Mai 2015 - Pressestelle

Unter einem Dach
Intelligentes System
Leichtigkeit von Beton
2016/17 soll in Berlin ein neuer
Master-Studiengang Public Health
eingerichtet werden, an dem drei
Hochschulen beteiligt sind.
TU-Professor Reinhard Busse über die
Zukunftspläne
Seite 2
Die TU Berlin arbeitet an einem
Übernahmekonzept für ihre Auszubildenden und wünscht sich die
Unterstützung aus Verwaltung und
Fakultäten
TU-Studierende entwarfen einen
Themengarten aus Beton – und
gewannen einen Gestaltungswettbewerb. Nun ist der Garten auf der
BUGA 2015 in Brandenburg an der
Havel zu sehen
Seite 7
Seiten 4 und 5
© TU Berlin
DIE HOCHSCHULZEITUNG DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN
© TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt
© pixelio/Martin Büdenbender
Nr. 5/Mai 2015
© TU Berlin/PR/Ali Mercan (2)
RANKINGS
RANKING
Der Roboter mit den weichen Händen
230 Lange-Nacht-Projekte in 22 Häusern –
LNDW-Ticket enthält Rabatt für die Berliner Museumsnacht
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Quality and
Usability
Lab.
Er liebt es, den
Computer mit
seinen Blicken
zu steuern. Für
ihn ist die Computersteuerung
mittels
EyeTracking „eine
interessante
E r fa h ru n g,
weil man mit
einem Computer interagieren kann,
ohne ihn zu berühren. Das ist zwar
Das Präsidium möchte sich
bei allen TU-Mitgliedern für ihre
harte Arbeit und ihr Engagement
bedanken und lädt daher zum
Ende des Semesters zum TU-Sommerfest ein. Bei Musik, Snacks,
Boule und Tischtennis sowie interessanten Gesprächen soll auch
das Wir-Gefühl gestärkt werden.
Die Initiativen unter dem Motto
„sense of belonging“, die sich im
vergangenen Jahr gebildet haben,
werden sich vorstellen – die AG
Internationalisierung und die AG
Studierendenbindung bieten MitMachaktionen an. Alkoholfreie
Getränke und Essen sind frei.
tui
Zeit: 9. Juli 2015, ab 15 Uhr
Ort: Campus hinter dem Hauptgebäude
von erzählt die berührende Geschichte
von Dindia und Anna Gutmann und
ihrem Start-up ReMoD (siehe Seite 3).
Damit Besucherinnen und Besucher
gut informiert durch die klügste Nacht
an der TU Berlin kommen, wurden die
mehr als 230 Projekte in 22 Häusern
wieder übersichtlich aufbereitet. Das
Programm liegt dieser Ausgabe von
„TU intern“ bei. Außerdem ist es online und auf Facebook zu finden. Neu
in diesem Jahr ist, dass mit dem LNDWTicket auch die Berliner Museumsnacht
am 29. August 2015 besucht werden
kann. Es gibt einen Rabatt von 4 Euro.
www.lndw.tu-berlin.de.
TU Berlin ist MINTernational
TU-SOMMERFEST
Boule, Snacks
und gute
Gespräche
sehr ungewohnt, macht aber viel
Spaß“, erzählt er. Die LNDW-Besucher können im Haus des vernetzten
Lebens diese Erfahrung machen und
beim Projekt „Wenn Blicke t(r)öten
– Computersteuerung mit Eye-Tracking“ ein Browserspiel nur mit den
Augen spielen.
Der Roboter mit den weichen Händen
wurde von den Forschern des Robotics
and Biology Laboratory entwickelt.
Was er alles kann, wird er in der Wissenschaftsshow zeigen, durch die rbbModeratorin Shelly Kupferberg (Foto
rechts) führen wird.
Und zu welchen ungewöhnlichen Allianzen die Lange Nacht geführt hat, da-
50 000 Euro Förderung für Anerkennungsdatenbank „Punktlandung – credits transfer“
Auslandsaufenthalte
gen und Module erarbeitet und
während des Studiums sind
online abgebildet werden, die
Studierende im Rahmen von
beliebt, die Anerkennung
Austausch- und Dual-Degreeder im Ausland erbrachten Studienleistungen an
Programmen absolviert und in
der
Heimathochschule
der Vergangenheit bereits für
ist jedoch oft schwierig.
Module an der TU Berlin anerHier setzt die Datenbank
kannt bekommen haben. Inte„Punktlandung – credits
ressierte Studierende können
transfer“ des Akademidiese einsehen. Gleichzeitig
schen Auslandsamtes der
erhalten die mit der AnerkenTU Berlin an. Im Rahmen
nung betrauten Stellen der Unides Wettbewerbs „MINTerversitätsverwaltung konkrete
Handreichungen zu Anerkennational Digital“ des Stif- Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Studium und Lehre,
nungen, beispielsweise im Beterverbandes für die Deut- und Dr. Carola Beckmeier, Leiterin des Akademischen Auslandsamts
reich Credits- und Notenumsche Wissenschaft wurde
das TU-Projekt kürzlich zu einem von speziell für Studierende der MINT-Fä- rechnungsempfehlungen. Als Resultat
acht Wettbewerbssiegern gekürt und cher attraktiver zu machen“, freut sich sollen sowohl die Anerkennungsquote
erhält nun eine Förderung in Höhe Dr. Carola Beckmeier, die Leiterin des von im Ausland erbrachten Studienleistungen als auch die Transparenz
von 50 000 Euro. „Die Auszeichnung Akademischen Auslandsamtes.
ist eine wichtige Unterstützung unse- Mittels der Datenbank soll eine Zu- der Anerkennungspraxis an der TU
rer Maßnahmen, das Auslandsstudium sammenstellung der Lehrveranstaltun- Berlin steigen.
fri
© Stifterverband/David Ausserhofer
Die TU Berlin
steht in der Gunst der
Besucherinnen
und
Besucher der Langen
Nacht der Wissenschaften (LNDW) ganz weit
oben. Seit Jahren gehört
sie zu den meistbesuchten Wissenschaftseinrichtungen. Dass das so ist,
verdankt sich vor allem
dem unermüdlichen Engagement der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und anderen
TU-Beschäftigten.
Einer von ihnen ist Marc Halbrügge (Foto links),
sn/cr
Weltweit
dreimal Top 50
Die neue Ausgabe des „QS
World University Ranking by Sub
Subject“ bescheinigt der TU Berlin
Spitzenleistungen in 13 von 36
untersuchten Fächern. Am besten
schnitten Elektrotechnik (weltweit
Rang 44), Maschinenbau/Luft
Maschinenbau/Luftfahrttechnik/Produktionstechnik
(49) und Mathematik (49) ab. In
Elektrotechnik und Mathematik
liegt die TU Berlin im deutschland
deutschlandweiten Vergleich auf Platz zwei, in
Maschinenbau auf Platz sechs. In
den Fächern Architektur, Chemie,
Chemieingenieurwesen, Informa
Informatik und Materialwissenschaften
sowie der Fachgruppe Statistik/Un
Statistik/Unternehmensforschung wurde jewei
jeweils die Ranggruppe 51–100 erreicht,
in Agrar- und Forstwissenschaften
sowie Physik und Astronomie die
Ranggruppe 101–150 und für Bau
Bauingenieurwesen sowie Geografie
die Ranggruppe 151–200. Für die
„QS World University Rankings
by Subject“ werden jährlich das
akademische Ansehen, das Ansehen bei Arbeitgebern und die
wissenschaftlichen Zitationen pro
Veröffentlichung untersucht.
fri
INFORMATIK ÜBERZEUGT
IM CHE-RANKING
Im Hochschulranking 2015 des Centrums für Hochschulentwicklung
(CHE) erreicht die TU Berlin in der
Informatik bei sechs Indikatoren die
Spitzengruppe, drei mehr als 2012.
Auch Mathematik schneidet mit vier
Spitzenplätzen gut ab. In beiden
Fächern werden unter anderem die
internationale Ausrichtung (Master), Forschungsgelder pro Wissenschaftler sowie Promotionen pro
Professor als hervorragend eingestuft. Beim CHE-Ranking werden
Fächer alle drei Jahre anhand von
Online-Befragungen von Studierenden und Professoren bewertet und
durch Angaben zu Ausstattung und
Forschungsgeldern ergänzt.
ERNEUT MEHR DRITTMITTEL
Mit 178,9 Millionen Euro standen
den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Berlin im Jahr
2014 2,8 Prozent mehr Drittmittel
zur Verfügung als 2013. Im FünfJahres-Vergleich beträgt die Steigerung 42,6 Prozent. Die höchsten
Summen verbuchen die Fakultäten
Elektrotechnik und Informatik
(41,1 Millionen Euro) sowie Mathematik und Naturwissenschaften (36
Millionen Euro). Die höchsten Steigerungsraten weisen die Fakultäten
Wirtschaft und Management (plus
17,4 Prozent) und Geisteswissenschaften (plus 14,6 Prozent) auf.
Der größte Teil der Mittel kam wie
in der Vergangenheit vom Bund
und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Deutlich gesteigert wurde der Anteil aus der Europäischen Union, um 19,5 Prozent
auf jetzt 33,3 Millionen Euro.
www.topuniversities.com/subject-rankings
www.zeit.de/hochschulranking
AKTUELL
Seite 2
BERLIN SCHOOL OF PUBLIC HEALTH
Neue Dekane
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
© TU Berlin
Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften
Dekan: Prof. Dr.
Michael Gradzielski
Prodekan für Forschung: Prof. Dr.
Dieter Breitschwerdt; Prodekan für
Studium und Lehre: Prof. Dr. Reinhard
Nabben
Fakultät III Prozesswissenschaften
Dekan: Prof. Dr.-Ing.
Felix Ziegler
Prodekan für Finanzen: Prof. Dr.-Ing.
Stephan Drusch; Prodekanin für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Claudia
Fleck; Prodekan für Forschung: Prof.
Dr.-Ing. Juri Rappsilber
Fakultät IV Elektrotechnik und
Informatik
Dekan: Prof. Dr.
Odej Kao
Prodekan für Forschung: Prof.
Dr.-Ing. Sebastian Möller; Prodekan
für Studium und Lehre: Prof. Dr.-Ing.
Uwe Nestmann
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
© privat
Fakultät V Verkehrs- und
Maschinensysteme
Dekan: Prof. Dr.-Ing.
Henning Meyer
Prodekan für Forschung: Prof. Dr.-Ing.
Dieter Peitsch; Prodekan für Studium
und Lehre: Prof. Dr.-Ing. Utz von
Wagner
Fakultät VI Planen Bauen Umwelt
Dekan: Prof. Dr.
Johann Köppel
Prodekan für Forschung: Prof. Dr.
Yuriy Petryna; -Prodekan für Studium
und Lehre: Prof. Jörg Stollmann;
Prodekan für wissenschaftlichen
Nachwuchs: Prof. Dr. Gerhard Franz;
Prodekanin für Weiterbildung: Prof. Dr.
Kristin Wellner
Zentralinstitut El Gouna
Direktor: Prof.
Dr.-Ing. Uwe Tröger
Stellvertreter und
-vertreterin: Prof.
Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Prof.
Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, Prof. Dr.
Tetyana Morozyuk
www.tu-berlin.de/?id=19042
Werden weitere, auch außeruniversitäre
Akteure einbezogen?
Wir haben bereits ein Curriculum skizziert. Und um unser Programm in Lehre und Forschung umzusetzen, werden
tatsächlich auch andere Partner für
spezifische Themen eine Rolle spielen.
Zunächst aber durchforsten wir die
Fachgebiete der drei Partner nach Gebieten, die das Curriculum thematisch
bereichern und füllen können. In der
Forschung ist die Einbeziehung nichtuniversitärer Partner deutlich wichtiger.
Welche Aufgaben kann die TU Berlin für
den neuen hochschulübergreifenden Studiengang Public Health übernehmen?
Public Health beschäftigt sich mit Fragen wie: Was macht krank, was erhält
gesund? Der Blick ist dabei gerichtet
auf die Gesamtbevölkerung. Welchen
Einfluss haben Einkommen, soziale
Verhältnisse, auch Klimaveränderungen? Wo müssen Ärzte, Krankenhäuser angesiedelt sein? Wieso gibt es in
den wohlhabenden, gesündesten Gebieten die größte Ärztedichte? Und
wie gestaltet man das System, um sie
genau dorthin zu bringen, wo sie am
dringendsten benötigt werden? Welche Anreize muss man setzen? Welche
Leistungen gehören in ein System, das
der Gesunderhaltung dient? Es werden
Kosten-Nutzen-Analysen erarbeitet,
Präventionsmaßnahmen entwickelt
Fit im Job
Die „Aktive Bewegungspause“ des TU-Sports in Zahlen
In den vergangenen Monaten
führte der TU-Sport die „Aktive Bewegungspause am Arbeitsplatz“ (fit
TU work) durch. Trainerinnen und
Trainer besuchten Teams in ihren Büros und Werkstätten, eine Maßnahme
der individuellen Gesundheitsförderung, die neben der Fitness auch die
Zufriedenheit und den Teamgeist stärken sollte. Es gab viele Rückmeldungen, viele Teams konnten angeleitet
werden, nach den Besuchen selbstständig mindestens einmal wöchentlich zusammenzukommen, um sich
einige Minuten gemeinsam zu dehnen, zu strecken und sich ein wenig
gemeinsam mit Spaß zu bewegen. Der
TU-Sport möchte die Maßnahme gern
weiterführen und Auffrischungskurse
systematisieren. Die Ergebnisse, die
er erfragt und nun zusammengefasst
hat, sprechen dafür:
Um neue Medikamente, Heilmittel oder Anwendungen ins Gesundheitssystem, zum Beispiel in Krankenhäuser, zu integrieren, bedarf es sowohl
neuer Studien zur Notwendigkeit als auch neuer Anreizsysteme zur Übernahme
und getestet und vieles mehr. Solche
gesundheitsökonomischen Überlegungen, die zu einem umfassenden Studiengang dazugehören, werden in der
Charité nicht hinreichend behandelt.
Diese Expertise bringen primär wir
ein. Hinter dem gesamten Studiengang steckt neben der Bevölkerungsperspektive ja eine Systemperspektive: Leistungsfähigkeit, Qualität und
Ergebnisse eines funktionierenden
NACH gefragt bei …
Prof. Dr. med. Reinhard Busse,
TU-Fachgebiet Management im
Gesundheitswesen, Leiter eines der
vier Gesundheitsökonomischen
Zentren des BMBF in Deutschland
und Sprecher der Berlin School of
Public Health
Gesundheitssystems müssen in einem
angemessenen Verhältnis zu dem investierten Geld stehen.
Sie sind auch Sprecher eines von bundesweit vier Gesundheitsökonomischen Zentren, die seit 2012 vom BMBF gefördert
werden. Ihr Zentrum hat die Leistungsmessung von Gesundheitssystemen im
Fokus. Inwiefern greift dies mit der neuen
Kooperation ineinander?
Der neue Master-Studiengang soll ein
grundständiger sein. Welche Voraussetzungen brauchen die Interessenten?
Der Studiengang wird so gestaltet,
dass er für Absolventen verschiedener Fachrichtungen interessant ist,
zum Beispiel für TU-Studierende, die
sich bereits jetzt mit Gesundheitsthemen beschäftigen und die in meine
Kurse kommen, also BWL- und Economics-Studierende oder Wirtschaftsingenieure. Sie beschäftigen sich zum
Beispiel mit der Bewertung von Gesundheitstechnologien: Nach welchen
Kriterien wird ein neues Arznei- oder
Hilfsmittel eingeführt, wie wird es finanziert? Sind die Krankenkassen
involviert? Welche Anreize brauchen
Krankenhäuser, um diese Leistungen
zu erbringen? Und selbstverständlich
die Bachelor aus den beiden anderen
Institutionen mit ihren spezifischen
Themen. Wir werden etwa 60 Studierende pro Jahrgang aufnehmen
können. Gemeinsam entwickeln wir
dafür derzeit verpflichtende Kernmodule sowie Basismodule, um allen eine gemeinsame Grundlage zu
ermöglichen. Denn die Leute kommen ja mit Vorkenntnissen aus den
unterschiedlichsten Bereichen: Medizin, Gesundheitswissenschaften und
-technologien, Betriebswirtschaft und
Wirtschaftsingenieurwesen.
Die Gesundheitsökonomischen Zentren werden für acht Jahre gefördert,
Ziel ist aber die Verstetigung. Die
BSPH bietet nun auch die Möglichkeit,
als hochschulübergreifende Plattform
dem Gesundheitsökonomischen Zentrum Berlin auf lange Sicht ein Dach
zu geben. Die beiden Einrichtungen
sollen sich so ergänzen.
Was sind die nächsten Schritte?
Geplant ist der Auftakt des Studiengangs zum Wintersemester 2016/17.
Das ist ein durchaus ehrgeiziges Ziel.
Bis dahin ist – da ja drei Institutionen
mit unterschiedlicher Organisation
und Philosophie beteiligt sind – noch
viel Koordination und Austausch notwendig, was überall bereits angelaufen ist. Wir müssen auch sehen, ob die
vorhandenen Professuren alle Bereiche abdecken können oder ob auch
von vornherein die eine oder andere
neu geschaffen werden muss. Ich habe
aber die Hoffnung, dass dieses Dreiergespann es uns erleichtert, auch externe Förderer zu interessieren, also zum
Beispiel Stiftungen.
Vielen Dank!
Das Gespräch führte Patricia Pätzold
Apropos Gesundheit
638
BESCHÄFTIGTE
wurden in
pp
„ 28
„ 3 DURCHGÄNGEN
Anmelden zum Firmenlauf
bewegt
GEBÄUDE wurden besucht
Die Fakultäten und die ZUV nahmen
kostenfrei und als Bestandteil der Arbeitszeit teil
zur
VERBESSERUNG von
TEAMGEIST und
KOMMUNIKATION
„
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
Prodekan für
Forschung und
Internationalisierung: Prof. Dr. Jan
Kratzer; Prodekan für Studium: Prof.
Dr. Georg Meran; Prodekan: Prof. Dr.
Frank Straube
Die BSPH wurde neu gegründet,
um gemeinsam einen konsekutiven
Master-Studiengang aufzubauen. Das
entspricht auch einem bereits lange
Jahre gehegten Wunsch der Senatsverwaltung. In diesem Rahmen sollen die
vielen Aktivitäten im Berliner Raum
mittelfristig gebündelt und sichtbar
gemacht werden. Diese beiden Faktoren werden die Grundlage sein, attraktive Professuren in diesem Bereich zu
schaffen, die dann wiederum dem Studiengang zugutekommen werden. Ein
gemeinsamer Bachelor-Studiengang
wurde verworfen, da der Bedarf hier
nicht dringlich ist. ASH und Charité
bieten bereits sehr spezifische Studiengänge an. Unsere thematisch sehr
breit aufgestellten Bachelor-Absolventen ergänzen dann das Feld.
„
© TU Berlin/PR
Fakultät VII Wirtschaft und
Management
Dekan: Prof. Dr.
Frank Heinemann
Herr Professor Busse, im April 2015 hat die
TU Berlin mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Alice Salomon Hochschule (ASH) die Berlin School of Public
Health, kurz BSPH, neu konstituiert. Sie
gehören mit den Professoren Uwe Bettig
von der ASH sowie Adelheid Kuhlmey
und Jacqueline Müller-Nordhorn von der
Charité dem vierköpfigen Direktorium als
Sprecher an. Welche grundsätzlichen Aufgaben soll diese Einrichtung haben?
© pixelio/Martin Büdenbender
Prodekan für Studium
und Lehre: Prof.
Dr. Friedrich Steinle; Prodekan für
Forschung: Prof. Dr. Stefan Weinzierl;
Prodekanin für Internationales und
Gleichstellung: Prof. Dr. Sabine Hark
2016/17 soll ein neuer Master-Studiengang eingerichtet werden, an dem drei Hochschulen beteiligt sind
„
MOTIVATION: Gesünder
leben und Entspannung
14 %
der Gruppen
haben die
Übungen in ihren
ARBEITSALLTAG
integriert
Grafik: omnisatz
Fakultät I Geistes- und
Bildungswissenschaften
Dekan: Prof. Dr.
Thorsten Roelcke
Ein Dach für die Berliner Gesundheitsökonomie
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
tui Die Fakultäten der TU Berlin haben
entschieden, wer in den kommenden
zwei Jahren ihre Geschicke lenken soll. Die
aktuellen Ergebnisse dieser und weiterer
Wahlen finden Sie auch auf der Webseite
des Wahlamtes und der Geschäftsstelle
des Zentralen Wahlvorstandes.
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
tui Am 12. Juni 2015 will die TU Berlin wieder, wie im vergangenen Jahr,
am Berliner Firmenlauf teilnehmen: mit
einem der größten Teams. 2014 gab es
450 „Mitläuferinnen“ und „Mitläufer“.
Die Zentraleinrichtung Hochschulsport
meldet alle Beschäftigten der TU Berlin
zentral an, sodass alle, die sich bis zum
29. Mai 2015 über die Webseite des TUSports anmelden, automatisch für den
Firmenlauf registriert werden und keine
Startgebühr zahlen müssen.
Eine zusätzliche Meldung über die Webseite des Veranstalters ist dann nicht mehr
notwendig. Los geht’s am 12. Juni um
19.30 Uhr direkt vor dem Brandenburger Tor, der Lauf endet dort um 22 Uhr.
Die knapp sechs Kilometer lange Strecke
kann entweder laufend, walkend, auf Inlineskates, mit dem Rollstuhl, dem Einrad
oder dem Handbike absolviert werden.
[email protected]
www.tu-sport.de
FORSCHUNG
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Seite 3
„Die Welt wackelt
gar nicht mehr“
Junge Wissenschaft
Beschleunigung
des Radverkehrs
tui Die Lichtsignalanlage (LSA)Steuerung an innerstädtischen
Knotenpunkten ist vor allem auf
die Belange des motorisierten Indi
Individualverkehrs oder des ÖPNV aus
ausgerichtet. Hinsichtlich eines schnel
schnellen und haltfreien Vorankommens
erhält der Radverkehr in der Regel
keine besondere lichtsignaltech
lichtsignaltechnische Berücksichtigung. Daraus
Verbesserungspotenlässt sich das Verbesserungspoten
Maßnahzial durch optimierende Maßnah
men in der Lichtsignalsteuerung
TU-Wissenschaftler halfen, dass
Dindia Gutmann wieder laufen
kann. Am Anfang dieser
Geschichte stehen eine
mutige Mutter und ein
Plakat zur Langen
Nacht der Wissenschaften
Anna Gutmann stand irgendwann mit Batterie,
Taschenlampe und Quecksilberschalter in einem
Büro des TU-Fachgebietes Medizintechnik und
bat um Hilfe
Die Flucht war ein Teil der Lösung, die Weste der
andere. Das kleine schwarze Ding schnallt man
sich einfach um. Es besteht aus einer Steuereinheit zum Einstellen der Parameter, einem Messsystem und zwei Elektrodenpaaren, die am linken
und rechten Schlüsselbein angebracht werden. Die
jetzige Weste ist das Ergebnis einer nunmehr siebenjährigen Zusammenarbeit der beiden Frauen
mit der TU Berlin.
Begonnen hat sie 2008. Damals verhakten sich Anna
Gutmanns Augen an dem Wort „Medizintechnik“
auf einem Plakat zur Langen Nacht der Wissenschaften. Sie recherchierte und stand irgendwann im Büro
von Dr. Wolfram Roßdeutscher. Der wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet Medizintechnik von
Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft forscht zu Hilfsgeräten
für Menschen mit einer körperlichen Behinderung.
Anna Gutmann hatte eine Batterie, eine Taschenlampe und einen Quecksilberschalter, die sie irgendwie
Martin Mroß
© TU Berlin/PR/Ali Mercan
Mittlerweile ist aus dem Mädchen eine schöne
junge Frau geworden, und die Ärzte haben sich
vorerst gründlich geirrt. Sie sitzt nicht im Rollstuhl, sondern geht in ihrer Freizeit ausgiebig
wandern. Als wir Dindia Gutmann zum ersten
Mal treffen, ist sie soeben von einer Tour durch
Litauen zurückgekehrt. Jeden Tag war sie bis
zu 14 Kilometer unterwegs. Und klettern war
sie auch schon. Nach medizinischem Ermessen ist das für Hemiparese-Patienten, so der
medizinische Fachbegriff für dieses Leiden,
eigentlich eine Unmöglichkeit. Ein Wunder
also? „Nein“, sagt die 24-Jährige nüchtern,
„kein Wunder, sondern viele Jahre hartes Training
mit meiner Mutter und dieser Weste.“
Die Weste ist eine Entwicklung ihrer Mutter gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Berlin. Vielleicht
hat sie Dindia Gutmann auch das Leben gerettet.
Aber greifen wir der Geschichte nicht vor.
Als Dindias Mutter, Anna Gutmann, beobachtete,
dass mit ihrem Baby etwas nicht stimmte, weil es
nicht krabbeln wollte, und schließlich Hemiparese
diagnostiziert wurde, war das ein Schock. Eine zweite Schockwelle erschütterte die Frau, als die Ärzte sie
damit konfrontierten, dass es keine Chance auf Heilung gäbe, weil Gehirnareale auf ewig kaputt seien.
Doch dem trostlosen ärztlichen Mantra widersetzte
sich Anna Gutmann kategorisch. Das vermeintlich
Unvermeidliche zu akzeptieren, dazu war Anna
Gutmann nicht vernünftig genug. Sie wollte nicht
zusehen, wie ihr Kind mit zehn Jahren depressiv vor
dem Fernseher verkümmerte. Denn die Folgen der
Lähmung wirkten mittlerweile schwerer als die Lähmung selbst. „Dindia befand sich in einer verheerenden Abwärtsspirale. Da das linke Bein gelähmt ist,
wurden die entsprechenden Muskeln nicht aktiviert.
Die Folge waren eine schiefe Körperhaltung und falsche Bewegungen. Dies wiederum schädigte Gelenke und Wirbel. Das Laufen fiel immer schwerer. Die
spastischen Anfälle mehrten sich. Immer öfter war
sie im Krankenhaus“, erzählt Anna Gutmann. Das
Mädchen dachte an Selbstmord.
Als die Ärzte das Kind 2001 in die Psychiatrie einweisen wollten, ergriff Anna Gutmann die Flucht.
Von einem Tag auf den anderen verließ sie Wien, wo
sie damals lebten, Richtung Berlin. Anna Gutmann
hatte nichts, als sie an der Spree ankam – kein Geld,
keine Wohnung, keine Arbeit –, „nur die Überzeugung, dass mein Kind in keine Anstalt gehört, sondern laufen muss, nichts als laufen“, erinnert sich
die Malerin heute.
© privat
Hoffnungen haben die Ärzte
rzte Dindia Gutmann
nie gemacht. Die Strategie war vielmehr,, keine
Hoffnungen zu schüren. Dindia ist von Geburt an
halbseitig gelähmt, und ihre Kindheit war begleitet von Sätzen wie „Du wirst nie richtig laufen.
Irgendwann wirst du im Rollstuhl sitzen müssen.“
Das war vor 15 Jahren.
Mit Hilfe der Apparatur, die Dindia wie eine Weste trägt, kann sie ihre Haltung ständig kontrollieren und lange Strecken
wandern. Ihre Mutter Anna Gutmann hatte die Idee
für Radfahrende ableiten. „Ziel
des vom Bundesverkehrsminis
Bundesverkehrsministerium geförderten Projektes ist
es, am Beispiel unterschiedlicher
Berliner Streckenabschnitte allge
allgemeingültige und auf andere Stre
Strecken und Städte übertragbare Er
Erkenntnisse zur Beschleunigung des
Radverkehrs zu erarbeiten“, sagt
TU-Projektleiter Martin Mroß. Der
städtische Radverkehr wird dadurch
weiter an Attraktivität gewinnen,
weil damit auch die Reduzierung
von Abgas- und Lärmemissionen
verbunden ist.
Für sieben Streckenabschnitte wur
wurden die LSA-Steuerung und der
damit verbundene Verkehrsablauf
unter Verwendung von Verkehrs
Verkehrssimulationen analysiert, um Maß
Maßnahmen zur lichtsignaltechnischen
Radverkehrsbeschleunigung erar
erarbeiten zu können. Es wurde her
herausgestellt, welche Verbesserungen
im Verkehrsablauf des Radverkehrs
erzielt werden können, aber auch,
welche Interoperabilität der durch
besondere lichtsignaltechnische
Maßnahmen beschleunigte Rad
Radverkehr gegenüber anderen Ver
Verkehrsarten aufweist. Zukünftig sol
sollen die entwickelten Maßnahmen
auf einer ausgewählten Strecke in
Berlin im Pilotbetrieb umgesetzt
und deren Wirkung in der Realität
evaluiert werden.
Neu bewilligt
Toxine im Getreide
miteinander verlötet hatte, mitgebracht und erklärte
Roßdeutscher, dass ihre halbseitig gelähmte Tochter
damit wieder laufen gelernt habe. Stehe sie schief,
löse der Schalter einen Kontakt aus und die Taschenlampe leuchte auf. Dann wisse das Mädchen, dass es
seine Körperhaltung korrigieren müsse. Schließlich
fragte Anna Gutmann Wolfram Roßdeutscher, ob er
sich vorstellen könne, das Gerät zu verbessern.
Unter seiner Leitung begann die Forschung an diesem
Projekt. Neue Ansätze wurden ausprobiert und wieder verworfen. Letztlich blieb es bei der Grundidee
von Anna Gutmann, über Signale einen Impuls zu
geben, die falsche Bewegung zu korrigieren. Biofeedback nennt sich das Verfahren und dient der Korrektur
der Wahrnehmung von Körperhaltung und -bewegung
im Raum, weil Hemiparese-Patienten es nicht vermögen, die Bewegung der gelähmten Seite bewusst zu
steuern. Dindia Gutmann erklärt es so: „Da ich oft
schief stand, war meine Welt für mich gerade. Nun
musste ich lernen, wie schief ich zu sein hatte, damit
ich gerade stand.“ Sobald sie auch nur ein wenig aus
dem Lot ist, signalisieren die in die Weste eingearbeiteten Elektroden diese Information mit elektrischen
Reizen. Für Dindia Gutmann der „Befehl“, ihren
Oberkörper aufzurichten und die Schulter anzuheben. Das muss immer wieder trainiert werden, denn
die Lähmung wird immer bleiben. Deshalb heißt das
Gerät auch ReMoD – Remember Motion Device, Gerät zur Bewegungskorrektur.
Diese Befehle gehörten zu Dindias Kindheit wie die
abendliche Gute-Nacht-Geschichte. Anfangs war es
die Mutter, die jeden Schritt von ihr verbesserte.
Dann kam Anna Gutmann die Idee, ihre Befehle
durch ein Gerät zu ersetzen, und sie bastelte jene
abenteuerliche Apparatur zusammen. Und als sich
erste Erfolge einstellten und Dindia plötzlich registrierte: „Die Welt wackelt gar nicht mehr“, übernahm
sie selbst das Ruder. „Es gab Nächte“, erzählt Anna
Gutmann, „da stand sie an meinem Bett und sagte:
,Komm, lass uns üben!‘“ Meter für Meter eroberte
sich Dindia die Welt zurück. Sogar die spastischen
Anfälle wurden weniger.
Mutter und Tochter haben inzwischen mit Hilfe des
Gründungsservice der TU Berlin und des EXIST-Förderprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums
das Start-up ReMoD gegründet. Seit 2014 werden
am Cornelius-Institut in Solingen unter Leitung
von Prof. Dr. Frank Duesberg die Geräte klinisch
getestet.
Wolfram Roßdeutscher hat auf vielen Kongressen
über ReMoD gesprochen. Anna Gutmann war oft
dabei. Nicht selten ist sie besonders von Ärzten gefragt worden, was sie denn dazu befähige, ein solches
Gerät zu entwickeln. Sie sagte nicht, dass sie auch
Biologie studiert habe, sondern erwiderte nur: „Ich
bin Mutter.“ Die Verstörung auf den Gesichtern der
Medizinmänner hat sie dann immer ein wenig genossen.
Sybille Nitsche
Dindia und Anna Gutmann stellen ReMoD zur „Langen Nacht
der Wissenschaften“ im Haus der Ideen/TU-Hauptgebäude vor.
www.lndw.tu-berlin.de
tui Bei der Getreidelagerung ist die
Qualitätssicherung heute nach wie vor
eine besondere Herausforderung. Giftige Stoffe, zum Beispiel Schimmelpilze
(Mykotoxine), können im schlimmsten
Fall unerkannt die gesamte Produktionskette durchlaufen und sind bereits
in geringen Konzentrationen gesundheitsschädigend für Mensch und Tier.
Das TU-Fachgebiet Brauwesen unter
Leitung von Prof. Dr. Jürgen Methner
startet daher ein Projekt zur Entwicklung eines Rohstoffscreenings, das die
Lagerfähigkeit von Getreide (Braugerste) mit optisch-spektroskopischen Methoden verbessern soll. So sollen Mykotoxine und vorhandene Pilznester in
Getreidesilos frühzeitig erkannt werden
und Sortieranlagen in die Lage versetzt
werden, befallene Körner, Larven und
Puppen auszusortieren. Auch die Entstehungsbedingungen und realen Mengen
an Mykotoxinen in Getreide werden erforscht. Das Projekt „Rohstoffscreening
mit spektral-optischen Verfahren bei der
Getreidelagerung“ (OptiScreen), an dem
weitere universitäre und außeruniversitäre Partner beteiligt sind, wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit über
einer Million Euro in den nächsten drei
Jahren gefördert.
Seite 4
WIR SIND TU BERLIN
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Intelligentes
System
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Drei, die es geschafft haben
Die TU Berlin arbeitet an einem
Übernahmekonzept für ihre
Auszubildenden und wünscht sich
die Unterstützung aus Verwaltung
und Fakultäten
„WOLLT – IHR – UNS – NICHT –?“ stand
in großen Lettern auf den Pappschildern, mit denen TU-Auszubildende
bei einer Personalversammlung vor
zwei Jahren auf die Bühne traten und
so recht drastisch auf ihre Situation
aufmerksam machten: Wenn sich ihre
Ausbildung dem Ende nähert, können
viele nicht in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden, weil keine Stellen
verfügbar sind – oder die jungen Leute
und ihre Ausbilder keine Kenntnis von
vakanten Stellen in Fakultäten und Verwaltung haben. „Natürlich wollen wir
euch! Wir werden für eine bessere Vermittlung sorgen“, sagte daraufhin die
TU-Personalchefin Beate Niemann.
Heute gibt es den Entwurf einer
Dienstvereinbarung (DV) zur Stellenausschreibung, die dem Präsidium
in Kürze zur Zustimmung vorgelegt
wird. Unter anderem legt sie fest, dass
auf eine Ausschreibung verzichten
kann, wer Auszubildende direkt im
Anschluss an eine Ausbildung in ein
Arbeitsverhältnis übernimmt. „Das
geht, weil Personalrat, Frauenbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung ja bereits bei der Erarbeitung
der Dienstvereinbarung beteiligt waren“, erläutert Beate Niemann. „Der
Verzicht auf das langwierige Prozede-
Matthias Kausch, Denise Brunow und Frank Weigang
haben an der TU Berlin gelernt und sind nun in
ihrem Beruf an der Universität tätig.
Für „TU intern“ hat Ali Mercan sie besucht
Matthias Kausch …
… ist Mechatroniker am Institut für Land- und Seeverkehr,
Fachgebiet Verbrennungskraftmaschinen (rechts im Bild). Er
betreut bereits eigene Azubis.
Über eine Anzeige in der Berliner
Morgenpost bin ich damals auf
den Ausbildungsplatz an der TU
Berlin aufmerksam geworden und
habe mich auch sofort darauf beworben. Zu meinen Tätigkeiten
gehören heute unter anderem
Fräsen und Schweißen. Der Beruf
ist aber auch mit viel Verwaltungsarbeit verbunden. Es müssen zum
Beispiel viele Bestellungen ausgearbeitet werden. Ich betreue inzwischen eigene Azubis, daneben
aber auch Studierende, die hier an
ihren Projekten oder Abschlussarbeiten tätig sind. Für Fragen bin ich
immer vor Ort ansprechbar. Meine
Ausbildung hier an der TU Berlin
habe ich sehr genossen. Die Theorie und Praxis fielen bei mir anfangs
etwas auseinander, weil ich in der
Praxis sehr gut war und das Theoretische aufarbeiten musste. Mit
etwas Zeitaufwand ging das dann
aber auch. Derzeit mache ich noch
eine Weiterbildung zum „Staatlich
geprüften Techniker“ und werde
auch weiterhin hier arbeiten. Da
ich die Ausbildung schon hinter
mir habe, kann ich mich in die
Lage der neuen Azubis hineinversetzen. So versuche ich auch, diese
zu motivieren, wenn sie mal nicht
weiterkommen. Auch das Arbeitsklima gefällt mir sehr gut.
re einer Stellenausschreibung ist ein
Anreiz, der hoffentlich eine positive
Wirkung zeigt.“
Die Leiterin der Personalabteilung
Beate Niemann, die Personalratsvorsitzende Stefanie Nickel-Busse, der
Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung Philipp Wernick
sowie Ilja Bayer, Leiter des Servicebereichs Ausbildung der TU Berlin, sind
auch die wesentlichen Motoren einer
Arbeitsgruppe, die derzeit ein Konzept dafür erarbeitet, welche Schritte
unternommen werden können, um
möglichst viele Auszubildende in ein
Beschäftigungsverhältnis in der TU
Berlin zu übernehmen. Die TU Berlin
bildet in vielen Berufen deutlich über
den eigenen Bedarf hinaus aus – aber
eben auch für den eigenen Bedarf.
„Diese sehr breite Ausbildung in 17
Ausbildungsberufen ist uns ein großes
Anliegen. Wir sehen es auch als eine
gesellschaftliche Verpflichtung, uns
nicht nur der akademischen Ausbildung zu widmen sondern auch einen
Beitrag für eine Ausbildung in handwerklichen, technischen und Verwaltungsberufen zu leisten“, so Beate
Niemann. Doch der gesellschaftliche
Beate Niemann,
Personalchefin
Der Eigenbedarf an der
TU Berlin ist oft höher,
als wir selbst denken. Da
wünschen wir uns eine
engere Zusammenarbeit
mit den Fakultäten und
der Verwaltung.
Ilja Bayer,
Leiter des Servicebereichs
Ausbildung
Unsere neue Dienstvereinbarung sieht vor, dass
Stellenausschreibungen in
bestimmten Fällen wegfallen können. Ein Vorteil
für beide Seiten.
Stefanie Nickel-Busse,
Personalratsvorsitzende
An dem letzten Punkt wird im geplanten Übernahmekonzept derzeit besonders gefeilt. Es soll Beratungsangebote
für die Dienststellen beinhalten, damit
die vorhandenen Möglichkeiten transparenter werden.
„Durch eine Altersstrukturanalyse
haben wir festgestellt, dass wir vor
allem in den Verwaltungsbereichen
hohe altersbedingte Abgänge haben.
Hier gibt es also absehbar einen hohen Bedarf im eigenen Hause“, so
Beate Niemann. „Schon vor Jahren
haben wir daher die Zahl der Auszubildenden in den Verwaltungsberufen
bewusst erhöht, bilden also konkret
bedarfsorientiert aus.“ Doch dafür
werden wiederum mehr sogenannte Betriebs-/Praxisdurchlaufstellen
benötigt, um ein hohes qualitatives
Niveau der Ausbildung gewährleisten
zu können. Das Ergebnis ist, dass die
fertigen Auszubildenden sehr begehrt
sind, eine sehr hohe Vermittlungschance haben und zumeist sofort in
die Praxis übernommen werden können. „Salopp ausgedrückt: Sie gehen
weg wie warme Semmeln“, so Beate
Niemann nicht ohne Stolz. „Wir können aber unsere Ausbildungskapazitäten nicht unendlich erhöhen. Deshalb
sind wir auch sehr daran interessiert,
die TU-internen Verwaltungen und
Arbeitsstätten aufzurufen, sofern sie
sich nur irgend in der Lage sehen, Betriebsdurchlaufstellen einzurichten.“
Je besser die jungen Leute ausgebildet
seien, desto besser auch der Ertrag bei
Übernahme.
„Alles in allem wollen wir die Vermittlungsmöglichkeiten für die Auszubildenden systematisch erhöhen. Und
zwar mit einem intelligenten System,
das sich selbst trägt. Denn wir können keine Übernahmegarantien geben, wenn wir auf der anderen Seite
gezwungen sind, Stellen abzubauen.
Durch die stärkere Nutzung vakanter
Stellen kann dies kostenneutral und
bedarfsorientiert geschehen. Denn
eins ist klar: Der Bedarf ist da.“
Patricia Pätzold
Ausbildung in Zahlen
© Fotolia/PureSolution
Wir wollen möglichst
viele Auszubildende in ein
Beschäftigungsverhältnis
in der TU Berlin im
Anschluss an die Ausbildung übernehmen und
suchen dafür nach den
richtigen Wegen.
Seite 5
17 Ausbildungsberufe
bis zu
rund
160 Auszubildende jährlich
50 Prüfungen jährlich
13 hauptamtliche
und 16 verantwortliche
Ausbilderinnen und Ausbilder
Verbundausbildung
mit anderen Betrieben in Berlin
BERUFE:
• Anlagenmechaniker/-in (nicht
2015) • Baustoffprüfer/-in
(neu ab September 2015), •
Chemielaborant/-in • Elektroniker/-in
für Energie- & Gebäudetechnik
• Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste • Fachinformatiker/-in FR
Anwendungsentwicklung •
Fachinformatiker/-in FR Systemintegration • Industriemechaniker/in (nicht 2015) • ITSystemelektroniker/-in, • Maler/-in &
Lackierer/-in
• Mechatroniker/-in • Metallbauer/in • Sport- & Fitnesskauffrau/-mann •
Tischler/-in • Verwaltungsfachangestellte/-r • Werkstoffprüfer/in • Fachangestellte für Bürokommunikation (läuft aus)
Frank Weigang …
… ist Tischler in der Zentralwerkstatt Schleuseninsel, hier mit
seinem Chef Thorsten Spielhagen (links im Bild)
Meine Ausbildung war sehr gut und hat auch sehr viel Spaß gemacht.
Da ich gehörlos bin, hatte ich einen Dolmetscher, der mir bei fachlichen Angelegenheiten geholfen hat oder wenn es im Unterricht mal
zu schnell ging. Wenn meine Kollegen ganz einfach und langsam
sprechen, verstehe ich sie deutlich, auch durch Lippenablesen. Sonst
kommunizieren wir über SMS oder auf Papier. Meine Arbeit ist sehr
vielfältig. Generell schneide ich Holzplatten für Möbel zu, bediene
die CNC-Maschine, eine moderne, computergesteuerte Fräse, für
Zuschnitte oder baue Schränke und andere Möbel zusammen. Es
können Regale in Büroräumen oder auch Sitze oder Tische in Vorlesungssälen sein. Wir arbeiten überall auf dem Campus. Sobald etwas
beschädigt ist oder ausgetauscht werden muss, bekommen wir einen
Auftrag und reparieren die Stelle. Mein Traumjob ist Bauzeichner.
Irgendwann will ich mich weiterbilden, um diesen Beruf zu erreichen.
Denise Brunow …
… ist Malerin in der Zentralwerkstatt/Schleuseninsel in der Malereiwerkstatt, mit ihrem Chef André Nobel
Durch lange Suche im Internet habe ich die Malerei als Ausbildungsmöglichkeit für mich entdeckt und mich auf
die Stelle beworben. Meine dreijährige Ausbildung war ganz toll. Ich habe sehr viel dazugelernt, viele Menschen
kennengelernt und auch sehr viel direkt mit Kunden in Büros zu tun gehabt. Nach einer Weile konnte man ein
wenig aus sich herauskommen und auch mehr das Gespräch mit Leuten suchen. Die Malerei war schon immer
mein Traumberuf. Mein Arbeitstag beginnt um 6.15 Uhr und geht bis 15 Uhr. Zuerst wird die Arbeitskleidung
angezogen, anschließend werden die Arbeitsaufträge des Tages besprochen und zuletzt den Azubis und Gesellen zugeteilt. Wir sind überall auf dem Campus unterwegs und arbeiten in allen TU-Räumlichkeiten. Meine
Zukunftspläne sind allerdings noch ungewiss, da mein Vertrag bis August dieses Jahres befristet ist. Ich würde
aber sehr gerne hierbleiben und hoffe, dass der Vertrag verlängert wird.
© TU Berlin/PR/Ali Mercan (3)
Gedanke beinhalte gleichzeitig eine
Verpflichtung. Die Auszubildenden
müssten auch Chancen haben, im Anschluss an die Ausbildung einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen.
Gerade in Zeiten knapper Kassen müsse ein großer Betrieb wie die TU Berlin
allerdings auch wirtschaftlich denken,
seine Energien und Ressourcen nutzen,
um bedarfsorientiert auszubilden.
„Tatsächlich ist unser eigener Bedarf
aber oft höher, als wir selber denken“,
erklärt Ilja Bayer. „Wir möchten die
Fakultäten und die Verantwortlichen
aus der Verwaltung deshalb ermutigen,
sich an uns zu wenden, wenn sie in absehbarer Zeit eine Stelle zu besetzen
haben. Das hat für alle Seiten riesige
Vorteile.“ Man könne beispielsweise
die Ausbildung im letzten Jahr wunderbar steuern, indem der oder die
Auszubildende im Betriebs-/Praxisdurchlauf ganz gezielt bereits einmal
seine mögliche künftige Arbeitsstelle
„beschnuppern“ könne. Das sei auch
für die Betriebsstelle sehr komfortabel. Der Arbeitsbereich und die Aufgaben seien bekannt, was auch eine
gewisse Berufserfahrung ersetze, man
könne bereits im Vorfeld erkennen, ob
der oder die Auszubildende geeignet
ist und ins Team passt.
„Die vorausgesetzte jahrelange Berufserfahrung in Stellenausschreibungen, das wird uns immer wieder zugetragen, ist ein großes Hindernis für die
erfolgreiche Vermittlung. So können
sich unsere Auszubildenden gar nicht
bewerben – oder sie wagen es nicht“,
ergänzt Stefanie Nickel-Busse. „Hier
greift unsere neue DV, über die wir
daher sehr froh sind. Denn sie beinhaltet, dass auf eine Stellenausschreibung verzichtet werden kann.“ Eine
andere Option ist, und da sind sich
alle in ihrem dringenden Appell einig:
„Nehmen Sie Kontakt mit uns auf,
noch bevor die Stellenausschreibung
fertig im Kasten liegt!“
WIR SIND TU BERLIN
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl (3)
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
FORSCHUNG
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
© TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt (2)
Seite 6
Das Konstruktionsteam um Professor Dieter Peitsch (r.): Leonie Malzacher, Christian Brück, Horst Mudrack und Norbert Scholz (v. l.) haben den „Flatterkanal“ (vorn) und den „Ringgitterkanal“ (hinten) entwickelt und gebaut. Im Bild unten ist die
Verdichterkaskade am Flatterkanal zu sehen. Dort wird ein Triebwerkssegment, der Verdichter, simuliert. So kann die Strömungslast gemessen und auf ein Original-Triebwerk hochgerechnet werden
In der riesigen, 15 Meter hohen, frisch
umgebauten und renovierten Windkanalhalle steht die Ingenieurin Leonie
Malzacher und wirkt recht klein neben
„ihrem“ Flatterkanal. Sie erklärt, was
Die große Flatter
Im neuen „TurboLab“ werden in zwei innovativen Wind- und
Strömungskanälen gefährliche Störungen bei Turbomaschinen untersucht
der neun Meter lange und vier Meter
hohe, an Messgeräte angeschlossene
Tunnel aus Metall, Holz und Kunststoff kann: „Das Schaufelflattern ist
ein Stabilitätsproblem, das durch seine
Dynamik sehr schnell
zum Schaufelbruch
führen kann. Dieses
Problem konnte aber
bisher nur mangelhaft beobachtet und
erforscht werden.“
Leonie Malzacher
hat den neuen Prüfstand mit aufgebaut
und betreut nun die Versuche. „Im Flatterkanal können wir Windgeschwindigkeiten
von 40 bis 50 Metern pro Sekunde
erzeugen und durch eine Messstre-
cp Seit ihrer feierlichen Eröffnung im
November 2014 hat die neue Graduiertenschule „BIMoS“ (Berlin International
Graduate School in Model and Simulation based Research) erfolgreich ihre
Arbeit aufgenommen. Im Sommersemester 2015 gibt es eine öffentliche Vortragsreihe, den „BIMoS Day“, während
deren angesehene Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler ein weit gefächertes
Anwendungsspektrum aus dem Bereich
mathematischer Modellierung und Simulation präsentieren. Insbesondere
sollen Promovenden und Postdocs Gelegenheit erhalten, ihre Kenntnisse über
ihr Fachgebiet hinaus zu erweitern und
mit anderen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Am ersten BIMoS Day referierte
Frau Prof. Dr. Gitta Kutyniok über „Compressed Sensing“. Am 1. Juni wird Prof.
Dr. Klaus-Robert Müller das Thema „Machine Learning“ und am 13. Juli Prof. Dr.
Volker Mehrmann das Thema „Modellreduktion“ diskutieren. Veranstaltungsort
ist jeweils das Hauptgebäude, Raum H
3005, zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
Die Vortragsreihe wird im Oktober 2015
fortgesetzt. Die Graduiertenschule BIMoS verbindet mit ihrem interdisziplinären Fokus alle sieben Fakultäten der TU
Berlin und bietet ihren Mitgliedern eine
Plattform des wissenschaftlichen Austausches, der Weiterbildung und Forschung.
www.bimos.tu-berlin.de
cke mit elf elastisch aufgehängten
Verdichterschaufeln führen.“ Diese
Anordnung von elastisch gelagerten
Schaufeln, eine Schaufelkaskade, lässt
einzigartige Versuche zu. Die Wirkung
bestimmter Strömungen kann
über Ähnlichkeitsbeziehungen
hochskaliert und so auf große Schaufelanordnungen in Flugzeugtriebwerken oder in
Gasturbinen
übertragen
werden.
Gleich daneben, fast genauso lang,
steht ein zweiter, vollkommen neuer
Windkanal mit einem kreisförmigen
Querschnitt. Er ist im Rahmen des
Sonderforschungsbereiches
1029
„TurbIN“ entstanden, von dem ein
Teilbereich am Institut für Luft- und
Raumfahrt angesiedelt ist und der
sich mit der Steigerung von Wirkungsgraden in Gasturbinen durch die Nutzung von instationären Vorgängen in
der Maschine beschäftigt. Unter anderem wird im SFB „TurbIN“ eine
neuartige Verbrennungsmethode für
Gasturbinen untersucht, die Auswirkungen auch auf alle anderen Komponenten der Gesamtmaschine hat.
„Der aufgebaute Ringgitterkanal ist
auf niedrige Strömungsgeschwindigkeiten ausgelegt. Die Untersu-
Patricia Pätzold
Unfallschwerpunkt: Abbiegen
Vortragsreihe
Graduiertenschule BIMoS ist
erfolgreich gestartet
chungen konzentrieren sich auf das
kritische Verdichtermodul der Gasturbine“, erläutert Dipl.-Ing. Christian Brück, der fast zwei Jahre an
Entwicklung und Bau gearbeitet hat
und nun die Versuche betreut. „Durch
die Verbrennung, bei der sich in der
Brennkammer der Druck aufbaut,
erfährt der Verdichter periodisch
veränderliche Austrittsbedingungen,
die die Leistung und die Betriebssicherheit beeinträchigen können. Wir
suchen nun nach Methoden, um den
Verdichter in einem stabilen Betriebszustand zu halten und trotzdem effizient zu arbeiten.“
Prof. Dr.-Ing. Dieter Peitsch, der das
Fachgebiet Luftfahrtantriebe leitet, ist
sehr stolz auf das neue „TurboLab“
mit den beiden neuen Windkanälen.
„Sie sind sehr gut für die Grundlagenforschung geeignet, denn sie ermöglichen Strömungsuntersuchungen für
kritische Komponenten“, erklärt er.
„Sie eröffnen uns damit ein wichtiges
Zukunftsfeld im Forschungsbereich
von Turbomaschinen.“
Eine neue Studie über die Infrastruktur des Verkehrs und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zeigt:
Sichtbehinderungen zählen zu den schwerwiegenden Unfallrisiken
In einer umfassenden Studie untersuchte das Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb von Prof.
Dr. Thomas Richter, Institut für Landund Seeverkehr (ILS) der TU Berlin,
Unfälle zwischen abbiegenden Autos
und geradeaus fahrenden Radfahrern.
Im Auftrag der Unfallforschung der
Versicherer werden daraus allgemeine
Empfehlungen abgeleitet.
„Radfahrer machen in Städten etwa 40
Prozent aller verunglückten Verkehrsteilnehmer aus“, weiß Thomas Richter.
Häufig und besonders schwerwiegend
sind dabei Unfälle zwischen abbiegenden Kraftfahrzeugen und geradeaus
fahrenden Radfahrern. Im Auftrag der
Unfallforschung der Versicherer (UDV)
im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und in Zusammenarbeit mit der Human Factors
Consult (HFC) hat ein Team von Prof.
Dr. Thomas Richter jetzt untersucht,
welche Einflüsse sowohl die Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur als auch
das Verhalten der Verkehrsteilnehmer
auf die Unfallhäufigkeit haben.
„Dazu haben wir in den vier Städten Magdeburg, Erfurt, Münster und
Darmstadt rund 900 Unfallberichte
analysiert“, so Janina Sachs, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet. „Zusätzlich haben Studierende
an 43 speziell ausgewählten inner-
© Fotolia/Dan Race
Plötzlich ungewöhnliche Geräusche
im Flugzeug, ein Vibrieren, ein heftiger Schlag: Schaufelbruch im Triebwerk! Kaum ein Katastrophenszenario ist in der Luftfahrt so gefürchtet
wie diese „Störung“, die zum Schubverlust führen kann, schlimmstenfalls zum Absturz. Das „Flattern“ der
Triebwerksschaufeln entsteht, wenn
diese anfangen zu schwingen und
die Bewegung durch die Aerodynamik weiter angefacht wird. Dieses
von den Forschern als Selbstanregung bezeichnete Phänomen gerät
außerordentlich schnell außer Kontrolle. Auf diese sogenannten aeroelastischen Phänomene konzentriert
sich die aktuelle Forschung im „Flatterkanal“, einem der beiden neuen
Prüfstände im „TurboLab“, das am
21. Mai 2015 am Institut für Luft- und
Raumfahrt eingeweiht wird.
Radfahrer machen in Städten etwa 40 Prozent aller verunglückten Verkehrsteilnehmer aus, eine
intelligente Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur könnte sie besser schützen
örtlichen Knotenpunkten auftretende
Konflikte zwischen Radfahrern und
abbiegenden Autofahrern gefilmt und
analysiert.“ Zu der Studie gehört auch
eine repräsentative Telefonumfrage
über das subjektive Sicherheitsempfinden bei unterschiedlichen Radverkehrsführungen, die Einschätzung des
eigenen Verhaltens und den Kenntnisstand zur Verkehrsregelung.
Ergebnis: Zu mehr als 90 Prozent sind
Autofahrer Hauptverursacher der Ab-
biegeunfälle. Oft fehlt der obligatorische Schulterblick, oder Sichthindernisse erschweren es, den Radfahrer
rechtzeitig zu erkennen. „Kreuzungen, bei denen der Radweg mehr als
zwei Meter von der Fahrbahn entfernt
geführt wird, so zeigte sich, sind besonders unfallträchtig. Parkende Autos
bilden häufig noch zusätzliche Sichtbehinderungen“, so Thomas Richter.
„Wir empfehlen hier klar, die Radwege auf der Fahrbahn oder unmittelbar
daneben zu führen. Der direkte Sichtkontakt zwischen Rad- und Autofahrer muss gewährleistet sein.“ Doch
auch „Geisterradler“ begünstigen die
Unfallhäufigkeit, indem sie unerlaubt
Gehwege nutzen oder auf der falschen
Seite unterwegs sind.
Ein weiteres Problem ist die Benutzungspflicht bei Radwegen. Diese ist für
die Autofahrer oft gar nicht erkennbar.
„Ist ein sichtbarer Radweg nicht benutzungspflichtig ausgeschildert, kann es
sein, dass Autofahrer überhaupt nicht
mit Radfahrern auf der Fahrbahn rechnen und Vorsichtsmaßnahmen wie den
Schulterblick guten Gewissens unterlassen. Da Radfahrer hier frei wählen
können, ob sie Radweg oder Straße
nutzen, kommt es hier gehäuft zu Konfliktsituationen“, weiß Thomas Richter.
Seine Empfehlung: „Radwege müssen
klar erkennbar und für alle Verkehrsteilnehmer verständlich ausgeschildert
sein. Entscheidend, um die Unfallhäufigkeit zu senken, bleibt – bei allen
sinnvollen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen – der rücksichtsvolle Umgang
aller Verkehrsteilnehmer miteinander.“
Katharina Jung
http://udv.de/de/publikationen/
forschungsberichte/abbiegeunfaellepkwlkw-und-fahrrad
www.youtube.com/watch?v=N4eqdwzLom8
LEHRE & STUDIUM
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Seite 7
Die Leichtigkeit von Beton
Campusblick
Wahl zum
36. Studierendenparlament
© BetonMarketing Nordost (4)
tui Vom 15. bis 19. Juni 2015 finden
die Wahlen zum 36. Studierendenparlament der TU Berlin statt, organisiert vom
Studentischen Wahlvorstand. Anträge
auf Briefwahl sind in der Geschäftsstelle des Zentralen Wahlvorstands (TUHauptgebäude, Raum H 2028/30) oder
online erhältlich. Die Wahlbriefe müssen
bis zum 19. Juni 2015, 16.15 Uhr, beim
Wahlvorstand oder in einem der Wahllokale vorliegen. An allen Tagen kann im
Wahllokal im Foyer des Hauptgebäudes
(vor der Cafeteria „Wetterleuchten“)
gewählt werden. Außerdem ist eine
Wanderurne unterwegs. Die genauen
Standorte sind den Wahlplakaten oder
der Wahlseite im Internet zu entnehmen.
Der studentische Wahlvorstand gibt außerdem eine Wahlzeitung heraus.
cp Im Oktober 2013 startete ein Gestaltungswettbewerb, an dem Studierende des Master-Stu-
Modelle gebaut, um die Entwürfe ihrer Gärten darzustellen. Unterstützt wurden sie aus der TU
Berlin von Prof. Dr. Loidl-Reisch und Simon Colwill. Durch das Begleiten des Projektes vom Entwurf
bis zur baulichen Umsetzung begriffen die Studierenden die Konsequenzen ihrer Planung und die
Komplexität des Bauens. Sie bekamen, so die Lehrenden erfreut, durch die Zusammenarbeit mit
realen Kunden, Handwerkern und Lieferanten wertvolle Einblicke in die Berufswelt.
diengangs Landschaftsarchitektur teilnahmen. Die Aufgabe war, einen rund 210 Quadratmeter
großen Themengarten im Rahmen der Bundesgartenschau 2015 aus Beton zu gestalten und damit
die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten von Beton kreativ darzustellen. Das Projekt entwickelte sich
aus einer Zusammenarbeit zwischen der BetonMarketing Nordost GmbH, dem TU-Fachgebiet
Landschaftsbau-Objektbau der Landschaftsarchitekten und der Hochschule Magdeburg-Stendal
mit dem Lehrgebiet Baustoffkunde der Bauingenieure. BetonMarketing Nordost entschied sich,
den Entwurf „Beton in Form“ der TU-Studierenden der Landschaftsarchitektur auf der BUGA umzusetzen. Zusätzlich hatten die Studierenden hervorragend ausgearbeitete und präzise durchdachte
Der Betongarten ist noch bis zum 11. Oktober 2015 auf dem BUGA-Packhofgelände in Brandenburg
an der Havel, Themengärten, zu besichtigen. BUGA-Öffnungszeiten täglich von 9 bis 19 Uhr
www.buga-2015-havelregion.de/gartenschau/brandenburg/themengaerten-im-packhof.html
Smarte Mobilität im urbanen Raum
FaSTTUBe enthüllt
neuen Rennwagen
Am 28. Mai 2015 ist es wieder
so weit: FaSTTUBe, das Formula
Student Team der TU Berlin, läutet
mit dem „Roll-out“, der Präsentation seines neuen Rennwagens
„FT2015“, die Saison 2015 ein.
Der zehnte Bolide des Studierendenteams wird feierlich enthüllt.
Außerdem werden die Highlights
des Rennwagens erläutert und die
Produkte der FaSTTUBe sponsernden Unternehmen vorgestellt, und
man kann sich mit den Mitgliedern
des Teams und ihren Unterstützern
persönlich austauschen. Die sich
bei FaSTTUBe engagierenden Stu-
© Ole Kroeger
cr
Der Bolide aus dem Jahr 2014
dierenden kommen aus verschiedenen Fachrichtungen. Sie entwerfen
und fertigen jedes Jahr im Rahmen
eines Konstruktionswettbewerbes
der Society of Automotive Engineering einen Rennwagen und
fahren damit Rennen. Die Informationsstände sind bereits ab 14 Uhr
geöffnet, der Rennwagen wird um
17.30 Uhr präsentiert.
www.fasttube.de
Das Tripelec-Team im Produktionstechnischen Zentrum der TU Berlin
Aluminium, Titan oder sogar Bambus
wurden auf ihre technische Machbarkeit und Ökobilanz von der Rohstoffgewinnung bis zur stofflichen Verwertung hin geprüft. Stahl entpuppte sich
dabei sowohl als kostengünstig und
langlebig sowie als energiesparend
produzierbar. Für die transparente regendichte Kuppel wird momentan die
Verwendung von Bioplastik geprüft.
Auch das Antriebssystem wird im Hinblick auf den energetischen Haushalt
weiterentwickelt. Energierückgewinnung im Bremsvorgang und die Möglichkeit, die Batterie mittels Generator
im Stand durch die Pedalerie aufzuladen, soll den Tripelec verbessern. Die
Modulbauweise ermöglicht zudem bis
zu drei Antriebskonzepte sowie verschiedene Konfigurationen für den
Gepäckträger (Lastmodul, Solarpanel
und Kindersitz). Erhöhte Ergonomie
und Fahrkomfort sollen langfristig eine
Substitution von Kleinwagen anstoßen.
Ein weiterer Aspekt im Kontext der
Elektromobilität ist die zunehmende
Bedeutung von Informationstechnik.
Ziel ist es deshalb, die Verfügbarkeit
von Energieressourcen (Sonne, Muskelkraft, Batterie) zu visualisieren und
so den Nutzer gezielt in den Energiehaushalt des SUW einzubinden.
Eric Schuster/Frances Banduch
Was soll ich studieren?
Mit einem neuen Konzept stellt die Allgemeine Studienberatung bei den TU-Infotagen
Schülerinnen und Schülern die Studiengänge der Universität vor
Herr Ünal, in den ersten Junitagen laden
die Allgemeine Studienberatung und die
Fachstudienberatungen der Universität
Berliner und Brandenburger Schülerinnen
und Schüler wieder zu den TU-Infotagen
ein. Sie erwarten dazu rund 4000 Studieninteressierte. Warum sind diese Infotage
so wichtig und was passiert dort?
Für die Schülerinnen und Schüler ist
das häufig der erste Kontakt zur TU
Berlin, zu einer Hochschule überhaupt.
Viele haben gerade Abitur gemacht
oder machen es im nächsten Jahr. Sie
sind also ganz am Anfang der Studienorientierung. Unsere Aufgabe ist es,
ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen,
Entscheidungshilfen und Beratung zu
geben und so die Fächervielfalt unserer
Universität zu verdeutlichen. Für wie
wichtig diese Erstinformationen an der
Universität auch in den Schulen gehalten werden, zeigt sich daran, dass die
Berliner Schulen ihren Schülerinnen
und Schülern für diese Veranstaltung
Befreiung vom Unterricht gewähren.
Was erwartet die Studieninteressierten
konkret?
Wir stellen die Studiengänge der TU
Berlin an zwei Tagen zentral vor, und
zwar in moderierten Gesprächen auf
der Bühne mit den meist studentischen
Studienfachberatern. Diese berichten
von ihren persönlichen Eindrücken und
© TU Berlin/Pressestelle/Ulrich Dahl
Der verantwortungsvolle Umgang mit
limitierten Ressourcen lässt heute die
Bedeutung der nachhaltigen Mobilität steigen. Am TU-Fachgebiet Industrielle Informationstechnik wird aus
diesem Grund das etablierte Konzept
Elektrofahrrad unter dem Aspekt der
ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit hinterfragt. So
wurde im Sonderforschungsbereich
1026 „Sustainable Manufacturing“
das Projekt „Smart Urban Wheeler“
(SUW) umgesetzt und ein Prototyp
gebaut. Ausgehend von der Analyse
eines existierenden dreirädrigen „Tripelec“ haben die wissenschaftlichen
Mitarbeiter Christian Buchholz und
Tom Buchert in Kooperation mit anderen TU-Fachgebieten Verbesserungen
identifiziert und mit Studierenden der
Lehrveranstaltung „Virtuelle Produktentstehung“ umgesetzt.
Verschiedene Materialien wie Stahl,
© TU Berlin/PR/Philipp Arnoldt
Wissenschaftler und Studierende entwickeln der „Tripelec“ – und gestalten die Zukunft des Fahrradfahrens neu
Erfahrungen.
Dabei versuchen wir dann
die Grenzen
und Gemeinsamkeiten
der einzelnen
Studiengänge
deutlich
zu
Studienberater Baris Ünal
machen. Danach stehen auf dem Infomarkt die
Studienfachberatungen, Experten aus
den Fakultäten, aus dem Bereich Bewerbung und Zulassung und viele andere bereit, sich mit Fragen löchern zu
lassen. Von dort kann man dann in die
Institute und Labore gehen, wo die einzelnen Studiengänge ebenfalls auf die
Besucherinnen und Besucher vorbereitet sind, zum Beispiel mit Experimenten oder Führungen, Beratungen, Fachvorträgen. Das können die Fachgebiete
völlig frei entscheiden. Natürlich gibt es
auch fächerübergreifende Angebote zur
Orientierung, zum Beispiel „Mehr als
Mathe“, „Frauen in Naturwissenschaft
und Technik“, MINTgrün oder, insbesondere für Eltern, den „Elternabend“.
Sie haben die TU-Infotage ja in den vergangenen zwei Jahren umgestaltet. Warum?
Ja, das stimmt.Wir wollten verhindern,
dass die Interessierten sich von vorn-
herein für einen Bereich entscheiden
müssen. Früher boten wir Vorträge und
Beratungen in verschiedenen Hörsälen
an, nach Studiengängen geordnet. Dadurch, dass wir nun zentral Berater
und Studierende auf der Bühne aus
verschiedenen Bereichen erzählen
lassen, gelingt es uns, Studienangebote zielgruppengerechter zu kommunizieren. Wir bekommen dazu auch
sehr positive Rückmeldungen. Derzeit
arbeiten wir an Ideen, wie wir noch
mehr Anschaulichkeit bei den Fachinhalten vermitteln können.
Die Fragen stellte Patricia Pätzold
TU-INFOTAGE
Wann? 2. und 3. Juni 2015,
8.30–18.30 Uhr
Wo? Hauptgebäude, Straße des 17.
Juni 135, Hörsäle H 104 und H 105
im Erdgeschoss. Erstauskünfte gibt
der Telefonservice Express. Für Studierende und Studieninteressierte
mit Behinderungen und chronischen
Krankheiten werden spezifische Beratungen durch die Behindertenberatung angeboten.
T 030/314-2 99 99
telefonservice@tu-berlin
www.tu-berlin.de/infotage
www.behindertenberatung.tu-berlin.de
www.studwv.tu-berlin.de
Kochen in der Studentenbude:
„Fit durchs Studium“
tui Studierende sind die Zielgruppe
eines neuen Kochbuchs aus dem Studentenwerk Berlin: „Fit durchs Studium“
bietet zahlreiche Rezepturen für ausgewogene und gesunde Ernährung, eine kleine Lebensmittelkunde, Informationen zu
Garverfahren und illustrierte Bewegungstipps für den körperlichen Ausgleich.
Grafisch begleitet vom Study-Buddy-Bären des Studentenwerks Berlin verrät auf
über 100 Seiten ein Team von Berliner
Mensaleiterinnen und Mensaleitern seine
Rezepte rund um die studentische Küche.
Die Rezepte für Fleischliebhaber, für Vegetarier und Veganer spiegeln auch die
Wünsche zahlreicher Gäste der Berliner
Mensen nach frischen, regionalen und
saisonalen Speisen. Für die Bewegungstipps zeichnet der TU-Hochschulsport
verantwortlich. Mit dem Kochbuch
knüpft das Studentenwerk Berlin an die
Informationstage „Fit durchs Studium“
an, die jährlich zu Beginn jedes Semesters
in den Uni-Mensen durchgeführt werden.
Das Kochbuch ist für 5,95 Euro in allen
Mensen und Cafeterien des Studentenwerks
Berlin erhältlich.
MINT-Studium–Netzwerk
ausbauen
tui Wer ein MINT-Fach studiert, dem
stehen viele Wege offen. Nur: Welcher
ist der richtige? Wichtige Entscheidungshilfen dazu bietet ein Orientierungs-undVernetzungs-Workshop, den die Fraunhofer-Gesellschaft in Zusammenarbeit
mit der femtec GmbH im Juni 2015 in
Berlin anbietet: „Talent Take Off – Vernetzen“. Hier lernen MINT-Studierende
Gleichgesinnte aus ganz Deutschland
kennen und treffen auf Forscherpersönlichkeiten, die von ihrem Werdegang,
ihren Forschungserfolgen, aber auch
überwundenen Hindernissen berichten.
Daneben können Kompetenzen in spannenden Workshops wie „MatLab“, „AppProgrammierung“, „Studienfinanzierung“, „Wissenschaftliches Publizieren“,
„Auftrittskompetenz“, „Science Slam“
oder „Mathematische Modellierung“
erweitert werden. Der kostenpflichtige
Workshop (100 Euro inklusive) findet
vom 25. bis 28. Juni 2015 in Berlin statt.
www.fraunhofer.de/vernetzen
Stabsstelle für Presse,
Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
News aus der TU Berlin
Immer besser informiert
www.tu-berlin.de/newsportal
STANDPUNKTE
Seite 8
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Was ist uns
Wohnen wert?
D
ie aktuellen Entwicklungen des
Berliner Wohnungsmarktes sind
immer wieder Thema auch von Veranstaltungen der TU Berlin wie des
gif-REM-Forums „Bezahlbares Wohnen“ im März dieses Jahres oder des
„Dialog Extrem – Miete und andere
Missverständnisse“. Beide Events zogen aufgrund der Brisanz des Themas
viele Gäste an. Denn Wohnen betrifft
alle!
Im Zusammenspiel von Angebot und
Nachfrage entsteht auf einem vollkommenen Markt der Preis in Abhängigkeit von der angebotenen Menge.
So weit die volkswirtschaftliche Theo-
Aktuelle Entwicklungen am Beispiel
des Berliner Wohnungsmarktes
© pixelio/Brit Berlin/ Caplio R1V User
Von Kristin Wellner
liner Mietenvolksentscheid“, lösbar
ist. Diese Initiativen sind Randerscheinungen, können nur, wenn überhaupt,
kleine Änderungen herbeiführen und
verlieren sich in Schuldzuweisungen
an „böse“ Investoren und „profitgeile“ Projektentwickler. Sie sind dem
Lager der „linken Träumer“ oder allgemein gewaltbereiten Gruppierungen
zuordenbar, wo staatliche Verteilung
alle Ungerechtigkeiten heilt. Bauen
braucht aber, wie jede wirtschaftliche Aktivität, auch eine Rendite als
Ausgleich für eingegangene Risiken,
und die ist nur erreichbar, wenn die
Baukosten durch die späteren Ein-
Ideen für die Wohnraumbeschaffung gab es in den vergangenen Jahrzehnten viele. Hier eine Wohnblockbebauung mit nachträglich aufgesetztem Dachgeschoss in Berlin-Wedding
In der Vergangenheit sind immer wieder Fehlallokationen erfolgt, wie die
zu starke Förderung durch die Sonder-AfA-Ost (Sonder-Absetzung für
Abnutzung) in den 1990er-Jahren mit
der Folge eines enormen Leerstandes
in Ostdeutschland. Dieser Leerstand
hat sich in Berlin zunächst nur langsam abgebaut und brachte über lange
Phasen sinkende Mieten mit sich. Die
Miete des preisgebundenen Wohnraums war infolgedessen sogar höher
als die Marktmiete. Die Berliner Wohnungsgesellschaften bauten den Bestand an Sozialwohnungen folgerichtig
ab. Die Bautätigkeit in diesen Märkten
erlosch vollständig. Die Attraktivität
von Investitionen sank auf null, was
sich bis heute negativ auswirkt.
Die Verknappung
wurde zu spät erkannt
Aber gleichzeitig entwickelte sich
Berlin – nicht zuletzt auch aufgrund
der geringen Mieten – als Standort für
Kreative und Start-ups aus dem Inund Ausland. Diese Entwicklung war
in diesem Ausmaß nicht absehbar. Man
ging im Gegenteil sogar noch von einer fallenden Nachfrage aufgrund der
negativ prognostizierten deutschen
Bevölkerungsentwicklung aus. Die
Renditen waren unattraktiv, Projektentwickler zogen sich aus dem Markt
zurück, und Wohnungsgesellschaften
bauten ihre Bauabteilungen ab. Eine
schnelle Reaktion auf die ansteigende
Nachfrage war so nicht möglich. Auch
die Politik reagierte aufgrund der Erfahrungen aus den 1990er-Jahren nur
zögerlich und betrachtete die Entwicklung ebenso wie die Marktakteure
lange Zeit als Bereinigung und Gesundung des Marktes. Zu spät wurde die
Verknappung erkannt.
Wenn man nun noch das Ansteigen
der Baupreise aufgrund dieses Wachstums, aber auch der gestiegenen Zahl
an Regularien hinzurechnet, bleibt
Bauen trotz wieder höherer Erträge unattraktiv. Die seit 2009 wieder
stärker ansteigenden Mieten und das
geringe Zinsniveau sowie die Kapitalflucht aus unsicheren Märkten infolge
der Finanzkrise machten nun auch inund ausländische Kapitalanleger auf
den Berliner Bestandsmarkt aufmerksam. Neben den Mieten stiegen auch
die Kaufpreise. In Berlin werden fast
nur Eigentumswohnungen für Kapitalanleger gebaut, der Mietwohnungsbau
kommt gerade erst wieder zum Anlaufen, obwohl Berlin eine Mieterstadt ist.
Rund 70 Prozent der Einwohner wohnen zur Miete.
Als ob diese ungünstigen und sich verstärkenden wirtschaftlichen Effekte
nicht schon genug wären, kommt eine
der Stadt eigene Wohn- und Unterstützungskultur hinzu. Jahrzehntelange
Subventionen in West- und Ostberlin
haben ein Selbstverständnis geringer
Mieten in zumeist un- oder teilsanierten Häusern zum Kult gemacht. Bis
vor Kurzem waren aber auch Wohnungseigentümer in Berlin eher interessiert daran, ihre unrentablen Häuser
loszuwerden, um sich nicht auch noch
um die kostenverursachende Verwaltung und Instandhaltung kümmern
zu müssen. Das hat sich mit der zuvor
beschriebenen Marktentwicklung geändert – zum Glück! Nun treffen aber
quasi verfeindete Interessengruppen
aufeinander, die beide ihre Überzeugungen verteidigen. Das führt zu sozi-
alen Unruhen und Zusammenschlüssen in diversen Bürgerinitiativen.
Wie kann man diese Auseinandersetzungen bei notwendigen Modernisierungen und Nachverdichtungen
schlichten? Berlin braucht dringend
Neubau – und das zu bezahlbaren
Preisen, also moderaten Baukosten.
Aber wie? Neben Baukostensenkung
durch effiziente Grundrisse und Materialien sind die Baulandausweisung
der Kommunen sowie eine zügige
Baurechtsschaffung wichtige Stellschrauben. Da sind solche Ereignisse
wie „100 Prozent Tempelhofer Feld“
nicht gerade förderlich. Wenn solche
Potenziale nicht gehoben werden,
dann wird Berlin das Problem der gestiegenen Wohnnachfrage nicht lösen.
Schuldzuweisungen an „böse“
Investoren bringen nichts
Diese NIMBY (Not in my backyard)Entscheidungen sind in unserer Gesellschaft häufig. Wir wollen gute
Anbindungen an Verkehrswege, aber
bitte die Schiene oder Straße nicht vor
unserem Fenster.Wir wollen bezahlbares Wohnen, aber bitte nicht hier auf
„meiner“ Grünfläche.
Die Einbindung aller Stakeholder und
der Interessenausgleich haben vor
dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen immer mehr Gewicht und sind
auch eine Frage der Baukosten. Denn
Bauverzögerungen bedeuten Kosten.
Dabei muss ein gemeinsames Verständnis für beide Seiten hergestellt
werden. Es muss klar sein, dass das
Wohnungsproblem in Berlin nicht von
einzelnen Baugruppen oder Initiativen, wie „Stadt von unten“ oder „Ber-
nahmen gedeckt werden. Somit sind
Mieten über zehn Euro und mehr bei
den derzeitigen Baukostenbedingungen notwendig. Eine Miete von fünf
bis sechs Euro, wie von Bürgern und
wählerfreundlicher Politik gewünscht,
ist damit nur durch gezielte Förderung
erreichbar. Wollen wir das?
Fördermöglichkeiten unterscheiden
sich in Subjekt- (Wohngeld, Mietzuschläge, Steuervergünstigungen) und
Objektförderung (zinsverbilligte Baudarlehen, Baukostenzuschläge, Abschreibungen). Aber auch über alternative Formen der Bereitstellung von
günstigen Grundstücken, zum Beispiel
über Erbpachtverträge und Unterstützung alternativer Bauformen, wie Genossenschaften ohne Gewinnanspruch
im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe, ist
nachzudenken. Die Mietpreisbremse
als „Verordnung von oben“ wird nur
wenig helfen und nicht nur die schwarzen Schafe treffen, sondern die ganz
normale Neubautätigkeit einschränken und das Problem somit verstärken.
DIE AUTORIN
Die Autorin
Prof. Dr. Kristin
Wellner ist
Leiterin des
Fachgebietes
Planungs- und
Bauökonomie/
Immobilienwirtschaft am Institut
für Architektur. Zusammen mit dem
Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie von Prof. Dr. Sybille Frank
erforscht Kristin Wellner in einem
aktuellen Projekt, wie sich durch
Tourismus die wahrgenommene
Wohnqualität in einer Stadt ändert.
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
rie. Der Wohnungsmarkt ist aber kein
vollkommener Markt im ökonomischtheoretischen Sinn: Neben Transaktionskosten und Informationsasymmetrien, die in größerem oder kleinerem
Ausmaß jedem realen Markt eigen
sind, ist der Wohnungsmarkt aufgrund
der immobilieninhärenten Eigenschaften, wie Immobilität und Heterogenität, sowie des menschlichen Bedürfnisses nach Wohnen als sozialem Gut
stark politisch reguliert. Der Markt
kann also nicht aus sich selbst heraus
einen Ausgleich zwischen Angebot und
Nachfrage schaffen, weshalb Interventionen notwendig sind. Aber wie stark
können oder dürfen diese sein?
Wenn man davon ausgeht, dass große
Teile des Marktes im Sinne der „invisible hand“ funktionieren sollen,
da nicht alle Bürger durch den Staat
unterstützt werden können, ist eine
Abgrenzung notwendig.
■ Wo soll die Förderung beginnen?
■ Wie viel darf sie den Steuerzahler
kosten?
■ Wie kann sie marktverträglich geregelt werden?
■ Wer ist förderungswürdig? Wann
sollten die Sozialsysteme greifen?
■ Wie viel Miete kann aus eigener
Kraft getragen werden?
Eine wichtige Frage dabei ist: Wie viel
Prozent des Haushaltseinkommens
können oder sollten für Wohnen ausgegeben werden – kurz: Was ist uns
Wohnen wert? Bei allen teils berechtigten Forderungen nach mehr Sozialwohnungen und Wohngeldzuschüssen
darf nicht vergessen werden, dass diese gegenfinanziert werden müssen und
somit für andere öffentliche Aufgaben
fehlen, zum Beispiel für Bildung und
Hochschulfinanzierung.
MENSCHEN
Hände, Füße und
die Geometrie von
Aminosäuren
Eisenbahn –
alt, aber nicht
veraltet
tui Die Ting-Kau-Brücke in Hong-
Aude Bouchet ist Physikochemikerin und erforscht Naturphänomene
„Wesentliche Bausteine des Lebens, die Aminosäuren,
kommen in der Natur fast überwiegend linkshändig vor.“
Diese für den Laien unverständliche Aussage der Physikochemikerin Aude Bouchet, PhD, führt mitten hinein in
ihr Forschungsprojekt.
Chiralität bezeichnet die Tatsache, dass sich Gegenstände
zueinander wie Gestalt und Spiegelbild verhalten, also
niemals deckungsgleich sind, wie zum Beispiel Hände
oder Füße. Auch auf molekularer Ebene gibt es diese Eigenschaft, zum Beispiel bei Aminosäuren, den Bausteinen
der Proteine. „Die Funktion von Proteinen hängt stark
von ihrer Geometrie ab, die gemeinsam mit der Chiralität
entscheidend für die Interaktionen zwischen Biomolekülen ist. Ich erforsche mit physikochemischen Methoden
die molekularen Gebilde der Glutaminsäure, einer der
20 natürlichen Aminosäuren. Ich möchte die molekularen
Wechselwirkungen verstehen, die sich dabei abspielen“, so
Aude Bouchet. Seit einem Jahr arbeitet die Französin mit
Prof. Dr. Otto Dopfer am Institut für Optik und Atomare
Physik der TU Berlin. „Die International Post-Doc Initiative – IPODI – gibt mir die großartige Chance, mein eigenes Forschungsprojekt zu vertiefen und mir dadurch einen
festen Platz in der Scientific Community zu erobern. Ich
kann hier an der TU Berlin selbstständig arbeiten. Das ist
wirklich toll!“, sagt Bouchet. Man merkt ihr die hohe Motivation an. Zwar weiß die junge Französin sehr wohl, dass
sie sich auf einen Karriereweg begibt, der viel Strategie
und Planung erfordert und auch Zeiten der Unsicherheit
mit sich bringt, doch vertraut sie darauf, dass sich gerade in der Wissenschaft Qualität und Exzellenz der Arbeit
letztlich durchsetzen. „Die Arbeit hier an der TU Berlin
mit Professor Dopfer hat mich ein ganzes Stück sicherer
in meinen Entscheidungen gemacht. Ich weiß jetzt genau,
in welche Richtung ich weitergehen will.“
Christiane Petersen
Irene Anastasiadou im Berliner Technikmuseum
native zum Seetransport“, stellt sie fest. Sie will ebenso
die Bedeutung der transnationalen Eisenbahnnetze für
ein verstärktes wirtschaftliches, politisches und soziales
Zusammenwachsen der asiatischen Länder erforschen.
Nach einem Master-Studium der Geschichte und Philosophie promovierte Irene Anastasiadou an der TU Eindhoven
im Bereich der Internationalisierung der europäischen Eisenbahnnetze.
Irene Anastasiadou schätzt den Aufenthalt an der TU
Berlin als eine wichtige Etappe ihrer Karriere ein: „Mein
Mentor im IPODI-Programm ist Professor Hans-Liudger
Dienel, der unter anderem im Bereich der Internationalisierung von Infrastruktursystemen arbeitet. Ich freue
mich sehr auf das Projekt mit ihm und auf die großartige
Chance, mich ganz und gar auf meine Forschung konzentrieren zu können. Die IPODI-Fellowship ermöglicht mir
eine Arbeitssituation, die man nicht sehr oft vorfindet.“
Das von der Europäischen Union im Rahmen der Marie Curie-Maßnahmen kofinanzierte Programm IPODI (International Post-Doc Initiative) fördert herausragende internationale Wissenschaftlerinnen, die
an der TU Berlin innerhalb von zwei Jahren ein eigenes Forschungsvorhaben durchführen möchten.
Mike Schlaich
Zum Tode von Professor Dr. Bernd Mahr
Mit Professor Dr. Bernd Mahr verliert
die Technische Universität Berlin einen
herausragenden Wissenschaftler. Sein
enormes Wissen und seine Kreativität
haben die Universität und die Fakultät
für Elektrotechnik und Informatik tief
geprägt. Professor Mahr war ein hoch
angesehener Experte in der Theoretischen Informatik, doch seine Arbeiten
und sein breites Wissen reichten weit
über sein Fachgebiet hinaus. Vor allem
seine grenzüberschreitenden Arbeiten
im Spannungsfeld zwischen Informatik
und Philosophie verschafften ihm hohe
Anerkennung.
Prof. Dr. Bernd Mahr, 18. 6. 1945–12. 4. 2015
reichen der Informatik. Er leitete ein
großes Projekt der Medizininformatik
mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin, ebenso wie er Pate stand bei der
Entwicklung einer der ersten Suchmaschinen der Welt.
Später hat er intensive Studien der eTheorie aufgenommen. Damit adres-
kong zählt zu seinen Werken. Sie ist
mit 1177 Metern eine der längsten
und schlanksten Schrägseilbrücken
der Welt. Überall auf der Welt hat
Mike Schlaich spektakuläre Hängebrücken- und Tragwerkskonstruktionen realisiert. Nun wurde
der Professor für Entwerfen und
Konstruieren der TU Berlin für
seine herausragenden Leistungen
auf dem Gebiet des Bauingenieurwesens mit der Goldmedaille der
Institution of Structural Engineers
ausgezeichnet.
Gewürdigt wird Prof. Dr. Mike
Schlaich für seine wissenschaftlichen und praktischen Leistungen
auf dem Gebiet der Leichtbaustrukturen, insbesondere der eleganten Verwendung von Beton,
sowie für seine international anerkannten ingenieurwissenschaftlichen Publikationen über Fußgängerbrücken. Die Verleihung findet
am 3. September 2015 in Singapur
statt. Die Institution of Structural
Engineers mit Sitz in London ist
mit rund 27 000 Mitgliedern die
weltweit größte Vereinigung im
Bereich der Baukonstruktion. Die
Goldmedaille ist die höchste Auszeichnung, die die Einrichtung seit
dem Jahr 1922 vergibt.
Seit 2004 ist Mike Schlaich Professor für das Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren – Massivbau
am Institut für Bauingenieurwesen
der TU Berlin. Gemeinsam mit
weiteren TU-Kollegen leitet er
dort auch das Kompetenzzentrum
Brückenbau. Darüber hinaus ist
er Geschäftsführer des Ingenieurbüros „schlaich bergermann und
partner“.
Christiane Petersen
Orientierung im Nebel
Sein Forschungsgebiet war in den ersten Jahren an der TU Berlin die Algebraische Spezifikation, wo er gemeinsam mit seinem Freund Hartmut Ehrig
ein richtungsweisendes Standardwerk
schrieb. Mit viel Weitblick hatte er
dieses Gebiet gewählt: Die damit begründeten Konzepte finden wir noch
heute als zentrale Elemente in der objektorientierten Programmierung und
bei Software-Architekturen.
Bernd Mahr bewegte sich in vielen Be-
TU-Brückenexperte von
der Institution of Structural
Engineers ausgezeichnet
Nach wie vor geht von der Eisenbahn und ihren vielfältigen Teilaspekten eine merkwürdige Faszination aus.
Das beweisen unzählige Museen und Vereine, aber auch
historische, technische und kulturwissenschaftliche Projekte. Der IPODI-Wissenschaftlerin Irene Anastasiadou,
PhD, ergeht es nicht anders. In ihrem Forschungsprojekt
untersucht sie die Entwicklung des transnationalen Eisenbahnnetzes in Asien nach dem Zweiten Weltkrieg.
„Mich interessiert nicht nur die Zusammenarbeit der
wichtigsten asiatischen Länder China und Indien nach
dem Zusammenbruch des britischen Commonwealth,
sondern auch die Projekte und Visionen transnationaler
Akteure wie der Europäischen Union und der „United
Nations Economic and Social Commission for Europe
and the Pacific“ (ESCAP), zum Beispiel auch deren wirtschaftliche und politische Motive. Heute ist der Schienentransport zwischen Asien und Europa eine echte Alter-
Bachelor, Master und
Promotion in acht Jahren
pp Eine besondere Ehrung wurde dem
jungen Physiker Dr. David P. Rosin zuteil,
der 2014 an der TU Berlin promoviert
wurde und von TU-Professor Dr. Eckehard
Schöll sowie von Prof. Dr. Daniel Gauthier
von der Duke University, North Carolina,
USA, betreut worden war. Er erhielt aus
der Hand des Präsidenten der Deutschen
Physikalischen Gesellschaft (DPG), Prof.
Dr. Edward G. Krubasik, beim Festakt der
von mehr als 6000 Physikern besuchten
DPG-Jahrestagung den Dissertationspreis
2015 der Sektion „Kondensierte Materie“. Der Preis war deutschlandweit ausgeschrieben worden. Die Sektionsleiter
der 13 Fachverbände bildeten die Jury.
David P. Rosin hatte zum ersten Mal im
Labor große, komplexe Netzwerke experimentell realisiert und signifikante neue
Ergebnisse zu deren nichtlinearer Dynamik erzielt, die nicht nur Grundlagenwissen erweitern, sondern auch relevante
neuartige Anwendungen versprechen. Er
hat in dem an der TU Berlin angesiedelten
SFB 910 mit Auszeichnung promoviert.
Der Titel seiner Arbeit lautete „Dynamics
of Complex Autonomous Boolean Networks“. Sie ist auch als Buch in der Serie
„Springer Theses. Recognizing Outstanding Ph.D. Research“ erschienen. Sein
Doktorvater Eckehard Schöll ist zur Recht
stolz: „Er war der erste Physikstudent der
TU Berlin, der nach der Umstellung auf
Bachelor und Master seinen Bachelor gemacht hat und in weniger als insgesamt
acht Jahren Bachelor, Master und Promotion abgeschlossen hat.“
Gold für
Mike Schlaich
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
pp
Bundeskanzlerin
Dr. Dr. h. c.
mult. Angela
Merkel wird
den Festvortrag halten,
wenn am 6.
Juni
2015
feierlich das
Präsidentenamt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
(BBAW) übergeben wird: von Prof. Dr.
med. Dres. h. c. Günter Stock an Prof.
Dr. Dr. h. c. mult. Martin Grötschel. Der
Wissenschaftsmanager und TU-Mathematikprofessor wurde bereits Ende 2014
in dieses Amt gewählt. Die Amtszeit seines Vorgängers Günter Stock endet 2015
satzungsgemäß nach zehn Jahren. Die
Festsitzung, auf der die höchsten Auszeichnungen der Akademie vergeben
und die neuen Mitglieder vorgestellt
werden, findet im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Berlin statt.
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
Übergabe des Präsidentenamtes an Martin Grötschel
STIPENDIATINNEN AN DER TU BERLIN
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
Meldungen
Seite 9
sierte er nicht nur Informatikaspekte
der Typtheorie und der Semantik,
sondern stieß zu den fundamentalen
Fragen der mathematischen Mengenlehre und der Philosophie vor. Sein
umfassender Theoriebegriff ging weit
über die Theoretische Informatik hinaus: „Theorien dienen der Erkenntnis
als Werkzeug und dem Verständnis als
Hintergrund … sie sind die Orientierung im Nebel, die Ordnung im Chaos
und der feste Boden im Sumpf.“
In den letzten Jahren beschäftigte er
sich vor allem mit dem Modellbegriff.
Die zentralen Themen dieser Forschung charakterisierte er selbst als
„das Modell der Auffassung und das
Modell des Modellseins, die Ausgangspunkte mathematischer und wissenschaftstheoretischer Theoriebildung
sind“. Diese Studien waren auch Anlass und Gegenstand seiner Arbeit im
Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ an der Humboldt-Universität zu
Berlin.
An der TU Berlin war er Dekan, Mitglied von Akademischem Senat und
Konzil sowie Vorsitzender der Kom-
© TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
mission für Lehre und Studium (LSK),
Sprecher von Forschungsverbünden
und Initiator von Graduiertenkollegs.
Herauszuheben sind sein Engagement
für die Gesellschaft von Freunden der
TU Berlin, der er viele Jahre als Vorstand und Vizepräsident diente, und
seine Bemühungen um die internationalen Kontakte der Universität, vor
allem mit der Jiao-Tong-Universität in
China, aber auch – zusammen mit dem
DAAD – in Ländern wie Afghanistan,
Syrien oder Pakistan. Auch sein Einsatz bei der Einwerbung und Vergabe
von Deutschlandstipendien hat ihm
in den letzten Jahren viel Freude und
Erfolg gebracht.
Bernd Mahr hat große Spuren in dieser
Universität hinterlassen. Seinen Kollegen und Mitarbeitern war er ein guter,
verlässlicher Freund und stets ein Vorbild. Seine zahlreichen Verdienste für
die Fakultät und die Universität, seine
umfassende Bildung, seine Freundlichkeit, sein Humor und seine Loyalität
und Integrität bleiben unvergessen!
Prof. Dr. Peter Pepper,
Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen
Zu den bekanntesten Projekten
des Büros in Deutschland gehören
der Hauptbahnhof in Berlin, das
Flughafenterminal in Stuttgart,
die Messehallen in Hannover, das
Olympiastadion in Berlin und die
Stadthafenbrücke in Sassnitz auf
Rügen, die mit dem deutschen
Brückenbaupreis ausgezeichnet
wurde. Unter anderem arbeitet das
Ingenieurbüro auch mit dem Verpackungskünstler Christo zusammen,
der in der Wüste von Abu Dhabi
eine Großskulptur mit 410 000 Ölfässern plant. Mike Schlaich und
seine Kollegen übernehmen hier
die Planung des Tragwerks.
Verstorben
Marion Schallwig
16. 2. 1954–23. 3. 2015
Abteilung Bau- und Dienstemanagement
Petra Forbrich
26. 11. 1952–22. 4. 2015
Abteilung Studierendenservice
Die Technische Universität Berlin wird
ihnen stets ein ehrendes Andenken
bewahren.
INTERNATIONALES
Seite 10
tui Seit
dem
1.
Mai ist TUAlumna Ines
Kolmsee
Vo r s t a n d s mitglied des
Energiekonzerns EWE
AG, der seinen Hauptsitz in Oldenburg hat. Hier ist sie verantwortlich für das Ressort Technik mit den
Bereichen Erzeugung und Infrastruktur.
Vorher war Ines Kolmsee, die an der TU
Berlin Energie- und Verfahrenstechnik
studierte, unternehmerisch für die von
ihr mitgegründete Smart Hydro Power
GmbH (Feldafing) tätig und war zuvor von
2006 bis 2014 Vorsitzende des Vorstands
der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG in
München. Erst im Februar dieses Jahres
hatte die Deutsche Telekom sie zum Aufsichtsratsmitglied bestellt. Darüber hinaus
ist sie im Aufsichtsrat der Fuchs Petrolub
sowie der Umicore und Suez Environment
aktiv. Da ist es kaum verwunderlich, dass
sie im Jahr 2013 als „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde.
Andreas Huth bei Beta Systems
tui Dr. Andreas Huth ist seit dem
1. März 2015 neu im Vorstand der Beta
Systems Software AG. Andreas Huth hat
an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen studiert und in diesem Fach 1995
auch seine Promotion abgeschlossen.
Beta Systems gehört nach Firmenangaben zu den führenden mittelständischen
und unabhängigen Softwarelösungsanbietern in Europa, ist seit 1997 börsennotiert und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Sitz des Unternehmens ist Berlin.
TU-Alumni-Portal
Ihre Verbindung zur TU Berlin
www.alumni.tu-berlin.de
Wachsende
Mobilität in
Europa
tui Die internationale Mobilität
der Hochschulangehörigen innerhalb Europas nimmt immer weiter
zu. Im Hochschuljahr 2013/14 haben rund 40 500 Studierende und
Hochschulbeschäftigte mit einem
Erasmus-Stipendium in Studium,
Lehre und Verwaltung anderer europäischer Hochschulen geschnuppert. Mit rund 36 000 Euro ging ein
Großteil der Erasmus-Zuschüsse
an Studierende, eine Zunahme von
vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Fast 4500 deutsche Hochschulangehörige unterrichteten mit einem
Erasmus-Stipendium an einer ausländischen Hochschule oder nahmen an einer Weiterbildungsmaßnahme im Ausland teil, rund acht
Prozent mehr als im Vorjahr. Die
Förderung des Zusammenwachsens
der Nationen durch Internationalisierung der Hochschulen ist ein zentrales Anliegen der Bildungspolitik.
Für das Bundesbildungsministerium
nimmt der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) die Aufgaben einer Nationalen Agentur
für EU-Hochschulzusammenarbeit
wahr und organisiert das ErasmusFörderprogramm. Die beliebtesten
Gastländer für deutsche ErasmusStudierende waren 2013/14 Spanien, Frankreich und Großbritannien.
Im Durchschnitt verbringen Studierende 5,5 Monate im Ausland, bei
Praktikanten sind es 4,4 Monate
und bei Hochschulpersonal etwa
sieben Tage.
Seminare für
Alumni 2015
im „WASSER-
UND UMWELTMANAGEMENT“ IN QUITO, ECUADOR
Erfolgreiches Seminar für Alumni aus den USA, Kanada und Mexiko in Boston
© privat
© Patrick Art
Ines Kolmsee bei EWE
Innovationsmanagement und
Entrepreneurship
Im März 2015 organisierte das TUAlumni-Team zum ersten Mal ein Alumniseminar in den USA. Tagungsort war
Boston mit den weltberühmten Universitäten MIT und Harvard. Boston ist mit
zahlreichen renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie
innovativen Unternehmen die bedeutendste Ideenschmiede und Innovationsregion in den Oststaaten der USA.
Die Voraussetzungen für Start-ups sind
hier exzellent und alle Universitäten bieten Entrepreneurship-Programme an.
32 Alumni nahmen an dem vom
DAAD geförderten Seminar teil,
um Erfahrungen auszutauschen und
Kenntnisse über Innovationsmanagement und Entrepreneurship zu erweitern. Prof. Dr. Jan Kratzer, Leiter des
Seminars, stellte zusammen mit Agnes
von Matuschka die EntrepreneurshipAktivitäten der TU Berlin sowie die
Start-up-Szene in Berlin vor. Für viele
der Alumni waren diese Entwicklungen völlig neu, da sie bereits vor einigen Jahren ihr Studium an der TU
Berlin abgeschlossen hatten. Sie selbst
berichteten über Erfahrungen beim
Aufbau eigener Unternehmen und
bei der Gründung von Tochterfirmen
in den USA. Ein Teil des Seminars, das
konkrete Möglichkeiten bot, sich über
Start-ups in der Region zu informieren, fand im „Cambridge Innovation
Center“ (CIC) statt, dem bedeutendsten Gründerzentrum, gegründet von
zwei MIT-Alumni. Dort arbeiten inzwischen mehr als 700 Gründer. Ihnen
werden flexibel gestaltbare Räume und
die komplette Büro-Infrastruktur zur
Verfügung gestellt, sodass die Grün-
Integriertes
Wasserressourcenmanagement, Trinkwasserschutz und Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung,
Umweltplanung, Umweltmanagement
und Umweltkonflikte sind die Themen
des internationalen TU-Alumniseminars
für Alumni aus Lateinamerika, das vom
19. bis zum 23. August 2015 in Ecuadors Hauptstadt Quito stattfindet. Das
Programm wird vom DAAD gefördert
und beinhaltet neben Seminartagen an
der Universidad San Francisco de Quito
auch Fachexkursionen in Quito und Umgebung. Das Seminar wird von Prof. Dr.
Uwe Tröger vom Institut für Angewandte
Geowissenschaften geleitet.
im „SMART CITIES“ IN BANDUNG
UND JAKARTA, INDONESIEN Vom 15.
Exkursionen zu Start-ups der Umgebung sowie zum Cambridge Innovation Center, dem bedeutendsten Gründerzentrum der Region
der sich auf ihr Projekt konzentrieren
können. Im CIC befinden sich auch
Venture-Capital-Unternehmen sowie
das „Venture Café“, in dem sich neue
Gründer, Investoren und Manager etablierter Unternehmen treffen.
Nur wenige Schritte entfernt war
die nächste Station des Seminars das
Massachusetts Institute of Technology
(MIT), Partneruniversität der TU Berlin, das ein „Accelerator“-Programm
für Gründer vorstellte. Anwendung
und Praxisorientierung der Forschung
spielen bereits seit der Gründung des
Instituts eine große Rolle: Etwa 20
Prozent der MIT-Studierenden gründen eigene Unternehmen.
Das nächste Alumniseminar in den
USA soll 2016 oder spätestens 2017
stattfinden.
Dr. Ingo Meyer
bis 19. September 2015 findet das ebenfalls vom DAAD geförderte internationale
Seminar „Smart Cities“ für Alumni der TU
Berlin in Südostasien statt. Das viertägige
Seminar in Bandung und Jakarta befasst
sich mit der nachhaltigen Entwicklung
asiatischer Städte. In Fachexkursionen
werden neue Stadtsiedlungen, BSD City
sowie das „Green Kampung Projekt“ in
Jakarta Timur besichtigt. Schwerpunkte
des von Professor Raoul Bunschoten geleiteten Seminars sind Stadtplanung und
Städtebau, Energieeffizienz von Gebäuden und nachhaltige Verkehrsplanung.
Ansprechpartner: Dr. Ingo Meyer vom
Alumni-Team. Bewerbung und Information:
T 030/314-2 40 28
[email protected]
www.alumni.tu-berlin.de/internationaleseminare/seminare-fuer-alumni
Alumni-Team TU Berlin
STIMMEN AUS DEM KREIS DER TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER
DR. SURYA RAGHU, Advanced Fluidics LLC,
Columbia, MD, USA: Dies ist ein großartiger
Anfang, und ich wünsche mir, dass wir so ein
Seminar alle drei Jahre organisieren, sodass
noch mehr Absolventen aus ganz Nordamerika zusammenfinden.
DR. CHRISTIAN STREDICKE, Snom und Vodia, Boston, MA, USA: Die TU Berlin sitzt auf
einem Goldschatz voller Kontakte, der mit
keinem sozialen Netzwerk der Welt vergli-
Long Grove, Illinois, USA, 7.30 Uhr
morgens: Zwischen einem Golfplatz
und zwei Seen fahre ich mit meinem
Auto auf das Gelände der Kemper
Lakes: ein Geschäftskomplex, rund
35 Meilen nordwestlich von Chicago, in dem neben vielen anderen Firmen auch „Dealer Product Services“
(DPS), mein Praktikumsbetrieb, seinen Hauptsitz hat. Nachdem ich den
Wildgänsen ausgewichen bin, erreiche
ich den Parkplatz und betrete das Gebäude mit meinem Firmenausweis.
Mir kommen Leute mit „Cups“- und
„White Sox“-Baseball-Jerseys entgegen. Jap … es ist „Take me out to
the ball game“-Freitag, und die neue
Baseball-Saison ist damit offiziell in
vollem Gange … kostenlose Hot Dogs,
Salate, Soda und Chips für alle … Happy Friday!
DPS beschäftigt sich mit strategischem Datenmanagement. Eine Firma
mit dem Herzen einer Werbeagentur.
DPS entwickelt für Kunden aus der
Automobilindustrie traditionelle und
digitale Marketingkonzepte. Mein
Praktikum im Digital Media Team
passt perfekt zu meinem Studium. Vor
meinem Master-Studium habe ich ein
Bachelor-Studium der Sprache und
Kommunikation an der TU Berlin absolviert. In dieser Zeit habe ich bereits
sehr positive Erfahrungen mit einem
Auslandsstudium an der University of
Utah gemacht. Nun plane ich, Ende
diesen Jahres beziehungsweise Anfang
2016 das Master-Studium zu beenden.
Doch bevor es so weit ist, wollte ich
noch einmal die Möglichkeiten, die
mir das Studium bietet, ausnutzen.
Deshalb entschied ich mich für einen
erneuten Auslandsaufenthalt in den
USA, ein Praktikum sollte es diesmal
sein. Nun bin ich glücklich für zwölf
chen werden kann. Diejenigen, die von Berlin aus aufgebrochen sind, um in der Welt
das umzusetzen, was sie in der Uni gelernt
haben, sind ein wichtiger Teil dieses Netzwerks. Als ich die Nachricht bekam, dass eine
Veranstaltung in Boston geplant war, habe
ich nicht gezögert, mich für die Teilnahme
zu bewerben.
VOLKER MÜLLER, Bentley Systems, Chapel
Hill, NC, USA: Das nächste Alumniseminar in
Nordamerika könnte sich mit dem Thema
„Nachhaltigkeit“ befassen. In diesem Gebiet
sind dringend große Fortschritte erforderlich.
In solch einem Seminar sollte diskutiert werden, wie Unternehmen Nachhaltigkeit unterstützen und in den Unternehmenszielen und
Organisationsmodellen verankern können.
DR. ALIKI COLLINS, AKC Patents, LLC, Newton, MA, USA: Das erste Alumniseminar in
Boston war eine hervorragende Gelegenheit,
andere TU-Alumni und das Alumni-Team
der TU Berlin zu treffen, Ideen zu Entrepreneurship auszutauschen und neue Freunde
kennenzulernen. Viele Teilnehmer sind interessiert an der Bildung eines stärkeren Netzwerks von TU-Absolventen in diesem Teil der
Welt. Da unsere Verbindungen immer internationaler werden, suchen wir nach Wegen,
uns mit anderen Menschen mit gemeinsamen Studien-Erfahrungen zu verbinden.
Von Baseball, Popcorn und
hoher Arbeitsmotivation
Eine Master-Studentin der Medienwissenschaft erzählt
von ihrem Praktikum in den USA
© privat
Alumni in Vorständen
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Kulturunterschied: ausufernde Deko-Wettbewerbe fürs Büro zu Halloween oder Weihnachten
Monate in Chicagoland in einem bezahlten Auslandspraktikum gelandet.
Unterstützt haben mich auch das Akademische Auslandsamt und der Career Service der TU Berlin, der mir eine
Teilförderung durch das PROMOSProgramm vermittelt hat. Hier wohne
ich in einer Zweier-WG, die Mieten
sind nicht gerade billig. Aber ich komme sehr gut über die Runden.
Mit Planung und Vorbereitung sollte man früh anfangen, denn sie kosten sehr viel Zeit. Für das Praktikum
macht ein kürzerer Zeitraum als ein
Jahr aus meiner Sicht wenig Sinn, da
es auch viel Energie kostet, im Ausland in die Arbeitswelt einzutauchen.
Bei einem kürzeren Praktikum würde
man wieder gehen, wenn man gerade
richtig angekommen ist und mehr Eigenverantwortung im Job übernehmen
könnte.
Zwei Länder, zwei Kontinente, zwei
Kulturen – vor allem zwei unterschiedliche Arbeitskulturen. Besonders dieser Kulturunterschied hält für mich
ein paar sehr positive Erfahrungen
bereit: Die Arbeitsatmosphäre ist extrem entspannt und trägt automatisch
zu einem produktiven und motivierten
Arbeitsklima bei. Im Mittelpunkt steht
das Team – gemeinsam ist man stärker.
Learning by Doing wird großgeschrieben. Auch werden Beruf und Privates
nicht überall so strikt getrennt wie in
Deutschland. Als Dresscode gilt: Montag bis Mittwoch „business casual“,
also eher Anzug, Krawatte und Kostüm, Donnerstag und Freitag etwas lockerer: „casual“. Am „Happy Friday“
sind Popcorn und Minigolf kurz vor
Feierabend angesagt. Die Mittagspausen vergehen beim gemeinsamen Mittagessen mit dem gesamten Team oder
werden interessant gestaltet durch
einen Besuch im Fitnessstudio (eine
Etage tiefer), Sonnen auf der Dachterrasse oder Shoppen. Bemerkenswert
sind auch die ausufernden Dekorationswettbewerbe für die Schreibtische
zu Halloween und Weihnachten – eine
Augenweide. Ich hatte sogar die Ehre,
als „Mitarbeiterin des Monats“ ausgewählt zu werden, und konnte mich
durch meine Leistungen und Erfahrungen schon früh in der Firma etablieren.
Als Ausgleich neben den langen Arbeitstagen habe ich American Tackle
Football entdeckt. Es hilft, sich auszupowern, neue Leute kennenzulernen
und die amerikanische Kultur noch
besser zu verstehen.
Mich hat das Praktikum jetzt schon
unglaublich bereichert und ich würde
es jederzeit wieder tun.
Anke Kutzscher
www.greasemonkeysem.com/2015/02/16/
getting-the-most-from-a-digital-mediainternship/#more-1011
www.chicagoforcefootball.com
TIPPS & TERMINE
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Seite 11
Ein unwiderstehliches Angebot
Hochschulsport
Gremien & Termine
After Work Cup
Akademischer Senat
Der TU-Sport veranstaltet Anfang Juli 2015 einen „After Work Cup – für ZUV und ZEs“. Alle
Beschäftigten aus diesen Bereichen sind eingeladen zu diesem Teamwettbewerb, bei dem es
um Spaß, Teamgeist und Bewegung geht. Ein
Team besteht aus vier bis sechs Personen eines Bereichs. Die Veranstaltung ist das Pendant
zum Instituts-Cup, der im Januar 2015 erstmals
durchgeführt wurde.
Zeit: 2. Juli 2015, 18–21 Uhr
Anmeldestart: 18. Mai 2015,
Meldeschluss: 8. Juni 2015
www.tu-sport.de
Beginn jeweils um 13 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude,
Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035
13. Mai 2015
20. Mai 2015 (Sondersitzung)
3. Juni 2015
24. Juni 2015
15. Juli 2015
www.tu-berlin.de/asv
Kuratorium
Zeit: 9.30–12.30 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude,
Straße des 17. Juni 135
21. Mai 2015, Raum H 1035
17. Juli 2015, Raum H 2036
Personalversammlung
Erstmalig zwei Termine
Am Mittwoch, 17. Juni 2015, findet die Gesamtpersonalversammlung in gewohnter Form statt.
Zeit: 9 bis ca. 12 Uhr
Ort: Raum ER-270 (Ernst-Ruska-Gebäude)
Wahlaufruf
Frauenbeauftragte gesucht
Am 8. Juni 2015 wird für die Amtszeit von zwei
Jahren eine nebenberufliche Frauenbeauftragte für die Zentrale Universitätsverwaltung gewählt. Die Bewerbungsfrist endete am 4. Mai
2015. Die Stimmabgabe erfolgt per Briefwahl.
An alle Wahlberechtigten werden rechtzeitig
Briefwahlunterlagen versandt. Die Wahlbriefe
müssen bis zum 8. Juni, 15 Uhr, beim Zentralen
Wahlvorstand im Raum H 2028/30 vorliegen.
www.tu-berlin.de/asv/menue/wahlamt
Internationales Symposium
ArchitekturDenken: Theorie und
Philosophie der Architektur
Internationale Referentinnen und Referenten
aus der USA, der Schweiz, Serbien, Luxemburg,
Israel und Deutschland werden die Frage nach
dem Verhältnis von Theorie und Philosophie der
Architektur diskutieren. Das Symposium findet
anlässlich des Erscheinens des Buchs „Architektur und Philosophie. Grundlagen. Standpunkte. Perspektiven“ (Band 8 der Reihe ArchitekturDenken) statt. Teil des Symposiums ist die
öffentliche Vorstellung des Buches durch die
Herausgeber Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg H. Gleiter, TU Berlin, und Prof. Dr. Ludger Schwarte,
Kunstakademie Düsseldorf.
Veranstalter: TU Berlin, Institut für Architektur,
Fachgebiet Architekturtheorie
Zeit: 29.–30. Mai 2015, 15 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623
Berlin, Architekturgebäude, Forum
T 030/314-2 19 58
[email protected]
Preise & Stipendien
Studienförderung
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES)
fördert besonders begabte jüdische Studierende. Neben der finanziellen Absicherung
hat ELES auch das Ziel, durch Maßnahmen
ideeller Förderung jüdische Identität, Verantwortungsbewusstsein und Dialogfähigkeit seiner Stipendiatinnen und Stipendiaten zu stärken. Sie sollen ermutigt werden, die Zukunft
mitzugestalten. Für die Förderung ab dem
WS 2015/16 können Bewerbungen bis zum
15. 6. 2015 eingereicht werden.
www.eles-studienwerk.de/?27
Meyer-Struckmann-Preis 2015
Die Philosophische Fakultät der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf schreibt erneut den mit
20 000 Euro dotierten Meyer-Struckmann-Preis
für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung aus. Im Jahr 2015 liegt der Schwerpunkt
im Themenfeld Medienwissenschaften. Es werden Forschungsleistungen ausgezeichnet, die
über Fachgrenzen hinauswirken. Eigenbewerbungen sind ausgeschlossen, Nominierungsschluss ist der 20. 6. 2015.
www.stifterservice.de/meyer-struckmann
PUNKT 2015
Bereits im elften Jahr wird der Preis für Technikjournalismus & Technikfotografie von acatech,
Interne Kommunikation
© Iko Freese/drama-berlin.de
Der Personalrat der TU Berlin lädt im Juni 2015
zur ersten Personalversammlung 2015 ein. Sie
wird erstmalig in zwei Blöcken an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt.
Am Dienstag, 16. Juni 2015, finden zwei parallel laufende themenspezifische Veranstaltungen statt: „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, „ALMA – die neue Bibliothekssoftware.“
Zeit: 9–11 Uhr
Ort: Wird noch bekannt gegeben
ehr ER IST JURIST, SIE IST VERLAGSLEKTORIN Eines Abends,
als SIE von einer Besprechung mit einem berühmten Schriftsteller,
dessen Werk SIE schon lange bewundert und der im Ruf eines unverbesserlichen Don Juan steht, zurückkommt, versucht ER hartnäckig
und unnachgiebig, von IHR zu erfahren, ob dieser „unwiderstehliche“
Mann in ihr ein „unwiderstehliches“ Verlangen ausgelöst habe … Fabrice Roger-Lacan stellt die Liebe eines Paares auf den Prüfstand, die
er unbarmherzig und mit diabolischer Dialektik seziert und in die Beinahe-Katastrophe führt. UNWIDERSTEHLICH ist ein fesselndes Psychogramm einer Liebesbeziehung. Unwiderstehlich ist auch das Angebot
der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, ausgeschrieben, in diesem Jahr in den
Kategorien Multimedia und Foto. Prämiert werden Einsendungen, die durch die Darstellung
von Technik den gesellschaftlichen Diskurs über
Innovationen und deren Anwendungsmöglichkeiten unterstützen und neue Wege einschlagen. Die Preise sind je Kategorie mit 5000 Euro
dotiert, zusätzlich vergibt die Akademie wieder
ein Fotostipendium. Einsendeschluss ist der
13. 7. 2015.
www.journalistenpreis-punkt.de
Polytechnik-Preis 2015
Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main verleiht im Jahr 2015 zum dritten
Mal den mit insgesamt 70 000 Euro dotierten
Polytechnik-Preis für die Didaktik von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und
Technik (MINT). Gewürdigt werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie pädagogische Fachkräfte für die Entwicklung und
Umsetzung herausragender MINT-Vermittlungskonzepte an außerschulischen Lernorten.
Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015.
www.polytechnik-preis.de
Bundeswettbewerb „Treffen junge
Musik-Szene“
Unter dem Motto „Texte treffen Töne“ können
sich Solistinnen und Solisten, Duos und Bands
im Alter bis 21 Jahre mit eigenen Songs bewerben. Das „Treffen junge Musik-Szene 2015“
findet vom 11. bis 16. 11. in Berlin statt. Zugelassen sind selbst geschriebene Songs aller Musik-Genres. Einsendeschluss ist der 31. 7. 2015.
www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/
bundeswettbewerbe/treffen_junge_musik_
szene/bewerbung_tjm/bewerbung_tjm_1.php
Personalia
Rufannahmen
Professorin Dr. Christiane Barz, Ruferteilung
vom 19. Oktober 2014, Assistant Professor
an der Anderson School of Management, Los
Angeles, USA, für das Fachgebiet „Industrielles
Produktions- und Dienstleistungsmanagement“
in der Fakultät VII Wirtschaft und Management
der TU Berlin.
Professor Dr.-Ing. Slawomir Stanczak, Ruferteilung vom 19. Oktober 2014, Leiter einer
Forschungsgruppe am Fraunhofer-Institut für
Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut,
für das Fachgebiet „Netzwerk-Informationstheorie“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und
Informatik der TU Berlin. Mit der Professur ist
die Gruppenleitung in der Abteilung Wireless
Networks auf dem Gebiet der Sensorfunktionsnetze des Heinrich-Hertz-Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft e. V. verbunden.
Außerplanmäßige Professuren –
erloschen
Professor Dr. Axel Hoffmann, für das Fachgebiet „Experimentalphysik“ in der Fakultät II
Mathematik und Naturwissenschaften der TU
Berlin, zum 31. März 2015.
Professor Dr. Walter Konhäuser, für das Fach-
des Renaissance-Theaters an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
TU Berlin. Wer am 26. Mai 2015 um 20 Uhr Lust auf das Theater gleich
gegenüber der Universität hat, kann diese Vorstellung für nur zwölf
Euro besuchen. Einfach das Stichwort „TU“ bei der Kartenbestellung
oder an der Abendkasse angeben und einen Abend mit Anika Mauer
und Boris Aljinovi´c genießen. Auch die „Studi-Flat“ geht in die nächste
Runde. Wie schon im vergangenen Semester können Studierende beim
einmaligen Erwerb der „Studi-Flat“ für zehn Euro jede Vorstellung im
Semester für jeweils einen Euro besuchen.
Mehr Infos auf den Theaterseiten: www.renaissance-theater.de
gebiet „Mobilkommunikation“ in der Fakultät
IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin,
zum 31. März 2015.
Gastprofessuren – verliehen
Professor Dr. Reinhardt Karnapke, Fachgebiet
„Betriebssysteme“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin, zum 1.
April 2015.
Professorin Dr. Agnieszka Miedlar, Fachgebiet
„Numerische Mathematik“ in der Fakultät II
Mathematik und Naturwissenschaften der TU
Berlin, zum 1. April 2015.
Professor Sven Pfeiffer, Fachgebiet „Digitale
Architekturproduktion“ in der Fakultät VI Planen Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April
2015.
Professor Dr. Julian Pfeifle, Fachgebiet „Diskrete Mathematik/Geometrie“ in der Fakultät
II Mathematik und Naturwissenschaften der TU
Berlin, zum 1. April 2015.
Professor Dr. Cornelius Schubert, Fachgebiet
„Techniksoziologie“ in der Fakultät VI Planen
Bauen Umwelt der TU Berlin, zum 1. April 2015.
Gastprofessur – erloschen
Dr. Helge Parzyiegla, Fachgebiet „Betriebssysteme“ in der Fakultät IV Elektrotechnik und
Informatik der TU Berlin, zum 31. März 2015.
Weitere Veranstaltungen
The Future of Healthcare – Charité
Entrepreneurship Summit 2015
Konferenz
Veranstalter: Stiftung Charité und TU Berlin,
Centre for Entrepreneurship
Zeit: 28.–29. Mai 2015, 9–16 Uhr
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der
Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117
Berlin
T 030/45 05 70-576
[email protected]
www.charite-summit.de
Workshop on NonLinear Algebra
Veranstalter: TU Berlin, Berlin Mathematical
School (BMS), Prof. Dr. Bernd Sturmfels, Dr.
Fatemeh Mohammadi
Zeit: 29.–30. Mai 2015, 9.00–17.15 Uhr
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der
Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117
Berlin, Einstein-Saal
T 030/314-2 86 43
[email protected]
math.berkeley.edu/~bernd/NonLinear.html
Student Congress sustainable
University
Internationaler Studentischer Kongress SozialÖkologische Hochschule
Veranstalter: TU Berlin, Meta-Projektwerkstatt
„PW^2 – Zukunft & Geschichte von Projektwerkstätten & studentischem Engagement
für sozial & ökologisch nützliches Denken &
Handeln“
Zeit: 5.–7. Juni 2015
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin
[email protected]
projekte.projektwerkstaetten.tu-berlin.de/
wordpress/kongress-2015
Verkehrsökonomik und -politik
Konferenz
Veranstalter: TU Berlin, Fachgebiet Wirtschaftsund Infrastrukturpolitik (WIP), TU Dresden u. a.
Zeit: 11.–12. Juni 2015
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin, Hauptgebäude, Raum H 2036
T 030/314-2 56 80
[email protected]
www.z-f-v.de/konferenz
Anfang und Ende unseres Sonnensystems – welchen Nutzen hat
extraterrestrische Forschung?
Vortrag
Referenten: Prof. Dr. Tilman Spohn, Institutsleiter des Instituts für Planetenforschung (DLR),
Prof. Dr. Heike Rauer, Abteilungsleiterin, Extrasolare Planeten und Atmosphären am Institut
für Planetenforschung (DLR)
Veranstalter: TU Berlin, Institut für Luft- und
Raumfahrt, Fachgebiet Luftfahrtantriebe, sowie
DLR-Bezirksgruppe Berlin/Brandenburg
Zeit: 15. Juni 2015, 18 Uhr
Ort: TU Berlin, Marchstraße 12–14, 10587
Berlin, Institut für Luft- und Raumfahrt, Raum
F 11
T 030/314-2 69 19
[email protected]
www.dglr.de/bezirksgruppen/berlin_brandenburg/veranstaltungen
Wissensberufe transnational:
Geschlechterkulturen, Lernkulturen,
Professionskulturen
Tagung
Veranstalter: TU Berlin, Institut für Erziehungswissenschaft, Fachgebiet Interkulturelle Erziehung
Zeit: 18.–20. Juni 2015, 16.15 Uhr (18. Juni 2015)
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623
Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005 (Eröffnung am 18. Juni 2015), TU Berlin, Marchstraße 23, 10587 Berlin (19./20. Juni 2015)
T 030/314-7 31 56
[email protected]
www.ik-ewi.tu-berlin.de/menue/tagung_
juni_2015
Erst Venedig, dann Berlin
Deutsche Werkbund-Ausstellung zur Architektur-Biennale jetzt in Berlin zu sehen
Veranstalter: TU Berlin, Architekturmuseum,
Kontakt: Dr. Hans-Dieter Nägelke
Zeit: 18. Juni–7. Juli 2015, Mo–Do 12–16 Uhr
und nach Vereinbarung
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623
Berlin, Architekturmuseum
T 030/314-2 31 16
[email protected]
Sprechstunde des Präsidenten
Prof. Dr. Christian Thomsen
18. Mai 2015, 12–13 Uhr
15. Juni 2015, 12–13 Uhr
Anmeldung: [email protected]
Offene Gesprächsrunde der Vizepräsidentin für Forschung, Berufungen und Nachwuchsförderung
Prof. Dr.-Ing. Christine Ahrend
3. Juli 2015, 10–12 Uhr
Thema: Berufungsverfahren an der
TU Berlin
Anmeldung: [email protected]
Sprechstunde des Vizepräsidenten
für Studium und Lehre
Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß
9. Juni 2015, 14–15 Uhr
Anmeldung: [email protected]
Sprechstunde der Vizepräsidentin
für Internationales und Lehrkräftebildung
Prof. Dr. Angela Ittel
18. Mai 2015, 10.30–11.30 Uhr
29. Juni 2015, 10.30–11.30 Uhr
21. September 2015, 10.30–11.30 Uhr
Anmeldung: [email protected]
Sprechstunde der Kanzlerin
Prof. Dr. Ulrike Gutheil
Nach Vereinbarung
Anmeldung: [email protected]
Impressum
Herausgeber: Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni der TU Berlin,
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
T 030/314-2 29 19/-2 39 22
F 030/314-2 39 09
[email protected]
www.pressestelle.tu-berlin.de
Chefredaktion: Stefanie Terp (stt)
Chef vom Dienst: Patricia Pätzold-Algner (pp)
Redaktion: Ramona Ehret (ehr), Bettina
Klotz (bk) (Alumni), Sybille Nitsche (sn)
Layout: Patricia Pätzold-Algner
WWW-Präsentation: Ulrike Friedrich
Gestaltung, Satz & Repro: omnisatz
GmbH, Blücherstraße 22, 10961 Berlin,
T 030/2 84 72 41 10
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Druck: möller druck und verlag gmbh,
Berlin
Anzeigenverwaltung: unicom Werbeagentur GmbH, T 030/5 09 69 89-0,
F 030/5 09 69 89-20
[email protected]
www.unicommunication.de
Vertrieb: Ramona Ehret, T 030/314-2 29 19
Auflage: 16 000
Erscheinungsweise: monatlich, neunmal
im Jahr/30. Jahrgang
Redaktionsschluss: siehe letzte Seite. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen
nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe können
nicht zurückgeschickt werden. Die Redaktion behält sich vor, diese zu veröffentlichen
und zu kürzen. Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigung u. Ä. nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Herausgebers.
„TU intern“ wird auf überwiegend aus Altpapier bestehendem und 100 % chlorfrei
gebleichtem Papier gedruckt.
„Preis für das beste deutsche Hochschulmagazin“, 2005 verliehen von „Die Zeit“ und
der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) für
das Publikationskonzept der TU-Pressestelle
VERMISCHTES
Seite 12
Akademisches Speed-Dating im Lichthof
Köpfe der LNDW
Innovation Seilbahn
In ungezählten Stunden bereiten
viele fleißige Hände und Köpfe
die mehr als 220 Projekte an der
TU Berlin für die diesjährige Lange Nacht der Wissenschaften am
13. Juni 2015 vor, um die großen
und kleinen Wissbegierigen in die
Geheimnisse der Forschung einzuführen. Hier stellen wir einige von
ihnen vor:
LESERBRIEF
Student der
ersten Stunde
Studium gegen Brennholz
tui Auf unseren Facebook-Aufruf
nach Geschichten und Geschichtchen vom Campus hin erreichte
uns jüngst die Nachricht eines
„Studenten der ersten Stunde“.
Er erzählt, wie das Leben auf dem
Campus nach dem Krieg wieder
auflebte:
Ihre Campusreporterin Christine
fragte neulich nach interessanten
Entdeckungen oder Anekdoten.
Ich weiß nicht, ob Sie sich für „olle
Kamellen“ interessieren: Wir Studenten der „ersten Stunde“ nach
Kriegsende, die wir unser Studium
am 1. April 1946 aufnahmen, hatten uns gleich nach der Rückkehr
aus dem Krieg Ende 1945 angemeldet. Vor Aufnahme mussten wir Arbeitsleistung erbringen. Fünf von
uns wurden eingeteilt, Bäume zu
zersägen. Da uns nur eine Säge und
ein Beil zur Verfügung standen, war
die Tagesleistung nicht allzu hoch.
Immerhin reichte sie so weit, dass
jeder von uns am Abend eine Aktentasche voll Brennholz mitnehmen konnte. Ich selbst habe dann
zwei Semester Bauingenieurwesen
und dann Mathematik studiert und
schloss 1952 als Dr.-Ing., Fachrichtung Mathematik, ab. Während des
Studiums und danach war ich etliche Jahre Hilfsassistent und Assistent am Lehrstuhl für Geometrie.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Goebel
e. V., wählten für die Veranstaltung kein klassisches Vortrags- oder Diskussionsformat. Sie konzipierten den Abend stattdessen als einen Marktplatz,
auf dem die eingeladenen Expertinnen und Experten an 40 Tischen dem
Publikum ihr Wissen in fünf Runden anboten. Pro Runde hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich für die Dauer von 25 Minuten zu einem Preis von
1 Euro einen Tisch zu sichern, um mit einer Expertin oder einem Experten
ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig konnten die Gespräche auf acht
Kanälen per Kopfhörer mitverfolgt werden. Die aufgezeichneten Dialoge
stehen in einem Audioarchiv zur Verfügung. Christine Ruhfus-Kirsch
http://dialog-extrem.strikingly.com/
Ein Kleinod der TU Berlin
feiert Geburtstag
Spielerisch Wissen erlangen
zu sozialen, ökonomischen und
technischen Fragestellungen – dies
können die LNDW-Besucherinnen
und -Besucher bei dem Projekt
„Blue Engineering – Ingenieurinnen und Ingenieure mit sozialer
und ökologischer Verantwortung“
im Haus der Maschinen. „Wir haben Kartenspiele wie Quartett,
bei denen es um Ökobilanzen und
Kraftwerke in Deutschland geht.
Analog zu dem Spiel ,Black Stories‘ gibt es die Blue Stories. Hier
müssen Fragen beantwortet werden
wie zum Beispiel: Warum stranden
in Spanien Wale? Oder wie kann
man in Wellblechhütten in armen
Ländern nahezu gratis Licht erzeugen? Und es gibt auch etwas zu
gewinnen“, freut sich André Baier
aus dem Blue-Engineering-Team.
am
Die Segeljacht „Pinguin“ wird neunzig
Die alte Dame ist noch immer elegant
und voll aufgetakelt einfach wunderschön! Entworfen wurde sie von
dem bedeutenden Jachtkonstrukteur
Henry Rasmussen, dessen Werft Abeking & Rasmussen sie 1925 baute. Mit
12,9 Meter Länge, 2,5 Meter Breite
und einer Segelfläche von 60 Quadratmetern entsprach sie der Bootsklasse
Nationaler Kreuzer, das sind
schlanke Segeljachten, die
besonders für Binnengewässer geeignet sind.
Erstbesitzer war ein segelbegeisterter Ingenieur aus Charlottenburg, der die Jacht nach Berlin
holte. Heute gilt die „Pinguin“ als
letzter der 60er Nationalen Kreuzer
der Havel, der noch die Schönheit und
Eleganz der traditionellen Holzjachten aufweist. Ihr außerordentlicher
historischer Wert ist unbestritten.
Nach glanzvollen Erfolgen – in den
Dreißigerjahren war sie eine der
schnellsten Segeljachten auf der Havel – ein jähes Ende: Kurz vor Kriegsende sank die „Pinguin“ im Stölzensee, wurde wieder geborgen und nach
dem Krieg durch DDR-Behörden in
Besitz genommen. In den Fünfzigerjahren holte sie der damalige Eigner
nach Westberlin zurück. Die TU Berlin
übernahm die Jacht in den Siebzigerjahren, wo sie seitdem im Rahmen der
Zentraleinrichtung Hochschulsport/
ZEH der Segelausbildung dient und
Seglern zur Verfügung steht.
An der TU Berlin fand sich schnell eine
Gruppe segelbegeisterter Studenten,
Alumni und Liebhaber traditioneller
Jachten – die sogenannte Pinguin-
© TU Berlin/PR/Ali Mercan
www.isr.tu-berlin.de/publikationen
ZUM ORT DER KOLLEKTIVEN WISSENSPRODUKTION wurde der
Lichthof der TU Berlin beim 1. Berliner Dialog Extrem am 15. April 2015.
Unter dem Motto „Miete und andere Missverständnisse“ diskutierten Expertinnen und Experten sowie die Berliner Öffentlichkeit angesichts des
steigenden Drucks auf den Berliner Wohnungsmarkt und des durch verschiedene Vereine und Initiativen angestrengten „Mietenvolksentscheids“
Positionen aus Politik und Verwaltung, Kunst und Kultur sowie Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Organisatoren des Abends,
das „Institut für alle Fragen und Antworten – Chair for Urban Design and
Urbanization“ am Institut für Architektur der TU Berlin sowie openBerlin
© Sören Hese
Nutzerinnen und Nutzer an eine schnelle, kostengünstige und komfortable Fortbewegung steigen. Daher ist sowohl die
Weiterentwicklung bestehender als auch
die Einführung neuer Verkehrssysteme
notwendig. Frieder Kremer hat sich in
seiner Abschlussarbeit am TU-Institut
für Stadt- und Regionalplanung mit
Seilbahnen als Innovation für städtische
Mobilitätssysteme auseinandergesetzt.
Er räumt dabei den Trugschluss aus,
dass sich Seilbahnen ausschließlich für
alpine Tourismusgebiete eignen. Hierfür
beleuchtet er die Vor- und Nachteile der
Technologie und untersucht, inwiefern
Seilbahnen im urbanen Personennahverkehr sinnvoll eingesetzt werden können.
Beispielprojekte veranschaulichen die
daraus gewonnenen Erkenntnisse.
Die Arbeit „Innovation Seilbahn. Potentiale für den urbanen Personennahverkehr
und Positionen der beteiligten Akteure“
ist in der Reihe ISR Impulse Online des
Instituts für Stadt- und Regionalplanung
erschienen und kann kostenfrei heruntergeladen werden.
© Institut für alle Fragen und Antworten/Chair of urban design
tui New York, London und Rio haben
eine, in Hamburg war sie stark umstritten, Koblenz behält seine: Urbane Seilbahnen sind heute bereits weltweit im
Einsatz und bieten dabei große und vor
allem neue Potenziale für den urbanen
Verkehr. Dennoch haftet ihnen immer
noch das Image eines reinen Touristentransportmittels für alpine Wintersportregionen an. Die Mobilität in urbanen
Räumen befindet sich im Spannungsfeld zwischen Leistungsfähigkeit und
Nachhaltigkeit. Verkehrssysteme stoßen
vielerorts an ihre Leistungsgrenzen,
während gleichzeitig die Ansprüche der
© TU Berlin/PR/Ali Mercan
Buchtipp
TU intern · Nr. 5/Mai 2015
Einladung zum Schnupper-Törn: die „Pinguin“ in Fahrt
Gruppe. Heute zählt sie fünfzehn Mitglieder, die sich um die Bootspflege
kümmern, die Einsatzbereitschaft des
Bootes garantieren, im Winter für die
umfangreichen Instandhaltungsmaßnahmen sorgen – sich für die Jacht
also voll verantwortlich fühlen: „Es
ist jedes Jahr dasselbe: Wenn die ,Pinguin‘ aus dem Wasser gehievt wird,
kommt bei uns Melancholie auf. Das
monatelange Warten bis zum nächsten
Törn vertreibe ich mir damit, dass ich
an Wintertagen mit den anderen unser ,Baby‘ pflege und wir uns auf den
ersten Törn auf dem Wannsee und der
Havel freuen“, gibt ein Mitglied der
Pinguin-Gruppe die Stimmung wieder.
Der TU-Hochschulsport bietet eine
breite Auswahl für Segelinteressierte:
Schnupperfahrten zum Kennenlernen,
Herzlich willkommen
im TU BERLIN SHOP
Skipperausbildung und auch einen
Boots-Charter. Das derzeit größte Anliegen der Gruppe ist jedoch, die „Pinguin“ auch langfristig voll nutzen zu
können. Dafür muss dringend ein Refit,
das heißt die komplette Bootsüberholung und die Erneuerung von Rumpf,
Deck, Kajüte und Takelage, durchgeführt werden. Für die Restaurierung der
„Pinguin“ werden Spenden gesammelt,
und Unterstützer sind zur tatkräftigen
Mithilfe eingeladen. Für dieses Jahr ist
ein Tag der offenen Tür geplant, der Interessierten die Möglichkeit gibt, die
wunderschöne Jacht kennenzulernen.
Michael Engberding/cp
www.tu-berlin.de/menue/service/
campus-leben/sport_kultur
www.pinguin-seefahrtkreuzer-berlin.com
AB
DE TEIL
R T UN
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ERE LTE IN
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Nette Ideen und praktische Artikel in hoher Qualität
zeichnen das Sortiment im Shop der Technischen Universität Berlin aus.
Über 50 Qualitätsprodukte, die zeigen,
wo ihr studiert und womit ihr Spaß habt.
Wann
Wo TU-Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 10.00–15.30 Uhr
Online-Shop www.tu-berlin-shop.de
Eine Stadt mit Spielplätzen an jeder Ecke, vielen Bäumen und ohne
Autos? Solche Vorstellungen können Kinder im Projekt „Bau dir
deine Stadt!“ im Haus der Stadt
am Modell umsetzen. „Kinder ab
sieben Jahren sind eingeladen, zu
überlegen, was man in einer Stadt
benötigt. Das können Wohnhäuser, Spielplätze oder Supermärkte
sein.Wo dies alles in einer Stadt am
sinnvollsten angeordnet sein soll,
wägen sie dann ab und entscheiden. Mit Holzbausteinen können
sie schließlich die Gebäude auf
einem Grundriss bauen“, erklärt
Susanne Thomaier vom Fachgebiet
Stadt- und Regionalökonomie.
TU Berlin bei Facebook
Folgen Sie unserer
Campusreporterin bei
Facebook! Auf den
Facebook-Seiten der
TU Berlin berichtet
Campusreporterin Christine über Neuigkeiten aus der Universität, erzählt Geschichten vom Campus und weist auf
Veranstaltungen hin. Sie können auch
dabei sein. Schreiben Sie uns interessante Entdeckungen oder spannende Anekdoten vom Campus.
www.facebook.com/TU.Berlin
Schluss
Die nächste Ausgabe der „TU intern“
erscheint im Juni.
Redaktionsschluss: 3. Juni 2015