dass sie bereits seit einigen EVIM sagt DANKE!! Jahren immer wieder unterstützen. 23 EVIMPULS Nachrichten Weihnachtszeit Zeit für Gutes stützt prisma regelmäßig zum Jahresende unterschiedliche und gleichsam wichtige Organisationen im Namen ih- Die prisma Gebäudeservice GmbH rer Kunden und Mitarbeiter. wurde 1995 in Wiesbaden gegründet. Seit einigen Jahren hat sie ihren Fir- In diesem Jahr überreichte prisma mensitz im Rheingau und beschäftigt Geschäftsführer Dirk Liedtke einen mittlerweile über 200 Mitarbeiter. Ne- Scheck in Höhe von 1.000 Euro an ben Büro- und Gewerberäumen sind Renate gerade der Krankenhaus- und Pflege- der bereich Spezialgebiete des Gebäude- Pfautsch freute sich sehr über diese dienstleisters. tolle Unterstützung, die der Kultur- Pfautsch, EVIM Geschäftsführerin Behindertenhilfe. Renate arbeit der Behindertenhilfe zu Gute Die Weihnachtszeit ist die beste Ge- kommen soll, die im Jahr 2015 eine legenheit, über den Alltagsstress hin- Aufführung im Wiesbadener Kurhaus auszublicken und sich auf Wertvolles plant. EVIM sagt DANKE!! und Wichtiges zu besinnen. So unter- BBBank Wiesbaden unterstützt die Schule für Kinder beruflich Reisender Das Konzept der Schule für Kinder beruf- Kontinuierliches Lernen ohne Unter- lich Reisender (SfKbR) begeisterte die brechungen durch die Reisen der El- beiden Vertreter der BBBank aus Wies- tern und an Standorten außerhalb baden. Als eine der mitgliederstärksten Hessens sogar in der virtuellen Schule, Bei einem persönlichen Besuch über- Genossenschaftsbanken Europas ist ihr ein regulärer Schulabschluss und so- gaben Bernhard Erben (rechts) und Blick natürlich in die Zukunft gerichtet. mit eine gute Chance auf einen Aus- Frank Fruhen (2.v.l.) von der BBBank „Bildung bedeutet Zukunft. Und die bildungsplatz, das sind doch gute Aus- in Wiesbaden einen Scheck in Höhe SfKbR bietet ihren Schülerinnen und sichten für die Zukunft. von 2.000 Euro an Geschäftsführer Schülern echte Perspektiven“, bedankte Gerhard Kopplow (links). sich Gerhard Kopplow für das Engagement der Bank. 24
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