Schlaglichter April 2015 - SPD Ortsverein & KommA Glonn

April 2015 30. Jahrgang
Schlaglichter
aus der Glonner Kommunalpolitik
Interview mit
Martin Esterl
Kinderbetreuung
in Glonn
Aktuelles zum
Hochwasserschutz
Herr Bürgermeister, wann
passiert hier endlich was?
SPD / KommA
Wir bewegen was in Glonn!
Besuchen Sie unsere interaktive
Internetseite: www.spd-komma.de
Aktuelles aus der SPD/KommA-Fraktion
Wechsel und Wiederkehr
Zu Beginn des neuen Jahres hat
sich die Zusammensetzung der
fünfköpfigen Fraktion geändert:
Elisabeth Tuschter, die über
zwölf Jahre als Gemeinderätin
für SPD/KommA tätig war und
sechs Jahre die Fraktion führte,
stellt sich neuen beruflichen
Herausforderungen. Sie möchte
sich mit großem Engagement
in die neue berufliche Aufgabe
stürzen. Leider wurde dabei klar,
dass sie ihren Anspruch an die
Gemeinderatsarbeit dabei nicht
aufrechterhalten kann. Ihr Rücktritt aus dem Gemeinderat war so
leider die logische Konsequenz.
Auf ihren Platz rückt entsprechend der Wahlergebnisse Rudolf
Senckenberg nach, der bereits in
den Wahlperioden zuvor für SPD/
KommA im Gemeinderat saß. Zur
Fraktionssprecherin wählte die
Fraktion Dr. Renate Glaser. Stellvertretender Fraktionssprecher ist
nun SPD-Mitglied Hans Reiser.
Als Fraktionssprecherin wird Renate Glaser wie ihre Vorgängerin
auch an den Vorbesprechungen
zur jeweiligen Gemeinderatssitzung teilnehmen.
Sie freut sich auf die Möglichkeit,
die kommunalpolitischen Themen
der Gemeinde aus dieser Position
heraus noch aktiver mitgestalten
zu können.
Wir danken Lissy Tuschter für ihre
herausragende Arbeit in der SPD/
KommA-Fraktion und wünschen
ihr für ihrem neuen beruflichen
Weg alles Gute. Wir hoffen, dass
Elisabeth Tuschter
sich unsere privaten und kommunalpolitischen Wege noch häufig
kreuzen werden!
Dr. Renate Glaser
Roland Podehl
Steuerberater
Dipl. Betriebswirt (FH)
Spitzentränkbogen 20
85625 Glonn
Telefon: 08093/6069807
[email protected]
Impressum
Verantwortlich i.S.d.P.:
Redaktion: Layout u. Satz:
• Einkommensteuererklärungen
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Umsatzsteuererklärungen
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• Betriebswirtschaftliche und steuerliche Beratung
SPD Ortsverein Glonn, Martin Podehl, Schlesienstr. 10, 85625 Glonn
Dr. Monika Wilken, Tobias Haubelt, Stefan Gippert
Martin Podehl
Ist modernes Familienleben in Glonn möglich?
Kinderkrippenausbau beschlossen, Hort muss Absagen erteilen!
Es ist beschlossen.
Die Zinneberger
Kinderkrippe wird
um zwei Gruppen
erweitert - eine
große Erleichterung
für die mehr als 20 Elternpaare,
deren Kinder auf einen Platz
für das Krippenjahr 2015/2016
stehen.
Der Ausbau von 24 auf insgesamt
48 Plätze bedeutet für die Gemeinde Glonn, dass sie nun für
den aktuellen Bedarf den gesetzlichen Vorgaben zur Betreuung
der unter Dreijährigen nachkommen kann. Darüber sieht SPD/
KommA nun ein Etappenziel auf
dem Weg zu ihren gesellschaftspolitischen Forderungen nach
pluralistischen Familienstrukturen
erreicht. Nebeneinander statt Gegeneinander der verschiedenen
Lebensentwürfe sei das Gebot
der Stunde, da sind sich KommA
Sprecher und SPD–Vorstand
einig.
Mit der Entscheidung die Zinneberger Krippe zu erweitern, kann
sich die Gemeinde auf einen
bewährten, zuverlässigen und
qualitativ hochwertigen Partner
verlassen.
Der Gemeinderat hatte sich bis
zur endgültigen Entscheidung
durchaus Zeit gelassen. Die
Kontroversen entzündeten sich
u.a. an Fragen der Bedarfsentwicklung und der Investition in
nicht gemeindeeigenen Boden.
Eine Arbeitsgruppe, der neben
je einem Fraktionsvertreter auch
beratend Dr. Monika Wilken aus
dem KommA angehörte, erarbeitete die Entscheidungsempfehlung zum Ausbau der Krippe,
der als letztlich inhaltlich und
finanziell alternativlos zu einem
einstimmigen Beschluss im Gemeinderat führte.
Wir sehen nun wichtige Schritte
angestoßen, deren zügige Umsetzung wir im Auge behalten
werden. Enorme finanzielle Vorteile liegen auf der Hand:
•
•
•
Bereits vorhandene Baupläne können wieder genutzt
werden!
25 Jahre pachtfreie Nutzung
vom Träger Jugendhilfe Zinneberg sind bereits zugesichert!
Zuschüsse durch Bund und
Land können abgerufen werden!
Aber für ein familienfreundliches
Glonn sieht SPD/KommA noch
viel zu tun:
Die späte Entschlussfassung zum
Ausbau gefährdet momentan den
pünktlichen Start zum September
2015. Mit dieser Unsicherheit
müssen die Eltern wieder um ihren Platz bangen, an dem oftmals
die pünktliche Rückkehr in den
Beruf verknüpft ist.
Und mit dem bedarfsgerechten
Krippenausbau ist es nicht getan!
Familien sind auf eine kontinuierliche Kinderbetreuung angewiesen, auch nach dem Krippenalter!
Für die Planungssicherheit der
Familien ist es unbedingt erforderlich, auch für die Lebensabschnitte Kindergarten und Schule
die Betreuung zu schaffen und
zu vernetzen! Ganz akut zeigte
sich die Problematik, als kurz vor
Ostern für zehn Familien klar wurde, dass sie für ihre zukünftigen
Erstklässler keinen Hortplatz im
Kijufa e.V. bekommen werden,
weil er am Ende seiner Kapazitäten angelangt ist. Zum ersten
Mal in seiner Geschichte war der
Hort des Kijufa e.V. gezwungen,
Glonner Kinder abzulehnen. Die
Kita Glonn ist momentan neben
der Mittagsbetreuung in Antholing
die einzige Anlaufstelle für Glon-
ner Grundschüler. Die betroffenen
Eltern sind auf eine Kinderbetreuung angewiesen und stehen vor
einer mehr als schwierigen Situation. Dringender Handlungsbedarf
ist auch hier - gerade unter den
erschwerten Bedingungen in der
inzwischen denkmalgeschützten
Klosterschule angezeigt!
Mit Eintritt in die Schule endet
zwar der gesetzliche Anspruch
auf Kinderbetreuung, indes bleibt
für eine familienfreundliche Gemeinde die Frage offen: wie kann
die Betreuung weiterlaufen, wenn
die Kinder zur Schule kommen?
Die Grundschule bietet in Glonn
dazu keine Alternative, die Planungen der Staatsregierung zum
Ausbau der Ganztagesbetreuung steckt nach wie vor in den
Kinderschuhen. Die Frage nach
Familienfreundlichkeit darf in
Glonn nicht mit dem Schulalter
in den Hintergrund geraten: Wer
hier Land kauft und baut, ist auf
die Infrastruktur für Familien angewiesen!
Die Gemeinde Glonn, die nicht
selbst als Träger in der Kinderbetreuung auftritt, muss sich die
Koordination der Betreuung von
der Kleinkindbetreuung bis zum
14. Lebensjahr zur Chefsache
machen. Die Forderung des
Fraktionsantrags aus dem letzten Herbst, eine hauptamtliche,
fachliche Koordinationsstelle im
Rathaus zu schaffen, steht immer
noch im Raum!
Dr. Monika Wilken
Bericht aus dem Landtag
von der SPD-Landtagsabgeordneten Doris Rauscher
Liebe Glonnerinnen und Glonner,
vor nun bereits eineinhalb Jahren
wurde ich in den Bayerischen
Landtag gewählt. Als familien- und
seniorenpolitische Sprecherin der
SPD-Landtagsfraktion, Mitglied
im Ausschuss für Gesundheit und
Pflege und Ihre örtliche Abgeordnete freue ich mich, Sie anhand
einiger Themen über die Arbeit in
meinen beiden Fachausschüssen
informieren zu dürfen.
Eines der zentralen Themen in
den vergangenen Monaten war
die Asylpolitik in Bayern. Die Zahl
der Menschen, die bei uns Schutz
und Hilfe suchen, steigt – auch in
unserem Landkreis. Asylbewerberinnen und Asylbewerber benötigen nicht nur menschenwürdige
Unterkünfte und bessere Sprachkurs-Angebote, sondern für eine
bestmögliche Integration in unserer Gesellschaft auch eine gute
Begleitung, beispielsweise durch
Asylsozialarbeiter. Nach langem
Drängen ist die Staatsregierung
der Forderung der SPD-Fraktion
endlich nachgekommen und hat
die Finanzierung der Asylsozialarbeit verbessert – auch wenn
noch viel Weiteres zu tun bleibt,
war dies ein wichtiger Schritt!
Ein für mich als Sozialpolitikerin
weiteres wichtiges Thema ist die
soziale Gerechtigkeit. Eine aktuelle Studie von TNS-Infratest aus
dem Dezember 2014 belegt: Hier
gibt es auch in einem wohlhabenden Bundesland wie Bayern
erheblichen Nachholbedarf! Ein
ganz wichtiger Punkt hierbei ist
der Ausbau und eine Verbesserung der Qualität der Betreuung
in unseren Kindertageseinrichtungen und Schulen: zum Beispiel
durch mehr Erzieher und Lehrer,
um allen Kindern beste Bildung
von Anfang an zu ermöglichen.
Ziel der SPD-Landtagsfraktion
sind neben guten Arbeitsbedingungen auch die Möglichkeit
der besseren Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Und Förderprogramme für betroffene, am Arbeitsmarkt benachteiligte Frauen
und Männer. Ergänzend benötigen wir hierfür den Ausbau von
Familien- und Pflegestützpunkten
zur Sicherstellung von Beratungsund Unterstützungsangeboten für
Familien in allen Lebenslagen.
Investitionen in Chancengerechtigkeit ist eine Investition in den
sozialen Zusammenhalt und in
die Leistungsbereitschaft der
Menschen in unserem Land.
Auch im Gesundheits- und Pflegebereich hat sich einiges bewegt:
Auf die Initiative meiner Fraktion
wurde einstimmig beschlossen,
einen runden Tisch zur Notfallversorgung in bayerischen Krankenhäusern einzurichten. Es sollen
Maßnahmen zur Behebung der
Probleme von Notaufnahmen, wie
beispielsweise die mangelnde Finanzierung oder Überfüllung der
Stationen, insbesondere in der
Grippezeit, ergriffen werden. Im
Bereich der Pflege wurden meine
Anträge zur besseren Förderung
von Aus- und Weiterbildungen
und die schnellere Anerkennung
ausländischer Abschlüsse einstimmig angenommen. Gerade
in Zeiten des demografischen
Wandels brauchen wir mehr gut
ausgebildetes Personal, um eine
menschenwürdige Umsorgung im
Alter sicher zu stellen. Denn es
fehlen uns aktuell bereits 35.000
Pflegekräfte in Bayern. All dies
sind viele kleine, aber wichtige
Schritte hin zu einer besseren
Pflege in Bayern!
Mahatma Gandhi hat einmal gesagt: „Die Zukunft hängt davon
ab, was wir heute tun!“
In diesem Sinne grüße ich Sie
ganz herzlich,
Ihre Abgeordnete im Bayerischen
Landtag
[email protected]
08092-230 99 67
Bahnhofstraße 12
85560 Ebersberg
www.doris-rauscher.de
Das Bayrische Rote Kreuz BRK in Glonn ...
... braucht‘s das wirklich?
Als Mann von knapp
40 Jahren mit guter
Gesundheit hatte ich bis heute –
Gottseidank – keinen Berührungspunkt mit dem Rettungsdienst.
Daher hatte ich mich auch nicht
sonderlich für das BRK in Glonn
interessiert. Nachdem aber das
Glonner BRK und insbesondere
der Bau eines neuen Heims in
den politischen Fokus geraten
sind, habe ich mich nun doch informiert und bin zu dem Ergebnis
gekommen, dass es das BRK in
Glonn tatsächlich braucht.
Seit 1936 ist das Rote Kreuz in
Glonn bereits beheimatet und teilt
sich in drei Bereiche auf. Zum einen das Jugend-Rot-Kreuz mit ca.
10 Mitgliedern, die Wasserwacht
(rund 100 Mitglieder) und die Bereitschaft mit etwa 20 Personen.
Darüber hinaus ist in Glonn auch
eine Abteilung des Katastrophenschutzes angegliedert. Alle
arbeiten hier ausschließlich ehrenamtlich.
Die Bereitschaft wird über die
Leitstelle in Erding mitalarmiert,
wenn ein Unfall passiert oder andere medizinische Notfälle vorliegen (148 Einsätze im Jahr 2014).
Meist sind sie die ersten, die am
Einsatzort eintreffen, noch vor
dem Rettungswagen aus Ebersberg und können mit der Versorgung des Patienten beginnen.
Gerade bei einem Herzinfarkt
oder einem Schlaganfall sind dies
Minuten, die lebensentscheidend
sind.
Den Dienst in Glonn leistet nur
gut ausgebildetes Personal. Alle
haben eine Sanitätsausbildung
und viele darüber hinaus die Ausbildung zum Rettungssanitäter.
Somit ist hier eine Erstversorgung
auf hohen Niveau sicher gestellt.
Es wird auch der Sanitätswachdienst bei verschiedenen Veran-
staltungen, wie z.B. dem Glonner
Dorffest, übernommen. Die damit
eingenommen Gelder werden zu
100 % in Material und Ausbildung
investiert.
Auch die Glonner Wasserwacht
ist in der Gemeinde sehr aktiv.
Nicht nur, wenn es um den Erhalt
des Schwimmbads geht, sondern
über den ganzen Sommer als
Rettungsschwimmer am Kastensee oder bei der Schwimmausbildung von Kindern. Auch die allseits beliebte Hallenbaddisco ist
eine Initiative der Wasserwacht.
Momentan ist das BRK in Glonn
zum einen im ehemaligen Bauhof
an der Wiesmühle stationiert,
insbesondere die Fahrzeuge.
Daneben wird ein Raum in der
Klosterschule für Schulungen und
Erste Hilfe Kurse genutzt. Diese
Unterbringung ist nicht ideal, da
der Raum in der Klosterschule
mit anderen Nutzern geteilt werden muss und der Standort an
der Wiesmühle eng und mitten
im Wohngebiet ist. Über beiden
Standorten schwebt dann auch
noch das Damoklesschwert der
jederzeit möglichen Kündigung,
wenn die Räume anderweitig
genutzt werden müssen. Material muss z. T. bei Mitgliedern
zusätzlich noch privat eingelagert
werden.
Der Glonner Gemeinderat hat die
schlechte Unterbringung bereits
vor Jahren erkannt und sich im
Jahr 2012 für den Bau eines eigenen BRK Heims ausgesprochen.
Die Unterbringung im ehemaligen
Bauhof war nur als Übergangslösung gedacht, da die Räume im
alten Feuerwehrhaus spätestens
nach einem Wasserschaden untragbar waren. Selbst Pläne liegen bereits vor, die ein Architekt,
der in der Wasserwacht aktiv ist,
unentgeltlich erstellt hat.
Demnach würde ein Gebäude
entstehen, in dem im Oberge-
schoss auf Straßenniveau Garagen und im Untergeschoss Schulungsraum, Lagerflächen und
Umkleiden lägen. Kostensparend
wäre hierbei, dass Sanitärräume
und der Fernwärmeanschluss
mit dem ASV-Heim gemeinsam
genutzt werden könnte.
Das BRK erhofft sich durch einen
zentralen Standort nicht nur eine
optimalere Unterbringung, sondern sieht in einem eigenen Haus
auch einen identitätsstiftende Ort,
der zu mehr Mitgliedern und zu
einem stärken Bewusstsein für
ihre Arbeit führt.
Die Baukosten werden auf €
400.000 geschätzt. Dies ist für
unsere Gemeinde sicherlich kein
Portobetrag. Derzeit wird aber
bereits durch den Markt Glonn
die Miete für den ehemaligen
Bauhof für das BRK getragen.
Diese Mietzahlungen würden
durch einen Neubau wegfallen
und dafür in die Tilgung einer
entsprechenden Finanzierung
laufen.
Allein durch einen Zuschuss
zu einem Neubau ist dem BRK
nicht geholfen, da eine eigene
Finanzierung nicht darstellbar
ist. Aufgrund der hohen Einsatzfrequenz der Bereitschaft und
der fehlenden Kompetenz kann
auch nicht in Eigenregie gebaut
werden.
Ich bin daher der Meinung, dass
der bereits vor Jahren gefasste
Entschluss, dem Glonner BRK ein
neues und geeignetes Zuhause
zu ermöglichen, nun umgesetzt
werden muss. Die durch das
BRK geleistete Arbeit für das Gemeinwohl kommt jedem Glonner
Bürger zugute.
Das Glonner BRK –
JA, das braucht´s wirklich!
Tobias Haubelt
Der Postanger
- die neue quirlige Mitte von Glonn
Nun sind wir, eine
der ersten Bewohner des Postangers,
nun schon seit 2
Jahren Teil dieser
liebens- und lebenswerten Gemeinde.
Großstädter verlockend.
Gelungene Symbiose
zwischen Stadt und Land
Bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Bauträger offenbarte sich
schnell der Haken an
der Sache: Bei einer
Hausbreite von 4 Metern
kann man wahrlich nicht
mehr von „großzügig“
sprechen. Aber, wie steht
es mit der Erreichungsquote der persönlichen
Wunschliste? Wie sieht eigentlich Wohnraumschaffung unter
Berücksichtigung materieller und
vor allem auch ökologischer Interessen aus? Ist nicht innerörtliche
Verdichtung und Vermeidung
von Flächenfraß das Gebot der
Stunde?
Die Marktgemeinde bietet eine
gelungene Symbiose zwischen
Stadt und Land: Ruhe und reichlich Grün vor der Tür, gleichzeitig
aber auch eine Infrastruktur,
die auch im Vergleich mit vielen Kleinstädten ihresgleichen
sucht. Der Kindergarten und die
Schule liegen sprichwörtlich um
die Ecke, Einkaufsmöglichkeiten
und Kulturangebote in fußläufiger
Nähe klingen auch für ehemalige
Nach Beantwortung dieser
Fragen stand ein klares Ja zu
Postanger in Glonn. Die Einheiten
waren offensichtlich auch schnell
verkauft und ab April 2013 ging
es los. Eine Familie nach der
anderen zog ein und es bildete
sich – wie häufig in solchen neuen Wohngebieten – eine große
Kinderschar. Spätestens jetzt war
es zumindest auf diesem Gebiet
mit der Ruhe dahin. Aber, das soll
Auf der Suche nach einer größeren Wohnung oder sogar einem
Haus in ruhiger und kindgerechter Umgebung haben wir
zuvor einiges gesehen. Es sollte
ja auch noch bezahlbar sein. Als
wir auf den Postanger in Glonn
stießen, waren wir sofort von der
zentralen und doch ruhigen Lage
beeindruckt.
auch so sein, denn was gibt es
schöneres für Kinder, als direkt
in der Nachbarschaft Gleichgesinnte zu haben und fast immer
etwas tun zu können.
Die Erwachsenen fanden sich
schnell zusammen und seitdem
gibt es auch den Begriff des
„Postangerns“, was so viel bedeutet wie „ein gepflegter Ratsch
auf der Straße – gern mit einem
Kaffee oder einem gekühlten Getränk. Silvester 2014/2015 kamen
viele Familien auf die Straße, um
gemeinsam „Kindersilvester“ mit
Kinderpunsch, Sekt und einem
Bier an der Feuerschale zu feiern.
Sanierung des
Spielplatzes nötig
Natürlich gibt es auch kleinere
Probleme, wie die „verkehrsberuhigte Zone“ und die damit
verbundende „Schrittgeschwindigkeit; sie ist leider auch einigen
Anwohnern offensichtlich nicht
ganz klar. Der intensiv genutzte
Spielplatz steht bereits schon zu
einer Teilsanierung an. Mit der
Unterstützung der Gemeinde
werden die Anwohner dies im
Frühjahr in Angriff nehmen.
Glonner, die den Postanger noch
nicht näher entdeckt haben, sind
gern eingeladen eine „Runde“
hier in der neuen manchmal quirligen aber netten Mitte zu drehen.
Stefan Gippert
Das neue Glonner Hallenbad
Waren Sie schon drin...
im neu sanierten
Glonner Hallenbad?
So hörte man es vor
Weihnachten immer
wieder unter den
Glonnern munkeln und tatsächlich, die Zeit des neugierigen Spickens durch die Bauabsperrung
ist endlich vorbei! Seit Ende 2014
hat das Glonner Hallenbad endlich wieder geöffnet und erfreut
sich reger Nachfrage.
Seien wir froh, dass sich fast 75%
der wahlberechtigten Glonner im
September 2013 beim Bürgerentscheid dafür ausgesprochen
haben, die Schwimmhalle zu
sanieren. Dafür haben sich SPD
und KommA tatkräftig eingesetzt.
Herzlichen Dank an alle Helfer
und Unterstützer, die hierfür gekämpft haben; Allen voran den
vielen Mitgliedern der Glonner
Wasserwacht, den Kinder und
Eltern und alle aktiven Badegästen! Am 28. November 2014
wurde das Schwimmbad in feierlichem Rahmen wieder eröffnet.
Nun erstrahlt es in leuchtendem
Blau – durch die farbig gestaltete Deckenfassade noch viel
intensiver – und auch die wechselnde Beleuchtung sorgt für
wunderbares Wohlfühlklima.Der
Gemeinderat hat sich geschlossen dafür ausgesprochen, auch
die Duschräume komplett neu zu
gestalten. Jetzt steht den Glonnern ein modernes Schwimmbad
für den Sport-, Familien- und
Freizeitbetrieb zur Verfügung.
Mit seiner behindertengerechten
Ausstattung, optimiertem Brandschutz und neuester Technik ist
es zu einem Kleinod im Landkreis
geworden. Die Auslastung ist
mit Kursen, Schulstunden und
freien Angeboten sehr gut! Als
begeisterte Rückenschwimmerin
muss ich nach Zeiten, in denen ich einigermaßen ungestört
meine Runden drehen kann,
regelrecht suchen! Sie dürfen
mir glauben, das ist gar nicht so
leicht. Es macht Freude zu sehen,
wie die aktiven Senioren gemeinsam mit den planschenden
Kindern und deren Vätern und
Müttern schwimmen, ratschen
und spielen.
Weitere Infos wie Eintrittspreise
und Öffnungszeiten können Sie
auf der Internetseite des Hallenbades abrufen:
http://www.hallenbad-glonn.de/
Also, auf geht’s! Wann besuchen
Sie das erste/nächste Mal das
Glonner Hallenbad?
Lissy Tuschter
Flüchtlinge in Glonn
- ein Begegnungsabend
Jutta Gräf, kompetente und engagierte Ansprechpartnerin rund
ums Thema Asyl in Glonn, stellte die Arbeit der vielen aktiven
Ehrenamtlichen vor. Einige der
Asylbewerber erzählten ihre persönlichen Geschichten. Man kam
miteinander ins Gespräch und
das bayrisch-arabische Buffet mit
Musik aus den Herkunftsländern
der Flüchtlinge rundeten das Fest
der Begegnung ab.
2014 hat Italien über 160.000
Flüchtlinge aus Seenot gerettet.
Alle erhoffen sich in Europa Sicherheit, Arbeit und ein besseres
Leben. Der Landkreis Ebersberg
nahm im vergangenen Jahr 440
Menschen auf, 17 von ihnen leben
jetzt in Glonn, drei unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in Zinneberg. Ende 2015 werden wir im
Landkreis etwa 1000 Menschen
aus Kriegs- und Krisengebieten
betreuen. Der Druck zu handeln
und humanitäre Hilfe anzubieten,
ist für alle Gemeinden groß. Wir
sind aufgerufen, den Flüchtlingen,
die weniger als 1% unserer Landkreisbevölkerung ausmachen,
von unserem Überfluss etwas
abzugeben. Kaum jemand kann
ahnen, welch hohen Preis diese
Menschen für ihre riskante Reise
bezahlt haben.
Ich selbst bin auch für die Flüchtlingshilfe tätig, z. B. bei der Organisation des Helferkreises,
als Ärztin Ansprechpartnerin für
medizinische Fragen.
Integration kann gelingen, wenn
nicht Angst das Handeln bestimmt. Seit Januar dürfen Asylbewerber nach drei Monaten
bei uns arbeiten. Deutschland
Unter dem Motto:
Grenzen überwinden – komm in meine Welt, gestaltete
der Helferkreis Asyl
Glonn am 1.3.2015
in der ehemaligen Klosterschule
einen Begegnungsabend zwischen Asylanten und den Glonner
Bürgerinnen und Bürgern.
leidet unter Fachkräftemangel.
Unter den Geflohenen sind viele
mit ausgezeichneter beruflicher
Qualifikation und jetzt mit großer
Motivation, sich in Deutschland zu
integrieren. Die Bundesregierung
ist gefragt, diese Chance zu nutzen und mit einer entsprechenden
politischen Weichenstellung auch
die Arbeitgeber zu unterstützen.
Unsere ehrenamtlichen Betreuer
in Glonn leisten Enormes, um die
Deutschkenntnisse zu verbessern. Wir haben die Erfahrung
gemacht, dass die Flüchtlinge
mit großem Fleiß die Herausforderung annehmen, eine Sprache
zu lernen, die in Schrift und Laut
so ganz anders als die eigene ist.
Wir können gegenseitig über das
Fremdartige staunen und dabei
feststellen, wie ähnlich wir uns als
Menschen sind - wenn wir über
unsere Bedürfnisse, Gefühle und
auch Ängste sprechen.
Dr. Renate Glaser
Informationsfreiheitssatzung
Freie Informationen in Glonn für jedermann
SPD/KommA hat
sich bei der letzten
Kommunalwahl in
Glonn für die Einführung einer Informationsfreiheitssatzung
(IFS) ausgesprochen.
Ein entsprechender Antrag wird
unsere Fraktion in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats
zur Abstimmung stellen.
Was verbirgt sich hinter diesem
sperrigen Begriff und braucht
Glonn das wirklich?
Eine IFS garantiert jedem Bürger
der Gemeinde das Recht auf
Information über öffentliche Angelegenheiten ohne Voraussetzungen, d.h. ohne begründetes
bzw. nachgewiesenes rechtliches
Interesse. Ziel ist die Stärkung der
Transparenz und demokratischen
Beteiligung der Bürger an den
Entscheidungen der Gemeinde.
Eine IFS führt damit in Glonn zu
(noch) mehr Bürgerfreundlichkeit,
weil jeder nachfragen kann, wenn
er z.B. wissen möchte, wie der
Preis für die Wasserversorgung
zustande kommt oder was die
Straßensanierung vor seiner
Haustür gekostet hat.
Dieser Informationszugang hat
natürlich auch seine Grenzen
überall dort, wo besondere öffentliche Belange oder personenbezogene Daten betroffen sind.
Erhebungen bei Gemeinden, die
bereits eine IFS eingeführt haben,
zeigen, dass sich der Arbeitsaufwand in Grenzen hält und z. B.
eine doppelte Aktenführung nicht
nötig ist.
Auf Bundesebene wurde bereits
2006 ein entsprechendes Gesetz
verabschiedet, das aber nur die
Bundesbehörden verpflichtet.
Ebenso haben elf Bundesländer
eine IFS erlassen, Bayern jedoch,
trotz entsprechender Anträge der
Opposition, bis heute nicht. Hier
müssen die Kommunen aktiv werden und sich eine entsprechende
Satzung geben. Derzeit haben in
Bayern bereits 66 Bezirke, Landkreise, Städte und Gemeinde
gehandelt, so auch der Landkreis
Ebersberg und die Stadt Grafing,
aber auch München, Augsburg,
Nürnberg, der Bezirk Oberbayern
und viele mehr. Insgesamt haben
derzeit schon rund 4,5 Mio. Bürger in Bayern Informationsfreiheit.
Hintergrundinformationen und
weitere Argumente finden sie hier:
Bündnis Informationsfreiheit für
Bayern
(www.informationsfreiheit.org)
Transparency Deutschland e.V.
(www.transparency.de)
Tobias Haubelt
Eröffnung der WSV-Sportwelt im April 2015
Neubau fast fertig gestellt
Es ist bald soweit! Der WSV zählt
die Tage bis zur Eröffnung nach
den Osterferien im April 2015. Der
WSV hat mit Unterstützung der
Marktgemeinde, der Förderung
des BLSV und den über 3.000
Stunden Eigenleistung und dem
Finanzierungspartner Kreissparkasse den Neubau gestemmt.
Im Innenbereich werden aktuell
die abschließenden Arbeiten
durchgeführt. Elektro- und Sanitäreinrichtungen werden installiert
und die Sauna eingebaut. Nach
Malerarbeiten, Installation einer
LED-Beleuchtung und Einzug der
Sportausstattung kann die Eröffnung der WSV-Sportwelt folgen.
Dann steht in Glonn eine moderne Sportstätte zur Verfügung,
die auch die Lebensqualität und
Attraktivität der Marktgemeinde
weiter erhöhen wird.
Mit der WSV-Sportwelt sind Bestand und Weiterentwicklung
des WSV gesichert. Und endlich
können auch die Wartelisten für
Kinder und Jugendliche aufgelöst werden. Die Zielsetzung des
WSV, künftig in allen Bereichen
der Fitness ein breites Trainingsspektrum anbieten zu können,
wird umgesetzt.
Die neuen Räumlichkeiten und
die vielfältige Ausstattung ermöglichen ein variantenreiches
Training für alle Alters- und Leistungsklassen. Es wird dadurch
die Möglichkeit eröffnet, ein individuelles Trainingsprogramm mit
dem Focus auf Gesundheits- und/
oder Leistungsorientierung umsetzen zu können.
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Großer Freihantelbereich
Breites Gruppen-TrainingsAngebot
Neu: YOGA + Shape and
Stretch + Open Door Training
Kinder-Trainings-Programm
Techno Gym Gerätepark
Sprintbahn für Schnelligkeitstraining von 37 Meter
Spezielle Geräte für Athletik-,
Cross-, Zirkel-, Personal- und
Schlingentraining
Sauna für die Regeneration
Eröffnungs-Sonderkonditionen:
Bei Abschluss eines Jahresvertrages noch vor der Eröffnung
sparen Sie bis zu 55 Euro Aufnahmegebühr.
www.wsv-glonn.de
Michael Israel
Hochwasserschutz in Glonn
Lösung in greifbarer Nähe?
Nun gewinnt das
Projekt Dammbau
im Augraben auch
für die Öffentlichkeit zunehmend an
Struktur:
Der verantwortliche Planer, Herr
Unterreitmeier vom Planungsbüro
Aquasoli, war in der Dezembersitzung des Gemeinderates zu Gast,
um den aktuellen Planungsstand
vorzustellen. Kurz zur Vorgeschichte: Nach dem Hochwasser
2002 wurde eine Studie erstellt,
mit dem Ziel, geeignete Maßnahmen für Glonn zum Schutz vor
einem Hochwasser zu erarbeiten.
Der Fokus lag dabei auf dem Gebiet des Reisenthals und des Kupferbachtals - Bereiche, aus denen
die größten Wassermengen bei
Starkregen zu erwarten sind.
Vi e r S c h w e r p u n k t e , e i n e m
100jährigen Hochwasser (HQ
100) vorzubeugen, wurden herausgearbeitet: Schaffung von
Wasserrückhaltebecken
• im Augraben,
• im Reisenthal,
• im Kupferbachtal und
• einer Flutmulde im Bereich
Wiesmühle.
Alle Maßnahmen dienen der
Reduktion der Wassermengen
in potenziellen Gefahrensituationen, und beugen damit einer
Überschwemmungsgefahr in
Glonn vor. Die Eingriffe berühren in erheblichem Maße naturschutz- wasser-, planungs- und
eigentumsrechtliche Belange, die
es gilt, aufeinander abzustimmen
und abzuarbeiten, bevor letztendlich eine Baugenehmigung für
eine Maßnahme erteilt werden
kann. In Glonn, so hofft man, ist
es nun nach längerem Vorlauf
bald soweit; der Startschuss für
die erste und wichtigste Baumaßnahme, nämlich ein Dammbau im
Augraben, könnte nach erfolgreichen Abschlussgesprächen mit
der Unteren Naturschutzbehörde
noch im Spätherbst erfolgen.
Dieses Bauwerk wird in der Talsohle des Augrabens entstehen.
Die Erschließung erfolgt über
meist schon vorhandenen Waldwege, die entsprechend der
vorgesehenen Nutzung befestigt
und teilweise verbreitert werden
müssen. Ein Damm aus Kies mit
einer Höhe von zehn bis elf Metern über der Geländeoberkante
und einer Breite in der Talsohle
von 25 Metern wird eine maximale Wasserrückhaltekapazität
von 124.000 m3 Regenwasser
gewährleisten. In dieser Situation
wird eine Fläche von knapp 3,5
ha überflutet. Das zurückgestaute
Wasser wird über ein Schacht
und Rohrsystem innerhalb eines
Zeitraumes von maximal zwei Ta-
gen kontrolliert an den Unterlauf
abgegeben. Damit lässt sich die
in Glonn bei einem HQ100 aus
dem Kupferbachtal ankommende
Wassermenge um knappe 36%
reduzieren.
Die Kosten allein für das Dammbauwerk werden heute auf ca. 1,5
bis 2 Mio. € beziffert. 65 % dieser
Summe werden vom Freistaat Bayern als Förderung übernommen.
Nun ist zu hoffen, dass die letzten
anstehenden Gespräche mit der
unteren Naturschutzbehörde zu
keinen weiteren zeitlichen Verzögerungen führen und Glonn
bald die erste, aber effektivste
Schutzmaßnahme im Rahmen
seines Hochwasserschutzkonzeptes bekommen wird!
Rudolf Senckenberg
Die Seniorensprecherin Kathi Singer informiert
Seniorensprechstunde in Glonn mit Frau Eva Wimmer-Prabst
Einmal im Monat,
jeden 1.Dienstag
von 9-11 Uhr, findet
im Rathaus eine Seniorensprechstunde
statt.
Seniorenbeautragten des Marktgemeinderates Glonn, konnten
mit Unterstützung von 1.Bürgermeister Josef Oswald eine
kompetente Glonner Bürgerin für
diese Aufgabe gewinnen.
Dort können Interessierte z. B.
folgende Fragen stellen:
• Welche Pflegedienste stehen
mir bei einem Notfall in der
Familie zur Verfügung?
• Welche Fördermöglichkeiten
gibt es für einen behindertengerechten Umbau der
eigenen vier Wände?
• Wo gibt es Fortbildungsmöglichkeiten bei einer Demenz
von Angehörigen?
Frau Eva Wimmer-Prabst war
früher im Sozialamt der Stadt
Grafing beschäftigt und wird Ihre
Anfragen stets vertraulich und
anonym bearbeiten. Falls die Fragen nicht direkt beantwortet werden können, ist sie gerne bereit,
Auskunft bei den entsprechenden
Stellen einzuholen.
Diese Beratung ist ein Angebot
vor Ort um Ihnen evtl. den deutlich
weiteren Weg ins Landratsamt zu
ersparen, wo Frau Stöhr für weiterführende Fragen zuständig ist.
Wir, Herr Hellriegel und ich, die
Die Sprechstunde ist als unterstützende Maßnahme für Frau
Fitzke im Sozialamt der VG Glonn
gedacht. Kosten für die Beratung
fallen keine an, da Frau WimmerPrapst diese Aufgabe ehrenamtlich übernimmt. Eine Anmeldung
zur monatlichen Sprechstunde ist
nicht erforderlich.
Eva Wimmer-Prabst
Ich würde mich freuen wenn Sie
liebe Glonner Senioren dieses
gute Angebot rege nutzen!
Kathi Singer, Seniorensprecherin
Interview mit Altbürgermeister Martin Esterl
Unser langjähriger
Bürgermeister Martin Esterl ist letztes
Jahr zum Altbürgermeister von Glonn
ernannt worden. Ein
Jahr nach dem Ende seiner Amtszeit wollten wir wissen wie es ihm
in seinem neuen Lebensabschnitt
an seinem neuen Wohnort Assling geht.
Hallo Martin, seit einem Jahr
bist du nun im Ruhestand. Wie
geht es dir und wie sieht jetzt
dein Tagesablauf aus?
Ich genieße die neue Freiheit,
über meine Zeit jetzt viel unabhängiger verfügen zu können!
Zum Langschläfer werde ich wohl
nicht mehr in meinem Leben.
Nach dem täglichen Morgensport
hole ich mir mit dem Radl Brezen
und Zeitung für ein ausgiebiges
Frühstück, am liebsten mit meiner
Frau, die aber an zwei Tagen auswärts arbeitet. Ich bin auf Achse
bei Gratulationen für den Landkreis, beim Deutschunterricht für
Asylbewerberkinder, als Mitglied
im Schulbeirat des Bildungshauses in Bad Aibling und ich
lese viel: Neben Zeitungen kann
ich mich endlich auch in eines
der vielen Buchgeschenke der
letzten Jahre vertiefen. Natürlich
bleibt immer noch Zeit fürs einen
Ratsch auf der Straße.
Du bist von Glonn nach Assling gezogen - wie gefällt es
dir dort?
In Aßling kann man gut leben.
Wir fühlen uns wohl hier, zumal
ich ja oft auch ehemaligen SchülerInnen aus meiner Lehrerzeit
an der Aßlinger Schule begegne.
Meine Frau und ich sind in und um
Aßling fast täglich zu Fuß oder auf
dem Rad unterwegs.
Fehlt dir die Arbeit als Bürgermeister?
Ich habe mich sehr bewusst auf
den Abschied aus dem Berufsleben vorbereitet. Was bleibt ist
Dankbarkeit, aber keine Lücke!
Du bist weiterhin Mitglied des
Kreistages und stellvertretender Landrat - ein Leben ganz
ohne Kommunalpolitik geht
dann doch nicht, oder?
Die Entscheidung, für den Landkreis ehrenamtlich weiter zu arbeiten, war richtig. Der Übergang
fällt sicher leichter, und ich kann
einiges, was ich als Bürgermeister
lernen durfte, noch weitergeben.
Was verbindet dich heute noch
mit Glonn?
Ich komme noch oft nach Glonn,
in Geschäfte und Lokale, zu meinen Verwandten und Bekannten.
Und Glonn, bzw. Reisenthal ist
mein Heimatort, und wird das
auch Zeit meines Lebens bleiben.
Wenn ich durch den Ort gehe,
dann verbinde ich fast mit jedem
Stein, mit jedem Haus eine Erinnerung: Kindheit, ASV, Lehrer,
Gemeinderat und Bürgermeister,
- da kommt einiges zusammen.
Hast du ein paar abschließende
Worte für die Glonner als ihr
Altbürgermeister?
In Glonn zu leben, ist ein Privileg:
in dieser einmaligen Landschaft
zwischen München und Alpen, in
einer Gemeinde mit organischen
Strukturen und hoher Wohnqualität, mit wunderbaren Kleinoden
wie Zinneberg, Sonnenhausen,
Herrmannsdorf und mit der Vielzahl schöner Kirchenbauten in
den 27 Ortschaften.
Also, liebe GlonnerInnen,
hütet diesen Schatz!
Das Interview führte
Martin Podehl