Ausgabe 4, im Mai 2015 Journal des Torgauer Kunst- und Kulturvereins »Johann Kentmann« Es bleiben nur noch Tage, bis unser Verein Vertreter aus nahezu allen Kulturbundgruppen des Freistaates Sachsen am 6. Juni zum zweiten Mal zum Sächsischen Kulturbundtag in Torgau herzlich willkommen heißt. Der sprichwörtliche Staffelstab wurde uns im Mai vergangenen Jahres in Grimma übergeben. Unmittelbar vor dem Kulturbundtag 2015 sei auch einmal ein kurzer Blick in die Geschichte gestattet: Der Kulturbund in Sachsen wurde bereits am 23. September 1945 in Dresden gegründet; er feiert somit in diesem Jahr sein Seien es die gesellschaftlichen Entwicklungen im Lande, der rasante Fortschritt in der Technik, der ungeheuer gestiegene Informationsfluss – diese und weitere Bedingungen lassen auch den „Hunger“ nach kulturellen Erlebnissen und kulturellkünstlerischer Betätigung als einen individuellen Ausgleich im Erlebnis mit Anderen und als Kraftquell für die Bewältigung der täglichen Anforderungen wachsen. Damit steigen auch unaufhaltsam unsere Aufgaben: Immer wieder sind neue Ideen gefragt. SÄCHSISCHER KULTURBUNDTAG AM 6. JUNI IN TORGAU: ERFAHRUNGSAUSTAUSCH MIT HISTORISCHEM HINTERGRUND se n gau i s t Tor i o n n e g e we PROGRAMM ZUM KULTURBUNDTAG 8.30 Uhr – Empfang der Gäste auf Schloss Hartenfels 9 bis 10 Uhr – Frühstück 10 Uhr – Jahreshauptversammlung Vor der Mittagspause – Torgauer Renaissancetänzer Nach der Mittagspause – Schlossführungen, Führung durch die Nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“, Gelegenheit für individuelle Gespräche Im Hier und Heute muss sich kulturelle Arbeit aber auch immer wieder behaupten, vor allem gegenüber den Entscheidungsträgern in der Politik. Über so manche Beschlüsse über finanzielle Förderung beziehungsweise deren Umfang kann man heute leider oftmals nur mit dem Kopf schütteln. Wie gelingt es uns, noch mehr auf die uns selbst gestellten Aufgaben und auf mein die Bedeutung der Förderung vorhandener kulturele ler Eigenaktivitäten aufmerksam zu machen? Der Verband ist auch zu einer ideellen Heimat langjähriger verdienter Mitglieder geworden, die aus objektiven Gründen nicht mehr in solch einem Umfang und mit solch einem Engagement wie in vergangenen Jahren aktiv mitwirken können. Doch ihre Erfahrungen und Ideen müssen uns wichtig sein. Fazit: Somit ist der Blick auf den 6. Juni für uns gewiss auch mit einem gewissen Herzklopfen verbunden – auch in Hinblick auf die Erwartung unserer Gäste, die den Kulturbundtag 2006 in Torgau mit dem Besuch des Sächsischen Hauptgestütes in Graditz noch in bester Erinnerung haben. Und wenn wir den 6. Juni abends mit der Gewissheit ausklingen lassen können, dass unsere Gäste viele neue Anregungen für ihre Arbeit sowie angenehme Eindrücke von unserer Stadt, dem Schloss Hartenfels und der Ausstellung „Luther und die Fürsten“ mit nach Hause nehmen, dann war dies ein guter und sehr schöner Tag. In diesem Sinne: Der Countdown läuft! W 70-jähriges Bestehen. Das Gründungsdatum spricht für sich: Lag doch das Ende des schrecklichen Zweiten Weltkrieges gerade erstmal wenige Monate zurück, fanden dennoch Menschen zueinander, um sich für die Förderung kulturellen Lebens zusammen zu schließen. Der 70. Jahrestag der Gründung des Bundes reiht sich somit ein in die Rückbesinnung auf weitere bedeutende Ereignisse vor siemer ben Jahrzehnten, welche die Geschichte prägten. m Der Kulturbund hat sich nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung erneut seines Gründungsauftrages angenommen und versteht sich nach wie vor als Mittler für all jene, denen ein Leben mit Kunst und Kultur am Herzen liegt. Der diesjährige Sächsische Kulturbundtag wird an historischer Stätte im mehrfachen Sinne ausgetragen. Tagungsort ist der Plenarsaal auf Schloss Hartenfels und damit in unmittelbarer Gegenwart der Geschichte, aktuell insbesondere auch durch die 1. Nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ im Rahmen der Luther-Dekade und in Hinblick auf das 500. Reformationsjubiläum 2017. Nicht nur von diesem Umfeld her ist der 6. Juni für uns und unsere Gäste ein besonderer Tag, der ihnen einen interessanten Aufenthalt in unsere Stadt bereiten soll; der aber auch die Aufgabe beinhalten wird, im Rahmen der Jahreshauptversammlung und in hoffentlich vielen angeregten Gesprächen über die weitere Arbeit des Kulturbundes ernsthaft nachzudenken. INHALT DIESER AUSGABE Junge Künstlerinnen auf Schloss Hartenfels Im Atelier der Malerin Eine charmante Torgauerin Tänzertreffen in der Stadt der Renaissance Lesungen über Heimat, Liebe und mein Buch Ausstellungen und Veranstaltungen Impressum Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 KINDERkreativGRUPPEN JUNGE KÜNSTLERINNEN AUF SCHLOSS HARTENFELS Mit Kindern Schloss Hartenfels zu erkunden ist immer etwas Besonderes. An einem Dienstagnachmittag im Februar stand ich am Hauptportal mit einer Helmbarte/Hellebarde der kurfürstlichen Leibwache, um meine Gäste zu begrüßen. Die jungen Damen der Malund Zeichengruppe waren überrascht über meine mitgebrachte Waffe und ich erzählte von der Bedeutung der kurfürstlichen Garde auch als Wache am Hauptportal von Schloss Hartenfels. Die komische Bezeichnung der Waffe wurde natürlich auch gleich geklärt. Der lange Schaft der Helm ist von dem Wort Halm abzuleiten und die Barte steht für Beil oder Axt. Unser gemeinsamer Weg führte uns zum Großen Wendelstein. Die nun farbigen Wappen sowie die farbigen Figuren aus der Bibel machten Eindruck auf die jungen Künstlerinnen. Sie sind ja immer auf der Suche nach neuen Motiven. Und das war mein Job an diesem Tag, Verstecktes, Verborgenes, Interessantes und Besonderes zu zeigen oder zu erzählen. Wir sprachen über die Bedeutung von Wappen für die Familien der damaligen Zeit. Ich erzählte ihnen die Geschichten aus dem Alten Testament über Samson und Delilah sowie David und Goliath; auch welche Bedeutung diese Geschichten für die Kurfürsten hatten. Die Konstruktion des Wendesteins – für Kinder kein Problem. Und Claus Narr? Klar, kennen wir. Also wieder runter von der großen Treppe und nach oben gezeigt, da gibt es das Spiegelzimmer. Leider zurzeit nicht zu besichtigen – endlich wird restauriert - aber ich hatte Fotos dabei. Ich war mir sicher und die Augen der Kinder zeigten ihre Neugierde ganz deutlich, als ich von grotesker Malerei erzählte, wie sie in der Antike schon dargestellt und von Cranach und Michelangelo wiederbelebt wurde. 2 Nun wollten wir in die Keller, das unterirdische Schloss kennenlernen. Da waren sie noch nie, überrascht, dass es so viele Räume gibt, interessiert für jedes noch so kleine Detail. Den Nassen Keller fanden sie unheimlich, die slawischen Scherben, 1.000 Jahre alt, ohne Worte. „Danke für die schöne Führung“, stand dann Tage später auf ihren Zetteln und „Es gab eine Menge Sachen, die ich noch nicht gesehen und gewusst habe.“ Beeindruckend ist das, was sie für sich selbst mitgenommen und was sie inspiriert hat: „Die Foto: Gisela Bischoff grotesken Figuren haben mich angeregt, selbst ein Fabelwesen zu entwerfen. Vielleicht ein Fliegenmensch?“ u n d „Wir wollen im Zeichenkurs jeder sein eigenes Wappen entwerfen.“ MALGRUPPE Sie war 8 Jahre alt und ging wie jeden Tag nach dem Hort in das Obst- und Gemüsegeschäft ihrer Mutter. Es regnete, sie stand am Fenster und dachte an einen Igel. „Wie muss sich ein Igel fühlen, kein Fell, nur Stachel, ganz nass?“ Die Mutter beobachtete ihre Tochter und dachte: So ein verträumtes Mädchen! Und Sylke? Sie malte den Regen, den nassen Igel und einen Apfel auf seinen Stacheln. IM ATELIER DER MALERIN Reise nach Hiddensee zu Willi Berger. Seine Ölbilder werden weit über die Grenzen Deutschlands geschätzt. Kritisch schaut er sich Arbeiten von Sylke Köhler an und sagt: „Ich bin beeindruckt“. In diesen Jahren wird sie Mitglied im Kunst- und Kulturverein; heute leitet sie die Mal- und Zeichengruppe. In über 30 Ausstellungen hat sie ihre Bilder gezeigt; es dürften so ca. 400 Werke sein, die sie Wir sitzen im Atelier der Malerin Sylke Köhler, als bis heute gemalt hat. Für mich ist das Porträt eines sie diese Geschichte erzählt. In meiner Nase sind die unbekannten Mädchens in Erinnerung geblieben, verschiedensten Gerüche angekommen, sie sind das ich vor einigen Jahren in einer ihrer Ausstellunschwer voneinander zu unterscheiden. Aromatisch, gen sah. nach Farben, Kleber und Blumen. Überall liegt das Sylke Köhler liebt die Maler und Malerinnen des Handwerkzeug einer Malerin: Pinsel, Farben, Lein- 17. Jahrhunderts und beschäftigt sich gerne mit Rewände, Rahmen, Pappen, Spachtelmasse und noch produktionen von Kunstwerken in originaler Techvieles mehr. nik – Rembrandt, der Barockkünstler, Frans Hals, Auf meine Frage hin erzählt sie, wie es damals ein holländischer Porträtmaler, Rosalba Carriera, weiterging. Sylke malt in ihre Schulhefte, möchte eine italienische Pastellmalerin. Kunst studieren oder als Lehrerin Kunst unterrichten. Aber in einer Planwirtschaft kann man nicht Neben dem großen Atelier gibt es noch ein besonfrei wählen; kein Bedarf, keine Lehrstellen. Ein Um- deres Malzimmer unter dem Dach. Sehr viel Licht, weg wird empfohlen, sie lernt Fachverkäuferin klein und gemütlich; gemalt wird auf dem Tisch. Raumtextilien und macht danach noch eine zweite Meistens mit Musik, je nach Stimmung, aus den unAusbildung zur Gebrauchswerberin (Dekorateurin), terschiedlichsten Genre, wie Chopin und Ina Müller, für sie ein Traumberuf. Stern Meissen und die Dire Straits, Mark Knopfler und Angelo Branduardi, südamerikanische Folklore Die Kreativität hat sie nie aus ihren Fängen gelas- und Mittelalterrock. Sie sagt: „Die Inspirationen sen und 22 Jahre nach dem Igel nimmt sie den Pin- spuken im Kopf. Die Musik wirkt dabei wie ein sel in die Hand. Ein Kurs in Ölmalerei, ein zweiter in Brandbeschleuniger. Oftmals kommen die besten Porträtmalerei, viel lesen und ausprobieren, aus- Ideen vor dem Einschlafen, es ist nicht richtig erprobieren. Ein Highlight der Künstlerin ist 2002 die klärbar.“ Das ist Kreativität! Foto: Sylke Köhler 3 FOTOGRUPPE EINE CHARMANTE TORGAUERIN Allein ihr Vorname – Erdmute – macht deutlich, weil er nicht wiederholbar ist“. Ein unglaublicher Satz. was viele Menschen wie ich an dieser Frau so sehr Ich will von ihr wissen, wieviel Ausstellungen man so schätzen. Er stammt ab aus althochdeutschen Wör- über die Jahre im Clan Bräunlich kreiert hat. Wir betern wie erda, die Erde sowie muat, der Sinn, das Ge- ginnen aufzuzählen: Rückblicke – Handel im Wanmüt und der Geist. del – Bären – Aktfotografie… Irgendwann sollte ich Sie bewohnt ein kurfürstliches Freihaus, erbaut aufhören zu zählen. Und welche war die Besondere, 1529. Seit 1898 ist die Familie Bräunlich Eigentü- Einzigartige, Bedeutendste? Die Antwort kommt somer. Aber nicht nur das, dieses Haus steht an einem fort: 2009 findet auf Schloss Hartenfels die Sondersehr interessanten Straßenkreuz; der Nonnenstraße ausstellung „Unser Torgau, Geschichten vom Leben mit dem Blick auf die Klosterkirche, die Pfarrstraße in der Region zwischen 1955 und 1990“ statt. Wir mit Blick auf die Stadtkirche St. Marien und die Kat- beide kennen uns auch schon ein paar Jahre lang, geharinenstraße, wo sich das Sterbehaus von Katha- nauer seit 1999, Ausstellung Bräunlich in der Dresdrina von Bora befindet. Frau Bräunlich steht gerne ner Bank. am Wohnzimmerfenster, dort kann sie zum MarktWenn Frau Bräunlich die gemachten Ausstellungen platz schauen, manchmal kommt da ein Stadtführer und ihre persönliche Motive beschreibt, dann hört mit seinen touristischen Gästen und hält an der Ma- sich das so an: „Dokumentär, liebevoll, kritisch und rienfigur direkt gegenüber ihrem Fenster. Sie lauscht mit dem Blick auf die Menschen überall“. seinen Erzählungen über die Lutherin und freut sich Am Ende unserer charmanten Plauderstunde erüber das Gehörte. Darauf angesprochen, wie sie Kat- zählt sie von ihrer Liebe zur Stadtkernforschung. Seit harina sieht, sagte sie: „Eine sehr starke Frau. Sie be- 1980 betreibt sie dieses Hobby, mit den Archäologen teiligte sich – völlig unüblich für eine Frau in jener in der Zeit zurück und vorwärts zu reisen: „Zwischen Zeit – an den Gesprächen im Umfeld ihres Mannes. Kartoffel schälen und Abwaschen kommen mir viele Ihre wirtschaftliche Leistung war enorm“. Gedanken“. Die letzte Einschätzung können wir aufgreifen für das Fotoarchiv Bräunlich; das, was sie gemeinsam mit ihrem Mann über Jahre geschaffen hat, ist enorm, ein unglaublicher Fundus. Seit 40 Jahren ist sie als freie Bildjournalistin tätig; seit 60 Jahren schaut sie durchs Objektiv und mit fast 80 Jahren gründet sie diese Stiftung. Der Kulturredakteur der Torgauer Zeitung formuliert zur Stiftungsgründung, dass es sich hier um ein einzigartiges Dokument der Zeitgeschichte des vergangenen halben Jahrhunderts handelt. Unsere Bürgermeisterin stellte eine faszinierende Rechnung auf und sprach von einer 80 Kilometer langen Reihe, die alle Bilder aneinanderreiht ergeben würden. Frau Sabine Jahn, Tochter von Erdmute und Manfred Bräunlich, sieht das Fotoarchiv ihrer Eltern als einen besonderen Schatz, der für künftige Generationen unbedingt erhalten und gepflegt werden muss. Und was sagt meine Gesprächspartnerin zu all den vielen Fotos, die sie geFoto: Sven Krüger macht hat: „Ein Foto ist der Augenblick, 4 Foto: ??? RENAISSANCETÄNZER TÄNZERTREFFEN IN DER STADT DER RENAISSANCE Wie vor 500 Jahren bei Hofe getanzt wurde, erklärt auch, um immer wieder neue Gruppen kennenzulerLeopold Nepomuk Edler von Klement alias Steffen nen und Freundschaften zu schließen. Rolle seinen teilnehmenden Damen und Herren im Man kann natürlich auf die Idee kommen, sich zum Tanzworkshop. Historische Tänze der Renaissance Tanzen in Frankreich zu treffen nach dem Motto und des Frühbarocks, die nicht nur am französischen „Château de la Loire“. Letztes Jahr haben sie einen und englischen Hof en vogue (in Mode) waren, so faszinierenden Nachmittag in der kleinen Galerie gez. B. Branle Double, Branle Cassandre, Branle Aridan, staltet und über ihre Reise zu den Schlössern an der Branle des Chevaux oder Hearts Ease, Hole In The Loire erzählt, wo sie auch mit anderen Gruppen zum Wall, My Lord Byrons Maggot, Upon A Summers Day. Tanzen verabredet waren. Zur gleichen Zeit empfängt Jean de Dinteville (Frank Rolle) in Begleitung seiner höfischen Dame Über 400 Schlossanlagen zählt man an der Loire. (Johanna Rolle) die befreundeten Tanzgruppen Salta- Johanna und Frank haben viele dieser Schlösser betio Burgus aus Dessau und Ronda Lusalia aus Forst. sucht und ihre Reise mit Bildern unterlegt. Ich will Jeder ist willkommen und der Tag ist wunderbar vor- wissen, welche drei Schlösser für sie die schönsten bereitet. Schlossbesichtigung, kulinarische Stärkung, oder beeindruckendsten waren. Die Antworten komRenaissancestadt, Schlösser der Loire en France und – men schnell, bei beiden. Ein Favorit war mir klar: Der na klar, Tänzertreffen, tanzen und geselliges Beisam- Renaissanceflügel von Schloss Blois mit dem offemensein. nen Wendelstein wie auf Schloss Hartenfels. Hauptresidenz französischer Könige, auch Anne d´Autriche Ich habe das Ehepaar Rolle schon oft getroffen, bei und Maria dé Medici waren auf Blois. Das Wassergeschichtlichen Ereignissen in immer anderen Ba- schloss Chenonceau, auch Château des Dames gerock- und Renaissancegewändern und natürlich bei nannt, mit dem berühmten Garten von Katharina dé den Torgauer Renaissancetänzern. Da ich neugierig Medici. Schloss Amboise, auch Residenz, ist vor albin, habe ich sie gefragt, seit wann sie so unterwegs lem heute berühmt durch Leonardo da Vinci, der von sind. Johanna erzählt, dass sie 2008 eine Anzeige in 1516 bis 1519 hier lebte, seine Mona Lisa mit im Geder Torgauer Zeitung über die Renaissancetänzer las päck. Gestorben ist Leonardo auf Schloss Clos Lucé, und es sehr sympathisch fand, dass es keine Alters- 500 Meter entfernt vom Loireschloss Amboise. So wie grenze gab. Sie war begeistert von der Idee, Frank Franz I Gönner von Leonardo da Vinci war und Wegeher nicht. Johanna sprach mit ihrem Sohn Steffen bereiter der Blütezeit der französischen Renaissance, darüber und sie organisierten einen gemeinsamen – so kann man auch Parallelen zu Torgau ziehen. Hier Vater, Mutter, Sohn – Besuch einer historischen Tanz- war es Johann Friedrich der Großmütige, der Schloss veranstaltung in Trebsen. Ja, so fing alles an. Sie be- Hartenfels in neuem Glanz erstrahlen ließ und Gönner suchen auch weiterhin sehr gerne historische Bälle, von Luther war, dem Wegbereiter der Reformation. Freuen wir uns auf ein bisschen kulturelles Leben wie es vor 500 Jahren üblich war, wandeln in unserer schönen Renaissancestadt Torgau, bestaunen die Architektur des Schlosses Hartenfels und tanzen gemeinsam wie vor 500 Jahren. Foto: Frank Rolle Foto: ??? 5 SCHREIBWERKSTATT LESUNGEN ÜBER HEIMAT, LIEBE UND MEIN BUCH Nach unserem 2. Literaturtreff im März wird das Team der Schreibwerkstatt mit sehr unterschiedlichen Lesungen aufwarten. Vielleicht ist ja auch für unsere Leserinnen und Leser der …kennt man! ein Thema dabei, das sie so neugierig macht, diese Lesung zu besuchen. Am 30. August wollen wir Sie mit Gedichten und Geschichten über die Liebe unterhalten: „Am Anfang gehören alle Gedanken der Liebe. Später gehört dann alle Liebe den Gedanken.“ Diese Worte schrieb das Genie Albert Einstein, und wir wissen, dass er einer der wenigen Menschen war, der sein Gehirn wesentlich mehr arbeiten ließ als andere. Aber hilft uns dieses sehr interessante Zitat wirklich weiter? Wir sprechen doch über Gefühle, über Herzen und die Seele. Ist es nicht so, dass wir uns unser ganzes Leben mit diesen Gedanken und Gefühlen beschäftigen? Überall, in allen Medien, in allen Künsten, hören und sehen wir, was die Liebe so treibt. Und ein weiser Mann hat gesagt: „Nur wenn ich mich selber liebe, kann ich auch andere Menschen lieben.“ Wir Menschen lesen auch sehr gerne Liebesromane, schauen wir uns nur die Verkaufszahlen an. Kann es sein, dass sich der eine oder andere schwer tut, über seine Gefühle, über Liebe zu reden? Auch bei uns Poeten gibt es diese sensiblen Menschen, aber wenn man genau hinhört, so zwischen den Zeilen der Gedichte oder Geschichten, dann schaut uns die Liebe an. In unserer Lesung am 13. September suchen wir nach unserer Heimat. Es ist schon faszinierend, wie viele Definitionen wir Menschen haben, um auszudrücken, wie jeder von uns Heimat sieht oder empfindet. Neueste Umfragen zeigen uns von Platz 1 bis 3 folgende Aussagen: „Heimat ist da, wo ich geboren bin. Heimat ist da, wo ich verstanden werde. Heimat ist da, wo ich zuhause bin“. Auch in der Schreibwerk- statt gibt es die unterschiedlichsten Beschreibungen über die Heimat. Einige von uns fanden erst beim Schreiben heraus, was ihnen Heimat bedeutet. Vorher dachten sie anders darüber. Ein sächsischer Diplomat, Alexander von Villers, 1812–1880, hinterließ uns auch eine interessante Version: „Der Mensch hat immer eine Heimat, und wäre es nur der Ort, wo er gestern war und heute nicht mehr ist“. „Mein Lieblingsbuch“ heißt am 11. Oktober das Thema. Jedes Buch erzählt seine eigene Geschichte! Es gibt heitere, tragische, besinnliche, philosophische, spannende, unterhaltende, lehrreiche und unglaubliche Bücher. Literatur ist lebendig! Der eine liebt die deutschen Klassiker, ein anderer erzählt von einem Buch, das seine innere Haltung verändert hat und wieder andere verbinden Erinnerungen an ihre Kindheit und andere Erlebnisse mit ihrem Lieblingsbuch. Es gibt diese Bücher, die uns auf besondere Art und Weise berühren, fesseln, bewegen und uns unter Umständen ein Leben lang begleiten. Wir, die Teammitglieder der Schreibwerkstatt, laden Sie ganz herzlich ein, unsere Lieblingsbücher kennenzulernen. Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst, wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. (Helen Hayes) 6 Foto: Stefanie Robrecht AUSSTELLUNGEN UND VERANSTALTUNGEN MAI 2015 4. Mai – 25. Oktober, Galerie Agentur für Arbeit Oschatz, Fotografie „Impressionen in Grün“ von Heidrun Hagen (Radebeul), Vernissage am 6. Mai, 15 Uhr 6. Mai – September, Galerie im Schloss Hartenfels Malerei „Aufbruch“ von Ursula Nollau (Mügeln-Poppitz) Vernissage am 7. Mai, 16 Uhr 8. Mai – 13. August, Rathausgalerie Mügeln Malerei von Dorothea Thieme (Belgern) Vernissage am 10. Mai, 17 Uhr 15. Mai – 24. September, Gläserne Galerie Torgau Experimentelle Fotografie und Malerei „Fokus Mensch“ Johannes Waldemade (Paderborn), Vernissage 16. Mai, 15 Uhr 18. Mai, 19:00 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend „Von der Zunft zur Innung Im Wandel der Zeit“ mit Arno Carius (Torgau) Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder 3,00 EUR 22. Mai – 23. Juli, Kleine Galerie Torgau Malerei „Der Krieger Luthers – Gustav II Adolf in Deutschland“ von Reinhard Bergmann (Weißenfels) Vernissage am 22. Mai, 19 Uhr 31. Mai, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung Roman „Vier Sommer lang“, Anne Kristin Woeller Eintritt: 2,00 EUR, Mitglieder 1,00 EUR JUNI 2015 Mai bis November, Galerie in der Collmklinik Oschatz EG Röntgen: Malerei von Anke Jahn (Eilenburg) 1. Etage, Foyer: Landschaftsmalerei „Die Sprache der Farbe“ von Wilfried Gruhne (Dahlen) 2. Etage, Foyer: Fotografie der Fotogruppe Nordsachsen 3. Etage, Foyer: Aquarellmalerei „Landschaften und Blumen“, Hans-Peter Graul (Oschatz) UG Physiotherapie: Fotografie Fotogruppe Nordsachsen Vernissage am 4. Juni, 14:30 Uhr 6. Juni, 9 Uhr – 17 Uhr, Schloss Hartenfels, Plenarsaal, 19. Kulturbundtag in Torgau, Anmeldung: Kleine Galerie 8. Juni, 19:00 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend „Höfische Repräsentation in historischen Gewändern“ mit Mareike Greb (Leipzig) Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder 3,00 EUR 20. + 27. Juni, 11 Uhr – 17 Uhr, Kleine Galerie Torgau Aquarellgrundkurs mit Kurt Theuerkauf (Torgau) Gebühr: 20,00 EUR, Mitglieder: kostenlos JULI 2015 5. Juli, 14 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kräutervortrag „Kräuter im Juli und August“ (Hexen- DES KENTMANN-VEREINS sommerküche) mit Brigitte Bussenius (Schildau) Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 6. Juli – Januar 2016, Galerie in der Hubertusburg Malerei „Vor der Stadt“ von Reinhard Dreßler (Leipzig) Vernissage am 7. Juli 2015, 14:30 Uhr 12. Juli, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung „Die etwas andere Lesung geht weiter“ mit Manfred Boes (Torgau) und Gerd Henze (Elsnig) Eintritt: 2,00 EUR, Mitglieder 1,00 EUR 24. Juli – 24. September, Kleine Galerie Torgau Malerei und Plastik von Prof. Bernd Göbel (Halle/Saale) Ernst-Rietschel-Preisträger, Vernissage am 24. Juli, 19 Uhr 27. Juli, 19 Uhr Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend „Die Dresdner Mayahandschrift. Legenden und Fakten“, Norman Köhler (Leipzig), Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder 3,00 EUR AUGUST 2015 14. August – November, Rathausgalerie Mügeln Malerei für Kinder von Anne Kerstin Hirsch (Dresden) Vernissage am 16. August, 10 Uhr 27. August – 25. November, Galerie im Haus der Presse Malerei von Sylke Köhler (Torgau OT Zinna) Vernissage am 28. August, 18 Uhr 30. August, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung „Gedichte und Geschichten über die Liebe“, Schreibwerkstatt Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“, Eintritt: 2 EUR, Mitglieder 1 EUR SEPTEMBER 2015 8. September – Februar 2016, Galerie Seniorenresidenz Fotografie „Schlosspark Lampertswalde“ Manfred Hoffmann (Lampertswalde) und Gedichte von Ingrid Popp (Süptitz), Vernissage am 9. September, 16 Uhr 13. September, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung „Erzählungen von der Heimat“, Schreibwerkstatt Torgauer Kunst- und Kulturverein „Johann Kentmann“, Eintritt: 2,00 EUR, Mitglieder 1,00 EUR 18. September, 18 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kräutervortrag „Heilwirkung unserer heimischen Bäume“ mit Brigitte Bussenius (Schildau), Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 20. September, 15 Uhr, Kleine Galerie Torgau Dia-Vortrag „Frankreich – Glanz der Macht – Fontainebleau und Versailles“, Johanna und Frank Rolle (Belgern) Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 25. September – 8. Oktober, Kleine Galerie Torgau Ausstellung Sonderbriefmarke des Philatelistenvereins Vernissage am 25. September, 19 Uhr 7 AUSSTELLUNGEN UND VERANSTALTUNGEN 25. September – Januar 2016, Gläserne Galerie Torgau Ölmalerei von Angelika Pollmächer (Jesewitz/OT Gallen). Vernissage am 26. September, 15 Uhr 28. September, 19 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend „Camille Claudel, Schicksal einer genialen Bildhauerin (1864–1943)“ mit Manfred Boes (Torgau), Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 OKTOBER 2015 5. Oktober, 19 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend mit dem Philatelistenverein Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 5. Oktober – April 2016, Galerie Kreiskrankenhaus Torgau Fotoausstellung „150 Jahre Ringbrandofen Großtreben” (Ostelbienverein) und Schülerarbeiten aus Schulen Nordsachsens, Vernissage am 7. Oktober, 15 Uhr 9. Oktober – 12. November, Kleine Galerie Torgau Fotografie „Edgars Welt“ von Michael Oertel (Leipzig) Vernissage am 9. Oktober, 19 Uhr DES KENTMANN-VEREINS 26. Oktober – April 2016, Galerie Agentur für Arbeit Oschatz Malerei von Heike Böhme (Gordemitz) Vernissage am 28. Oktober, 15 Uhr NOVEMBER 2015 2. November, 19 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kentmann-Gesprächsabend mit Robert Schmidt (Oschatz) Eintritt: 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 8. November, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung mit Michael Oertel (Leipzig) Eintritt: 2,00 EUR, Mitglieder 1,00 EUR 13. November – 7. Januar 2016, Kleine Galerie Torgau Ausstellung „35 Jahre Kleine Galerie“ aller Arbeitsgruppen des Torgauer Kunst- und Kulturvereins „Johann Kentmann“, Vernissage am 13. November, 19 Uhr 26. November – Februar 2016, Galerie im Haus der Presse Fotografie „Es war einmal…“ von Gret-Susann Pannasch (Markleeberg), Vernissage am 27. November, 18 Uhr 11. Oktober, 14:30 Uhr, Kleine Galerie Torgau Lesung „Mein Lieblingsbuch“, Schreibwerkstatt des Torgauer Kunst- und Kulturvereins „Johann Kentmann“, Eintritt: 2,00 EUR, Mitglieder 1,00 EUR 16. Oktober, 18 Uhr, Kleine Galerie Torgau Kräutervortrag „Duftlampe & Räucherkräuter“, Brigitte Bussenius (Schildau), 4,00 EUR, Mitglieder: 3,00 EUR 28. November – 13. Dezember, Kleine Galerie Torgau 3. Kunstweihnachtsmarkt mit Kunstwerken von Künstlern aus der Region Kleine Galerie: Schlossstraße 11, 04860 Torgau Gläserne Galerie der Torgauer Wohnstätten: Lassallestraße 10, 04860 Torgau Galerie im Kreiskrankenhaus „Johann Kentmann“ Torgau: Christianistraße 1, 04860 Torgau Galerie der Seniorenresidenz Torgau, Haus „Renaissance“: Südring 8, 04860 Torgau Galerie im Schloss Hartenfels: 1. Etage, LRA Nordsachsen, Schlossstraße 27, 04860 Torgau Galerie im Haus der Presse Torgau: Elbstraße 1-3, 04860 Torgau Galerie in der Agentur für Arbeit Oschatz: Oststraße 3, 04758 Oschatz Galerie in der Collmklinik Oschatz: Parkstraße 1, 04758 Oschatz Rathausgalerie Mügeln: Markt 1, 04769 Mügeln Änderungen vorbehalten Herausgeber: Torgauer Kunst- und Kulturverein »Johann Kentmann« e.V., Schlossstraße 11, 04860 Torgau, Telefon: 03421 713583, www.kleine-galerie-torgau.de Redaktion: M. Boes, J. Wittenbecher, J. Redmann, S. Robrecht Erscheinungsweise, Auflage: 2 x jährlich, 750 Stück Gesamtherstellung: Druckerei Belgern GmbH, Ritterstraße 12, 04874 Belgern-Schildau, Telefon: 034224 40562, www.druckerei-belgern.de 8
© Copyright 2024 ExpyDoc