VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06 01.04.2015 15:46 Uhr Seite 5 Nr. 1 Niedersachsen Zeitschrift der Vereinigungen der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen und Bremen April 2015 Bremen Information w w w. v s v i - n i e d e r s a c h s e n . d e | w w w. v s v i - b r e m e n . d e | w w w. b s v i . d e VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06 01.04.2015 15:46 Uhr Seite 2 Inhalt Editorial ■ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3 Aus dem Vorstand ■ –––––––––––––––––––––––––––– 4 Aktuelles ■ 50 Millionen Euro für die Straßenerneuerung –––––––– 5 Nachwuchswerbung in Bremen und Hannover ––––––– 9 Junge VSVI ■ Stammtische der „Jungen VSVI“ Hannover ––––––––– 10 Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg ––––––––– 11 Schwerpunkt ■ Schwerpunkt Verkehrssicherheit –––––––––––––––––– 12 Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin –––––––––––– 13 Verkehrspsychologie in der Verkehrsplanung ––––––– 16 Interview zum Schwerpunkt Verkehrssicherheit ––––– 20 Kampagne zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern –––––––––––––––––––––––––– 22 Verkehrssicherheit für Kinder –––––––––––––––––––– 25 Bemerkenswerte Ingenieurbauwerke ■ Verkehrsfreigaben im Jahr 2014 –––––––––––––––––– 27 Beispiele zur Straßenraumgestaltung ■ Schöne Straßen und Plätze –––––––––––––––––––––– 28 Seminarecho ■ Vergabe- und Bauvertragsrecht ––––––––––––––––––– 30 Landesvereinigung Niedersachsen ■ Geburtstage –––––––––––––––––––––––––––––––––– 34 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft / Neue Mitglieder ––––––––––––––––––––––––––––––– 35 Bezirksgruppen ■ Braunschweig Neujahrstreffen im Gifhorner Schloss –––––––––––––– 37 Hameln Reintjes Schiffs-Getriebe, weltweit im Einsatz ––––––– 38 Alle Jahre wieder beliebt: Neujahrsbegrüßung mit Preis-Skat und Kegeln ––––––––––––––––––––––– 40 Hannover Halbtagsexkursion zu Bauvorhaben der Gesellschaft für Wohnen und Bauen Hannover GBH –––––––––––– 41 Jahresabschluss mit Grünkohlbuffet ––––––––––––––– 42 Jahreshauptversammlung – Vorstandswahl – Kartenspiel ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 43 Emsland Zweitägige Exkursion nach Emmen und Groningen (NL) und nach Emden ––––––––––––––––– 44 Halbtagsexkursion zu den Klasmann – Deilmann Werken im emsländischen Groß Hesepe ––––––––––– 46 Nienburg Frühherbstliche Mehrtagesexkursion in den Ostharz –– 47 Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2015 ––––– 48 Northeim Mitgliederversammlung am 21. Januar 2015 –––––––– 49 Jahresrückblick 2014 ––––––––––––––––––––––––––– 50 Ostfriesland Fachexkursion – Straßen-und Autobahnmeisterei Assen (NL) –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 52 Radtour in Norddeich ––––––––––––––––––––––––––– 53 Jahresabschlusstreffen 2014 ––––––––––––––––––––– 54 Landesvereinigung Bremen ■ Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder / Verstorbene Mitglieder ––––––––––––––––––––––––– 55 Aktuell geplante Veranstaltungen und Exkursionen –– 56 Veranstaltungen ■ ––––––––––––––––––––––––––– 57 Impressum Herausgeber: Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V., Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V. und Gemeinschaft zur Förderung der fachlichen Fortbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V., Eichstraße 19, 30161 Hannover, Telefon 0511.32 53 60, Fax 0511.32 56 53 Geschäftsstelle Niedersachsen: Martina Hoffmann, Eichstraße 19, 30161 Hannover, www.vsvi-niedersachsen.de Geschäftsstelle Bremen: Britta Berning, Bgm.-Spitta-Allee 18, 28329 Bremen, www.vsvi-bremen.de Bankverbindung VSVI Niedersachsen: Deutsche Bank Hannover AG IBAN DE98 2507 0024 0070 5079 00, BIC DEUTDEDBHAN Bankverbindung VSVI Bremen: Die Sparkasse Bremen AG IBAN DE17 2905 0101 0001 7140 13, BIC SBREDE22 Spendenkonto Fördergemeinschaft VSVI Niedersachsen: Deutsche Bank Hannover AG IBAN DE51 2507 0024 0023 1225 00, BIC DEUTDEDBHAN Redaktion: [email protected] Dr. Joachim Göhlmann, Ulrich Kumlehn, Markus Mey, Thomas Pfeiffer, Jens Pohl, Katja Pott, Malte Quakenack, Inga Wodecki Gestaltung: Sabine Panse, dacorpo design, Hannover Telefon 0173.60 55 081, ([email protected]) Druck: B·W·H GmbH Copyright: Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Erscheinungsweise: Die VSVI-Information erscheint dreimal jährlich. Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Redaktionsschluss für Nr. 2 / August 2015: 12. Juni 2015 In eigener Sache Beitrittserklärung VSVI Niedersachsen –––––––––––– 36 Einzugsermächtigung VSVI Niedersachsen ––––––––– 36 VSVI-Adressen Bremen ––––––––––––––––––––––––– 58 VSVI-Adressen Niedersachsen ––––––––––––––––––– 59 Beilagenhinweis • Kassenbericht 2014 • Einladung Herbstexkursion • Einladung Mitgliederversammlung Titelbild Säulenplakate aus der Kampagne „Gib mir Acht“ zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt Hannover, siehe Beitrag ab Seite 22 Foto: © Landeshauptstadt Hannover Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten Artikel stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion dar. Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Am Beispiel des als Unfallschwerpunktes bekannten Kreisverkehrs „Am Stern“ in Bremen wird auf den Einfluss der Verkehrspsychologie in der Verkehrsplanung eingegangen. Nach Erstellung einer detaillierten Unfallanalyse wurden verkehrsplanerische und -technische Änderungen vorgenommen, um die Verkehrssicherheit an diesem Unfallschwerpunkt zu verbessern. Nach dem schrecklichen Flugzeugunglück der Germanwings-Maschine in Südfrankreich mit 150 Opfern stellt sich die Frage nach der Sicherheit von Flugreisen. Rein statistisch gesehen sterben pro 100 Millionen Personenkilometer in der EU 0,035 Personen durch einen Flugzeugabsturz, mit dem Auto sind es 0,7 Tote. Damit ist die Fahrt zum Flughafen immer noch gefährlicher als der Flug selbst. Doch um diese Sicherheit auf Straßen und in Straßenbaustellen zu erhöhen, arbeiten in unserem Lande täglich viele Menschen und einige Beispiele sind Inhalt des Schwerpunktes dieser Ausgabe. Aus der Sicht einer Sicherheitsauditorin wird zum Beispiel die Einführung und Umsetzung der mit dem Allgemeinen Rundschreiben des Bundes (ARS) 26/1010 in nationales Recht umgesetzte europäische Richtlinie „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESA 2002) beschrieben. Einer von mehreren anderen Artikeln stellt die Sichtweise der Verkehrswacht Bremerhaven e.V. zum obigen Thema dar. Spannend, dass dies in einem Interview der „Jungen VSVI“ mit Stefan Rößler vom Magistrat der Stadt Bremerhaven erfolgt. All diese verkehrsplanerischen Entwicklungen können zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen, sie können aber den Risikofaktor Mensch nicht ausschließen. An diesem Punkt arbeiten unter anderem die Autohersteller mit ihren Fahrerassistenzsystemen mit dem Ziel, in mittlerer Zukunft das autonome Fahrzeug zu entwickeln. Auch sehr interessant und sicher Gegenstand eines Schwerpunktes in einer VSVIInformation der nächsten Jahre. Zur Verkehrssicherheit tragen auch Straßen mit intakten Oberflächen bei. Gibt es vielleicht neue Wege, um Straßen in einer Kommune schneller als bislang instand zu setzen? Mit dem aktuell in den Hannoverschen Medien wieder „heiß“ diskutierten Thema „Straßenerneuerung in Hannover“ abseits der Hauptverkehrsadern setzt sich der Bericht von Jens Pohl auseinander. Dem wichtigen Thema Ingenieurnachwuchs widmet sich der Bericht unserer Redaktionsmitglieder Inga Wodecki und Markus Mey, die über die Nachwuchswerbung durch die Initiative Ingenieurnachwuchs in Bremen und den Verein Deutscher Ingenieure in Hannover berichten. Wie immer ergänzen interessante Seminarberichte und aktuelle Informationen aus den Bezirksgruppen diese Ausgabe, so dass wir hoffen, wieder einmal eine interessante und abwechslungsreiche Info erstellt zu haben. Zu guter Letzt möchten wir Sie noch auf die beiliegende Einladung zu unserer Mitgliederversammlung am 12. Juni 2015 in Lüneburg erinnern. Dort werden auch die Studienreisen der VSVI Landesvereinigung ein Thema sein. Unser Präsidium hat sich kritisch damit auseinandergesetzt und stellt die zukünftige Durchführung der Reisen zur Diskussion. Kommen Sie nach Lüneburg, diskutieren Sie mit und bringen Sie sich ein. Wir hoffen, dass die Lektüre dieses Heftes Sie wieder zu Kommentaren, Reaktionen und Meinungen ermuntert. Malte Quakenack Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Niedersachsen: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Bremen: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr [email protected] VSVI-Information April 2015 | 3 Aus dem Vorstand Mitteilungen aus dem Vorstand Änderung des Vereinskodex: Unser Vereinskodex dient dazu, dass sich alle Mitglieder und diejenigen, die es werden wollen, mit den positiven Werten unseres Vereins vollends identifizieren können. Missverständliche oder möglicherweise als negativ oder diskriminierend empfundene Formulierungen können wir nicht gebrauchen. Unser Mitglied Lars Keller hat angeregt, eine Formulierung zu ändern, die offenbar nicht von allen positiv empfunden wurde. „Wir wahren Loyalität gegenüber unseren Arbeitgebern und Auftraggebern.“ Im Kodex heißt es nun künftig: „Wir wahren Loyalität im Rahmen unseres beruflichen Handelns.“ 4 | VSVI-Information April 2015 Studienreisen der VSVILandesvereinigung Seit vielen Jahrzehnten veranstaltet die Landesvereinigung Studienreisen. In den letzten Jahren sind diese zunehmend kritisiert worden. Die Kritik richtete sich gegen den Zeitpunkt der Reisen, deren Dauer, den Reisepreis und dass nicht genügend jüngere Mitglieder mitreisen würden. Wir haben versucht auf diese Kritik einzugehen, trotzdem sind die Teilnehmerzahlen kontinuierlich gesunken. Der größte Kritikpunkt war letztlich der Reisepreis. Die Höhe des Reisepreises, mit dem wir uns verstärkt auseinandergesetzt haben, resultiert größtenteils aus der sehr gehobenen Qualität der bisherigen Reisen. Es beginnt mit der Wahl der Hotels, die bisher ausschließlich in der 5-Sterne Kategorie sein sollten und reicht über die Ausflüge nebst Mittagessen bis hin zu organisierten Abendveranstaltungen. In der Regel gab es keine Notwendigkeit, eigene Aktivitäten planen zu müssen. Dieses war bisher der Wunsch derer, die mitgereist sind. Ich würde hierzu den Begriff „5-Sterne-Rundum- Sorglos-Paket“ benutzen. Das hat natürlich seinen Preis. Es muss noch angemerkt werden, dass Reisen heute viel einfacher geworden ist und man auch privat in jeden Winkel der Erde reisen kann. Es bedarf kaum noch besonderer Beziehungen, um an bestimmte Orte gelangen zu können. Und die niveauvollen Fahrten unserer Bezirksgruppen haben ebenfalls interessante Ziele. Insofern ist es mittlerweile eine große Herausforderung, spannende Ziele für die Studienreise der Landesvereinigung zu finden. Mit dieser Thematik haben wir uns im Präsidium und im erweiterten Vorstand intensiv auseinander gesetzt. Wir schlagen vor, künftig keine Studienreisen der Landesvereinigung mehr anzubieten. Hierüber wollen wir auf unserer nächsten Mitgliederversammlung diskutieren und abstimmen lassen. Auf der Abendveranstaltung der künftigen Mitgliederversammlungen wird es aber dennoch eine attraktive Verlosung geben, nur nicht mehr in Form einer Reise. Aktuelles 50 Millionen Euro für die Straßenerneuerung in Hannover Idee des Programms Das Straßennetz der Landeshauptstadt Hannover hat eine Länge von insgesamt zirka 1.300 Kilometern und ist mit einem Infrastrukturvermögen von etwa einer Milliarde Euro bewertet worden. Aufgabe der Verwaltung ist es, die Straßen und somit das Infrastrukturvermögen zu erhalten. Das Straßennetz besteht aus verschiedenen technischen Aufbauten (Asphalt, Pflaster), wobei diese im Laufe der Zeit durch die Einwirkungen von Verkehr, Klima und Aufgrabungen einem stetigen Substanzverlust unterliegen, der sich anhand der Oberflächenschäden darstellt. Oberflächenschäden können unter anderem Unebenheiten, Risse und Ausmagerungen sein. Diesem Substanzverlust wird mit Erhaltungsmaßnahmen entgegengewirkt. Unter Erhaltung sind folgende Maßnahmen zu verstehen: • Unterhaltungsmaßnahmen, wie beispielsweise das Abfräsen von Verformungen • Instandsetzungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Maßnahmen des Deckenprogramms (Erneuerung der Deckschicht) • Erneuerungsmaßnahmen, beispielhaft ist die Erneuerung des technischen Aufbaus eines Straßenabschnitts (Grunderneuerung). Eine Erneuerung wird dann erforderlich, wenn aufgrund des Zustands der Straße eine Unterhaltungsoder Instandsetzungsmaßnahme technisch und wirtschaftlich nicht mehr vertretbar ist. Quelle: HAZ, 16.01.2014 Die Stadt Hannover beschreitet neue Wege, um ihre Straßen nachhaltig zu erneuern. Mit einem 50-Millionen-EuroProgramm sollen in den kommenden Jahren hauptsächlich Straßen abseits der Hauptverkehrsadern erneuert werden. Das Besondere dabei ist, dass die Umsetzung der Maßnahmen von der Auswahl der Straße bis zum Bauende nur einen Teil der Zeit der bisherigen Straßenerneuerungen beanspruchen soll – wie das geht und ob das funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel. VSVI-Information April 2015 | 5 Aktuelles Derzeit investiert der Fachbereich Tiefbau jährlich rund 16,35 Millionen Euro in die Straßenerhaltung (Sachund Personalkosten), nach den gängigen Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) wäre für das Straßennetz der Stadt ein Finanzbedarf von 21,1 Millionen Euro erforderlich. Damit ergibt sich eine jährliche Unterdeckung bei der Straßenerhaltung von 4,75 Millionen Euro. Im Rahmen des Sonderprogramms soll dem aus der seit Jahren andauernden Unterdeckung der Kosten resultierenden Sanierungsstau entgegengewirkt und die Straßensubstanz deutlich verbessert werden. Die folgenden fünf Punkte charakterisieren die Idee: 1. In einem Fünfjahresprogramm soll die Substanz der Straßen deutlich verbessert werden. Insgesamt sollen 50 Millionen Euro (Sach- und Personalkosten) investiert werden. Das entspricht Erneuerungen in rund 200 Straßen. Das Programm soll zusätzlich zu den anderen Grunderneuerungen durchgeführt werden. 2. Abweichend zur bisherigen Vorgehensweise, bei der für Straßenerneuerungen auch immer Veränderungen in der Querschnittsaufteilung realisiert wurden, soll beim Sonderprogramm die bestehende Straßengestaltung nicht verändert werden. Dazu wurden die potentiell zu erneuernden Straßen dahingehend geprüft, ob sie eine auch heutigen Ansprüchen genügende Querschnittsaufteilung haben. Dann können sie in das Sonderprogramm aufgenommen werden. Das bedeutet, dass die Straße nach der Erneuerung genauso aussieht wie vorher, nur in einem bautechnisch neuwertigen Zustand. Der Planungs- und Abstimmungsaufwand kann damit auf ein Minimum beschränkt werden. Das hat zur Konsequenz, dass grundsätzlich keine Veränderungen in den Straßen wie beispielsweise zusätzliche Bäume, veränderte Parkstreifen oder insbesondere breitere Nebenanlagen möglich sind! Die im Sonderprogramm zu bearbeitenden Straßen sind überwiegend „untergeordnete“ Straßen mit schlechtem baulichem Zustand in den Wohngebieten der Stadt. 3. Abweichend zur bisherigen Vorgehensweise, für jede Straßenerneuerung einen eigenen politischen Beschluss herbeizuführen, ist eine Grundsatzdrucksache zu Beginn des Programms vorgesehen. Mit dieser Grundsatzdrucksache wird die Verwaltung beauftragt, innerhalb von fünf Jahren das Thema Grunderneuerung im Bestand mit einem jährlichen Finanzvolumen von zehn Millionen Euro (inkl. Personalkosten) umzusetzen. Ergänzend werden weitere Sammeldrucksachen für jeweils rund 50 Straßen vorgelegt, die dann gemeinsam zur Umsetzung beschlossen werden. 4. Zur Reduzierung des Aufwands bei der Ausschreibung, Vergabe und Bauabwicklung sollen jeweils mehrere Straßen als Paket ausgeschrieben werden. Dadurch können die Submissions- und Vergabestelle entlastet werden. Außerdem gibt es in der Bauabwicklung insgesamt weniger Vertragspartner, mit denen sich Querschnittsprinzip Der Querschnitt entspricht heutigen Anforderungen, der Zustand der Straße ist allerdings erneuerungsbedürftig. 6 | VSVI-Information April 2015 Aktuelles die Bauleitung auseinander setzen muss. 5. Da das geplante Programm zusätzlich zu den Arbeiten des Fachbereichs Tiefbau umgesetzt werden soll, ist für die Realisierung des Konzeptes zusätzliches Personal erforderlich. Das Konzept wird mit einer neuen Arbeitsgruppe abgewickelt, die im Wesentlichen aus vier Personen besteht: zwei Ingenieure für die Planung, Ausschreibung und Bauoberleitung sowie zwei Techniker für die örtliche Bauüberwachung. Bei dem Sonderprogramm geht es ausdrücklich um den gesamten Straßenquerschnitt. Es kann vorkommen, dass nur Nebenanlagen oder nur die Fahrbahn erneuert werden, der Regelfall ist allerdings die Erneuerung des gesamten Querschnitts. Für die Finanzierung wurden die Sachund Personalhaushaltsmittel ab 2014 in die Haushaltsplanung eingebracht. Im ersten Jahr der Realisierung wird ein reduzierter Haushaltsansatz in Höhe von 4,5 Millionen Euro in den Finanzhaushalt eingebracht, da zunächst Personal gewonnen und die Projekte vorbereitet werden müssen, für die Folgejahre sind im Finanzhaushalt jeweils zehn Millionen Euro vorgesehen. Eine Refinanzierung der Investitionen erfolgt teilweise über die Straßenausbaubeitragssatzung. Es wird davon ausgegangen, dass rund 50 Prozent der Kosten von den Anliegern zu tragen sind. Erfahrungen mit der Umsetzung Politische Beratung Mit der Umsetzung des Sonderprogramms wurde Ende 2013 begonnen, indem eine erste Liste mit 45 geeigneten Straßen durch die Fachverwaltung zusammengestellt wurde. Gemeinsam mit der Grundsatzdrucksache sind die Straßen dann von Januar bis Mai 2014 in den politischen Gremien diskutiert und beschlossen worden. Im Rahmen der politischen Beratung sind durch die Politik von den vorgeschlagenen 45 Straßen zehn gestrichen und acht neue hinzugenommen worden, so dass abschließend 43 Straßen auf der ersten Liste stehen. Die politischen Beratungen wurden intensiv von den Anliegern der zu erneuernden Straßen wie auch von der Presse begleitet. Ein Verband von Haueigentümern hat außerdem ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem die Notwendigkeit der Erneuerung der von der Fachverwaltung vorgeschlagenen Straßen in Frage gestellt wurde. Die Einschätzung des Gutachters hat allerdings nicht zu einer Veränderung der von der Verwaltung vorgelegten Liste geführt. Der teilweise erhebliche Widerstand gegen die Straßenerneuerung einzelner Straßen war erstaunlich. Eine intakte Infrastruktur wird allgemein gefordert, über den Sanierungsstau bei der Verkehrsinfrastruktur wird in der gesamten Republik gesprochen. Wesentliche Fragestellungen bei der Diskussion in Hannover waren in der Regel die finanzielle Beteiligung der Eigentümer der an der Straße liegenden Grundstücke (Grundlage ist die Straßenausbaubeitragssatzung) sowie der Vorwurf an die Verwaltung, die Straßen in den vergangenen Jahren nicht ausreichend durch Erhaltungsmaßnahmen gepflegt zu haben. Vom Grundsatz her ging es dabei jeweils Foto: Jens Pohl Erneuerung mit den bestehenden Abmessungen VSVI-Information April 2015 | 7 Aktuelles um die Frage, wer die Erneuerung der Straßen finanziert. Für die politische Diskussion der folgenden Listen soll das Informationsverfahren für die Anlieger und Politik angepasst werden. Im Rahmen einer vorgezogenen Information der Anlieger und Politik durch die Verwaltung soll ausführlich über die Auswahl der zu erneuernden Straßen gesprochen werden. Die politischen Vorlagen werden erst rund sechs bis acht Wochen nach der ersten Information in die Gremien gegeben, so dass vor der ersten Beratung ausreichend Zeit für die Meinungsbildung besteht. Die Entscheidung kann aber wiederum nur für oder gegen eine Erneuerung sein. Wenn Straßen für das Sonderprogramm abgelehnt werden, rutschen sie automatisch in die „normale“ Grunderneuerung. Die Realisierung wird dann noch etwas länger dauern. Planung und Umsetzung der Baumaßnahmen Parallel zur politischen Beratung der Grundsatzdrucksache hat sich die Arbeitsgruppe formiert und mit den Arbeiten (Grundlagenermittlung, Leitungskoordinierung, …) für die Umsetzung begonnen. Ein wesentliches organisatorisches Element sind die regelmäßigen Teambesprechungen in der Arbeitsgruppe. Hier werden auf kurzem Weg alle wesentlichen Informationen untereinander ausgetauscht. Die gesamte Gruppe ist auf dem gleichen 8 | VSVI-Information April 2015 Wissensstand und kann Erfahrungen aus der aktuellen Arbeit zeitnah diskutieren und die Arbeiten anpassen. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Fachdisziplinen gelegt. Insbesondere bei den Vermessungsarbeiten für das Sonderprogramm muss die Straße „anders“ aufgenommen werden, als bei einem Neubau. Aus diesem Grund wurden die ersten Vermessungen vom Planer mit dem Vermessungstrupp gemeinsam durchgeführt. Gleiches gilt für die Baugrunduntersuchungen, bei denen der Planer zunächst gemeinsam mit dem Bohrtrupp die Entnahmepunkte definiert. Zur weiteren Optimierung wird jetzt noch das Georadarverfahren zum Einsatz kommen, mit dem die Anzahl der Probeentnahmen reduziert werden soll. Ziel dieser anfänglich intensiven Abstimmung ist immer, dass der Aufwand bei allen Beteiligten so gering wie möglich gehalten wird. Die Herausforderung bei der Umsetzung der Maßnahmen ist nach wie vor die Abstimmung mit den Leitungsträgern. Auch beim Sonderprogramm soll vermieden werden, dass kurz nach Fertigstellung der neuen Straße Leitungsträger die Straße wieder aufreißen. Die erforderlichen fristgerechten Zu- oder Vorarbeiten der Leitungsträger bleiben ein Problem. Lösungsansätze sind hierbei, dass mit einem Leitungsträger möglichst gemeinsame Ausschreibungen durchgeführt werden. Erste Ergebnisse Das Programm ist gut angelaufen, die ersten Straßen sind bereits fertiggestellt. Nur sechs Monate nach dem politischen Beschluss war die erste Straße gebaut, weitere folgten und bis Ende 2014 waren insgesamt zehn Straßen mit einem Bauvolumen von rund 2 Millionen Euro fertiggestellt, beziehungsweise im Bau. Die weiteren Straßen sind in der Vorbereitung und werden 2015ff umgesetzt. Die Ausschreibung von mehreren Straßen als Paket, es wurde losweise ausgeschrieben, hat sich ebenfalls bewährt. Es kommt zwar vor, dass nicht alle Lose an eine Baufirma vergeben werden, das ist aber die Ausnahme. Sehr positiv sind auch die Reaktionen der Anlieger in den Straßen. Während im Rahmen der Diskussion überwiegend die kritisch negativen Stimmen zu hören waren, überraschten die Anwohner der in der Öffentlichkeit am stärksten diskutierten Straße die Bauarbeiter mit regelmäßigen Kaffee und Plätzchen! Aktuell ist die zweite Liste mit zu erneuernden Straßen in der Abstimmung und politischen Diskussion. Die bauliche Umsetzung wird kontinuierlich erfolgen, sobald die politischen Beschlüsse vorliegen. Der Abschluss des Programms ist für 2019 vorgesehen. Jens Pohl INROS LACKNER SE Aktuelles Nachwuchswerbung in Bremen und Hannover Werbung für den Studiengang Bauingenieurwesen Zum nunmehr siebten Mal beteiligten sich die Hochschule Bremen und die VSVI Bremen an der Berufsinformation am Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße. Die im Rahmen der Initiative Ingenieurnachwuchs (www.initiative-ingenieurnachwuchs.de) gestartete Werbung um den Bauingenieurnachwuchs ist mittlerweile fester Bestandteil des Berufsinformationstages der Hochschule Bremen. An dieser Bremer Schule werden Schülerinnen und Schüler mit technischem Schwerpunkt unterrichtet, insofern beste Voraussetzungen, um für den Ingenieurstudiengang zu werben. Professor Marc Gutermann, Hochschullehrer und Vorstandsmitglied der Ingenieurkammer Bremen, und unser Landesvorsitzender Markus Mey informierten interessierte Schülerinnen und Schüler über Inhalte und Chancen unseres Berufsfeldes. Ganz gleich, ob im Hochbau oder bei der Verkehrsinfrastruktur, überall sind Bauingenieure gefragt, die unsere Lebensräume gestalten. Regelmäßig bestätigen Professor Marc Gutermann und unser Vorstandsmitglied Professor Carsten Müller, dass ehemalige Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums in den Studiengängen von der motivierenden Wirkung dieser Veranstaltung berichten. Genug Ansporn, um auch in Zukunft in dieser Angelegenheit aktiv zu bleiben. Zusammenarbeit mit dem VDI und dem Projektteam der MINT-Initiativen auf der Hannover Messe sowie der IdeenExpo seit nunmehr vier Jahren der Berufs des Bauingenieurs vorgestellt. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik und steht als Begriff für die Förderung von Mädchen und Frauen in Männerberufen. Auch in Hannover wird seit einigen Jahren Nachwuchswerbung, veranlasst durch den Verein Deutscher Ingenieure (VDI), betrieben. Hierzu unterstützt der VDI regelmäßig das Berufsorientierungsseminar des Georg Büchner Gymnasiums in Seelze. Im November 2014 informierte Inga Wodecki in ihrer Funktion als Mitglied der VSVI Bremen und der VSVI Niedersachsen sowie als Redaktionsmitglied der VSVI-Information interessierte Schülerinnen und Schüler über den Beruf des Bauingenieurs. Des Weiteren wird durch Inga Wodecki in Auch in den nächsten Jahren wird in Niedersachsen und Bremen weiter der Bedarf bestehen, dass wir unseren Berufszweig bewerben und Interesse dafür erzeugen, als Bauingenieurin oder Bauingenieur Lebensräume mit zu gestalten. Inga Wodecki BPR / VSVI Niedersachsen, Markus Mey BPR / VSVI Bremen Inga Wodecki beim Berufe raten auf der Ideen Expo 2013 VSVI-Information April 2015 | 9 Stammtische der „Jungen VSVI“ Hannover Wir in der Bezirksgruppe Hannover können in dieser Ausgabe von drei Stammtischen der Jungen VSVI berichten. Die Stammtische werden sehr unterschiedlich besucht. Mal überwiegen die „Straßenbauer“ ein anderes Mal sind mehr „Brückenbauer“ anwesend. Unsere Jungen VSVI’ler sind vielfältig und arbeiten in Baufirmen, Ingenieurbüros sowie Behörden. Wir können mitteilen, dass unsere Stammtisch-Runde langsam aber stetig wächst. Wir begrüßen immer gern neue VSVI’ler in unserem Kreis. Jedes neue Gesicht bringt andere Erfahrungen mit, das ist für alle Beteiligten spannend. Manchmal kreuzen sich die Wege beruflich oder man blickt auf eine gemeinsame Studienzeit zurück, so findet jeder schnell Anschluss. Apropos Studienzeit: Studenten sind bei den Stammtischen genauso gern gesehen, wie Berufseinsteiger oder Ingenieure mit ein paar Jahren Berufserfahrung. Beim Stammtisch im Spätsommer war die Beteiligung aufgrund der Urlaubszeit eher gering. Wir haben uns zu Stammtisch im November v.l.n.r: Anne Niggemann, Constanze Hagenstein, Henrike Thape, Christian Huwig, Tobias Mahneke, Inga Wodecki, Lars Federowski, Sebastian Keine viert im „muscade“ getroffen. Der November Stammtisch fand im „Enchilada“ statt. In lustiger Runde haben wir unsere Erfahrungen als Bauingenieure ausgetauscht. Bei dem Stammtisch haben wir zwei neue Gesichter begrüßt, insgesamt waren wir zu acht. Im Februar trafen wir uns im Brauhaus. Beim Stammtisch sind zwei neue „Junge VSVI’ler“ zu unserer Runde hinzugekommen. Wir hatten dabei sogar Besuch aus der Oldenburger Bezirksgruppe. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Standortübergreifende Besuche sind erwünscht. Das gemeinsame Ziel unserer Jungen VSVI’en in Niedersachsen und Bremen ist die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch. Der nächste Stammtisch in Hannover soll im Frühjahr nach Ostern stattfinden, ihr werdet rechtzeitig informiert (siehe Info-Kasten). Inga Wodecki Stammtisch im Februar v.l.n.r: Leonard Schneider, Lars Federowski, Inga Wodecki, Katja Pott, Henrike Thape, Constanze Hagenstein, Lukas Müller, Christoph Buchholz, Andre Vinke 10 | VSVI-Information April 2015 Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg Der erste Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg fand am 29. Januar 2015 in der Cafe & Bar Celona in Oldenburg statt. Eine Lokalität, die wir bestimmt mal wieder für den Stammtisch aussuchen werden, denn das gemütliche Flair und die zentrale Lage sind auch für Stammtischneulinge leicht zu finden. Die für das erste Treffen hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass die jungen Mitglieder gern zu unserem Stammtisch kommen. Mit diesem Treffen haben wir einen erfolgreichen Beginn für den hoffentlich regen Interessenaustausch und gemeinsame Aktivitäten in Zukunft geschaffen. Wir haben uns folgendes Ziel gesetzt: Regelmäßige Treffen – und die ein oder andere spannende, gemeinsame Aktivität! So werden wir den nächsten Stammtisch für April 2015 anvisieren (siehe Info-Kasten). Hiermit möchten wir uns ganz herzlich bei Wilhelm Grünefeld, dem Zweiten Vorsitzenden der Bezirksgruppe Oldenburg, für den Besuch bedanken. Oliver Schiester Stammtisch Oldenburg v.l.n.r.: Rolf Janßen, Henning Leuchtmann, Oliver Schiester, Ansgar Behrens, Jennifer Diek, Andre Vinke, Marco Witt, Thomas Hamer (nicht auf dem Bild Wilhelm Grünefeld) Stammtisch Bremen: Stammtisch Oldenburg: Informationen erhaltet ihr rechtzeitig per Mail aus der Geschäftsstelle oder über den Facebook-Account der Jungen VSVI Bremen. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an: [email protected] Voraussichtlich im April 2015. Informationen erhaltet ihr rechtzeitig per Mail oder über den Facebook-Account der Jungen VSVI Niedersachsen bzw. die Internetseite der Bezirksgruppe (www.vsvi-oldenburg.de). Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an: [email protected] Stammtisch Hannover: Der nächste Stammtisch soll im Frühjahr, nach Ostern, stattfinden. Informationen erhaltet ihr rechtzeitig per Mail oder über den Facebook-Account der Jungen VSVI Niedersachsen. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an: [email protected] VSVI-Information April 2015 | 11 Schwerpunkt Schwerpunkt Verkehrssicherheit Jeden Tag kann man in den Tageszeitungen von diversen Verkehrsunfällen lesen. Man liest Titel wie „Motorradfahrer bei Unfall verletzt“, „33-Jähriger stirbt bei Unfall auf der A2“ oder „Lastwagen überfährt Radfahrer“. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Straßen für ihre Nutzer immer gefährlicher werden. Viele beschweren sich, dass viel zu schnell gefahren wird. Wenn sich dann aber der Vorausfahrende an die Geschwindigkeit hält, wird der ein oder andere auch schnell unruhig, weil man subjektiv nicht von der Stelle kommt und fängt an zu drängeln, wenn auch vielleicht ungewollt. Die Radfahrer halten sich scheinbar an gar keine Regeln. Sie fahren über rote Ampeln, machen nicht deutlich, wo sie hin wollen und sehen kann man die Radfahrer auch nicht. Und schon muss man an einer Ampel wieder ewig warten, bis auch die letzte mobilitätsbeeinträchtigte Person die Straße überquert hat. Da quetscht sich der Motorradfahrer einfach überall dazwischen. Mit diesen Vorurteilen könnte ich endlos fortfahren. Grund genug, etwas Sachlichkeit in dieses Thema zu bringen. Daher beleuchten wir mit unserem ersten Schwerpunkt in diesem Jahr verschiedene Aspekte von Verkehrssicherheit beziehungsweise Verkehrsunfällen. Denn wir müssen uns die Fragen stellen, ob die Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr überfordert sind. In meinen Augen können nicht alle Unfallbetei- 12 | VSVI-Information April 2015 ligte Opfer einer vermeintlich zunehmenden Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr sein. Liegt der Grund von Unfällen also in der baulichen Beschaffenheit der Straßenanlagen? Werden Straßenanlagen vielleicht doch zu sehr mit Blick auf eine kleine Gruppe von Verkehrsteilnehmern geplant? Oder fehlt es schlichtweg an Aufklärungskampagnen für die jeweiligen Verkehrsteilnehmer? Auch wenn ein Verkehrsteilnehmer es sich nur schwer vorstellen mag, so wird der Verkehrsraum für die Verkehrsteilnehmer geplant und auch gebaut. Und Ulrike Sackarndt stellt klar, dass dies auch in Hinblick auf alle Verkehrsteilnehmer geschieht. In ihrem Bericht „Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin“ beschreibt sie ihre präventive Arbeit und zeigt, welchen Nutzen die Sicht einer außenstehenden Planerin mit einem ganzheitlichen Blick während der Planungsphase haben kann. Zudem gibt sie Beispiele wo typische Defizite liegen. Die Sicherheitsaudits werden allerdings erst seit 2010 und längst nicht für jede Planung durchgeführt. Daher entwickeln sich in der Regel Knotenpunkte noch zu häufig zu Unfallschwerpunkten. An dem Beispiel des Kreisverkehrsplatzes „Am Stern“ in Bremen erläutert uns Robert Bartsch, wie die Kollegen in Bremen mit diesem Unfallschwerpunkt umgegangen sind und anhand von Unfallanalyse, Konfliktbeobachtung und Fahraufgabenanalysen Lösungsansätze entwickelt haben. Dass sich mit dem Thema Verkehrssicherheit aber nicht nur Verkehrsplaner auseinander setzen, wird in dem Interview mit Stefan Rößler deutlich. Als Mitglied der Verkehrswacht Bremerhaven erklärt er die Arbeit dieses eingetragenen Vereins, mit welchen Institutionen zusammengearbeitet wird und welche Aktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können. Leider sind Kinder immer wieder Unfallbeteiligte. Thomas Leidinger berichtet, dass die Stadt Hannover im Kinderunfallatlas der BAST sehr schlecht abschneidet. Er erläutert die Analyse speziell zu Kinderunfällen, die daraus resultierende Maßnahmenfindung und das Handlungskonzept aus den vielversprechendsten Maßnahmen. Die zwei Beispiele „Gib mir Acht“ und die „Woche der Verkehrssicherheit“ sind dabei nur zwei konkrete Medienkampagnen, die zu mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr führen sollen. Abschließend verdeutlicht Thomas Pfeiffer, dass eine solche Kampagne wie „Gib mir Acht“ auch wieder für die Straßenplaner und Straßenbauer von Belang ist. Er stellt ein Teilprojekt dieser Kampagne vor, die die Straßenquerungen verkehrssicher gestalten soll. Aber lesen Sie selbst. Katja Pott Schwerpunkt Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin Im Jahr 2002 sind die Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von Straßen (ESAS 2002) erschienen. Mit dem Allgemeinen Rundschreiben des Bundes (ARS) 26/2010 wurde die Europäische Richtlinie aus dem Jahr 2008 in nationales Recht umgesetzt. Dies beinhaltet, dass die Durchführung eines Sicherheitsaudits für alle Entwürfe von Neu-, Um- und Ausbaumaßnah- men an Bundesfernstraßen zu erfolgen hat; und empfohlen wird dies auch für alle anderen Straßen im Zuständigkeitsbereich. Vor meiner Weiterbildung in 2009 zur zertifizierten Sicherheitsauditorin in Weimar war ich überzeugt, als langjährige Planerin alle verkehrssicherheitstechnischen Belange zu kennen und natürlich auch zu berücksichtigen. Ich glaube, das haben viele meiner Kollegen auch so gesehen. Durch die Zertifizierung habe ich aber einen ganz anderen und besonderen Blickwinkel bekommen. Seit 2009 bestimmen die Verkehrssicherheit und das Auditieren von vielen Maßnahmen meinen beruflichen Alltag. Hier und auf den Seiten 14 und 15 einige Beispiele zum Vorentwurfs- und Verkehrsfreigabe-Audit: Vorentwurfs-Audit Gemeinde XY plant die Umgestaltung einer Einmündung zu einem Mini-Kreisverkehr. Der zuständige Sachbearbeiter hat mich beauftragt, ein Vorentwurfs-Audit zu erstellen. Das Bild zeigt nur einige der Defizite auf. • keine ausreichenden Breiten für den Radfahrer und Fußgänger • Die Fahrbeziehungen des Radfahrers sind nicht klar geregelt. • Eckausrundungen des Kreisverkehrs sind zum Teil zu groß • Ablenkung ist beim Kreisverkehr nicht ausreichend • Befahrbarkeit der Einbahnstraße • Breite Fahrbahnteiler • Zufahrt innerhalb des Kreisverkehrs • Lage des Fußgängerüberweges VSVI-Information April 2015 | 13 Schwerpunkt Grundsätzlich ist das Sicherheitsaudit ein formalisiertes Verfahren, das heißt es wird nach den in den ESAS vorgegebenen Regeln gearbeitet. Ich versetze mich in die Rolle aller Beteiligten, die die Straße benutzen könnten und prüfe, ob alle verkehrssicherheitsrelevanten Punkte berücksichtigt wurden. Es wird nicht nur aus dem Blickwinkel des Kraftfahrers geschaut, sondern für alle anderen auch, angefangen vom kleinsten bis zum ältesten Verkehrsteilnehmer. Also egal, ob man als Fußgänger, Kinderwagenlenker, Rollator-Nutzer, Rollstuhlfahrer, Sehbehinderter, Radfahrer oder Kraftfahrzeugfahrer die Verkehrsanlage benutzt, sie sollte für alle verkehrssicher sein. Ein Audit soll bei jeder Baumaßnahme und bei der folgenden Verkehrsfreigabe erfolgen: Planungsschritte: Vorplanung, Vorentwurf, Ausführungsentwurf. Am Anfang war die Skepsis groß. Wann soll das gemacht werden? Was will die von mir? Wieso soll das gemacht werden? Ich brauch keinen, der meine Arbeit kontrolliert. Das waren nur einige Aussagen, die auftauchten. In jedem Fachbereich meines Geschäftsbereiches habe ich das Sicherheitsaudit, meine Arbeitsweise, die notwendigen Unterlagen für ein Audit und den Ablauf vorgestellt. Der Ablauf sieht im Geschäftsbereich Osnabrück wie folgt aus: Der Projektverantwortliche beauftragt mich mit der Erstellung eines Audit für die entsprechende Planungsphase der Baumaßnahme. Nach Erstellung des Auditberichtes erfolgt ein Übergabegespräch mit dem Projektverantwortlichen. Hier erläutere ich ausführlich die verschiedenen Defizite. Anschließend erarbeitet dann der Projektverantwortliche seine Stellungnahme zum Auditbericht. Es gibt immer Details, die geändert werden können, aber es gibt auch einige Punkte, die nicht anders zu lösen sind. Mit der Stellungnahme dokumentiert man, dass man sich mit den Kritikpunkten auseinander gesetzt und diese entsprechend abgewogen hat. Nach den ersten Auditberichten hatte sich die Aufregung bereits gelegt. Meine Kollegen erkannten, dass ich sie nicht kontrollieren wollte, sondern wirklich Punkte aufdeckte, an die sie nicht gedacht haben beziehungs- Verkehrsfreigabe-Audit Bei einem Verkehrsfreigabe-Audit liegen die Defizite größtenteils in den Bereichen Markierung und Beschilderung. Außerdem lege ich einen besonderen Augenmerk auf die Barrierefreiheit. Hier werden oft bei der Verlegung von taktilen Leiteinrichtungen Fehler gemacht. Ma fal rkie sch run !!! g Defizit: Falsche Markierung im Bereich der Radfahrerfurt an der Einmündung L XY / XY-Straße. Quermarkierung an Radfahrerfurten haben folgende Abmessungen: unterbrochenen Querstrich in einer Breite von 0,25 m und in einem Verhältnis 2,5 : 1. 14 | VSVI-Information April 2015 Er ke nn ba rke it !!! Defizit: Der Wegweiser_05 in Stat. 5+050 ist kaum zu erkennen. Bitte freischneiden. Schwerpunkt weise die im Abwägungsprozess vernachlässigt worden sind. Und jeder Planer (mich eingeschlossen) weiß auch, dass sich manche Dinge einfach nicht anders lösen lassen. Trotzdem ist es wichtig, diese Punkte im Audit aufzuzeigen und darauf hinzuweisen, dass an dieser Stelle gegebenenfalls die Verkehrssicherheit vernachlässigt wurde. Mittlerweile habe ich über 100 Auditberichte in fast allen Kategorien und für alle Planungsschritte erstellt. Bei der Betrachtung mache ich nicht halt an den Grenzen der verschiedenen Straßenbaulast- oder Kostenträger. Ich schaue mir die Baumaßnahme immer im Ganzen und auch darüber hinaus an. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass, wenn man in möglichst allen Pla- nungsschritten ein Audit erstellt, die Anzahl der Defizite stark abnimmt. Die Zertifizierung als Sicherheitsauditor ist für drei Jahre gültig. Um eine Verlängerung beantragen zu können, muss man jährliche Schulungen absolvieren, und auch die Erstellung von diversen Auditberichten ist nachzuweisen. Für einen Auditor ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Bei uns im Hause hat sich das Instrument „Sicherheitsaudit“ mittlerweile voll und ganz integriert. Aus allen Abteilungen bekomme ich Maßnahmen, die zu auditieren sind. Aber auch zwischendurch werde ich bei einzelnen Fragen, die sich im Planungsprozess ergeben, um Rat gefragt. Der wesentliche Nutzen von Sicherheitsaudits ergibt sich nicht nur durch eine Reduzierung der Unfallkosten, Vermeidung von Planungs- und Umbaukosten, Einsparungen von Bau- und Unterhaltungskosten, Sensibilisierung und Qualitätskontrolle, sondern auch als Argumentationshilfe gegenüber Dritten. Die Sicherheitsaudits sind nicht nur eine Pflichtaufgabe, sondern ein Zugewinn im alltäglichen Arbeitsalltag für mich geworden, und ich hoffe auch für meine Kollegen. Dipl. Ing. Ulrike Sackarndt Sicherheitsauditorin NLStbV, GB Osnabrück Situation: Getrennter Geh- und Radweg an einer Mittelinsel Au ffin d fal estre sch i !!! fen Au fst e feh llbe lt ! reic !! h Defizit: • Aufstellbereich für Wartende fehlt; • An ungesicherten Querungsstellen kein Auffindestreifen und am Rand optional ein Aufmerksamkeitsfeld (90*90) • Bei getrennten Geh- und Radwegen keine taktile Leiteinrichtung im Radweg VSVI-Information April 2015 | 15 Schwerpunkt Verkehrspsychologie in der Verkehrsplanung Unfallursachenerforschung am Beispiel des Kreises „Am Stern“ in Bremen Über den Kreisverkehr Am Stern in Bremen-Schwachhausen verlaufen Hauptverkehrsachsen des ÖPNV, des Radund des Kraftfahrzeugverkehrs in die Bremer Innenstadt. Der Stern wird täglich von etwa 25.000 Kfz, 5.500 Radfahrern und 500 Straßenbahnen befahren. Der Kreis weist einen Durchmesser von knapp 60 Meter und sechs, teilweise direkt aneinander grenzende Zu- und Ausfahrten auf. Der Radverkehr wird auf einem separaten Streifen auf der Fahrbahn abgewickelt, die Straßenbahn durchquert den Kreis signaltechnisch gesichert. Der Stern stellt seit Jahren einen Unfallschwerpunkt dar. Die Unfälle passieren auch unter Radfahrerbeteiligung und häufig mit Personenschäden. Verschiedene bauliche und verkehrstechnische Lösungen haben bisher keine Änderung der Sicherheitslage erbracht. Aufbauend auf den Anregungen der Verkehrsunfallkommission der Freien Hansestadt Bremen hatte das städtische Amt für Straßen und Verkehr eine Projektwerkstatt eingerichtet, um mit verschiedenen Institutionen die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrer im Kreis zu erörtern. Als tragfähigste Lösung war hieraus unter verkehrsplanerischen Gesichtspunkten die Markierung eines zwei Meter breiten Sicherheitsstreifens für Radfahrer zur Kfz-Fahrbahn hervorgegangen. Die Markierung wurde provisorisch umgesetzt. Die Maßnahme hat bisher keinen Rückgang der Unfallzahlen am Stern bewirkt. Um die Ursachen der Unfallhäufung zu ermitteln und konfliktmindernde Lösungsansätze für die Verkehrsplanung zu erarbeiten, hatte der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen das Institut mensch, verkehr, umwelt (mvu), München in Zusammenarbeit mit SHP Ingenieure, Hannover mit der Durchführung einer verkehrspsychologischen Untersuchung beauftragt. planerische und -technische Schlussfolgerungen gezogen sowie Strategien und Lösungsansätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit der Verkehrsanlage Am Stern entwickelt werden. Nachfolgend werden die verkehrspsychologischen Ergebnisse der Untersuchung 1 wiedergegeben. Unfallanalyse und Konfliktbeobachtung Die Unfallanalyse hat insbesondere eine hohe Radfahrerbeteiligung an Unfällen mit Personenschäden gezeigt, Fußgängerunfälle sind nicht auffällig. Unfälle mit Radfahrern wurden an fast allen Stellen der Verkehrsanlage und zeitlich mit wechselnden Häufigkeiten registriert. Einzelne Unfallschwerpunkte ließen sich nicht lokalisieren. Lediglich der nördlich angrenzende Bypass von der Parkallee zur Hollerallee war unauffällig. Die Hauptgefährdung für Radfahrer besteht durch in die Anlage ein- oder ausfahrende Kraftfahrzeuge. Laut der Unfallberichte hatten auffällig viele Kraftfahrer angegeben, am Unfall beteiligte Radfahrer nicht gesehen zu haben. Weiterhin waren Missverständnisse zwischen Radfahrern und Kraftfahrern häufig genannte Unfallursachen. Zur Ermittlung der Unfallursachen wurden Konfliktbeobachtungen durchgeführt. Konflikte sind Situationen, in denen mindestens ein Verkehrsteilnehmer ein kritisches Fahrmanöver ausführt, um eine Kollision zu vermeiden. Innerhalb eines Zeitraums von insgesamt vier Stunden wurden 57 Konflikte dokumentiert und analysiert. Gutachterlich wurden darüber hinaus Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern erfasst, die zu keinen Konflikten mit Im Rahmen der verkehrspsychologischen Untersuchung, die in Bremen erstmals zur Ermittlung der Unfallursachen an einem Unfallschwerpunkt eingesetzt wurde, wurden zunächst eine detaillierte Unfallanalyse und darauf aufbauend Konfliktbeobachtungen und Fahraufgabenanalysen für den Kfz- und den Radverkehr durchgeführt. Aus den verkehrspsychologischen Erkenntnissen konnten verkehrs- Quelle: MVU/SHP Verkehrsführung Am Stern heute 16 | VSVI-Information April 2015 Schwerpunkt Fahraufgabenanalyse Im Rahmen dieser Untersuchung wurde eine in der Verkehrswissenschaft eingesetzte situative Anforderungsanalyse von Fahraufgaben (SAFEMethode) in modifizierter Form auf die Verkehrsanlage angewendet. Im Kern der Betrachtung standen die Informationsverarbeitungsprozesse, die für die Bewältigung bestimmter Fahraufgaben im Kreis Bedeutung haben. Für besonders konfliktträchtige Fahraufgaben von Kraftfahrern und Radfahrern wurden dazu unter anderem die Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Entscheidungsprozesse analysiert, Komplexitäts- und Risikoeinschätzungen vorgenommen, der Zeitdruck für den Verkehrsteilnehmer bewertet und mögliche Entlastungspotenziale ermittelt. Die Untersuchung der ausgewählten Fahraufgaben hat gezeigt, dass insbesondere das Abbiegen aus dem Kreis für Kraftfahrer sehr komplex ist. Der Kraftfahrer muss eine große Anzahl von Anforderungen in kurzer Zeit erledigen. Ein großer Teil dieser Anforderungen erfordert dabei bewusste Zuwendung, Aufmerksamkeit und Genauigkeit vom Kraftfahrer; die Abläufe sind teilweise zeitkritisch. Die Verkehrsanlage verlangt vom Kraftfahrer viele Aufgaben in kurzer Zeit und auf engem Raum ab. Entlastungspotenzial wird daher in Maßnahmen Vielzahl an einmündenden und abzweigenden Ästen Trennung der Verkehrsräume Radfahrstreifen und Sperrfläche im heutigen Zustand (teilweise provisorisch) Fotos: Mareike Thoms anderen Verkehrsteilnehmern geführt haben. Im Beobachtungszeitraum wurden 515 Fehlverhalten von Kraftfahrern und 290 von Radfahrern festgestellt. Die Fehlverhalten von Kraftfahrern wurden überwiegend beim Ein- und Ausfahren in den Kreis, von Radfahrern dagegen im Kreis beobachtet. Für besonders Konflikt behaftete und Fehler anfällige Abläufe im Kfz- und Radverkehr wurden Fahraufgabenanalysen durchgeführt. VSVI-Information April 2015 | 17 Schwerpunkt gesehen, die dem Kraftfahrer durch geringere Geschwindigkeit mehr Entscheidungszeit gewähren. Auch das Einfahren in den Kreis stellt hohe Anforderungen an den Kraftfahrer, insbesondere durch die doppelte Beobachtungsaufgabe der sich auf getrennten Spuren nähernden Kraftfahrzeuge und Radfahrer. Der Fahrer muss sowohl im Fluss der von links kommenden Kraftfahrzeuge eine hinreichend große Zeitlücke zum Einfahren finden als auch zwischen den Radfahrern im Kreis eine solche Lücke ausmachen. Dieser und andere Prozesse erfordern hohe Konzentration und sind fehleranfällig. Eine grundlegende Entlastung könnte nur durch Herausnahme des Radfahrstreifens erfolgen. Für die Radfahrer ist das Radfahren im Kreis dagegen unkompliziert. Auch der einfließende Kfz-Verkehr kann kontinuierlich überwacht werden. Hier besteht jedoch das Risiko von einfahrenden Kraftfahrern übersehen zu werden, wenn Geschwindigkeiten und Distanzen der Radfahrer fehlerhaft eingeschätzt werden. Die Kontrolle der ausfahrenden Fahrzeuge ist für den Radfahrer schwieriger, da wegen der Enge des Kreises wenig Raum und Zeit für diese Aufgabe verbleibt. Als Folge sind Mitbenutzungen der Gehwege und Fußgängerfurten durch „unsichere“ Radfahrer zu beobachten. Für Radfahrer ist das Einfahren in den Kreis einfacher, da nur der vorfahrtberechtigte Radverkehr im Kreis beachtet werden muss. Die Doppelbeobachtungsaufgabe der Kraftfahrer (Radverkehr und Kfz-Verkehr) entfällt. In verschiedenen Zufahrten ist jedoch das Einfahren für Radfahrer wegen unmittelbar anliegenden Kfz-Ausfahrten unübersichtlich. Einfahrende Radfahrer und Kraftfahrer müssen hier miteinander kommunizieren, um Konflikte beim Abbiegen der Kfz zu vermeiden. • Insbesondere in den Kreis einfahrende Radfahrer kommen für abbiegende Kraftfahrer unerwartet. • Radfahrer fahren im Kreis „zu schnell”, um vom Kraftfahrer erkannt zu werden. • Missverständnisse beim Blickkontakt zwischen Kraftfahrern und Radfahrern. • Unsicherheiten beim Radfahrer, ob der Kraftfahrer Vorfahrt gewährt. Die verkehrspsychologische Untersuchung hat gezeigt, dass die Kraftfahrer zu viele Entscheidungen in zu kurzer Zeit zu treffen haben. Sie sind durch die Menge der anderen Verkehrsteilnehmer im Kreis und die Komplexität der Fahraufgaben insbesondere bei der Ausfahrt aus dem Kreis überfordert. Dies wirkt sich auf die Sicherheit für den Radverkehr aus. Zusammenfassend ließen sich aus der verkehrspsychologischen Untersuchung folgende Ursachen für die Konflikte an der Verkehrsanlage Am Stern ableiten: • Große Komplexität der Fahraufgabe für Kraftfahrer, insbesondere beim Ausfahren. • Viele Informationen sind in kurzer Zeit zu verarbeiten, teilweise gleichzeitig. • Es ist wenig Zeit und Raum für die Korrektur von Fehlern vorhanden. • Radfahrer werden von Kraftfahrern häufig nicht gesehen oder trotz Blick in die richtige Richtung nicht in allen Fällen wahrgenommen. Folgerungen für die Verkehrsplanung Zur Vereinfachung der Abläufe für die Verkehrsteilnehmer wurden aus den verkehrspsychologischen Erkenntnissen Schlüsse auf die Veränderung der Verkehrsanlage gezogen: • Eine einstreifige Verkehrsführung für Kraftfahrer im Kreis • Eine rechtwinkligere Gestaltung der Ausfahrten aus dem Kreis • Eine klare Trennung der Verkehrsräume in der Verkehrsanlage Fahraufgabenanalysen für Kfz und Radfahrer Quelle: MVU/SHP Gutachterlich wurden darauf aufbauend Vorschläge zur Umgestaltung des Kreises entwickelt. Nach einer fachlichen und politischen Diskussion der Gutachervorschläge werden seitens der Stadt Bremen unter anderem folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit Am Stern als zielführend angesehen und planerisch weiterverfolgt: 18 | VSVI-Information April 2015 Schwerpunkt Kreisverkehre, die nach den Grundsätzen einschlägiger Regelwerke ausgebaut und mit Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) ausgestatten wurden, weisen von der Kreisfahrbahn abgesetzte Fußgängerfurten auf. Durch das deutliche Absetzen der Fußgängerfurten von der Kreisfahrbahn werden für den Kraftfahrer die Prozesse „Aufmerksamkeit auf Fußgängerquerungen“ und „Ein- bzw. Ausfahren aus dem Kreis“ voneinander getrennt. Die Abstände der Fußgängerfurten zur Kreisfahrbahn Am Stern erfüllen diese Voraussetzung überwiegend nicht, so dass Kraftfahrer insbesondere beim Ausfahren zeitgleich auf den Radverkehr und den Fußgängerverkehr achten muss. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Kraftfahrer durch die komplexen Anforderungen besonders bei der Ausfahrt aus dem Kreis überfordert sind. Zusätzliche Informationen können sie zeitgleich nicht mehr im erforderlichen Maß wahrnehmen. Wie die vergleichsweise geringe Zahl der Unfälle mit Fußgängern zeigt, kommt der Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer besondere Bedeutung zu. Auf die Anlage von Fußgängerüberwegen an den Zu- und Ausfahrten wird daher verzichtet. Mit der Untersuchung Am Stern wurden verkehrspsychologische Erkenntnisse zu Unfallursachen genutzt, um verkehrsplanerische Ansätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Kreis zu entwickeln. Die Unfallentwicklung Am Stern wird nach dem Umbau des Kreises kontinuierlich durch die Verkehrsunfallkommission verfolgt. Sollten die Unfallhäufungen Am Stern nach der Umsetzung der Maßnahmen nicht beseitigt sein, werden weitergehende Maßnahmen von der Kommission geprüft. Robert Bartsch / Amt für Straßen und Verkehr Bremen Geplante Verkehrsführung Am Stern Quelle: MVU/SHP 1. Verbreiterung der Sperrfläche auf der Kreisfahrbahn Eine Verbreiterung der Sperrfläche führt zum rechtwinkligeren Abbiegen der Kraftfahrzeuge aus dem Kreis. Dadurch werden die Sichtbeziehungen zum Radverkehr verbessert (kleinerer Toter-Winkel-Bereich) und die Fahrgeschwindigkeiten beim Ausfahren reduziert. 2. Roteinfärbung des Radfahrstreifens Die Aufmerksamkeit der abbiegenden Kraftfahrer auf den bevorrechtigten Radverkehr wird durch Roteinfärbung des abgesetzten Radfahrstreifens erhöht. Gleichzeitig soll das Zustellen des Radfahrstreifens durch einfahrende Fahrzeuge verhindert werden. 3. Reduzierung der Kreisfahrbahn auf 5,00 Meter Breite (einstreifige Verkehrsführung) Die Verkehrsbeobachtungen haben gezeigt, dass in der Regel auf der heute überbreiten Kreisfahrbahn einstreifig, teilweise in versetzter Anordnung gefahren wird. Mit Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 5,00 Meter wird die heute praktizierte Fahrweise klar geregelt und übersichtlicher gestaltet. 4. Bauliche Reduzierung der Kreisinsel; Herstellung eines 1,50 Meter breiten Innenrings Wegen der hohen Auslastung des Kreises in den Hauptverkehrszeiten und der Sensibilität des umgebenden Straßennetzes gegenüber Mehrverkehr muss sichergestellt werden, dass mit der Maßnahme keine Leistungsfähigkeitseinbußen und Verkehrsverlagerungen verbunden sind. Das Vorbeifahren am Rückstau abbiegender Fahrzeuge im Kreis ist erforderlich. Dazu wird die Kreisinsel baulich reduziert und ein 1,50 Meter breiter, von der Fahrbahn abgesetzter Innenring hergestellt. VSVI-Information April 2015 | 19 Schwerpunkt Interview zum Schwerpunkt Verkehrssicherheit In der heutigen Zeit spielt die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auf der Straße eine wichtige Rolle. Viele Institutionen nehmen die Unfallschwerpunkte in Augenschein und setzen sich mit der Thematik auseinander, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten. Der Dipl.-Geogr. Stefan Rößler vom Magistrat der Stadt Bremerhaven ist aktives Mitglied bei der Verkehrswacht Bremerhaven e.V.. Seine Aktivitäten und Erfahrungen aus der Verkehrswacht lässt er beim Magistrat in der Abteilung „Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“, wo er tätig ist, einfließen. – Gleiches gilt aber auch umgekehrt. Junge VSVI: Sie sind Mitglied der Verkehrswacht Bremerhaven. Können Sie deren Aufgaben und Aktivitäten näher beschreiben? Stefan Rößler: Kurz gesagt ist es die Aufgabe, durch Präventionsarbeit die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu steigern, über Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären und durch Verkehrserziehung die Risiken zu reduzieren. Dabei arbeiten wir eng mit der Ortspolizeibehörde Bremerhaven zusammen und haben zur Steigerung der Verkehrssicherheit eine Union mit einigen Kooperationspartnern gebildet. Je nach Anforderungen der Verkehrsteilnehmer, zum Beispiel Kinder, Radfahrer, junge Erwachsene oder Senioren werden Projekte wie Schülerlotsen, Radfahrführerschein, Schutzengel, Umsteigen oder Mobilitätstraining begleitet. Genauere Informationen gibt es unter www.verkehrswacht-bremerhaven.de. Junge VSVI: Mit welchen Institutionen arbeitet die Verkehrswacht zusammen? Stefan Rößler: Die Zusammenarbeit ist breit gefächert. Eine wichtige Gruppe bilden Schulen, Stefan Rößler an seinem Arbeitsplatz im Magistrat Bremerhaven Abteilung „Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“ 20 | VSVI-Information April 2015 Polizei, Verkehrsbetriebe, Verwaltung und Politik, die gezielte Projekte durchführen. Außerdem kooperiert die Verkehrswacht auch mit Automobilclubs, dem ADFC, der DEKRA oder Senioreneinrichtungen. Nicht zuletzt sind wir natürlich als gemeinnütziger Verein auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Hier werden wir neben Finanzinstituten und Versicherungen von einer Vielzahl weiterer Förderer unterstützt, ohne die viele Projekte nicht realisierbar wären. Junge VSVI: Wie oft finden die Veranstaltungen der Verkehrswacht Bremerhaven statt? Stefan Rößler: Mit unseren Initiativen, Aktionen und Informationen sind wir das ganze Jahr über in Bremerhaven aktiv. Im Jahre 2014 waren es circa 60 Veranstaltungen, darunter Verkehrssicherheitstage, Stadtteilfeste, Motorradfrühling oder Fahrsicherheitstraining, die meistens Schwerpunkt Junge VSVI: Sie leiten beim Magistrat der Stadt Bremerhaven die Abteilung „Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“. Wie lassen Sie die – bei der Verkehrswacht gesammelten – Erfahrungen in Ihre Arbeit einfließen? Stefan Rößler: Bei der Verkehrswacht steht das „Objekt“ im Vordergrund, während bei der täglichen Arbeit eher der „Raum“ betrachtet wird, zwei unterschiedliche Perspektiven. Für die Planungen lassen sich somit wichtige Hinweise zur Verkehrssicherheit aufnehmen, wie zum Beispiel der Blickwinkel von Kindern in Bezug auf Sichtbeziehungen oder Reaktionen der Verkehrsteilnehmer auf Veränderungen. Vielfach sind es Dinge, die dann auch in Verkehrsbesprechungen thematisiert werden. Junge VSVI: Sie haben eben von den Verkehrsbesprechungen gesprochen. Wie laufen diese Besprechungen in Ihrem Haus ab und wer ist daran beteiligt? Stefan Rößler: Turnusmäßig treffen sich Verkehrsbehörde, Polizei, Straßenbaulastträger, Verkehrsplanung und Verkehrsbetriebe einmal im Monat. Dort wird über alle verkehrsrelevanten Themen im Stadtgebiet gesprochen und beraten – beispielsweise bei Neuplanungen. In diesem Gremium werden alle klassischen Bereiche zur Minderung oder Behebung von Sicherheitsmängeln nach der sogenannten „3-E-Formel: Engineering – Enforcement – Education“ bedient. Auch die Unfallkommission wird im Rahmen der Verkehrsbesprechung einberufen. Hier werden wichtige Erkenntnisse zur Unfallsituation im Stadtgebiet aufgearbeitet. Junge VSVI: Wie werden die Unfallschwerpunkte ausgewertet und zukünftig behoben? Stefan Rößler: Die Unfallschwerpunkte werden durch die Polizei aufbereitet. Wichtig dabei sind sowohl die Häufigkeit von Ver- kehrsunfällen als auch deren Schwere. Für die Unfallschwerpunkte werden seitens der Polizei Unfallskizzen gefertigt, damit die Unfallursachen klar erkennbar dargestellt sind. Aufgrund der getroffenen Kernaussagen, beispielsweise vorwiegend Unfälle durch Vorfahrtsverletzungen, werden geeignete Maßnahmen diskutiert. Dies können neue Beschilderungen, Markierungen, Signalisierungen oder gar bauliche Maßnahmen sein. Wie wichtig die Verkehrssicherheit für unsere Gesellschaft ist, muss der Öffentlichkeit hin und wieder vor Augen geführt werden. In unserer mobilen und rasanten Gesellschaft können wir froh sein, dass es Behörden und unterschiedlichste Institutionen gibt, die sich mit der Verkehrssicherheit auseinandersetzen und geeignete Schutzmaßnahmen entwickeln. M. Eng. Ludmila Lechmann 3D Markierung sollen die Verkehrssicherheit steigern, hier ein Versuch aus der Archivstraße in Hannover Foto: Jens Pohl am Wochenende terminiert sind. Dazu kommen noch viele kleinere Aktionen, wie beispielsweise die mobile Fahrradwerkstatt, die einmal wöchentlich in wechselnden Stadtteilen Station macht. VSVI-Information April 2015 | 21 Schwerpunkt Kampagne zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern Die Landeshauptstadt Hannover verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die Anzahl der Verkehrsunfälle insbesondere mit Kinderbeteiligung zu reduzieren und setzt laufend verschiedene Maßnahmen dazu um. Trotzdem schneidet Hannover im Städtevergleich im Kinderunfallatlas der BAST bezüglich der Verkehrssicherheit von Kindern sehr schlecht ab. Daher hat die Verwaltung in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro, der Unfallforschung der MHH und der TU Berlin ein praxistaugliches Maßnahmenkonzept zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern erarbeitet, das einer Wirkungsanalyse unterzogen und in ein konkretes Handlungskonzept überführt wurde. © Landeshauptstadt Hannover Unfallanalyse Grundlage des Konzeptes ist die Analyse von Kinderunfällen der Jahre 2003 bis 2013 im Stadtgebiet von Hannover. 22 | VSVI-Information April 2015 Diese Unfälle wurden mit Hilfe einer makroskopischen Unfallanalyse zunächst klassisch ausgewertet und differenziert betrachtet nach Verkehrsteilnahme, Alter, Altersgruppe sowie Zeitpunkt des Unfalls. Die Georeferenzierung der Unfälle in einem GIS ermöglichte in einem zweiten Arbeitsschritt eine Analyse und Bewertung hinsichtlich der Lage im Stadtgebiet. Die weitere Auswertung beinhaltete einen Vergleich der Lage nach Hauptverkehrsstraßen und Nebenstraßen sowie eine Unterscheidung von Schulweg- und Freizeitunfällen. Mit Hilfe einer anschließenden mikroskopischen Unfallanalyse wurden über die Auswertung der Unfallberichte die Unfalltypen und Unfallursachen sowie Besonderheiten und Ähnlichkeiten der Unfallhergänge ermittelt. Die umfangreiche Analyse zeigt, dass an circa 1,8 % der Verkehrsunfälle in der Landeshauptstadt Hannover Kinder beteiligt sind. Dabei verunglücken die Kinder am häufigsten als Radfahrer (circa 40 - 45 %). Der Anteil der Unfälle als Fußgänger liegt gemittelt über alle Jahre bei circa 29 %, der Anteil der Unfälle als Insassen im Pkw bei circa 23 bis 26 % und sonstige Unfälle (Motorrad, Bus, Straßenbahn) nehmen bis zu 8 % ein. Kinder verunglücken mit dem Fahrrad und als Fußgänger überwiegend nachmittags, wobei festgestellt wurde, dass die meisten Kinderunfälle mit dem Fahrrad in den Sommermonaten passieren. Für die Unfälle als Insasse im Pkw und als Fußgänger kann diesbezüglich keine Besonderheit festgestellt werden. Eine Vielzahl der Kinderunfälle mit dem Fahrrad wird durch fehlerhaftes Abbiege- und Einfahrverhalten der Kfz-Fahrer verursacht. Bei den Unfällen als Fußgänger werden 65 % der Unfälle von den Kindern selbst verursacht, dabei laufen sie ohne auf den fließenden Kfz-Verkehr zu achten auf die Fahrbahn. Betrachtet man das Alter der an Unfällen beteiligten Kinder, so zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter das Risiko eines Radunfalls steigt. In der Altersgruppe 0 bis 5 Jahre überwiegt zunächst noch der Anteil der Unfälle als Insasse im Pkw (47 %). Bei der Unfallfolge überwiegt die Anzahl der Leichtverletzten mit 84 % deutlich. Auch hier ist ein deutlicher Zusammenhang der steigenden Anzahl verunglückter Kinder mit zunehmendem Alter zu erkennen. Kinder verunglücken überwiegend in der Freizeit (85 %) und weniger auf dem Schulweg (15 %). Verkehrserzieherische Sicherheitsprogramme wie die Aktion „Kleine Füße auf dem Schulweg“, verschiedene Schulprojekte oder Schulwegpläne sowie bauliche und verkehrsregelnde Maßnahmen zur Schulwegsicherung zeigen dabei ihre positive Wirkung. Die meisten Unfälle mit Kinderbeteiligung passieren in den Stadtteilen mit einer hohen Anzahl an Kindern und Jugendlichen Einwohnern (Linden, List, Südstadt). Die Hauptverkehrsstraßen bündeln die Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung, jedoch verunglückt die Mehrzahl der Kinder nicht auf den Hauptverkehrsstraßen (46 %), sondern auf Nebenstraßen (54 %). Kinder verunglücken häufiger an Streckenabschnitten (58,5 %) als an Knotenpunkten (41,5 %). Dies gilt insbesondere für das Nebenstraßennetz, aber auch für das Hauptverkehrsstraßennetz ist Schwerpunkt Maßnahmenfindung Auf Grundlage der Analyseergebnisse mussten die Maßnahmen ein breites Spektrum abdecken. Sie müssen flächendeckend im Netz wirken, für alle Verkehrsarten geeignet sein, insbesondere auch die Freizeitunfälle abdecken und verschiedenste Unfallhergänge berücksichtigen. Damit wird deutlich, dass nicht eine einzelne Maßnahme das Problem lösen kann, sondern die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Kinder nur aus einer Kombination von verschiedenen Maßnahmen erreicht werden kann. Die Vielzahl der möglichen Maßnahmen zeigt allerdings auch, dass eine Auswahl besonders geeigneter Maßnahmen sinnvoll ist, um die zur Verfügung stehenden Mittel zur Verbesserung der Verkehrssicherheit möglichst effizient einzusetzen. Handlungskonzept Aus den Maßnahmen, die eine besonders große Wirksamkeit erwarten lassen, wurde ein Handlungskonzept mit zur Umsetzung empfohlenen Einzelaspekten entwickelt. Eine gemeinsame Umsetzung möglichst vieler Aspekte aus diesem Handlungspaket ermöglicht auch eine Steigerung des Wirkungsgrades der Einzelaspekte. Folgende Maßnahmen sollten umgesetzt werden: • Verkehrsüberwachung (Geschwindigkeit, Kfz und Verkehrsregelung an Knotenpunkten), • Verkehrserziehung von Kindern (Kinderstadtpläne, Überqueren, Betreten der Fahrbahn, Vorfahrtregelung, Befahren der Fahrbahn), • Verkehrserziehung von Kfz-Fahrern (Sensibilisierung für Fehlverhalten, Sensibilisierung für die Fähigkeiten von Kindern) sowie • Begleitende Öffentlichkeitsarbeit (Pressearbeit, Plakate, Flyer, Stelen), • Woche der Kinderverkehrssicherheit, • Verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen. Fast alle Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern sind auf die Vermittlung von Inhalten und Hintergründen angewiesen. Da einige der Aspekte nur langfristig eine Wirkung erreichen können, ist es von großer Bedeutung, das Handlungskonzept nicht als einmalige Aktion umzusetzen, sondern als dauerhaften Prozess zu initiieren. Medienkampagne „Gib mir Acht“ Um eine möglichst weitgehende Beachtung in der Öffentlichkeit zu erreichen, wurde eine Medienkampagne ins Leben gerufen. Unter dem Slogan „Gib mir Acht“ soll dabei das partnerschaftliche Miteinander im Verkehr (sei mein Partner, in Anlehnung an „Gib mir fünf“) und das vorsichtige Verhalten im Verkehr (pass auf, gib Acht) verbunden werden. Diese Kampagne wird mit ver- schiedenen Medien seit dem Jahr 2011 jährlich durchgeführt, wobei von Jahr zu Jahr neue Ideen umgesetzt werden und die Kampagne nach und nach erweitert und verbessert wird. Es wurden Plakate in verschiedenen Formaten sowohl über die Städtemedien als auch an Haltestellen des ÖV eingesetzt sowie auf Busrückseiten und in Stadtbahnen der üstra. Für Kinder und für Erwachsene wurden Broschüren zum Thema Verkehrssicherheit aufgelegt und verteilt. Mit der Herstellung von Kinderstadtplänen konnte besonders der Freizeitbereich der Kinder angesprochen werden. Denn neben der Darstellung relevanter Inhalte zur Verkehrssicherheit werden auch alle Freizeiteinrichtungen für Kinder aufgeführt, verbunden mit allen Ausstattungsmerkmalen und Öffnungszeiten sowie dem ÖV-Fahrplan auf der Rückseite. Zur Sensibilisierung aller Kraftfahrzeugführer wurden Stelen in Form von Rundfahnen entwickelt, die an Unfallorten mit Kinderunfällen platziert werden. Damit soll an ständig wechselnden Orten im Stadtgebiet darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kinderunfälle überall passieren können. Die © Landeshauptstadt Hannover dies zu erkennen. Grundsätzlich gibt es keine auffälligen Häufungen von Kinderverkehrsunfällen im Netz, die Unfälle sind sehr dispers verteilt. VSVI-Information April 2015 | 23 Schwerpunkt Kampagne wurde außerdem um Aufkleber, Citycards, verschiedene Giveaways und durch Flottenwerbung auf den städtischen Dienstfahrzeugen erweitert. Neu hinzugekommen ist im Jahr 2014 das Brettspiel „Verkehrsmonsterjagd“ als ein wichtiger Bestandteil der ebenfalls neu entwickelten Unterrichtseinheit zum Thema Verkehrssicherheit für die Klassenstufe 4. Beides wurde eigens für die Kampagne entwickelt und wurde allen Grundschulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Brettspiel kombiniert das Thema Verkehrssicherheit mit lokalem Bezug zu Hannover. Die SpielerInnen bewegen sich auf der Suche nach dem Verkehrsmonster auf einem Spielbrett der Innenstadt und spielen gemeinsam gegen das Verkehrsmonster. Dabei müssen insgesamt acht Gefahrensituationen mit der Spiel- figur angesteuert werden, an denen das Verkehrsmonster sein Unwesen treibt. Die SpielerInnen müssen den Weg geschickt wählen, Quizfragen zur Verkehrssicherheit beantworten und die Ereigniskarten berücksichtigen. Zusätzlich zum klassischen Brettspiel können die SpielerInnen zusammen mit der Lehrkraft oder den Eltern zuhause mittels QR-Code (Smartphone) auf dreidimensionale Panoramen der Gefährdungssituationen zugreifen und Fragen dazu beantworten. An den realen Standorten der Panoramen in der Innenstadt werden kleine Hinweistafeln mit einem Steckbrief des Verkehrsmonsters zum Beispiel an Straßenlaternen angebracht. Diese sind über QR-Code mit dem Thema verlinkt und ermöglichen den direkten Einstieg in eine kleine Schnitzeljagd. Seit 2011 wird ebenfalls jährlich im Juni die Woche der Verkehrssicherheit durchgeführt. Hierbei werden mit tatkräftiger Unterstützung der Kooperationspartner der Polizeidirektion Hannover, dem ADAC, der Verkehrswacht HannoverStadt e.V., dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband und der Landesunfallkasse Niedersachsen (GUVH) (LUKN), der üstra und der Niedersächsischen Landesschulbehörde zahlreiche Aktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr durchgeführt. In dieser Woche haben circa 1.000 Schüler die Gelegenheit, an den angebotenen Aktionen teilzunehmen. Insbesondere der Fahrradparcours, der Fahrradsimulator, die Veranschaulichung des Toten Winkels mit Lkws und die Aktion „Achtung Auto“ erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Schülern. Die Anstrengungen zur Präventionsarbeit aller Kooperationspartner in Verbindung mit der Medienkampagne „Gib mir Acht“ soll auch in den folgenden Jahren fortgesetzt werden. Weitere Informationen unter: www.gib-mir-acht.de © Landeshauptstadt Hannover Neben der Medienkampagne werden kontinuierlich Verkehrsüberwachungen durch die Landeshauptstadt Hannover und die Polizeidirektion Hannover im gesamten Stadtgebiet mit einem Schwerpunkt im Umfeld von Schulen durchgeführt. Mit zurzeit 20 Geschwindigkeits- und Dialogdisplays wird die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit unterstützt und grundsätzlich für die gefahrenen Geschwindigkeiten sensibilisiert. 24 | VSVI-Information April 2015 Dr. Thomas Leidinger Landeshauptstadt Hannover Fachbereich Planen und Stadtentwicklung OE 61.15 Flächennutzungsplanung Thomas.Leidinger@ Hannover-Stadt.de Schwerpunkt Verkehrssicherheit für Kinder – 100 Maßnahmen – Ziel des im ersten Schritt auf 100 Maßnahmen ausgelegten Teilprojektes ist es, punktuelle Bereiche durch gezielte bauliche Maßnahmen so zu verändern, dass die Querung der Straßen erleichtert und sicherer wird. Seit 2010 wurden verteilt über das gesamte Stadtgebiet über einhundert Standorte umgestaltet und somit schrittweise zu größerer Querungssicherheit insbesondere für Kindergarten- und Schulkinder beigetragen. Aber auch alle anderen Verkehrsteil- nehmer profitieren selbstverständlich von diesen Maßnahmen. Die von der Landeshauptstadt Hannover ausgewählten Standorte liegen stets in stärker frequentierten Laufbeziehungen von Kindern. Konkret bedeutet das, alle Standorte liegen entweder in unmittelbarer Nähe oder in weiterer Umgebung von Schulen, Kindertagesstätten oder aber Spielplätzen. Viele definierte Umbaubereiche befinden sich direkt an Knotenpunkten, an denen ein Querungsbedarf besteht. Eine andere Situation sind Abschnitte von Straßen, an denen beispielsweise ein Fuß-/Radweg aus einem Park auf die Straße trifft. Auch an einer solchen Stelle kann die Notwendigkeit einer gesicherten Querung bestehen. Was wurde an diesen Standorten überhaupt verändert? Häufig parken Autos am Straßenrand und erschweren die Querung vor allem für Kinder. Autofahrer nehmen die zwischen parkenden Autos wartenden oder hervorlaufenden Kinder aufgrund ihrer geringen Körpergröße oft zu spät wahr. Insofern ist Kern der Maßnahmen die Einengung der Fahrbahn und die damit einhergehende Verbreiterung der Gehwege. Dadurch verbessert sich die Sicht sowohl für die Autofahrer auf die Querenden als auch für querende Fußgänger auf den fließenden Verkehr. Die Wege über die Fahrbahn verkürzen sich. Zudem geht mit der punktuellen Einengung eine Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus in der Straße einher. © BPR Ein Teil der im vorausgehenden Artikel von Dr. Thomas Leidinger, Landeshauptstadt Hannover beschriebenen Kampagne „Gib mir Acht!“ ist die Verbesserung der Querungsmöglichkeiten an Straßen. VSVI-Information April 2015 | 25 Schwerpunkt Der Umfang der baulichen Maßnahmen hängt sehr stark von der Bestandssituation ab. An Kreuzungen zweier Straßen kann es vorkommen, dass an allen vier Ecken die Fahrbahn baulich eingeengt wird, im Verlauf einer Straße kann es dagegen ausreichend sein, den Gehweg nur auf einer Seite zu verbreitern. Lageplan und Fotos zeigen als Beispiel eine Einmündung mit Kindergarten und Realschule als unmittelbare Anlieger. Fotos: © BPR Thomas Pfeiffer BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner mbB 26 | VSVI-Information April 2015 Bemerkenswerte Ingenieurbauwerke Verkehrsfreigaben im Jahr 2014 13. Mai 2014 B 4, Ortsumgehung Kirchweyhe, im RGB Lüneburg, Länge: 2,6 km, Kosten: 11,2 Mio. Euro 28. Mai 2014 A 7, Streckenabschnitt AD Salzgitter bis AS Bockenem, im RGB Gandersheim, Länge: 11,9 km, Kosten: 87,9 Mio. Euro (inklusive Herstellung des Lärmschutzes) 31. August 2014 A 7/B 3n, Neubau AS Schneverdingen, im RGB Verden, Länge: 0,6 km, Kosten: 2,6 Mio. Euro 5. September 2014 B 243, Ortsumgehung Barbis, Bartolfelde, Osterhagen, im RGB Goslar, Länge: 9,0 km, Kosten: 98,4 Mio. Euro Feierliche Freigabe der neuen Ortsumgehung Barbis im Zuge der B 243 28. November 2014 A 26, Teilabschnitt 2a von AS Horneburg bis AS Jork, im RGB Stade, Länge: 4,35 km, Kosten: 61,0 Mio. Euro (65 Prozent EFRE-Förderung), eingeschränkte Inbetriebnahme für den PkwVerkehr in Fahrtrichtung Stade. Die weiteren Kosten belaufen sich für den Teilabschnitt 2b auf rund 48,5 Mio. Euro und für den Teilabschnitt 2c auf rund 25,8 Mio. Euro, so dass für den gesamten 2. Bauabschnitt rund 135,3 Mio. Euro veranschlagt sind. 19. Dezember 2014 B 75, Ortsumgehung Dibbersen, im RGB Lüneburg, Länge: 2,7 km, Kosten: 17,2 Mio. Euro Ulrich Kumlehn Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung Dibbersen (B 75) Fotos: © NLStBV und LGN Für das Jahr 2014 hat die Pressestelle der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr sechs fertiggestellte und freigegebene Bundesfernstraßen von den zuständigen regionalen Geschäftsbereichen (RGB) gemeldet. Das Gesamtvolumen inklusive Grunderwerb beträgt rund 278 Millionen Euro. Vertiefende Informationen, insbesondere zu den großen Einzelprojekten, sind wie immer auf den Internetseiten der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu finden. VSVI-Information April 2015 | 27 Beispiele zur Straßenraumgestaltung Schöne Straßen und Plätze Harald Heinz’ Werk, eine Bibel für die Straßenraumgestaltung Eine Rezension von Klaus Gossow, Salzgitter • Ein Wort zuvor ανδρα µοι … Nenne mir Muse den Mann, der … Nein, dies soll kein Heldenepos werden; aber ein wenig Hochachtung schwingt beim Rezensenten schon mit, wenn er das Lebenswerk des Kollegen Harald Heinz aus Aachen mit dem Titel Schöne Straßen und Plätze – Funktion, Sicherheit, Gestaltung –, erschienen 2014 im Kirschbaum-Verlag, zu erklären und zu würdigen versucht. Heinz ist Architekt und Stadtplaner. Im Aachener Büro, das er zusammen mit zwei Partnern leitet, sind in den letzten Jahrzehnten viele Gestaltungsprojekte im öffentlichen Raum bearbeitet und in der Praxis umgesetzt worden: dabei wurde immer auf interdisziplinär erarbeitete Lösungen Wert gelegt. Gestalt, Funktion und Sicherheit sind eben Ziele, die sich nicht widersprechen müssen. Nein: die Kunst des Straßenraumgestaltens liegt gerade darin, diese Ziele und ihre Ergebnisse zusammenzuführen und das Gesamtergebnis zu optimieren. Das Ergebnis: ein Vermächtnis über 300 Seiten in DIN A4-Buchform mit zahllosen farbigen Abbildungen von 60 Beispielen aus Deutschland. Dabei gibt es ebenso viele Vorzeigeobjekte, wie solche, die echte Kritik verdienen. • Der Ansatz der Entwurfsgedanken: - funktionsorientiert - sicherheitsoptimiert 28 | VSVI-Information April 2015 - vor allem aber, so postuliert der Architekt (“der Bogenbauer“), schön! „Das Sehen, das Erkennen von Schönem erquicket Geist, Seele … und Körper“ (Dr. Martinūs) • Ort der Tat: der öffentliche Raum Das sind Autobahnen, Straßen, Wege, Gassen, Stege, Alleen, Boulevards, Magistralen, … vor allem aber Plätze: City-, Quartier-, Haupt-, Dorfplätze, … Räume, die nicht unter dem Fallbeil der Maxime „Die autogerecht Stadt“ stehen. Maßstab ist eher die Augenhöhe „des aufrechten Menschen“, der geht, schlendert, betrachtet … und nicht hetzt. Nochmals: nicht der Lageplan, die „Draufsicht“ eines Projektentwurfes gibt die Wirklichkeit wieder, sondern der Blickwinkel des Betrachters, dessen Fokus das zu betrachtende Objekt in angemessener Distanz fixiert. • Das Regelwerk im Deutschen Straßenwesen Bezeichnenderweise moniert der Architekt Heinz nicht die in diesem Punkt teilweise nicht zu regierende Borniertheit unserer Bauingenieurzunft, die an den zahllosen Gremien der Forschungsgesellschaft unendlich viele Vorschriften, Richtlinien, Merkblätter, Empfehlungen und Hinweise aufgetürmt hat. 1985 gelingt den „Schön-Gestaltern“ der Durchbruch: am Anfang stehen die „Empfehlungen für die Anlagen von (Erschließungs-) Straßen“. Das ist immerhin 30 Jahre her. 30 Jahre, der Zeitraum für eine Generation im menschlichen Leben. Heinz stellt in seinem „Lehrbuch für das Schöne“ fest: Heute gelten zwei Leitlinienwerke RASt 06 (Richtlinie … ) und ESG 2011 (Empfehlungen …) Die sind gut … und das ist gut so! Geradezu sanft geht der Autor mit allzu barschen Kritikern um. Zitat: „Der Vorwurf, der verbindlichen Regelwerken häufig gemacht wird, sie schränkten gestalterische Freiheit ein, ist nur teilweise berechtigt. Bei kreativer Auslegung des Regelwerks sind durchaus individuelle Lösungen zu erreichen. Und nicht bei jedem Projekt muss das Rad neu erfunden werden …“ • Anmerkung zum Lehrbuch „Schöne Straßen und Plätze“ Heinz‘ Werk enthält im Teil C eine schier endlose Anzahl an Beispielen, aus der Praxis für die Praxis. Sie zeigen exzellente Lösungen und solche, die nicht zur Nachahmung empfohlen werden können. Dieser Part stellt den zentralen Abschnitt dieses Lehrbuches dar. Hier kann jeder für sein spezielles Problem eine Lösung finden. • Die städtebauliche Bemessung Der Autor hat das einfache Rechenverfahren der „städtebaulichen Bemessung“ schon frühzeitig bei einem Straßenkongress in Leipzig propagiert. Zitat: „Die ingenieurmäßig ermittelten Abmessungen der befahrenen Flächen müssen plausibel nachvollziehbaren Abmessungen für die beidseitigen Beispiele zur Straßenraumgestaltung Seitenräume gegenüber gestellt werden“. Autor Harald Heinz nach ESG 2011: Seitenraum – Fahrbahn – Seitenraum im Verhältnis 30 – 40 – 30. Beispiel: Innenstadt, Straße mit Gastronomie 6,5 m – 9 m – 6,5 m = 22 m zwischen den Häuserfronten. Ich kenne Straßen, in denen die Fahrbahnbreite gar auf sechs Meter reduziert worden ist bis Tempo 30 oder gar im verkehrsberuhigten Bereich. Hoch lebe das Straßen-Café unter schattenspendenden Platanen. Dieses „Lehrbuch der Straßenraumgestaltung“ des Architekten und Planers Harald Heinz aus Aachen stellt schon jetzt ein Standardwerk im Bereich der Straßengestaltung in Städten und Dörfern dar; es gehört auf den Tisch eines jeden Entwerfers, der Ortsdurchfahrten, Stadt- und Gemeindestraßen bearbeitet. Gratulation und: „Weiter so ! Dran bleiben ! Nicht nachlassen ! P.S. Lesenswert sind auch die Passagen, in denen sich Heinz für eine universelle Bildung „aller am Bau Beteiligten“ stark macht: das „studium generale“ auf humanistischer Grundlage lässt grüßen ! Eine „Aufblähung“ durch Behandlung von „auserwählten“ Beispielen bietet sich nicht an. Klaus Gossow, Salzgitter • Moral und praktische Anwendung Harald Heinz‘ Werk „Schöne Straßen und Plätze – Funktion, Sicherheit, Gestaltung“ ist exzellent recherchiert und schließt mit seinen hervorragenden Beispielen die Lücke, die das Regelwerk der FGSV vielleicht gelassen hat. Rainer Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur urteilt zum Aspekt der Heinz’schen Schönheit: „Dass schon im Titel des Buches der Schönheitsbegriff verwendet wird, spricht für den Mut und den Anspruch des Autors, bei einem Thema hoher und technischer Rationalität den gesellschaftlichen Mehrwert durch Baukultur mitzudenken.“ Johann Wolfgang von Goethe, der Bauminister in Weimar vor mehr als 200 Jahren forderte: Ein Bauwerk muss standfest, langlebig und … schön gestaltet sein! Nichts Geringeres fordert Heinz in seinem Buch über Straßen und Plätze (2014). VSVI-Information April 2015 | 29 Seminarecho Vergabe- und Bauvertragsrecht am 17. Februar 2015 in Braunschweig und am 26. Februar 2015 in Bad Zwischenahn Leitung: RA Peter Thomas, Pattensen RA Peter Thomas eröffnete die Seminarveranstaltungen in Braunschweig und in Bad Zwischenahn; insgesamt waren mehr als 150 Teilnehmer erschienen. RA Peter Thomas erläuterte „Neuere Entscheidungen zum Vergabe- und Bauvertragsrecht“, insbesondere zur Qualität der Ausschreibung, zur ordnungsgemäßen Ermittlung der Kostenschätzung und zur Berücksichtigung eines offensichtlichen Kalkulationsirrtums durch die Vergabestelle. – Der BGH hat am 14. Mai 2014 (VII ZR 334/12) entschieden, dass es die Grundsätze von Treu und Glauben erfordern, dass der Empfänger eines Vertragsangebots seinen davon abweichenden Vertragswillen in der Annahmeerklärung klar und unzweideutig zum Ausdruck bringt. Diese Anforderungen können im Einzelfall nicht gewahrt sein, wenn der Empfänger eines schriftlichen Angebots an Stelle des ursprünglichen Textes die von ihm vorgenommenen wesentlichen Änderungen mit gleichem Schriftbild so in den Vertragstext einfügt, dass diese nur äußerst schwer erkennbar sind, und in einem Begleitschreiben der Eindruck erweckt wird, er habe das Angebot unverändert angenommen. Dann werden die Änderungen nicht Vertragsbestandteil. – Eine Leistungsbeschreibung, der es im entscheidenden Punkt für einen verständigen Bieter an Klarheit und Unmissverständlichkeit (Betonfertigerbreite offengelassen) mangelt, ist prinzipiell ungeeignet, einen Ausschluss von Bieterangeboten zu rechtfertigen (VK Baden-Württemberg, Beschluss vom 07.02.2013 – 1 VK 1/13). Die Aufhebung der Ausschreibung wurde deshalb vom BGH (Beschluss vom 20.03.2014 – X ZB 18/13) als rechtswidrig beanstandet. – Bei der Frage, ob das Vergabeverfahren wegen einer beträchtlichen Abweichung des Angebots von einer vertretbaren Schätzung aufgehoben werden darf, kann auf die Grundsätze, ob ein den Ausschluss eines Angebotes rechtfertigendes Missverhältnis zwischen Leistung und Angebot vorliegt, zurückgegriffen werden (so OLG München, 12.12.2013 - 1 U 498/13). Eine Differenz von etwa 17 Prozent zwischen dem Angebot des Bestbieters und den geschätzten Kosten ist nicht zwingend als beträchtliche Abweichung anzusehen. – Die Vernachlässigung der Prüfung der Durchführbarkeit einer Straßenbaumaßnahme (Baudurchführungsvereinbarung mit der DB-Netz AG vergessen) stellt eine Verletzung des durch das Ausschreibungsverfahrens begründeten Vertrauenstatbestands und eine Verletzung der Vorschriften des Vergaberechts dar. Die unzulässige Aufhebung der Ausschreibung führt zu einem Schadensersatzanspruch des Bie- Vortrag zum Thema HVA B-StB von Baurätin Sabrina Honig 30 | VSVI-Information April 2015 ters, der den Zuschlag hätte erhalten müssen. – Der Auftraggeber hat für eine realistische Ermittlung des Kostenbedarfs einen ganz beträchtlichen Aufschlag auf den sich nach der sorgfältig erstellten Kostenschätzung ergebenden Betrag vorzunehmen (KG, 17.10.2013 Verg 9/13). Die Erteilung des Zuschlags auf ein von einem Kalkulationsirrtum beeinflusstes Angebot kann einen Verstoß gegen die Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Interessen des betreffenden Bieters darstellen. Die Schwelle zu einem solchen Pflichtenverstoß ist überschritten, wenn dem Bieter aus Sicht eines verständigen öffentlichen Auftraggebers bei wirtschaftlicher Betrachtung schlechterdings nicht mehr angesonnen werden kann, sich mit dem irrig kalkulierten Preis als einer auch nur annähernd äquivalenten Gegenleistung für die zu erbringende Bau-, Liefer- oder Dienstleistung zu begnügen (BGH, 11. November 2014 - X ZR 32/14). Der Bieter hatte nach dem Eröffnungstermin dem Auftraggeber mitgeteilt, dass er in der betreffenden Position einen falschen Mengenansatz für den Asphaltbinder gewählt habe. Statt der geforderten Abrechnungseinheit „Tonne“ (Menge: 4.125) sei die Abrechnungseinheit „m2“ und als Massenansatz 150 kg/m2 zugrunde gelegt worden. Der korrekte Einheitspreis müsse auf 59,59 €/t lauten. Das Unternehmen, das den Auftrag nach Auftragserteilung an und Kündigung des irrenden Bieters ausführte, rechnete für die Ausführung einen Betrag ab, der um 175.559,14 € über dessen Angebotspreis lag. Seminarecho Im Bauvertragsrecht behandelte RA Peter Thomas zunächst die Voraussetzung einer geänderten Vergütung. Nach dem Urteil des OLG Düsseldorf vom 25.10.2013 - 22 U 21/13 – erfordert eine ausdrückliche oder konkludente Anordnung des Auftraggebers im Sinne von § 2 Absatz 5 VOB/B eine rechtsgeschäftliche Erklärung. Allein die Mitteilung des Auftragnehmers an den Auftraggeber, es lägen veränderte Umstände vor, genügt nicht. Selbst wenn die Veränderung der Bauumstände – wie zum Beispiel durch ein unzureichendes Leistungsverzeichnis – aus dem Verantwortungsbereich des Auftraggebers stammt, rechtfertigt allein eine Bauablaufstörung nicht ohne weiteres die Annahme einer Anordnung. Anhand der Fälle 1700, 1696 und 1683 der VOB-Stelle Niedersachsen wurden ein Widerspruch zwischen Positionstext und Detailplan bei Bordsteinen, die Berechtigung eines Nachtragsangebots über das Nachfräsen einer Asphaltschicht im Bereich eines Betonrandbalkens und eine zusätzliche Vergütung für Arbeiten, die durch die im Leistungsverzeichnis für einen Radweg vorgegebene Abrechnungsbreite von 3,25 Meter nicht erfasst waren, erörtert. Der BGH hat am 01.10.2014 – VII ZR 344/13 – entschieden, dass eine Stoffpreisgleitklausel des öffentlichen Auftraggebers von Bauleistungen überraschend ist und Vertragsbestandteil wird, wenn sie ohne ausreichenden Hinweis den Auftragnehmer zur Vermeidung erheblicher Nachteile bei Stoffpreissenkungen dazu anhält, bereits bei seiner Kalkulation von üblichen Grundsätzen abzuweichen. 26.02.2012 – 9 U 3604/11Bau hin. Danach sind Nachtragsvereinbarungen abschließende Regelungen. Der Auftragnehmer muss deshalb bei Leistungsnachträgen auch die bauzeitabhängigen Mehrkosten in sein Nachtragsangebot aufnehmen oder zumindest deutlich machen, dass diese Kosten darin nicht enthalten sind. Andernfalls ist er mit der Geltendmachung bauzeitabhängiger Mehrkosten ausgeschlossen. Das OLG Köln hat sich im Urteil vom 28.01.2014 – 24 U 199/12 – intensiv mit der geltend gemachten Bauablaufstörung auseinandergesetzt: Ein Anspruch auf erhöhte Vergütung wegen Bauzeitverlängerung ist nur begründet, wenn dem Auftragnehmer tatsächlich und nicht nur kalkulatorisch erhöhte Aufwendungen entstanden sind. Voraussetzung ist, dass der Auftraggeber durch eine rechtmäßige Anordnung oder eine rechtswidrige Behinderung eine Bauzeitverlängerung verursacht hat, die zu Zusatzkosten geführt haben. Die Annahme des Ursachenzusammenhangs zwischen dem Verhalten des Auftraggebers und der Überschreitung der geplanten Bauzeit setzt voraus, dass die Bauzeit mit den von der Preiskalkulation umfassten Mitteln bei ungestörtem Bauablauf überhaupt hätte eingehalten werden können. Trifft dies nicht zu, beruht eine etwaige Überschreitung der vorgesehenen Bauzeit nicht auf einer in den Verantwortungsbereich des Auftraggebers fallenden Ursache. Nur aufgrund einer genauen Beschreibung der Behinderung kann beurteilt werden, inwieweit auf sie zurückzuführende Schäden für den Auftragnehmer entstanden sind. Diese Forderung ist auch bei Großbaustellen nicht überhöht. Soweit ein Auftragnehmer mangels einer ausreichenden Dokumentation zu einer entsprechenden Darstellung nicht in der Lage ist, geht das grundsätzlich nicht zu Lasten des Auftraggebers. Der Auftragnehmer muss eine aus einer oder mehreren Behinderungen abgeleitete Bauzeitverlängerung möglichst konkret darlegen. Insoweit ist eine baustellenbezogene Darstellung der Ist- und Sollabläufe notwendig, die die Bauzeitverlängerung nachvollziehbar macht. Zu diesem Zweck kann sich der Auftragnehmer der Hilfe graphischer Darstellungen durch Balken- oder Netzpläne bedienen, die gegebenenfalls erläutert werden. Im Rahmen der Berechnung eines Anspruchs wegen Bauzeitverzögerung sind auch die vom Auftragnehmer selbst verursachten Verzögerungen sowie die Erteilung von Nachträgen zu berücksichtigen. Eine Berechnung, die solche Faktoren außer Acht lässt, ist unschlüssig. Zu Sicherheiten stellt der BGH in zwei Entscheidungen (1. Oktober 2014 VII ZR 164/12 und 22. Januar 2015 VII ZR 120/14) fest: In Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftraggebers eines Bauvertrags enthaltene Vertragsklauseln, wonach Gewährleistungsansprüche bis zur vorbehaltlosen Annahme der Schlusszahlung des Auftraggebers in Höhe von sieben oder acht Prozent der Auftrags- beziehungsweise Abrechnungssumme durch Bürgschaften gesichert sind, benachteiligen Auditorium beim Seminar Vergabe- und Bauvertragsrecht in Braunschweig Für die alltägliche Praxis wies RA Peter Thomas besonders auf die Entscheidung des OLG München vom VSVI-Information April 2015 | 31 Seminarecho den Auftragnehmer unangemessen und sind daher unwirksam. Baurätin Dipl.-Ing. Sabrina Honig, NLStBV – Zentrale Geschäftsbereiche, Hannover, referierte zu dem Thema „Geänderte und zusätzliche Vergütung nach den Regeln des HVA BStB“. Sie stellte zunächst die Rechtsgrundlagen im BGB und in der VOB/B dar. Der Begriff „Nachtrag“ ist beiden Rechtsordnungen fremd; es handelt sich um zusätzliche Vergütungsforderungen. Das „Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im Straßen- und Brückenbau“ ist ein vom BMVI herausgegebene Loseblatt-Sammlung von Regelungen zur Vertragsgestaltung für die Vergabe von Aufträgen und die Abwicklung von Verträgen über Bauleistungen nach der „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“ (VOB). Danach sind Nachträge schriftlich zu vereinbaren. Die Leistungsbeschreibung hat eindeutig und erschöpfend im Sinne des § 7 VOB/A zu erfolgen. Es sollen, wenn möglich, STLK-Texte verwendet werden. Verlangt der Auftragnehmer einen Nachtrag unter Bezug auf Unklarheiten in den Verdingungsunterlagen, so ist zu prüfen, ob er seiner Hinweispflicht gemäß Nr. 1 der Bewerbungsbedingungen nachgekommen ist. Zusammenhängende Leistungen sind im gleichen Nachtrag zu regeln. Der AG darf zur Prüfung die Urkalkulation öffnen und einsehen, der AN ist frühzeitig zu informieren und seine Anwesenheit zu ermöglichen. Bei Verzögerung der Nachtragseinigung ist das unbestrittene Gutachtenauszuzahlen (gegebenenfalls einseitige Ermittlung auf Grundlage des Vertrages). Begonnen wird mit der formalen Prüfung des Nachtrages. Eine Checkliste für AN und AG ist hilfreich bei der Abwicklung. Nach der Vollständigkeit der Unterlagen prüft der AG den Anspruch dem Grunde nach (vertragliche Prüfung). Es folgt die inhaltliche Prüfung/ Preisprüfung und das Festlegen der Bezugsposition; die einzelnen Preiselemente werden unter die Lupe genommen. Baurätin Sabrina Honig stellte auch einen optimalen Verfahrensablauf für eine Vertragsänderung, ausgehend von einer Baubesprechung mit anschließender Erstellung des Nachtrags-Leistungsverzeichnisses durch den AG dar. Die Referentin erläuterte dann anhand von Beispielen auch aus der Rechtsprechung, wie die Vergütung nach § 2 Absatz 3 VOB/B für Mengenmehrung und Mengenunterschreitung, nach § 2 Absatz 5 VOB/B für geänderte sowie nach § 2 Absatz 6 VOB/B für zusätzliche Leistungen zu ermitteln ist. Sie betonte abschließend, dass Konfliktpotenzial immer bestehen bleiben wird, da AG und AN unterschiedliche Betrachtungsweisen und Interessen haben. Die Mehrzahl der Nachträge ist relativ problemlos zu prüfen und zu vereinbaren. Wenige „schwierigere Sachverhalte“ beanspruchen viel Kapazität und benötigen sehr viel Zeit. Umgehende Bearbeitung der Nachträge sollte angestrebt werden. Immer ist eine Beurteilung im Einzelfall und unter Betrachtung des Ganzen geboten. Besonders sorgfältig ist eingangs das Bausoll zu definieren. Dipl.-Wirtschaftsing. Frank A. Bötzkes, ö.b.u.v. Sachverständiger, Braunschweig, behandelte „Fehlende Mitwirkungshandlung des Auftraggebers und ihre betriebswirtschaft- Interessierte Zuhörer des Vortrags von Baurätin Sabrina Honig 32 | VSVI-Information April 2015 liche Auswirkung“. Er führte zunächst in der VOB/B aufgeführte Mitwirkungshandlungen des Auftraggebers an: Bereitstellung des Grundstückes in baureifem Zustand, rechtzeitige Übergabe von Plänen (§ 3 Absatz 1 VOB/B), Abstecken der Hauptachsen (§ 3 Absatz 2 VOB/B), Aufrechterhaltung der Ordnung auf der Baustelle und Regelung des Zusammenwirkens der verschiedenen Unternehmer (§ 4 Absatz 1 Nr. 1 S. 1 VOB/B) und Beibringung der öffentlich-rechtlichen Erlaubnisse (§ 4 Absatz 1 Nr. 1 S. 2 VOB/B). Sofern der Auftraggeber seinen Mitwirkungspflichten nicht nachkommt, hindert er den Auftragnehmer an der Ausführung seiner Leistungen. Dipl.-Wirtschaftsing. Frank Bötzkes erläuterte dann die Anspruchsgrundlage des Auftragnehmers gemäß § 642 BGB, der einen verschuldensunabhängigen Entschädigungsanspruch bei fehlender Mitwirkungshandlung des Auftraggebers vorsieht. Die Pflichtverletzung des Auftraggebers führt zu Annahmeverzug des Auftraggebers. Im § 6 Absatz 6 VOB/B (verschuldete Behinderung) ist geregelt, dass der Anspruch des Auftragnehmers auf angemessene Entschädigung nach § 642 BGB unberührt bleibt, sofern die Anzeige nach § 6 Absatz 1 Satz 1 erfolgt oder wenn Offenkundigkeit nach § 6 Absatz 1 Satz 2 gegeben ist. Eine Behinderungsanzeige muss unverzüglich und in schriftlicher Form erfolgen. Durch die Mitteilung der hindernden Umstände soll der Auftraggeber gewarnt werden. Es soll ihm ermöglicht werden, die Ursachen für die Störung zu klären, Beweise zu sichern und die Behinderung gegebenenfalls zu beseitigen. Aus ihr müssen sich die Gründe für die Behinderung ergeben. Die Anzeige muss Aufschluss darüber geben, ob und wann die Arbeiten, die nach dem Bauablauf nunmehr ausgeführt werden Seminarecho müssen, nicht oder nicht wie vorgesehen ausgeführt werden können. Frank A. Bötzkes verwies zu den Voraussetzungen einer Entschädigung aus § 642 BGB auf ein Urteil des Kammergerichts vom 19.04.2011 (21 U 55/07, IBR 2012, 75), das eine nachvollziehbare Darlegung des Annahmeverzugs und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Bauablauf verlangt. Die aus einer oder mehreren Behinderungen abgeleitete Bauzeitverlängerung ist möglichst konkret darzulegen. Hierfür ist eine baustellenbezogene Darstellung der Ist- und Sollabläufe notwendig, die eine Bauzeitverlängerung nachvollziehbar macht. Ein baubetriebliches Gutachten, in dem ein Bauzeitverlängerungsanspruch auf der Grundlage herausgegriffener Aspekte des Baugeschehens und anhand einer arbeitswissenschaftlichen Schätzung errechnet wird, ist nicht geeignet, einen Anspruch nach § 642 BGB zu begründen. Dann wurde ein Entschädigungsanspruch aufgrund einer in einem Beispiel erfassten fehlenden Mitwirkung des Auftraggebers berechnet. Nach § 642 Absatz 2 BGB bestimmt sich die Höhe der Entschädigung einerseits nach der Dauer des Verzugs und der Höhe der vereinbarten Vergütung, andererseits nach demjenigen, was der Unternehmer infolge des Verzugs an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft erwerben kann. Für zwei Wochen Stillstand (80 Stunden) waren vier Ausfallstunden Personal, eine Baggerstunde, dafür Betriebsstoffe und 50 m³ Materialkosten, Einzelkosten der Teilleistungen sowie 15 Prozent Gemeinkosten zu berücksichtigen. Bei Kosten von 408,83 Euro je Stunde ergaben sich Gesamtkosten von 32.706,40 Euro. Aufwendungen wurden bei den Betriebsstoffen und Materialkosten, teilweise beim Bag- ger und den Gemeinkosten erspart; insgesamt 16.087,20 Euro. Der Entschädigungsanspruch in diesem Beispiel belief sich damit auf 16.619,20 Euro; hinzuzufügen ist die Mehrwertsteuer, da es sich um einen vergütungsähnlichen Ausgleich für die Vorhaltung der Leistungsbereitschaft handelt. Rechtsanwältin Ina Witten, Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen, Bremen, erläuterte „Rügeobliegenheiten und Bedenkenanzeigepflicht des Bauunternehmers“. Die Rügeobliegenheit ist für europaweite Ausschreibungen in § 107 Absatz 3 GWB geregelt. Sinn und Zweck: Bieter sollen die Vergabestelle in die Lage versetzen, eine möglicherweise vergaberechtswidrige Entscheidung zu überdenken und zu korrigieren. Der Bieter kann ein Vergabenachprüfungsverfahren nur dann mit Erfolg betreiben, wenn er den Verstoß gegen Vergabevorschriften im Vergabeverfahren erkannt und gegenüber dem Auftraggeber unverzüglich gerügt hat. Voraussetzung für das Entstehen der Rügeobliegenheit ist nicht nur das Vorliegen eines Vergaberechtsverstoßes, sondern auch das Erkennen dieses Verstoßes durch den Bieter. Besondere Fachkenntnisse werden den Bietern dabei nicht abverlangt. Es wird jedoch erwartet, dass sich der Bieter nicht mutwillig vor der Erkenntnis des Vergaberechtsverstoßes verschließt (BGH, 26.09.2006, AZ: X ZB 16/06). Prüfungsmaßstab für die Erkennbarkeit eines Vergaberechtsverstoßes ist die Erkenntnismöglichkeit eines durchschnittlichen Bieters. Rain Ina Witten unterstrich, dass die Planungsverantwortung beim Auftraggeber liegt. Auch unterhalb des EU-Schwellenwertes wird von Gerichten im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes eine vorherige Rüge des Vergabeverstoßes durch den Bieter verlangt. Bei Fehlern im Leistungsverzeichnis besteht keine Hinweispflicht für den Bieter vor Vertragsschluss. Nach geschlossenem Bauvertrag hat der Auftragnehmer Prüfungs- und Hinweispflichten aus der VOB/B. Die Bedenkenanzeige ist in § 4 Absatz 3 VOB/B geregelt. Hiernach hat der Auftragnehmer Bedenken gegen die vorgesehene Art der Ausführung, gegen die Güte der vom Auftraggeber gelieferten Stoffe oder Bauteile oder gegen die Leistungen anderer Unternehmer unverzüglich anzuzeigen. Der AN hat eine umfassende Prüfungspflicht, da er für den Leistungserfolg verantwortlich ist. Die Rechtsfolgen einer verletzten Informationspflicht sind nach der Art der verletzten Pflicht zu bestimmen. So führt die Verletzung der Bedenkenanzeige nach § 4 Absatz 3 VOB/B zur Haftung des Auftragnehmers nach § 13 Absatz 3 VOB/B. Eine unterlassene Behinderungsanzeige führt dazu, dass die hindernden Umstände keine Berücksichtigung finden, es sei denn, sie waren offenkundig. RAin Ina Witten machte den Umfang der Prüfungspflicht mit Beispielen aus der Rechtsprechung deutlich. Die Seminarteilnehmer konnten einen Überblick über aktuelle vergabe- und bauvertragsrechtliche Probleme gewinnen, sich mit dem Spannungsfeld der Anpassung der Straßenbauleistung und der Vergütung an geänderte Bauumstände, Auswirkungen fehlender Mitwirkungshandlungen des Auftraggebers sowie Rügeobliegenheiten und Bedenkenanzeigepflicht des Bauunternehmers auseinandersetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse und die Fachgespräche im Tagungsverlauf werden ihren positiven Niederschlag im Berufsalltag der Straßenbauingenieure finden. RA Peter Thomas VSVI-Information April 2015 | 33 Landesvereinigung Niedersachsen Geburtstage 60 Jahre Mai Norbert Gehrke Jürgen Schlichting Detlef Trumann Ralf-Ulrich Wode Garbsen Hambergen Ehra-Lessien Sehnde Juni Uwe Karsten Wilhelm Kühne Stelle Bad Gandersheim Juli Hans-Jürgen Eicke Sassenburg August Klaus Behrendt Uwe Hünefeld Georg Lohmann Wolfgang Mönnig Joachim Pfau Vahlberg Rinteln Lingen Braunschweig Göttingen 65 Jahre Mai Werner Döge Volker Hartmann Bernhard Mengering Hans-Jürgen Teschke Friedhelm Vogt Northeim Thedinghausen Lingen Salzgitter Bückeburg Juni Dankmar Alrutz Franz-Josef Langer Michael Schmidt Hannover Wallenhorst Burgdorf Juli Franz Bockelmann Rudolf David-Spickermann Dietmar Ellmers Dieter Klokow Philipp König Clemens Möllers Lüdersburg Langenhagen Achim Salzbergen Osnabrück Aurich August Günther Gaumann Helmut Knabe Hartmut Knauf Karl Meyer Gnarrenburg Bernd Riehl Nordholz Hans-Gerd Rüdebusch Hans-Hermann Sauerteig Manfred Schipper Dr. Rolf Schlichting Ulrich Weißwange Sulingen Celle Vienenburg Westerstede Blender Oldenburg Aurich Aschersleben 70 Jahre Mai Arnold Koch Vechta Juni Fritz Oelmann Bröckel Juli Klaus Gieschen Johannes Rudolph Cloppenburg Rotenburg August Fritz-Dieter Tollé Herbert Wackermann Bernd Lüning Verden Helmstedt Hesel 75 Jahre Mai Hans-Jürgen Lotz Juni Fritz Dittmar Horst Kleemeyer Hubert Mertelsmann Werner Odermann Herzlichen Glückwunsch! Juli Albert Peper Hermann Brunkhorst Schenefeld Bremervörde August Manfred Gudereit Dieter Schmidt Verden Munster 80 Jahre Mai Heinz Denkmann Günter Philipp Prof. Dr. Robert Schnüll Rotenburg Garbsen Hannover Juni Helmut Boehm Reimer Fock Eberhard Günther Claus Högl Hannover Bad Lauterberg Lehre Bad Zwischenahn Juli Horst Müller Horst Hanse Helmut Koch Karl-Heinrich Quakenack Erich Leibeke Richard Erich Bollmann Siegfried Filzek Burgwedel Peine Bassum Garbsen Wedemark Langenhagen Burgwedel August Klaus Lütgens Hans Jürgen Osbahr Hannover Wallenhorst 81 Jahre Bad Lauterberg Ochtrup Hameln Buchholz 34 | VSVI-Information April 2015 Gernsbach Sarstedt Juli Reinhold Höcker Osnabrück 86 Jahre Mai Friedrich Beek Peter Behrens Hans Dey Jochen Lüder Prof. Dr. Günter Spellerberg Hannover Wiefelstede Hannover Northeim Nienburg Juni Wolfgang Hagen Günter Pfleger Bergen Hannover Juli Helmut Kühn Osnabrück August Hans-Dietrich Burgdorf Hans Rust Hannover Cuxhaven 87 Jahre Mai Hans Heinrich Köster Robert Reichert Stade Oldenburg Juni Gerhard Dittmer Rudolf-Ulrich Tietje Soltau Wolfsburg Juli Hans Pohl Hannover August Siegfried Meinicke Celle Mai Jürgen Küch Christian Riedel Hans Otto Seggelke Oldenburg Neuenhaus Oldenburg Juni Claus Messerschmidt Bad Grund 88 Jahre Juli Klaus Wolter Adendorf Juli Horst Hoppe August Albrecht Büttner Fritz Fangmann Sehnde Steyerberg 82 Jahre Juni Heinz Müller Hannover Juli Willy Gebbeken Werner Juls Lingen Buxtehude August Gerd-Detlef Jessen Barsinghausen 83 Jahre Mai Reinhold Klages Northeim August Hans-Wilhelm Volpert Lingen 84 Jahre August Hans-Joachim Bülow Werner Junker Lügde Northeim 85 Jahre Bad Lauterberg Juni Otto Alte-Teigeler Horst Renz Mai Günter Kimmel Hugo Quast Willi Ruhnke Hans-Günter Woop Ronnenberg Wolfsburg Buxtehude Stade Hameln 89 Jahre Mai Heinrich Südhoff Hans-Joachim Kühnold Aschendorf Wolfsburg August Prof. Helmut Kravagna Oldenburg 90 Jahre Mai Friedhelm Krzensk Wilhelmshaven Juli Kurt Süss Artur Strahl Georgsmarienhütte Hannover August Günter Rieger Celle 91 Jahre Mai Hans Niemöller Osnabrück Juli Gerhard Seiler Landesbergen 92 Jahre Juli Helmut Menke Oldenburg August Johann Vowinkel Oldenburg 95 Jahre Mai Hermann Witte Wildeshausen Landesvereinigung Niedersachsen 25 Jahre Mitgliedschaft Juni Andreas Koch Einbeck Juli Doris Ehrich Michael Flentje Oldenburg Grasleben 40 Jahre Mitgliedschaft Juni Bodo Benter Lothar Drüschner Walter Keese Friedrich Lange Werner Lühning Prof. Siegried Päuker Winsen Isernhagen Holenberg Sehnde Northeim Nienburg Juli Dieter Armbrüster Horst Behrmann Adolf Biere Baldur Buschendorf Otto Marquardt Dieter Uttecht Hermann Wiebe Gert Würdemann Drebber Schwarme Rotenburg Goslar Osterholz-Scharmbeck Worpswede Dörverden Hude 50 Jahre Mitgliedschaft Mai Günter Philipp Volker Schmädeke Garbsen Langenhagen Juli Jürgen Eismann Winsen August Gerd Bartling Oldenburg Neue Mitglieder Katharina Ahlers Oliver Brühling Christoph Buchholz María del Mar López Ballesteros Bernward Drellmann Marc Drews Daniel Goedecke Lennart Hahn Stefan Hentschel Juri Hof Andre Hörmeyer Lars Hundertmark Christoph Jordan-Siemke Rainer Keil Bernhard Lanz Tobias Maibaum Claas Meister Alexander Meyer Thomas Mohr Lukas Müller Sören Raap André Röhrs Martin Rolfes Silvia Saathoff Daniel Schaefer Matthias Schonebeck Sebastian Schüer Bernhard Stuckenberg Florian Tegeder Julian Thien Frank Timmer Uwe Treede Georg von Luckwald Hannover Lüchow / Kolborn Hannover Oldenburg Osnabrück Barendorf Göttingen Hechthausen Celle Lüneburg Braunschweig Pattensen Lüneburg Rieste Rehden Osnabrück Hannover Hopsten Lüneburg Hannover Hemmoor Soltau Nordhorn Bad Zwischenahn Lüneburg Papenburg Fredenbeck Damme Bad Bentheim Nordhorn Stavern Aschendorf Hameln VSVI-Information April 2015 | 35 Formulare Niedersachsen Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V., Eichstraße 19, 30161 Hannover, Fax 0511 - 32 56 53 oder online unter WWW.VSVI-NIEDERSACHSEN.DE Name Studienanstalt(en) Vorname akadem. Grad Abschlussexamen im Jahr Straße, Nr. als PLZ, Ort Arbeitgeber Email / Telefon / Mobil Straße, Nr. PLZ, Ort Geburtstag / -ort Berufsstellung J selbstständig J Angestellter Ort, Datum J Beamter J Student Unterschrift gewünschte Bezirksgruppe SEPA-Lastschriftmandat Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt: 50 Euro für im Beruf stehende Mitglieder. 40 Euro für die nicht mehr im Beruf stehenden Mitglieder. Studenten sind beitragsfrei. VSVI Niedersachsen Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V. Eichstraße 19 30161 Hannover Gläubiger-Identifikationsnummer DE66ZZZ00000412389 Mandatsreferenz (Mitgl.Nr., wird separat mitgeteilt) Ich ermächtige die VSVI Niedersachsen e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der VSVI Niedersachsen e.V. auf mein Konto bezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlung Fälligkeit: Jährlich am ersten Geschäftstag im Mai Mitgliedsnummer Name Vorname Straße, Nr. PLZ, Ort Kreditinstitut IBAN Die neuen Beitrittsformulare für die VSVI Bremen und die VSVI Niedersachsen erscheinen weiterhin im Wechsel. In der 2/2015 erscheint wieder das Formular der VSVI Bremen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, sich bei den Landesvereinigungen Bremen und Niedersachsen direkt über die jeweilige Homepage anzumelden. 36 | VSVI-Information April 2015 BIC Ort, Datum Unterschrift Bezirksgruppe Braunschweig Neujahrstreffen im Gifhorner Schloss Zum traditionellen Neujahrstreffen hatte der Vorstand der Bezirksgruppe Braunschweig am 5. Februar 2015 eingeladen. Siebzig Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Am Brunnen im Schlosshof empfing uns Frau Bunjef im Gewand der Herzogin Klara von Sachsen-Lauenburg. Sie berichtete uns, dass das Schloss Gifhorn zwischen 1525 und 1581 im Stil der Weserrenaissance errichtet worden ist. Das bis 1790 ausgebaute Schloss mit seinen Wassergräben, Wällen und Bastionen ist nie eingenommen worden. Im 16. Jahrhundert war es unter Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg nur zehn Jahre lang Residenz des Herzogtums Gifhorn. Die wehrhafte Schlossanlage war in Trapezform angelegt worden. Sie war von Festungswällen und einem 50 Meter breiten Wassergraben umgeben. Die nähere Umgebung konnte durch Überschwemmungen in einen Sumpf verwandelt werden. An den vier Ecken der Anlage wurden steinerne Bastionstürme errichtet. Diese waren mit dem Schloss unterirdisch durch Wallgänge in Form von Kasematten verbunden. Davon ist heute noch ein 45 Meter langes Stück zur Nordbastion erhalten, in dem heute Ausstellungen des Schlossmuseums präsentiert werden. Um den Innenhof gruppieren sich folgende Schlossgebäude: Das Torhaus, das älteste Gebäude, das bereits im Jahr nach Beginn des Schlossbaues 1526 fertig gestellt worden ist. Das Ablagerhaus, das größte Gebäude im Ostflügel, das ab dem 18. Jahrhundert als Wohngebäude für hohe Gifhorner Beamte, wie dem Amtshauptmann, fungierte. Die Schlosskapelle als erster Sakralbau von 1547, der für den evangelischen Gottesdienst erbaut wurden ist. In der Kapelle befindet sich ein Sarkophag von Herzog Franz und einer lebensgroßen, knienden Holzplastik des Bestat- Ehrung von Dietrich Pauli (40 Jahre, Mitgliedsnr. 016) durch den Vorsitzenden Heiko Lange (Mitte) und seinen Vertreter Erklärung von Frau Bunjef als Herzogin Klara Dr. Holger Lorenzl (links) Ehrung Heinz Engel 50 Jahre VSVI-Mitglied (017) Ehrung Günter Schoppe 50 Jahre VSVI-Mitglied (019) VSVI-Information April 2015 | 37 Bezirksgruppe Braunschweig teten. Der Sarkophag von Ehefrau Klara von Sachsen-Lauenburg ist leer, da sie auf einer Reise in ihre pommersche Heimat in Barth verstarb. Sie ist aber ebenfalls als Plastik betend in der Kapelle dargestellt. Das Kommandantenhaus von 1581 als Wohnsitz des Schlosshauptmanns, später im 20. Jahrhundert Sitz des Amtsgerichts. Der Treppenturm von 1568 mit Wendeltreppe als Gebäudezugang zwischen dem Torturm und dem Ablagerhaus. Frau Bunjef führte uns dann vom Schlosshof in den Rittersaal, der sich im Ablagerhaus befindet, von dort in die ehemalige Schlossküche und anschließend in die Schlosskapelle. Sie berichtete uns, dass Herzog Franz bei der Übernahme des Schlosses 1539 seinen fürstlichen Repräsentationsaufgaben ungehindert nachgehen konnte. Er ließ das Schloss Gifhorn als Residenz ausbauen und führte ein prunkvolles höfisches Leben. Gleichzeitig baute er Schloss Fallersleben als ländlichen Adelssitz aus, installierte eine Bierbrauerei, die heute noch vorzügliches Bier braut. Nach dem Tod von Herzog Franz 1549 war die Schlossanlage keine fürstliche Residenz mehr. Der nur zehn Jahre zwischen 1539 und 1549 bestandene Herrschaftsbereich des Herzogtums Gifhorn fiel zurück an das Fürstentum Lüneburg. Die Witwe Herzogin Klara von Sachsen-Lauenburg musste das Schloss räumen und sich auf ihren Witwensitz Schloss Fallersleben zurückziehen. Frau Bunjef als Klara berichtet noch, dass das Ansehen einer Herzogin in einer von Männern dominierten Welt nicht besonders groß war. Wichtig war die Geburt männlicher Nachkommen, Mädchen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Nach dem ausführlichen und interessanten Vortrag versammelten sich die Teilnehmer im Schlossrestaurant Zentgraf. Nach dem Hauptgang fand die obligatorische Ehrung für langjährige Mitglieder statt. Von zehn waren sieben entschuldigt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde unser Kollege Dietrich Pauli, für 50 Jahre die Kollegen Heinz Engel und Günter Schoppe mit Nadel und Ehrenurkunde ausgezeichnet. Wie immer hatten wir eine ausgezeichnete Veranstaltung mit einer interessanten Schlossführung, gutem Essen und kühlen Getränken. Vielen Dank an unseren Organisator Edgar Hartwig. Hartmut Poggenklas Bezirksgruppe Hameln Reintjes Schiffs-Getriebe, weltweit im Einsatz 19 höchst interessierte Mitglieder und Gäste der VSVI-Bezirksgruppe Hameln besichtigten am 28. Oktober 2014 das Werk Reintjes in Hameln. Der Betriebsleiter, Christian Coninx, erläuterte zunächst das Unternehmen mit einer sehr anschaulichen Präsentation. Reintjes produziert seine Getriebe ausschließlich in Hameln, wo neben den bisherigen Werkhallen noch weiterer Platz für spätere Erweiterungen zur Verfügung steht. Rund 410 Beschäftigte einschließlich 20 „Azubis“ stellen die Produktion in Hameln sicher. 38 | VSVI-Information April 2015 Weltweit dagegen ist Reintjes mit Vertretungen präsent, die unter anderem gewährleisten sollen, dass entsprechend geschulte Servicetechniker innerhalb von maximal 24 Stunden jeden beliebigen Hafen dieser Erde erreichen können. Auf diese Weise können gemeldete Schwierigkeiten an Schiffsgetrieben schnellstens identifiziert und somit die Reparaturzeiten so gering wie möglich gehalten werden. Neben Schiffsgetrieben, unter anderem auch für Seenotrettungskreuzer und andere spezielle Arbeitsschiffe, nicht aber für Kriegsschiffe, werden im Werk auch Pumpengetriebe für Baggerschiffe, aber auch Getriebe für Windkraftanlagen, Dampfturbinen und andere gefertigt. Beeindruckend für uns Straßenbauingenieure und Gäste ist unter anderem die kaum noch vorstellbare Maßgenauigkeit von zwei bis drei my (1 my = 1/1000 mm). Schließlich rechnen wir zwar noch bis auf mm, freuen uns aber im Allgemeinen, wenn die ausgeführte Genauigkeit cm-genau passt. Im Laufe des folgenden etwa einstündigen Rundgangs konnten wir die Fertigung von Getrieben vom Rohling bis hin zur Endmontage verfolgen. Die Bezirksgruppe Hameln durchaus gedehnt werden können, dass sie anschließend mit der eingearbeiteten Nut auf den Wulst der Nabe fest aufgesetzt werden? Für diese äußerst informative und spannende Führung danken wir Christian Coninx an dieser Stelle nochmals ganz herzlich. In gewohnter Tradition ließen wir den Abend bei wieder hervorragendem Essen nach eigener Wahl und ausgie- Rudolf Traut Christian Coninx (li.) erläutert Komponenten des Getriebes Foto: Christian Coninx An einem fertigen Getriebe bigen Gesprächen im nahegelegenen Seehof – Restaurant ausklingen. Bei dieser Gelegenheit durften wir Friedhelm Lange für 25-jährige Mitgliedschaft ehren. Gunter Ziech erhielt die in diesem Jahr eingeführte Ehrennadel für über 40-jährige Mitgliedschaft in der VSVI. Foto: Karl Heinz Friebe einzelnen Arbeitsschritte vom Fräsen über Schleifen, Härten, Reinigen und Polieren, teils in klimatisierten Hallen, wurden uns bestens erläutert. Ebenso erfuhren wir durch die hervorragende Führung interessante Details zu den Fertigungsverfahren, zum Beispiel der Befestigung von Zahnkränzen auf der Welle, sofern diese nicht, wie bei kleineren Getriebeteilen, aus einem Stück gefräst werden. Wer hätte auch nur geahnt, dass auch große Zahnkränze Strahlende Gesichter nach der Übergabe der Ehrennadel für die Foto: Karl Heinz Friebe Foto: Karl Heinz Friebe über 40-jährige Mitgliedschaft Friedhelm Lange wird für die 25-jährige Mitgliedschaft geehrt VSVI-Information April 2015 | 39 Bezirksgruppe Hameln Alle Jahre wieder beliebt: Neujahrsbegrüßung mit Preis-Skat und Kegeln Kein Schnee, kein Glatteis, kein Sturm! Das hatten wir seit Jahren nicht mehr am Tag unserer Neujahrsbegrüßung mit Preisskat und Kegeln. aber auch nur einmal im Jahr (bei unserer Veranstaltung) daran teilnimmt, hat sich der Spaß doch gelohnt. So kamen 18 Teilnehmer zu unserer ersten Veranstaltung im neuen Jahr 2015. Davon hatten sich vier für Skat spielen entschieden. Weitere 13 hatten ihre Turnschuhe mitgebracht und wollten einfach mal wieder umwerfend sein. Unser Präsident Markus Brockmann konnte leider aus beruflichen Gründen erst mit deutlicher Verspätung dazustoßen und daher auch nicht mehr beim Wettbewerb mitmachen. Die Ergebnisse waren zwar nicht gerade hervorragend, aber dafür, dass die Mehrzahl der Teilnehmer an solchen Wettbewerben zwar regelmäßig, Die besten Kegler Michael Warm, Ralf Wilde, Werner Stille und Ralf Ottermann sowie die Skatspieler Karl Heinz Friebe und Gunther Ziech wurden mit leckeren Naturalien belohnt. Nach dem anschließenden hervorragenden Abendessen hatten wir die Gelegenheit, noch weitere Ehrungen vorzunehmen. Jürgen Hattendorf erhielt Urkunde und goldene Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft. Mit der Hälfte dieser Mitgliedsjahre konnte Michael Hoyer aufwarten und bekam ebenfalls aus den Händen von Markus Dieser leicht sportlich angehauchte und gesellige Abend klang wieder mit ergiebigen Fachsimpeleien und unterhaltsamen Gesprächen aus. Allen Teilnehmern sei auch hier noch einmal für ihr Interesse gedankt. Rudolf Traut Michael Hoyer ist seit 25 Jahren Mitglied der VSVI Fotos: Karl Heinz Friebe Jürgen Hattendorf wird für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt Brockmann dazu die Urkunde und die silberne Ehrennadel überreicht. Ferner durften wir noch Werner Stille nachträglich zur Vollendung seines fünfundsiebzigsten Lebensjahres gratulieren und ihm die Ehrennadel für deutlich mehr als 40 Jahre Mitgliedschaft übergeben. Alle Geehrten erhielten dazu noch mindestens einen „guten Tropfen“ Wein. 40 | VSVI-Information April 2015 Bezirksgruppe Hannover Halbtagsexkursion zu Bauvorhaben der Gesellschaft für Wohnen und Bauen Hannover GBH Die GBH führt in Hannover zur Zeit zwei außergewöhnliche Bauvorhaben aus, die auch wegen ihrer Vorgeschichte mit Recht das besondere Interesse unserer Bezirksgruppe erweckten. Am 16. Juli 2014 versammelten sich daher zu einer Exkursion unter der Leitung von unserem Mitglied Dr. Peter Molde zwanzig Teilnehmer an der ersten Station, der integrierten Gesamtschule auf dem Mühlenberg. Hier wird eine „Lernfabrik“, ein Vorzeigeobjekt aus den siebziger Jahren, abgerissen, weil sie in keiner Weise die utopischen Vorstellungen der damaligen Zeit erfüllte und sich im Laufe der Zeit zu einem Moloch entwickelte, der viel Geld und Umweltressourcen verschlang. Das Gebäude wird durch einen Neubau ersetzt, der einen U-Bahntunnel überspannen muss. Daneben muss Sorge dafür getragen werden, dass bei den 1.850 Schülern keine Wissenslücken entstehen. Eine große Herausforderung an die beteiligten Planer und die ausführenden Firmen. Bei unserem Besuch herrschte eine große Zuversicht auf das reibungslose Gelingen dieser nicht alltäglichen Aufgabe. Für die Baustellenerläuterungen ein Dank an Dr.-Ing. Wolfgang Henning. Wohngebäude anschließen. Das besondere an dieser Maßnahme ist, dass zunächst ein unterirdischer Bunker, in dem die Bevölkerung bei den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges Schutz gesucht hatte, abgebrochen werden musste. Die Exkursion setzte sich fort und endete bei strahlendem Sonnenschein in einem Biergarten mit Blick auf die Baustelle „Klagesmarkt“. Hartmut Gärtner Stefan Grampler begrüßt die Gruppe auf dem Mühlenberg Hier war einmal ein Bunker auf dem Klagesmarkt Die zweite Station unserer Exkursion war die „Bebauung am Klagesmarkt“. Hier baut die GBH ein siebengeschossiges Bürogebäude, dem sich sieben Lutz Kirsch, unser Zweiter Vorsitzender, Dr. Peter Molde, Gleich beginnt die Schlussbesprechung Fotos: Hartmut Gärtner der Initiator der Exkursion (v.l.) VSVI-Information April 2015 | 41 Bezirksgruppe Hannover Jahresabschluss mit Grünkohlbuffet Am 27. November 2014 versammelten sich 52 Mitglieder und Freunde der Bezirksgruppe Hannover zum traditionellen Grünkohlessen im Hotel Hennies in Altwarmbüchen. Unser Vorsitzender, Stefan Grampler, begrüßte die Versammelten und trug wichtige Mitteilungen aus Vorstand und Präsidium vor. Er sprach auch die Frage an, ob für Auslandsreisen der Landesvereinigung noch ein Bedarf bestehe, weil das letzte Angebot nur eine geringe Resonanz gefunden habe. Er übergab dann die Urkunden, Nadeln und kleine Geschenke an unsere Jubilare, die sich auf den Weg nach Altwarmbüchen gemacht hatten. Von den Fünfundzwanzigjährigen war Elke Engwicht aus Nordstemmen erschienen. Den Übrigen Wolfgang Piroutek, Wedemark, H.-Jochen Friedrich, Wunstorf, Thorsten Seitz, Stefan Grampler begrüßt und berichtet Die Vierzigjährigen Burgdorf, Rüdiger Schmidt, Hannover, Horst Lebrecht, Hannover und Karl Heinz Harnacke, Hannover konnte er nur über die Ferne gratulieren. Inzwischen mehrt sich auch die Zahl derer, die auf eine fünfzigjährige Mitgliedschaft in unserer Vereinigung zurückblicken können. Von diesen Triariern waren Klaus Lütgens, Hannover, und Iraj Ekhtiari, Hannover sowie Friedrich Jünemann, Barsinghausen, in der Phalanx erschienen. Heinz Müller, Hannover, Albrecht Sabatier, Hannover, Walter Dietzmann, Ronnenberg und Wilfried Binnewies, Zühlsdorf blieben in der Etappe. Seit Neuestem werden auch Nadeln in Silber mit einem goldenem I an die Vierzigjährigen, im laufenden Jahr an die Neunzehnhundertvierundsiebziger, verliehen. Von vier möglichen Kandidaten der Bezirksgruppe war niemand erschienen. 40 Jahre dabei sind Rolf Hormann, Hannover, Hans-Joachim Sollors, Hannover, Wolfgang Suckrow, Garbsen und Dietrich Krabel, Hannover. Dafür meldeten sich viele Anwesende, die das Mindestmaß schon überschritten hatten. Die können sich jetzt über eine Nadel freuen, die sie vor Ort aus der Hand von Stefan Grampler erhielten. Günter Holldack, Mitglied seit 1961, leitete dann mit einer launigen Geschichte in den geselligen Teil des Zusammentreffens über; ein schöner Abend mit interessanten Gesprächen, gutem Essen und nicht weniger guten Getränken. Hartmut Gärtner (47 Jahre VSVI) Die Fünfzigjährigen Klaus Lütgens, Iraj Ekhtiari, und Das Ambiente Fotos: Hartmut Gärtner Friedrich Jünemann, die Fünfundzwanzigerin Elke Engwicht 42 | VSVI-Information April 2015 Bezirksgruppe Hannover Jahreshauptversammlung – Vorstandswahl – Kartenspiel Die Jahreshauptversammlung im Central-Hotel-Kaiserhof in der Landeshauptstadt Hannover am 3. Februar 2015 wies in diesem Jahr wieder die Besonderheit der Neuwahl des Bezirksgruppenvorstandes auf. Die 36 Teilnehmer bestätigten mit einstimmiger Mehrheit unseren bewährten Vorstand, bestehend aus Stefan Grampler (Vorsitz), Lutz Kirsch (stellvertretender Vorsitz) und Matthias Heimsoth (Schatzmeister), in seinem Amt. Stefan Grampler, Lutz Kirsch, Matthias Heimsoth Das Preisgericht in Aktion Das ist die herausragende Nachricht von diesem harmonischen Abend, an dem wir auch unserer gestorbenen Mitglieder Kurt G. Vogel, Franz Moneke, Joachim Wilcke und KarlHeinz Franke gedachten, uns die Unternehmungen des vergangenen Jahres noch einmal vor Augen führten und von Stefan Grampler auf die Vorhaben des Jahres 2015 neugierig gemacht wurden (siehe Veranstaltungen). Das Publikum bewundert die Preisträger Bei dem anschließenden Kartenspiel belegte in der Sparte Doppelkopf Jürgen Hofmann den ersten Platz, in der Sparte Skat Herr Schulz. Auch für die nachfolgenden Ränge hatte unser Vorstand Preise besorgt, die sicher Mut zu einem neuen Spiel im nächsten Jahr machen. Hartmut Gärtner Eine Doppelkopfrunde Fotos: Hartmut Gärtner Rien ne va plus! VSVI-Information April 2015 | 43 Bezirksgruppe Emsland Zweitägige Exkursion nach Emmen und Groningen (NL) sowie nach Emden Am 25. September 2014 konnte Detlev Thieke, neuer Vorsitzender der Bezirksgruppe Emsland, 35 Mitglieder zur zweitägigen Herbstexkursion in die benachbarten Niederlande sowie nach Emden begrüßen. Nach einer pünktlichen Abfahrt um acht Uhr in Meppen erreichten wir bereits nach einer Stunde die Stadt Emmen in der Provinz Drenthe. Im Rathaus bei Kaffee und typischen holländischen Brötchen wurden wir vom Bürgermeister Cees Bijl begrüßt. Anhand einer Power-Point-Präsentation erhielten wir Einblick in die umfangreichen Arbeiten der Sanierung der Stadtmitte mit Neubau von Tiefgaragen sowie eines Tunnes im Zuge der Hauptdurchgangsstraße. Dieser vierspurige „Hondsrugweg“ verläuft zukünftig unterhalb des neuen weiträumigen und verkehrsfreien Marktplatzes und des Rathauses. Westlich des Marktplatzes entsteht das neue Theater der Stadt. Wer den „Dierenpark Emmen“ kennt, sollte sicherlich nicht versäumen, den neuen „Wildlands Adventure Zoo Emmen“ ab 2016 zu besuchen, der am westlichen Stadtrand hinter dem neuen Theater in einer Größe von rund 33 Hektar erbaut wird. In zwei Gruppen aufgeteilt konnten wir anschließend die Bauarbeiten vor Ort besichtigen. Besonderes Interesse galt der Tunnelwandherstellung. Hier wird mit einem Fräs-Misch-Verfahren ein Wasser-Zement-Gemisch eingebracht, das mit dem vorhandenen Boden (Sand/Lehm) aushärtet. Für einen herrlichen Überblick auf die zukünftige Zooanlage fuhren wir auf die Dachterrasse eines siebenstöckigen Hauses. Hier erhielten wir fachkundige Erläuterungen zum neuen Zoo mit seinen vielfältigen Eventmöglichkeiten. Pünktlich um zwölf Uhr ging unsere Fahrt weiter in Richtung Groningen. In Groningen wird die Stadtautobahn komplett umgestaltet. Lichtsignalisierte Knotenpunkte werden durch neue Kreisverkehrsplätze ersetzt. Brücken werden angehoben oder durch Neubauten ersetzt. Hierbei ist der Neubau einer Kanalbrücke unter Verkehr besonders erwähnenswert, da hier die vorhandene Brücke als Leergerüststütze für den Neubau genutzt wird. Nordseeleitungen zu den Umschlagterminals für Europa 44 | VSVI-Information April 2015 Das Gesamtbauvolumen beträgt 500 Millionen Euro. Geld, das aus dem nicht gebauten Magnetbahn-Transrapid-Projekt stammt. Einen besonderen Dank für die Kontakte und die Organisation gilt unserem Neumitglied Drs. Ing. Gerald Roelfes, Geschäftsführer des Städterings Zwolle/Emsland. Zum Abschluss des ersten Exkursionstages wurde ein gemeinsames Abendessen im Hotel Faldernpoort in Emden eingenommen. Auch für den Gedankenaustausch gab es abends reichlich Gelegenheit. Am zweiten Tag unserer Exkursion wurde der Neubau des Erdgasterminals in Emden besichtigt. Das norwegische Staatsunternehmen GASSCO liefert seit 1977 Gas über das Norsea-Gasterminal (NGT) in Emden. Norwegisches Gas wird über eine Reihe von Pipelines nach Nordeuropa zu den Umschlagsterminals nach Großbritannien, Frankreich, Belgien und Deutschland transportiert. Die in die Jahre gekommene Anlage soll durch eine neue NGT-Anlage ab 2015 ersetzt werden. Im März 2013 erhielt die Linde Group, ein weltweit führendes Gase- und Engineering Unternehmen, den Auftrag zum Bau der neuen NGT-Anlage. Die Arbeiten zur Planung und die Beschaffung dieses 260-Millionen-Euro-Auftrages werden durch die Linde Engineering Dresden durchgeführt. Linde Engineering Dresden beauftragte die Bauunternehmung Mainka GmbH & Co. im Oktober 2013 mit der Durchführung der Erd-, Beton- und Straßenbauarbeiten. Zu den Hauptaufgaben der Firma Mainka zählen neben den Erdarbeiten von 130.000 Kubikmeter die Straßenbauarbeiten mit 120.000 Tonnen Mineralgemisch sowie rund 23.000 Quadratmeter Asphaltarbeiten. Bezirksgruppe Emsland Für die Anlagenteile werden circa 7.500 Tonnen Betonfertigteile und circa 10.000 Kubikmeter Ortbeton verbaut. Neben der reinen Bautätigkeit liegt ein besonderer Schwerpunkt bei der Abwicklung solcher Großprojekte in der Arbeitssicherheit und Arbeitsvorbereitung. Jeder Mitarbeiter erhält eine halbstündige Baustelleneinweisung, eine zweistündige Linde-Projektunterweisung und hat eine vierstündige Unterweisung einschließlich Prüfung abzu- legen. Alle eingesetzten Baugeräte werden durch die Firma Linde überprüft. Die Anschläger und Maschinisten erhalten regelmäßige Schulungen. Arbeitsbühnen werden turnusmäßig gegen Absturz geprüft. Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist ständig am Mann zu führen. Zur Arbeitsvorbereitung gehören tägliche „Coordination Meetings“. Zu jeder Arbeit gehört eine Arbeitsfreigabe. Im Schnitt sind das 50 am Tag. Nach Übernahme der PSA ging es in zwei Gruppen über das weitläufige Gelände. Die Arbeiten wurden im Dezember 2013 begonnen und sind im April 2015 abzuschließen. Ein besonderer Dank gilt hier Werner Molde, Geschäftsführer der Firma Mainka, für die Organisation, diese außergewöhnliche Baustelle zu besichtigen sowie Ingo Sperber, verantwortlicher Bauleiter vor Ort mit seinen Mitarbeitern. Ernst Kock NGT Emden Einbau PE-Löschwasserschacht Das Schaltanlagengebäude Klinkerfassade als Fertigteil Kabelkanal in Fertigteilbauweise Gruppenbild zum Abschluss der Exkursion VSVI-Information April 2015 | 45 Bezirksgruppe Emsland Halbtagsexkursion zu den Klasmann – Deilmann Werken im emsländischen Groß Hesepe Als letzte Veranstaltung in 2014 besichtigte die VSVI-Bezirksgruppe Emsland die Klasmann – Deilmann Werke in Groß Hesepe. 35 Mitglieder konnte der Vorsitzende Detlev Thieke am Nachmittag des 16. Oktober 2014 begrüßen. Klasmann – Deilmann ist die führende Unternehmensgruppe der internationalen Substratindustrie mit zahlreichen Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in Europa, Asien und Amerika. Die Kultursubstrate bilden überall auf der Welt die wesentliche Grundlage für das Wachstum von Pflanzen für den Produktionsgartenbau. Kerngeschäftsfelder der Klasmann – Deilmann Gruppe sind die Gewinnung von Torfrohstoffen, die Herstellung von Holzfasern und Grünkompost sowie die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von Kultursubstraten. Nach einem Film- und Diavortrag durch den Werksleiter Michael Perschel besichtigten wir das Betriebsgelände und erkundeten dann mit mehreren Kleinbussen das riesige Abbaugelände westlich der Autobahn A31. Gegenwärtig nutzt Klasmann – Deilmann in Niedersachsen Treffpunkt an der Kreisstraße 232 Abbaufläche, Torf soweit das Auge reicht 46 | VSVI-Information April 2015 rund 3.380 Hektar Abbauflächen, die entweder in Eigentum des Unternehmers stehen oder vom Land Niedersachsen beziehungsweise von privaten Grundstückseigentümern gepachtet wurden. In Abhängigkeit von der genutzten Abbaumethode kann die Rohstoffgewinnung auf einer Fläche mehrere Jahrzehnte dauern. Nach Beendigung des Torfabbaus verbleibt auf den Gewinnungsflächen mindestens die gesetzliche Resttorfmächtigkeit. Für die anschließende Folgenutzung gibt es grundsätzlich vier verschiedene Optionen. Welche davon im Einzelfall umgesetzt wird, legen die zuständigen Behörden bereits vor Beginn der Rohstoffgewinnung in den Genehmigungsdokumenten fest. Die wichtigste Art der Folgenutzung in Deutschland ist die Wiedervernässung. Nach Beendigung des Torfabbaus werden die ehemaligen Abbauflächen planiert und die Entwässerungsgräben verfüllt. Ziel der Wiedervernässung ist es, Torfmoose und andere für das Moor charakteristische Pflanzen wie das Wollgras wieder anzu- siedeln. Somit kann eine wiedervernässte Fläche zur Vielfalt der Ökosysteme beitragen und erneut landschaftsprägend werden. Bei der natürlichen Sukzession werden ehemalige Abbauflächen planiert und Gräben wieder verfüllt. Ohne weitere Maßnahmen werden die Flächen dem sich einstellenden Aufwuchs überlassen. In waldarmen Gebieten ist die Aufforstung ehemaliger Abbauflächen ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Die landwirtschaftliche Folgenutzung erfolgt heutzutage nur noch in seltenen Fällen. Bei der „norddeutschen Sandmischkultur“ wird die Resttorfschicht mit der darunter liegenden Ortschicht umgebrochen und der Landwirtschaft als Nutzfläche zurückgegeben. Das riesige Gelände westlich der A31 hatte aber auch noch Anderes zu bieten. Herr Voigt von der Firma Exxon Mobil stieß im Gelände zu unserer Gruppe. Seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wird im westlichen Emsland und der Grafschaft Bentheim Öl gefördert. Zur Zeit fördern 180 Pumpen täglich bis zu 500 Tonnen Öl/Wassergemische zu Tage. Dieses wird nach einer ersten Aufbereitung in Geeste über Erdleitungen direkt zur Raffinerie Holthausen bei Lingen zur endgültigen Verarbeitung transportiert. Nach einer interessanten Freiluftveranstaltung schloss die Exkursion mit einem Imbiss in der firmeneigenen Jagdhütte. Einen besonderen Dank für die Organisation sowie die Bewirtung an unser Mitglied Jochen Brandewiede und Gattin. Ernst Kock Wiedervernässte Flächen Rückgabe an die Natur Bezirksgruppe Nienburg Frühherbstliche Mehrtagesexkursion in den Ostharz Am letzten Septemberwochenende des Jahres 2014 wurde – nach mehrjähriger Abstinenz – wieder eine Mehrtagesexkursion der Bezirksgruppe Nienburg durchgeführt. Lange wurden mögliche Ziele einer entsprechenden Fahrt überlegt. Denn viele Orte und Regionen im In- und Ausland wurden bereits bereist. Schlussendlich wurde als Ziel der Ostharz ausgewählt, da Nahes bekanntlich nicht immer bekannt sein muss. So begab sich die kleine Reisegruppe an einem Freitagmorgen in privaten Fahrgemeinschaften zuerst nach Rübeland in die Nähe von Wernigerode. Dort besichtigten wir unter der fachkundigen Anleitung des Bauüberwachers der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, René Franke, die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Rübeland im Zuge der Bundesstraße 27 und lernten die wohl beste „Baubude“ Deutschlands kennen – untergebracht im alten Rübeländer Bahnhofsgebäude. In mehreren Abschnitten wird dort eine neue Brücke über die Bode, ein neuer Kreuzungsbereich mit einer Gleis- sowie Fußgängerquerung gebaut und damit unter anderem die Zuwegung zur sehr bekannten „Hermannshöhle“ verbessert. Besonderheit bei diesem Bauprojekt ist, dass der parallel zur Zufahrtsstraße neu verlaufende Fußweg nicht direkt an der Straße gebaut werden kann, sondern um einen Felsen, den sogenannten Bärenfelsen, als Hängekonstruktion herumgeführt werden muss, da der Felsen aufgrund seiner kulturellen Bedeutung nicht zurückgebaut werden darf. Beeindruckend war für uns alle, wie viele unterschiedliche Aspekte beachtet werden mussten. Hiernach folgte eine Besichtigung der Rappbodetalsperre, welche mit 106 Meter Höhe die höchste Talsperre Deutschlands ist. Sie dient vor allem dem Hochwasserschutz, aber auch der Stromerzeugung und der Trinkwasserversorgung. Hieran schloss sich eine Floßfahrt auf dem Wendefurther Stausee mit einem leckeren Forellenessen bei windig-regnerischem Wetter an. Am Samstagmorgen – das Wetter war wie ausgewechselt - erfolgte ein Ausflug in die historische Altstadt von Quedlinburg, die seit 1994 auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste verzeichnet ist und auch Bauingenieuren aufgrund ihrer herrlichen Architektur ein „Grinsen“ ins Gesicht bringt. Bauarbeiten am Bärenfelsen in Rübeland Die Rappbodetalsperre, Deutschlands höchste Talsperre Ein Teil der Gruppe auf Entdeckungstour in Quedlinburg Blick vom Hexentanzplatz ins Bodetal und zum Brocken VSVI-Information April 2015 | 47 Bezirksgruppe Nienburg Am Nachmittag folgte dann der zweite kulturelle Höhepunkt, der Besuch der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode, die eines der bedeutendsten ottonischen Denkmäler Deutschlands ist und bereits 961 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heutzutage befindet sich die Stiftskirche weitgehend im ursprünglichen Zustand des zehnten Jahrhunderts. Am Sonntagmorgen – bei wiederum schönstem Wetter – durfte natürlich der Besuch des „Hexentanzplatzes“ oberhalb der Stadt Thale nicht fehlen. Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick über das Bodetal und auf den Brocken. Die Landschaft machte Geschmack auf eine Wanderung, wofür uns aber leider bei dieser Reise die Zeit fehlte. schweifen, um schöne Landschaften und Sehenswürdigkeiten erleben zu können. Leider kann man an einem Wochenende nicht alle Sehenswürdigkeiten des Harzes besichtigen – oder etwa doch? Am Sonntag machten wir zum Abschluss einen Abstecher in den Miniaturenpark Wernigerode. Im Maßstab 1:50 werden dort besondere Sehenswürdigkeiten des Harzes ausgestellt, unter anderem die Kaiserpfalz Goslar, der Halberstädter Dom sowie das Wernigeröder Rathaus. Ein großer Dank geht an unseren Vorsitzenden Uwe Lange für die sehr gute Planung und Durchführung der Reise sowie an die VSVI-Bezirksgruppe Halberstadt für die Einladung und den herzlichen Empfang. Auch 2015 wird wieder eine Mehrtagesexkursion der Bezirksgruppe stattfinden. Wir sind schon sehr gespannt, welche uns unbekannte Region Deutschlands dann auf uns wartet … Als Fazit kann nur gesagt werden: man muss nicht immer in die Ferne Martin Gerdes Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2015 Der neue Vorstand hatte zur Jahreshauptversammlung in das Restaurant „Am Bürgerpark“ alle Mitglieder bereits sehr früh eingeladen. Leider konnten aus gesundheitlichen Gründen (Grippewelle) und so weiter nur 25 Prozent der Mitglieder aktiv teilnehmen. Der Mitgliederbestand wurde mit 64 Personen festgestellt. Die vorliegende Tagesordnung wurde ohne weitere Ergänzungen angenommen und somit konnte der Erste Vorsitzende Uwe Lange die Sitzung pünktlich mit der offiziellen Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit eröffnen. Mit dem Bericht über die Aktivitäten und die Situation des vergangenen Jahres wurde nochmals an die gelungene Adventsveranstaltung mit Kegeln, Ehrungen, Geburtstagsgratulationen und den gemeinsamen Festessen erinnert. Der Zweite Vorsitzende Martin Gerdes war mit dem Bericht über die Jahresexkursion 2014 nach SachsenAnhalt mit Wernigerode, Halberstadt, Quedlinburg und Gernrode beauftragt. Die Halbtagesexkursion zum Kalksand- steinwerk wurde erwähnt und von der erweiterten Vorstandssitzung der Landesvereinigung mit Stadtrundgang in Nienburg berichtet. Weitere Teilnahmen an den Vorstandstreffen fanden statt mit kurzem Bericht über die Mitgliedschaft in der BSVI. Eine Diskussion zu den VSVI-Fachstudienreisen der Landesvereinigung wurde angeregt, aber mit Blick auf die Landesvereinigung abgeschlossen. Der Kassenbericht vom Kassenwart Rolf Schuster zeigt ein erfreuliches Ergebnis des vorhandenen Kassenbestandes, Unser Erster Vorsitzende Uwe Lange bei der Begrüßung 48 | VSVI-Information April 2015 Gratulation zum 75. Geburtstag, v.l. Hermann Elling, Rolf Schuster Bezirksgruppe Nienburg trotz der durchgeführten Veranstaltungen und der erforderlichen Ausgaben im Rechnungsjahr 2014. Die Kassenprüfung durch Lutz Wittmershaus und Gerd Winkel führte zu keinen Beanstandungen, und somit konnte der Vorstand entlastet werden. Bei der erforderlichen Neuwahl eines Kassenprüfers stellte sich Fritz Fangmann zur Verfügung und wurde dafür einstimmig gewählt. Bei der Vorschau auf das neue Jahr wurden Vorschläge für diverse Tagesexkursionen im heimischen Raum wie „frischli, Rehburg“, Wasserverband, Moorführungen und so weiter einge- bracht. Hierfür werden dann vom Vorstand an alle Mitglieder die entsprechenden Einladungen noch erfolgen. Für die jährliche mehrtägige Exkursion ist eine Fahrt in das Eichsfeld mit Baustellenbesichtigungen und Kulturveranstaltungen im Raum Göttingen, Heiligenstadt, Duderstadt angedacht, die im Oktober stattfinden soll. Unter dem Punkt Ehrungen wurde den Kollegen Fritz Fangmann zum 80. Geburtstag sowie Hermann Elling und Friedel Berghorn zum 75. Geburtstag gratuliert. Unter Verschiedenes wird von unserem Senior Heinz Levetzow, Delmenhorst, ein Schreiben verlesen, in dem er uns seine Grüße übermittelt und mitteilt, dass er trotz Anmeldung wegen der Grippe leider nicht teilnehmen kann. Nach dem offiziellem Teil wird zum kulinarischen Höhepunkt aus der Küche des Restaurants von der netten Bedienung das Essen aus Grünkohl mit Pinkel und allen möglichen deftigen Zutaten und diversen Getränken aufgetragen. Zur fortgeschrittenen Stunde wird mit einem Absacker die angeregte Unterhaltung abgeschlossen und der Heimweg angetreten. Friedel Berghorn Gratulation zum 80. Geburtstag, v.l. Fritz Fangmann, Glückwünsche für 50 Jahre Mitgliedschaft, v.l. Jürgen Reinhardt, Rolf Schuster Martin Gerdes, Uwe Lange Bezirksgruppe Northeim Mitgliederversammlung am 21. Januar 2015 Der Vorstand hatte zur Jahreshauptversammlung am 21. Januar 2015 in das Hotel Restaurant Schere in Northeim eingeladen. Bei der Mitgliederversammlung konnte der Erste Vorsitzende Horst Wegener 42 Mitglieder begrüßen. Horst Wegener informiert die Versammlung, dass es im Jahr 2014 keine verstorbenen Mitglieder gegeben hat. Im Anschluss nahmen Horst Wegener und Hendrik Weitemeier die diesjährigen Ehrungen vor. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Andreas Gleichfeld und Dieter Fischer, für 40-jährige Mitgliedschaft Jürgen Klepp, für 50jährige Mitgliedschaft Karl-Heinz Breme und Jochen Lüder geehrt. Es folgte ein Bericht, vorgetragen von unserem Ersten Vorsitzenden Horst Wegener, über die Aktivitäten aus der Landesvereinigung. Letztes Jahr fand zum ersten Mal mit uns als Ausrichter, wie beschlossen in Nichtwahljahren, die Jahresfahrt der Landesvereinigung und die Mitgliederversammlung an einem Tag statt. Bei diesem Pilotprojekt wurde die Baustelle BAB A7 im Bereich Seesen VSVI-Information April 2015 | 49 Bezirksgruppe Northeim besichtigt und die Mitgliederversammlung fand im „Hotel Freizeit In“ in Göttingen statt. Die Bezirksgruppe Northeim nahm an dieser Veranstaltung mit 31 Mitgliedern teil. Horst Wegener bedankte sich bei den Mitgliedern für die gute Beteiligung und bei den Mitgliedern des erweiterten Vorstandes für die gelungene Vorbereitung der Veranstaltung. Weiterhin wurden folgende Punkte angesprochen: Die Veranstaltungstermine aus dem Jahr 2014 und die bekannten aus dem Jahre 2015, die Mitgliederbewegung, Überarbeitung der Internetseite, Initiative Ingenieur- nachwuchs, Junge VSVI, Seminare, Einführung einer Vereinsnadel, Deutscher Ingenieurpreis 2015 und die Neuausrichtung der BSVI. Anschließend berichtete Horst Wegener im Rahmen seines Jahresberichtes über die vorjährigen Aktivitäten der Bezirksgruppe. Neben drei erweiterten Vorstandssitzungen fanden verschiedene Veranstaltungen statt. Am 23. April 2014 führten wir eine Halbtagesexkursion zu den Harzer Betonsteinwerken durch. An dieser Veranstaltung nahmen leider nur 13 Teilnehmer teil. Die Juni – Veranstaltung fand 2014 nicht statt, da wir die Geehrte Mitglieder, links nach rechts, Jürgen Klepp, Karl-Heinz Breme, Jochen Lüder, Horst Wegener (Erster Vorsitzender) Mitgliederversammlung der Landesvereinigung durchgeführt haben. Unsere Jahresexkursion führte uns vom 24. bis 27. Juli 2014 mit 25 Teilnehmern nach Holland. Unsere Herbstveranstaltung fand mit 21 Personen am 15. Oktober 2014 bei Stiebel Eltron in Holzminden statt. Die Mitgliederbewegung hat im Jahr 2014 leider ein negatives Vorzeichen. Zwei Ausschlüsse, drei Austritte, keine Verstorbenen und zwei Eintritte. Unsere Bezirksgruppe hat zum 31. Dezember 2014 134 Mitglieder. Es folgte der Kassenbericht, vorgetragen von Heiko Keppel. Vorschau auf die Aktivitäten im Jahr 2015: 15. April 2015 Halbtagsexkursion PS – Speicher Einbeck, 17. Juni 2015 BAB 44, 17. bis 19. Juli 2015 Jahresexkursion nach Hamburg und am 23. September 2015 zum Schacht Konrad. Weiterhin sind zwei erweiterte Vorstandssitzungen am 18. März und am 24. November 2015 geplant. Horst Wegener bedankte sich nochmals bei den Kolleginnen und Kollegen im Vorstand für die geleistete Arbeit und den Vorbereitungen und Durchführungen der einzelnen Veranstaltungen im Jahre 2014. Im Anschluss fand das traditionelle Grünkohlessen statt. Horst Wegener Jahresrückblick 2014 Am 23. April 2014 besichtigten wir mit 13 Teilnehmern die Harzer Betonwarenwerke in Vienenburg. Die im Jahre 1942 gegründete Firma hat drei Werke und zwar in Vienenburg, Wiedelah und in Hoym. In den Werken werden Produkte für den Straßenbau, den Gartenbau und die Abwassertechnik hergestellt. Für den Straßenbau werden Bordsteine Muldenrandsteine, Gossenläufer und viele verschiedene Sorten 50 | VSVI-Information April 2015 Pflaster produziert. Der Bereich Gartenbau umfasst die Produktion von Trockenmauern, Gartenplatten, Harzer Flor Steine und Palisaden. Letztendlich werden in der Abwassertechnik Betonrohre, Stahlbetonrohre, Schächte, Ribelith Beton (für Schmutzwasserkanäle) und Sonderbauwerke produziert und ausgeliefert. Bei der, von Thorsten Münch und Knut-Peter Savall, durchgeführten Werksbesichtigung, konnten wir im Werk Wiedelah die Pflastersteinproduktion und anschließend im Hauptwerk in Vienenburg die Herstellung von Betonrohren, Stahlbewehrung und Stahlbetonrohren sowie die Schachtherstellung miterleben. Anschließend besichtigten wir die Außenanlagen, die Lagerflächen für die Materialien und den Mustergarten. Die Abschlussbesprechung fand in dem Bürogebäude der Harzer Beton- Bezirksgruppe Northeim warenwerke statt. Dank an Hendrik Weitemeier für die Vorbereitung dieser Exkursion. Die Jahresexkursion 2014 der Bezirksgruppe Northeim führte uns vom 24. bis 27. Juli nach Holland in die schönen Städte Amsterdam und Rotterdam. Nachdem alle 25 Teilnehmer an den verschiedenen Haltepunkten ab 7.00 Uhr eingesammelt waren, ging es mit einem Reisebus der Firma Döring mit dem Busfahrer Uwe Hämmerich Richtung Amsterdam. Nach dem schon seit Jahren durchgeführten, von Cornelia Wegener vorbereiteten, rustikalen Frühstück am Bus erreichten wir gegen 16.00 Uhr die Stadt Amsterdam. Es folgten der geführte Stadtspaziergang und anschließend noch eine Stadtrundfahrt. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage war das Hotel Casa 400 im Zentrum von Amsterdam. Das gemeinsame Abendessen nahmen wir im Restaurant des Casa 400 ein. Am Freitag stand nach dem Frühstück ab 8.00 Uhr die Nordholland-Rundfahrt auf dem Programm. Nach guten drei Stunden Rundfahrt erreichten wir das Dorf Sint Maartenszee direkt an der Nordsee, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Anschließend führte uns die nächste Etappe zur Tulpenzucht „Fluwel’s Tulpenland“, ganz in der Nähe von Sint Maartenszee. Hier erfuhren wir eine ganze Menge über die Geschichte der Tulpe. Zum Abschluss des Tages stand eine Grachtenfahrt auf dem Programm. Das gemeinsame Abendessen nahmen wir wieder im Restaurant des Casa 400 ein. Der Abend war zur freien Verfügung. Man konnte das wiedereröffnete Rijksmuseum, das Van-Gogh-Museum besuchen oder einfach nur einen Einkaufsbummel in der P.C. Hooftstraat unternehmen. Der Samstag stand ganz im Zeichen Rotterdams. Wir führten in der zweitgrößten Stadt der Niederlande mit 618.000 Einwohnern eine Stadtrundfahrt, eine Schifffahrt durch Europas größten Frachthafen und die Besichtigung des Euromastes durch. Am Nachmittag besichtigten wir auf eigene Faust die Innenstadt. Abends fand in Amsterdam im Restaurant „Dauphine“ der gemeinsame gemütliche Abend statt. Am Sonntag traten wir nach dem Frühstück die Heimreise an. Als letzten Programmpunkt unserer viertägigen Reise besichtigten wir die Batavia Werft in Lelystad. Hier wurde in den Jahren 1985 bis 1995 die Batavia original nachgebaut. Die Batavia, welche 1628 in Dienst gestellt wurde, war ein Segelschiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, welches für den Transport von Gütern, wie Waffen, Backsteine, Gewürze, Textilien und chinesische Keramikartikel, vorgesehen war. Es lief 1629 auf seiner ersten Reise vor Australien auf ein Riff und sank. Auf dem 57 Meter langen und 11 Meter breiten Segelschiff waren 340 Mann Besatzung. Die Bewaffnung des Schiffes bestand unter anderem aus vierundzwanzig gusseisernen und acht bronzenen Kanonen. Es war wieder eine sehr schöne, von unserem Mitglied Hendrik Weitemeier Herstellung Bewehrung für Stahlbetonrohr Herstellung Betonrohre Abschlussbesprechung nach Werkführung Mittagspause Fluwel's Tulpenland VSVI-Information April 2015 | 51 Bezirksgruppe Northeim vorbereitete, Exkursion mit einer gesunden Mischung aus Programm und Freizeit. Wir freuen uns schon auf die Exkursion im Jahre 2015, welche uns dann nach Hamburg führen wird. Zur Herbstexkursion trafen wir uns am 15. Oktober 2014 mit 21 Personen in Holzminden. Wir besichtigten das Stiebel Eltron Werk. Der Leiter vom Schulungszentrum Albert Elberfeld führte uns mit einer Power Point Präsentation über die Geschichte der Firma Stiebel Eltron und in die vielfältige Herstellung von Gütern ein. Stiebel Eltron wurde 1924 gegründet, hat 3.000 Mitarbeiter, davon 2.000 in Deutschland und einen Jahresumsatz von 460 Millionen Euro. In Deutschland gibt es zwei Werke, in Holzminden und in Eschwege. Im Ausland gibt es drei Werke, in Slowenien, Thailand und in China. Die Geräteherstellung von Stiebel Eltron findet in den Bereichen Erneuerbare Energien (Wärmepumpen, Lüftung, Solar, Photovoltaik), Warmwasser (Durchlauferhitzer, Händetrockner), Klimaanlagen und Raumheizung (Fußboden- und Wandheizung) statt. Nach der Einführung wurde die Werksbesichtigung in dem Werk in Holzminden durchgeführt. Im Anschluss fand die Abschlussbesprechung im Schulungsraum statt. Bei dieser konnte bei Kaffee und Kuchen noch die eine oder andere Frage gestellt und Unklarheiten beseitigt werden. Dank an Hendrik Weitemeier für die Vorbereitung. Horst Wegener Bezirksgruppe Ostfriesland Fachexkursion – Besichtigung der Straßen- und Autobahnmeisterei Assen (Niederlande) eine von sieben Unterabteilungen der Niederländischen Straßenbauverwaltung welche ihren Sitz in Leeuwarden hat. Die Rijkswaterstaat erklärte uns in mehreren Vorträgen den Aufbau der niederländischen Straßenbauverwaltung, die Organisation des Straßenbetriebsdienstes, das Verkehrsmanagement, Unfallmanagement und den Winterdienst. Bereits die Besichtigung des Verwaltungsgebäudes war sehr interessant und ebenso wie beim Gehöft gibt es doch vieles, was sich von deutschen Meistereien unter- scheidet. Am sehr modern gestalteten Verwaltungsgebäude, in dem man nur Zugang erhält, wenn man die Security passiert hat, wurde viel Wert auf Kunst am Bau gelegt, so dass man keinesfalls von einem reinen Zweckbau sprechen kann. Auf dem Gehöft befindet sich eine sehr große Salzhalle, die von allen Seiten offen ist. Alle Winterdienstgeräte für die Betreuung im Bezirk stehen auf dem Gehöft. Neben der Streckenkontrolle, dem Unfalldienst und teilweise dem Winterdienst gibt es keine operativen Fotos: Heiko Schürmann Nachdem sich die Vorstände der VSVI Ostfriesland und der KIVI (Königliche Ingenieur-Vereinigung der Niederlande) jeweils 2013 in Aurich und in Emmen (NL) kennengelernt haben, sollte nun von beiden Seiten eine Veranstaltung organisiert werden. Am 10. April 2014 besichtigten wir deshalb im Rahmen unseres jährlichen Fachvortrages die Straßen- und Autobahnmeisterei der „Rijkswaterstaat Noord-Nederland, District Oost“ in Assen, Provinz Drenthe. Sie gehört zur Rijkswaterstaat Noord-Nederland, 52 | VSVI-Information April 2015 Bezirksgruppe Ostfriesland Aufgaben mehr, die direkt durch die Rijkswaterstaat durchgeführt werden. Der gesamte übrige Betriebsdienst wird über teilweise mehrjährige Verträge mit Privatfirmen abgewickelt. Im Wesentlichen handelt es sich um sogenannte Funktionsverträge, die nur im geringen Umfang durch die Rijkswaterstaat kontrolliert werden. Allerdings gibt es auch empfindliche Vertragsstrafen. Es wurde über das Projekt „Ausbau der N33 zwischen der A7 Zuidbroek und Assen“ gesprochen. Das mit 50 Millionen Euro disponierte Projekt wurde im Rahmen von PPP 4-spurig ausgebaut. Neben dem Straßenbau ist die Meisterei auch für Wasser- und Schifffahrt zuständig. In ihrem Bezirk unter anderem für den Starkenborgkanaal und Eemskanaal, sowie das östliche Wattenmeer. Ein Gegenbesuch bei einer deutschen Meisterei ist für 2015 geplant. Heiko Schürmann Radtour in Norddeich Bei bestem Radfahrwetter fuhren wir durch die Marsch bis an die Nordsee und danach zur Seehundstation im Nationalpark-Haus in Norddeich. Die Seehundstation ist eine leistungsfähige anerkannte Betreuungsstation für Meeressäuger. Zwischen 80 und 150 verwaiste Seehunde und vereinzelt auch Kegelrobben werden jährlich aufgezogen und in die Nordsee zurückgebracht. Die Station ist zuständig für das gesamte Niedersächsische Wattenmeer, das als Nationalpark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe, besonderen Schutz genießt. Unter fachkundiger Seehundstation Norddeich Führung konnten wir die artgerechte Aufzucht der kleinen Meeressäuger erleben. Durch Erläuterungen zu Biologie und Verhalten gewannen wir einen Eindruck von den Tieren, der sich in informativen und kindgerechten Erlebnis-Ausstellungen rund um den Lebensraum Wattenmeer vertiefen ließ. Fast 250.000 Besucher werden jährlich in der Seehundstation informiert. Nach der kurzen Rückfahrt konnten wir uns bei einem gemütlichen Grillen von der Tour erholen. Die Kinder hatten Spaß, einmal selbst einen Minibagger bedienen zu dürfen. Heiko Schürmann An der Nordsee Kinder auf dem Minibagger Fotos: Heiko Schürmann Am 15. Juni 2014 starteten wir unsere Radtour rund um Norddeich mit 22 Erwachsenen und zehn Kindern. Die Vorbereitung und Ausarbeitung der Radtour haben diesmal unter anderen die Ehepaare Tebben und Rüstmann gemacht, denen an dieser Stelle nochmals gedankt wird. VSVI-Information April 2015 | 53 Bezirksgruppe Ostfriesland Jahresabschlusstreffen 2014 Am 13. November 2014 fand das Jahresabschlusstreffen der Bezirksgruppe Ostfriesland im „Landhaus Feyen“ in Mittegroßefehn statt. Nach der Begrüßung durch unseren Ersten Vorsitzenden Hilko Kruse-Edenhuizen diskutierten wir über Themen wie Infrastruktur, demographischer Wandel und Ingenieur-Nachwuchs. Wir gedachten an unsere verstorbenen Mitglieder Helmut Schulze und Erich Steffens. Anschließend stellte Herr Kruse-Edenhuizen die geplanten Veranstaltungen für das Jahr 2015 vor. So wollen wir das Klinkerwerk in Nenndorf besichtigen, eine Radtour in Bereich Aurich mit Besichtigung des Energie-Erlebnis-Zentrums machen und eine Exkursion ins Elsass organisieren. Zusammenarbeit möchte sich der Vorstand herzlich bedanken. Wie gewohnt blickten wir an diesem Abend noch einmal auf das vergangene Jahr zurück und schauten uns dabei die Bilder der verschiedenen Aktivitäten an. Es wurden Fotos von unserer Besichtigung bei der Autobahnmeisterei Assen in den Niederlanden, der Radtour in Norddeich und unserer Exkursion in Aachen gezeigt. Mit einem gemütlichen Grünkohlessen mit Pinkel ließen wir den Abend ausklingen. Anschließend wurden die Jubilare geehrt: Bodo Starsberg für 40 Jahre Mitgliedschaft und Manfred Gerdes für 25 Jahre Mitgliedschaft, sowie in Abwesenheit Herr Borcherding. Als neue Mitglieder wurden Herr Rehmet, Herr Albers und Herr Meints begrüßt. Karl-Heinz Müller scheidet aus eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Für seine jahrelange konstruktive Heiko Schürmann Ehrung: 40 Jahre Bodo Starsberg Fotos: Heiko Schürmann Ehrung: 25 Jahre Manfred Gerdes 54 | VSVI-Information April 2015 Landesvereinigung Bremen Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder Mai bis August 2015 30 Jahre 60 Jahre 82 Jahre Juli Tobias Becker B.Sc. Sylvana Reinicke August Bernd Kannengießer Dipl.-Ing. Ludwig Stein Mai Dipl.-Ing. Friedrich Endlein Dipl.-Ing. Baumeister Erich Seifert 40 Jahre 70 Jahre Mai Dipl.-Ing. Marko Nitsche August Prof. Dipl.-Ing. Horst Bellmer Juni Dipl.-Ing. Ernst-Peter Heitmann Juni Dipl.-Ing. Ilka Nyga 81 Jahre 50 Jahre Juli Dipl.-Ing. Stefan Wiebesiek Mai Dipl.-Ing. Wilfried Janßen Dr.-Ing. Walter Ropers 25 Jahre Mitgliedschaft 89 Jahre August Dipl.-Ing. Georg Sliwka Neue Mitglieder Dezember 2014 bis April 2015 Martin Ernsing Gerold Menkens Dieter Paul Heiko Schüür Ludwig Stein 50 Jahre Mitgliedschaft Gottfried Stehnke Krmek, Nick Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH Mathea, Martin pb+ Ingenieurgruppe AG, Bremen Mintenbeck, Boris Strabag AG Pierer, Hendrik Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH Rabenhorst, Martin BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner Schulte, Arnold Student / Hochschule Bremen Ulbrich, Thomas uip ULBRICH INGENIEURPLANUNGEN Verstorbene Mitglieder Gerbracht, Erich (verstorben am 3.11.2014) Honkomp, Albert (verstorben am 4.12.2014) Lürman, Joachim (verstorben am 21.06.2014) VSVI-Information April 2015 | 55 Landesvereinigung Bremen Aktuell geplante Veranstaltungen und Exkursionen Terminankündigung – Mitgliederversammlung und Bremerhaven-Exkursion: 22. April 2015: In Verbindung mit der nächsten Mitgliederversammlung möchten wir eine Besichtigung des Containerterminals vornehmen und einen Vortrag zum Hafentunnel Cherbourger Straße in Bremerhaven präsentieren. Das konkrete Programm ist derzeit noch in der Planung – der Termin wurde jedoch bereits fixiert. Fachexkursion Bremerhaven mit Vortrag BAB A 20 mit IHK/Gondelprüfstand Deichhämme: Hinsichtlich dieser Thematik wird das dritte Quartal 2015 für eine Fachexkursion ins Auge gefasst. In Abhängigkeit vom Baufortschritt wird die Exkursion kurzfristig terminiert. Besichtigung des BSAG-Museums in Bremen-Sebaldsbrück – Voraussichtlicher Termin: Mitte 2015 Diese Fachexkursion ist geplant mit der Fahrt einer historischen Straßenbahn ab Domsheide zum Depot, einer Besichtigung des „Depots – dem Museum der Straßenbahn“ sowie evtl. einem Selbstversuch am „Behindertenparcours“. Fachexkursion ins Bau-ABC Rostrup/Bad Zwischenahn: Voraussichtlich im November 2015 soll analog zu 11/2014 wieder eine Fachexkursion ins Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn durchgeführt werden. Nachdem die Teilnahme bereits 2014 sehr gefragt war, soll erneut über die Weiterbildungs-möglichkeiten mit dem Schwerpunkt Asphaltstraßenbau informiert werden. Auch das eigenständige Bedienen und Fahren der Geräte soll nach Möglichkeit wieder angeboten werden. Bahnübergänge Oberneuland – Voraussichtlicher Termin: Mitte 2015 Auf Anregung aus dem Mitgliederkreis sollen Mitte 2015 die „Bahnübergänge in Oberneuland“ Ziel einer Fachexkursion sein. In Abhängigkeit vom Baufortschritt des Gondelprüfstandes wird die Exkursion kurzfristig terminiert. Weitere geplante /noch nicht terminierte Fachexkursionen der VSVI Bremen: Besichtigung Weserstadion/Hochwasserschutz Pauliner Marsch: Es wird überlegt, eine Besichtigung des Weserstadions mit Einbindung der Projekte Hochwasserschutz Pauliner Marsch und Verkehrskonzept Weser Stadion zu organisieren. 56 | VSVI-Information April 2015 Besichtigung BSAG-Werkstatt: Es wird überlegt, eine Besichtigung der BSAGWerkstatt auszuführen. Fachexkursion nach Verden: Schwerpunktthema dieser geplanten Fachexkursion soll die Brückenproblematik an der Aller sein. Darüber hinaus soll das Projekt „Umgestaltung Allerufer“ besichtigt werden. Ergänzend wird überlegt, die Rückfahrt mit der Bootslinie Verden-Bremen auszuführen. Geplante Mehrtagesexkursion 2015 Als Ziel für die Mehrtagesexkursion 2015 der VSVI Bremen wurde die Stadt Wolfsburg mit ihren vielfältigen und innovativen Infrastrukturmaßnahmen gewählt. Voraussichtlich wird die Exkursion zwei Tage dauern. Fixierte Details werden auf unserer Homepage kurzfristig aktualisert. Landesvereinigung Niedersachsen Veranstaltungen in Niedersachsen LANDESVEREINIGUNG NIEDERSACHSEN Siehe auch www.vsvi-niedersachsen.de 11. bis 13. September 2015 Exkursion nach Kopenhagen mit Besichtigung des Projektes FehmarnBelt in Puttgarden 13. bis 17. März 2015 Studienreise nach Marrakesch 12. Juni 2015 Mitgliederversammlung in Lüneburg Bezirksgruppe Braunschweig 7. Mai 2015 Jahreshauptversammlung in Braunschweig 8. bis 10. Oktober 2015 Exkursion nach Hamburg Bezirksgruppe Celle 30. April 2015 Tagesexkursion nach Hamburg 9. Juli 2015 Grillabend in Hermannsburg 6. bis 9. September 2015 Mehrtagesexkursion nach Rendsburg, Schleswig, Flensburg, Kiel September / Oktober 2015 Halbtagesexkursion „Allerinsel Celle“ Bezirksgruppe Lüneburg 23. April 2015 Halbtagsexkursion zur Hafencity Hamburg und anschließend abends Vortrag zur RPS durch das Ing.-Büro Odermann-Krause Bezirksgruppe Hameln Mai / Juni 2015 Matjesessen im Seehof-Restaurant Hameln, ggf. auch Spargelessen Anfang / Mitte Juli 2015 Baustellenbesichtigung K 73 n Klinikum Schaumburg in Ahnsen In den Sommerferien Inliner Schmutzwasserkanal Fischbecker Landstraße Termin sehr kurzfristig 18. September 2015 Teilnahme an der Studienfahrt der Landesvereinigung „Steelwind-Nordenham (begrenzte Teilnehmerzahl) Bezirksgruppe Hannover 4. Juni 2015 18 Uhr: „Spargel satt“ Gasthof Tegtmeyer, Resserstraße 1, Engelbostel 17. bis 20. September 2015 Mehrtagesexkursion nach Strasbourg, Frankreich 8. Oktober 2015 14 Uhr: Halbtagsexkursion Feuer- und Rettungswache 1 am Weidendamm in Hannover 26. November 2015 18 Uhr: Jahresabschluss mit Grünkohlbüfett Hotel Hennies. OT Altwarmbüchen 2. Februar 2016 17 Uhr: Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe mit Preisskat und Doppelkopfspiel Central-Hotel Kaiserhof, ErnstAugust-Platz 4 Bezirksgruppe Emsland 16. April 2015 Mitgliederversammlung in Helte, Gaststätte Röckers 20. Juni 2015 Sommerfest beim Kanucamp Lingen (Ems) Bezirksgruppe Northeim 15. April 2015 Halbtagsexkursion PS Speicher Einbeck 17. Juni 2015 Halbtagsexkursion BAB 44 17. bis 19. Juli 2015 Jahresexkursion nach Hamburg mit Partner 23. September 2015 Halbtagsexkursion Schacht Konrad Bezirksgruppe Oldenburg 29. bis 30. Mai 2015 Exkursion Harz 3. Juni 2015 Stammtisch im Etzhorner Krug 19. Juli 2015 Radtour der Bezirksgruppe 9. September 2015 Stammtisch im Etzhorner Krug Bei einem Treffen der Bezirksgruppenvorsitzenden wurde nochmals einmütig festgestellt, dass Gäste bei den Veranstaltungen aus anderen Bezirksgruppen stets willkommen sind. Von dieser Möglichkeit sollte im Sinne eines guten Zusammenhaltes unserer Vereinigung reger Gebrauch gemacht werden. VSVI-Information April 2015 | 57 Landesvereinigung Niedersachsen Veranstaltungen in Niedersachsen 9. Oktober 2015 Jahreshauptversammlung im Etzhorner Krug Bezirksgruppe Ostfriesland 7. Juni 2015 Radtour in Bereich Aurich 19. bis 23. Oktober 2015 Exkursion nach Strasbourg / Elsass 12. November 2015 Jahresabschlusstreffen mit Wahl des BG-Vorstandes in Großefehn Bezirksgruppe Stade 13. bis 16. Mai 2015 Studienreise nach Stockholm 5. Juni 2015 14.30 Uhr Mitgliederversammlung mit Neuwahlen in Bremervörde Bezirksgruppe Verden 29. April bis 2. Mai 2015 Viertägige Studienreise nach Bamberg mit Fach- und Kulturprogramm Anmeldeschluss ist der 1. Februar 2015 9. Juli 2015 Zweiter Stammtisch für Mitglieder und Gäste ab 14.00 Uhr Halbtagesexkursion zum Flughafen Bremen, Fachvortrag, Besichtigung und Ausklang Anmeldeschluss: 1. Mai 2015 Eine gesonderte Einladung wird noch verschickt. 26. November 2015 16.30 Uhr, dritter Stammtisch für Mitglieder und Gäste Fachvortrag, Rückblick 2015, Ausblick 2016 Ort: Akzent Hotel Höltje in Verden, Obere Straße 13-17 Landesvereinigung Bremen Adressen VSVI Bremen Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V. Vorstand www.vsvi-bremen.de Geschäftsstelle: Britta Berning Bürgermeister-SpittaAllee 18 28329 Bremen Tel. 0421 20349-133 Fax 0421 20349-34 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Markus Mey c/o BPR Beraten Planen Realisieren, Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner, Beratende Ingenieure mbB Ostertorstraße 38/39 28195 Bremen Tel. 0421 33502-0 Fax 0421 33502-33 2. Vorsitzender, Geschäftsführer Dipl.-Ing. Enno Wagener c/o Magistrat der Stadt Bremerhaven Amt für Straßen- und Brückenbau Fährstraße 20 27568 Bremenhaven Tel. 0471 590-2184 Fax 0471 590-2077 58 | VSVI-Information April 2015 Kassenführung Dipl.-Ing. Lars Keller c/o Winkler KG (GmbH & Co.) Hemelinger Hafendamm 22 28309 Bremen Tel. 0421 27743-0 Fax 0421 34690-54 Organisation und Veranstaltungen Dr.-Ing. Jens Ritter c/o pb+Ingenieurgruppe AG Henrich-Focke-Straße 13 28199 Bremen Tel. 0421 174 63-31 Fax 0421 174 63-33 Fortbildung, Wissenschaft und Nachwuchsförderung Prof. Dr.-Ing. Carsten-Wilm Müller c/o Hochschule Bremen Labor für Verkehrswesen und Städtebau (LaVeS) Neustadtswall 30, Gebäude AB, Raum 712, FB 3 28199 Bremen Tel. 0421 59 053-480 Fax 0421 59 053-479 Mitglied im AK Seminarleiter Niedersachsen/Bremen und im Koordinierungsausschuss Dipl.-Ing. Enno Wagener c/o Magistrat der Stadt Bremerhaven Amt für Straßen- und Brückenbau Fährstraße 20 27568 Bremenhaven Tel. 0471 590-2184 Fax 0471 590-2077 Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung Dipl.-Wirtsch.-Ing. Bernd Aschauer c/o August Reiners Bauunternehmen GmbH Arberger Hafendamm 16 28309 Bremen Tel.: 0421 4107-120 Fax: 0421 4107-123 Strategie und Nachwuchsförderung Dipl.-Ing. Brigitte Pieper c/o Amt für Straßen und Verkehr Herdentorsteinweg 49/50 28195 Bremen Tel. 0421 361-9300 Fax 0421 361-9448 VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06 01.04.2015 15:46 Uhr Seite 3 Adressen Geschäftsstelle: Martina Hoffmann Eichstraße 19 30161 Hannover Tel. 0511 / 32 53 60 Fax 0511 / 32 56 53 www.vsvi-niedersachsen.de [email protected] Präsidium Präsident und fachliche Fortbildung Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Markus Brockmann Rosenrotweg 3 31787 Hameln Tel. 05151 / 27849 tagsüber: Tel. 05151 / 607 178 Fax 05151 / 655 57 [email protected] Vizepräsident und Schatzmeister Dipl.-Ing. Hans Schnibbe c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG Koppelstraße 28 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel. 04791 / 802-19 [email protected] Geschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit und Verbindung zwischen Präsidium und Redaktion Dipl.-Ing. Matthias Kohl c/o Obermeyer Planen + Beraten GmbH Leisewitzstraße 37 a 30175 Hannover Tel. 0511 / 85 07 - 23 Fax 0511 / 85 07 - 70 [email protected] Berufsständische Fragen, Verbindung zwischen Präsidium und BSVI Dipl.-Ing. Joachim Grupe c/o KEMNA BAU Lohweg 42, 30559 Hannover Tel. 0511 / 16 99 07 - 0 Fax 0511 / 16 99 07 - 33 [email protected] Organisation und Veranstaltungen Dipl.-Ing. Volker Schäfer c/o Schäfer Consult Stieglitzstraße 23 26919 Brake Tel. 04401 / 93 65 29 Fax 04401 / 54 53 [email protected] Förderung des Ingenieurnachwuchses Dipl.-Ing. Lothar Griese c/o Ingenieurbüro Griese Wehderstraße 4 26123 Oldenburg Tel. 0441 / 3906 3980 Fax 0441 / 3906 3989 [email protected] Braunschweig 01 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Heiko Lange c/o NLStBV GB Gandersheim Stiftsfreiheit 3 37581 Bad Gandersheim Tel. 05382 / 95 34 00 Fax 05382 / 1043 Celle 02 1. Vorsitzender Dipl.-Ing.(FH)Siegmar Depping c/o SirameDes & S.DEPPING Consult, Trift 28 29342 Wienhausen Tel. 05149 / 98 70 71 Fax 05149 / 98 70 72 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Klaus Obert Am Brunnen 12 29229 Celle Tel./Fax 05141 / 5 11 92 Kassenwart Dipl.-Ing. Holger Gralher c/o Kreisstraßenmeisterei Langer Balkenweg 29331 Lachendorf Tel. 05141 / 9 16 66 40 Fax 05141 / 9 16 66 96 Schriftführer Dipl.-Ing. Dirk Rother, c/o Ingenieurgesellschaft Heidt & Peters mbH Sprengerstraße 38 c 29223 Celle Tel. 05141 / 93 88-50 Hameln 03 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Ralf Wilde c/o Stadt Hameln Rathausplatz 1 31785 Hameln Tel. 05151 / 202-1535 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Michael Warm c/o NLStBV GB Hameln Roseplatz 5 31787 Hameln Tel. 05151 / 607 - 156 Fax 05151 / 65 557 Redaktioneller Mitarbeiter Dipl.-Ing. Rudolf Traut Bückebergstraße 28 31789 Hameln Tel. 05151 / 14 566 Kassenwart Dipl.-Ing. Holger Smits c/o NLStBV GB Hameln Roseplatz 5 31787 Hameln Tel. 05151 / 607 - 148 Fax 05151 / 65 557 Hannover 04 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Stefan Grampler c/o Stadt Hannover Fachbereich Tiefbau Neue-Land-Straße 2 30625 Hannover Tel. 0511 / 168-48854 Fax 0511 / 168-48484 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Lutz Kirsch c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure und Planer Nürnberg Landschaftsstraße 3 30159 Hannover Tel. 0511 / 36599-27 Fax 0511 / 36599-78 Kassenwart Matthias Heimsoth c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure und Planer Nürnberg Landschaftsstraße 3 30159 Hannover Tel. 0511 / 36599-22 Fax 0511 / 36599-78 Hildesheim 05 1. Vorsitzender Dr.-Ing. Holger Pabsch c/o Ing. Büro Pabsch & Partner Barienroder Str. 23 31139 Hildesheim Tel. 05121 / 2094-0 2. Vorsitzender Michael Stein c/o KEMNA Bau Lohweg 44 30559 Hannover Tel. 0511 / 67699-0 Beisitzer Dipl.-Ing. Martin Keil c/o Stadt Hildesheim Markt 3 31134 Hildesheim Tel. 05121 / 301 - 36 12 Schrift- und Kassenführer Bauing. (grad.) Fritz Igel c/o NLSTBV GB Hannover Dorfstraße 17-19 30159 Hannover Tel. 0511 / 3 99 36 - 154 Fax 0511 / 3 99 36 - 299 Redaktioneller Mitarbeiter Andreas Gummert Haferkamp 11, 31061 Alfeld Tel. 0511 /30 34-24 18 (d) Fax 0511 /30 34-20 99 (d) Emsland 06 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Detlev Thieke Landkreis Emsland Fachbereich Straßenbau Ordeniederung 1 49716 Meppen Tel. 05931 / 44 15 66 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Jochen Brandewiede Ludwigstraße 22 49716 Meppen Tel. 05931 / 1 28 09 Schriftführer Dipl.-Ing. Ernst Kock NLStBV GB Lingen Straßenmeisterei Papenburg Oldenburger Straße 28 26871 Papenburg Tel. 04962 / 9 96 11-0 Kassenwart Dipl.-Ing. Werner Molde c/o Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co. Darmer Esch 74, 49811 Lingen Tel. 0591 / 800 06-618 Fax 0591 / 800 06-50 Lüneburg 07 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Growitz c/o Siemke und Co. Brücken und Ingenieurbau GmbH Büro Ebstorf Tel. 05822 / 94 78 950 Fax 05822 / 94 78 951 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Manuela KapakWendt c/o SM Uelzen Holdenstedter Straße 92 29525 Uelzen Tel. 0581 / 7 34 03 Fax 0581 / 1 48 43 Kassenwart Dipl.-Ing. Thomas Rohlfing c/o SM Dannenberg Lüneburger Straße 17 29451 Dannenberg Tel. 05861 / 975670 Fax 05861 / 9756777 Schriftführer Dipl.-Ing. André Novotny c/o Ing.-Büro Odermann Apfelallee 3 a 21337 Lüneburg Tel. 04131 / 86 340 Fax 04131 / 86 3410 Nienburg 08 Ostfriesland 12 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Uwe Lange Sonnengarten 14 31582 Nienburg Tel. 05021 / 5150 Fax 05021 / 602010 2. Vorsitzender B.Sc. Martin Gerdes An der Alpheide 29 31582 Nienburg Tel. 05021 / 912292 Kassenwart Dipl.-Ing.Rolf-Rainer Schuster Balger Straße 9 31609 Balge Tel. 04257 / 417 Redakteur Dipl.-Ing. Friedrich Berghorn Auf dem Acker 8 31592 Stolzenau Tel. 05765 / 94 27 28 Fax 05765 / 94 27 29 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Hilko KruseEdenhuizen, STRABAG AG Direktion Nordwest, Bereich Weser-Ems, Gruppe Aurich Raiffeisenstr. 7, 26603 Aurich Tel.: 04941 / 9 50 17 22 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Heiko Schürmann c/o NLStBV – GB Aurich Eschener Allee 31 26587 Aurich Tel.: 04941 / 9 51 - 253 und Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller c/o G. Koch GmbH & Co. An der Hössen 4a 26655 Westerstede Tel.: 04488 / 83 86 - 12 Schriftführer Dipl.-Ing. Christian Janssen Matthäi Bauunternehmen Sternkamp 14 26655 Westerstede Tel.: 04488 / 511 - 312 Kassenwart Dipl.-Ing. Arnold Buß c/o NLStBV - GB Aurich Eschener Allee 31 26587 Aurich Tel.: 04941 / 951 - 320 Northeim 09 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Horst Wegener c/o Eurovia Teerbau GmbH Lindenstraße 28 37520 Osterode Tel. 05522 / 5098-49 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Hendrik Weitemeier c/o Ingenieurbüro Weitemeier Kiefernweg 11 37127 Dransfeld Tel. 05502 / 9105611 Schriftführer Dipl.-Ing. Hans Heiko Keppel c/o Eurovia Teerbau GmbH Lindenstraße 28 37520 Osterode Tel. 05522 / 5098-32 Kassenwart Dipl.-Ing. Simone Reppin c/o NLStBV-Z Hannover Göttinger Chaussee 76 a 30453 Hannover Tel. 0511 / 30342611 Oldenburg 10 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch c/o Ingenieurbüro Hirsch Eike-von-Repkow-Straße 32a 26121 Oldenburg Tel. 0441 / 71248 Fax 0441 / 7775376 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Wilhelm Grünefeld c/o Wessels und Grünefeld Ingenieurberatung Böseler Straße 31 49681 Garrel Tel. 04474 / 505 23 0 Fax 04474 / 505 23 29 Schriftführer Dipl.-Ing. Arnd Würdemann c/o Gert Würdemann Straßenund Tiefbau GmbH Langenberger Straße 5 27798 Hude Tel. 04408 / 9221-0 Fax 04408 / 9221-17 Kassenwart Dipl.-Ing. Doris Ehrich c/o NLStBV GB Oldenburg Kaiserstraße 27 26122 Oldenburg Tel. 0441 / 2181 - 170 Osnabrück 11 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Jürgen Schmidt c/o Stadt Osnabrück FD Straßenbau Hasemauer 1 49074 Osnabrück Tel. 0541 / 323-42 21 Fax 0541 / 323-15 42 21 2. Vorsitzender und Schriftführer Dipl.-Ing. Horst Dallmann c/o Hermann Dallmann GmbH & Co. KG Wiesenweg 7 49565 Bramsche Tel. 05461 / 952-16 Fax 05461 / 952-70 Kassenwart Dipl.-Ing. Helmut Kattenbeck c/o Oevermann Verkehrswegebau GmbH Elbestraße 60 49090 Osnabrück Tel. 0541 / 69 118-10 Fax 0541 / 69 118-30 Stade 13 1. Vorsitzender + Schriftführer Dipl.-Ing. Ralf Patjens c/o NLSTBV GB Stade Harsefelder Straße 2 21680 Stade Tel. 04141 / 601 - 330 Fax 04141 / 601 - 397 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Ralf Mehrtens c/o Georg Mehrtens Ing.-Bau GmbH Industriestraße 8 27628 Bramstedt Tel. 04746 / 9199-0 Fax 04746 / 9199-10 Kassenwart Dipl.-Ing. Adrian Andres c/o AM Hittfeld Jesteburger Straße 35 21218 Seevetal-Hittfeld Tel. 04105 / 58050-0 Fax 04105 / 58050-18 Kultur und Information Dipl.-Ing. Jens Hinck c/o Matthäi Bauunternehmen Gnarrenburger Str. 195 27432 Bremervörde Tel. 04761 / 999-0 Fax 04761 / 5037 Verden 14 1. Vorsitzender Dipl.-Ing. Hans Schnibbe c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG Koppelstraße 28 27711 Osterholz-Scharmbeck Tel. 04791 / 802-19 [email protected] 2. Vorsitzender Dipl.-Ing. Ulrich Fricke c/o Kreisstraßenmeisterei Verden Schnuckenstall 1 27283 Verden/Aller Tel. 04231 / 64086 Fax 04231 / 68311 Schriftführer Dipl.-Ing. Ralph Bente c/o Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG Brandenburger Straße 9 30855 Langenhagen Büro: Verden/Aller Tel. 04231 / 766 227 Fax 04231 / 73475 Kassenwart Dipl.-Ing. Jens-Uwe Prütz c/o EMS-JADE MISCHWERKE GmbH KG. für Straßenbaustoffe In der Riede 11 49692 Cappeln Tel. 04471 / 88 01-19 Fax 04471 / 88 01-43 April 2015 Vereinigung der Straßenbauund Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V. 2. Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl Fachhochschule Lübeck University of Applied Sciences Fachbereich Bauwesen Labor für Verkehrswegebau Mönkhofer Weg 239 23562 Lübeck Tel. 0451 / 300-5133 Fax 0451 / 300-79 Organisation Dipl.-Ing. Edgar Hartwig c/o Volkswagen AG Werktechnik Tel. 05361 / 92 14 18 Fax 05361 / 95 72 14 18 Redakteur Dipl.-Ing. Hartmut Poggenklas Max-Planck-Straße 41 38104 Braunschweig Tel. 0531 / 37 32 32 Schrift- und Kassenführer Dipl.-Ing. Henning Römer c/o Fa. August Reiners Volkmaroder Straße 37 38104 Braunschweig Tel. 0531 / 23721 - 17 Fax 0531 / 23721 - 12 01.04.2015 15:46 Uhr Seite 4 Foto: © S.T.A.R.S. – fotolia.com VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06 Säulenplakate aus der Kampagne „Gib mir Acht“ zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt Hannover, siehe Beitrag ab Seite 22 Foto: © Landeshauptstadt Hannover
© Copyright 2024 ExpyDoc