Unter einem Dach Intelligentes System Leichtigkeit von Beton 2016/17 soll in Berlin ein neuer Master-Studiengang Public Health eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind. TU-Professor Reinhard Busse über die Zukunftspläne Seite 2 Die TU Berlin arbeitet an einem Übernahmekonzept für ihre Auszubildenden und wünscht sich die Unterstützung aus Verwaltung und Fakultäten TU-Studierende entwarfen einen Themengarten aus Beton – und gewannen einen Gestaltungswettbewerb. Nun ist der Garten auf der BUGA 2015 in Brandenburg an der Havel zu sehen Seite 7 Seiten 4 und 5 © TU Berlin DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN © TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt © pixelio/Martin Büdenbender Nr. 5/Mai 2015 © TU Berlin/PR/Ali Mercan (2) RANKINGS RANKING Der Roboter mit den weichen Händen 230 Lange-Nacht-Projekte in 22 Häusern – LNDW-Ticket enthält Rabatt für die Berliner Museumsnacht wissenschaftlicher Mitarbeiter am Quality and Usability Lab. Er liebt es, den Computer mit seinen Blicken zu steuern. Für ihn ist die Computersteuerung mittels EyeTracking „eine interessante E r fa h ru n g, weil man mit einem Computer interagieren kann, ohne ihn zu berühren. Das ist zwar Das Präsidium möchte sich bei allen TU-Mitgliedern für ihre harte Arbeit und ihr Engagement bedanken und lädt daher zum Ende des Semesters zum TU-Sommerfest ein. Bei Musik, Snacks, Boule und Tischtennis sowie interessanten Gesprächen soll auch das Wir-Gefühl gestärkt werden. Die Initiativen unter dem Motto „sense of belonging“, die sich im vergangenen Jahr gebildet haben, werden sich vorstellen – die AG Internationalisierung und die AG Studierendenbindung bieten MitMachaktionen an. Alkoholfreie Getränke und Essen sind frei. tui Zeit: 9. Juli 2015, ab 15 Uhr Ort: Campus hinter dem Hauptgebäude von erzählt die berührende Geschichte von Dindia und Anna Gutmann und ihrem Start-up ReMoD (siehe Seite 3). Damit Besucherinnen und Besucher gut informiert durch die klügste Nacht an der TU Berlin kommen, wurden die mehr als 230 Projekte in 22 Häusern wieder übersichtlich aufbereitet. Das Programm liegt dieser Ausgabe von „TU intern“ bei. Außerdem ist es online und auf Facebook zu finden. Neu in diesem Jahr ist, dass mit dem LNDWTicket auch die Berliner Museumsnacht am 29. August 2015 besucht werden kann. Es gibt einen Rabatt von 4 Euro. www.lndw.tu-berlin.de. TU Berlin ist MINTernational TU-SOMMERFEST Boule, Snacks und gute Gespräche sehr ungewohnt, macht aber viel Spaß“, erzählt er. Die LNDW-Besucher können im Haus des vernetzten Lebens diese Erfahrung machen und beim Projekt „Wenn Blicke t(r)öten – Computersteuerung mit Eye-Tracking“ ein Browserspiel nur mit den Augen spielen. Der Roboter mit den weichen Händen wurde von den Forschern des Robotics and Biology Laboratory entwickelt. Was er alles kann, wird er in der Wissenschaftsshow zeigen, durch die rbbModeratorin Shelly Kupferberg (Foto rechts) führen wird. Und zu welchen ungewöhnlichen Allianzen die Lange Nacht geführt hat, da- 50 000 Euro Förderung für Anerkennungsdatenbank „Punktlandung – credits transfer“ Auslandsaufenthalte gen und Module erarbeitet und während des Studiums sind online abgebildet werden, die Studierende im Rahmen von beliebt, die Anerkennung Austausch- und Dual-Degreeder im Ausland erbrachten Studienleistungen an Programmen absolviert und in der Heimathochschule der Vergangenheit bereits für ist jedoch oft schwierig. Module an der TU Berlin anerHier setzt die Datenbank kannt bekommen haben. Inte„Punktlandung – credits ressierte Studierende können transfer“ des Akademidiese einsehen. Gleichzeitig schen Auslandsamtes der erhalten die mit der AnerkenTU Berlin an. Im Rahmen nung betrauten Stellen der Unides Wettbewerbs „MINTerversitätsverwaltung konkrete Handreichungen zu Anerkennational Digital“ des Stif- Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Studium und Lehre, nungen, beispielsweise im Beterverbandes für die Deut- und Dr. Carola Beckmeier, Leiterin des Akademischen Auslandsamts reich Credits- und Notenumsche Wissenschaft wurde das TU-Projekt kürzlich zu einem von speziell für Studierende der MINT-Fä- rechnungsempfehlungen. Als Resultat acht Wettbewerbssiegern gekürt und cher attraktiver zu machen“, freut sich sollen sowohl die Anerkennungsquote erhält nun eine Förderung in Höhe Dr. Carola Beckmeier, die Leiterin des von im Ausland erbrachten Studienleistungen als auch die Transparenz von 50 000 Euro. „Die Auszeichnung Akademischen Auslandsamtes. ist eine wichtige Unterstützung unse- Mittels der Datenbank soll eine Zu- der Anerkennungspraxis an der TU rer Maßnahmen, das Auslandsstudium sammenstellung der Lehrveranstaltun- Berlin steigen. fri © Stifterverband/David Ausserhofer Die TU Berlin steht in der Gunst der Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften (LNDW) ganz weit oben. Seit Jahren gehört sie zu den meistbesuchten Wissenschaftseinrichtungen. Dass das so ist, verdankt sich vor allem dem unermüdlichen Engagement der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und anderen TU-Beschäftigten. Einer von ihnen ist Marc Halbrügge (Foto links), sn/cr Weltweit dreimal Top 50 Die neue Ausgabe des „QS World University Ranking by Sub Subject“ bescheinigt der TU Berlin Spitzenleistungen in 13 von 36 untersuchten Fächern. Am besten schnitten Elektrotechnik (weltweit Rang 44), Maschinenbau/Luft Maschinenbau/Luftfahrttechnik/Produktionstechnik (49) und Mathematik (49) ab. In Elektrotechnik und Mathematik liegt die TU Berlin im deutschland deutschlandweiten Vergleich auf Platz zwei, in Maschinenbau auf Platz sechs. In den Fächern Architektur, Chemie, Chemieingenieurwesen, Informa Informatik und Materialwissenschaften sowie der Fachgruppe Statistik/Un Statistik/Unternehmensforschung wurde jewei jeweils die Ranggruppe 51–100 erreicht, in Agrar- und Forstwissenschaften sowie Physik und Astronomie die Ranggruppe 101–150 und für Bau Bauingenieurwesen sowie Geografie die Ranggruppe 151–200. Für die „QS World University Rankings by Subject“ werden jährlich das akademische Ansehen, das Ansehen bei Arbeitgebern und die wissenschaftlichen Zitationen pro Veröffentlichung untersucht. fri INFORMATIK ÜBERZEUGT IM CHE-RANKING Im Hochschulranking 2015 des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) erreicht die TU Berlin in der Informatik bei sechs Indikatoren die Spitzengruppe, drei mehr als 2012. Auch Mathematik schneidet mit vier Spitzenplätzen gut ab. In beiden Fächern werden unter anderem die internationale Ausrichtung (Master), Forschungsgelder pro Wissenschaftler sowie Promotionen pro Professor als hervorragend eingestuft. Beim CHE-Ranking werden Fächer alle drei Jahre anhand von Online-Befragungen von Studierenden und Professoren bewertet und durch Angaben zu Ausstattung und Forschungsgeldern ergänzt. ERNEUT MEHR DRITTMITTEL Mit 178,9 Millionen Euro standen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin im Jahr 2014 2,8 Prozent mehr Drittmittel zur Verfügung als 2013. Im FünfJahres-Vergleich beträgt die Steigerung 42,6 Prozent. Die höchsten Summen verbuchen die Fakultäten Elektrotechnik und Informatik (41,1 Millionen Euro) sowie Mathematik und Naturwissenschaften (36 Millionen Euro). Die höchsten Steigerungsraten weisen die Fakultäten Wirtschaft und Management (plus 17,4 Prozent) und Geisteswissenschaften (plus 14,6 Prozent) auf. Der größte Teil der Mittel kam wie in der Vergangenheit vom Bund und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Deutlich gesteigert wurde der Anteil aus der Europäischen Union, um 19,5 Prozent auf jetzt 33,3 Millionen Euro. www.topuniversities.com/subject-rankings www.zeit.de/hochschulranking AKTUELL Seite 2 BERLIN SCHOOL OF PUBLIC HEALTH Neue Dekane © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © TU Berlin Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften Dekan: Prof. Dr. Michael Gradzielski Prodekan für Forschung: Prof. Dr. Dieter Breitschwerdt; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr. Reinhard Nabben Fakultät III Prozesswissenschaften Dekan: Prof. Dr.-Ing. Felix Ziegler Prodekan für Finanzen: Prof. Dr.-Ing. Stephan Drusch; Prodekanin für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Claudia Fleck; Prodekan für Forschung: Prof. Dr.-Ing. Juri Rappsilber Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik Dekan: Prof. Dr. Odej Kao Prodekan für Forschung: Prof. Dr.-Ing. Sebastian Möller; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Uwe Nestmann © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © privat Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme Dekan: Prof. Dr.-Ing. Henning Meyer Prodekan für Forschung: Prof. Dr.-Ing. Dieter Peitsch; Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Utz von Wagner Fakultät VI Planen Bauen Umwelt Dekan: Prof. Dr. Johann Köppel Prodekan für Forschung: Prof. Dr. Yuriy Petryna; -Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Jörg Stollmann; Prodekan für wissenschaftlichen Nachwuchs: Prof. Dr. Gerhard Franz; Prodekanin für Weiterbildung: Prof. Dr. Kristin Wellner Zentralinstitut El Gouna Direktor: Prof. Dr.-Ing. Uwe Tröger Stellvertreter und -vertreterin: Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, Prof. Dr. Tetyana Morozyuk www.tu-berlin.de/?id=19042 Werden weitere, auch außeruniversitäre Akteure einbezogen? Wir haben bereits ein Curriculum skizziert. Und um unser Programm in Lehre und Forschung umzusetzen, werden tatsächlich auch andere Partner für spezifische Themen eine Rolle spielen. Zunächst aber durchforsten wir die Fachgebiete der drei Partner nach Gebieten, die das Curriculum thematisch bereichern und füllen können. In der Forschung ist die Einbeziehung nichtuniversitärer Partner deutlich wichtiger. Welche Aufgaben kann die TU Berlin für den neuen hochschulübergreifenden Studiengang Public Health übernehmen? Public Health beschäftigt sich mit Fragen wie: Was macht krank, was erhält gesund? Der Blick ist dabei gerichtet auf die Gesamtbevölkerung. Welchen Einfluss haben Einkommen, soziale Verhältnisse, auch Klimaveränderungen? Wo müssen Ärzte, Krankenhäuser angesiedelt sein? Wieso gibt es in den wohlhabenden, gesündesten Gebieten die größte Ärztedichte? Und wie gestaltet man das System, um sie genau dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden? Welche Anreize muss man setzen? Welche Leistungen gehören in ein System, das der Gesunderhaltung dient? Es werden Kosten-Nutzen-Analysen erarbeitet, Präventionsmaßnahmen entwickelt Fit im Job Die „Aktive Bewegungspause“ des TU-Sports in Zahlen In den vergangenen Monaten führte der TU-Sport die „Aktive Bewegungspause am Arbeitsplatz“ (fit TU work) durch. Trainerinnen und Trainer besuchten Teams in ihren Büros und Werkstätten, eine Maßnahme der individuellen Gesundheitsförderung, die neben der Fitness auch die Zufriedenheit und den Teamgeist stärken sollte. Es gab viele Rückmeldungen, viele Teams konnten angeleitet werden, nach den Besuchen selbstständig mindestens einmal wöchentlich zusammenzukommen, um sich einige Minuten gemeinsam zu dehnen, zu strecken und sich ein wenig gemeinsam mit Spaß zu bewegen. Der TU-Sport möchte die Maßnahme gern weiterführen und Auffrischungskurse systematisieren. Die Ergebnisse, die er erfragt und nun zusammengefasst hat, sprechen dafür: Um neue Medikamente, Heilmittel oder Anwendungen ins Gesundheitssystem, zum Beispiel in Krankenhäuser, zu integrieren, bedarf es sowohl neuer Studien zur Notwendigkeit als auch neuer Anreizsysteme zur Übernahme und getestet und vieles mehr. Solche gesundheitsökonomischen Überlegungen, die zu einem umfassenden Studiengang dazugehören, werden in der Charité nicht hinreichend behandelt. Diese Expertise bringen primär wir ein. Hinter dem gesamten Studiengang steckt neben der Bevölkerungsperspektive ja eine Systemperspektive: Leistungsfähigkeit, Qualität und Ergebnisse eines funktionierenden NACH gefragt bei … Prof. Dr. med. Reinhard Busse, TU-Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Leiter eines der vier Gesundheitsökonomischen Zentren des BMBF in Deutschland und Sprecher der Berlin School of Public Health Gesundheitssystems müssen in einem angemessenen Verhältnis zu dem investierten Geld stehen. Sie sind auch Sprecher eines von bundesweit vier Gesundheitsökonomischen Zentren, die seit 2012 vom BMBF gefördert werden. Ihr Zentrum hat die Leistungsmessung von Gesundheitssystemen im Fokus. Inwiefern greift dies mit der neuen Kooperation ineinander? Der neue Master-Studiengang soll ein grundständiger sein. Welche Voraussetzungen brauchen die Interessenten? Der Studiengang wird so gestaltet, dass er für Absolventen verschiedener Fachrichtungen interessant ist, zum Beispiel für TU-Studierende, die sich bereits jetzt mit Gesundheitsthemen beschäftigen und die in meine Kurse kommen, also BWL- und Economics-Studierende oder Wirtschaftsingenieure. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit der Bewertung von Gesundheitstechnologien: Nach welchen Kriterien wird ein neues Arznei- oder Hilfsmittel eingeführt, wie wird es finanziert? Sind die Krankenkassen involviert? Welche Anreize brauchen Krankenhäuser, um diese Leistungen zu erbringen? Und selbstverständlich die Bachelor aus den beiden anderen Institutionen mit ihren spezifischen Themen. Wir werden etwa 60 Studierende pro Jahrgang aufnehmen können. Gemeinsam entwickeln wir dafür derzeit verpflichtende Kernmodule sowie Basismodule, um allen eine gemeinsame Grundlage zu ermöglichen. Denn die Leute kommen ja mit Vorkenntnissen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Medizin, Gesundheitswissenschaften und -technologien, Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Gesundheitsökonomischen Zentren werden für acht Jahre gefördert, Ziel ist aber die Verstetigung. Die BSPH bietet nun auch die Möglichkeit, als hochschulübergreifende Plattform dem Gesundheitsökonomischen Zentrum Berlin auf lange Sicht ein Dach zu geben. Die beiden Einrichtungen sollen sich so ergänzen. Was sind die nächsten Schritte? Geplant ist der Auftakt des Studiengangs zum Wintersemester 2016/17. Das ist ein durchaus ehrgeiziges Ziel. Bis dahin ist – da ja drei Institutionen mit unterschiedlicher Organisation und Philosophie beteiligt sind – noch viel Koordination und Austausch notwendig, was überall bereits angelaufen ist. Wir müssen auch sehen, ob die vorhandenen Professuren alle Bereiche abdecken können oder ob auch von vornherein die eine oder andere neu geschaffen werden muss. Ich habe aber die Hoffnung, dass dieses Dreiergespann es uns erleichtert, auch externe Förderer zu interessieren, also zum Beispiel Stiftungen. Vielen Dank! Das Gespräch führte Patricia Pätzold Apropos Gesundheit 638 BESCHÄFTIGTE wurden in pp „ 28 „ 3 DURCHGÄNGEN Anmelden zum Firmenlauf bewegt GEBÄUDE wurden besucht Die Fakultäten und die ZUV nahmen kostenfrei und als Bestandteil der Arbeitszeit teil zur VERBESSERUNG von TEAMGEIST und KOMMUNIKATION „ © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl Prodekan für Forschung und Internationalisierung: Prof. Dr. Jan Kratzer; Prodekan für Studium: Prof. Dr. Georg Meran; Prodekan: Prof. Dr. Frank Straube Die BSPH wurde neu gegründet, um gemeinsam einen konsekutiven Master-Studiengang aufzubauen. Das entspricht auch einem bereits lange Jahre gehegten Wunsch der Senatsverwaltung. In diesem Rahmen sollen die vielen Aktivitäten im Berliner Raum mittelfristig gebündelt und sichtbar gemacht werden. Diese beiden Faktoren werden die Grundlage sein, attraktive Professuren in diesem Bereich zu schaffen, die dann wiederum dem Studiengang zugutekommen werden. Ein gemeinsamer Bachelor-Studiengang wurde verworfen, da der Bedarf hier nicht dringlich ist. ASH und Charité bieten bereits sehr spezifische Studiengänge an. Unsere thematisch sehr breit aufgestellten Bachelor-Absolventen ergänzen dann das Feld. „ © TU Berlin/PR Fakultät VII Wirtschaft und Management Dekan: Prof. Dr. Frank Heinemann Herr Professor Busse, im April 2015 hat die TU Berlin mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Alice Salomon Hochschule (ASH) die Berlin School of Public Health, kurz BSPH, neu konstituiert. Sie gehören mit den Professoren Uwe Bettig von der ASH sowie Adelheid Kuhlmey und Jacqueline Müller-Nordhorn von der Charité dem vierköpfigen Direktorium als Sprecher an. Welche grundsätzlichen Aufgaben soll diese Einrichtung haben? © pixelio/Martin Büdenbender Prodekan für Studium und Lehre: Prof. Dr. Friedrich Steinle; Prodekan für Forschung: Prof. Dr. Stefan Weinzierl; Prodekanin für Internationales und Gleichstellung: Prof. Dr. Sabine Hark 2016/17 soll ein neuer Master-Studiengang eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind „ MOTIVATION: Gesünder leben und Entspannung 14 % der Gruppen haben die Übungen in ihren ARBEITSALLTAG integriert Grafik: omnisatz Fakultät I Geistes- und Bildungswissenschaften Dekan: Prof. Dr. Thorsten Roelcke Ein Dach für die Berliner Gesundheitsökonomie © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl tui Die Fakultäten der TU Berlin haben entschieden, wer in den kommenden zwei Jahren ihre Geschicke lenken soll. Die aktuellen Ergebnisse dieser und weiterer Wahlen finden Sie auch auf der Webseite des Wahlamtes und der Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstandes. TU intern · Nr. 5/Mai 2015 tui Am 12. Juni 2015 will die TU Berlin wieder, wie im vergangenen Jahr, am Berliner Firmenlauf teilnehmen: mit einem der größten Teams. 2014 gab es 450 „Mitläuferinnen“ und „Mitläufer“. Die Zentraleinrichtung Hochschulsport meldet alle Beschäftigten der TU Berlin zentral an, sodass alle, die sich bis zum 29. Mai 2015 über die Webseite des TUSports anmelden, automatisch für den Firmenlauf registriert werden und keine Startgebühr zahlen müssen. Eine zusätzliche Meldung über die Webseite des Veranstalters ist dann nicht mehr notwendig. Los geht’s am 12. Juni um 19.30 Uhr direkt vor dem Brandenburger Tor, der Lauf endet dort um 22 Uhr. Die knapp sechs Kilometer lange Strecke kann entweder laufend, walkend, auf Inlineskates, mit dem Rollstuhl, dem Einrad oder dem Handbike absolviert werden. [email protected] www.tu-sport.de FORSCHUNG TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 3 „Die Welt wackelt gar nicht mehr“ Junge Wissenschaft Beschleunigung des Radverkehrs tui Die Lichtsignalanlage (LSA)Steuerung an innerstädtischen Knotenpunkten ist vor allem auf die Belange des motorisierten Indi Individualverkehrs oder des ÖPNV aus ausgerichtet. Hinsichtlich eines schnel schnellen und haltfreien Vorankommens erhält der Radverkehr in der Regel keine besondere lichtsignaltech lichtsignaltechnische Berücksichtigung. Daraus Verbesserungspotenlässt sich das Verbesserungspoten Maßnahzial durch optimierende Maßnah men in der Lichtsignalsteuerung TU-Wissenschaftler halfen, dass Dindia Gutmann wieder laufen kann. Am Anfang dieser Geschichte stehen eine mutige Mutter und ein Plakat zur Langen Nacht der Wissenschaften Anna Gutmann stand irgendwann mit Batterie, Taschenlampe und Quecksilberschalter in einem Büro des TU-Fachgebietes Medizintechnik und bat um Hilfe Die Flucht war ein Teil der Lösung, die Weste der andere. Das kleine schwarze Ding schnallt man sich einfach um. Es besteht aus einer Steuereinheit zum Einstellen der Parameter, einem Messsystem und zwei Elektrodenpaaren, die am linken und rechten Schlüsselbein angebracht werden. Die jetzige Weste ist das Ergebnis einer nunmehr siebenjährigen Zusammenarbeit der beiden Frauen mit der TU Berlin. Begonnen hat sie 2008. Damals verhakten sich Anna Gutmanns Augen an dem Wort „Medizintechnik“ auf einem Plakat zur Langen Nacht der Wissenschaften. Sie recherchierte und stand irgendwann im Büro von Dr. Wolfram Roßdeutscher. Der wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet Medizintechnik von Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft forscht zu Hilfsgeräten für Menschen mit einer körperlichen Behinderung. Anna Gutmann hatte eine Batterie, eine Taschenlampe und einen Quecksilberschalter, die sie irgendwie Martin Mroß © TU Berlin/PR/Ali Mercan Mittlerweile ist aus dem Mädchen eine schöne junge Frau geworden, und die Ärzte haben sich vorerst gründlich geirrt. Sie sitzt nicht im Rollstuhl, sondern geht in ihrer Freizeit ausgiebig wandern. Als wir Dindia Gutmann zum ersten Mal treffen, ist sie soeben von einer Tour durch Litauen zurückgekehrt. Jeden Tag war sie bis zu 14 Kilometer unterwegs. Und klettern war sie auch schon. Nach medizinischem Ermessen ist das für Hemiparese-Patienten, so der medizinische Fachbegriff für dieses Leiden, eigentlich eine Unmöglichkeit. Ein Wunder also? „Nein“, sagt die 24-Jährige nüchtern, „kein Wunder, sondern viele Jahre hartes Training mit meiner Mutter und dieser Weste.“ Die Weste ist eine Entwicklung ihrer Mutter gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Berlin. Vielleicht hat sie Dindia Gutmann auch das Leben gerettet. Aber greifen wir der Geschichte nicht vor. Als Dindias Mutter, Anna Gutmann, beobachtete, dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmte, weil es nicht krabbeln wollte, und schließlich Hemiparese diagnostiziert wurde, war das ein Schock. Eine zweite Schockwelle erschütterte die Frau, als die Ärzte sie damit konfrontierten, dass es keine Chance auf Heilung gäbe, weil Gehirnareale auf ewig kaputt seien. Doch dem trostlosen ärztlichen Mantra widersetzte sich Anna Gutmann kategorisch. Das vermeintlich Unvermeidliche zu akzeptieren, dazu war Anna Gutmann nicht vernünftig genug. Sie wollte nicht zusehen, wie ihr Kind mit zehn Jahren depressiv vor dem Fernseher verkümmerte. Denn die Folgen der Lähmung wirkten mittlerweile schwerer als die Lähmung selbst. „Dindia befand sich in einer verheerenden Abwärtsspirale. Da das linke Bein gelähmt ist, wurden die entsprechenden Muskeln nicht aktiviert. Die Folge waren eine schiefe Körperhaltung und falsche Bewegungen. Dies wiederum schädigte Gelenke und Wirbel. Das Laufen fiel immer schwerer. Die spastischen Anfälle mehrten sich. Immer öfter war sie im Krankenhaus“, erzählt Anna Gutmann. Das Mädchen dachte an Selbstmord. Als die Ärzte das Kind 2001 in die Psychiatrie einweisen wollten, ergriff Anna Gutmann die Flucht. Von einem Tag auf den anderen verließ sie Wien, wo sie damals lebten, Richtung Berlin. Anna Gutmann hatte nichts, als sie an der Spree ankam – kein Geld, keine Wohnung, keine Arbeit –, „nur die Überzeugung, dass mein Kind in keine Anstalt gehört, sondern laufen muss, nichts als laufen“, erinnert sich die Malerin heute. © privat Hoffnungen haben die Ärzte rzte Dindia Gutmann nie gemacht. Die Strategie war vielmehr,, keine Hoffnungen zu schüren. Dindia ist von Geburt an halbseitig gelähmt, und ihre Kindheit war begleitet von Sätzen wie „Du wirst nie richtig laufen. Irgendwann wirst du im Rollstuhl sitzen müssen.“ Das war vor 15 Jahren. Mit Hilfe der Apparatur, die Dindia wie eine Weste trägt, kann sie ihre Haltung ständig kontrollieren und lange Strecken wandern. Ihre Mutter Anna Gutmann hatte die Idee für Radfahrende ableiten. „Ziel des vom Bundesverkehrsminis Bundesverkehrsministerium geförderten Projektes ist es, am Beispiel unterschiedlicher Berliner Streckenabschnitte allge allgemeingültige und auf andere Stre Strecken und Städte übertragbare Er Erkenntnisse zur Beschleunigung des Radverkehrs zu erarbeiten“, sagt TU-Projektleiter Martin Mroß. Der städtische Radverkehr wird dadurch weiter an Attraktivität gewinnen, weil damit auch die Reduzierung von Abgas- und Lärmemissionen verbunden ist. Für sieben Streckenabschnitte wur wurden die LSA-Steuerung und der damit verbundene Verkehrsablauf unter Verwendung von Verkehrs Verkehrssimulationen analysiert, um Maß Maßnahmen zur lichtsignaltechnischen Radverkehrsbeschleunigung erar erarbeiten zu können. Es wurde her herausgestellt, welche Verbesserungen im Verkehrsablauf des Radverkehrs erzielt werden können, aber auch, welche Interoperabilität der durch besondere lichtsignaltechnische Maßnahmen beschleunigte Rad Radverkehr gegenüber anderen Ver Verkehrsarten aufweist. Zukünftig sol sollen die entwickelten Maßnahmen auf einer ausgewählten Strecke in Berlin im Pilotbetrieb umgesetzt und deren Wirkung in der Realität evaluiert werden. Neu bewilligt Toxine im Getreide miteinander verlötet hatte, mitgebracht und erklärte Roßdeutscher, dass ihre halbseitig gelähmte Tochter damit wieder laufen gelernt habe. Stehe sie schief, löse der Schalter einen Kontakt aus und die Taschenlampe leuchte auf. Dann wisse das Mädchen, dass es seine Körperhaltung korrigieren müsse. Schließlich fragte Anna Gutmann Wolfram Roßdeutscher, ob er sich vorstellen könne, das Gerät zu verbessern. Unter seiner Leitung begann die Forschung an diesem Projekt. Neue Ansätze wurden ausprobiert und wieder verworfen. Letztlich blieb es bei der Grundidee von Anna Gutmann, über Signale einen Impuls zu geben, die falsche Bewegung zu korrigieren. Biofeedback nennt sich das Verfahren und dient der Korrektur der Wahrnehmung von Körperhaltung und -bewegung im Raum, weil Hemiparese-Patienten es nicht vermögen, die Bewegung der gelähmten Seite bewusst zu steuern. Dindia Gutmann erklärt es so: „Da ich oft schief stand, war meine Welt für mich gerade. Nun musste ich lernen, wie schief ich zu sein hatte, damit ich gerade stand.“ Sobald sie auch nur ein wenig aus dem Lot ist, signalisieren die in die Weste eingearbeiteten Elektroden diese Information mit elektrischen Reizen. Für Dindia Gutmann der „Befehl“, ihren Oberkörper aufzurichten und die Schulter anzuheben. Das muss immer wieder trainiert werden, denn die Lähmung wird immer bleiben. Deshalb heißt das Gerät auch ReMoD – Remember Motion Device, Gerät zur Bewegungskorrektur. Diese Befehle gehörten zu Dindias Kindheit wie die abendliche Gute-Nacht-Geschichte. Anfangs war es die Mutter, die jeden Schritt von ihr verbesserte. Dann kam Anna Gutmann die Idee, ihre Befehle durch ein Gerät zu ersetzen, und sie bastelte jene abenteuerliche Apparatur zusammen. Und als sich erste Erfolge einstellten und Dindia plötzlich registrierte: „Die Welt wackelt gar nicht mehr“, übernahm sie selbst das Ruder. „Es gab Nächte“, erzählt Anna Gutmann, „da stand sie an meinem Bett und sagte: ,Komm, lass uns üben!‘“ Meter für Meter eroberte sich Dindia die Welt zurück. Sogar die spastischen Anfälle wurden weniger. Mutter und Tochter haben inzwischen mit Hilfe des Gründungsservice der TU Berlin und des EXIST-Förderprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums das Start-up ReMoD gegründet. Seit 2014 werden am Cornelius-Institut in Solingen unter Leitung von Prof. Dr. Frank Duesberg die Geräte klinisch getestet. Wolfram Roßdeutscher hat auf vielen Kongressen über ReMoD gesprochen. Anna Gutmann war oft dabei. Nicht selten ist sie besonders von Ärzten gefragt worden, was sie denn dazu befähige, ein solches Gerät zu entwickeln. Sie sagte nicht, dass sie auch Biologie studiert habe, sondern erwiderte nur: „Ich bin Mutter.“ Die Verstörung auf den Gesichtern der Medizinmänner hat sie dann immer ein wenig genossen. Sybille Nitsche Dindia und Anna Gutmann stellen ReMoD zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ im Haus der Ideen/TU-Hauptgebäude vor. www.lndw.tu-berlin.de tui Bei der Getreidelagerung ist die Qualitätssicherung heute nach wie vor eine besondere Herausforderung. Giftige Stoffe, zum Beispiel Schimmelpilze (Mykotoxine), können im schlimmsten Fall unerkannt die gesamte Produktionskette durchlaufen und sind bereits in geringen Konzentrationen gesundheitsschädigend für Mensch und Tier. Das TU-Fachgebiet Brauwesen unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Methner startet daher ein Projekt zur Entwicklung eines Rohstoffscreenings, das die Lagerfähigkeit von Getreide (Braugerste) mit optisch-spektroskopischen Methoden verbessern soll. So sollen Mykotoxine und vorhandene Pilznester in Getreidesilos frühzeitig erkannt werden und Sortieranlagen in die Lage versetzt werden, befallene Körner, Larven und Puppen auszusortieren. Auch die Entstehungsbedingungen und realen Mengen an Mykotoxinen in Getreide werden erforscht. Das Projekt „Rohstoffscreening mit spektral-optischen Verfahren bei der Getreidelagerung“ (OptiScreen), an dem weitere universitäre und außeruniversitäre Partner beteiligt sind, wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit über einer Million Euro in den nächsten drei Jahren gefördert. Seite 4 WIR SIND TU BERLIN TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Intelligentes System s/ hav e- it h T ra ud e ©J ud ereich Aus b i iceb l d u a - l o o k .d e ; o m n is a t z rv Se ng Drei, die es geschafft haben Die TU Berlin arbeitet an einem Übernahmekonzept für ihre Auszubildenden und wünscht sich die Unterstützung aus Verwaltung und Fakultäten „WOLLT – IHR – UNS – NICHT –?“ stand in großen Lettern auf den Pappschildern, mit denen TU-Auszubildende bei einer Personalversammlung vor zwei Jahren auf die Bühne traten und so recht drastisch auf ihre Situation aufmerksam machten: Wenn sich ihre Ausbildung dem Ende nähert, können viele nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden, weil keine Stellen verfügbar sind – oder die jungen Leute und ihre Ausbilder keine Kenntnis von vakanten Stellen in Fakultäten und Verwaltung haben. „Natürlich wollen wir euch! Wir werden für eine bessere Vermittlung sorgen“, sagte daraufhin die TU-Personalchefin Beate Niemann. Heute gibt es den Entwurf einer Dienstvereinbarung (DV) zur Stellenausschreibung, die dem Präsidium in Kürze zur Zustimmung vorgelegt wird. Unter anderem legt sie fest, dass auf eine Ausschreibung verzichten kann, wer Auszubildende direkt im Anschluss an eine Ausbildung in ein Arbeitsverhältnis übernimmt. „Das geht, weil Personalrat, Frauenbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung ja bereits bei der Erarbeitung der Dienstvereinbarung beteiligt waren“, erläutert Beate Niemann. „Der Verzicht auf das langwierige Prozede- Matthias Kausch, Denise Brunow und Frank Weigang haben an der TU Berlin gelernt und sind nun in ihrem Beruf an der Universität tätig. Für „TU intern“ hat Ali Mercan sie besucht Matthias Kausch … … ist Mechatroniker am Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Verbrennungskraftmaschinen (rechts im Bild). Er betreut bereits eigene Azubis. Über eine Anzeige in der Berliner Morgenpost bin ich damals auf den Ausbildungsplatz an der TU Berlin aufmerksam geworden und habe mich auch sofort darauf beworben. Zu meinen Tätigkeiten gehören heute unter anderem Fräsen und Schweißen. Der Beruf ist aber auch mit viel Verwaltungsarbeit verbunden. Es müssen zum Beispiel viele Bestellungen ausgearbeitet werden. Ich betreue inzwischen eigene Azubis, daneben aber auch Studierende, die hier an ihren Projekten oder Abschlussarbeiten tätig sind. Für Fragen bin ich immer vor Ort ansprechbar. Meine Ausbildung hier an der TU Berlin habe ich sehr genossen. Die Theorie und Praxis fielen bei mir anfangs etwas auseinander, weil ich in der Praxis sehr gut war und das Theoretische aufarbeiten musste. Mit etwas Zeitaufwand ging das dann aber auch. Derzeit mache ich noch eine Weiterbildung zum „Staatlich geprüften Techniker“ und werde auch weiterhin hier arbeiten. Da ich die Ausbildung schon hinter mir habe, kann ich mich in die Lage der neuen Azubis hineinversetzen. So versuche ich auch, diese zu motivieren, wenn sie mal nicht weiterkommen. Auch das Arbeitsklima gefällt mir sehr gut. re einer Stellenausschreibung ist ein Anreiz, der hoffentlich eine positive Wirkung zeigt.“ Die Leiterin der Personalabteilung Beate Niemann, die Personalratsvorsitzende Stefanie Nickel-Busse, der Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung Philipp Wernick sowie Ilja Bayer, Leiter des Servicebereichs Ausbildung der TU Berlin, sind auch die wesentlichen Motoren einer Arbeitsgruppe, die derzeit ein Konzept dafür erarbeitet, welche Schritte unternommen werden können, um möglichst viele Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis in der TU Berlin zu übernehmen. Die TU Berlin bildet in vielen Berufen deutlich über den eigenen Bedarf hinaus aus – aber eben auch für den eigenen Bedarf. „Diese sehr breite Ausbildung in 17 Ausbildungsberufen ist uns ein großes Anliegen. Wir sehen es auch als eine gesellschaftliche Verpflichtung, uns nicht nur der akademischen Ausbildung zu widmen sondern auch einen Beitrag für eine Ausbildung in handwerklichen, technischen und Verwaltungsberufen zu leisten“, so Beate Niemann. Doch der gesellschaftliche Beate Niemann, Personalchefin Der Eigenbedarf an der TU Berlin ist oft höher, als wir selbst denken. Da wünschen wir uns eine engere Zusammenarbeit mit den Fakultäten und der Verwaltung. Ilja Bayer, Leiter des Servicebereichs Ausbildung Unsere neue Dienstvereinbarung sieht vor, dass Stellenausschreibungen in bestimmten Fällen wegfallen können. Ein Vorteil für beide Seiten. Stefanie Nickel-Busse, Personalratsvorsitzende An dem letzten Punkt wird im geplanten Übernahmekonzept derzeit besonders gefeilt. Es soll Beratungsangebote für die Dienststellen beinhalten, damit die vorhandenen Möglichkeiten transparenter werden. „Durch eine Altersstrukturanalyse haben wir festgestellt, dass wir vor allem in den Verwaltungsbereichen hohe altersbedingte Abgänge haben. Hier gibt es also absehbar einen hohen Bedarf im eigenen Hause“, so Beate Niemann. „Schon vor Jahren haben wir daher die Zahl der Auszubildenden in den Verwaltungsberufen bewusst erhöht, bilden also konkret bedarfsorientiert aus.“ Doch dafür werden wiederum mehr sogenannte Betriebs-/Praxisdurchlaufstellen benötigt, um ein hohes qualitatives Niveau der Ausbildung gewährleisten zu können. Das Ergebnis ist, dass die fertigen Auszubildenden sehr begehrt sind, eine sehr hohe Vermittlungschance haben und zumeist sofort in die Praxis übernommen werden können. „Salopp ausgedrückt: Sie gehen weg wie warme Semmeln“, so Beate Niemann nicht ohne Stolz. „Wir können aber unsere Ausbildungskapazitäten nicht unendlich erhöhen. Deshalb sind wir auch sehr daran interessiert, die TU-internen Verwaltungen und Arbeitsstätten aufzurufen, sofern sie sich nur irgend in der Lage sehen, Betriebsdurchlaufstellen einzurichten.“ Je besser die jungen Leute ausgebildet seien, desto besser auch der Ertrag bei Übernahme. „Alles in allem wollen wir die Vermittlungsmöglichkeiten für die Auszubildenden systematisch erhöhen. Und zwar mit einem intelligenten System, das sich selbst trägt. Denn wir können keine Übernahmegarantien geben, wenn wir auf der anderen Seite gezwungen sind, Stellen abzubauen. Durch die stärkere Nutzung vakanter Stellen kann dies kostenneutral und bedarfsorientiert geschehen. Denn eins ist klar: Der Bedarf ist da.“ Patricia Pätzold Ausbildung in Zahlen © Fotolia/PureSolution Wir wollen möglichst viele Auszubildende in ein Beschäftigungsverhältnis in der TU Berlin im Anschluss an die Ausbildung übernehmen und suchen dafür nach den richtigen Wegen. Seite 5 17 Ausbildungsberufe bis zu rund 160 Auszubildende jährlich 50 Prüfungen jährlich 13 hauptamtliche und 16 verantwortliche Ausbilderinnen und Ausbilder Verbundausbildung mit anderen Betrieben in Berlin BERUFE: • Anlagenmechaniker/-in (nicht 2015) • Baustoffprüfer/-in (neu ab September 2015), • Chemielaborant/-in • Elektroniker/-in für Energie- & Gebäudetechnik • Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste • Fachinformatiker/-in FR Anwendungsentwicklung • Fachinformatiker/-in FR Systemintegration • Industriemechaniker/in (nicht 2015) • ITSystemelektroniker/-in, • Maler/-in & Lackierer/-in • Mechatroniker/-in • Metallbauer/in • Sport- & Fitnesskauffrau/-mann • Tischler/-in • Verwaltungsfachangestellte/-r • Werkstoffprüfer/in • Fachangestellte für Bürokommunikation (läuft aus) Frank Weigang … … ist Tischler in der Zentralwerkstatt Schleuseninsel, hier mit seinem Chef Thorsten Spielhagen (links im Bild) Meine Ausbildung war sehr gut und hat auch sehr viel Spaß gemacht. Da ich gehörlos bin, hatte ich einen Dolmetscher, der mir bei fachlichen Angelegenheiten geholfen hat oder wenn es im Unterricht mal zu schnell ging. Wenn meine Kollegen ganz einfach und langsam sprechen, verstehe ich sie deutlich, auch durch Lippenablesen. Sonst kommunizieren wir über SMS oder auf Papier. Meine Arbeit ist sehr vielfältig. Generell schneide ich Holzplatten für Möbel zu, bediene die CNC-Maschine, eine moderne, computergesteuerte Fräse, für Zuschnitte oder baue Schränke und andere Möbel zusammen. Es können Regale in Büroräumen oder auch Sitze oder Tische in Vorlesungssälen sein. Wir arbeiten überall auf dem Campus. Sobald etwas beschädigt ist oder ausgetauscht werden muss, bekommen wir einen Auftrag und reparieren die Stelle. Mein Traumjob ist Bauzeichner. Irgendwann will ich mich weiterbilden, um diesen Beruf zu erreichen. Denise Brunow … … ist Malerin in der Zentralwerkstatt/Schleuseninsel in der Malereiwerkstatt, mit ihrem Chef André Nobel Durch lange Suche im Internet habe ich die Malerei als Ausbildungsmöglichkeit für mich entdeckt und mich auf die Stelle beworben. Meine dreijährige Ausbildung war ganz toll. Ich habe sehr viel dazugelernt, viele Menschen kennengelernt und auch sehr viel direkt mit Kunden in Büros zu tun gehabt. Nach einer Weile konnte man ein wenig aus sich herauskommen und auch mehr das Gespräch mit Leuten suchen. Die Malerei war schon immer mein Traumberuf. Mein Arbeitstag beginnt um 6.15 Uhr und geht bis 15 Uhr. Zuerst wird die Arbeitskleidung angezogen, anschließend werden die Arbeitsaufträge des Tages besprochen und zuletzt den Azubis und Gesellen zugeteilt. Wir sind überall auf dem Campus unterwegs und arbeiten in allen TU-Räumlichkeiten. Meine Zukunftspläne sind allerdings noch ungewiss, da mein Vertrag bis August dieses Jahres befristet ist. Ich würde aber sehr gerne hierbleiben und hoffe, dass der Vertrag verlängert wird. © TU Berlin/PR/Ali Mercan (3) Gedanke beinhalte gleichzeitig eine Verpflichtung. Die Auszubildenden müssten auch Chancen haben, im Anschluss an die Ausbildung einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen. Gerade in Zeiten knapper Kassen müsse ein großer Betrieb wie die TU Berlin allerdings auch wirtschaftlich denken, seine Energien und Ressourcen nutzen, um bedarfsorientiert auszubilden. „Tatsächlich ist unser eigener Bedarf aber oft höher, als wir selber denken“, erklärt Ilja Bayer. „Wir möchten die Fakultäten und die Verantwortlichen aus der Verwaltung deshalb ermutigen, sich an uns zu wenden, wenn sie in absehbarer Zeit eine Stelle zu besetzen haben. Das hat für alle Seiten riesige Vorteile.“ Man könne beispielsweise die Ausbildung im letzten Jahr wunderbar steuern, indem der oder die Auszubildende im Betriebs-/Praxisdurchlauf ganz gezielt bereits einmal seine mögliche künftige Arbeitsstelle „beschnuppern“ könne. Das sei auch für die Betriebsstelle sehr komfortabel. Der Arbeitsbereich und die Aufgaben seien bekannt, was auch eine gewisse Berufserfahrung ersetze, man könne bereits im Vorfeld erkennen, ob der oder die Auszubildende geeignet ist und ins Team passt. „Die vorausgesetzte jahrelange Berufserfahrung in Stellenausschreibungen, das wird uns immer wieder zugetragen, ist ein großes Hindernis für die erfolgreiche Vermittlung. So können sich unsere Auszubildenden gar nicht bewerben – oder sie wagen es nicht“, ergänzt Stefanie Nickel-Busse. „Hier greift unsere neue DV, über die wir daher sehr froh sind. Denn sie beinhaltet, dass auf eine Stellenausschreibung verzichtet werden kann.“ Eine andere Option ist, und da sind sich alle in ihrem dringenden Appell einig: „Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, noch bevor die Stellenausschreibung fertig im Kasten liegt!“ WIR SIND TU BERLIN © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl (3) TU intern · Nr. 5/Mai 2015 FORSCHUNG TU intern · Nr. 5/Mai 2015 © TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt (2) Seite 6 Das Konstruktionsteam um Professor Dieter Peitsch (r.): Leonie Malzacher, Christian Brück, Horst Mudrack und Norbert Scholz (v. l.) haben den „Flatterkanal“ (vorn) und den „Ringgitterkanal“ (hinten) entwickelt und gebaut. Im Bild unten ist die Verdichterkaskade am Flatterkanal zu sehen. Dort wird ein Triebwerkssegment, der Verdichter, simuliert. So kann die Strömungslast gemessen und auf ein Original-Triebwerk hochgerechnet werden In der riesigen, 15 Meter hohen, frisch umgebauten und renovierten Windkanalhalle steht die Ingenieurin Leonie Malzacher und wirkt recht klein neben „ihrem“ Flatterkanal. Sie erklärt, was Die große Flatter Im neuen „TurboLab“ werden in zwei innovativen Wind- und Strömungskanälen gefährliche Störungen bei Turbomaschinen untersucht der neun Meter lange und vier Meter hohe, an Messgeräte angeschlossene Tunnel aus Metall, Holz und Kunststoff kann: „Das Schaufelflattern ist ein Stabilitätsproblem, das durch seine Dynamik sehr schnell zum Schaufelbruch führen kann. Dieses Problem konnte aber bisher nur mangelhaft beobachtet und erforscht werden.“ Leonie Malzacher hat den neuen Prüfstand mit aufgebaut und betreut nun die Versuche. „Im Flatterkanal können wir Windgeschwindigkeiten von 40 bis 50 Metern pro Sekunde erzeugen und durch eine Messstre- cp Seit ihrer feierlichen Eröffnung im November 2014 hat die neue Graduiertenschule „BIMoS“ (Berlin International Graduate School in Model and Simulation based Research) erfolgreich ihre Arbeit aufgenommen. Im Sommersemester 2015 gibt es eine öffentliche Vortragsreihe, den „BIMoS Day“, während deren angesehene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein weit gefächertes Anwendungsspektrum aus dem Bereich mathematischer Modellierung und Simulation präsentieren. Insbesondere sollen Promovenden und Postdocs Gelegenheit erhalten, ihre Kenntnisse über ihr Fachgebiet hinaus zu erweitern und mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Am ersten BIMoS Day referierte Frau Prof. Dr. Gitta Kutyniok über „Compressed Sensing“. Am 1. Juni wird Prof. Dr. Klaus-Robert Müller das Thema „Machine Learning“ und am 13. Juli Prof. Dr. Volker Mehrmann das Thema „Modellreduktion“ diskutieren. Veranstaltungsort ist jeweils das Hauptgebäude, Raum H 3005, zwischen 14.00 und 17.00 Uhr. Die Vortragsreihe wird im Oktober 2015 fortgesetzt. Die Graduiertenschule BIMoS verbindet mit ihrem interdisziplinären Fokus alle sieben Fakultäten der TU Berlin und bietet ihren Mitgliedern eine Plattform des wissenschaftlichen Austausches, der Weiterbildung und Forschung. www.bimos.tu-berlin.de cke mit elf elastisch aufgehängten Verdichterschaufeln führen.“ Diese Anordnung von elastisch gelagerten Schaufeln, eine Schaufelkaskade, lässt einzigartige Versuche zu. Die Wirkung bestimmter Strömungen kann über Ähnlichkeitsbeziehungen hochskaliert und so auf große Schaufelanordnungen in Flugzeugtriebwerken oder in Gasturbinen übertragen werden. Gleich daneben, fast genauso lang, steht ein zweiter, vollkommen neuer Windkanal mit einem kreisförmigen Querschnitt. Er ist im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 1029 „TurbIN“ entstanden, von dem ein Teilbereich am Institut für Luft- und Raumfahrt angesiedelt ist und der sich mit der Steigerung von Wirkungsgraden in Gasturbinen durch die Nutzung von instationären Vorgängen in der Maschine beschäftigt. Unter anderem wird im SFB „TurbIN“ eine neuartige Verbrennungsmethode für Gasturbinen untersucht, die Auswirkungen auch auf alle anderen Komponenten der Gesamtmaschine hat. „Der aufgebaute Ringgitterkanal ist auf niedrige Strömungsgeschwindigkeiten ausgelegt. Die Untersu- Patricia Pätzold Unfallschwerpunkt: Abbiegen Vortragsreihe Graduiertenschule BIMoS ist erfolgreich gestartet chungen konzentrieren sich auf das kritische Verdichtermodul der Gasturbine“, erläutert Dipl.-Ing. Christian Brück, der fast zwei Jahre an Entwicklung und Bau gearbeitet hat und nun die Versuche betreut. „Durch die Verbrennung, bei der sich in der Brennkammer der Druck aufbaut, erfährt der Verdichter periodisch veränderliche Austrittsbedingungen, die die Leistung und die Betriebssicherheit beeinträchigen können. Wir suchen nun nach Methoden, um den Verdichter in einem stabilen Betriebszustand zu halten und trotzdem effizient zu arbeiten.“ Prof. Dr.-Ing. Dieter Peitsch, der das Fachgebiet Luftfahrtantriebe leitet, ist sehr stolz auf das neue „TurboLab“ mit den beiden neuen Windkanälen. „Sie sind sehr gut für die Grundlagenforschung geeignet, denn sie ermöglichen Strömungsuntersuchungen für kritische Komponenten“, erklärt er. „Sie eröffnen uns damit ein wichtiges Zukunftsfeld im Forschungsbereich von Turbomaschinen.“ Eine neue Studie über die Infrastruktur des Verkehrs und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zeigt: Sichtbehinderungen zählen zu den schwerwiegenden Unfallrisiken In einer umfassenden Studie untersuchte das Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb von Prof. Dr. Thomas Richter, Institut für Landund Seeverkehr (ILS) der TU Berlin, Unfälle zwischen abbiegenden Autos und geradeaus fahrenden Radfahrern. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer werden daraus allgemeine Empfehlungen abgeleitet. „Radfahrer machen in Städten etwa 40 Prozent aller verunglückten Verkehrsteilnehmer aus“, weiß Thomas Richter. Häufig und besonders schwerwiegend sind dabei Unfälle zwischen abbiegenden Kraftfahrzeugen und geradeaus fahrenden Radfahrern. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und in Zusammenarbeit mit der Human Factors Consult (HFC) hat ein Team von Prof. Dr. Thomas Richter jetzt untersucht, welche Einflüsse sowohl die Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur als auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer auf die Unfallhäufigkeit haben. „Dazu haben wir in den vier Städten Magdeburg, Erfurt, Münster und Darmstadt rund 900 Unfallberichte analysiert“, so Janina Sachs, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet. „Zusätzlich haben Studierende an 43 speziell ausgewählten inner- © Fotolia/Dan Race Plötzlich ungewöhnliche Geräusche im Flugzeug, ein Vibrieren, ein heftiger Schlag: Schaufelbruch im Triebwerk! Kaum ein Katastrophenszenario ist in der Luftfahrt so gefürchtet wie diese „Störung“, die zum Schubverlust führen kann, schlimmstenfalls zum Absturz. Das „Flattern“ der Triebwerksschaufeln entsteht, wenn diese anfangen zu schwingen und die Bewegung durch die Aerodynamik weiter angefacht wird. Dieses von den Forschern als Selbstanregung bezeichnete Phänomen gerät außerordentlich schnell außer Kontrolle. Auf diese sogenannten aeroelastischen Phänomene konzentriert sich die aktuelle Forschung im „Flatterkanal“, einem der beiden neuen Prüfstände im „TurboLab“, das am 21. Mai 2015 am Institut für Luft- und Raumfahrt eingeweiht wird. Radfahrer machen in Städten etwa 40 Prozent aller verunglückten Verkehrsteilnehmer aus, eine intelligente Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur könnte sie besser schützen örtlichen Knotenpunkten auftretende Konflikte zwischen Radfahrern und abbiegenden Autofahrern gefilmt und analysiert.“ Zu der Studie gehört auch eine repräsentative Telefonumfrage über das subjektive Sicherheitsempfinden bei unterschiedlichen Radverkehrsführungen, die Einschätzung des eigenen Verhaltens und den Kenntnisstand zur Verkehrsregelung. Ergebnis: Zu mehr als 90 Prozent sind Autofahrer Hauptverursacher der Ab- biegeunfälle. Oft fehlt der obligatorische Schulterblick, oder Sichthindernisse erschweren es, den Radfahrer rechtzeitig zu erkennen. „Kreuzungen, bei denen der Radweg mehr als zwei Meter von der Fahrbahn entfernt geführt wird, so zeigte sich, sind besonders unfallträchtig. Parkende Autos bilden häufig noch zusätzliche Sichtbehinderungen“, so Thomas Richter. „Wir empfehlen hier klar, die Radwege auf der Fahrbahn oder unmittelbar daneben zu führen. Der direkte Sichtkontakt zwischen Rad- und Autofahrer muss gewährleistet sein.“ Doch auch „Geisterradler“ begünstigen die Unfallhäufigkeit, indem sie unerlaubt Gehwege nutzen oder auf der falschen Seite unterwegs sind. Ein weiteres Problem ist die Benutzungspflicht bei Radwegen. Diese ist für die Autofahrer oft gar nicht erkennbar. „Ist ein sichtbarer Radweg nicht benutzungspflichtig ausgeschildert, kann es sein, dass Autofahrer überhaupt nicht mit Radfahrern auf der Fahrbahn rechnen und Vorsichtsmaßnahmen wie den Schulterblick guten Gewissens unterlassen. Da Radfahrer hier frei wählen können, ob sie Radweg oder Straße nutzen, kommt es hier gehäuft zu Konfliktsituationen“, weiß Thomas Richter. Seine Empfehlung: „Radwege müssen klar erkennbar und für alle Verkehrsteilnehmer verständlich ausgeschildert sein. Entscheidend, um die Unfallhäufigkeit zu senken, bleibt – bei allen sinnvollen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen – der rücksichtsvolle Umgang aller Verkehrsteilnehmer miteinander.“ Katharina Jung http://udv.de/de/publikationen/ forschungsberichte/abbiegeunfaellepkwlkw-und-fahrrad www.youtube.com/watch?v=N4eqdwzLom8 LEHRE & STUDIUM TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 7 Die Leichtigkeit von Beton Campusblick Wahl zum 36. Studierendenparlament © BetonMarketing Nordost (4) tui Vom 15. bis 19. Juni 2015 finden die Wahlen zum 36. Studierendenparlament der TU Berlin statt, organisiert vom Studentischen Wahlvorstand. Anträge auf Briefwahl sind in der Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstands (TUHauptgebäude, Raum H 2028/30) oder online erhältlich. Die Wahlbriefe müssen bis zum 19. Juni 2015, 16.15 Uhr, beim Wahlvorstand oder in einem der Wahllokale vorliegen. An allen Tagen kann im Wahllokal im Foyer des Hauptgebäudes (vor der Cafeteria „Wetterleuchten“) gewählt werden. Außerdem ist eine Wanderurne unterwegs. Die genauen Standorte sind den Wahlplakaten oder der Wahlseite im Internet zu entnehmen. Der studentische Wahlvorstand gibt außerdem eine Wahlzeitung heraus. cp Im Oktober 2013 startete ein Gestaltungswettbewerb, an dem Studierende des Master-Stu- Modelle gebaut, um die Entwürfe ihrer Gärten darzustellen. Unterstützt wurden sie aus der TU Berlin von Prof. Dr. Loidl-Reisch und Simon Colwill. Durch das Begleiten des Projektes vom Entwurf bis zur baulichen Umsetzung begriffen die Studierenden die Konsequenzen ihrer Planung und die Komplexität des Bauens. Sie bekamen, so die Lehrenden erfreut, durch die Zusammenarbeit mit realen Kunden, Handwerkern und Lieferanten wertvolle Einblicke in die Berufswelt. diengangs Landschaftsarchitektur teilnahmen. Die Aufgabe war, einen rund 210 Quadratmeter großen Themengarten im Rahmen der Bundesgartenschau 2015 aus Beton zu gestalten und damit die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten von Beton kreativ darzustellen. Das Projekt entwickelte sich aus einer Zusammenarbeit zwischen der BetonMarketing Nordost GmbH, dem TU-Fachgebiet Landschaftsbau-Objektbau der Landschaftsarchitekten und der Hochschule Magdeburg-Stendal mit dem Lehrgebiet Baustoffkunde der Bauingenieure. BetonMarketing Nordost entschied sich, den Entwurf „Beton in Form“ der TU-Studierenden der Landschaftsarchitektur auf der BUGA umzusetzen. Zusätzlich hatten die Studierenden hervorragend ausgearbeitete und präzise durchdachte Der Betongarten ist noch bis zum 11. Oktober 2015 auf dem BUGA-Packhofgelände in Brandenburg an der Havel, Themengärten, zu besichtigen. BUGA-Öffnungszeiten täglich von 9 bis 19 Uhr www.buga-2015-havelregion.de/gartenschau/brandenburg/themengaerten-im-packhof.html Smarte Mobilität im urbanen Raum FaSTTUBe enthüllt neuen Rennwagen Am 28. Mai 2015 ist es wieder so weit: FaSTTUBe, das Formula Student Team der TU Berlin, läutet mit dem „Roll-out“, der Präsentation seines neuen Rennwagens „FT2015“, die Saison 2015 ein. Der zehnte Bolide des Studierendenteams wird feierlich enthüllt. Außerdem werden die Highlights des Rennwagens erläutert und die Produkte der FaSTTUBe sponsernden Unternehmen vorgestellt, und man kann sich mit den Mitgliedern des Teams und ihren Unterstützern persönlich austauschen. Die sich bei FaSTTUBe engagierenden Stu- © Ole Kroeger cr Der Bolide aus dem Jahr 2014 dierenden kommen aus verschiedenen Fachrichtungen. Sie entwerfen und fertigen jedes Jahr im Rahmen eines Konstruktionswettbewerbes der Society of Automotive Engineering einen Rennwagen und fahren damit Rennen. Die Informationsstände sind bereits ab 14 Uhr geöffnet, der Rennwagen wird um 17.30 Uhr präsentiert. www.fasttube.de Das Tripelec-Team im Produktionstechnischen Zentrum der TU Berlin Aluminium, Titan oder sogar Bambus wurden auf ihre technische Machbarkeit und Ökobilanz von der Rohstoffgewinnung bis zur stofflichen Verwertung hin geprüft. Stahl entpuppte sich dabei sowohl als kostengünstig und langlebig sowie als energiesparend produzierbar. Für die transparente regendichte Kuppel wird momentan die Verwendung von Bioplastik geprüft. Auch das Antriebssystem wird im Hinblick auf den energetischen Haushalt weiterentwickelt. Energierückgewinnung im Bremsvorgang und die Möglichkeit, die Batterie mittels Generator im Stand durch die Pedalerie aufzuladen, soll den Tripelec verbessern. Die Modulbauweise ermöglicht zudem bis zu drei Antriebskonzepte sowie verschiedene Konfigurationen für den Gepäckträger (Lastmodul, Solarpanel und Kindersitz). Erhöhte Ergonomie und Fahrkomfort sollen langfristig eine Substitution von Kleinwagen anstoßen. Ein weiterer Aspekt im Kontext der Elektromobilität ist die zunehmende Bedeutung von Informationstechnik. Ziel ist es deshalb, die Verfügbarkeit von Energieressourcen (Sonne, Muskelkraft, Batterie) zu visualisieren und so den Nutzer gezielt in den Energiehaushalt des SUW einzubinden. Eric Schuster/Frances Banduch Was soll ich studieren? Mit einem neuen Konzept stellt die Allgemeine Studienberatung bei den TU-Infotagen Schülerinnen und Schülern die Studiengänge der Universität vor Herr Ünal, in den ersten Junitagen laden die Allgemeine Studienberatung und die Fachstudienberatungen der Universität Berliner und Brandenburger Schülerinnen und Schüler wieder zu den TU-Infotagen ein. Sie erwarten dazu rund 4000 Studieninteressierte. Warum sind diese Infotage so wichtig und was passiert dort? Für die Schülerinnen und Schüler ist das häufig der erste Kontakt zur TU Berlin, zu einer Hochschule überhaupt. Viele haben gerade Abitur gemacht oder machen es im nächsten Jahr. Sie sind also ganz am Anfang der Studienorientierung. Unsere Aufgabe ist es, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, Entscheidungshilfen und Beratung zu geben und so die Fächervielfalt unserer Universität zu verdeutlichen. Für wie wichtig diese Erstinformationen an der Universität auch in den Schulen gehalten werden, zeigt sich daran, dass die Berliner Schulen ihren Schülerinnen und Schülern für diese Veranstaltung Befreiung vom Unterricht gewähren. Was erwartet die Studieninteressierten konkret? Wir stellen die Studiengänge der TU Berlin an zwei Tagen zentral vor, und zwar in moderierten Gesprächen auf der Bühne mit den meist studentischen Studienfachberatern. Diese berichten von ihren persönlichen Eindrücken und © TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl Der verantwortungsvolle Umgang mit limitierten Ressourcen lässt heute die Bedeutung der nachhaltigen Mobilität steigen. Am TU-Fachgebiet Industrielle Informationstechnik wird aus diesem Grund das etablierte Konzept Elektrofahrrad unter dem Aspekt der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit hinterfragt. So wurde im Sonderforschungsbereich 1026 „Sustainable Manufacturing“ das Projekt „Smart Urban Wheeler“ (SUW) umgesetzt und ein Prototyp gebaut. Ausgehend von der Analyse eines existierenden dreirädrigen „Tripelec“ haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Buchholz und Tom Buchert in Kooperation mit anderen TU-Fachgebieten Verbesserungen identifiziert und mit Studierenden der Lehrveranstaltung „Virtuelle Produktentstehung“ umgesetzt. Verschiedene Materialien wie Stahl, © TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt Wissenschaftler und Studierende entwickeln der „Tripelec“ – und gestalten die Zukunft des Fahrradfahrens neu Erfahrungen. Dabei versuchen wir dann die Grenzen und Gemeinsamkeiten der einzelnen Studiengänge deutlich zu Studienberater Baris Ünal machen. Danach stehen auf dem Infomarkt die Studienfachberatungen, Experten aus den Fakultäten, aus dem Bereich Bewerbung und Zulassung und viele andere bereit, sich mit Fragen löchern zu lassen. Von dort kann man dann in die Institute und Labore gehen, wo die einzelnen Studiengänge ebenfalls auf die Besucherinnen und Besucher vorbereitet sind, zum Beispiel mit Experimenten oder Führungen, Beratungen, Fachvorträgen. Das können die Fachgebiete völlig frei entscheiden. Natürlich gibt es auch fächerübergreifende Angebote zur Orientierung, zum Beispiel „Mehr als Mathe“, „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“, MINTgrün oder, insbesondere für Eltern, den „Elternabend“. Sie haben die TU-Infotage ja in den vergangenen zwei Jahren umgestaltet. Warum? Ja, das stimmt.Wir wollten verhindern, dass die Interessierten sich von vorn- herein für einen Bereich entscheiden müssen. Früher boten wir Vorträge und Beratungen in verschiedenen Hörsälen an, nach Studiengängen geordnet. Dadurch, dass wir nun zentral Berater und Studierende auf der Bühne aus verschiedenen Bereichen erzählen lassen, gelingt es uns, Studienangebote zielgruppengerechter zu kommunizieren. Wir bekommen dazu auch sehr positive Rückmeldungen. Derzeit arbeiten wir an Ideen, wie wir noch mehr Anschaulichkeit bei den Fachinhalten vermitteln können. Die Fragen stellte Patricia Pätzold TU-INFOTAGE Wann? 2. und 3. Juni 2015, 8.30–18.30 Uhr Wo? Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Hörsäle H 104 und H 105 im Erdgeschoss. Erstauskünfte gibt der Telefonservice Express. Für Studierende und Studieninteressierte mit Behinderungen und chronischen Krankheiten werden spezifische Beratungen durch die Behindertenberatung angeboten. T 030/314-2 99 99 telefonservice@tu-berlin www.tu-berlin.de/infotage www.behindertenberatung.tu-berlin.de www.studwv.tu-berlin.de Kochen in der Studentenbude: „Fit durchs Studium“ tui Studierende sind die Zielgruppe eines neuen Kochbuchs aus dem Studentenwerk Berlin: „Fit durchs Studium“ bietet zahlreiche Rezepturen für ausgewogene und gesunde Ernährung, eine kleine Lebensmittelkunde, Informationen zu Garverfahren und illustrierte Bewegungstipps für den körperlichen Ausgleich. Grafisch begleitet vom Study-Buddy-Bären des Studentenwerks Berlin verrät auf über 100 Seiten ein Team von Berliner Mensaleiterinnen und Mensaleitern seine Rezepte rund um die studentische Küche. Die Rezepte für Fleischliebhaber, für Vegetarier und Veganer spiegeln auch die Wünsche zahlreicher Gäste der Berliner Mensen nach frischen, regionalen und saisonalen Speisen. Für die Bewegungstipps zeichnet der TU-Hochschulsport verantwortlich. Mit dem Kochbuch knüpft das Studentenwerk Berlin an die Informationstage „Fit durchs Studium“ an, die jährlich zu Beginn jedes Semesters in den Uni-Mensen durchgeführt werden. Das Kochbuch ist für 5,95 Euro in allen Mensen und Cafeterien des Studentenwerks Berlin erhältlich. MINT-Studium–Netzwerk ausbauen tui Wer ein MINT-Fach studiert, dem stehen viele Wege offen. Nur: Welcher ist der richtige? Wichtige Entscheidungshilfen dazu bietet ein Orientierungs-undVernetzungs-Workshop, den die Fraunhofer-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der femtec GmbH im Juni 2015 in Berlin anbietet: „Talent Take Off – Vernetzen“. Hier lernen MINT-Studierende Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennen und treffen auf Forscherpersönlichkeiten, die von ihrem Werdegang, ihren Forschungserfolgen, aber auch überwundenen Hindernissen berichten. Daneben können Kompetenzen in spannenden Workshops wie „MatLab“, „AppProgrammierung“, „Studienfinanzierung“, „Wissenschaftliches Publizieren“, „Auftrittskompetenz“, „Science Slam“ oder „Mathematische Modellierung“ erweitert werden. Der kostenpflichtige Workshop (100 Euro inklusive) findet vom 25. bis 28. Juni 2015 in Berlin statt. www.fraunhofer.de/vernetzen Stabsstelle für Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni News aus der TU Berlin Immer besser informiert www.tu-berlin.de/newsportal STANDPUNKTE Seite 8 TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Was ist uns Wohnen wert? D ie aktuellen Entwicklungen des Berliner Wohnungsmarktes sind immer wieder Thema auch von Veranstaltungen der TU Berlin wie des gif-REM-Forums „Bezahlbares Wohnen“ im März dieses Jahres oder des „Dialog Extrem – Miete und andere Missverständnisse“. Beide Events zogen aufgrund der Brisanz des Themas viele Gäste an. Denn Wohnen betrifft alle! Im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage entsteht auf einem vollkommenen Markt der Preis in Abhängigkeit von der angebotenen Menge. So weit die volkswirtschaftliche Theo- Aktuelle Entwicklungen am Beispiel des Berliner Wohnungsmarktes © pixelio/Brit Berlin/ Caplio R1V User Von Kristin Wellner liner Mietenvolksentscheid“, lösbar ist. Diese Initiativen sind Randerscheinungen, können nur, wenn überhaupt, kleine Änderungen herbeiführen und verlieren sich in Schuldzuweisungen an „böse“ Investoren und „profitgeile“ Projektentwickler. Sie sind dem Lager der „linken Träumer“ oder allgemein gewaltbereiten Gruppierungen zuordenbar, wo staatliche Verteilung alle Ungerechtigkeiten heilt. Bauen braucht aber, wie jede wirtschaftliche Aktivität, auch eine Rendite als Ausgleich für eingegangene Risiken, und die ist nur erreichbar, wenn die Baukosten durch die späteren Ein- Ideen für die Wohnraumbeschaffung gab es in den vergangenen Jahrzehnten viele. Hier eine Wohnblockbebauung mit nachträglich aufgesetztem Dachgeschoss in Berlin-Wedding In der Vergangenheit sind immer wieder Fehlallokationen erfolgt, wie die zu starke Förderung durch die Sonder-AfA-Ost (Sonder-Absetzung für Abnutzung) in den 1990er-Jahren mit der Folge eines enormen Leerstandes in Ostdeutschland. Dieser Leerstand hat sich in Berlin zunächst nur langsam abgebaut und brachte über lange Phasen sinkende Mieten mit sich. Die Miete des preisgebundenen Wohnraums war infolgedessen sogar höher als die Marktmiete. Die Berliner Wohnungsgesellschaften bauten den Bestand an Sozialwohnungen folgerichtig ab. Die Bautätigkeit in diesen Märkten erlosch vollständig. Die Attraktivität von Investitionen sank auf null, was sich bis heute negativ auswirkt. Die Verknappung wurde zu spät erkannt Aber gleichzeitig entwickelte sich Berlin – nicht zuletzt auch aufgrund der geringen Mieten – als Standort für Kreative und Start-ups aus dem Inund Ausland. Diese Entwicklung war in diesem Ausmaß nicht absehbar. Man ging im Gegenteil sogar noch von einer fallenden Nachfrage aufgrund der negativ prognostizierten deutschen Bevölkerungsentwicklung aus. Die Renditen waren unattraktiv, Projektentwickler zogen sich aus dem Markt zurück, und Wohnungsgesellschaften bauten ihre Bauabteilungen ab. Eine schnelle Reaktion auf die ansteigende Nachfrage war so nicht möglich. Auch die Politik reagierte aufgrund der Erfahrungen aus den 1990er-Jahren nur zögerlich und betrachtete die Entwicklung ebenso wie die Marktakteure lange Zeit als Bereinigung und Gesundung des Marktes. Zu spät wurde die Verknappung erkannt. Wenn man nun noch das Ansteigen der Baupreise aufgrund dieses Wachstums, aber auch der gestiegenen Zahl an Regularien hinzurechnet, bleibt Bauen trotz wieder höherer Erträge unattraktiv. Die seit 2009 wieder stärker ansteigenden Mieten und das geringe Zinsniveau sowie die Kapitalflucht aus unsicheren Märkten infolge der Finanzkrise machten nun auch inund ausländische Kapitalanleger auf den Berliner Bestandsmarkt aufmerksam. Neben den Mieten stiegen auch die Kaufpreise. In Berlin werden fast nur Eigentumswohnungen für Kapitalanleger gebaut, der Mietwohnungsbau kommt gerade erst wieder zum Anlaufen, obwohl Berlin eine Mieterstadt ist. Rund 70 Prozent der Einwohner wohnen zur Miete. Als ob diese ungünstigen und sich verstärkenden wirtschaftlichen Effekte nicht schon genug wären, kommt eine der Stadt eigene Wohn- und Unterstützungskultur hinzu. Jahrzehntelange Subventionen in West- und Ostberlin haben ein Selbstverständnis geringer Mieten in zumeist un- oder teilsanierten Häusern zum Kult gemacht. Bis vor Kurzem waren aber auch Wohnungseigentümer in Berlin eher interessiert daran, ihre unrentablen Häuser loszuwerden, um sich nicht auch noch um die kostenverursachende Verwaltung und Instandhaltung kümmern zu müssen. Das hat sich mit der zuvor beschriebenen Marktentwicklung geändert – zum Glück! Nun treffen aber quasi verfeindete Interessengruppen aufeinander, die beide ihre Überzeugungen verteidigen. Das führt zu sozi- alen Unruhen und Zusammenschlüssen in diversen Bürgerinitiativen. Wie kann man diese Auseinandersetzungen bei notwendigen Modernisierungen und Nachverdichtungen schlichten? Berlin braucht dringend Neubau – und das zu bezahlbaren Preisen, also moderaten Baukosten. Aber wie? Neben Baukostensenkung durch effiziente Grundrisse und Materialien sind die Baulandausweisung der Kommunen sowie eine zügige Baurechtsschaffung wichtige Stellschrauben. Da sind solche Ereignisse wie „100 Prozent Tempelhofer Feld“ nicht gerade förderlich. Wenn solche Potenziale nicht gehoben werden, dann wird Berlin das Problem der gestiegenen Wohnnachfrage nicht lösen. Schuldzuweisungen an „böse“ Investoren bringen nichts Diese NIMBY (Not in my backyard)Entscheidungen sind in unserer Gesellschaft häufig. Wir wollen gute Anbindungen an Verkehrswege, aber bitte die Schiene oder Straße nicht vor unserem Fenster.Wir wollen bezahlbares Wohnen, aber bitte nicht hier auf „meiner“ Grünfläche. Die Einbindung aller Stakeholder und der Interessenausgleich haben vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen immer mehr Gewicht und sind auch eine Frage der Baukosten. Denn Bauverzögerungen bedeuten Kosten. Dabei muss ein gemeinsames Verständnis für beide Seiten hergestellt werden. Es muss klar sein, dass das Wohnungsproblem in Berlin nicht von einzelnen Baugruppen oder Initiativen, wie „Stadt von unten“ oder „Ber- nahmen gedeckt werden. Somit sind Mieten über zehn Euro und mehr bei den derzeitigen Baukostenbedingungen notwendig. Eine Miete von fünf bis sechs Euro, wie von Bürgern und wählerfreundlicher Politik gewünscht, ist damit nur durch gezielte Förderung erreichbar. Wollen wir das? Fördermöglichkeiten unterscheiden sich in Subjekt- (Wohngeld, Mietzuschläge, Steuervergünstigungen) und Objektförderung (zinsverbilligte Baudarlehen, Baukostenzuschläge, Abschreibungen). Aber auch über alternative Formen der Bereitstellung von günstigen Grundstücken, zum Beispiel über Erbpachtverträge und Unterstützung alternativer Bauformen, wie Genossenschaften ohne Gewinnanspruch im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe, ist nachzudenken. Die Mietpreisbremse als „Verordnung von oben“ wird nur wenig helfen und nicht nur die schwarzen Schafe treffen, sondern die ganz normale Neubautätigkeit einschränken und das Problem somit verstärken. DIE AUTORIN Die Autorin Prof. Dr. Kristin Wellner ist Leiterin des Fachgebietes Planungs- und Bauökonomie/ Immobilienwirtschaft am Institut für Architektur. Zusammen mit dem Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie von Prof. Dr. Sybille Frank erforscht Kristin Wellner in einem aktuellen Projekt, wie sich durch Tourismus die wahrgenommene Wohnqualität in einer Stadt ändert. © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl rie. Der Wohnungsmarkt ist aber kein vollkommener Markt im ökonomischtheoretischen Sinn: Neben Transaktionskosten und Informationsasymmetrien, die in größerem oder kleinerem Ausmaß jedem realen Markt eigen sind, ist der Wohnungsmarkt aufgrund der immobilieninhärenten Eigenschaften, wie Immobilität und Heterogenität, sowie des menschlichen Bedürfnisses nach Wohnen als sozialem Gut stark politisch reguliert. Der Markt kann also nicht aus sich selbst heraus einen Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage schaffen, weshalb Interventionen notwendig sind. Aber wie stark können oder dürfen diese sein? Wenn man davon ausgeht, dass große Teile des Marktes im Sinne der „invisible hand“ funktionieren sollen, da nicht alle Bürger durch den Staat unterstützt werden können, ist eine Abgrenzung notwendig. ■ Wo soll die Förderung beginnen? ■ Wie viel darf sie den Steuerzahler kosten? ■ Wie kann sie marktverträglich geregelt werden? ■ Wer ist förderungswürdig? Wann sollten die Sozialsysteme greifen? ■ Wie viel Miete kann aus eigener Kraft getragen werden? Eine wichtige Frage dabei ist: Wie viel Prozent des Haushaltseinkommens können oder sollten für Wohnen ausgegeben werden – kurz: Was ist uns Wohnen wert? Bei allen teils berechtigten Forderungen nach mehr Sozialwohnungen und Wohngeldzuschüssen darf nicht vergessen werden, dass diese gegenfinanziert werden müssen und somit für andere öffentliche Aufgaben fehlen, zum Beispiel für Bildung und Hochschulfinanzierung. MENSCHEN Hände, Füße und die Geometrie von Aminosäuren Eisenbahn – alt, aber nicht veraltet tui Die Ting-Kau-Brücke in Hong- Aude Bouchet ist Physikochemikerin und erforscht Naturphänomene „Wesentliche Bausteine des Lebens, die Aminosäuren, kommen in der Natur fast überwiegend linkshändig vor.“ Diese für den Laien unverständliche Aussage der Physikochemikerin Aude Bouchet, PhD, führt mitten hinein in ihr Forschungsprojekt. Chiralität bezeichnet die Tatsache, dass sich Gegenstände zueinander wie Gestalt und Spiegelbild verhalten, also niemals deckungsgleich sind, wie zum Beispiel Hände oder Füße. Auch auf molekularer Ebene gibt es diese Eigenschaft, zum Beispiel bei Aminosäuren, den Bausteinen der Proteine. „Die Funktion von Proteinen hängt stark von ihrer Geometrie ab, die gemeinsam mit der Chiralität entscheidend für die Interaktionen zwischen Biomolekülen ist. Ich erforsche mit physikochemischen Methoden die molekularen Gebilde der Glutaminsäure, einer der 20 natürlichen Aminosäuren. Ich möchte die molekularen Wechselwirkungen verstehen, die sich dabei abspielen“, so Aude Bouchet. Seit einem Jahr arbeitet die Französin mit Prof. Dr. Otto Dopfer am Institut für Optik und Atomare Physik der TU Berlin. „Die International Post-Doc Initiative – IPODI – gibt mir die großartige Chance, mein eigenes Forschungsprojekt zu vertiefen und mir dadurch einen festen Platz in der Scientific Community zu erobern. Ich kann hier an der TU Berlin selbstständig arbeiten. Das ist wirklich toll!“, sagt Bouchet. Man merkt ihr die hohe Motivation an. Zwar weiß die junge Französin sehr wohl, dass sie sich auf einen Karriereweg begibt, der viel Strategie und Planung erfordert und auch Zeiten der Unsicherheit mit sich bringt, doch vertraut sie darauf, dass sich gerade in der Wissenschaft Qualität und Exzellenz der Arbeit letztlich durchsetzen. „Die Arbeit hier an der TU Berlin mit Professor Dopfer hat mich ein ganzes Stück sicherer in meinen Entscheidungen gemacht. Ich weiß jetzt genau, in welche Richtung ich weitergehen will.“ Christiane Petersen Irene Anastasiadou im Berliner Technikmuseum native zum Seetransport“, stellt sie fest. Sie will ebenso die Bedeutung der transnationalen Eisenbahnnetze für ein verstärktes wirtschaftliches, politisches und soziales Zusammenwachsen der asiatischen Länder erforschen. Nach einem Master-Studium der Geschichte und Philosophie promovierte Irene Anastasiadou an der TU Eindhoven im Bereich der Internationalisierung der europäischen Eisenbahnnetze. Irene Anastasiadou schätzt den Aufenthalt an der TU Berlin als eine wichtige Etappe ihrer Karriere ein: „Mein Mentor im IPODI-Programm ist Professor Hans-Liudger Dienel, der unter anderem im Bereich der Internationalisierung von Infrastruktursystemen arbeitet. Ich freue mich sehr auf das Projekt mit ihm und auf die großartige Chance, mich ganz und gar auf meine Forschung konzentrieren zu können. Die IPODI-Fellowship ermöglicht mir eine Arbeitssituation, die man nicht sehr oft vorfindet.“ Das von der Europäischen Union im Rahmen der Marie Curie-Maßnahmen kofinanzierte Programm IPODI (International Post-Doc Initiative) fördert herausragende internationale Wissenschaftlerinnen, die an der TU Berlin innerhalb von zwei Jahren ein eigenes Forschungsvorhaben durchführen möchten. Mike Schlaich Zum Tode von Professor Dr. Bernd Mahr Mit Professor Dr. Bernd Mahr verliert die Technische Universität Berlin einen herausragenden Wissenschaftler. Sein enormes Wissen und seine Kreativität haben die Universität und die Fakultät für Elektrotechnik und Informatik tief geprägt. Professor Mahr war ein hoch angesehener Experte in der Theoretischen Informatik, doch seine Arbeiten und sein breites Wissen reichten weit über sein Fachgebiet hinaus. Vor allem seine grenzüberschreitenden Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Informatik und Philosophie verschafften ihm hohe Anerkennung. Prof. Dr. Bernd Mahr, 18. 6. 1945–12. 4. 2015 reichen der Informatik. Er leitete ein großes Projekt der Medizininformatik mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin, ebenso wie er Pate stand bei der Entwicklung einer der ersten Suchmaschinen der Welt. Später hat er intensive Studien der eTheorie aufgenommen. Damit adres- kong zählt zu seinen Werken. Sie ist mit 1177 Metern eine der längsten und schlanksten Schrägseilbrücken der Welt. Überall auf der Welt hat Mike Schlaich spektakuläre Hängebrücken- und Tragwerkskonstruktionen realisiert. Nun wurde der Professor für Entwerfen und Konstruieren der TU Berlin für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens mit der Goldmedaille der Institution of Structural Engineers ausgezeichnet. Gewürdigt wird Prof. Dr. Mike Schlaich für seine wissenschaftlichen und praktischen Leistungen auf dem Gebiet der Leichtbaustrukturen, insbesondere der eleganten Verwendung von Beton, sowie für seine international anerkannten ingenieurwissenschaftlichen Publikationen über Fußgängerbrücken. Die Verleihung findet am 3. September 2015 in Singapur statt. Die Institution of Structural Engineers mit Sitz in London ist mit rund 27 000 Mitgliedern die weltweit größte Vereinigung im Bereich der Baukonstruktion. Die Goldmedaille ist die höchste Auszeichnung, die die Einrichtung seit dem Jahr 1922 vergibt. Seit 2004 ist Mike Schlaich Professor für das Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau am Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin. Gemeinsam mit weiteren TU-Kollegen leitet er dort auch das Kompetenzzentrum Brückenbau. Darüber hinaus ist er Geschäftsführer des Ingenieurbüros „schlaich bergermann und partner“. Christiane Petersen Orientierung im Nebel Sein Forschungsgebiet war in den ersten Jahren an der TU Berlin die Algebraische Spezifikation, wo er gemeinsam mit seinem Freund Hartmut Ehrig ein richtungsweisendes Standardwerk schrieb. Mit viel Weitblick hatte er dieses Gebiet gewählt: Die damit begründeten Konzepte finden wir noch heute als zentrale Elemente in der objektorientierten Programmierung und bei Software-Architekturen. Bernd Mahr bewegte sich in vielen Be- TU-Brückenexperte von der Institution of Structural Engineers ausgezeichnet Nach wie vor geht von der Eisenbahn und ihren vielfältigen Teilaspekten eine merkwürdige Faszination aus. Das beweisen unzählige Museen und Vereine, aber auch historische, technische und kulturwissenschaftliche Projekte. Der IPODI-Wissenschaftlerin Irene Anastasiadou, PhD, ergeht es nicht anders. In ihrem Forschungsprojekt untersucht sie die Entwicklung des transnationalen Eisenbahnnetzes in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg. „Mich interessiert nicht nur die Zusammenarbeit der wichtigsten asiatischen Länder China und Indien nach dem Zusammenbruch des britischen Commonwealth, sondern auch die Projekte und Visionen transnationaler Akteure wie der Europäischen Union und der „United Nations Economic and Social Commission for Europe and the Pacific“ (ESCAP), zum Beispiel auch deren wirtschaftliche und politische Motive. Heute ist der Schienentransport zwischen Asien und Europa eine echte Alter- Bachelor, Master und Promotion in acht Jahren pp Eine besondere Ehrung wurde dem jungen Physiker Dr. David P. Rosin zuteil, der 2014 an der TU Berlin promoviert wurde und von TU-Professor Dr. Eckehard Schöll sowie von Prof. Dr. Daniel Gauthier von der Duke University, North Carolina, USA, betreut worden war. Er erhielt aus der Hand des Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Prof. Dr. Edward G. Krubasik, beim Festakt der von mehr als 6000 Physikern besuchten DPG-Jahrestagung den Dissertationspreis 2015 der Sektion „Kondensierte Materie“. Der Preis war deutschlandweit ausgeschrieben worden. Die Sektionsleiter der 13 Fachverbände bildeten die Jury. David P. Rosin hatte zum ersten Mal im Labor große, komplexe Netzwerke experimentell realisiert und signifikante neue Ergebnisse zu deren nichtlinearer Dynamik erzielt, die nicht nur Grundlagenwissen erweitern, sondern auch relevante neuartige Anwendungen versprechen. Er hat in dem an der TU Berlin angesiedelten SFB 910 mit Auszeichnung promoviert. Der Titel seiner Arbeit lautete „Dynamics of Complex Autonomous Boolean Networks“. Sie ist auch als Buch in der Serie „Springer Theses. Recognizing Outstanding Ph.D. Research“ erschienen. Sein Doktorvater Eckehard Schöll ist zur Recht stolz: „Er war der erste Physikstudent der TU Berlin, der nach der Umstellung auf Bachelor und Master seinen Bachelor gemacht hat und in weniger als insgesamt acht Jahren Bachelor, Master und Promotion abgeschlossen hat.“ Gold für Mike Schlaich © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl pp Bundeskanzlerin Dr. Dr. h. c. mult. Angela Merkel wird den Festvortrag halten, wenn am 6. Juni 2015 feierlich das Präsidentenamt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) übergeben wird: von Prof. Dr. med. Dres. h. c. Günter Stock an Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel. Der Wissenschaftsmanager und TU-Mathematikprofessor wurde bereits Ende 2014 in dieses Amt gewählt. Die Amtszeit seines Vorgängers Günter Stock endet 2015 satzungsgemäß nach zehn Jahren. Die Festsitzung, auf der die höchsten Auszeichnungen der Akademie vergeben und die neuen Mitglieder vorgestellt werden, findet im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin statt. © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl Übergabe des Präsidentenamtes an Martin Grötschel STIPENDIATINNEN AN DER TU BERLIN © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl Meldungen Seite 9 sierte er nicht nur Informatikaspekte der Typtheorie und der Semantik, sondern stieß zu den fundamentalen Fragen der mathematischen Mengenlehre und der Philosophie vor. Sein umfassender Theoriebegriff ging weit über die Theoretische Informatik hinaus: „Theorien dienen der Erkenntnis als Werkzeug und dem Verständnis als Hintergrund … sie sind die Orientierung im Nebel, die Ordnung im Chaos und der feste Boden im Sumpf.“ In den letzten Jahren beschäftigte er sich vor allem mit dem Modellbegriff. Die zentralen Themen dieser Forschung charakterisierte er selbst als „das Modell der Auffassung und das Modell des Modellseins, die Ausgangspunkte mathematischer und wissenschaftstheoretischer Theoriebildung sind“. Diese Studien waren auch Anlass und Gegenstand seiner Arbeit im Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. An der TU Berlin war er Dekan, Mitglied von Akademischem Senat und Konzil sowie Vorsitzender der Kom- © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl TU intern · Nr. 5/Mai 2015 mission für Lehre und Studium (LSK), Sprecher von Forschungsverbünden und Initiator von Graduiertenkollegs. Herauszuheben sind sein Engagement für die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, der er viele Jahre als Vorstand und Vizepräsident diente, und seine Bemühungen um die internationalen Kontakte der Universität, vor allem mit der Jiao-Tong-Universität in China, aber auch – zusammen mit dem DAAD – in Ländern wie Afghanistan, Syrien oder Pakistan. Auch sein Einsatz bei der Einwerbung und Vergabe von Deutschlandstipendien hat ihm in den letzten Jahren viel Freude und Erfolg gebracht. Bernd Mahr hat große Spuren in dieser Universität hinterlassen. Seinen Kollegen und Mitarbeitern war er ein guter, verlässlicher Freund und stets ein Vorbild. Seine zahlreichen Verdienste für die Fakultät und die Universität, seine umfassende Bildung, seine Freundlichkeit, sein Humor und seine Loyalität und Integrität bleiben unvergessen! Prof. Dr. Peter Pepper, Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen Zu den bekanntesten Projekten des Büros in Deutschland gehören der Hauptbahnhof in Berlin, das Flughafenterminal in Stuttgart, die Messehallen in Hannover, das Olympiastadion in Berlin und die Stadthafenbrücke in Sassnitz auf Rügen, die mit dem deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet wurde. Unter anderem arbeitet das Ingenieurbüro auch mit dem Verpackungskünstler Christo zusammen, der in der Wüste von Abu Dhabi eine Großskulptur mit 410 000 Ölfässern plant. Mike Schlaich und seine Kollegen übernehmen hier die Planung des Tragwerks. Verstorben Marion Schallwig 16. 2. 1954–23. 3. 2015 Abteilung Bau- und Dienstemanagement Petra Forbrich 26. 11. 1952–22. 4. 2015 Abteilung Studierendenservice Die Technische Universität Berlin wird ihnen stets ein ehrendes Andenken bewahren. INTERNATIONALES Seite 10 tui Seit dem 1. Mai ist TUAlumna Ines Kolmsee Vo r s t a n d s mitglied des Energiekonzerns EWE AG, der seinen Hauptsitz in Oldenburg hat. Hier ist sie verantwortlich für das Ressort Technik mit den Bereichen Erzeugung und Infrastruktur. Vorher war Ines Kolmsee, die an der TU Berlin Energie- und Verfahrenstechnik studierte, unternehmerisch für die von ihr mitgegründete Smart Hydro Power GmbH (Feldafing) tätig und war zuvor von 2006 bis 2014 Vorsitzende des Vorstands der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG in München. Erst im Februar dieses Jahres hatte die Deutsche Telekom sie zum Aufsichtsratsmitglied bestellt. Darüber hinaus ist sie im Aufsichtsrat der Fuchs Petrolub sowie der Umicore und Suez Environment aktiv. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie im Jahr 2013 als „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Andreas Huth bei Beta Systems tui Dr. Andreas Huth ist seit dem 1. März 2015 neu im Vorstand der Beta Systems Software AG. Andreas Huth hat an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen studiert und in diesem Fach 1995 auch seine Promotion abgeschlossen. Beta Systems gehört nach Firmenangaben zu den führenden mittelständischen und unabhängigen Softwarelösungsanbietern in Europa, ist seit 1997 börsennotiert und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Sitz des Unternehmens ist Berlin. TU-Alumni-Portal Ihre Verbindung zur TU Berlin www.alumni.tu-berlin.de Wachsende Mobilität in Europa tui Die internationale Mobilität der Hochschulangehörigen innerhalb Europas nimmt immer weiter zu. Im Hochschuljahr 2013/14 haben rund 40 500 Studierende und Hochschulbeschäftigte mit einem Erasmus-Stipendium in Studium, Lehre und Verwaltung anderer europäischer Hochschulen geschnuppert. Mit rund 36 000 Euro ging ein Großteil der Erasmus-Zuschüsse an Studierende, eine Zunahme von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast 4500 deutsche Hochschulangehörige unterrichteten mit einem Erasmus-Stipendium an einer ausländischen Hochschule oder nahmen an einer Weiterbildungsmaßnahme im Ausland teil, rund acht Prozent mehr als im Vorjahr. Die Förderung des Zusammenwachsens der Nationen durch Internationalisierung der Hochschulen ist ein zentrales Anliegen der Bildungspolitik. Für das Bundesbildungsministerium nimmt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Aufgaben einer Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit wahr und organisiert das ErasmusFörderprogramm. Die beliebtesten Gastländer für deutsche ErasmusStudierende waren 2013/14 Spanien, Frankreich und Großbritannien. Im Durchschnitt verbringen Studierende 5,5 Monate im Ausland, bei Praktikanten sind es 4,4 Monate und bei Hochschulpersonal etwa sieben Tage. Seminare für Alumni 2015 im „WASSER- UND UMWELTMANAGEMENT“ IN QUITO, ECUADOR Erfolgreiches Seminar für Alumni aus den USA, Kanada und Mexiko in Boston © privat © Patrick Art Ines Kolmsee bei EWE Innovationsmanagement und Entrepreneurship Im März 2015 organisierte das TUAlumni-Team zum ersten Mal ein Alumniseminar in den USA. Tagungsort war Boston mit den weltberühmten Universitäten MIT und Harvard. Boston ist mit zahlreichen renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie innovativen Unternehmen die bedeutendste Ideenschmiede und Innovationsregion in den Oststaaten der USA. Die Voraussetzungen für Start-ups sind hier exzellent und alle Universitäten bieten Entrepreneurship-Programme an. 32 Alumni nahmen an dem vom DAAD geförderten Seminar teil, um Erfahrungen auszutauschen und Kenntnisse über Innovationsmanagement und Entrepreneurship zu erweitern. Prof. Dr. Jan Kratzer, Leiter des Seminars, stellte zusammen mit Agnes von Matuschka die EntrepreneurshipAktivitäten der TU Berlin sowie die Start-up-Szene in Berlin vor. Für viele der Alumni waren diese Entwicklungen völlig neu, da sie bereits vor einigen Jahren ihr Studium an der TU Berlin abgeschlossen hatten. Sie selbst berichteten über Erfahrungen beim Aufbau eigener Unternehmen und bei der Gründung von Tochterfirmen in den USA. Ein Teil des Seminars, das konkrete Möglichkeiten bot, sich über Start-ups in der Region zu informieren, fand im „Cambridge Innovation Center“ (CIC) statt, dem bedeutendsten Gründerzentrum, gegründet von zwei MIT-Alumni. Dort arbeiten inzwischen mehr als 700 Gründer. Ihnen werden flexibel gestaltbare Räume und die komplette Büro-Infrastruktur zur Verfügung gestellt, sodass die Grün- Integriertes Wasserressourcenmanagement, Trinkwasserschutz und Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung, Umweltplanung, Umweltmanagement und Umweltkonflikte sind die Themen des internationalen TU-Alumniseminars für Alumni aus Lateinamerika, das vom 19. bis zum 23. August 2015 in Ecuadors Hauptstadt Quito stattfindet. Das Programm wird vom DAAD gefördert und beinhaltet neben Seminartagen an der Universidad San Francisco de Quito auch Fachexkursionen in Quito und Umgebung. Das Seminar wird von Prof. Dr. Uwe Tröger vom Institut für Angewandte Geowissenschaften geleitet. im „SMART CITIES“ IN BANDUNG UND JAKARTA, INDONESIEN Vom 15. Exkursionen zu Start-ups der Umgebung sowie zum Cambridge Innovation Center, dem bedeutendsten Gründerzentrum der Region der sich auf ihr Projekt konzentrieren können. Im CIC befinden sich auch Venture-Capital-Unternehmen sowie das „Venture Café“, in dem sich neue Gründer, Investoren und Manager etablierter Unternehmen treffen. Nur wenige Schritte entfernt war die nächste Station des Seminars das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Partneruniversität der TU Berlin, das ein „Accelerator“-Programm für Gründer vorstellte. Anwendung und Praxisorientierung der Forschung spielen bereits seit der Gründung des Instituts eine große Rolle: Etwa 20 Prozent der MIT-Studierenden gründen eigene Unternehmen. Das nächste Alumniseminar in den USA soll 2016 oder spätestens 2017 stattfinden. Dr. Ingo Meyer bis 19. September 2015 findet das ebenfalls vom DAAD geförderte internationale Seminar „Smart Cities“ für Alumni der TU Berlin in Südostasien statt. Das viertägige Seminar in Bandung und Jakarta befasst sich mit der nachhaltigen Entwicklung asiatischer Städte. In Fachexkursionen werden neue Stadtsiedlungen, BSD City sowie das „Green Kampung Projekt“ in Jakarta Timur besichtigt. Schwerpunkte des von Professor Raoul Bunschoten geleiteten Seminars sind Stadtplanung und Städtebau, Energieeffizienz von Gebäuden und nachhaltige Verkehrsplanung. Ansprechpartner: Dr. Ingo Meyer vom Alumni-Team. Bewerbung und Information: T 030/314-2 40 28 [email protected] www.alumni.tu-berlin.de/internationaleseminare/seminare-fuer-alumni Alumni-Team TU Berlin STIMMEN AUS DEM KREIS DER TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER DR. SURYA RAGHU, Advanced Fluidics LLC, Columbia, MD, USA: Dies ist ein großartiger Anfang, und ich wünsche mir, dass wir so ein Seminar alle drei Jahre organisieren, sodass noch mehr Absolventen aus ganz Nordamerika zusammenfinden. DR. CHRISTIAN STREDICKE, Snom und Vodia, Boston, MA, USA: Die TU Berlin sitzt auf einem Goldschatz voller Kontakte, der mit keinem sozialen Netzwerk der Welt vergli- Long Grove, Illinois, USA, 7.30 Uhr morgens: Zwischen einem Golfplatz und zwei Seen fahre ich mit meinem Auto auf das Gelände der Kemper Lakes: ein Geschäftskomplex, rund 35 Meilen nordwestlich von Chicago, in dem neben vielen anderen Firmen auch „Dealer Product Services“ (DPS), mein Praktikumsbetrieb, seinen Hauptsitz hat. Nachdem ich den Wildgänsen ausgewichen bin, erreiche ich den Parkplatz und betrete das Gebäude mit meinem Firmenausweis. Mir kommen Leute mit „Cups“- und „White Sox“-Baseball-Jerseys entgegen. Jap … es ist „Take me out to the ball game“-Freitag, und die neue Baseball-Saison ist damit offiziell in vollem Gange … kostenlose Hot Dogs, Salate, Soda und Chips für alle … Happy Friday! DPS beschäftigt sich mit strategischem Datenmanagement. Eine Firma mit dem Herzen einer Werbeagentur. DPS entwickelt für Kunden aus der Automobilindustrie traditionelle und digitale Marketingkonzepte. Mein Praktikum im Digital Media Team passt perfekt zu meinem Studium. Vor meinem Master-Studium habe ich ein Bachelor-Studium der Sprache und Kommunikation an der TU Berlin absolviert. In dieser Zeit habe ich bereits sehr positive Erfahrungen mit einem Auslandsstudium an der University of Utah gemacht. Nun plane ich, Ende diesen Jahres beziehungsweise Anfang 2016 das Master-Studium zu beenden. Doch bevor es so weit ist, wollte ich noch einmal die Möglichkeiten, die mir das Studium bietet, ausnutzen. Deshalb entschied ich mich für einen erneuten Auslandsaufenthalt in den USA, ein Praktikum sollte es diesmal sein. Nun bin ich glücklich für zwölf chen werden kann. Diejenigen, die von Berlin aus aufgebrochen sind, um in der Welt das umzusetzen, was sie in der Uni gelernt haben, sind ein wichtiger Teil dieses Netzwerks. Als ich die Nachricht bekam, dass eine Veranstaltung in Boston geplant war, habe ich nicht gezögert, mich für die Teilnahme zu bewerben. VOLKER MÜLLER, Bentley Systems, Chapel Hill, NC, USA: Das nächste Alumniseminar in Nordamerika könnte sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ befassen. In diesem Gebiet sind dringend große Fortschritte erforderlich. In solch einem Seminar sollte diskutiert werden, wie Unternehmen Nachhaltigkeit unterstützen und in den Unternehmenszielen und Organisationsmodellen verankern können. DR. ALIKI COLLINS, AKC Patents, LLC, Newton, MA, USA: Das erste Alumniseminar in Boston war eine hervorragende Gelegenheit, andere TU-Alumni und das Alumni-Team der TU Berlin zu treffen, Ideen zu Entrepreneurship auszutauschen und neue Freunde kennenzulernen. Viele Teilnehmer sind interessiert an der Bildung eines stärkeren Netzwerks von TU-Absolventen in diesem Teil der Welt. Da unsere Verbindungen immer internationaler werden, suchen wir nach Wegen, uns mit anderen Menschen mit gemeinsamen Studien-Erfahrungen zu verbinden. Von Baseball, Popcorn und hoher Arbeitsmotivation Eine Master-Studentin der Medienwissenschaft erzählt von ihrem Praktikum in den USA © privat Alumni in Vorständen TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Kulturunterschied: ausufernde Deko-Wettbewerbe fürs Büro zu Halloween oder Weihnachten Monate in Chicagoland in einem bezahlten Auslandspraktikum gelandet. Unterstützt haben mich auch das Akademische Auslandsamt und der Career Service der TU Berlin, der mir eine Teilförderung durch das PROMOSProgramm vermittelt hat. Hier wohne ich in einer Zweier-WG, die Mieten sind nicht gerade billig. Aber ich komme sehr gut über die Runden. Mit Planung und Vorbereitung sollte man früh anfangen, denn sie kosten sehr viel Zeit. Für das Praktikum macht ein kürzerer Zeitraum als ein Jahr aus meiner Sicht wenig Sinn, da es auch viel Energie kostet, im Ausland in die Arbeitswelt einzutauchen. Bei einem kürzeren Praktikum würde man wieder gehen, wenn man gerade richtig angekommen ist und mehr Eigenverantwortung im Job übernehmen könnte. Zwei Länder, zwei Kontinente, zwei Kulturen – vor allem zwei unterschiedliche Arbeitskulturen. Besonders dieser Kulturunterschied hält für mich ein paar sehr positive Erfahrungen bereit: Die Arbeitsatmosphäre ist extrem entspannt und trägt automatisch zu einem produktiven und motivierten Arbeitsklima bei. Im Mittelpunkt steht das Team – gemeinsam ist man stärker. Learning by Doing wird großgeschrieben. Auch werden Beruf und Privates nicht überall so strikt getrennt wie in Deutschland. Als Dresscode gilt: Montag bis Mittwoch „business casual“, also eher Anzug, Krawatte und Kostüm, Donnerstag und Freitag etwas lockerer: „casual“. Am „Happy Friday“ sind Popcorn und Minigolf kurz vor Feierabend angesagt. Die Mittagspausen vergehen beim gemeinsamen Mittagessen mit dem gesamten Team oder werden interessant gestaltet durch einen Besuch im Fitnessstudio (eine Etage tiefer), Sonnen auf der Dachterrasse oder Shoppen. Bemerkenswert sind auch die ausufernden Dekorationswettbewerbe für die Schreibtische zu Halloween und Weihnachten – eine Augenweide. Ich hatte sogar die Ehre, als „Mitarbeiterin des Monats“ ausgewählt zu werden, und konnte mich durch meine Leistungen und Erfahrungen schon früh in der Firma etablieren. Als Ausgleich neben den langen Arbeitstagen habe ich American Tackle Football entdeckt. Es hilft, sich auszupowern, neue Leute kennenzulernen und die amerikanische Kultur noch besser zu verstehen. Mich hat das Praktikum jetzt schon unglaublich bereichert und ich würde es jederzeit wieder tun. Anke Kutzscher www.greasemonkeysem.com/2015/02/16/ getting-the-most-from-a-digital-mediainternship/#more-1011 www.chicagoforcefootball.com TIPPS & TERMINE TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Seite 11 Ein unwiderstehliches Angebot Hochschulsport Gremien & Termine After Work Cup Akademischer Senat Der TU-Sport veranstaltet Anfang Juli 2015 einen „After Work Cup – für ZUV und ZEs“. Alle Beschäftigten aus diesen Bereichen sind eingeladen zu diesem Teamwettbewerb, bei dem es um Spaß, Teamgeist und Bewegung geht. Ein Team besteht aus vier bis sechs Personen eines Bereichs. Die Veranstaltung ist das Pendant zum Instituts-Cup, der im Januar 2015 erstmals durchgeführt wurde. Zeit: 2. Juli 2015, 18–21 Uhr Anmeldestart: 18. Mai 2015, Meldeschluss: 8. Juni 2015 www.tu-sport.de Beginn jeweils um 13 Uhr Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035 13. Mai 2015 20. Mai 2015 (Sondersitzung) 3. Juni 2015 24. Juni 2015 15. Juli 2015 www.tu-berlin.de/asv Kuratorium Zeit: 9.30–12.30 Uhr Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135 21. Mai 2015, Raum H 1035 17. Juli 2015, Raum H 2036 Personalversammlung Erstmalig zwei Termine Am Mittwoch, 17. Juni 2015, findet die Gesamtpersonalversammlung in gewohnter Form statt. Zeit: 9 bis ca. 12 Uhr Ort: Raum ER-270 (Ernst-Ruska-Gebäude) Wahlaufruf Frauenbeauftragte gesucht Am 8. Juni 2015 wird für die Amtszeit von zwei Jahren eine nebenberufliche Frauenbeauftragte für die Zentrale Universitätsverwaltung gewählt. Die Bewerbungsfrist endete am 4. Mai 2015. Die Stimmabgabe erfolgt per Briefwahl. An alle Wahlberechtigten werden rechtzeitig Briefwahlunterlagen versandt. Die Wahlbriefe müssen bis zum 8. Juni, 15 Uhr, beim Zentralen Wahlvorstand im Raum H 2028/30 vorliegen. www.tu-berlin.de/asv/menue/wahlamt Internationales Symposium ArchitekturDenken: Theorie und Philosophie der Architektur Internationale Referentinnen und Referenten aus der USA, der Schweiz, Serbien, Luxemburg, Israel und Deutschland werden die Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Philosophie der Architektur diskutieren. Das Symposium findet anlässlich des Erscheinens des Buchs „Architektur und Philosophie. Grundlagen. Standpunkte. Perspektiven“ (Band 8 der Reihe ArchitekturDenken) statt. Teil des Symposiums ist die öffentliche Vorstellung des Buches durch die Herausgeber Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg H. Gleiter, TU Berlin, und Prof. Dr. Ludger Schwarte, Kunstakademie Düsseldorf. Veranstalter: TU Berlin, Institut für Architektur, Fachgebiet Architekturtheorie Zeit: 29.–30. Mai 2015, 15 Uhr Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architekturgebäude, Forum T 030/314-2 19 58 [email protected] Preise & Stipendien Studienförderung Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) fördert besonders begabte jüdische Studierende. Neben der finanziellen Absicherung hat ELES auch das Ziel, durch Maßnahmen ideeller Förderung jüdische Identität, Verantwortungsbewusstsein und Dialogfähigkeit seiner Stipendiatinnen und Stipendiaten zu stärken. Sie sollen ermutigt werden, die Zukunft mitzugestalten. Für die Förderung ab dem WS 2015/16 können Bewerbungen bis zum 15. 6. 2015 eingereicht werden. www.eles-studienwerk.de/?27 Meyer-Struckmann-Preis 2015 Die Philosophische Fakultät der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf schreibt erneut den mit 20 000 Euro dotierten Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung aus. Im Jahr 2015 liegt der Schwerpunkt im Themenfeld Medienwissenschaften. Es werden Forschungsleistungen ausgezeichnet, die über Fachgrenzen hinauswirken. Eigenbewerbungen sind ausgeschlossen, Nominierungsschluss ist der 20. 6. 2015. www.stifterservice.de/meyer-struckmann PUNKT 2015 Bereits im elften Jahr wird der Preis für Technikjournalismus & Technikfotografie von acatech, Interne Kommunikation © Iko Freese/drama-berlin.de Der Personalrat der TU Berlin lädt im Juni 2015 zur ersten Personalversammlung 2015 ein. Sie wird erstmalig in zwei Blöcken an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt. Am Dienstag, 16. Juni 2015, finden zwei parallel laufende themenspezifische Veranstaltungen statt: „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, „ALMA – die neue Bibliothekssoftware.“ Zeit: 9–11 Uhr Ort: Wird noch bekannt gegeben ehr ER IST JURIST, SIE IST VERLAGSLEKTORIN Eines Abends, als SIE von einer Besprechung mit einem berühmten Schriftsteller, dessen Werk SIE schon lange bewundert und der im Ruf eines unverbesserlichen Don Juan steht, zurückkommt, versucht ER hartnäckig und unnachgiebig, von IHR zu erfahren, ob dieser „unwiderstehliche“ Mann in ihr ein „unwiderstehliches“ Verlangen ausgelöst habe … Fabrice Roger-Lacan stellt die Liebe eines Paares auf den Prüfstand, die er unbarmherzig und mit diabolischer Dialektik seziert und in die Beinahe-Katastrophe führt. UNWIDERSTEHLICH ist ein fesselndes Psychogramm einer Liebesbeziehung. Unwiderstehlich ist auch das Angebot der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, ausgeschrieben, in diesem Jahr in den Kategorien Multimedia und Foto. Prämiert werden Einsendungen, die durch die Darstellung von Technik den gesellschaftlichen Diskurs über Innovationen und deren Anwendungsmöglichkeiten unterstützen und neue Wege einschlagen. Die Preise sind je Kategorie mit 5000 Euro dotiert, zusätzlich vergibt die Akademie wieder ein Fotostipendium. Einsendeschluss ist der 13. 7. 2015. www.journalistenpreis-punkt.de Polytechnik-Preis 2015 Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main verleiht im Jahr 2015 zum dritten Mal den mit insgesamt 70 000 Euro dotierten Polytechnik-Preis für die Didaktik von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Gewürdigt werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie pädagogische Fachkräfte für die Entwicklung und Umsetzung herausragender MINT-Vermittlungskonzepte an außerschulischen Lernorten. Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015. www.polytechnik-preis.de Bundeswettbewerb „Treffen junge Musik-Szene“ Unter dem Motto „Texte treffen Töne“ können sich Solistinnen und Solisten, Duos und Bands im Alter bis 21 Jahre mit eigenen Songs bewerben. Das „Treffen junge Musik-Szene 2015“ findet vom 11. bis 16. 11. in Berlin statt. Zugelassen sind selbst geschriebene Songs aller Musik-Genres. Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015. www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/ bundeswettbewerbe/treffen_junge_musik_ szene/bewerbung_tjm/bewerbung_tjm_1.php Personalia Rufannahmen Professorin Dr. Christiane Barz, Ruferteilung vom 19. Oktober 2014, Assistant Professor an der Anderson School of Management, Los Angeles, USA, für das Fachgebiet „Industrielles Produktions- und Dienstleistungsmanagement“ in der Fakultät VII Wirtschaft und Management der TU Berlin. Professor Dr.-Ing. Slawomir Stanczak, Ruferteilung vom 19. Oktober 2014, Leiter einer Forschungsgruppe am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, für das Fachgebiet „Netzwerk-Informationstheorie“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin. Mit der Professur ist die Gruppenleitung in der Abteilung Wireless Networks auf dem Gebiet der Sensorfunktionsnetze des Heinrich-Hertz-Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft e. V. verbunden. Außerplanmäßige Professuren – erloschen Professor Dr. Axel Hoffmann, für das Fachgebiet „Experimentalphysik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 31. März 2015. Professor Dr. Walter Konhäuser, für das Fach- des Renaissance-Theaters an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Berlin. Wer am 26. Mai 2015 um 20 Uhr Lust auf das Theater gleich gegenüber der Universität hat, kann diese Vorstellung für nur zwölf Euro besuchen. Einfach das Stichwort „TU“ bei der Kartenbestellung oder an der Abendkasse angeben und einen Abend mit Anika Mauer und Boris Aljinovi´c genießen. Auch die „Studi-Flat“ geht in die nächste Runde. Wie schon im vergangenen Semester können Studierende beim einmaligen Erwerb der „Studi-Flat“ für zehn Euro jede Vorstellung im Semester für jeweils einen Euro besuchen. Mehr Infos auf den Theaterseiten: www.renaissance-theater.de gebiet „Mobilkommunikation“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2015. Gastprofessuren – verliehen Professor Dr. Reinhardt Karnapke, Fachgebiet „Betriebssysteme“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 1. April 2015. Professorin Dr. Agnieszka Miedlar, Fachgebiet „Numerische Mathematik“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2015. Professor Sven Pfeiffer, Fachgebiet „Digitale Architekturproduktion“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2015. Professor Dr. Julian Pfeifle, Fachgebiet „Diskrete Mathematik/Geometrie“ in der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften der TU Berlin, zum 1. April 2015. Professor Dr. Cornelius Schubert, Fachgebiet „Techniksoziologie“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2015. Gastprofessur – erloschen Dr. Helge Parzyiegla, Fachgebiet „Betriebssysteme“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2015. Weitere Veranstaltungen The Future of Healthcare – Charité Entrepreneurship Summit 2015 Konferenz Veranstalter: Stiftung Charité und TU Berlin, Centre for Entrepreneurship Zeit: 28.–29. Mai 2015, 9–16 Uhr Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin T 030/45 05 70-576 [email protected] www.charite-summit.de Workshop on NonLinear Algebra Veranstalter: TU Berlin, Berlin Mathematical School (BMS), Prof. Dr. Bernd Sturmfels, Dr. Fatemeh Mohammadi Zeit: 29.–30. Mai 2015, 9.00–17.15 Uhr Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin, Einstein-Saal T 030/314-2 86 43 [email protected] math.berkeley.edu/~bernd/NonLinear.html Student Congress sustainable University Internationaler Studentischer Kongress SozialÖkologische Hochschule Veranstalter: TU Berlin, Meta-Projektwerkstatt „PW^2 – Zukunft & Geschichte von Projektwerkstätten & studentischem Engagement für sozial & ökologisch nützliches Denken & Handeln“ Zeit: 5.–7. Juni 2015 Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin [email protected] projekte.projektwerkstaetten.tu-berlin.de/ wordpress/kongress-2015 Verkehrsökonomik und -politik Konferenz Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Wirtschaftsund Infrastrukturpolitik (WIP), TU Dresden u. a. Zeit: 11.–12. Juni 2015 Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 2036 T 030/314-2 56 80 [email protected] www.z-f-v.de/konferenz Anfang und Ende unseres Sonnensystems – welchen Nutzen hat extraterrestrische Forschung? Vortrag Referenten: Prof. Dr. Tilman Spohn, Institutsleiter des Instituts für Planetenforschung (DLR), Prof. Dr. Heike Rauer, Abteilungsleiterin, Extrasolare Planeten und Atmosphären am Institut für Planetenforschung (DLR) Veranstalter: TU Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Fachgebiet Luftfahrtantriebe, sowie DLR-Bezirksgruppe Berlin/Brandenburg Zeit: 15. Juni 2015, 18 Uhr Ort: TU Berlin, Marchstraße 12–14, 10587 Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Raum F 11 T 030/314-2 69 19 [email protected] www.dglr.de/bezirksgruppen/berlin_brandenburg/veranstaltungen Wissensberufe transnational: Geschlechterkulturen, Lernkulturen, Professionskulturen Tagung Veranstalter: TU Berlin, Institut für Erziehungswissenschaft, Fachgebiet Interkulturelle Erziehung Zeit: 18.–20. Juni 2015, 16.15 Uhr (18. Juni 2015) Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005 (Eröffnung am 18. Juni 2015), TU Berlin, Marchstraße 23, 10587 Berlin (19./20. Juni 2015) T 030/314-7 31 56 [email protected] www.ik-ewi.tu-berlin.de/menue/tagung_ juni_2015 Erst Venedig, dann Berlin Deutsche Werkbund-Ausstellung zur Architektur-Biennale jetzt in Berlin zu sehen Veranstalter: TU Berlin, Architekturmuseum, Kontakt: Dr. Hans-Dieter Nägelke Zeit: 18. Juni–7. Juli 2015, Mo–Do 12–16 Uhr und nach Vereinbarung Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Architekturmuseum T 030/314-2 31 16 [email protected] Sprechstunde des Präsidenten Prof. Dr. Christian Thomsen 18. Mai 2015, 12–13 Uhr 15. Juni 2015, 12–13 Uhr Anmeldung: [email protected] Offene Gesprächsrunde der Vizepräsidentin für Forschung, Berufungen und Nachwuchsförderung Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend 3. Juli 2015, 10–12 Uhr Thema: Berufungsverfahren an der TU Berlin Anmeldung: [email protected] Sprechstunde des Vizepräsidenten für Studium und Lehre Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß 9. Juni 2015, 14–15 Uhr Anmeldung: [email protected] Sprechstunde der Vizepräsidentin für Internationales und Lehrkräftebildung Prof. Dr. Angela Ittel 18. Mai 2015, 10.30–11.30 Uhr 29. Juni 2015, 10.30–11.30 Uhr 21. September 2015, 10.30–11.30 Uhr Anmeldung: [email protected] Sprechstunde der Kanzlerin Prof. Dr. Ulrike Gutheil Nach Vereinbarung Anmeldung: [email protected] Impressum Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin T 030/314-2 29 19/-2 39 22 F 030/314-2 39 09 [email protected] www.pressestelle.tu-berlin.de Chefredaktion: Stefanie Terp (stt) Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp) Redaktion: Ramona Ehret (ehr), Bettina Klotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche (sn) Layout: Patricia Pätzold-Algner WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich Gestaltung, Satz & Repro: omnisatz GmbH, Blücherstraße 22, 10961 Berlin, T 030/2 84 72 41 10 www.omnisatz.de Druck: möller druck und verlag gmbh, Berlin Anzeigenverwaltung: unicom Werbeagentur GmbH, T 030/5 09 69 89-0, F 030/5 09 69 89-20 [email protected] www.unicommunication.de Vertrieb: Ramona Ehret, T 030/314-2 29 19 Auflage: 16 000 Erscheinungsweise: monatlich, neunmal im Jahr/30. Jahrgang Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe können nicht zurückgeschickt werden. Die Redaktion behält sich vor, diese zu veröffentlichen und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigung u. Ä. nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. „TU intern“ wird auf überwiegend aus Altpapier bestehendem und 100 % chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. „Preis für das beste deutsche Hochschulmagazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für das Publikationskonzept der TU-Pressestelle VERMISCHTES Seite 12 Akademisches Speed-Dating im Lichthof Köpfe der LNDW Innovation Seilbahn In ungezählten Stunden bereiten viele fleißige Hände und Köpfe die mehr als 220 Projekte an der TU Berlin für die diesjährige Lange Nacht der Wissenschaften am 13. Juni 2015 vor, um die großen und kleinen Wissbegierigen in die Geheimnisse der Forschung einzuführen. Hier stellen wir einige von ihnen vor: LESERBRIEF Student der ersten Stunde Studium gegen Brennholz tui Auf unseren Facebook-Aufruf nach Geschichten und Geschichtchen vom Campus hin erreichte uns jüngst die Nachricht eines „Studenten der ersten Stunde“. Er erzählt, wie das Leben auf dem Campus nach dem Krieg wieder auflebte: Ihre Campusreporterin Christine fragte neulich nach interessanten Entdeckungen oder Anekdoten. Ich weiß nicht, ob Sie sich für „olle Kamellen“ interessieren: Wir Studenten der „ersten Stunde“ nach Kriegsende, die wir unser Studium am 1. April 1946 aufnahmen, hatten uns gleich nach der Rückkehr aus dem Krieg Ende 1945 angemeldet. Vor Aufnahme mussten wir Arbeitsleistung erbringen. Fünf von uns wurden eingeteilt, Bäume zu zersägen. Da uns nur eine Säge und ein Beil zur Verfügung standen, war die Tagesleistung nicht allzu hoch. Immerhin reichte sie so weit, dass jeder von uns am Abend eine Aktentasche voll Brennholz mitnehmen konnte. Ich selbst habe dann zwei Semester Bauingenieurwesen und dann Mathematik studiert und schloss 1952 als Dr.-Ing., Fachrichtung Mathematik, ab. Während des Studiums und danach war ich etliche Jahre Hilfsassistent und Assistent am Lehrstuhl für Geometrie. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Goebel e. V., wählten für die Veranstaltung kein klassisches Vortrags- oder Diskussionsformat. Sie konzipierten den Abend stattdessen als einen Marktplatz, auf dem die eingeladenen Expertinnen und Experten an 40 Tischen dem Publikum ihr Wissen in fünf Runden anboten. Pro Runde hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich für die Dauer von 25 Minuten zu einem Preis von 1 Euro einen Tisch zu sichern, um mit einer Expertin oder einem Experten ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig konnten die Gespräche auf acht Kanälen per Kopfhörer mitverfolgt werden. Die aufgezeichneten Dialoge stehen in einem Audioarchiv zur Verfügung. Christine Ruhfus-Kirsch http://dialog-extrem.strikingly.com/ Ein Kleinod der TU Berlin feiert Geburtstag Spielerisch Wissen erlangen zu sozialen, ökonomischen und technischen Fragestellungen – dies können die LNDW-Besucherinnen und -Besucher bei dem Projekt „Blue Engineering – Ingenieurinnen und Ingenieure mit sozialer und ökologischer Verantwortung“ im Haus der Maschinen. „Wir haben Kartenspiele wie Quartett, bei denen es um Ökobilanzen und Kraftwerke in Deutschland geht. Analog zu dem Spiel ,Black Stories‘ gibt es die Blue Stories. Hier müssen Fragen beantwortet werden wie zum Beispiel: Warum stranden in Spanien Wale? Oder wie kann man in Wellblechhütten in armen Ländern nahezu gratis Licht erzeugen? Und es gibt auch etwas zu gewinnen“, freut sich André Baier aus dem Blue-Engineering-Team. am Die Segeljacht „Pinguin“ wird neunzig Die alte Dame ist noch immer elegant und voll aufgetakelt einfach wunderschön! Entworfen wurde sie von dem bedeutenden Jachtkonstrukteur Henry Rasmussen, dessen Werft Abeking & Rasmussen sie 1925 baute. Mit 12,9 Meter Länge, 2,5 Meter Breite und einer Segelfläche von 60 Quadratmetern entsprach sie der Bootsklasse Nationaler Kreuzer, das sind schlanke Segeljachten, die besonders für Binnengewässer geeignet sind. Erstbesitzer war ein segelbegeisterter Ingenieur aus Charlottenburg, der die Jacht nach Berlin holte. Heute gilt die „Pinguin“ als letzter der 60er Nationalen Kreuzer der Havel, der noch die Schönheit und Eleganz der traditionellen Holzjachten aufweist. Ihr außerordentlicher historischer Wert ist unbestritten. Nach glanzvollen Erfolgen – in den Dreißigerjahren war sie eine der schnellsten Segeljachten auf der Havel – ein jähes Ende: Kurz vor Kriegsende sank die „Pinguin“ im Stölzensee, wurde wieder geborgen und nach dem Krieg durch DDR-Behörden in Besitz genommen. In den Fünfzigerjahren holte sie der damalige Eigner nach Westberlin zurück. Die TU Berlin übernahm die Jacht in den Siebzigerjahren, wo sie seitdem im Rahmen der Zentraleinrichtung Hochschulsport/ ZEH der Segelausbildung dient und Seglern zur Verfügung steht. An der TU Berlin fand sich schnell eine Gruppe segelbegeisterter Studenten, Alumni und Liebhaber traditioneller Jachten – die sogenannte Pinguin- © TU Berlin/PR/Ali Mercan www.isr.tu-berlin.de/publikationen ZUM ORT DER KOLLEKTIVEN WISSENSPRODUKTION wurde der Lichthof der TU Berlin beim 1. Berliner Dialog Extrem am 15. April 2015. Unter dem Motto „Miete und andere Missverständnisse“ diskutierten Expertinnen und Experten sowie die Berliner Öffentlichkeit angesichts des steigenden Drucks auf den Berliner Wohnungsmarkt und des durch verschiedene Vereine und Initiativen angestrengten „Mietenvolksentscheids“ Positionen aus Politik und Verwaltung, Kunst und Kultur sowie Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Organisatoren des Abends, das „Institut für alle Fragen und Antworten – Chair for Urban Design and Urbanization“ am Institut für Architektur der TU Berlin sowie openBerlin © Sören Hese Nutzerinnen und Nutzer an eine schnelle, kostengünstige und komfortable Fortbewegung steigen. Daher ist sowohl die Weiterentwicklung bestehender als auch die Einführung neuer Verkehrssysteme notwendig. Frieder Kremer hat sich in seiner Abschlussarbeit am TU-Institut für Stadt- und Regionalplanung mit Seilbahnen als Innovation für städtische Mobilitätssysteme auseinandergesetzt. Er räumt dabei den Trugschluss aus, dass sich Seilbahnen ausschließlich für alpine Tourismusgebiete eignen. Hierfür beleuchtet er die Vor- und Nachteile der Technologie und untersucht, inwiefern Seilbahnen im urbanen Personennahverkehr sinnvoll eingesetzt werden können. Beispielprojekte veranschaulichen die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Die Arbeit „Innovation Seilbahn. Potentiale für den urbanen Personennahverkehr und Positionen der beteiligten Akteure“ ist in der Reihe ISR Impulse Online des Instituts für Stadt- und Regionalplanung erschienen und kann kostenfrei heruntergeladen werden. © Institut für alle Fragen und Antworten/Chair of urban design tui New York, London und Rio haben eine, in Hamburg war sie stark umstritten, Koblenz behält seine: Urbane Seilbahnen sind heute bereits weltweit im Einsatz und bieten dabei große und vor allem neue Potenziale für den urbanen Verkehr. Dennoch haftet ihnen immer noch das Image eines reinen Touristentransportmittels für alpine Wintersportregionen an. Die Mobilität in urbanen Räumen befindet sich im Spannungsfeld zwischen Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Verkehrssysteme stoßen vielerorts an ihre Leistungsgrenzen, während gleichzeitig die Ansprüche der © TU Berlin/PR/Ali Mercan Buchtipp TU intern · Nr. 5/Mai 2015 Einladung zum Schnupper-Törn: die „Pinguin“ in Fahrt Gruppe. Heute zählt sie fünfzehn Mitglieder, die sich um die Bootspflege kümmern, die Einsatzbereitschaft des Bootes garantieren, im Winter für die umfangreichen Instandhaltungsmaßnahmen sorgen – sich für die Jacht also voll verantwortlich fühlen: „Es ist jedes Jahr dasselbe: Wenn die ,Pinguin‘ aus dem Wasser gehievt wird, kommt bei uns Melancholie auf. Das monatelange Warten bis zum nächsten Törn vertreibe ich mir damit, dass ich an Wintertagen mit den anderen unser ,Baby‘ pflege und wir uns auf den ersten Törn auf dem Wannsee und der Havel freuen“, gibt ein Mitglied der Pinguin-Gruppe die Stimmung wieder. Der TU-Hochschulsport bietet eine breite Auswahl für Segelinteressierte: Schnupperfahrten zum Kennenlernen, Herzlich willkommen im TU BERLIN SHOP Skipperausbildung und auch einen Boots-Charter. Das derzeit größte Anliegen der Gruppe ist jedoch, die „Pinguin“ auch langfristig voll nutzen zu können. Dafür muss dringend ein Refit, das heißt die komplette Bootsüberholung und die Erneuerung von Rumpf, Deck, Kajüte und Takelage, durchgeführt werden. Für die Restaurierung der „Pinguin“ werden Spenden gesammelt, und Unterstützer sind zur tatkräftigen Mithilfe eingeladen. Für dieses Jahr ist ein Tag der offenen Tür geplant, der Interessierten die Möglichkeit gibt, die wunderschöne Jacht kennenzulernen. Michael Engberding/cp www.tu-berlin.de/menue/service/ campus-leben/sport_kultur www.pinguin-seefahrtkreuzer-berlin.com AB DE TEIL R T UN GE E U INT RHA BERL N ERE LTE IN N RA SSA BA NT TT E E Nette Ideen und praktische Artikel in hoher Qualität zeichnen das Sortiment im Shop der Technischen Universität Berlin aus. Über 50 Qualitätsprodukte, die zeigen, wo ihr studiert und womit ihr Spaß habt. Wann Wo TU-Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135 Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10.00–15.30 Uhr Online-Shop www.tu-berlin-shop.de Eine Stadt mit Spielplätzen an jeder Ecke, vielen Bäumen und ohne Autos? Solche Vorstellungen können Kinder im Projekt „Bau dir deine Stadt!“ im Haus der Stadt am Modell umsetzen. „Kinder ab sieben Jahren sind eingeladen, zu überlegen, was man in einer Stadt benötigt. Das können Wohnhäuser, Spielplätze oder Supermärkte sein.Wo dies alles in einer Stadt am sinnvollsten angeordnet sein soll, wägen sie dann ab und entscheiden. Mit Holzbausteinen können sie schließlich die Gebäude auf einem Grundriss bauen“, erklärt Susanne Thomaier vom Fachgebiet Stadt- und Regionalökonomie. TU Berlin bei Facebook Folgen Sie unserer Campusreporterin bei Facebook! Auf den Facebook-Seiten der TU Berlin berichtet Campusreporterin Christine über Neuigkeiten aus der Universität, erzählt Geschichten vom Campus und weist auf Veranstaltungen hin. Sie können auch dabei sein. Schreiben Sie uns interessante Entdeckungen oder spannende Anekdoten vom Campus. www.facebook.com/TU.Berlin Schluss Die nächste Ausgabe der „TU intern“ erscheint im Juni. Redaktionsschluss: 3. Juni 2015
© Copyright 2024 ExpyDoc