April 2015 Das Magazin über unsere Arbeit.

EVIMPULS
Das Magazin über unsere Arbeit.
Teamarbeit in vernetzter Form ist
Erfolgsgarant für Geriatrie
>> Seite 8
Auf dem Weg zum Olymp
>> Seite 13
April 2015
Magazin-Spezial:
Mobile Schule fürs Lernen unterwegs
>> Seite 17
Vorwort
EVIM Bildung. Dieses Konzept einer
„entgegenkommenden“ Schule ist bei-
INHALT
spielhaft und wegweisend auch für das
Selbstverständnis von EVIM in anderen
Vorwort
2
Fachbereichen. Wir möchten nicht zuerst danach fragen, wie ein „Klient“ (in
diesem Fall Schüler) zum Angebot der
Organisation passt, sondern danach,
wie
wir
als
soziales
Unternehmen
passgenaue und dem Menschen wirk-
Nachrichten
Aus unseren Einrichtungen
3
Gastbeitrag17
lich dienliche Hilfestellungen anbieten
Liebe Leserin, lieber Leser,
dass Eltern Tränen in den Augen stehen können bei der Hochzeit oder auch
schon bei der Einschulung ihrer Kinder, ist so ungewöhnlich nicht. Wenn
dies bei der Einschulungsfeier der
„Schule für Kinder beruflich Reisender“ (SfKbR) geschieht, hat dies einen
besonders berührenden Hintergrund.
können.
Magazin-Spezial
Darüber möchten wir in unserem Ma-
Mobile Schule fürs Lernen
unterwegs17
gazin-Spezial berichten und natürlich
wie immer zu ausgewählten Themen
aus der vielfältigen Arbeit von EVIM.
Nachrichten
Aus unseren Projekten
21
Ich wünsche Ihnen eine anregende
Lektüre!
Matthias Loyal
EVIM Vorstandsvorsitzender
Bis vor kurzem war es keineswegs
selbstverständlich, dass Kinder aus
Schausteller- oder Zirkusfamilien eine
kontinuierliche schulische Bildung erhielten, mussten sie in ihrer Schullauf-
EVIMPULS Nr. 1/2015,
bahn unzählige verschiedene Schulen
April 2015
(manchmal nur für wenige Tage) besu-
Herausgeber:
Ev. Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM)
Auguste-Viktoria-Str. 16 • 65185 Wiesbaden
Tel. 0611 99009 0
chen. Die Schulabbrecher-Quote war
verständlicherweise hoch, die Zahl der
Schulabschlüsse
besonders
niedrig.
Verantwortl. i.S.d.P.:
Pfarrer Matthias Loyal, Vorstandsvorsitzender
Das Konzept der SfKbR von EVIM setzt
Redaktion:
Matthias Loyal, Heide Künanz (verantwortl.),
Karin Klinger
genau hier an: Die Schule kommt in
ganz Hessen zu den Kindern als rollendes Klassenzimmer (zu Lernmobilen
Satz/Layout:
Christian Mentzel, cmuk
umgebaute Wohnmobile) und parkt
am Zirkus oder Festplatz. „Wir kennen
ihre Lebenssituation, die Kinder müssen nicht jedesmal neu begründen, in
Gefällt mir!
welcher Lebenssituation sie sind, sie
sind dadurch entspannt und haben
Besuchen Sie uns auf:
die kontinuierliche Förderung“, sagt
www.facebook.com/evim.wiesbaden
Gerhard
Kopplow,
EVIMPULS
Geschäftsführer
Druck:
PUSH! Medienservice KG
Auflage:
3.700, erscheint 3 Mal pro Jahr
Fotos:
M. Spillner B. Glodde, L. Farkas, N. Flauaus,
O. Hebel, C. Mattes, H. Nietner, L. Wendl,
EVIM
2
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
100 Tage im Amt: Der neue
Geschäftsführer im Portrait
Sie kennen EVIM aus Ihrer Funk-
Als neuer Geschäftsführer stellt Frank
druck haben Sie - nun zehn Jahre
Kadereit der EVIM Gemeinnützige Al-
später - in den ersten 100 Tagen
tenhilfe GmbH sein umfangreiches
vom Unternehmen?
Know-How in Pflege und Wirtschaft
Herr Kadereit: EVIM hat sich weiter-
zur Verfügung. Der 51-Jährige hat
entwickelt. Nicht nur in der Anzahl der
das operative Geschäft nicht nur von
Standorte, sondern in seinen Angebo-
Grund auf gelernt, sondern kennt
ten für Menschen und seiner Orientie-
EVIM auch aus seiner Zeit als Einrich-
rung zu den Mitarbeiterinnen und Mit-
tungsleiter
arbeitern. EVIM schaut selbstbewusst
im
tion als Einrichtungsleiter im Ludwig-Eibach-Haus.
Ludwig-Eibach-Haus
Welchen
Ein-
von 2003 bis 2005.
in die Zukunft und will auch weiterhin
Nach dem Abschluss des Studiums
neue Angebote und Versorgungsfor-
als Diplom-Pädagoge und anschlie-
men für die Menschen umsetzen.
ßendem Zivildienst arbeitete er zunächst in den Orthopädischen An-
In der EVIM Altenhilfe wurden
stalten Volmarstein. Nach beruflichen
in den letzten Jahren zahlreiche
Stationen als Einrichtungsleiter beim
Bauvorhaben auf den Weg ge-
Hessischen Landesverein für Innere
schon bekannt war. EVIM zeichnet
bracht
Mission, dem DRK-Senioren-Zentrum
sich fachlich dadurch aus, dass er
sich der ‚Bauboom‘ in den nächs-
Dietzenbach gGmbH, der Curanum
in den letzten Jahren kontinuierlich
ten Jahren fortsetzen?
Betriebs-GmbH ‚Am Wasserpark‘ und
innovative Veränderungen in seinen
Herr Kadereit: Einen Bauboom wird
EVIM, übernahm er bei der Mission
Einrichtungen und Angeboten ini-
es nicht geben. Wir werden jedoch
Leben – Im Alter GmbH von 2005 bis
tiiert und vollzogen hat. Jeder, der
kontinuierlich, auch in kleinen Schrit-
2009 die Leitung einer stationären
sich einmal das modernisierte Lud-
ten, die bestehenden Einrichtungen
Einrichtung mit 115 Pflegeplätzen.
wig-Eibach-Haus
weiß,
modernisieren. Ziel wird es dabei
2009 wurde Frank Kadereit zum Ge-
wovon ich spreche: die gesamte Ein-
sein, die Einrichtungen so weiter-
schäftsführer berufen, 2011 wurde
richtung hat eine tolle Anmutung,
zuentwickeln, dass wir mit unseren
er auch mit der Geschäftsführung
die spürbare Wohnatmosphäre und
Angeboten den Bedarf der Menschen
des ambulanten Bereiches und 2013
Charme ausstrahlt. Oder nehmen
erreichen.
der Seniorendienste des Trägers be-
Sie das Katharinenstift in Wiesba-
auftragt. Von Juli 2013 bis zu seinem
den. Die Etablierung eines speziellen
Worin sehen Sie Chancen und He-
Ausscheiden aus dem Unternehmen
Pflegebereiches für Menschen mit
rausforderungen in dem, wie die
war er zudem in geschäftsführender
Demenz in der letzten Lebensphase
EVIM
Verantwortung für die Diakonie Lim-
ist beispielhaft.
stellt ist?
anschaut,
burg gGmbH.
und
fertiggestellt.
Altenhilfe
derzeit
Wird
aufge-
Herr Kadereit: Aus meiner Sicht
Nicht zuletzt war für mich entschei-
ist der Geschäftsbereich mit seiner
Herr Kadereit, Sie sind seit 1. No-
dend, dass meine Kontakte zu EVIM
Grundausrichtung,
vember
Geschäftsführer
nie ganz abgerissen waren und ich
Angebote zu entwickeln, attraktive
der EVIM Gemeinnützige Alten-
durch einen Umzug von Offenbach
Wohn- und Lebensräume zur Verfü-
hilfe GmbH. Was hat Sie gereizt,
nach Kriftel vor einigen Jahren dort
gung zu stellen und in die Ausbildung
diesen Posten anzunehmen?
mein privates Glück gefunden habe.
und Fortbildung von Mitarbeitern zu
Herr Kadereit: EVIM ist ein renom-
Als ich dann erfuhr, dass EVIM die
investieren, ein sehr attraktiver An-
mierter Träger der Altenhilfe in un-
Stelle der Geschäftsführung in der
bieter für Pflege und zugleich ein at-
serer Region, der mir ja durch mei-
Altenhilfe neu besetzen will, war für
traktiver Arbeitgeber. Und diese Kom-
ne Tätigkeit als Einrichtungsleiter
mich nach dem Abwägen aller Punkte
bination bietet alle Chancen für die
im
klar, mich zu bewerben.
Zukunft. Natürlich stehen wir auch >>
3
neuer
Ludwig-Eibach-Haus
durchaus
fortschrittliche
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Fit für den Alltag machen
vor großen Herausforderungen. Ziel
konischer Träger ist eine große Her-
ist es, die Wirtschaftlichkeit der Alten-
ausforderung und verlangt innovative
hilfe sicherzustellen; nicht im Sinne
Lösungen. Dazu bin ich aktuell im in-
der Gewinnmaximierung wie die pri-
tensiven Austausch mit dem Control-
vaten Träger, sondern mit innovativen
ling und den Einrichtungsleitungen.
Lösungen und einer soliden Finanzie-
Eine weitere Priorität liegt in der flä-
rung.
chendeckenden Einführung von Sen-
Daniel und Dajana haben es geschafft.
so 7, der Dokumentationssoftware
Geschafft, in ein selbstständiges, ver-
Eine grundsätzliche Aufgabe für die
für die EVIM Altenhilfe. Hier schöpfen
antwortliches Erwachsenenleben hin-
Zukunft der Altenhilfe ist es auch, den
wir die Möglichkeiten, die das System
einzuwachsen, auch wenn ihre Voraus-
Fachkräfteanteil in ihren Einrichtun-
bietet, bei weitem noch nicht aus.
setzungen dafür nicht optimal waren.
gen sicherzustellen. Hier geht EVIM
Neben einer Qualitätssteigerung in
Beide, jetzt 25 und 21 Jahre alt, ha-
schon einen außerordentlich erfolg-
der Dokumentation erwarte ich einen
ben einige ihrer Jugendjahre in EVIM-
reichen Weg in der Ausbildung von
wahrnehmbaren Zeitgewinn, der den
Wohngruppen
jungen und älteren Mitarbeitenden zu
Menschen zu Gute kommt, für die wir
weise endet diese Zeit im Alter von 18
examinierten Fachkräften.
da sind.
Jahren, dann müssen die Jugendlichen
Worauf muss dabei aus Ihrer Sicht
Woraus schöpfen Sie Kraft für
gang in eine eigene Wohnung ist für
besonders geachtet werden?
Ihre Arbeit?
viele nicht einfach. Plötzlich alleine den
Herr Kadereit: Jede Veränderung,
Herr Kadereit: Grundsätzlich ma-
Alltag bewältigen, sich im Behördendi-
ob in der Konzeption oder der Orga-
chen mir die Aufgabe und die Arbeit
ckicht zurechtfinden, Schule oder Aus-
nisation, kann nur dann erfolgreich
hier bei EVIM Spaß. Dies ist für mich
bildung organisieren, nicht zuletzt na-
sein, wenn die Mitarbeiter „mitge-
immer ein wichtiger Faktor. Entspan-
türlich den eigenen Haushalt regeln:
nommen“ werden, wenn es ein Ein-
nung bietet mir Yoga. Nervenraubend
Das geht nicht immer reibungslos.
verständnis über das Ziel, die Inhalte
ist zur Zeit meine große Leidenschaft:
Erkannt haben die Problematik dieses
und die notwendigen Veränderungen
Ich bin als Dortmunder schon „im-
besonderen Übergangs die Wiesbade-
gibt. Veränderungsprozesse müssen
mer“ Fan von Borussia Dortmund.
ner Jugendhilfeträger, darunter EVIM,
transparent gemacht werden, damit
Und dann schöpfe ich ganz viel Kraft
bereits in den achtziger Jahren. Seit
jeder Beteiligte weiß, warum etwas
aus meiner glücklichen Beziehung zu
25 Jahren bietet EVIM daher das „Au-
gemacht wird und was damit erreicht
meiner Lebensgefährtin.
ßenbetreute Wohnen“ (ABW) für diese
„Außenbetreutes Wohnen“ –
Konzept der Jugendhilfe seit
25 Jahren bewährt
verbracht.
Normaler-
die Gruppen verlassen. Doch der Über-
werden soll. Das erfordert Kompetenz
in der Führung, um die Meinungsvielfalt für das Wohl des Unternehmens
Zielgruppe an.
Vielen Dank für das Gespräch!
Jubiläum gefeiert
zu integrieren. Ich glaube, dass wir
dann bei allen anstehenden Aufgaben
Am 2. November hielten die Akteure
und Veränderungen erfolgreich agie-
der EVIM-Jugendhilfe einen Rückblick
ren können, wenn wir die Akzeptanz
auf dieses Vierteljahrhundert, dem
der Beteiligten erreicht haben.
auch von Seiten des Kostenträgers,
des Wiesbadener Amtes für Sozia-
Was hat für Sie in den kommen-
le Arbeit, das Prädikat „Erfolgsge-
den 12 Monaten Priorität?
schichte“ zugestanden wurde. Etwa
Herr Kadereit: Grundsätzlich möch-
200 Jugendliche wurden in diesen 25
te ich das Jahr 2015 dafür nutzen, die
Jahren von pädagogischen Fachkräf-
Einrichtungen
kennenzulernen,
ten betreut, zurzeit sind es 20. Eine
um damit eine solide Basis für die zu-
Fachkraft kann sich um maximal vier
künftigen Entscheidungen zu haben.
Klienten kümmern, eine wöchentli-
Der Spagat zwischen dem finanziellen
che Betreuungszeit von 10 Stunden
Druck und unserem Auftrag als dia-
wird
EVIMPULS
gut
angenommen.
Diese
jedoch
4
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Die Veranstaltung fand enorme Resonanz.
Selbstständig und eigenverantwortlich leben: Daniel und Dajana haben es geschafft.
kann sich flexibel gestalten, je nach
„Sie hat an mich geglaubt“
den individuellen Bedürfnissen der
tes, findet: „Diese Maßnahme ist nicht
hoch genug zu bewerten.“
jungen Menschen: „Als erstes haben
Auch Dajana, die mittlerweile eine
mein Betreuer und ich meine neue
Ausbildung absolviert hat und sich
Wohnung
Daniel
aufs Fach-Abitur vorbereitet, spricht
zurück. Natürlich war das weit mehr
von ihrer Betreuerin als einer engen
Andere haben schließlich ihr Elternhaus
als nur gemeinsames Tapezieren und
Vertrauten. „Sie hat immer an mich
als Ansprechpartner, auch noch weit ins
Möbelkaufen, sondern es bildete sich
geglaubt“, sagt die junge Frau. „Das
Erwachsenenalter hinein. Hier helfen
war sehr wichtig für mich.“ Ein Vorbild
die EVIM-Betreuer bei Problemen aller
ganz anderer Art scheinen die EVIM-
Art, sei es Motivation zur Ausbildung,
Mitarbeiter für Daniel gewesen zu sein.
seien es Tipps zur Haushaltsführung,
Er legte in der ABW-Zeit sein Abitur
Umgang mit Geld, Beziehungen und
ab, schloss ein FSJ bei EVIM an, jobb-
alles, was im Alter ab 18 Jahren eben
te dann aber zunächst in einem Laden
wichtig ist. Die Eigenverantwortung zu
für Computerspiele. Ein zufälliges Wie-
stärken, ist auch für Bereichsleiterin
ein Vertrauensverhältnis, das heute,
dertreffen mit Peter Rollmann brach-
Simone Wittek ein wichtiges Stichwort.
nachdem die zwölf Betreuungsmona-
te Daniel darauf, dass er selbst gerne
„Wir versuchen, größtmögliche Norma-
te längst vorbei sind, zu einer rich-
einen sozialen Beruf ausüben würde.
lität herzustellen. Doch die Biographi-
tigen Freundschaft gewachsen ist.
Nun ist er bei EVIM in der Ausbildung
en dieser Jugendlichen bleiben eben
„Manche brauchen zu Anfang mehr
zum Erzieher, will später pädagogisch
immer besonders.“ Was sich allerdings
Betreuungszeit, später weniger – bei
arbeiten. „Jetzt sehe ich Leute von frü-
im Laufe der 25 Jahre drastisch ver-
anderen ist es genau umgekehrt“,
her als Kollegen wieder“, freut sich der
schlechtert habe, sei die Wohnungssi-
weiß
der
hochmotivierte junge Mann. Dass man
tuation in Wiesbaden. „Es wird immer
EVIM-Jugendhilfe. Passgenau auf die
ihnen noch ein Jahr lang hilfreich zur
schwieriger, kleine, bezahlbare Woh-
Anforderungen zu reagieren ist die
Seite stand, beurteilen Daniel und Da-
nungen für die jungen Leute zu finden“,
Stärke der pädagogischen Kräfte, die
jana sehr positiv. Auch Christa Enders,
sagt Christa Enders.
bei EVIM im ABW-Bereich arbeiten.
Leiterin des städtischen Sozialdiens-
Anja Baumgart-Pietsch
renoviert“,
blickt
„Diese Maßnahme ist nicht
hoch genug zu bewerten.“
Christa Enders
5
Peter
Rollmann,
Leiter
Besondere Biographien
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Land Hessen übergibt
Förderbescheid
Mit insgesamt 431.500 Euro fördert das Land Hessen einen Ersatzneubau mit
integrierter Ta-
gesstruktur für die Wohnanlage
Schlocker-Stiftung in Trägerschaft
der EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH. Der Minister
für Soziales und Integration des
Landes
Hessen,
Stefan
Grütt-
ner, überreichte Ende Januar den
Förderbescheid an Antje Köster,
Bürgermeisterin der Stadt Hattersheim und Jörg Wiegand, Kaufmännischer
Vorstand
bei
EVIM
sowie an Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Gemeinnützige
Behindertenhilfe
GmbH,
Günter Ahrens, Vorsitzender des
Foto ( v.l.n.r.) Günter Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrates, Nicola Böhm,
Leiterin Wohnanlage Schlocker-Stiftung, Sabine Kuhnt, Mitglied des Einrichtungsbeirates, Sozialminister Stefan Grüttner, Antje Köster, Bürgermeisterin der Stadt Hattersheim, Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand EVIM vor dem Architekturmodell des
Neubaus.
Matthi-
„höher“ ist, soll das Gebäude um bis
Nachbarschaft befindet sich ein moder-
as Loyal, EVIM Vorstandsvorsit-
zu zwei Geschosse (davon ein Staffel-
nes Wohngebiet, für das kräftig gebaut
zender, Nicola Böhm, Leiterin der
geschoss) mit barrierefreien Wohnun-
wird, das Seniorenzentrum, zwei Wohn-
Wohnanlage
Schlocker-Stiftung
gen ergänzt werden. Sie werden über
anlagen für das ServiceWohnen und
und Sabine Kuhnt als Vertreterin
den Kapitalmarkt finanziert. Für den
eine gute Infrastruktur mit Supermarkt
des Einrichtungsbeirates.
Ersatzneubau stellt der Evangelische
und bequemer Verkehrsanbindung. In
Verein für Innere Mission in Nassau
dieses Konzept passe auch hervorra-
Notwendig wurde der Bau, da die be-
(EVIM) ein Grundstück in unmittelba-
gend die geplante Tagesstruktur im
stehende Wohnanlage für 52 Men-
rer Nachbarschaft des EVIM Senioren-
Neubau. Die Arbeitsplätze für die künf-
schen mit geistigen und zunehmend
zentrums Hattersheim zur Verfügung.
tigen Bewohner und die Tagesförder-
EVIM
Verwaltungsrates,
stätte der Schlocker-Stiftung sind leicht
auch körperlichen Behinderungen nicht
barrierefrei ist und noch über Doppel-
Ambitioniertes Bauprojekt
zu erreichen. Nicht nur miteinander im
Leben, sondern mittendrin im Leben
zimmer verfügt. Errichtet Anfang der
Mit diesem Bauvorhaben werde inklu-
zu sein, das mache EVIM aus, würdig-
sives Leben und Wohnen besonders
te die Bürgermeisterin das Wirken des
gut verwirklicht, betonte Sozialminister
Evangelischen Vereins aus Wiesbaden.
Stefan Grüttner. „Das ist das Spannen-
Sozialminister Grüttner dankte seiner-
de an diesem Projekt.“ Bürgermeisterin
seits der Stadt Hattersheim, „einem
Antje Köster verwies in diesem Zusam-
tatkräftigen Partner, um Vorhaben wie
neunziger Jahre entspricht sie nicht
menhang darauf, dass das Miteinander
dieses umzusetzen“. Dies bestätigte
mehr dem, was sich heute Menschen
im Leben von Menschen in jedem Le-
auch EVIM Vorstand Matthias Loyal:
mit Behinderungen an Lebens- und
bensalter und in jeder Lebenssituati-
„Wir haben ein geübtes Miteinander.“
Wohnqualität wünschen. Da mit dem
on in Hattersheim Tradition habe. Das
Hattersheim sei schließlich neben der
zweigeschossigen Wohnheim die Be-
Wohnheim für behinderte Menschen
Landeshauptstadt
baubarkeit des Grundstückes bei wei-
sei keine Einrichtung „am Rande der
Standort mit mehreren großen Einrich-
tem noch nicht erreicht und die um-
Stadt“, sondern mittendrin im Le-
tungen in der Behindertenhilfe und der
gebende Bebauung ebenfalls deutlich
ben und im Quartier. In unmittelbarer
Altenhilfe.
„Mittendrin im Leben zu sein,
das macht EVIM aus.“
Antje Köster, Bürgermeisterin
EVIMPULS
der
bedeutendste
6
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Gemeinsamer Ideenworkshop
Viel Wert habe der Träger auch bei diesem Bauvorhaben darauf gelegt, schon
in der Planungsphase mit den Angehörigen, Mitarbeitern und Bewohnern
zusammenzuarbeiten. So fand bereits
2011 ein Ideenworkshop statt, um die
Wünsche und Vorstellungen der künftigen Nutzer zu sammeln und in die
Planung einzubeziehen. Im Ergebnis
dessen wurde ein am familiären Wohnen orientierter modellhafter Grundriss
entwickelt. Je 11 Menschen leben und
wohnen auf jeder Etage. „Der Ersatzneubau hat eine hohe Wohnqualität“, so
Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der
EVIM Behindertenhilfe. Er bietet Raum
für individuelles Wohnen in separaten
Günter Ahrens, Vorsitzender des EVIM Verwaltungsrates (li.) und Bürgermeister
Arno Goßmann setzen der ersten Stein für die Kindertagesstätte in der Bleichstraße.
Bauen für die Jüngsten im
Wiesbadener Westend
Einzelzimmern, für gemeinschaftliches
darf den Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder im Krippen- und
Kindergartenalter
abzusichern.
„Wir
Wohnen in WG-Strukturen mit gemein-
Eine neue Kindertagesstätte in Trä-
sind gerne bereit, unsere Kompetenz
samem Wohnzimmer sowie für die Ta-
gerschaft der EVIM Bildung gGmbH
an dieser Stelle einzubringen“, sagte
gesstruktur. „Bei dem geplanten Umzug
entsteht im multikulturellen Wiesba-
Kopplow mit Blick auf das Motto des
von 22 Bewohnern achten wir auch mit
dener Westend. Geplant ist der Um-
Vereins, der Hilfe dort anbietet, wo sie
darauf, dass Beziehungen und Freund-
bau von zwei Etagen eines Wohn- und
gebraucht wird. Dabei kooperiert der
schaften unter den Bewohnern erhalten
ehemaligen Geschäftshauses, sodass
Träger besonders eng mit Institutionen
bleiben. Nach dem Einzug werden die
insgesamt 50 Plätze für Kinder bis zu
wie dem KiEZ, das KinderElternZent-
Doppelzimmer in der alten Wohnanlage
6 Jahre geschaffen werden. Am 20.
rum Westend und strebt eine Vernet-
aufgelöst und auch dort die Wohnsituati-
November wurde im Beisein von Bür-
zung mit weiteren Vereinen und Initi-
on deutlich verbessert“, so Nicola Böhm.
germeister
Harald
ativen im Quartier an. Dass vor allem
Arno
Goßmann,
Engelhardt, Abteilungsleiter Kinderta-
in diesem Stadtteil ein hoher Bedarf
Für die Planung zeichnet das Architek-
gesstätten im Amt für Soziale Arbeit,
an Elementar- und Krippenplätzen be-
turbüro plus+bauplanung GmbH aus Ne-
Michael Bischoff, Ortsvorsteher West-
steht, machte Goßmann an Hand von
ckartenzlingen verantwortlich. Die Bau-
end, Gerhard Kopplow, Geschäftsfüh-
Zahlen deutlich: „Hier leben besonders
leitung hat das Architekturbüro Guckes
rer der EVIM Bildung gGmbH, EVIM
viele Menschen zwischen 18 und 49
aus Idstein. Bauherr ist der Evangelische
Vorstand Matthias Loyal und Jörg Wie-
Jahren.“ Der Stadtteil weise zudem mit
Verein für Innere Mission in Nassau. Die
gand sowie Günter Ahrens, Vorsitzen-
27 Prozent Neubürgern innerhalb von
Investitionskosten betragen inklusive der
der des EVIM Verwaltungsrates und
zwei Jahren eine sehr hohe Fluktuation
Fördersumme 4,9 Millionen Euro; davon
der Vermieterfamilie Jibo mit Kindern
auf. „Da besteht viel Handlungsbedarf,
3,2 Millionen Euro für den Ersatzneubau
und Enkelkindern als Symbol für den
um die Versorgungslage zu verbes-
und 1,7 Millionen Euro für die zusätzli-
Baubeginn der erste Stein gesetzt.
sern.“ Gerhard Kopplow betonte indes,
chen barrierefreien Wohnungen im Gebäude. Baubeginn ist voraussichtlich im
dass sein persönlicher Einsatz für dieViel Handlungsbedarf im Westend
April 2015. „Wir rechnen mit einer Bau-
ses Projekt auch ein Dank an die Stadt
und an EVIM sei. Er sei in seinem fast
zeit von etwa 14 bis 16 Monaten, so-
Mit diesem Projekt unterstützt der
30-jährigen Berufsleben immer wieder
dass die künftigen Nutzer hoffentlich vor
Evangelische Verein für Innere Mission
auf höchste Ansprüche an die Qualität
Weihnachten 2016 einziehen können“,
in Nassau (EVIM) das Bestreben der
der Arbeit durch die Kooperation mit
sagte EVIM Vorstand Jörg Wiegand.
Stadt, in Stadtteilen mit hohem Be-
dem Amt für Soziale Arbeit gestoßen.
7
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Daraus habe er immer viel Kraft für
in der Vielfalt der Kulturen leben und
seine berufliche Arbeit geschöpft. Als
lernen“, sagte Ahrens.
eine zweite Quelle der Motivation be-
„Teamarbeit in vernetzter
Form ist Erfolgsgarant für
Geriatrie“
nannte der Geschäftsführer der EVIM
Auf insgesamt 600 Quadratmetern
Bildung
Verein
entsteht im Erdgeschoss und ersten
„Vier starke Partner haben sich zusam-
selbst, der ihm für seine Ideen und
Stock Raum für drei Krippengruppen
mengeschlossen, um die Versorgung
Projekte immer den Rücken freigehal-
mit je 10 Kindern und einer Elemen-
alter Menschen zu optimieren“, würdig-
ten habe. „Ich möchte mit diesem Pro-
targruppe für 20 Kinder von 3 bis 6
te Oberbürgermeister Sven Gerich am
jekt beiden etwas zurückgeben.“
Jahren aus der unmittelbaren Umge-
17. Oktober die Kooperation im Geri-
bung. Das Dach des Verbindungstrak-
atrischen Zentrum während der Fest-
tes von Vorder- und Hinterhaus wird
veranstaltung im Katharinenstift. Nach
als Außenspielfläche mit 200 Quadrat-
Abschluss der Umbaumaßnahmen am
Günter Ahrens, Vorsitzender des Ver-
metern neu gestaltet, wie Bauplaner
Standort in Biebrich stellte sich das
waltungsrates, betonte, dass der An-
Magnus Born, BAI Planung GmbH &
neue Geriatrische Zentrum mit einem
spruch des Trägers, ‚Kinder mit Herz,
Co. KG, erläuterte. „Ein weiterer Fokus
Tag der offenen Tür der Allgemeinheit
Kopf und Verstand zu fördern‘, heute
im Konzept liegt darauf, Stadtkindern
vor. Beratung, Behandlung, Betreuung,
genau so aktuell sei, wie zum Zeit-
Wald und Natur als Erlebnis zu ver-
Pflege und Reha-Maßnahmen können
punkt der Gründung vor über 160 Jah-
mitteln“, so Kopplow. Der Standort
jetzt passgenau auf jeden einzelnen
ren. Mit dem Bauvorhaben, das von
Campus Klarenthal, eine weitere Ein-
Menschen, der Hilfe benötigt, abge-
Stadt und Land in Höhe von 900.000
richtung des Trägers, biete dafür den
stimmt werden. Das sichern gemein-
Euro finanziert wird, will der Träger ein
idealen Ausgangspunkt, der mit der
sam das Katharinenstift der EVIM Al-
für Kinder aller Nationen und Religi-
Buslinie 33 hervorragend erreichbar
tenhilfe, die Tagesklinik vom Zentrum
onen offenes Angebot schaffen. „Wir
ist. Die Fertigstellung der Kita ist für
für
wollen mit dazu beitragen, dass Kin-
Sommer 2015 geplant.
Medizin (ZIGM) der Asklepios Paulinen
den
Evangelischen
Toleranz leben
der Toleranz, Respekt und Normalität
Internistische
und
Geriatrische
Klinik Wiesbaden, das Therapiezentrum auromed und die Alzheimer Gesellschaft Wiesbaden e.V.. „Wir wollen
an diesem traditionsreichen Standort
etwas ganz Neues schaffen“, hob auch
Jörg Wiegand, der damalige Geschäftsführer der EVIM Altenhilfe hervor.
Eine Bereicherung für die Stadt
In seiner Ansprache erläuterte der
Oberbürgermeister, was die Kooperation auszeichnet: Mit dem Katharinenstift ist EVIM als geschätzter, weil
auch flexibler Partner dabei, der sich
jederzeit auf aktuelle Bedarfslagen
einstellen und seine Angebote daran
ausrichten kann. Die Asklepios Paulinen Klinik habe unter der Leitung
von Herrn Dr. med. Wolfgang Knauf
bereits vor 20 Jahren mit dem Modellprojekt Geriatrie ‚etwas ganz Beson-
In den Räumen des ehemaligen Geschäftshauses werden ab September die Jüngsten
einziehen. Geschäftsführer Gerhard Kopplow stellte die Pläne vor.
EVIMPULS
deres‘ in die Kliniklandschaft gebracht
und könne auf langjährige Erfahrung
8
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Für Unterhaltung sorgte der Chor aus dem Katharinenstift, der die Besucher und Angehörigen zum Tag der offenen Tür bei traumhaft
sonnigem Herbstwetter mit bekannten Volksliedern begeisterte und zum Mitsingen animierte.
und Kompetenz in der Sache verwei-
Individuell und sicher wohnen
sen. Die Alzheimer Gesellschaft ist
wohner mit hohem und intensivem
Pflege- und Betreuungsbedarf wurde
mit ihren Angeboten, darunter der
In Führungen durch die einzelnen
ein Dementia-Care-Bereich geschaf-
Helferkreis, der Angehörigenkreis und
Fachbereiche konnten sich die Besu-
fen, der sich an den neuesten pfle-
die Partnergruppe, eine ‚ganz gro-
cher zum Tag der offenen Tür ein Bild
gewissenschaftlichen
ße Bereicherung‘ für die Stadt. Und
davon machen, was in der Praxis ent-
orientiert.
das Therapiezentrum auromed trage
standen ist. Insgesamt 6,65 Millionen
mit seinem großen, interdisziplinären
Euro sind ins Katharinenstift investiert
Wichtiger Bestandteil der Baumaß-
Behandlungsspektrum zu einer hoch-
worden. Mit 241.000 Euro hat das Land
nahmen war die Umsetzung eines
wertigen Rehabilitation bei. All das er-
Hessen den Umbau und die Sanierung
neuen Brandschutzkonzeptes. Dazu
mögliche im Zusammenspiel mit ex-
gefördert. Außerdem hat die Stadt
gehörten zum Beispiel der Einbau von
ternen Partnern, wie zum Beispiel
Wiesbaden ein zinsloses Darlehen in
Schleusen zur Trennung von Wohnbe-
dem Netzwerk Forum Demenz, pass-
gleicher Höhe gewährt. Das Haus mit
reichen, Brandschutzmaßnahmen in
genaue Leistungen in einem Versor-
nun 148 Pflegeplätzen präsentierte
Installationsschächten und Brandmel-
gungsbereich, der auch durch die
sich mit vielen Neuerungen: Im Er-
der in jedem Raum.
demografische
immer
gebnis der Baumaßnahmen entstan-
wichtiger wird. Die wachsende Be-
den zum Beispiel Wohngruppen für
Die
deutung einer ‚pan-disziplinären Zu-
Menschen mit Demenz, die in ihrem
Memory Mobil einen Gedächtnistest
sammenarbeit‘ hob in diesem Sinne
Lebensalltag begleitet werden und
an und auromed lud zu einem Physio-
auch Dr. Knauf, Ärztlicher Direktor der
diesen gestalten können. Sie sind mit
therapeutischen Parcours ein. Ergo-
Asklepios Paulinen Klinik und Direktor
eigenen Ess- und Wohnbereichen aus-
therapeutische Angebote standen im
des ZIGM hervor, der in seiner Begrü-
gestattet, die sich farblich und innen-
Mittelpunkt der Information der Ger-
ßung die exzellente Altenarbeit von
architektonisch
iatrischen Tagesklinik von Asklepios.
EVIM und die der anderen Partner im
scheiden und damit einen individu-
Geriatrischen Zentrum würdigte.
ellen Charakter erhalten. Für 10 Be-
9
Entwicklung
Erkenntnissen
voneinander
unter-
Alzheimer-Gesellschaft
bot
im
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
HomeOffice - Familie und
Arbeit unter einem Dach
Flexibilität wird heute groß geschrieben, auch wenn es um die
Arbeitszeit
in
Betrieben
geht.
Starre Dienstzeiten haben viele
Unternehmen gegen flexible Arbeitszeitmodelle eingetauscht. Ob
vollzeitnahe Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit oder Arbeiten
von zu Hause - es gibt zahlreiche
Varianten für familienfreundliche
Arbeitszeitmodelle.
Viele
Unter-
nehmen - große und kleine - gehen
mit gutem Beispiel voran. So auch
die EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH, die erstmals einer Verwaltungsmitarbeiterin die
getroffen, denn das Team wollte man
Gemeindepsychiatrie
Möglichkeit bietet, von zu Hause
in der Besetzung sehr gerne behalten.
sich darauf, Post, die nicht online ver-
aus, im ‚Home-Office‘, zu arbeiten.
Außerdem signalisierte die Mitarbei-
schickt werden kann, zweimal in der
terin, dass sie gerne bei EVIM bleiben
Woche zu liefern und abzuholen. „Es
Im administrativen Bereich der Ge-
möchte, zudem sei das Arbeitsklima
ist toll, dass alle an einem Strang zie-
meindepsychiatrie Wiesbaden teilen
‚richtig toll‘. „Durch die Flexibilität bei
hen“, schwärmt Lucia Lewalter-Schoor
sich fünf Mitarbeiterinnen in Teilzeit
Arbeitszeitmodellen positionieren wir
von ihrem Team.
zwei Stellen und bilden mit Leitung
uns als Arbeitgeber, der junge Mit-
und Stellvertretung ein ‚Superteam‘,
arbeiterinnen mit Kindern auch dar-
Patentrezepte kann es natürlich nicht
wie Lucia Lewalter-Schoor sagt, die
in unterstützt, im Beruf und an ihrer
geben. Jedes Unternehmen und je-
für diesen Bereich zuständig ist. „Wir
Karriere dran zu bleiben“, sagt die
der Bereich muss die eigene Situation
haben viele junge Mitarbeiterinnen,
Einrichtungsleiterin. Diese Sicht be-
gründlich analysieren und in Abspra-
für die Themen wie die Familiengrün-
stätigt auch Geschäftsführerin Renate
che mit allen Beteiligten individuell zu-
dung, Kinder und Karriere aktuell per-
Pfautsch: „Wer junge Mitarbeiterinnen
geschnittene Maßnahmen entwickeln.
sönlich ganz wichtig sind“, erläutert
und Mitarbeiter an sein Unternehmen
Das ist zwar aufwändiger, aber unver-
die Leiterin. Eine Mitarbeiterin auf ei-
binden oder neue Fachkräfte gewinnen
zichtbar für den Erfolg. So ermöglicht
ner Vollzeitstelle ging vor anderthalb
will, für den sind innovative Arbeits-
die EVIM Behindertenhilfe einer wei-
Jahren nach dem Mutterschutz in El-
zeitmodelle unverzichtbar.“
teren Mitarbeiterin der Gemeindepsy-
ternzeit. Dafür wurde eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die ihrerseits nach
verständigten
chiatrie Wiesbaden aus Hofheim nach
Ein Team, das mitzieht
der Rückkehr ihrer Vorgängerin selbst
Elternzeit eine für sie optimale Teilzeitstelle in der EVIM Gemeindepsychiat-
in den Mutterschutz ging –„fast auf
Im konkreten Fall wurde zunächst
rie MTK an ihrem Wohnort. „Sehr indi-
den Tag genau“, wie Lucia Lewalter-
analysiert,
administrativen
viduelle Teilzeitregelungen für Mütter
Schoor schmunzelnd bemerkte. Die
Aufgaben keine Büropräsenz erfordern
und Väter gehören schon seit vielen
Rückkehrerin reduzierte auf Teilzeit,
und ob dieser Bedarf die Teilzeitstelle
Jahren zum Einrichtungsalltag in der
um Familie und Beruf unter einen Hut
ausfüllen würde. Im Ergebnis dessen
EVIM Behindertenhilfe“, sagt die Ge-
zu bringen. Die Leitung stand vor der
wurde die Arbeit neu strukturiert. Das
schäftsführerin. Sie tragen auch mit
Frage, erneut eine Fachkraft zu suchen
Home-Office wurde von der EVIM IT
dazu bei, den nicht immer leichten All-
oder eine kreative Lösung im Team zu
technisch vorgerichtet inklusive Sky-
tag zwischen Familie und Job zu be-
finden. Der Entschluss wurde schnell
pe. Die Arbeitskolleginnen aus der
wältigen.
EVIMPULS
welche
10
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Roswitha und Michael Nagler sind seit 15
Jahren miteinander glücklich im Leben.
„Er hat mir versprochen…“ – ehe Edith
Beaury erzählen kann, was ihr Mann Michael ihr versprochen hat, unterbricht er
sie: „Das ist privat“. Zwar kann er sich
nur schwer artikulieren, doch die Details
ihres Ehelebens will er für sich behalten,
da ist er konsequent. Wie er um ihre
Hand anhielt, das erzählt er allerdings
stolz. Zu ihrem Geburtstag hat er ein
Herz aus brennenden Teelichtern zusammengestellt. „Und dann bin ich auf
Eheglück mit Hindernissen
ist, besonders gründlich: Sie prüfte die
die Knie und habe gefragt, willst du mich
Ehefähigkeit. „Sie erwartete von mir,
heiraten“. Und was hat sie geantwortet?
Drei Paare mit geistiger Beeinträch-
dass ich ihr eine entsprechende Bestäti-
„Ja“ sagt sie und lächelt. Edith Beaury ist
tigung in Wiesbaden haben sich
gung schreibe“, wundert sich Nicole Na-
keine Frau der großen Worte.
ihren Lebenstraum erfüllt: Sie ha-
dine Kalus, die als gesetzliche Betreuerin
ben geheiratet und gestalten ihren
das Paar vor Behörden und Institutionen
Die Entscheidung, zu heiraten, war für
Alltag gemeinsam in einer eigenen
vertritt. Das aber sei nicht ihre Aufga-
Edith und Michael Beaury schwierig zu
Wohnung. Begleitet und unterstützt
be, und so kümmerte sie sich vor allem
treffen, hatten sie doch diese Zweisam-
werden sie dabei von EVIM Mitar-
darum, dass alle notwendigen Papiere
keit noch nie erprobt. Und auch das
beitenden.
vorlagen. Zum Beispiel auch der Perso-
selbstständige Leben in einer eige-
nalausweis von Michael Beaury. „Der lag
nen Wohnung hatte zumindest Michael
Diese beiden lieben sich, das sieht man.
bei mir, denn Michael verliert gerne mal
Beaury in seinen 42 Lebensjahren noch
Immer wieder legt Bernd Bollmus den
was“, lächelt sie.
nie getestet. Mit ihrer geistigen Beein-
Arm um seine Frau Ilona und küsst sie.
trächtigung lebten beide etliche Jahre
Wenn sie von ihrer Hochzeit erzählt, ge-
Haushalt kann immer
in einem EVIM-Wohnheim, sie in einer
rät Ilona Bollmus ins Schwärmen: „Ich
ein Konfliktthema sein
eigenen kleinen Wohnung, er in der sta-
war die schönste Braut, ganz in Weiß“.
tionären Betreuung. In der Werkstatt,
Die beiden haben sich im letzten Mai das
Nun durchlaufen die beiden die üblichen
wo sie beide arbeiten, kamen sie sich
Ja-Wort gegeben – vor dem Standesbe-
Höhen und Tiefen eines Ehelebens. Edith
näher. Schließlich wuchs der Wunsch,
amten und in der Kirche. Eine ganz nor-
Beaury ärgert sich zum Beispiel darüber,
das vor ihnen liegende Leben künftig
male Hochzeit. Die Frage nach Proble-
dass ihr Mann Michael nicht im Haushalt
gemeinsam zu verbringen. Mit Unter-
men stellte sich für die beiden nicht. Bei
hilft. Er dagegen sieht das nicht als seine
stützung ihrer Betreuer fanden sie eine
ihnen ging alles glatt, als erst einmal alle
Aufgabe, weil sie beschlossen hat, nach
Drei-Zimmer-Wohnung, die ihren Be-
Papiere vorlagen.
der Heirat nur noch Hausfrau zu sein. Er
dürfnissen entsprach.
sagt: „Ich arbeite den ganzen Tag, da bin
Anders war das bei Edith und Michael
ich abends zu müde“. Nach Hause kom-
Beaury. Die beiden mussten einige Mo-
men, erst einen Kaffee, dann eine Cola,
nate warten, bis vom Standesamt das
dann essen und noch eine Zigarette und
Beide haben eine eigene Betreuungs-
Okay kam. Die Standesbeamtin, offen-
dann ins Bett – so spielt sich das abend-
person. So ist gewährleistet, dass täg-
bar noch nicht vertraut damit, geistig
liche Eheleben ab, wie es ihm behagt.
lich mit einem der Betreuenden Dinge
behinderte Menschen miteinander zu
Geschirr spülen, Müll rausbringen oder
besprochen oder gemeinsam umgesetzt
verheiraten, tat das, was ihre Aufgabe
Wäsche sortieren haben da keinen Platz.
werden: Einkaufen, Haushalt, Arztbe-
11
Unterstützung im Alltag
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Mini-Gärten für jedermann
Die Gärtnerei der EVIM Werkstatt
Schlocker-Stiftung bietet Gartenfreunden und Interessenten etwas
ganz Besonderes. Zum Auftakt der
neuen Veranstaltungsreihe unter
dem Motto „Der Grüne Daumen“
ging es am 6. und 7. Februar in der
Dürerstraße in Hattersheim darum,
mit unkonventionellen Mitteln das
Haben vor einem Jahr geheiratet und lieben ihr schönes Zuhause:
Ilona und Bernd Bollmus.
Zuhause oder auch den Arbeitsplatz zu begrünen. Dieses Thema
stand im Fokus der 1. Rhein-Main-
suche, aber auch Freizeitaktivitäten.
Auch bei Ilona und Bernd Bollmus ist die
Aktionstage
„Ihre Beziehung ist ein wenig konflikt-
Hausarbeit kein Konfliktthema. Wenn
und Indoor-Gärten.
geladen, daher ist der Betreuungsbedarf
Ilona Bollmus sagt: „Wenn er nicht hilft,
relativ hoch“, sagt Petra von Knoop,
schmeiße ich ihn raus“, merkt man,
Das Konzept bietet einfach jedem Men-
die den Bereich Betreutes Wohnen bei
dass dies als Scherz gemeint ist. Denn
schen, der etwas Grünes um sich ha-
EVIM leitet. Die Sicht des jeweils ande-
gleich darauf umarmt sie ihn herzlich.
ben möchte, die Möglichkeit, auch auf
ren wahrzunehmen, auch einmal eige-
Ilona Bollmus legt Wert auf eine immer
kleinstem Raum und mit wenigen Mit-
ne Bedürfnisse zurückstellen – das sind
gut aufgeräumte Wohnung. Und so wird
teln eine kleine Oase zu schaffen, oder
Verhaltensweisen, die vor allem Michael
abends, wenn beide von ihrer Arbeit in
wie Initiator Christoph Schuch sagt,
Beaury, der sehr emotional handelt, erst
der Werkstatt für Behinderte nach Hause
„sich den Garten an die Wand zu dü-
langsam lernen muss.
kommen, erstmal geputzt. Sie dekoriert
beln.“ Der gelernte Landwirt kennt sich
ihre Wohnung gerne und hat viel Sinn
beim Thema „Vertikale Gärten“ beson-
für Schönes.
ders gut aus. Als studierter Filmregis-
Beim Ehepaar Roswitha und Michael
Nagler ist das kein Problem. Die beiden
zu
Wandbegrünung
seur hat er die preisgekrönte Fernseh-
sind schon seit 15 Jahren verheiratet
In der Prüfung der Ehefähigkeit durch
reihe ‚Neue Gartenkunst‘ konzipiert,
und sichtbar glücklich miteinander. „Sie
das Standesamt sieht Petra von Knoop
gefilmt und dabei mit Patrick Blanc und
haben eine beneidenswert harmonische
– auch wenn diese den Weg der Heirats-
anderen Top-Gartendesignern zusam-
Beziehung“, sagt von Knoop. „Wir ma-
willigen manchmal lang und mühsam
mengearbeitet, die Pionierarbeit auf
chen alles zusammen“, bestätigt Ros-
macht – übrigens durchaus Positives.
diesem Gebiet geleistet haben.
witha Nagler. Ihr Mann schwingt den
„Die Prüfung kann die Menschen auch
Staubsauger und versorgt die Meer-
davor schützen, ungewollt und unbe-
schweinchen, die sich die beiden halten.
merkt von jemandem ausgenutzt zu
Sie teilen sich die gesamte Hausarbeit.
werden“.
Jeder Stuhl ein Unikat
Das Konzept hat viel Charme, denn ei-
Selbst bei der Arbeit in der Werkstatt
nen Garten oder auch eine Wohnung
für Behinderte nutzen sie die Pausen,
Im Gespräch mit allen drei Paaren ist zu
mit einem Balkon können sich immer
um zusammen zu sein. Die 46-jährige
spüren, dass sie glücklich sind, in einer
weniger Menschen leisten. Doch „die
Roswitha Nagler lernt dort gerade, eine
Beziehung leben
und den Alltag ge-
Sehnsucht, das Leben zu begrünen, ist
Druckmaschine zu bedienen, und ihr
meinsam mit einem anderen Menschen
in vielen Menschen ganz stark“, wie es
49-jähriger Mann verpackt Medizinar-
gestalten zu können. Denn eine Ehe in
Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der
tikel unter strengen hygienischen Be-
einer eigenen Wohnung – das ist einfach
EVIM Behindertenhilfe anlässlich des
dingungen. Beide handeln sehr selbst-
anders als das Leben in einem Wohn-
Pressetermins zur Projektvorstellung
ständig und brauchen von daher weit
heim.
betonte. Hier sind Ideen gefragt, die
weniger Betreuung als andere, meistens
Lieselotte Wendl
Christoph Schuch mit dem Team der
nur einmal in der Woche.
EVIMPULS
Gärtnerei an den Gartenfreund und die
12
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Gartenfreundin bringen möchte. Und
sind die mit viel Geschick aufbereiteten
diese Ideen sind einfach bezaubernd:
farbenfrohen Holzstühle. „Die Mitarbei-
zum Beispiel passt ein mit Magneten
ter sind ganz fleißig dabei, alte Holz-
„Ein ambitioniertes Ergebnis!“ – dieses
versehenes Blumentöpfchen, aus dem
stühle mit Blumenmotiven aus Papier
Fazit zog Ralf Thies nach dem Staffel-
sich Grün rankt, mit an jede Metall-
zu bekleben“, freut sich Schuch. Jeder
marathonlauf in Frankfurt am Main, an
schiene im Büro, an der Dienstpläne
Stuhl wird so zu einem Unikat.
dem erstmals die Laufgruppe der EVIM
oder die monatlichen Veranstaltungen
gepinnt sind. Einfach ein Gute-Laune-
Auf dem Weg zum Olymp
Behindertenhilfe teilgenommen hatte.
Der Grüne-Daumen-Treff als Kul-
Gemeinsam liefen die acht sportbegeis-
turprogramm
terten Mitarbeiter und Fachkräfte in die
Festhalle Frankfurt ein und fielen sich in
Der neue „Grüne-Daumen-Treff“ bietet
die Arme! Jubelnd, nach genau 4 Stun-
jedoch noch viel mehr. „Es ist ganz prak-
den und 9 Minuten! Angefeuert von tau-
tisch ein Kulturprogramm mit Schwer-
senden Zuschauern erreichte das Team
punkt Garten“, sagt Schuch. Er habe
EVIM die Ziellinie, stolz, die 42,195 Ki-
sich konzeptionell von der Idee „Film &
lometer bewältigt zu haben. Gemein-
Food“ leiten lassen und bis zum Sommer
sam mit ihnen waren 1.600 Staffeln am
Veranstaltungen konzipiert, die neben
Start und über 15 000 Marathonis, die
Informationen und Filmen auch Lecke-
als Einzelkämpfer antraten. Diese Zah-
res zum Essen und Trinken bereit halten werden. Dabei arbeitet Schuch zum
Bringer für mittendrin im Arbeitsalltag.
Beispiel mit Frauke Theede und Stefanie
Oder wie wär’s mit einem vertikalen
Weber aus dem Rheingau zusammen,
Kräuterboard für die Küche? Oder mit
die am 6. Mai von ihrem Projekt Toma-
„Wir sind auf dem besten Weg,
das Ziel ‚Special Olympics
Deutschland‘ zu erreichen.“
Ralf Thies
einer Sukkulentenreihe als hängendem Garten für zu Hause? Nicht nur
die Hängesysteme und die dafür pas-
len der Superlative lassen ahnen, welche
senden Pflanzen kann man in der Gärt-
Begeisterung und welches Glücksgefühl
nerei der Werkstatt Schlocker-Stiftung
alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer er-
erwerben, sondern selbstverständlich
füllt hatten. „Das ist eine echte Erfolgs-
auch das Know-How. Als Gast zu den
story“, freut sich auch Renate Pfautsch,
Geschäftsführerin der EVIM Behinder-
Aktionstagen wurde Joachim Friedrich
Wolf aus Rodgau begrüßt, der mit sei-
tenschmiede berichten und köstliche
tenhilfe und selbst passionierte Läuferin.
nem Familienunternehmen Spezialist
Chutneys und Brotaufstriche mitbringen
Eine Geschichte, die noch lange nicht zu
für hochwertige vertikale Gärten ist.
werden. Spezielle Brotsorten wird an
Ende ist.
Außerdem
Pflanzenführun-
diesem Abend der Schlocker-Bäcker lie-
gen und technische Führungen im Ge-
fern. Überhaupt ist die Vernetzung und
wurden
Lauftraining im Schlosspark
Kooperation ein wichtiges Anliegen, um
das neue Angebot in der ganzen Region
Begonnen hatte alles mit einer Idee ei-
bekannt zu machen. So wurde Anfang
nes Mitarbeiters der Werkstatt Schlo-
März Deutschlands einziger Winzer er-
cker-Stiftung. Jonas Heidrich lief 2009
wartet, der auch erfolgreich Weinkrimis
erstmals den Halbmarathon in Mainz.
schreibt. Neben der Lesung aus seinem
Sein Wunsch war es, sich einmal an der
Buch ‚Hochzeitswein‘ wurde an diesem
Königsstrecke für Läufer auszuprobieren
Abend natürlich auch Wein vom Weingut
und dafür zu trainieren. Andere Mitarbei-
Wagner ausgeschenkt.
ter der Werkstatt hörten davon und wa-
wächshaus angeboten sowie ein Kin-
ren begeistert. Damit trafen sie natürlich
derprogramm und Filmvorführungen
Das Programm finden Sie auf:
auf offene Ohren bei Ralf Thies, Fachkraft
zu Gartenthemen. Ein echter Hingucker
www.evim-behindertenhilfe.de
für Berufliche Integration in Hattersheim
13
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
und erfahrener Marathonläufer. Im März
Marathondistanz
dieses Jahres wurde die Laufgruppe ge-
schafft
gemeinsam
ge-
gründet, ein wöchentliches Trainingsan-
zweit. Neben der sportlichen Herausforderung mussten auch die drei Wechselpunkte gemeistert werden. „Unter 1.600
gebot freitags nach Ende der Betreuungs-
Doch nichts ist so motivierend wie der
Staffeln das eigene Team zu finden, ist
zeit. 5 Mitarbeiter trainieren gemeinsam
Erfolg bei Wettkämpfen. Daher hat Ralf
nicht ganz leicht – aber es hat perfekt
mit laufbegeisterten Fachkräften. Thies
Thies die Laufgruppe bei den Special
geklappt“, sagt Ralf Thies. Zeitmessmat-
lobt den Teamgeist in der Gruppe und
Olympics angemeldet, den Olympischen
ten und Chips sorgten für einen fairen
die Disziplin der Mitarbeiter, die die Ter-
Spielen für Menschen mit geistigen Be-
Wettbewerb. Die Euphorie am Ziel war
mine einhalten und - „oft konsequenter
hinderungen. Special Olympics hat ein
riesig – die Marathondistanz wurde ge-
sind als wir.“ Man trifft sich in Wiesbaden,
Unified Partners Projekt ins Leben geru-
meinsam geschafft!
um vielen die Möglichkeit zu geben, da-
fen, mit dem Ziel, nichtbehinderte und
ran teilzunehmen. „Im Schlosspark lau-
behinderte Menschen über den Sport
Der ‚Zipfelmützenlauf‘ in Frankfurt-Ried-
fen wir zwei Runden, manchmal auch am
zusammenzubringen, von dem auch die
berg und der Silvesterlauf am Frank-
Rheinufer bis nach Schierstein, um den
Laufgruppe profitiert. Die Special Olym-
furter Waldstadion über 10 km waren
Hafen und zurück. Das sind dann etwa
pics finden aller zwei Jahre in Deutsch-
ebenfalls große Herausforderungen, die
8 Kilometer, die bei Bedarf auch mit der
land und im Wechsel auf internationaler
die passionierten Läufer bewältigten. Jo-
Schlossparkrunde kombiniert werden“
Ebene statt. In diesem Jahr hatte es mit
nas Heidrich siegte zudem über 10 km
Bei Wind und Wetter.
einer Teilnahme noch nicht geklappt. Es
beim Werkstattlauf in Darmstadt, seine
fehlten noch Wettkampferfahrungen und
Laufkollegen Sven Fronzek und Jürgen
Ambitioniert und mit Zielen trainieren.
damit Zeiten, die für eine Anmeldung
Krill waren erster und zweiter auf dem
Die Laufgruppe stärkt sich gegenseitig,
Voraussetzung sind. „Aber wir sind auf
Podest über 5 km. Beim ‚Perstausee-
motiviert und unterstützt sich. Der Stolz,
dem besten Weg, das Ziel ‚Special Olym-
lauf´ in Breidenbach, Landkreis Mar-
wenn man bis an die Grenzen gegangen
pics Deutschland‘ zu erreichen“, ist sich
burg Biedenkopf, belegten Sven Fronzek
ist und sich selbst überwunden hat, nicht
Thies sicher. Die Anmeldung für die Hes-
und Kevin Schlechter ebenfalls über 5
aufzugeben, ist unglaublich groß. Und
sischen Spiele 2015 ist bereits erfolgt.
Km den 1. und 2. Platz. Beide Events
der Erfolg beweist auch manchem Teil-
wurden unter dem Dach von Special
nehmer, dass es eben besser ist, weniger
Der Staffelmarathon in Frankfurt am
Olympics ausgetragen. Jonas Heidrich
und an Trainings- und Wettkampftagen
Main war in diesem Jahr unbestritten
hat ein ganz besonderes Ziel: den Mara-
nicht zu rauchen. Die Laufschuhe, die
der Höhepunkt. Vier Mitarbeiter und 4
thon in Frankfurt über die volle Distanz
die Gruppe von einem Bad Sodener Ein-
Begleiter absolvierten die Distanz als
zu laufen. Dafür trainiert der ehrgeizige
zelhändler vergünstigt bekommen hat,
Team: Petra von Knoop, Sven Fronzek,
23-Jährige 5- bis 6-mal wöchentlich, be-
werden gepflegt und nur für den Sport
Kevin Schlechter, Günther Wenzel, Frank
gleitet von Ralf Thies. Aber auch die an-
genutzt. „Unterstützung erhielten wir
Himmler, Timothy Isagan, Jonas Heidrich
deren Mitstreiter wissen genau, was sie
auch von einem Printshop aus Wallau,
und Ralf Thies. Die vier Etappen über 12
im nächsten Jahr schaffen wollen: den
der für unsere T-Shirts sorgte“, so Thies.
km, 7 km, 9 km und zuletzt über 14,195
Halbmarathon in Mainz.
km bewältigte die Laufgruppe jeweils zu
EVIMPULS
14
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
„Wir nehmen
(uns) Platz!“
Initiativen und Organisationen be-
Unter diesem Motto stand das
Tina Bender und Erika Glanzer ihre
René Kleye und Eberhard Schwarz ken-
diesjährige Programm zum In-
Sichtweise auf das Thema in einem
nen sich in den rechtlichen Belangen von
ternationalen Frauentag am 8.
Bild und einem persönlichen State-
schwerbehinderten und gleichgestellten
März.
Die
gleitet oder betreut wird, hat in Zusammenarbeit mit den Fotografinnen
Wahl der Schwerbehindertenvertretung
Veranstalterinnen
ment verdichtet. An der Fotoserie be-
Beschäftigten bei EVIM besonders gut
gingen in Wiesbaden der Frage
teiligt war auch ein Mädchen, das in
aus. In ihrer Funktion als Vertrauens-
nach, wie unterschiedlich Männer
einem Betreuungsangebot der EVIM
personen setzen sie sich engagiert für
und Frauen „sich Raum nehmen“
Jugendhilfe begleitet wird.
deren Anliegen ein. Bei der Wahl der
in der Gesellschaft. Ausgehend
Schwerbehindertenvertretung
am
12.
von den fotografischen Bildern
Antje Meinzer, Regionalleiterin der
Dezember wurde ihnen erneut das Ver-
der Marianne Wex, die sich in den
EVIM Jugendhilfe, würdigte die Ver-
trauen für eine Amtszeit von 4 Jahren
siebziger Jahren mit ihren Fotos
anstaltung als absolut gelungen. „Der
ausgesprochen. Aufgerufen waren 107
aus öffentlichen Einrichtungen,
Zuspruch war enorm“, so Meinzer.
wahlberechtigte
Bussen und Bahnen mit diesem
In zahlreichen Beiträgen wurde ein-
Mitarbeiter bei EVIM. René Kleye arbei-
Thema künstlerisch auseinander-
dringlich auf die Situation von Frau-
tet als Altenpfleger im Seniorenzentrum
gesetzt hatte, stellte sich ihnen
en in der Gesellschaft hingewiesen.
Schwalbach/Sulzbach. Stellvertreter ist
heute die Frage: „Was hat sich
Dabei gäbe es, bei allen Fortschritten
Herr Schwarz. Er arbeitet in der Drucke-
in den Jahren geändert und ist
auf diesem Gebiet, noch viel zu tun.
rei der Reha-Werkstatt.
‚Raum nehmen‘ mit geschlechts-
Noch in den fünfziger Jahren war es
spezifischen Blick heute noch ein
zum Beispiel möglich, dass ein Mann
Die Vertrauenspersonen der Schwer-
Thema?“
den Arbeitsvertrag seiner Frau kün-
behinderten Menschen für Gesamt
digen konnte. Jüngst wurde mit der
EVIM sind zu erreichen unter:
Mitarbeiterinnen
und
Rund um diese Fragestellungen hat-
Einführung der Quotenregelung ein
ten die Veranstalterinnen, der Ar-
weiteres Instrument geschaffen, um
EVIM Schwerbehindertenvertretung
beitskreis
die
Stereotype in der Gesellschaft auf-
Rene Kleye,
Wiesbadener
zubrechen. „Sich Platz zu nehmen“
Europaring 19,
Frauen- und Mädcheneinrichtungen
bleibt ein Auftrag für die Gegenwart
65824 Schwalbach
unter der Federführung des Refera-
und Zukunft.
E-Mail:
Mädchenpolitik
Arbeitsgemeinschaft
tes
Kommunale
und
[email protected]
Frauenbeauftragte
spannende Veranstaltungen geplant.
und: schwerbehinderten-
Ob vom Motto inspirierte Expona-
[email protected]
te Wiesbadener Künstlerinnen oder
Mobiltelefon: 0172 6979476
Filme und Mitmachaktionen – das
Fax: 06196 5232880
Programm war so vielfältig wie die
Auseinandersetzung mit der gleich-
Stellvertretendes
berechtigten Teilhabe in allen Berei-
Schwerbehindertenvertretung
Mitglied
chen des gesellschaftlichen Lebens.
Eberhard Schwarz
der
Reha Werkstatt,
Ein Highlight war die Ausstellung der
Im Rad 18,
Wiesbadener Mädchen- und Frauen-
65197 Wiesbaden
einrichtungen unter Beteiligung der
EVIM Jugendhilfe zum Motto „Wir
nehmen (uns) Platz!“ im Rathaus der
Landeshauptstadt. Das Ergebnis: Je
eine junge Protagonistin, die von einer der am
15
Arbeitskreis beteiligten
Das Musikerinnen-Trio Andrea Steinle, Christiane Bühler, Christine Eckert
(v.l.n.r.) sowie Prof. Dr. Susanne Schröter (re.), Professorin für Ethnologie in
Frankfurt beim Internationalen Frauentag
in Wiesbaden
E-Mail:
[email protected]
Telefon: 0611 8909312
oder 0179 2936149
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Einrichtungen
Zu Besuch bei der S-Bahn
Rhein-Main
Zwei Schwestern – zwei unterschiedliche
und
Berufe:
Lokführerin
Diplom-Pädagogin
und
ein
Tag, an dem diese zusammengeführt wurden. Die Idee war, eine
Fortbildung für Menschen mit Behinderung zum Thema „Hinter den
Kulissen der Deutschen Bahn, zu
Besuch bei der S-Bahn Rhein-Main“
im Rahmen des Fortbildungsprogramms der EVIM Behindertenhilfe
Wiesbaden zu konzipieren.
Die EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH Wiesbaden und die Deutschen Bahn, in Person des Teamleiters
Herrn Grosser, planten die konkreten
Hinter die Kulissen der S-Bahn geschaut: Eine ereignisreiche und spannende
Fortbildung für Klienten der EVIM Behindertenhilfe.
Inhalte: Besichtigung einer Meldestelle,
der Werkstatt und einer neuen S-Bahn
Blick hinter die Kulissen
nehmer wollte am liebsten mit dem
Zug dorthin.
mit Ausprobieren ausgewählter Knöpfe. Zu guter Letzt sollten die Teilneh-
Beeindruckend war auch der „Materi-
mer Einblick in die Pausengestaltung
alturm“, der per Computereingabe ge-
An
der Eisenbahner erhalten und ein Mit-
zielt die gewünschte Schraube liefert.
Dank an die DB-Mitarbeiter, die die-
tagessen der DB-Kantine einnehmen.
Zunächst kurios erschien die Beleuch-
sen Tag ehrenamtlich durchgeführt
Am 15. November war es soweit. Frau
tung über den zu reparierenden S-Bah-
haben. Ebenso geht der Dank an die
Sankowsky und Frau Glodde-Homann
nen. Eine angeschaltete Beleuchtung
Deutsche Bahn, die den Teilnehmern
von EVIM begleiteten die Teilnehmer.
dient nämlich der Stromanzeige (und
Essensgutscheine spendierte.
Zuerst wurden alle mit Sicherheits-
hat nichts mit Weihnachten zu tun). Ein
westen ausgestattet und fühlten sich
mit Graffiti besprühter Zug stand in der
Aufgrund der großen Nachfrage und
dadurch als Bahn-Mitarbeiter. Herr
Werkstatt und wurde gerade gereinigt.
der positiven Rückmeldungen wird es
Grosser und Herr Beulig führten zu-
Die hohen Reinigungskosten und die
im nächsten Jahr erneut eine Fort-
sammen mit Frau Glodde durch den
gefährliche und anstrengende Arbeit
bildung bei der Deutschen Bahn ge-
Tag und sorgten dafür, dass sich die
der Reinigungskraft machten alle be-
ben. Vielleicht lässt sich dann auch
Teilnehmer aktiv beteiligen konnten.
troffen. „Wer tut so etwas bloß?“, frag-
der Wunsch mancher Teilnehmer, eine
Für Fragen war jederzeit ausreichend
ten sich manche Teilnehmer.
kurze Strecke im Führerraum einer S-
dieser
Stelle
einen
herzlichen
Bahn mitzuerleben, erfüllen.
Raum. Geklärt hat sich zum Beispiel
die Frage, was von Bahnseite zu tun
Highlights gab es viele, für jeden ein
ist, wenn es während einer Zugfahrt
anderes. Aber in Erinnerung bleiben
Insgesamt war dies für alle Beteiligten
zu lauten Schlaggeräuschen der Räder
wird die Hupe im Führerraum, das
eine gelungene und bereichernde Ver-
kommt: Der Zug muss in die Werk-
Öffnen und Schließen aller Türen
anstaltung, in der nicht nur zwei Be-
statt, die Räder müssen abgeschliffen
und für einzelne Teilnehmer das Es-
rufe aufeinander trafen, sondern der
werden. Die Metallspiralen als End-
sen. So verständigte man sich über
Kontakt zwischen Menschen mit und
produkt des Abschleifens konnte je-
die Lautsprecher des vorderen mit
ohne Behinderung ermöglicht wurde.
der einmal in die Hand nehmen.
dem hinteren Führerraum, dass es
D. Glodde-Homann/ B. Glodde
Zeit sei zum Mittagessen. Ein Teil-
EVIMPULS
16
MAGAZIN-Spezial Bildung
Gastbeitrag:
Fernunterricht per Computer: ODL (Open Distance Learning)
Die Schule für Kinder beruflich Rei-
Fenster im Computer sehen und hören
mit
sender (SfKbR) entwickelt ein Sys-
und auf eine virtuelle Tafel schreiben
(z.B. kranke Kinder oder Kinder mit
tem, um reisende Schülerinnen und
und zeichnen. So kann neues Wissen
Schulängsten)
Schüler über große Entfernungen zu
vermittelt und können neue Aufgaben
kommen (Stichpunkt „Inklusion“). Für
unterrichten.
besprochen werden, die die Kinder zwi-
einige dieser Kinder wäre die Möglich-
schen den Unterrichtsstunden selbstän-
keit, erst einmal online aus der Ferne
Viele Kinder der SfKbR sind mit ihren
dig erarbeiten und in das virtuelle Klas-
unterrichtet zu werden, eine große
Eltern manchmal so weit entfernt, dass
senzimmer hochladen.
Chance, Kompetenzen weiterzuentwi-
sie von den Lehrkräften nicht mehr mit
besonderen
an
Herausforderungen
die
Regelschulen
ckeln und im Kontakt mit Lehrkräften
dem Lernmobil besucht werden kön-
Solche Nischenangebote sind Chancen
und Schüler/innen zu sein. Von daher
nen. Für solche Fälle bekommen die
für das gesamte Schulsystem. Aus den
leistet die Schule für Kinder beruf-
Schülerinnen und Schüler einen trag-
Notwendigkeiten des Schulalltags he-
lich Reisender einen großen Beitrag
baren Computer mit eingebautem In-
raus werden hier Lösungen entwickelt
zur Entwicklung eines individuellen Zu-
ternetzugang und eine Einführung in
und wertvolle Erfahrungen gesammelt,
gangs für Kinder mit besonderen Her-
die Schulsoftware. Danach werden mit
die in den Regelschulen nicht finanziert
ausforderungen im allgemeinen Schul-
ihnen Termine vereinbart, zu denen
werden können. Doch auch in den Re-
system.
sich Schüler und Lehrer online in ei-
gelschulen gibt es einen zunehmenden
nem virtuellen Klassenzimmer treffen.
Bedarf für solche individuellen Lösun-
Oliver Knieps
In diesen Unterrichtsstunden können
gen. Die Entwicklung der letzten Jahre
Rektor als Ausbildungsleiter am
sich Lehrer und Schüler über ein kleines
hat gezeigt, dass zunehmend Kinder
Studienseminar Wiesbaden (GHRF)
Mobile Schule fürs Lernen unterwegs
Etwa 10.000 Kinder sind mit ihren Eltern in Deutschland unterwegs
– mit unterschiedlichen Unternehmen, Schaustellerbetrieben und
Zirkussen, Puppentheatern und mobilen Shows. Alle Kinder unterliegen der Schulpflicht und müssen gemeinhin die Stützpunktschulen
in der Nähe der Gastspielorte aufsuchen. In Hessen wurde im Jahr
2010 das Pilotprojekt „Schule für Kinder berufllich Reisender“ an
der Schule am Geisberg in Wiesbaden ins Leben gerufen. Träger ist
der Evangelische Verein für Innere Mission (EVIM Bildung gemeinnützige GmbH). Acht mobile Klassenzimmer sind nun hessenweit
unterwegs. Die mobile Schule kann ihre Schützlinge auch länderübergreifend online unterrichten. Die Kinder werden individuell gefördert. Die Bereichslehrkräfte entwickeln mit den Eltern Schullaufbahnperspektiven, sie führen die Kinder zum Schulabschluss und
zeigen ihnen Wege in die Ausbildung auf.
Schwätzereien,
Streiche,
merksamkeiten
und
Unauf-
lehrer entgeht nichts. Stephan Ohl
Schabernack
hat immer den Überblick, weiß zu
könne sich Kevin (12 Jahre), Justin
jedem Zeitpunkt, was welcher seiner
(9), Williano (13) und ihr neun Jahre
Schüler gerade tut. Er sieht auch,
alter Cousin Anthony in dieser Schu-
wie Williano seinem kleinen Bruder
le kaum leisten. Dem Grundschul-
Kevin einen Zettel mit dem Wört-
17
EVIMPULS
MAGAZIN-Spezial Bildung
Mobile Schule fürs Lernen unterwegs
chen „Depp“ auf den Rücken klebt
Die Jungs besuchen keine gewöhn-
entsprechend. Der Grundschulleh-
und sich diebisch freut. Ohl grinst.
liche Schule, weil sie ständig un-
rer Ohl schaut ihnen dabei über die
Das gehört zu Schule dazu – auch
terwegs sind. Maintal, Wiesbaden,
Schulter. „Fertig“, ruft Anthony, und
wenn in dieser Schule einiges an-
Hanau…quer durch Hessen mit der
Ohl ist überrascht. Der Neunjährige
ders ist. Das Klassenzimmer ist nur
Stunt and Jump-Show, den Mons-
hat die Silben prima ausgeklatscht.
ein paar Quadratmeter groß. Maxi-
tertrucks ihrer Eltern – ein Famili-
Gut gemacht.
mal sechs Schüler finden darin Platz.
enunternehmen. Die Schule steht
Der Unterrichtsraum befindet sich in
auf dem Hinterhof einer Autowerk-
Klassenübergreifender
einem Koffer, der auf ein Fahrgestell
statt im Gewerbegebiet Maintal. Ein
Unterricht
aufgesetzt wird. Drei Metallstufen
Onkel schraubt vorm Fenster gera-
führen dort hinauf. Fährt die Schu-
de an einer der Karosserien herum,
Die Tür der mobilen Schule steht of-
le wieder weg, dann wird die kleine
die in der nächsten Show von einem
fen. Es ist warm. „Im Winter haben
Treppe abgehängt und im fahrenden
der Monstertrucks überrollt werden
wir eine Standheizung“, sagt Ohl.
Klassenzimmer verstaut.
wird.
Die Jungs genießen die Beschaulich-
Kevin, Williano, Justin und Anthony
keit der kleinen Runde und die An-
haben brav ihre Schulranzen unter
nehmlichkeiten, die es bringt, wenn
Ständig unterwegs
die Stühle gestellt, ihre Hefte und
die Schule zu einem hinkommt. „Wir
Es ist Montag, gleich der erste Wo-
Mäppchen herausgeholt und grü-
müssen gar nicht zur Schule laufen
chentag, an dem die mobile Schule
beln nun – teils am Bleistift kauend
oder den Schulbus nehmen“, grinst
bei den Jungs vorbeischaut. Drei Mal
– über unterschiedlichen Aufgaben
Williano triumphierend. Bis zu den
die Woche haben sie Unterricht, ei-
– mehr oder weniger schwer, im-
Wohnwagen, das Zuhause der Kin-
nen Tag sollen sie alleine arbeiten.
mer dem Alter und dem Lernstand
der, sind es nur ein paar Schritte. In
EVIMPULS
18
MAGAZIN-Spezial Bildung
Mobile Schule fürs Lernen unterwegs
der Pause laufen sie dorthin zurück.
Zeltvarietés, von Stuntshows und
nicht der Grund, weshalb nicht über-
Ist die Pause rum, dann hupt Ohl
Wandertheatern nicht nur die Frem-
mäßig viele Tests geschrieben wer-
kurz, und die Jungs stürmen wieder
den, sondern auch die Exoten, die
den. „Ich muss mit denen eigentlich
auf ihre Plätze.
neugierig bis argwöhnisch beäugt
keine Klassenarbeiten schreiben. Ich
werden. Sie haben kaum Zeit, die
weiß, wie sie stehen“, sagt Ohl. So
Statt einer Tafel hängt ein White-
Mitschüler oder Lehrer kennenzuler-
einen Test und eine Note gibt es
board im rollenden Klassenzimmer.
nen. Meistens geht es ja schon nach
eher, um die Jungs ein wenig zu mo-
Es gibt Unterrichtskästen und Schau-
ein paar Tagen weiter. „Und wenn es
tivieren. Lob ist toll, eine gute Note
tafeln, Hilfsmittel und Anschauungs-
schlecht läuft, dann lernt so ein Erst-
ist noch besser. „Wir mögen Zeug-
material auf kleinstem Raum in ei-
klässler fünf Mal den Buchstaben P,
nisse, wenn was Gutes drin steht“,
nem ausgeklügelten System. Jetzt
aber nicht einmal das M“, fügt Ohl
grinst Williano. Noten sind da nicht
ist Rechnen dran. Justin legt die Ein-
an.
so wichtig. „Wir beurteilen die Kin-
sersteinchen an die Zehnersteinchen
und löst eine komplizierte Aufgabe.
der eher mit Hilfe eines Textes, da
Mehr Verantwortung
Die anderen helfen ihm oder lernen
kann man mehr ausformulieren und
beschreiben“, erklärt Ohl. Die Jungs
von ihm. Das ist klassenübergreifen-
Ohl kennt seine Jungs, weiß auch
müssen sich keine Sorgen machen.
der Unterricht, individuell angepasst
von den Besonderheiten ihres Le-
Sitzen bleibt keiner von ihnen. Und
an die Schüler.
bens. „In vielen Dingen sind sie er-
wenn bei ihnen auch vieles anders
„Die Kinder haben ein Tagebuch. In
wachsener als andere Kinder“, weiß
ist als in anderen Schulen: Ferien
das wird eingetragen, was sie be-
Ohl. Klar, die Jungs müssen im Fami-
sind Ferien – auch in der mobilen
reits gelernt haben“, erklärt Ohl.
lienunternehmen mit anpacken, auf-
Schule. Und diese Ferien beginnen
Innerhalb des Rhein-Main-Gebiets
und abbauen, Plakate und Infoblät-
am Freitagnachmittag.
versucht Ohl selbst den Jungs nach-
ter verteilen. „Die haben nebenbei
zureisen. Immerhin kennt er sie
auch immer noch eine ganze Menge
Michelle Spillner
nun schon eine Weile, und sie ken-
zu tun. Darauf muss man auch Rück-
Abdruck mit freundlicher Genehmi-
nen ihn. Bei weiteren Entfernungen
sicht nehmen“, so Ohl. Das ist aber
gung des Höchster Kreisblatt
gibt Ohl die Jungs an Kollegen der
insgesamt acht mobilen hessischen
Klassenzimmer weiter. Geht es nach
Nordrheinwestfalen,
dann
kommt
die Schule auch zu den Kindern der
beruflich Reisenden. Alle anderen
Bundsländer haben keine mobilen
Schulen. Da müssen die Kinder in
Stützpunktschulen in der Nähe ihrer Standorte gehen, oftmals für nur
drei, vier Tage.
Angesprochen auf die Stützpunktschulen
schütteln
die
Jungs
die
Köpfe. Dahin wollten sie nicht gehen. Nicht etwa, dass sie nichts lernen wollten. „Lesen, Rechnen und
Schreiben – das ist wichtig. Und das
macht Spaß. Wir wollen lernen“, so
Williano. Aber in den Stützpunktschulen sind die Kinder von reisenden Shows, von Zirkussen und
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EVIMPULS
MAGAZIN-Spezial Bildung
Mobile Schule fürs Lernen unterwegs
Die Fachzeitung für Schausteller
gischen Beratungs- und Förderzen-
kollegialen Austausch, der notwen-
und Marktkaufleute „Der KOMET“
trums „Schule am Geisberg“ sowie
digen länderübergreifenden Zusam-
berichtete in ihrer Dezember-
vereinzelt Schulaufsichtsbeamte.
menarbeit und dem Netzwerkaus-
Ausgabe über die Bundesweite
bau.
Fortbildung für Circus-, Schau-
Die jährlich stattfindende Tagung wird
steller- und Bereichslehrkräfte.
seit 1999 federführend von „Schule
Inzwischen gibt es in Deutschland
Gastgeberin war die Schule für
Circus e.V.“ organisiert und koordi-
fast
Kinder Beruflich Reisender der
niert, in bewährter Zusammenarbeit
Lehrkräfte von Schulen für Kinder
EVIM Bildung gGmbH.
mit der Schule für Circuskinder in
beruflich Reisender (Hessen, NRW);
190
Bereichslehrkräfte
und
NRW“ und seit einigen Jahren ver-
d.h. in nahezu allen Bundesländern,
„Vom 13. bis 15. November fand in
stärkt durch wechselnde Bereichs-
wenn auch noch in unterschiedlicher
Wiesbaden in anregender und moti-
lehrkräfte im überregionalen Team.
Dichte und mit unterschiedlichem
vierender Atmosphäre die 15. Bun-
Seit 2012 findet die hoch anerkannte
Aufgabenprofil.
desweite Fortbildung für Circus-.
Tagung in wechselnden Bundeslän-
Schausteller und Bereichslehrkräfte
dern und mit offizieller Unterstützung
Dass jährlich fast die Hälfte aller mit
mit dem Schwerpunkt „Unser Alltag:
des jeweiligen Landes statt.
der schulischen Situation der Kinder
beruflich Reisender befassten Lehr-
Diagnostik – Unterricht – Beratung“
statt. Tagungsort war der Cam-
Die Veranstaltung dient der Fortbil-
kräfte die Fortbildung wahrnimmt,
pus Klarenthal der EVIM Bildung
dung der Bereichslehrkräfte rund um
spricht für Notwendigkeit und die
gGmbH. Unter den über 90 Teil-
das Thema „Schulische Förderung von
Relevanz dieser Bundesweiten Ver-
nehmern befanden sich neben den
Circus- und Schaustellkindern“, der
anstaltungen.“
aus 14 Bundesländern angereisten
Weiterentwicklung von Bildungskon-
von Helga Sinner
Bereichslehrkräften auch Lehrkräf-
zepten für diese Zielgruppe und als
te des ebenfalls zur EVIM Bildung
bundesweites Kommunikationsforum
gGmbH gehörenden sonderpädago-
natürlich auch mit dem praxisnahen
EVIMPULS
20
Nachrichten
Nachrichten aus den Projekten
Premiere für die Galerie
Outsider Art in Wiesbaden
mit Mal_anders
Traumhafte Kuschelquilts
Auch für Fußballfans
Quilt ist die Kunst, aus Stoffresten
Am 12. Dezember kam die Quilterin,
textile Unikate entstehen zu lassen.
vollbepackt mit 26 kuschelig weichen
Die Kellerquilter, ein Netzwerk von
Decken, um sie persönlich zu über-
Es ist eine besondere Auszeich-
Frauen und Männern, die diesem al-
geben. Die Farbenpracht der texti-
nung, in einer neugegründeten Ga-
ten Handwerk zugetan sind, nähen
len Unikate ist bestechend schön, die
lerie für die erste Ausstellung ange-
nicht nur traumhaft schöne Patch-
Kreativität, aus einfachen Stoffresten
fragt zu werden. Diese Ehre wurde
workdecken, sie machen diese be-
außergewöhnlich
entstehen
dem Kunst-Projekt Mal_anders der
sonderen Decken auch ganz beson-
zu lassen, begeistert alle. „Ein Augen-
EVIM Behindertenhilfe zuteil, das
deren Menschen zum Geschenk – in
schmaus“, freute sich auch Nicola Böhm,
mit der Eröffnung der neuen Galerie
diesem Jahr den Bewohnern der
Leiterin der Wohnanlage. „Wir sind den
Outsider Art in Wiesbaden am 11.
Wohnanlage Schlocker-Stiftung.
Kellerquiltern von Herzen dankbar, dass
Februar bis Juni Werke von Mal_
sie mit so viel Liebe und Geschick so
anders Künstlerinnen und Künst-
„Die Grundidee, ungeliebte Stoffe, Blö-
traumhaft schöne Decken anfertigen
lern zeigt. Die Galerie ist die erste
cke und halbfertige Quilts zu Decken zu
und den Bewohnern damit ein außer-
ihrer Art in der Landeshauptstadt,
nähen und an behinderte Menschen zu
gewöhnliches Geschenk und eine große
die sich ausschließlich ‚Art Brut‘
spenden, stammt ursprünglich von ei-
Freude machen.“ Die Bewohner wur-
widmet, jener Kunstrichtung, die
nem Quiltfriend“, sagt Irmgard Dann-
den gebeten, sich aus den prachtvollen
abseits des etablierten Kunstbetrie-
häuser. Sie war von dieser Idee be-
Quilts ihr persönliches Lieblingsstück
bes die schöpferischen Fähigkeiten
geistert und nahm sich gemeinsam mit
auszusuchen. Das war für einige nicht
von Randgruppen der Gesellschaft
den ‚Kellerquiltern‘ dieser kreativen und
ganz leicht, andere wählten hingegen
in den Mittelpunkt rückt.
organisatorischen Herausforderung an,
zielstrebig aus. Ein Bewohner, für den
aus den Materialspenden ein buntes
Herzenssachen ganz besonders wichtig
Ganzes entstehen zu lassen und ande-
sind, griff sogleich zum ‚Herzquilt‘ – eine
ren Menschen damit eine langanhalten-
wunderschöne Decke mit Herzmotiven.
Angesiedelt ist die Galerie im Verwal-
de Freude zu bereiten. So, wie den Men-
Für einen anderen Bewohner, Fan von
tungsgebäude der Stadt Wiesbaden in
schen mit geistigen Behinderungen aus
Borussia Dortmund, war es der Quilt in
der Konradinerallee 11 und damit an
der EVIM Wohnanlage in Hattersheim.
den Farben seines Fußballvereins. Und
einem würdigen Ort, denn, so Kurato-
mancher Bewohner hielt seinen kusche-
rin Alexandra Waldmann und Sachge-
lig weichen Quilt im Arm und saß noch
bietsleiterin im Amt für Soziale Arbeit,
lange mit dem Gast zusammen.
Abteilung Jugendarbeit, „die Galerie
Schönes
Potenziale jenseits der Sprache
folgt den Leitsätzen des SozialdezernaOsterüberraschung
tes, Wertschätzung und Teilhabe für die
Protagonisten zu ermöglichen und de-
21
Die Kellerquilter werden auch in den
ren Potenziale und Ressourcen sichtbar
kommenden
Monaten
zu machen.“ Dies machte auch Abtei-
neue Patchworkdecken nähen, denn:
lungsleiterin Hildegunde Rech deutlich,
„Wir möchten alle 52 Bewohnerinnen
für die „Kunst und Kultur hervorragend
und Bewohner beschenken“, so Irmgard
geeignet sind, um mit der Stadtgesell-
Dannhäuser. Bis zum Osterfest werden
schaft im Gespräch zu bleiben.“ Der
wieder fleißig Stoffreste gesammelt,
Vorstandsvorsitzende
über das Internet Quiltfreunde animiert,
schen Vereins Matthias Loyal und Rena-
sich an dieser Aktion zu beteiligen, Ide-
te Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM
en und Muster ausgetauscht und mit
Behindertenhilfe dankten für diese Ini-
großem Können die zauberhaften De-
tiative in Wiesbaden und die besondere
cken genäht, als kuschelige Begleiter
‚Einladung zur Premiere‘. Matthias Loyal
der Beschenkten.
betonte, wie gut das Motto dieser Aus-
Wochen
und
des
Evangeli-
EVIMPULS
Nachrichten
Nachrichten aus den Projekten
stellung
„Die Kraft des Bildes“ in das
Formen zu übertragen“, so Pfautsch. So
Galerie-Konzept passe, bei dem es be-
tragen auch die hier ausgestellten Wer-
sonders darum geht, Potenziale jenseits
ke von Nimet Yalciner, Stavros Konstan-
der Sprache zu erkennen und sichtbar
tinidis, Heidi Lose und Maria Arelaki eine
zu machen. Auf den Aspekt der Teilha-
je eigene künstlerische Handschrift.
be verwies auch Renate Pfautsch. „Die
Es lohnt sich, auf Entdeckungsreise zu
ausgestellten 35 Werke sind Ergebnisse
gehen und sich auf die fantastischen
eines spannenden und zum Teil langen
Werke des Denkens jenseits der Norm
Entwicklungsweges der Künstlerinnen
einzulassen. „Sie geben uns Anregung
und Künstler. Sie sind es Wert, nicht
zu grundsätzlichen Fragen des mensch-
nur im Wohnheim zu verbleiben, son-
lichen Daseins“, sagt Alexandra Wald-
dern viele Menschen daran teilhaben
mann, die selbst künstlerisch arbeitet.
zu lassen.“ Zugleich dankte sie Monika
Niebergall, die als Künstlerin das Projekt
Die Initiatoren der neuen Galerie Out-
seit mittlerweile 15 Jahren begleitet.
sider Art hoffen, die verschiedenen
Mit ihrer ‚einzigartigen Gabe‘ gelingt es
Gruppen zu bündeln und eventuell ein
ihr immer wieder neu, Talente und Fä-
Wiesbadener Netzwerk der Outsider Art
higkeiten aus dem Menschen heraus-
anstoßen zu können. Aktuell sind zwei
zulocken und sie in ihrer Entwicklung
bis drei Ausstellungen pro Jahr geplant.
künstlerisch zu begleiten.
Der Auftakt hat bereits zahlreiche Besucher begeistert.
Expressive Farben und Strahlkraft
Wie zum Beispiel Fatou Jassy-Touray,
ren Motiven setzt sich die junge Frau
Oh Tannenbaum,
oh Tannenbaum …
aus Gambia mit ihrer Herkunft ausei-
Vor Weihnachten saßen in den EVIM-
nander. Ihre Selbstportraits nehmen
Jugendhilfe-Wohngruppen die Mädchen
den Betrachter direkt in den Blick. Fast
und Jungen mit roten Wangen und ge-
scheint der geöffnete Mund uns etwas
krauster Stirn über ihren Wunschzetteln.
sagen zu wollen. Expressiv in der Farb-
Und wie schon in den Jahren zuvor durf-
gebung strahlen sie eine Lebendigkeit
ten sie einen ganz besonderen Wunsch
und Kraft aus, die niemanden unberührt
auf eine Karte schreiben, der dann an
lassen. Sie sucht sich ihre Farben al-
den Weihnachts-Wunschbaum bei Ga-
lein aus, bevorzugt ein leuchtendes Rot
leria Kaufhof gehängt wurde. Schon
oder ein sattes Grün. Schmuck spielt in
nach wenigen Tagen waren die meisten
der Gestaltung für sie eine große Rolle,
Karten „verschwunden“. Kunden und
der in den Werken spielerische Akzente
Galeria-Kaufhof-Mitarbeiter waren als
setzt.
Weihnachtsmänner unterwegs, kauften
die ihre Bilder stolz präsentierte. In ih-
die gewünschten Geschenke ein, verHeiter sind die großformatigen Köpfe
packten sie liebevoll und gaben sie an
von Christian David Martiny und Pat-
den Kassen wieder ab.
ricia Pawlizyn. Sie zeugen von großer
Lebensfreude mit dem abgebildeten
Galeria Kaufhof Geschäftsführer Karsten
Herzmund oder einem großartigen La-
Sinnig betonte bei der Übergabe der Ge-
chen, das fast den ganzen Malgrund
schenke, wie wichtig dem Unternehmen
ausfüllt. „Jeder hat seinen ganz eigenen
dieses langjährige Engagement ist.
Stil dass, was ihn bewegt, in Farbe und
Auch mit Globus in Wiesbaden-Nor-
EVIMPULS
22
Nachrichten
Nachrichten aus den Projekten
denstadt konnte die EVIM Jugendhilfe
Heinz-Herman Hamman an Frau Simo-
erstmals
ne Wittek und Ulrike Spittler von der
zusammenarbeiten.
Direkt
im Eingangsbereich stand ein gro-
EVIM Jugendhilfe überreicht.
ßer, bunt geschmückter WeihnachtsWunschbaum. Hier hingen dann die
Ein herzliches DANKE an alle Weih-
Wunschkarten von Mädchen und Jun-
nachtsfrauen und –männer!!
gen, die von EVIM-Mitarbeitern in ihren Familien betreut werden. Über
80 Wünsche wurden von Kunden und
Mitarbeitern erfüllt und kurz vor Weihnachten von Globus Geschäftsführer
Den richtigen Ton getroffen
Seit 10 Jahren gibt es den Männerchor
Naurod nun schon. Der runde Geburtstag wurde natürlich gebührend gefeiert
und das natürlich mit einem reichhaltigen und bunten Liederrepertoire. Unter der Gesamtleitung von Fritz Ruzicka
wurden geistliche Lieder, Volkslieder und
weihnachtliche Chorbeiträge dargeboten. Unterstützt durch den Posaunenchor und gemeinsam gesungenen Lie-
Langjährige Unterstützung
für upstairs durch Stiftung
MitMenschen
dern mit den Konzertbesuchern war es
eine für alle rundum gelungene Veranstaltung.
Warme Maschen für den
guten Zweck
Die Stiftung MitMenschen der PSD Bank
Gemäß einer langen Tradition wurde
Hessen-Thüringen eG unterstützt seit
auch dieses Mal auf Eintrittspreise ver-
Immer wieder Montags treffen sich rund
2008 kontinuierlich das Projekt „upstairs
zichtet und um Spenden gebeten. Die
ein Dutzend Frauen der Biebricher St.
- Hilfe für junge Menschen in Not“. Auch
zahlreichen Besucher erwiesen sich als
Marien Gemeinde. Und so nennen sie
im Jahr 2014 konnte EVIM sich über
sehr großzügig und so konnte sich das
sich dann auch „Biebricher Montags-
den großartigen Betrag von insgesamt
EVIM-Projekt „upstairs – die Anlaufstelle
frauen“. Dann werden Strick- und Hä-
16.000 Euro freuen. EVIM Vorstand Jörg
für junge Menschen in Not“ über einen
kelnadeln ausgepackt und bei einem
Wiegand nahm den Spendenscheck von
Betrag in Höhe von 414 Euro freuen.
gemütlichen Plausch entsteht in geselli-
Stiftungsvorstand Bernd Michael Matt
EVIM sagt DANKE!!
ger Runde Wärmendes aus gespendeter
im Beisein der Projektmitarbeiter Clau-
Wolle. Kuschelige Mützen, bunte Schals,
dia Grilletta und Jens Hock (Foto v.l.n.r.)
Handschuhe und Socken in allen Größen
entgegen und bedankte sich für die
und Farben.
großartige und langjährige Unterstüt-
Die Tür des kleinen Lagerraums im
zung. Bernd Michael Matt betonte beim
bunten upstairs-Wohnmobil ging kaum
Besuch des knallbunten Projekt-Wohn-
noch zu, als die bunte Strickware an die
mobils am Standort Reisinger Anlage
Projekt-Mitarbeiter übergeben wurde.
noch einmal, wie sehr er von der Wich-
Bei einem heißen Tee informierten sich
tigkeit des Projektes überzeugt sei und
die Frauen über den aktuellen Stand des
die professionelle Arbeit schätze.
Projektes, dass sie bereits seit einigen
EVIM sagt DANKE!!
Jahren immer wieder unterstützen.
23
EVIMPULS
Nachrichten
Weihnachtszeit Zeit für Gutes
stützt prisma regelmäßig zum Jahresende unterschiedliche und gleichsam
wichtige Organisationen im Namen ih-
Die
prisma
Gebäudeservice
GmbH
rer Kunden und Mitarbeiter.
wurde 1995 in Wiesbaden gegründet.
Seit einigen Jahren hat sie ihren Fir-
In diesem Jahr überreichte prisma
mensitz im Rheingau und beschäftigt
Geschäftsführer Dirk Liedtke einen
mittlerweile über 200 Mitarbeiter. Ne-
Scheck in Höhe von 1.000 Euro an
ben Büro- und Gewerberäumen sind
Renate
gerade der Krankenhaus- und Pflege-
der
bereich Spezialgebiete des Gebäude-
Pfautsch freute sich sehr über diese
dienstleisters.
tolle Unterstützung, die der Kultur-
Pfautsch,
EVIM
Geschäftsführerin
Behindertenhilfe.
Renate
arbeit der Behindertenhilfe zu Gute
Die Weihnachtszeit ist die beste Ge-
kommen soll, die im Jahr 2015 eine
legenheit, über den Alltagsstress hin-
Aufführung im Wiesbadener Kurhaus
auszublicken und sich auf Wertvolles
plant. EVIM sagt DANKE!!
und Wichtiges zu besinnen. So unter-
BBBank Wiesbaden unterstützt die Schule für Kinder
beruflich Reisender
Das Konzept der Schule für Kinder beruf-
Kontinuierliches Lernen ohne Unter-
lich Reisender (SfKbR) begeisterte die
brechungen durch die Reisen der El-
beiden Vertreter der BBBank aus Wies-
tern und an Standorten außerhalb
baden. Als eine der mitgliederstärksten
Hessens sogar in der virtuellen Schule,
Bei einem persönlichen Besuch über-
Genossenschaftsbanken Europas ist ihr
ein regulärer Schulabschluss und so-
gaben Bernhard Erben (rechts) und
Blick natürlich in die Zukunft gerichtet.
mit eine gute Chance auf einen Aus-
Frank Fruhen (2.v.l.) von der BBBank
„Bildung bedeutet Zukunft. Und die
bildungsplatz, das sind doch gute Aus-
in Wiesbaden einen Scheck in Höhe
SfKbR bietet ihren Schülerinnen und
sichten für die Zukunft.
von 2.000 Euro an Geschäftsführer
Schülern echte Perspektiven“, bedankte
Gerhard Kopplow (links).
sich Gerhard Kopplow für das Engagement der Bank.
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