Information - VSVI Niedersachsen

VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06
01.04.2015
15:46 Uhr
Seite 5
Nr. 1
Niedersachsen
Zeitschrift der Vereinigungen
der Straßenbau- und
Verkehrsingenieure in
Niedersachsen und Bremen
April 2015
Bremen
Information
w w w. v s v i - n i e d e r s a c h s e n . d e |
w w w. v s v i - b r e m e n . d e
| w w w. b s v i . d e
VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06
01.04.2015
15:46 Uhr
Seite 2
Inhalt
Editorial ■ ––––––––––––––––––––––––––––––––––––– 3
Aus dem Vorstand ■ –––––––––––––––––––––––––––– 4
Aktuelles ■
50 Millionen Euro für die Straßenerneuerung –––––––– 5
Nachwuchswerbung in Bremen und Hannover ––––––– 9
Junge VSVI ■
Stammtische der „Jungen VSVI“ Hannover ––––––––– 10
Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg ––––––––– 11
Schwerpunkt ■
Schwerpunkt Verkehrssicherheit –––––––––––––––––– 12
Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin –––––––––––– 13
Verkehrspsychologie in der Verkehrsplanung ––––––– 16
Interview zum Schwerpunkt Verkehrssicherheit ––––– 20
Kampagne zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Kindern –––––––––––––––––––––––––– 22
Verkehrssicherheit für Kinder –––––––––––––––––––– 25
Bemerkenswerte Ingenieurbauwerke ■
Verkehrsfreigaben im Jahr 2014 –––––––––––––––––– 27
Beispiele zur Straßenraumgestaltung ■
Schöne Straßen und Plätze –––––––––––––––––––––– 28
Seminarecho ■
Vergabe- und Bauvertragsrecht ––––––––––––––––––– 30
Landesvereinigung Niedersachsen ■
Geburtstage –––––––––––––––––––––––––––––––––– 34
25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft /
Neue Mitglieder ––––––––––––––––––––––––––––––– 35
Bezirksgruppen ■
Braunschweig
Neujahrstreffen im Gifhorner Schloss –––––––––––––– 37
Hameln
Reintjes Schiffs-Getriebe, weltweit im Einsatz ––––––– 38
Alle Jahre wieder beliebt: Neujahrsbegrüßung
mit Preis-Skat und Kegeln ––––––––––––––––––––––– 40
Hannover
Halbtagsexkursion zu Bauvorhaben der Gesellschaft
für Wohnen und Bauen Hannover GBH –––––––––––– 41
Jahresabschluss mit Grünkohlbuffet ––––––––––––––– 42
Jahreshauptversammlung – Vorstandswahl –
Kartenspiel ––––––––––––––––––––––––––––––––––– 43
Emsland
Zweitägige Exkursion nach Emmen und
Groningen (NL) und nach Emden ––––––––––––––––– 44
Halbtagsexkursion zu den Klasmann – Deilmann
Werken im emsländischen Groß Hesepe ––––––––––– 46
Nienburg
Frühherbstliche Mehrtagesexkursion in den Ostharz –– 47
Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2015 ––––– 48
Northeim
Mitgliederversammlung am 21. Januar 2015 –––––––– 49
Jahresrückblick 2014 ––––––––––––––––––––––––––– 50
Ostfriesland
Fachexkursion – Straßen-und Autobahnmeisterei
Assen (NL) –––––––––––––––––––––––––––––––––––– 52
Radtour in Norddeich ––––––––––––––––––––––––––– 53
Jahresabschlusstreffen 2014 ––––––––––––––––––––– 54
Landesvereinigung Bremen ■
Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder /
Verstorbene Mitglieder ––––––––––––––––––––––––– 55
Aktuell geplante Veranstaltungen und Exkursionen –– 56
Veranstaltungen ■ ––––––––––––––––––––––––––– 57
Impressum
Herausgeber:
Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen
e.V., Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien
Hansestadt Bremen e.V. und Gemeinschaft zur Förderung der fachlichen Fortbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V., Eichstraße 19, 30161 Hannover, Telefon 0511.32 53 60,
Fax 0511.32 56 53
Geschäftsstelle Niedersachsen: Martina Hoffmann, Eichstraße 19,
30161 Hannover, www.vsvi-niedersachsen.de
Geschäftsstelle Bremen: Britta Berning, Bgm.-Spitta-Allee 18,
28329 Bremen, www.vsvi-bremen.de
Bankverbindung VSVI Niedersachsen:
Deutsche Bank Hannover AG
IBAN DE98 2507 0024 0070 5079 00, BIC DEUTDEDBHAN
Bankverbindung VSVI Bremen:
Die Sparkasse Bremen AG
IBAN DE17 2905 0101 0001 7140 13, BIC SBREDE22
Spendenkonto Fördergemeinschaft VSVI Niedersachsen:
Deutsche Bank Hannover AG
IBAN DE51 2507 0024 0023 1225 00, BIC DEUTDEDBHAN
Redaktion: [email protected]
Dr. Joachim Göhlmann, Ulrich Kumlehn, Markus Mey, Thomas Pfeiffer,
Jens Pohl, Katja Pott, Malte Quakenack, Inga Wodecki
Gestaltung: Sabine Panse, dacorpo design, Hannover
Telefon 0173.60 55 081, ([email protected])
Druck: B·W·H GmbH
Copyright: Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Erscheinungsweise: Die VSVI-Information erscheint dreimal jährlich.
Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Der Redaktionsschluss für Nr. 2 / August 2015: 12. Juni 2015
In eigener Sache
Beitrittserklärung VSVI Niedersachsen –––––––––––– 36
Einzugsermächtigung VSVI Niedersachsen ––––––––– 36
VSVI-Adressen Bremen ––––––––––––––––––––––––– 58
VSVI-Adressen Niedersachsen ––––––––––––––––––– 59
Beilagenhinweis
• Kassenbericht
2014
• Einladung
Herbstexkursion
• Einladung
Mitgliederversammlung
Titelbild
Säulenplakate aus der Kampagne „Gib mir Acht“ zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt
Hannover, siehe Beitrag ab Seite 22
Foto: © Landeshauptstadt Hannover
Die mit dem Namen des Verfassers gezeichneten Artikel stellen nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion dar.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Am Beispiel des als Unfallschwerpunktes bekannten Kreisverkehrs
„Am Stern“ in Bremen wird auf den
Einfluss der Verkehrspsychologie in der
Verkehrsplanung eingegangen. Nach
Erstellung einer detaillierten Unfallanalyse wurden verkehrsplanerische
und -technische Änderungen vorgenommen, um die Verkehrssicherheit
an diesem Unfallschwerpunkt zu verbessern.
Nach dem schrecklichen Flugzeugunglück der Germanwings-Maschine in
Südfrankreich mit 150 Opfern stellt
sich die Frage nach der Sicherheit von
Flugreisen. Rein statistisch gesehen
sterben pro 100 Millionen Personenkilometer in der EU 0,035 Personen
durch einen Flugzeugabsturz, mit dem
Auto sind es 0,7 Tote. Damit ist die
Fahrt zum Flughafen immer noch
gefährlicher als der Flug selbst.
Doch um diese Sicherheit auf Straßen
und in Straßenbaustellen zu erhöhen,
arbeiten in unserem Lande täglich
viele Menschen und einige Beispiele
sind Inhalt des Schwerpunktes dieser
Ausgabe.
Aus der Sicht einer Sicherheitsauditorin
wird zum Beispiel die Einführung und
Umsetzung der mit dem Allgemeinen
Rundschreiben des Bundes (ARS)
26/1010 in nationales Recht umgesetzte europäische Richtlinie „Empfehlungen für das Sicherheitsaudit von
Straßen (ESA 2002) beschrieben.
Einer von mehreren anderen Artikeln
stellt die Sichtweise der Verkehrswacht
Bremerhaven e.V. zum obigen Thema
dar. Spannend, dass dies in einem
Interview der „Jungen VSVI“ mit
Stefan Rößler vom Magistrat der Stadt
Bremerhaven erfolgt.
All diese verkehrsplanerischen Entwicklungen können zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen, sie können
aber den Risikofaktor Mensch nicht
ausschließen. An diesem Punkt arbeiten unter anderem die Autohersteller
mit ihren Fahrerassistenzsystemen mit
dem Ziel, in mittlerer Zukunft das autonome Fahrzeug zu entwickeln. Auch
sehr interessant und sicher Gegenstand
eines Schwerpunktes in einer VSVIInformation der nächsten Jahre.
Zur Verkehrssicherheit tragen auch
Straßen mit intakten Oberflächen bei.
Gibt es vielleicht neue Wege, um
Straßen in einer Kommune schneller
als bislang instand zu setzen? Mit dem
aktuell in den Hannoverschen Medien
wieder „heiß“ diskutierten Thema
„Straßenerneuerung in Hannover“
abseits der Hauptverkehrsadern setzt
sich der Bericht von Jens Pohl
auseinander.
Dem wichtigen Thema Ingenieurnachwuchs widmet sich der Bericht unserer
Redaktionsmitglieder Inga Wodecki
und Markus Mey, die über die Nachwuchswerbung durch die Initiative
Ingenieurnachwuchs in Bremen und
den Verein Deutscher Ingenieure in
Hannover berichten.
Wie immer ergänzen interessante
Seminarberichte und aktuelle Informationen aus den Bezirksgruppen diese
Ausgabe, so dass wir hoffen, wieder
einmal eine interessante und abwechslungsreiche Info erstellt zu haben.
Zu guter Letzt möchten wir Sie noch
auf die beiliegende Einladung zu
unserer Mitgliederversammlung am
12. Juni 2015 in Lüneburg erinnern.
Dort werden auch die Studienreisen
der VSVI Landesvereinigung ein Thema
sein. Unser Präsidium hat sich kritisch
damit auseinandergesetzt und stellt die
zukünftige Durchführung der Reisen
zur Diskussion. Kommen Sie nach
Lüneburg, diskutieren Sie mit und
bringen Sie sich ein.
Wir hoffen, dass die Lektüre dieses
Heftes Sie wieder zu Kommentaren,
Reaktionen und Meinungen
ermuntert.
Malte Quakenack
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Niedersachsen: Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle Bremen: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr
[email protected]
VSVI-Information April 2015 | 3
Aus dem Vorstand
Mitteilungen aus dem Vorstand
Änderung des Vereinskodex:
Unser Vereinskodex dient dazu, dass
sich alle Mitglieder und diejenigen, die
es werden wollen, mit den positiven
Werten unseres Vereins vollends identifizieren können. Missverständliche oder
möglicherweise als negativ oder diskriminierend empfundene Formulierungen
können wir nicht gebrauchen.
Unser Mitglied Lars Keller hat angeregt,
eine Formulierung zu ändern, die offenbar nicht von allen positiv empfunden
wurde. „Wir wahren Loyalität gegenüber unseren Arbeitgebern und Auftraggebern.“ Im Kodex heißt es nun künftig: „Wir wahren Loyalität im Rahmen
unseres beruflichen Handelns.“
4 | VSVI-Information April 2015
Studienreisen der VSVILandesvereinigung
Seit vielen Jahrzehnten veranstaltet die
Landesvereinigung Studienreisen. In den
letzten Jahren sind diese zunehmend
kritisiert worden. Die Kritik richtete sich
gegen den Zeitpunkt der Reisen, deren
Dauer, den Reisepreis und dass nicht
genügend jüngere Mitglieder mitreisen
würden. Wir haben versucht auf diese
Kritik einzugehen, trotzdem sind die
Teilnehmerzahlen kontinuierlich gesunken. Der größte Kritikpunkt war letztlich
der Reisepreis.
Die Höhe des Reisepreises, mit dem wir
uns verstärkt auseinandergesetzt haben,
resultiert größtenteils aus der sehr
gehobenen Qualität der bisherigen Reisen. Es beginnt mit der Wahl der Hotels,
die bisher ausschließlich in der 5-Sterne
Kategorie sein sollten und reicht über
die Ausflüge nebst Mittagessen bis hin
zu organisierten Abendveranstaltungen.
In der Regel gab es keine Notwendigkeit, eigene Aktivitäten planen zu müssen. Dieses war bisher der Wunsch
derer, die mitgereist sind. Ich würde
hierzu den Begriff „5-Sterne-Rundum-
Sorglos-Paket“ benutzen. Das hat
natürlich seinen Preis.
Es muss noch angemerkt werden, dass
Reisen heute viel einfacher geworden ist
und man auch privat in jeden Winkel
der Erde reisen kann. Es bedarf kaum
noch besonderer Beziehungen, um an
bestimmte Orte gelangen zu können.
Und die niveauvollen Fahrten unserer
Bezirksgruppen haben ebenfalls interessante Ziele. Insofern ist es mittlerweile
eine große Herausforderung, spannende Ziele für die Studienreise der
Landesvereinigung zu finden.
Mit dieser Thematik haben wir uns im
Präsidium und im erweiterten Vorstand
intensiv auseinander gesetzt. Wir schlagen vor, künftig keine Studienreisen der
Landesvereinigung mehr anzubieten.
Hierüber wollen wir auf unserer nächsten Mitgliederversammlung diskutieren
und abstimmen lassen.
Auf der Abendveranstaltung der künftigen Mitgliederversammlungen wird es
aber dennoch eine attraktive Verlosung
geben, nur nicht mehr in Form einer
Reise.
Aktuelles
50 Millionen Euro für die Straßenerneuerung
in Hannover
Idee des Programms
Das Straßennetz der Landeshauptstadt
Hannover hat eine Länge von insgesamt zirka 1.300 Kilometern und ist mit
einem Infrastrukturvermögen von etwa
einer Milliarde Euro bewertet worden.
Aufgabe der Verwaltung ist es, die
Straßen und somit das Infrastrukturvermögen zu erhalten.
Das Straßennetz besteht aus verschiedenen technischen Aufbauten (Asphalt,
Pflaster), wobei diese im Laufe der Zeit
durch die Einwirkungen von Verkehr,
Klima und Aufgrabungen einem stetigen Substanzverlust unterliegen, der
sich anhand der Oberflächenschäden
darstellt. Oberflächenschäden können
unter anderem Unebenheiten, Risse
und Ausmagerungen sein.
Diesem Substanzverlust wird mit Erhaltungsmaßnahmen entgegengewirkt.
Unter Erhaltung sind folgende Maßnahmen zu verstehen:
• Unterhaltungsmaßnahmen,
wie beispielsweise das Abfräsen
von Verformungen
• Instandsetzungsmaßnahmen,
wie zum Beispiel Maßnahmen des
Deckenprogramms (Erneuerung der
Deckschicht)
• Erneuerungsmaßnahmen, beispielhaft
ist die Erneuerung des technischen
Aufbaus eines Straßenabschnitts
(Grunderneuerung).
Eine Erneuerung wird dann erforderlich, wenn aufgrund des Zustands
der Straße eine Unterhaltungsoder Instandsetzungsmaßnahme
technisch und wirtschaftlich nicht
mehr vertretbar ist.
Quelle: HAZ, 16.01.2014
Die Stadt Hannover beschreitet neue
Wege, um ihre Straßen nachhaltig zu
erneuern. Mit einem 50-Millionen-EuroProgramm sollen in den kommenden
Jahren hauptsächlich Straßen abseits
der Hauptverkehrsadern erneuert werden. Das Besondere dabei ist, dass die
Umsetzung der Maßnahmen von der
Auswahl der Straße bis zum Bauende
nur einen Teil der Zeit der bisherigen
Straßenerneuerungen beanspruchen
soll – wie das geht und ob das funktioniert, lesen Sie in diesem Artikel.
VSVI-Information April 2015 | 5
Aktuelles
Derzeit investiert der Fachbereich
Tiefbau jährlich rund 16,35 Millionen
Euro in die Straßenerhaltung (Sachund Personalkosten), nach den
gängigen Richtlinien der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) wäre für das Straßennetz der Stadt ein Finanzbedarf von
21,1 Millionen Euro erforderlich. Damit
ergibt sich eine jährliche Unterdeckung
bei der Straßenerhaltung von 4,75 Millionen Euro.
Im Rahmen des Sonderprogramms
soll dem aus der seit Jahren andauernden Unterdeckung der Kosten resultierenden Sanierungsstau entgegengewirkt und die Straßensubstanz
deutlich verbessert werden.
Die folgenden fünf Punkte charakterisieren die Idee:
1. In einem Fünfjahresprogramm soll
die Substanz der Straßen deutlich
verbessert werden. Insgesamt sollen
50 Millionen Euro (Sach- und Personalkosten) investiert werden.
Das entspricht Erneuerungen in
rund 200 Straßen. Das Programm
soll zusätzlich zu den anderen
Grunderneuerungen durchgeführt werden.
2. Abweichend zur bisherigen Vorgehensweise, bei der für Straßenerneuerungen auch immer
Veränderungen in der Querschnittsaufteilung realisiert wurden,
soll beim Sonderprogramm die
bestehende Straßengestaltung
nicht verändert werden. Dazu
wurden die potentiell zu erneuernden Straßen dahingehend geprüft,
ob sie eine auch heutigen Ansprüchen genügende Querschnittsaufteilung haben. Dann können sie
in das Sonderprogramm aufgenommen werden. Das bedeutet,
dass die Straße nach der Erneuerung
genauso aussieht wie vorher, nur in
einem bautechnisch neuwertigen
Zustand. Der Planungs- und
Abstimmungsaufwand kann damit
auf ein Minimum beschränkt werden. Das hat zur Konsequenz, dass
grundsätzlich keine Veränderungen
in den Straßen wie beispielsweise
zusätzliche Bäume, veränderte Parkstreifen oder insbesondere breitere
Nebenanlagen möglich sind!
Die im Sonderprogramm zu bearbeitenden Straßen sind überwiegend
„untergeordnete“ Straßen mit
schlechtem baulichem Zustand in
den Wohngebieten der Stadt.
3. Abweichend zur bisherigen Vorgehensweise, für jede Straßenerneuerung einen eigenen politischen Beschluss herbeizuführen,
ist eine Grundsatzdrucksache zu
Beginn des Programms vorgesehen.
Mit dieser Grundsatzdrucksache
wird die Verwaltung beauftragt,
innerhalb von fünf Jahren das
Thema Grunderneuerung im
Bestand mit einem jährlichen
Finanzvolumen von zehn Millionen
Euro (inkl. Personalkosten) umzusetzen. Ergänzend werden weitere
Sammeldrucksachen für jeweils
rund 50 Straßen vorgelegt, die
dann gemeinsam zur Umsetzung
beschlossen werden.
4. Zur Reduzierung des Aufwands bei
der Ausschreibung, Vergabe und
Bauabwicklung sollen jeweils
mehrere Straßen als Paket ausgeschrieben werden. Dadurch
können die Submissions- und Vergabestelle entlastet werden.
Außerdem gibt es in der Bauabwicklung insgesamt weniger
Vertragspartner, mit denen sich
Querschnittsprinzip
Der Querschnitt entspricht heutigen Anforderungen, der Zustand der Straße ist allerdings erneuerungsbedürftig.
6 | VSVI-Information April 2015
Aktuelles
die Bauleitung auseinander setzen
muss.
5. Da das geplante Programm zusätzlich zu den Arbeiten des Fachbereichs Tiefbau umgesetzt werden
soll, ist für die Realisierung des
Konzeptes zusätzliches Personal
erforderlich. Das Konzept wird mit
einer neuen Arbeitsgruppe abgewickelt, die im Wesentlichen aus
vier Personen besteht: zwei Ingenieure für die Planung, Ausschreibung und Bauoberleitung sowie
zwei Techniker für die örtliche
Bauüberwachung.
Bei dem Sonderprogramm geht es
ausdrücklich um den gesamten
Straßenquerschnitt. Es kann vorkommen, dass nur Nebenanlagen oder nur
die Fahrbahn erneuert werden, der
Regelfall ist allerdings die Erneuerung
des gesamten Querschnitts.
Für die Finanzierung wurden die Sachund Personalhaushaltsmittel ab 2014
in die Haushaltsplanung eingebracht.
Im ersten Jahr der Realisierung wird ein
reduzierter Haushaltsansatz in Höhe
von 4,5 Millionen Euro in den Finanzhaushalt eingebracht, da zunächst
Personal gewonnen und die Projekte
vorbereitet werden müssen, für
die Folgejahre sind im Finanzhaushalt
jeweils zehn Millionen Euro vorgesehen.
Eine Refinanzierung der Investitionen
erfolgt teilweise über die Straßenausbaubeitragssatzung. Es wird davon
ausgegangen, dass rund 50 Prozent
der Kosten von den Anliegern zu
tragen sind.
Erfahrungen mit der Umsetzung
Politische Beratung
Mit der Umsetzung des Sonderprogramms wurde Ende 2013 begonnen,
indem eine erste Liste mit 45
geeigneten Straßen durch die Fachverwaltung zusammengestellt wurde.
Gemeinsam mit der Grundsatzdrucksache sind die Straßen dann von Januar bis Mai 2014 in den politischen
Gremien diskutiert und beschlossen
worden. Im Rahmen der politischen
Beratung sind durch die Politik von
den vorgeschlagenen 45 Straßen
zehn gestrichen und acht neue
hinzugenommen worden, so dass
abschließend 43 Straßen auf der
ersten Liste stehen. Die politischen
Beratungen wurden intensiv von den
Anliegern der zu erneuernden Straßen
wie auch von der Presse begleitet. Ein
Verband von Haueigentümern hat
außerdem ein Gutachten in Auftrag
gegeben, in dem die Notwendigkeit
der Erneuerung der von der Fachverwaltung vorgeschlagenen Straßen in
Frage gestellt wurde.
Die Einschätzung des Gutachters hat
allerdings nicht zu einer Veränderung
der von der Verwaltung vorgelegten
Liste geführt.
Der teilweise erhebliche Widerstand
gegen die Straßenerneuerung einzelner
Straßen war erstaunlich. Eine intakte
Infrastruktur wird allgemein gefordert,
über den Sanierungsstau bei der
Verkehrsinfrastruktur wird in der
gesamten Republik gesprochen.
Wesentliche Fragestellungen bei der
Diskussion in Hannover waren in der
Regel die finanzielle Beteiligung der
Eigentümer der an der Straße liegenden Grundstücke (Grundlage ist die
Straßenausbaubeitragssatzung) sowie
der Vorwurf an die Verwaltung, die
Straßen in den vergangenen Jahren
nicht ausreichend durch Erhaltungsmaßnahmen gepflegt zu haben. Vom
Grundsatz her ging es dabei jeweils
Foto: Jens Pohl
Erneuerung mit den bestehenden Abmessungen
VSVI-Information April 2015 | 7
Aktuelles
um die Frage, wer die Erneuerung der
Straßen finanziert.
Für die politische Diskussion der folgenden Listen soll das Informationsverfahren für die Anlieger und Politik
angepasst werden. Im Rahmen einer
vorgezogenen Information der Anlieger
und Politik durch die Verwaltung soll
ausführlich über die Auswahl der zu
erneuernden Straßen gesprochen werden. Die politischen Vorlagen werden
erst rund sechs bis acht Wochen nach
der ersten Information in die Gremien
gegeben, so dass vor der ersten
Beratung ausreichend Zeit für die
Meinungsbildung besteht. Die
Entscheidung kann aber wiederum nur
für oder gegen eine Erneuerung sein.
Wenn Straßen für das Sonderprogramm abgelehnt werden, rutschen sie
automatisch in die „normale“ Grunderneuerung. Die Realisierung wird dann
noch etwas länger dauern.
Planung und Umsetzung der
Baumaßnahmen
Parallel zur politischen Beratung der
Grundsatzdrucksache hat sich die
Arbeitsgruppe formiert und mit den
Arbeiten (Grundlagenermittlung,
Leitungskoordinierung, …) für die
Umsetzung begonnen.
Ein wesentliches organisatorisches
Element sind die regelmäßigen
Teambesprechungen in der Arbeitsgruppe. Hier werden auf kurzem
Weg alle wesentlichen Informationen
untereinander ausgetauscht. Die
gesamte Gruppe ist auf dem gleichen
8 | VSVI-Information April 2015
Wissensstand und kann Erfahrungen
aus der aktuellen Arbeit zeitnah diskutieren und die Arbeiten anpassen.
Besonderes Augenmerk wurde auch
auf die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Fachdisziplinen gelegt.
Insbesondere bei den Vermessungsarbeiten für das Sonderprogramm
muss die Straße „anders“ aufgenommen werden, als bei einem Neubau.
Aus diesem Grund wurden die ersten
Vermessungen vom Planer mit dem
Vermessungstrupp gemeinsam
durchgeführt. Gleiches gilt für die
Baugrunduntersuchungen, bei denen
der Planer zunächst gemeinsam mit
dem Bohrtrupp die Entnahmepunkte
definiert. Zur weiteren Optimierung
wird jetzt noch das Georadarverfahren
zum Einsatz kommen, mit dem die
Anzahl der Probeentnahmen reduziert
werden soll. Ziel dieser anfänglich
intensiven Abstimmung ist immer,
dass der Aufwand bei allen Beteiligten
so gering wie möglich gehalten wird.
Die Herausforderung bei der Umsetzung der Maßnahmen ist nach wie
vor die Abstimmung mit den
Leitungsträgern. Auch beim Sonderprogramm soll vermieden werden,
dass kurz nach Fertigstellung der
neuen Straße Leitungsträger die Straße
wieder aufreißen. Die erforderlichen
fristgerechten Zu- oder Vorarbeiten
der Leitungsträger bleiben ein Problem.
Lösungsansätze sind hierbei, dass mit
einem Leitungsträger möglichst gemeinsame Ausschreibungen durchgeführt werden.
Erste Ergebnisse
Das Programm ist gut angelaufen,
die ersten Straßen sind bereits fertiggestellt. Nur sechs Monate nach
dem politischen Beschluss war die erste
Straße gebaut, weitere folgten und bis
Ende 2014 waren insgesamt zehn
Straßen mit einem Bauvolumen von
rund 2 Millionen Euro fertiggestellt,
beziehungsweise im Bau. Die weiteren
Straßen sind in der Vorbereitung und
werden 2015ff umgesetzt.
Die Ausschreibung von mehreren
Straßen als Paket, es wurde losweise
ausgeschrieben, hat sich ebenfalls
bewährt. Es kommt zwar vor, dass
nicht alle Lose an eine Baufirma
vergeben werden, das ist aber die
Ausnahme.
Sehr positiv sind auch die Reaktionen
der Anlieger in den Straßen. Während
im Rahmen der Diskussion überwiegend die kritisch negativen Stimmen zu hören waren, überraschten die
Anwohner der in der Öffentlichkeit am
stärksten diskutierten Straße die Bauarbeiter mit regelmäßigen Kaffee und
Plätzchen!
Aktuell ist die zweite Liste mit zu
erneuernden Straßen in der Abstimmung und politischen Diskussion. Die
bauliche Umsetzung wird kontinuierlich
erfolgen, sobald die politischen Beschlüsse vorliegen. Der Abschluss des
Programms ist für 2019 vorgesehen.
Jens Pohl
INROS LACKNER SE
Aktuelles
Nachwuchswerbung in Bremen und Hannover
Werbung für den Studiengang Bauingenieurwesen
Zum nunmehr siebten Mal beteiligten
sich die Hochschule Bremen und die
VSVI Bremen an der Berufsinformation
am Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße.
Die im Rahmen der Initiative Ingenieurnachwuchs (www.initiative-ingenieurnachwuchs.de) gestartete Werbung um
den Bauingenieurnachwuchs ist mittlerweile fester Bestandteil des Berufsinformationstages der Hochschule Bremen.
An dieser Bremer Schule werden Schülerinnen und Schüler mit technischem
Schwerpunkt unterrichtet, insofern
beste Voraussetzungen, um für den
Ingenieurstudiengang zu werben.
Professor Marc Gutermann, Hochschullehrer und Vorstandsmitglied der
Ingenieurkammer Bremen, und unser
Landesvorsitzender Markus Mey informierten interessierte Schülerinnen und
Schüler über Inhalte und Chancen
unseres Berufsfeldes. Ganz gleich, ob
im Hochbau oder bei der Verkehrsinfrastruktur, überall sind Bauingenieure
gefragt, die unsere Lebensräume
gestalten. Regelmäßig bestätigen Professor Marc Gutermann und unser Vorstandsmitglied Professor Carsten Müller, dass ehemalige Schülerinnen und
Schüler des Schulzentrums in den Studiengängen von der motivierenden
Wirkung dieser Veranstaltung berichten. Genug Ansporn, um auch in
Zukunft in dieser Angelegenheit aktiv
zu bleiben.
Zusammenarbeit mit dem VDI und dem
Projektteam der MINT-Initiativen auf
der Hannover Messe sowie der IdeenExpo seit nunmehr vier Jahren der
Berufs des Bauingenieurs vorgestellt.
MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft,
Technik und steht als Begriff für die
Förderung von Mädchen und Frauen
in Männerberufen.
Auch in Hannover wird seit einigen
Jahren Nachwuchswerbung, veranlasst
durch den Verein Deutscher Ingenieure
(VDI), betrieben. Hierzu unterstützt der
VDI regelmäßig das Berufsorientierungsseminar des Georg Büchner Gymnasiums in Seelze. Im November 2014
informierte Inga Wodecki in ihrer Funktion als Mitglied der VSVI Bremen und
der VSVI Niedersachsen sowie als Redaktionsmitglied der VSVI-Information
interessierte Schülerinnen und Schüler
über den Beruf des Bauingenieurs. Des
Weiteren wird durch Inga Wodecki in
Auch in den nächsten Jahren wird in
Niedersachsen und Bremen weiter der
Bedarf bestehen, dass wir unseren
Berufszweig bewerben und Interesse
dafür erzeugen, als Bauingenieurin
oder Bauingenieur Lebensräume mit
zu gestalten.
Inga Wodecki
BPR / VSVI Niedersachsen,
Markus Mey
BPR / VSVI Bremen
Inga Wodecki beim Berufe raten auf der Ideen Expo 2013
VSVI-Information April 2015 | 9
Stammtische der „Jungen VSVI“ Hannover
Wir in der Bezirksgruppe Hannover
können in dieser Ausgabe von drei
Stammtischen der Jungen VSVI berichten. Die Stammtische werden sehr
unterschiedlich besucht. Mal überwiegen die „Straßenbauer“ ein anderes
Mal sind mehr „Brückenbauer“ anwesend. Unsere Jungen VSVI’ler sind vielfältig und arbeiten in Baufirmen, Ingenieurbüros sowie Behörden. Wir
können mitteilen, dass unsere Stammtisch-Runde langsam aber stetig
wächst. Wir begrüßen immer gern
neue VSVI’ler in unserem Kreis. Jedes
neue Gesicht bringt andere Erfahrungen mit, das ist für alle Beteiligten
spannend. Manchmal kreuzen sich
die Wege beruflich oder man blickt auf
eine gemeinsame Studienzeit zurück,
so findet jeder schnell Anschluss.
Apropos Studienzeit: Studenten sind
bei den Stammtischen genauso gern
gesehen, wie Berufseinsteiger oder
Ingenieure mit ein paar Jahren Berufserfahrung.
Beim Stammtisch im Spätsommer war
die Beteiligung aufgrund der Urlaubszeit eher gering. Wir haben uns zu
Stammtisch im November v.l.n.r: Anne Niggemann, Constanze Hagenstein, Henrike Thape,
Christian Huwig, Tobias Mahneke, Inga Wodecki, Lars Federowski, Sebastian Keine
viert im „muscade“ getroffen. Der
November Stammtisch fand im „Enchilada“ statt. In lustiger Runde haben wir
unsere Erfahrungen als Bauingenieure
ausgetauscht. Bei dem Stammtisch
haben wir zwei neue Gesichter
begrüßt, insgesamt waren wir zu acht.
Im Februar trafen wir uns im Brauhaus.
Beim Stammtisch sind zwei neue
„Junge VSVI’ler“ zu unserer Runde hinzugekommen. Wir hatten dabei sogar
Besuch aus der Oldenburger Bezirksgruppe. Darüber haben wir uns sehr
gefreut. Standortübergreifende Besuche sind erwünscht. Das gemeinsame
Ziel unserer Jungen VSVI’en in Niedersachsen und Bremen ist die Vernetzung
und der Erfahrungsaustausch. Der
nächste Stammtisch in Hannover soll
im Frühjahr nach Ostern stattfinden,
ihr werdet rechtzeitig informiert
(siehe Info-Kasten).
Inga Wodecki
Stammtisch im Februar v.l.n.r: Leonard Schneider, Lars Federowski, Inga Wodecki,
Katja Pott, Henrike Thape, Constanze Hagenstein, Lukas Müller, Christoph Buchholz,
Andre Vinke
10 | VSVI-Information April 2015
Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg
Der erste Stammtisch der „Jungen VSVI“ Oldenburg fand am
29. Januar 2015 in der Cafe &
Bar Celona in Oldenburg statt.
Eine Lokalität, die wir bestimmt
mal wieder für den Stammtisch
aussuchen werden, denn das
gemütliche Flair und die zentrale
Lage sind auch für Stammtischneulinge leicht zu finden.
Die für das erste Treffen hohe
Teilnehmerzahl zeigt, dass die
jungen Mitglieder gern zu
unserem Stammtisch kommen.
Mit diesem Treffen haben wir
einen erfolgreichen Beginn für
den hoffentlich regen Interessenaustausch und gemeinsame Aktivitäten in Zukunft geschaffen.
Wir haben uns folgendes Ziel
gesetzt: Regelmäßige Treffen –
und die ein oder andere spannende, gemeinsame Aktivität! So
werden wir den nächsten Stammtisch für April 2015 anvisieren
(siehe Info-Kasten).
Hiermit möchten wir uns ganz herzlich
bei Wilhelm Grünefeld, dem Zweiten
Vorsitzenden der Bezirksgruppe Oldenburg, für den Besuch bedanken.
Oliver Schiester
Stammtisch Oldenburg v.l.n.r.: Rolf Janßen, Henning Leuchtmann, Oliver Schiester,
Ansgar Behrens, Jennifer Diek, Andre Vinke, Marco Witt, Thomas Hamer (nicht auf
dem Bild Wilhelm Grünefeld)
Stammtisch Bremen:
Stammtisch Oldenburg:
Informationen erhaltet ihr rechtzeitig per Mail aus der
Geschäftsstelle oder über den Facebook-Account der
Jungen VSVI Bremen. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an:
[email protected]
Voraussichtlich im April 2015. Informationen
erhaltet ihr rechtzeitig per Mail oder über den
Facebook-Account der Jungen VSVI Niedersachsen
bzw. die Internetseite der Bezirksgruppe
(www.vsvi-oldenburg.de). Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an:
[email protected]
Stammtisch Hannover:
Der nächste Stammtisch soll im Frühjahr, nach Ostern,
stattfinden. Informationen erhaltet ihr rechtzeitig per
Mail oder über den Facebook-Account der Jungen
VSVI Niedersachsen. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte schreibt eine E-Mail an:
[email protected]
VSVI-Information April 2015 | 11
Schwerpunkt
Schwerpunkt Verkehrssicherheit
Jeden Tag kann man in den Tageszeitungen von diversen Verkehrsunfällen
lesen. Man liest Titel wie „Motorradfahrer bei Unfall verletzt“, „33-Jähriger
stirbt bei Unfall auf der A2“ oder
„Lastwagen überfährt Radfahrer“.
Man wird das Gefühl nicht los, dass
die Straßen für ihre Nutzer immer
gefährlicher werden.
Viele beschweren sich, dass viel zu
schnell gefahren wird. Wenn sich dann
aber der Vorausfahrende an die
Geschwindigkeit hält, wird der ein
oder andere auch schnell unruhig, weil
man subjektiv nicht von der Stelle
kommt und fängt an zu drängeln,
wenn auch vielleicht ungewollt. Die
Radfahrer halten sich scheinbar an gar
keine Regeln. Sie fahren über rote
Ampeln, machen nicht deutlich, wo sie
hin wollen und sehen kann man die
Radfahrer auch nicht. Und schon muss
man an einer Ampel wieder ewig warten, bis auch die letzte mobilitätsbeeinträchtigte Person die Straße überquert
hat. Da quetscht sich der Motorradfahrer einfach überall dazwischen. Mit
diesen Vorurteilen könnte ich endlos
fortfahren.
Grund genug, etwas Sachlichkeit in
dieses Thema zu bringen. Daher
beleuchten wir mit unserem ersten
Schwerpunkt in diesem Jahr verschiedene Aspekte von Verkehrssicherheit
beziehungsweise Verkehrsunfällen.
Denn wir müssen uns die Fragen stellen, ob die Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr überfordert sind. In meinen
Augen können nicht alle Unfallbetei-
12 | VSVI-Information April 2015
ligte Opfer einer vermeintlich zunehmenden Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr sein. Liegt der Grund von
Unfällen also in der baulichen Beschaffenheit der Straßenanlagen? Werden
Straßenanlagen vielleicht doch zu sehr
mit Blick auf eine kleine Gruppe von
Verkehrsteilnehmern geplant? Oder
fehlt es schlichtweg an Aufklärungskampagnen für die jeweiligen Verkehrsteilnehmer?
Auch wenn ein Verkehrsteilnehmer es
sich nur schwer vorstellen mag, so
wird der Verkehrsraum für die Verkehrsteilnehmer geplant und auch
gebaut. Und Ulrike Sackarndt stellt
klar, dass dies auch in Hinblick auf alle
Verkehrsteilnehmer geschieht. In ihrem
Bericht „Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin“ beschreibt sie ihre präventive Arbeit und zeigt, welchen Nutzen
die Sicht einer außenstehenden Planerin mit einem ganzheitlichen Blick
während der Planungsphase haben
kann. Zudem gibt sie Beispiele wo
typische Defizite liegen.
Die Sicherheitsaudits werden allerdings erst seit 2010 und längst nicht
für jede Planung durchgeführt.
Daher entwickeln sich in der Regel
Knotenpunkte noch zu häufig zu
Unfallschwerpunkten. An dem Beispiel des Kreisverkehrsplatzes „Am
Stern“ in Bremen erläutert uns
Robert Bartsch, wie die Kollegen in
Bremen mit diesem Unfallschwerpunkt umgegangen sind und anhand
von Unfallanalyse, Konfliktbeobachtung und Fahraufgabenanalysen
Lösungsansätze entwickelt haben.
Dass sich mit dem Thema Verkehrssicherheit aber nicht nur Verkehrsplaner auseinander setzen, wird in dem
Interview mit Stefan Rößler deutlich.
Als Mitglied der Verkehrswacht
Bremerhaven erklärt er die Arbeit
dieses eingetragenen Vereins, mit
welchen Institutionen zusammengearbeitet wird und welche Aktionen für
mehr Sicherheit im Straßenverkehr
beitragen können.
Leider sind Kinder immer wieder
Unfallbeteiligte. Thomas Leidinger
berichtet, dass die Stadt Hannover im
Kinderunfallatlas der BAST sehr
schlecht abschneidet. Er erläutert die
Analyse speziell zu Kinderunfällen, die
daraus resultierende Maßnahmenfindung und das Handlungskonzept aus
den vielversprechendsten Maßnahmen. Die zwei Beispiele „Gib mir
Acht“ und die „Woche der Verkehrssicherheit“ sind dabei nur zwei konkrete Medienkampagnen, die zu mehr
Achtsamkeit im Straßenverkehr führen sollen.
Abschließend verdeutlicht Thomas
Pfeiffer, dass eine solche Kampagne
wie „Gib mir Acht“ auch wieder für
die Straßenplaner und Straßenbauer
von Belang ist. Er stellt ein Teilprojekt
dieser Kampagne vor, die die Straßenquerungen verkehrssicher gestalten
soll.
Aber lesen Sie selbst.
Katja Pott
Schwerpunkt
Erfahrungen einer Sicherheitsauditorin
Im Jahr 2002 sind die Empfehlungen
für das Sicherheitsaudit von Straßen
(ESAS 2002) erschienen. Mit dem Allgemeinen Rundschreiben des Bundes
(ARS) 26/2010 wurde die Europäische
Richtlinie aus dem Jahr 2008 in nationales Recht umgesetzt. Dies beinhaltet, dass die Durchführung eines
Sicherheitsaudits für alle Entwürfe
von Neu-, Um- und Ausbaumaßnah-
men an Bundesfernstraßen zu erfolgen hat; und empfohlen wird dies
auch für alle anderen Straßen im
Zuständigkeitsbereich.
Vor meiner Weiterbildung in 2009 zur
zertifizierten Sicherheitsauditorin in
Weimar war ich überzeugt, als langjährige Planerin alle verkehrssicherheitstechnischen Belange zu kennen
und natürlich auch zu berücksichtigen.
Ich glaube, das haben viele meiner
Kollegen auch so gesehen.
Durch die Zertifizierung habe ich aber
einen ganz anderen und besonderen
Blickwinkel bekommen.
Seit 2009 bestimmen die Verkehrssicherheit und das Auditieren von
vielen Maßnahmen meinen beruflichen Alltag.
Hier und auf den Seiten 14 und 15 einige Beispiele zum Vorentwurfs- und Verkehrsfreigabe-Audit:
Vorentwurfs-Audit
Gemeinde XY plant die Umgestaltung einer Einmündung zu einem Mini-Kreisverkehr. Der zuständige Sachbearbeiter hat mich beauftragt, ein Vorentwurfs-Audit zu erstellen. Das Bild zeigt nur einige der Defizite auf.
• keine ausreichenden Breiten für den Radfahrer und Fußgänger
• Die Fahrbeziehungen des Radfahrers sind nicht klar geregelt.
• Eckausrundungen des Kreisverkehrs sind zum Teil zu groß
• Ablenkung ist beim Kreisverkehr nicht ausreichend
• Befahrbarkeit der Einbahnstraße
• Breite Fahrbahnteiler
• Zufahrt innerhalb des Kreisverkehrs
• Lage des Fußgängerüberweges
VSVI-Information April 2015 | 13
Schwerpunkt
Grundsätzlich ist das Sicherheitsaudit
ein formalisiertes Verfahren, das heißt
es wird nach den in den ESAS vorgegebenen Regeln gearbeitet. Ich versetze mich in die Rolle aller Beteiligten, die die Straße benutzen könnten
und prüfe, ob alle verkehrssicherheitsrelevanten Punkte berücksichtigt
wurden. Es wird nicht nur aus dem
Blickwinkel des Kraftfahrers geschaut,
sondern für alle anderen auch, angefangen vom kleinsten bis zum ältesten Verkehrsteilnehmer. Also egal, ob
man als Fußgänger, Kinderwagenlenker, Rollator-Nutzer, Rollstuhlfahrer,
Sehbehinderter, Radfahrer oder
Kraftfahrzeugfahrer die Verkehrsanlage benutzt, sie sollte für alle
verkehrssicher sein. Ein Audit soll bei
jeder Baumaßnahme und bei der folgenden Verkehrsfreigabe erfolgen:
Planungsschritte: Vorplanung,
Vorentwurf, Ausführungsentwurf.
Am Anfang war die Skepsis groß.
Wann soll das gemacht werden? Was
will die von mir? Wieso soll das
gemacht werden? Ich brauch keinen,
der meine Arbeit kontrolliert. Das
waren nur einige Aussagen, die auftauchten.
In jedem Fachbereich meines Geschäftsbereiches habe ich das Sicherheitsaudit, meine Arbeitsweise, die
notwendigen Unterlagen für ein
Audit und den Ablauf vorgestellt.
Der Ablauf sieht im Geschäftsbereich
Osnabrück wie folgt aus:
Der Projektverantwortliche beauftragt
mich mit der Erstellung eines Audit
für die entsprechende Planungsphase
der Baumaßnahme. Nach Erstellung
des Auditberichtes erfolgt ein Übergabegespräch mit dem Projektverantwortlichen. Hier erläutere ich ausführlich die verschiedenen Defizite.
Anschließend erarbeitet dann der
Projektverantwortliche seine Stellungnahme zum Auditbericht.
Es gibt immer Details, die geändert
werden können, aber es gibt auch
einige Punkte, die nicht anders zu
lösen sind.
Mit der Stellungnahme dokumentiert
man, dass man sich mit den Kritikpunkten auseinander gesetzt und
diese entsprechend abgewogen hat.
Nach den ersten Auditberichten hatte
sich die Aufregung bereits gelegt.
Meine Kollegen erkannten, dass ich
sie nicht kontrollieren wollte, sondern
wirklich Punkte aufdeckte, an die sie
nicht gedacht haben beziehungs-
Verkehrsfreigabe-Audit
Bei einem Verkehrsfreigabe-Audit liegen die Defizite größtenteils in den Bereichen Markierung und Beschilderung.
Außerdem lege ich einen besonderen Augenmerk auf die Barrierefreiheit. Hier werden oft bei der Verlegung
von taktilen Leiteinrichtungen Fehler gemacht.
Ma
fal rkie
sch run
!!! g
Defizit:
Falsche Markierung im Bereich der Radfahrerfurt an
der Einmündung L XY / XY-Straße. Quermarkierung
an Radfahrerfurten haben folgende Abmessungen:
unterbrochenen Querstrich in einer Breite von 0,25 m
und in einem Verhältnis 2,5 : 1.
14 | VSVI-Information April 2015
Er
ke
nn
ba
rke
it
!!!
Defizit:
Der Wegweiser_05 in Stat. 5+050 ist kaum zu erkennen.
Bitte freischneiden.
Schwerpunkt
weise die im Abwägungsprozess vernachlässigt worden sind. Und jeder
Planer (mich eingeschlossen) weiß
auch, dass sich manche Dinge einfach
nicht anders lösen lassen. Trotzdem
ist es wichtig, diese Punkte im Audit
aufzuzeigen und darauf hinzuweisen,
dass an dieser Stelle gegebenenfalls
die Verkehrssicherheit vernachlässigt
wurde.
Mittlerweile habe ich über 100 Auditberichte in fast allen Kategorien und
für alle Planungsschritte erstellt. Bei
der Betrachtung mache ich nicht
halt an den Grenzen der verschiedenen Straßenbaulast- oder Kostenträger. Ich schaue mir die Baumaßnahme immer im Ganzen und auch
darüber hinaus an.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen,
dass, wenn man in möglichst allen Pla-
nungsschritten ein Audit erstellt, die
Anzahl der Defizite stark abnimmt.
Die Zertifizierung als Sicherheitsauditor ist für drei Jahre gültig. Um eine
Verlängerung beantragen zu können,
muss man jährliche Schulungen
absolvieren, und auch die Erstellung
von diversen Auditberichten ist nachzuweisen.
Für einen Auditor ist es wichtig, immer
auf dem neuesten Stand der Technik
zu sein.
Bei uns im Hause hat sich das Instrument „Sicherheitsaudit“ mittlerweile
voll und ganz integriert. Aus allen
Abteilungen bekomme ich Maßnahmen, die zu auditieren sind. Aber auch
zwischendurch werde ich bei einzelnen Fragen, die sich im Planungsprozess ergeben, um Rat gefragt. Der
wesentliche Nutzen von Sicherheitsaudits ergibt sich nicht nur durch eine
Reduzierung der Unfallkosten, Vermeidung von Planungs- und Umbaukosten, Einsparungen von Bau- und
Unterhaltungskosten, Sensibilisierung
und Qualitätskontrolle, sondern auch
als Argumentationshilfe gegenüber
Dritten.
Die Sicherheitsaudits sind nicht nur
eine Pflichtaufgabe, sondern ein
Zugewinn im alltäglichen Arbeitsalltag
für mich geworden, und ich hoffe
auch für meine Kollegen.
Dipl. Ing. Ulrike Sackarndt
Sicherheitsauditorin
NLStbV, GB Osnabrück
Situation:
Getrennter Geh- und Radweg an einer Mittelinsel
Au
ffin
d
fal estre
sch
i
!!! fen
Au
fst
e
feh llbe
lt ! reic
!! h
Defizit:
• Aufstellbereich für Wartende fehlt;
• An ungesicherten Querungsstellen kein Auffindestreifen und am Rand optional ein Aufmerksamkeitsfeld (90*90)
• Bei getrennten Geh- und Radwegen keine taktile Leiteinrichtung im Radweg
VSVI-Information April 2015 | 15
Schwerpunkt
Verkehrspsychologie in der Verkehrsplanung
Unfallursachenerforschung am Beispiel des Kreises „Am Stern“ in Bremen
Über den Kreisverkehr Am Stern in Bremen-Schwachhausen verlaufen Hauptverkehrsachsen des ÖPNV, des Radund des Kraftfahrzeugverkehrs in die
Bremer Innenstadt. Der Stern wird täglich von etwa 25.000 Kfz, 5.500 Radfahrern und 500 Straßenbahnen
befahren. Der Kreis weist einen Durchmesser von knapp 60 Meter und sechs,
teilweise direkt aneinander grenzende
Zu- und Ausfahrten auf. Der Radverkehr wird auf einem separaten Streifen
auf der Fahrbahn abgewickelt, die
Straßenbahn durchquert den Kreis signaltechnisch gesichert.
Der Stern stellt seit Jahren einen
Unfallschwerpunkt dar. Die Unfälle
passieren auch unter Radfahrerbeteiligung und häufig mit Personenschäden. Verschiedene bauliche und
verkehrstechnische Lösungen haben
bisher keine Änderung der Sicherheitslage erbracht. Aufbauend auf den
Anregungen der Verkehrsunfallkommission der Freien Hansestadt Bremen
hatte das städtische Amt für Straßen
und Verkehr eine Projektwerkstatt eingerichtet, um mit verschiedenen Institutionen die Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrer im Kreis zu
erörtern. Als tragfähigste Lösung war
hieraus unter verkehrsplanerischen
Gesichtspunkten die Markierung eines
zwei Meter breiten Sicherheitsstreifens
für Radfahrer zur Kfz-Fahrbahn hervorgegangen. Die Markierung wurde provisorisch umgesetzt. Die Maßnahme
hat bisher keinen Rückgang der Unfallzahlen am Stern bewirkt.
Um die Ursachen der Unfallhäufung zu
ermitteln und konfliktmindernde
Lösungsansätze für die Verkehrsplanung zu erarbeiten, hatte der Senator
für Umwelt, Bau und Verkehr der
Freien Hansestadt Bremen das Institut
mensch, verkehr, umwelt (mvu), München in Zusammenarbeit mit SHP Ingenieure, Hannover mit der Durchführung einer verkehrspsychologischen
Untersuchung beauftragt.
planerische und -technische Schlussfolgerungen gezogen sowie Strategien
und Lösungsansätze zur Verbesserung
der Verkehrssicherheit der Verkehrsanlage Am Stern entwickelt werden.
Nachfolgend werden die verkehrspsychologischen Ergebnisse der Untersuchung 1 wiedergegeben.
Unfallanalyse und Konfliktbeobachtung
Die Unfallanalyse hat insbesondere
eine hohe Radfahrerbeteiligung an
Unfällen mit Personenschäden gezeigt,
Fußgängerunfälle sind nicht auffällig.
Unfälle mit Radfahrern wurden an fast
allen Stellen der Verkehrsanlage und
zeitlich mit wechselnden Häufigkeiten
registriert. Einzelne Unfallschwerpunkte ließen sich nicht lokalisieren.
Lediglich der nördlich angrenzende
Bypass von der Parkallee zur Hollerallee
war unauffällig. Die Hauptgefährdung
für Radfahrer besteht durch in die
Anlage ein- oder ausfahrende Kraftfahrzeuge. Laut der Unfallberichte
hatten auffällig viele Kraftfahrer angegeben, am Unfall beteiligte Radfahrer
nicht gesehen zu haben. Weiterhin
waren Missverständnisse zwischen
Radfahrern und Kraftfahrern häufig
genannte Unfallursachen.
Zur Ermittlung der Unfallursachen
wurden Konfliktbeobachtungen durchgeführt. Konflikte sind Situationen, in
denen mindestens ein Verkehrsteilnehmer ein kritisches Fahrmanöver ausführt, um eine Kollision zu vermeiden.
Innerhalb eines Zeitraums von insgesamt vier Stunden wurden 57 Konflikte
dokumentiert und analysiert.
Gutachterlich wurden darüber hinaus
Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern
erfasst, die zu keinen Konflikten mit
Im Rahmen der verkehrspsychologischen Untersuchung, die in Bremen
erstmals zur Ermittlung der Unfallursachen an einem Unfallschwerpunkt eingesetzt wurde, wurden zunächst eine
detaillierte Unfallanalyse und darauf
aufbauend Konfliktbeobachtungen
und Fahraufgabenanalysen für den
Kfz- und den Radverkehr durchgeführt. Aus den verkehrspsychologischen Erkenntnissen konnten verkehrs-
Quelle: MVU/SHP
Verkehrsführung Am Stern heute
16 | VSVI-Information April 2015
Schwerpunkt
Fahraufgabenanalyse
Im Rahmen dieser Untersuchung
wurde eine in der Verkehrswissenschaft eingesetzte situative Anforderungsanalyse von Fahraufgaben (SAFEMethode) in modifizierter Form auf die
Verkehrsanlage angewendet. Im Kern
der Betrachtung standen die Informationsverarbeitungsprozesse, die für die
Bewältigung bestimmter Fahraufgaben
im Kreis Bedeutung haben. Für
besonders konfliktträchtige Fahraufgaben von Kraftfahrern und Radfahrern
wurden dazu unter anderem die Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Entscheidungsprozesse analysiert, Komplexitäts- und Risikoeinschätzungen
vorgenommen, der Zeitdruck für den
Verkehrsteilnehmer bewertet und
mögliche Entlastungspotenziale
ermittelt.
Die Untersuchung der ausgewählten
Fahraufgaben hat gezeigt, dass insbesondere das Abbiegen aus dem
Kreis für Kraftfahrer sehr komplex ist.
Der Kraftfahrer muss eine große
Anzahl von Anforderungen in kurzer
Zeit erledigen. Ein großer Teil dieser
Anforderungen erfordert dabei
bewusste Zuwendung, Aufmerksamkeit und Genauigkeit vom Kraftfahrer;
die Abläufe sind teilweise zeitkritisch.
Die Verkehrsanlage verlangt vom Kraftfahrer viele Aufgaben in kurzer Zeit
und auf engem Raum ab. Entlastungspotenzial wird daher in Maßnahmen
Vielzahl an einmündenden und abzweigenden Ästen
Trennung der Verkehrsräume
Radfahrstreifen und Sperrfläche im heutigen Zustand (teilweise provisorisch)
Fotos: Mareike Thoms
anderen Verkehrsteilnehmern geführt
haben. Im Beobachtungszeitraum
wurden 515 Fehlverhalten von Kraftfahrern und 290 von Radfahrern festgestellt. Die Fehlverhalten von Kraftfahrern wurden überwiegend beim
Ein- und Ausfahren in den Kreis, von
Radfahrern dagegen im Kreis beobachtet. Für besonders Konflikt behaftete
und Fehler anfällige Abläufe im
Kfz- und Radverkehr wurden Fahraufgabenanalysen durchgeführt.
VSVI-Information April 2015 | 17
Schwerpunkt
gesehen, die dem Kraftfahrer durch
geringere Geschwindigkeit mehr
Entscheidungszeit gewähren.
Auch das Einfahren in den Kreis stellt
hohe Anforderungen an den Kraftfahrer, insbesondere durch die doppelte
Beobachtungsaufgabe der sich auf
getrennten Spuren nähernden Kraftfahrzeuge und Radfahrer. Der Fahrer
muss sowohl im Fluss der von links
kommenden Kraftfahrzeuge eine hinreichend große Zeitlücke zum Einfahren finden als auch zwischen den Radfahrern im Kreis eine solche Lücke
ausmachen. Dieser und andere Prozesse erfordern hohe Konzentration
und sind fehleranfällig. Eine grundlegende Entlastung könnte nur durch
Herausnahme des Radfahrstreifens
erfolgen.
Für die Radfahrer ist das Radfahren im
Kreis dagegen unkompliziert. Auch der
einfließende Kfz-Verkehr kann kontinuierlich überwacht werden. Hier
besteht jedoch das Risiko von einfahrenden Kraftfahrern übersehen zu werden, wenn Geschwindigkeiten und
Distanzen der Radfahrer fehlerhaft eingeschätzt werden. Die Kontrolle der
ausfahrenden Fahrzeuge ist für den
Radfahrer schwieriger, da wegen der
Enge des Kreises wenig Raum und Zeit
für diese Aufgabe verbleibt. Als Folge
sind Mitbenutzungen der Gehwege
und Fußgängerfurten durch „unsichere“ Radfahrer zu beobachten.
Für Radfahrer ist das Einfahren in den
Kreis einfacher, da nur der vorfahrtberechtigte Radverkehr im Kreis beachtet
werden muss. Die Doppelbeobachtungsaufgabe der Kraftfahrer (Radverkehr und Kfz-Verkehr) entfällt. In verschiedenen Zufahrten ist jedoch das
Einfahren für Radfahrer wegen
unmittelbar anliegenden Kfz-Ausfahrten unübersichtlich. Einfahrende Radfahrer und Kraftfahrer müssen hier
miteinander kommunizieren, um Konflikte beim Abbiegen der Kfz zu vermeiden.
• Insbesondere in den Kreis einfahrende Radfahrer kommen für abbiegende Kraftfahrer unerwartet.
• Radfahrer fahren im Kreis „zu
schnell”, um vom Kraftfahrer
erkannt zu werden.
• Missverständnisse beim Blickkontakt zwischen Kraftfahrern und
Radfahrern.
• Unsicherheiten beim Radfahrer, ob
der Kraftfahrer Vorfahrt gewährt.
Die verkehrspsychologische Untersuchung hat gezeigt, dass die Kraftfahrer zu viele Entscheidungen in zu
kurzer Zeit zu treffen haben. Sie
sind durch die Menge der anderen
Verkehrsteilnehmer im Kreis und
die Komplexität der Fahraufgaben
insbesondere bei der Ausfahrt aus
dem Kreis überfordert. Dies wirkt
sich auf die Sicherheit für den
Radverkehr aus.
Zusammenfassend ließen sich aus der
verkehrspsychologischen Untersuchung folgende Ursachen für die Konflikte an der Verkehrsanlage Am Stern
ableiten:
• Große Komplexität der Fahraufgabe
für Kraftfahrer, insbesondere beim
Ausfahren.
• Viele Informationen sind in kurzer
Zeit zu verarbeiten, teilweise gleichzeitig.
• Es ist wenig Zeit und Raum für die
Korrektur von Fehlern vorhanden.
• Radfahrer werden von Kraftfahrern
häufig nicht gesehen oder trotz Blick
in die richtige Richtung nicht in allen
Fällen wahrgenommen.
Folgerungen für die Verkehrsplanung
Zur Vereinfachung der Abläufe für die
Verkehrsteilnehmer wurden aus den
verkehrspsychologischen Erkenntnissen Schlüsse auf die Veränderung der
Verkehrsanlage gezogen:
• Eine einstreifige Verkehrsführung
für Kraftfahrer im Kreis
• Eine rechtwinkligere Gestaltung
der Ausfahrten aus dem Kreis
• Eine klare Trennung der Verkehrsräume in der Verkehrsanlage
Fahraufgabenanalysen für Kfz und Radfahrer
Quelle: MVU/SHP
Gutachterlich wurden darauf aufbauend Vorschläge zur Umgestaltung des
Kreises entwickelt. Nach einer fachlichen und politischen Diskussion der
Gutachervorschläge werden seitens
der Stadt Bremen unter anderem
folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit Am Stern
als zielführend angesehen und
planerisch weiterverfolgt:
18 | VSVI-Information April 2015
Schwerpunkt
Kreisverkehre, die nach den Grundsätzen einschlägiger Regelwerke ausgebaut und mit Fußgängerüberwegen
(Zebrastreifen) ausgestatten wurden,
weisen von der Kreisfahrbahn abgesetzte Fußgängerfurten auf. Durch das
deutliche Absetzen der Fußgängerfurten von der Kreisfahrbahn werden für
den Kraftfahrer die Prozesse „Aufmerksamkeit auf Fußgängerquerungen“ und „Ein- bzw. Ausfahren aus
dem Kreis“ voneinander getrennt.
Die Abstände der Fußgängerfurten
zur Kreisfahrbahn Am Stern erfüllen
diese Voraussetzung überwiegend
nicht, so dass Kraftfahrer insbesondere
beim Ausfahren zeitgleich auf den
Radverkehr und den Fußgängerverkehr
achten muss. Die Untersuchung hat
gezeigt, dass Kraftfahrer durch die
komplexen Anforderungen besonders
bei der Ausfahrt aus dem Kreis überfordert sind. Zusätzliche Informationen
können sie zeitgleich nicht mehr im
erforderlichen Maß wahrnehmen.
Wie die vergleichsweise geringe Zahl
der Unfälle mit Fußgängern zeigt,
kommt der Aufmerksamkeit der anderen Verkehrsteilnehmer besondere
Bedeutung zu. Auf die Anlage von
Fußgängerüberwegen an den Zu- und
Ausfahrten wird daher verzichtet.
Mit der Untersuchung Am Stern wurden verkehrspsychologische Erkenntnisse zu Unfallursachen genutzt, um
verkehrsplanerische Ansätze zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im
Kreis zu entwickeln. Die Unfallentwicklung Am Stern wird nach dem Umbau
des Kreises kontinuierlich durch die
Verkehrsunfallkommission verfolgt.
Sollten die Unfallhäufungen Am Stern
nach der Umsetzung der Maßnahmen
nicht beseitigt sein, werden weitergehende Maßnahmen von der Kommission geprüft.
Robert Bartsch / Amt für Straßen
und Verkehr Bremen
Geplante Verkehrsführung Am Stern
Quelle: MVU/SHP
1. Verbreiterung der Sperrfläche auf
der Kreisfahrbahn
Eine Verbreiterung der Sperrfläche
führt zum rechtwinkligeren Abbiegen der Kraftfahrzeuge aus dem
Kreis. Dadurch werden die Sichtbeziehungen zum Radverkehr verbessert (kleinerer Toter-Winkel-Bereich)
und die Fahrgeschwindigkeiten beim
Ausfahren reduziert.
2. Roteinfärbung des Radfahrstreifens
Die Aufmerksamkeit der abbiegenden Kraftfahrer auf den bevorrechtigten Radverkehr wird durch
Roteinfärbung des abgesetzten
Radfahrstreifens erhöht. Gleichzeitig
soll das Zustellen des Radfahrstreifens durch einfahrende Fahrzeuge
verhindert werden.
3. Reduzierung der Kreisfahrbahn auf
5,00 Meter Breite (einstreifige Verkehrsführung)
Die Verkehrsbeobachtungen haben
gezeigt, dass in der Regel auf der
heute überbreiten Kreisfahrbahn einstreifig, teilweise in versetzter Anordnung gefahren wird. Mit Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 5,00
Meter wird die heute praktizierte
Fahrweise klar geregelt und übersichtlicher gestaltet.
4. Bauliche Reduzierung der Kreisinsel;
Herstellung eines 1,50 Meter breiten
Innenrings
Wegen der hohen Auslastung des
Kreises in den Hauptverkehrszeiten
und der Sensibilität des umgebenden Straßennetzes gegenüber Mehrverkehr muss sichergestellt werden,
dass mit der Maßnahme keine Leistungsfähigkeitseinbußen und Verkehrsverlagerungen verbunden sind.
Das Vorbeifahren am Rückstau
abbiegender Fahrzeuge im Kreis ist
erforderlich. Dazu wird die Kreisinsel
baulich reduziert und ein 1,50 Meter
breiter, von der Fahrbahn abgesetzter Innenring hergestellt.
VSVI-Information April 2015 | 19
Schwerpunkt
Interview zum Schwerpunkt Verkehrssicherheit
In der heutigen Zeit spielt die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
auf der Straße eine wichtige Rolle.
Viele Institutionen nehmen die Unfallschwerpunkte in Augenschein und setzen sich mit der Thematik auseinander,
um die Sicherheit auf den Straßen zu
gewährleisten.
Der Dipl.-Geogr. Stefan Rößler vom
Magistrat der Stadt Bremerhaven ist
aktives Mitglied bei der Verkehrswacht
Bremerhaven e.V.. Seine Aktivitäten
und Erfahrungen aus der Verkehrswacht lässt er beim Magistrat in der
Abteilung „Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“, wo er tätig ist,
einfließen. – Gleiches gilt aber auch
umgekehrt.
Junge VSVI: Sie sind Mitglied der Verkehrswacht Bremerhaven. Können Sie
deren Aufgaben und Aktivitäten näher
beschreiben?
Stefan Rößler:
Kurz gesagt ist es die Aufgabe, durch
Präventionsarbeit die Verkehrssicherheit
auf unseren Straßen zu steigern, über
Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären und durch Verkehrserziehung die
Risiken zu reduzieren. Dabei arbeiten
wir eng mit der Ortspolizeibehörde
Bremerhaven zusammen und haben
zur Steigerung der Verkehrssicherheit
eine Union mit einigen Kooperationspartnern gebildet.
Je nach Anforderungen der Verkehrsteilnehmer, zum Beispiel Kinder,
Radfahrer, junge Erwachsene oder
Senioren werden Projekte wie
Schülerlotsen, Radfahrführerschein,
Schutzengel, Umsteigen oder
Mobilitätstraining begleitet.
Genauere Informationen gibt es unter
www.verkehrswacht-bremerhaven.de.
Junge VSVI: Mit welchen Institutionen
arbeitet die Verkehrswacht zusammen?
Stefan Rößler:
Die Zusammenarbeit ist breit gefächert.
Eine wichtige Gruppe bilden Schulen,
Stefan Rößler an seinem Arbeitsplatz im Magistrat Bremerhaven
Abteilung „Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“
20 | VSVI-Information April 2015
Polizei, Verkehrsbetriebe, Verwaltung
und Politik, die gezielte Projekte durchführen. Außerdem kooperiert die Verkehrswacht auch mit Automobilclubs,
dem ADFC, der DEKRA oder Senioreneinrichtungen. Nicht zuletzt sind wir
natürlich als gemeinnütziger Verein
auch auf finanzielle Unterstützung
angewiesen. Hier werden wir neben
Finanzinstituten und Versicherungen
von einer Vielzahl weiterer Förderer
unterstützt, ohne die viele Projekte
nicht realisierbar wären.
Junge VSVI: Wie oft finden die Veranstaltungen der Verkehrswacht Bremerhaven statt?
Stefan Rößler:
Mit unseren Initiativen, Aktionen und
Informationen sind wir das ganze Jahr
über in Bremerhaven aktiv. Im Jahre
2014 waren es circa 60 Veranstaltungen, darunter Verkehrssicherheitstage,
Stadtteilfeste, Motorradfrühling oder
Fahrsicherheitstraining, die meistens
Schwerpunkt
Junge VSVI: Sie leiten beim Magistrat
der Stadt Bremerhaven die Abteilung
„Verkehrsplanung und Flächennutzungsplanung“. Wie lassen Sie die –
bei der Verkehrswacht gesammelten –
Erfahrungen in Ihre Arbeit einfließen?
Stefan Rößler:
Bei der Verkehrswacht steht das
„Objekt“ im Vordergrund, während bei
der täglichen Arbeit eher der „Raum“
betrachtet wird, zwei unterschiedliche
Perspektiven. Für die Planungen lassen
sich somit wichtige Hinweise zur Verkehrssicherheit aufnehmen, wie zum
Beispiel der Blickwinkel von Kindern in
Bezug auf Sichtbeziehungen oder
Reaktionen der Verkehrsteilnehmer auf
Veränderungen. Vielfach sind es Dinge,
die dann auch in Verkehrsbesprechungen thematisiert werden.
Junge VSVI: Sie haben eben von den
Verkehrsbesprechungen gesprochen.
Wie laufen diese Besprechungen in
Ihrem Haus ab und wer ist daran
beteiligt?
Stefan Rößler:
Turnusmäßig treffen sich Verkehrsbehörde, Polizei, Straßenbaulastträger,
Verkehrsplanung und Verkehrsbetriebe
einmal im Monat. Dort wird über alle
verkehrsrelevanten Themen im Stadtgebiet gesprochen und beraten – beispielsweise bei Neuplanungen. In diesem Gremium werden alle klassischen
Bereiche zur Minderung oder Behebung von Sicherheitsmängeln nach der
sogenannten „3-E-Formel: Engineering
– Enforcement – Education“ bedient.
Auch die Unfallkommission wird im
Rahmen der Verkehrsbesprechung einberufen. Hier werden wichtige Erkenntnisse zur Unfallsituation im Stadtgebiet
aufgearbeitet.
Junge VSVI: Wie werden die Unfallschwerpunkte ausgewertet und
zukünftig behoben?
Stefan Rößler:
Die Unfallschwerpunkte werden durch
die Polizei aufbereitet. Wichtig dabei
sind sowohl die Häufigkeit von Ver-
kehrsunfällen als auch deren Schwere.
Für die Unfallschwerpunkte werden
seitens der Polizei Unfallskizzen gefertigt, damit die Unfallursachen klar
erkennbar dargestellt sind. Aufgrund
der getroffenen Kernaussagen, beispielsweise vorwiegend Unfälle durch
Vorfahrtsverletzungen, werden geeignete Maßnahmen diskutiert. Dies
können neue Beschilderungen,
Markierungen, Signalisierungen oder
gar bauliche Maßnahmen sein.
Wie wichtig die Verkehrssicherheit für
unsere Gesellschaft ist, muss der
Öffentlichkeit hin und wieder vor
Augen geführt werden. In unserer
mobilen und rasanten Gesellschaft
können wir froh sein, dass es Behörden
und unterschiedlichste Institutionen
gibt, die sich mit der Verkehrssicherheit
auseinandersetzen und geeignete
Schutzmaßnahmen entwickeln.
M. Eng. Ludmila Lechmann
3D Markierung sollen die Verkehrssicherheit steigern, hier ein Versuch aus der
Archivstraße in Hannover
Foto: Jens Pohl
am Wochenende terminiert sind. Dazu
kommen noch viele kleinere Aktionen,
wie beispielsweise die mobile Fahrradwerkstatt, die einmal wöchentlich in
wechselnden Stadtteilen Station macht.
VSVI-Information April 2015 | 21
Schwerpunkt
Kampagne zur Verbesserung
der Verkehrssicherheit von Kindern
Die Landeshauptstadt Hannover verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die
Anzahl der Verkehrsunfälle insbesondere mit Kinderbeteiligung zu reduzieren und setzt laufend verschiedene
Maßnahmen dazu um. Trotzdem
schneidet Hannover im Städtevergleich
im Kinderunfallatlas der BAST bezüglich der Verkehrssicherheit von Kindern
sehr schlecht ab. Daher hat die Verwaltung in Zusammenarbeit mit einem
Ingenieurbüro, der Unfallforschung
der MHH und der TU Berlin ein praxistaugliches Maßnahmenkonzept zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit
von Kindern erarbeitet, das einer Wirkungsanalyse unterzogen und in ein
konkretes Handlungskonzept überführt wurde.
© Landeshauptstadt Hannover
Unfallanalyse
Grundlage des Konzeptes ist die Analyse von Kinderunfällen der Jahre 2003
bis 2013 im Stadtgebiet von Hannover.
22 | VSVI-Information April 2015
Diese Unfälle wurden mit Hilfe einer
makroskopischen Unfallanalyse
zunächst klassisch ausgewertet und
differenziert betrachtet nach Verkehrsteilnahme, Alter, Altersgruppe sowie
Zeitpunkt des Unfalls. Die Georeferenzierung der Unfälle in einem GIS
ermöglichte in einem zweiten Arbeitsschritt eine Analyse und Bewertung
hinsichtlich der Lage im Stadtgebiet.
Die weitere Auswertung beinhaltete
einen Vergleich der Lage nach Hauptverkehrsstraßen und Nebenstraßen
sowie eine Unterscheidung von Schulweg- und Freizeitunfällen. Mit Hilfe
einer anschließenden mikroskopischen
Unfallanalyse wurden über die Auswertung der Unfallberichte die Unfalltypen und Unfallursachen sowie
Besonderheiten und Ähnlichkeiten der
Unfallhergänge ermittelt.
Die umfangreiche Analyse zeigt, dass
an circa 1,8 % der Verkehrsunfälle in
der Landeshauptstadt Hannover Kinder
beteiligt sind. Dabei verunglücken die
Kinder am häufigsten als Radfahrer
(circa 40 - 45 %). Der Anteil der
Unfälle als Fußgänger liegt gemittelt
über alle Jahre bei circa 29 %, der
Anteil der Unfälle als Insassen im Pkw
bei circa 23 bis 26 % und sonstige
Unfälle (Motorrad, Bus, Straßenbahn)
nehmen bis zu 8 % ein. Kinder verunglücken mit dem Fahrrad und als Fußgänger überwiegend nachmittags,
wobei festgestellt wurde, dass die
meisten Kinderunfälle mit dem Fahrrad
in den Sommermonaten passieren. Für
die Unfälle als Insasse im Pkw und als
Fußgänger kann diesbezüglich keine
Besonderheit festgestellt werden. Eine
Vielzahl der Kinderunfälle mit dem
Fahrrad wird durch fehlerhaftes
Abbiege- und Einfahrverhalten der
Kfz-Fahrer verursacht. Bei den Unfällen
als Fußgänger werden 65 % der
Unfälle von den Kindern selbst verursacht, dabei laufen sie ohne auf den
fließenden Kfz-Verkehr zu achten auf
die Fahrbahn.
Betrachtet man das Alter der an Unfällen beteiligten Kinder, so zeigt sich,
dass mit zunehmendem Alter das
Risiko eines Radunfalls steigt. In der
Altersgruppe 0 bis 5 Jahre überwiegt
zunächst noch der Anteil der Unfälle
als Insasse im Pkw (47 %). Bei der
Unfallfolge überwiegt die Anzahl der
Leichtverletzten mit 84 % deutlich.
Auch hier ist ein deutlicher Zusammenhang der steigenden Anzahl verunglückter Kinder mit zunehmendem
Alter zu erkennen.
Kinder verunglücken überwiegend in
der Freizeit (85 %) und weniger auf
dem Schulweg (15 %). Verkehrserzieherische Sicherheitsprogramme wie die
Aktion „Kleine Füße auf dem Schulweg“, verschiedene Schulprojekte oder
Schulwegpläne sowie bauliche und
verkehrsregelnde Maßnahmen zur
Schulwegsicherung zeigen dabei ihre
positive Wirkung.
Die meisten Unfälle mit Kinderbeteiligung passieren in den Stadtteilen mit
einer hohen Anzahl an Kindern und
Jugendlichen Einwohnern (Linden, List,
Südstadt). Die Hauptverkehrsstraßen
bündeln die Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung, jedoch verunglückt die
Mehrzahl der Kinder nicht auf den
Hauptverkehrsstraßen (46 %), sondern
auf Nebenstraßen (54 %). Kinder verunglücken häufiger an Streckenabschnitten (58,5 %) als an Knotenpunkten (41,5 %). Dies gilt insbesondere
für das Nebenstraßennetz, aber auch
für das Hauptverkehrsstraßennetz ist
Schwerpunkt
Maßnahmenfindung
Auf Grundlage der Analyseergebnisse
mussten die Maßnahmen ein breites
Spektrum abdecken. Sie müssen flächendeckend im Netz wirken, für alle
Verkehrsarten geeignet sein, insbesondere auch die Freizeitunfälle abdecken
und verschiedenste Unfallhergänge
berücksichtigen. Damit wird deutlich,
dass nicht eine einzelne Maßnahme
das Problem lösen kann, sondern die
Verbesserung der Verkehrssicherheit für
Kinder nur aus einer Kombination von
verschiedenen Maßnahmen erreicht
werden kann. Die Vielzahl der möglichen Maßnahmen zeigt allerdings
auch, dass eine Auswahl besonders
geeigneter Maßnahmen sinnvoll ist,
um die zur Verfügung stehenden Mittel
zur Verbesserung der Verkehrssicherheit möglichst effizient einzusetzen.
Handlungskonzept
Aus den Maßnahmen, die eine
besonders große Wirksamkeit erwarten
lassen, wurde ein Handlungskonzept
mit zur Umsetzung empfohlenen Einzelaspekten entwickelt. Eine gemeinsame Umsetzung möglichst vieler
Aspekte aus diesem Handlungspaket
ermöglicht auch eine Steigerung des
Wirkungsgrades der Einzelaspekte. Folgende Maßnahmen sollten umgesetzt
werden:
• Verkehrsüberwachung (Geschwindigkeit, Kfz und Verkehrsregelung an
Knotenpunkten),
• Verkehrserziehung von Kindern (Kinderstadtpläne, Überqueren, Betreten
der Fahrbahn, Vorfahrtregelung,
Befahren der Fahrbahn),
• Verkehrserziehung von Kfz-Fahrern
(Sensibilisierung für Fehlverhalten,
Sensibilisierung für die Fähigkeiten
von Kindern) sowie
• Begleitende Öffentlichkeitsarbeit
(Pressearbeit, Plakate, Flyer, Stelen),
• Woche der Kinderverkehrssicherheit,
• Verkehrsregelnde und bauliche
Maßnahmen.
Fast alle Maßnahmen zur Verbesserung
der Verkehrssicherheit von Kindern sind
auf die Vermittlung von Inhalten und
Hintergründen angewiesen. Da einige
der Aspekte nur langfristig eine Wirkung erreichen können, ist es von großer Bedeutung, das Handlungskonzept
nicht als einmalige Aktion umzusetzen,
sondern als dauerhaften Prozess zu
initiieren.
Medienkampagne „Gib mir Acht“
Um eine möglichst weitgehende Beachtung in der Öffentlichkeit zu erreichen,
wurde eine Medienkampagne ins Leben
gerufen. Unter dem Slogan „Gib mir
Acht“ soll dabei das partnerschaftliche
Miteinander im Verkehr (sei mein Partner, in Anlehnung an „Gib mir fünf“)
und das vorsichtige Verhalten im Verkehr (pass auf, gib Acht) verbunden
werden. Diese Kampagne wird mit ver-
schiedenen Medien seit dem Jahr 2011
jährlich durchgeführt, wobei von Jahr
zu Jahr neue Ideen umgesetzt werden
und die Kampagne nach und nach
erweitert und verbessert wird.
Es wurden Plakate in verschiedenen
Formaten sowohl über die Städtemedien als auch an Haltestellen des ÖV
eingesetzt sowie auf Busrückseiten und
in Stadtbahnen der üstra. Für Kinder
und für Erwachsene wurden Broschüren
zum Thema Verkehrssicherheit aufgelegt und verteilt. Mit der Herstellung
von Kinderstadtplänen konnte
besonders der Freizeitbereich der Kinder
angesprochen werden. Denn neben der
Darstellung relevanter Inhalte zur Verkehrssicherheit werden auch alle Freizeiteinrichtungen für Kinder aufgeführt,
verbunden mit allen Ausstattungsmerkmalen und Öffnungszeiten sowie dem
ÖV-Fahrplan auf der Rückseite. Zur
Sensibilisierung aller Kraftfahrzeugführer wurden Stelen in Form von Rundfahnen entwickelt, die an Unfallorten
mit Kinderunfällen platziert werden.
Damit soll an ständig wechselnden
Orten im Stadtgebiet darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kinderunfälle überall passieren können. Die
© Landeshauptstadt Hannover
dies zu erkennen. Grundsätzlich gibt es
keine auffälligen Häufungen von
Kinderverkehrsunfällen im Netz, die
Unfälle sind sehr dispers verteilt.
VSVI-Information April 2015 | 23
Schwerpunkt
Kampagne wurde außerdem um Aufkleber, Citycards, verschiedene Giveaways und durch Flottenwerbung auf
den städtischen Dienstfahrzeugen
erweitert.
Neu hinzugekommen ist im Jahr 2014
das Brettspiel „Verkehrsmonsterjagd“
als ein wichtiger Bestandteil der ebenfalls neu entwickelten Unterrichtseinheit zum Thema Verkehrssicherheit für
die Klassenstufe 4. Beides wurde eigens
für die Kampagne entwickelt und
wurde allen Grundschulen kostenlos
zur Verfügung gestellt. Das Brettspiel
kombiniert das Thema Verkehrssicherheit mit lokalem Bezug zu Hannover.
Die SpielerInnen bewegen sich auf der
Suche nach dem Verkehrsmonster auf
einem Spielbrett der Innenstadt und
spielen gemeinsam gegen das Verkehrsmonster. Dabei müssen insgesamt
acht Gefahrensituationen mit der Spiel-
figur angesteuert werden, an denen
das Verkehrsmonster sein Unwesen
treibt. Die SpielerInnen müssen den
Weg geschickt wählen, Quizfragen zur
Verkehrssicherheit beantworten und
die Ereigniskarten berücksichtigen.
Zusätzlich zum klassischen Brettspiel
können die SpielerInnen zusammen mit
der Lehrkraft oder den Eltern zuhause
mittels QR-Code (Smartphone) auf dreidimensionale Panoramen der Gefährdungssituationen zugreifen und Fragen
dazu beantworten.
An den realen Standorten der Panoramen in der Innenstadt werden kleine
Hinweistafeln mit einem Steckbrief des
Verkehrsmonsters zum Beispiel an
Straßenlaternen angebracht. Diese sind
über QR-Code mit dem Thema verlinkt
und ermöglichen den direkten Einstieg
in eine kleine Schnitzeljagd. Seit 2011
wird ebenfalls jährlich im Juni die
Woche der Verkehrssicherheit durchgeführt. Hierbei werden mit tatkräftiger
Unterstützung der Kooperationspartner
der Polizeidirektion Hannover, dem
ADAC, der Verkehrswacht HannoverStadt e.V., dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband und der Landesunfallkasse Niedersachsen (GUVH) (LUKN),
der üstra und der Niedersächsischen
Landesschulbehörde zahlreiche Aktionen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr durchgeführt. In dieser Woche
haben circa 1.000 Schüler die Gelegenheit, an den angebotenen Aktionen
teilzunehmen. Insbesondere der Fahrradparcours, der Fahrradsimulator, die
Veranschaulichung des Toten Winkels
mit Lkws und die Aktion „Achtung
Auto“ erfreuen sich großer Beliebtheit
bei den Schülern.
Die Anstrengungen zur Präventionsarbeit aller Kooperationspartner in Verbindung mit der Medienkampagne
„Gib mir Acht“ soll auch in den
folgenden Jahren fortgesetzt werden.
Weitere Informationen unter:
www.gib-mir-acht.de
© Landeshauptstadt Hannover
Neben der Medienkampagne werden
kontinuierlich Verkehrsüberwachungen
durch die Landeshauptstadt Hannover
und die Polizeidirektion Hannover im
gesamten Stadtgebiet mit einem
Schwerpunkt im Umfeld von Schulen
durchgeführt. Mit zurzeit 20 Geschwindigkeits- und Dialogdisplays wird die
Einhaltung der vorgeschriebenen
Höchstgeschwindigkeit unterstützt und
grundsätzlich für die gefahrenen
Geschwindigkeiten sensibilisiert.
24 | VSVI-Information April 2015
Dr. Thomas Leidinger
Landeshauptstadt Hannover
Fachbereich Planen
und Stadtentwicklung
OE 61.15 Flächennutzungsplanung
Thomas.Leidinger@
Hannover-Stadt.de
Schwerpunkt
Verkehrssicherheit für Kinder
– 100 Maßnahmen –
Ziel des im ersten Schritt auf 100
Maßnahmen ausgelegten Teilprojektes
ist es, punktuelle Bereiche durch
gezielte bauliche Maßnahmen so zu
verändern, dass die Querung der
Straßen erleichtert und sicherer wird.
Seit 2010 wurden verteilt über das
gesamte Stadtgebiet über einhundert
Standorte umgestaltet und somit
schrittweise zu größerer Querungssicherheit insbesondere für Kindergarten- und Schulkinder beigetragen.
Aber auch alle anderen Verkehrsteil-
nehmer profitieren selbstverständlich
von diesen Maßnahmen.
Die von der Landeshauptstadt Hannover ausgewählten Standorte liegen
stets in stärker frequentierten Laufbeziehungen von Kindern. Konkret
bedeutet das, alle Standorte liegen
entweder in unmittelbarer Nähe oder
in weiterer Umgebung von Schulen,
Kindertagesstätten oder aber Spielplätzen. Viele definierte Umbaubereiche befinden sich direkt an
Knotenpunkten, an denen ein
Querungsbedarf besteht. Eine andere
Situation sind Abschnitte von Straßen,
an denen beispielsweise ein Fuß-/Radweg aus einem Park auf die Straße
trifft. Auch an einer solchen Stelle
kann die Notwendigkeit einer gesicherten Querung bestehen.
Was wurde an diesen Standorten
überhaupt verändert? Häufig parken
Autos am Straßenrand und erschweren die Querung vor allem für Kinder.
Autofahrer nehmen die zwischen
parkenden Autos wartenden oder
hervorlaufenden Kinder aufgrund
ihrer geringen Körpergröße oft zu
spät wahr. Insofern ist Kern der Maßnahmen die Einengung der Fahrbahn
und die damit einhergehende Verbreiterung der Gehwege. Dadurch verbessert sich die Sicht sowohl für die
Autofahrer auf die Querenden als
auch für querende Fußgänger auf den
fließenden Verkehr. Die Wege über
die Fahrbahn verkürzen sich. Zudem
geht mit der punktuellen Einengung
eine Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus in der Straße einher.
© BPR
Ein Teil der im vorausgehenden Artikel
von Dr. Thomas Leidinger, Landeshauptstadt Hannover beschriebenen
Kampagne „Gib mir Acht!“ ist die
Verbesserung der Querungsmöglichkeiten an Straßen.
VSVI-Information April 2015 | 25
Schwerpunkt
Der Umfang der baulichen Maßnahmen hängt sehr stark von der
Bestandssituation ab. An Kreuzungen
zweier Straßen kann es vorkommen,
dass an allen vier Ecken die Fahrbahn
baulich eingeengt wird, im Verlauf
einer Straße kann es dagegen ausreichend sein, den Gehweg nur auf einer
Seite zu verbreitern. Lageplan und
Fotos zeigen als Beispiel eine Einmündung mit Kindergarten und Realschule
als unmittelbare Anlieger.
Fotos: © BPR
Thomas Pfeiffer
BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne
& Partner mbB
26 | VSVI-Information April 2015
Bemerkenswerte Ingenieurbauwerke
Verkehrsfreigaben im Jahr 2014
13. Mai 2014
B 4, Ortsumgehung Kirchweyhe, im
RGB Lüneburg, Länge: 2,6 km,
Kosten: 11,2 Mio. Euro
28. Mai 2014
A 7, Streckenabschnitt AD Salzgitter bis
AS Bockenem, im RGB Gandersheim,
Länge: 11,9 km,
Kosten: 87,9 Mio. Euro (inklusive Herstellung des Lärmschutzes)
31. August 2014
A 7/B 3n, Neubau AS Schneverdingen,
im RGB Verden, Länge: 0,6 km,
Kosten: 2,6 Mio. Euro
5. September 2014
B 243, Ortsumgehung Barbis, Bartolfelde, Osterhagen, im RGB Goslar,
Länge: 9,0 km,
Kosten: 98,4 Mio. Euro
Feierliche Freigabe der neuen Ortsumgehung Barbis im Zuge der B 243
28. November 2014
A 26, Teilabschnitt 2a von AS Horneburg bis AS Jork, im RGB Stade, Länge:
4,35 km, Kosten: 61,0 Mio. Euro (65
Prozent EFRE-Förderung), eingeschränkte Inbetriebnahme für den PkwVerkehr in Fahrtrichtung Stade.
Die weiteren Kosten belaufen sich für
den Teilabschnitt 2b auf rund 48,5 Mio.
Euro und für den Teilabschnitt 2c auf
rund 25,8 Mio. Euro, so dass für den
gesamten 2. Bauabschnitt rund 135,3
Mio. Euro veranschlagt sind.
19. Dezember 2014
B 75, Ortsumgehung Dibbersen, im
RGB Lüneburg, Länge: 2,7 km,
Kosten: 17,2 Mio. Euro
Ulrich Kumlehn
Verkehrsfreigabe der Ortsumgehung Dibbersen (B 75)
Fotos: © NLStBV und LGN
Für das Jahr 2014 hat die Pressestelle
der Niedersächsischen Landesbehörde
für Straßenbau und Verkehr sechs
fertiggestellte und freigegebene
Bundesfernstraßen von den zuständigen regionalen Geschäftsbereichen
(RGB) gemeldet. Das Gesamtvolumen
inklusive Grunderwerb beträgt rund
278 Millionen Euro. Vertiefende Informationen, insbesondere zu den
großen Einzelprojekten, sind wie
immer auf den Internetseiten der
Niedersächsischen Landesbehörde für
Straßenbau und Verkehr zu finden.
VSVI-Information April 2015 | 27
Beispiele zur Straßenraumgestaltung
Schöne Straßen und Plätze
Harald Heinz’ Werk, eine Bibel für die Straßenraumgestaltung
Eine Rezension von Klaus Gossow, Salzgitter
• Ein Wort zuvor
ανδρα µοι … Nenne mir Muse den
Mann, der …
Nein, dies soll kein Heldenepos werden;
aber ein wenig Hochachtung schwingt
beim Rezensenten schon mit, wenn er
das Lebenswerk des Kollegen Harald
Heinz aus Aachen mit dem Titel
Schöne Straßen und Plätze
– Funktion, Sicherheit, Gestaltung –,
erschienen 2014 im Kirschbaum-Verlag,
zu erklären und zu würdigen versucht.
Heinz ist Architekt und Stadtplaner. Im
Aachener Büro, das er zusammen mit
zwei Partnern leitet, sind in den letzten
Jahrzehnten viele Gestaltungsprojekte
im öffentlichen Raum bearbeitet und in
der Praxis umgesetzt worden: dabei
wurde immer auf interdisziplinär erarbeitete Lösungen Wert gelegt. Gestalt,
Funktion und Sicherheit sind eben
Ziele, die sich nicht widersprechen
müssen.
Nein: die Kunst des Straßenraumgestaltens liegt gerade darin, diese Ziele und
ihre Ergebnisse zusammenzuführen
und das Gesamtergebnis zu optimieren.
Das Ergebnis: ein Vermächtnis über
300 Seiten in DIN A4-Buchform mit
zahllosen farbigen Abbildungen von
60 Beispielen aus Deutschland. Dabei
gibt es ebenso viele Vorzeigeobjekte,
wie solche, die echte Kritik verdienen.
• Der Ansatz der Entwurfsgedanken:
- funktionsorientiert
- sicherheitsoptimiert
28 | VSVI-Information April 2015
- vor allem aber, so postuliert der
Architekt (“der Bogenbauer“), schön!
„Das Sehen, das Erkennen von
Schönem erquicket Geist, Seele … und
Körper“ (Dr. Martinūs)
• Ort der Tat: der öffentliche Raum
Das sind Autobahnen, Straßen, Wege,
Gassen, Stege, Alleen, Boulevards,
Magistralen, … vor allem aber Plätze:
City-, Quartier-, Haupt-, Dorfplätze, …
Räume, die nicht unter dem Fallbeil der
Maxime „Die autogerecht Stadt“ stehen. Maßstab ist eher die Augenhöhe
„des aufrechten Menschen“, der geht,
schlendert, betrachtet … und nicht
hetzt.
Nochmals: nicht der Lageplan, die
„Draufsicht“ eines Projektentwurfes
gibt die Wirklichkeit wieder, sondern
der Blickwinkel des Betrachters, dessen
Fokus das zu betrachtende Objekt in
angemessener Distanz fixiert.
• Das Regelwerk im Deutschen
Straßenwesen
Bezeichnenderweise moniert der
Architekt Heinz nicht die in diesem
Punkt teilweise nicht zu regierende
Borniertheit unserer Bauingenieurzunft,
die an den zahllosen Gremien der
Forschungsgesellschaft unendlich viele
Vorschriften, Richtlinien, Merkblätter,
Empfehlungen und Hinweise
aufgetürmt hat. 1985 gelingt den
„Schön-Gestaltern“ der Durchbruch:
am Anfang stehen die „Empfehlungen
für die Anlagen von (Erschließungs-)
Straßen“. Das ist immerhin 30 Jahre
her. 30 Jahre, der Zeitraum für eine
Generation im menschlichen Leben.
Heinz stellt in seinem „Lehrbuch für
das Schöne“ fest:
Heute gelten zwei Leitlinienwerke
RASt 06 (Richtlinie … )
und
ESG 2011 (Empfehlungen …)
Die sind gut … und das ist gut so!
Geradezu sanft geht der Autor mit
allzu barschen Kritikern um.
Zitat: „Der Vorwurf, der verbindlichen
Regelwerken häufig gemacht wird, sie
schränkten gestalterische Freiheit ein,
ist nur teilweise berechtigt. Bei kreativer
Auslegung des Regelwerks sind
durchaus individuelle Lösungen zu
erreichen. Und nicht bei jedem Projekt
muss das Rad neu erfunden werden
…“
• Anmerkung zum Lehrbuch
„Schöne Straßen und Plätze“
Heinz‘ Werk enthält im Teil C eine
schier endlose Anzahl an Beispielen,
aus der Praxis für die Praxis. Sie zeigen
exzellente Lösungen und solche, die
nicht zur Nachahmung empfohlen
werden können.
Dieser Part stellt den zentralen
Abschnitt dieses Lehrbuches dar. Hier
kann jeder für sein spezielles Problem
eine Lösung finden.
• Die städtebauliche Bemessung
Der Autor hat das einfache Rechenverfahren der „städtebaulichen Bemessung“ schon frühzeitig bei einem
Straßenkongress in Leipzig propagiert.
Zitat: „Die ingenieurmäßig ermittelten
Abmessungen der befahrenen Flächen
müssen plausibel nachvollziehbaren
Abmessungen für die beidseitigen
Beispiele zur Straßenraumgestaltung
Seitenräume gegenüber gestellt
werden“.
Autor Harald Heinz nach ESG 2011:
Seitenraum – Fahrbahn – Seitenraum
im Verhältnis 30 – 40 – 30.
Beispiel: Innenstadt, Straße mit Gastronomie 6,5 m – 9 m – 6,5 m = 22 m
zwischen den Häuserfronten.
Ich kenne Straßen, in denen die
Fahrbahnbreite gar auf sechs Meter
reduziert worden ist bis Tempo 30
oder gar im verkehrsberuhigten
Bereich. Hoch lebe das Straßen-Café
unter schattenspendenden Platanen.
Dieses „Lehrbuch der Straßenraumgestaltung“ des Architekten und
Planers Harald Heinz aus Aachen stellt
schon jetzt ein Standardwerk im
Bereich der Straßengestaltung in
Städten und Dörfern dar; es gehört
auf den Tisch eines jeden Entwerfers,
der Ortsdurchfahrten, Stadt- und
Gemeindestraßen bearbeitet.
Gratulation und: „Weiter so !
Dran bleiben ! Nicht nachlassen !
P.S.
Lesenswert sind auch die Passagen,
in denen sich Heinz für eine universelle
Bildung „aller am Bau Beteiligten“
stark macht: das „studium generale“
auf humanistischer Grundlage lässt
grüßen !
Eine „Aufblähung“ durch Behandlung
von „auserwählten“ Beispielen bietet
sich nicht an.
Klaus Gossow, Salzgitter
• Moral und praktische Anwendung
Harald Heinz‘ Werk „Schöne Straßen
und Plätze – Funktion, Sicherheit,
Gestaltung“ ist exzellent recherchiert
und schließt mit seinen hervorragenden
Beispielen die Lücke, die das Regelwerk
der FGSV vielleicht gelassen hat.
Rainer Nagel, Vorstandsvorsitzender
der Bundesstiftung Baukultur urteilt
zum Aspekt der Heinz’schen Schönheit: „Dass schon im Titel des Buches
der Schönheitsbegriff verwendet wird,
spricht für den Mut und den Anspruch
des Autors, bei einem Thema hoher
und technischer Rationalität den
gesellschaftlichen Mehrwert durch
Baukultur mitzudenken.“
Johann Wolfgang von Goethe, der
Bauminister in Weimar vor mehr als
200 Jahren forderte:
Ein Bauwerk muss standfest, langlebig
und … schön gestaltet sein!
Nichts Geringeres fordert Heinz in
seinem Buch über Straßen und Plätze
(2014).
VSVI-Information April 2015 | 29
Seminarecho
Vergabe- und Bauvertragsrecht
am 17. Februar 2015 in Braunschweig und am 26. Februar 2015 in Bad Zwischenahn
Leitung: RA Peter Thomas, Pattensen
RA Peter Thomas eröffnete die Seminarveranstaltungen in Braunschweig und in
Bad Zwischenahn; insgesamt waren
mehr als 150 Teilnehmer erschienen.
RA Peter Thomas erläuterte „Neuere
Entscheidungen zum Vergabe- und
Bauvertragsrecht“, insbesondere zur
Qualität der Ausschreibung, zur ordnungsgemäßen Ermittlung der Kostenschätzung und zur Berücksichtigung
eines offensichtlichen Kalkulationsirrtums durch die Vergabestelle. – Der
BGH hat am 14. Mai 2014 (VII ZR
334/12) entschieden, dass es die
Grundsätze von Treu und Glauben
erfordern, dass der Empfänger eines
Vertragsangebots seinen davon abweichenden Vertragswillen in der Annahmeerklärung klar und unzweideutig
zum Ausdruck bringt. Diese Anforderungen können im Einzelfall nicht
gewahrt sein, wenn der Empfänger
eines schriftlichen Angebots an Stelle
des ursprünglichen Textes die von ihm
vorgenommenen wesentlichen Änderungen mit gleichem Schriftbild so in
den Vertragstext einfügt, dass diese nur
äußerst schwer erkennbar sind, und in
einem Begleitschreiben der Eindruck
erweckt wird, er habe das Angebot
unverändert angenommen. Dann werden die Änderungen nicht Vertragsbestandteil. – Eine Leistungsbeschreibung,
der es im entscheidenden Punkt für
einen verständigen Bieter an Klarheit
und Unmissverständlichkeit (Betonfertigerbreite offengelassen) mangelt, ist
prinzipiell ungeeignet, einen Ausschluss
von Bieterangeboten zu rechtfertigen
(VK Baden-Württemberg, Beschluss
vom 07.02.2013 – 1 VK 1/13). Die
Aufhebung der Ausschreibung wurde
deshalb vom BGH (Beschluss vom
20.03.2014 – X ZB 18/13) als rechtswidrig beanstandet. –
Bei der Frage, ob das Vergabeverfahren
wegen einer beträchtlichen Abweichung des Angebots von einer vertretbaren Schätzung aufgehoben werden
darf, kann auf die Grundsätze, ob ein
den Ausschluss eines Angebotes rechtfertigendes Missverhältnis zwischen
Leistung und Angebot vorliegt, zurückgegriffen werden (so OLG München,
12.12.2013 - 1 U 498/13). Eine Differenz von etwa 17 Prozent zwischen
dem Angebot des Bestbieters und den
geschätzten Kosten ist nicht zwingend
als beträchtliche Abweichung anzusehen. – Die Vernachlässigung der
Prüfung der Durchführbarkeit einer
Straßenbaumaßnahme (Baudurchführungsvereinbarung mit der DB-Netz AG
vergessen) stellt eine Verletzung des
durch das Ausschreibungsverfahrens
begründeten Vertrauenstatbestands
und eine Verletzung der Vorschriften
des Vergaberechts dar. Die unzulässige
Aufhebung der Ausschreibung führt zu
einem Schadensersatzanspruch des Bie-
Vortrag zum Thema HVA B-StB von Baurätin Sabrina Honig
30 | VSVI-Information April 2015
ters, der den Zuschlag hätte erhalten
müssen. – Der Auftraggeber hat für
eine realistische Ermittlung des Kostenbedarfs einen ganz beträchtlichen Aufschlag auf den sich nach der sorgfältig
erstellten Kostenschätzung ergebenden
Betrag vorzunehmen (KG, 17.10.2013 Verg 9/13).
Die Erteilung des Zuschlags auf ein von
einem Kalkulationsirrtum beeinflusstes
Angebot kann einen Verstoß gegen die
Pflicht zur Rücksichtnahme auf die
Interessen des betreffenden Bieters
darstellen. Die Schwelle zu einem solchen Pflichtenverstoß ist überschritten,
wenn dem Bieter aus Sicht eines verständigen öffentlichen Auftraggebers
bei wirtschaftlicher Betrachtung
schlechterdings nicht mehr angesonnen werden kann, sich mit dem irrig
kalkulierten Preis als einer auch nur
annähernd äquivalenten Gegenleistung für die zu erbringende Bau-, Liefer- oder Dienstleistung zu begnügen
(BGH, 11. November 2014 - X ZR
32/14). Der Bieter hatte nach dem
Eröffnungstermin dem Auftraggeber
mitgeteilt, dass er in der betreffenden
Position einen falschen Mengenansatz
für den Asphaltbinder gewählt habe.
Statt der geforderten Abrechnungseinheit „Tonne“ (Menge: 4.125) sei die
Abrechnungseinheit „m2“ und als
Massenansatz 150 kg/m2 zugrunde
gelegt worden. Der korrekte Einheitspreis müsse auf 59,59 €/t lauten. Das
Unternehmen, das den Auftrag nach
Auftragserteilung an und Kündigung
des irrenden Bieters ausführte, rechnete für die Ausführung einen Betrag
ab, der um 175.559,14 € über dessen
Angebotspreis lag.
Seminarecho
Im Bauvertragsrecht behandelte RA
Peter Thomas zunächst die Voraussetzung einer geänderten Vergütung.
Nach dem Urteil des OLG Düsseldorf
vom 25.10.2013 - 22 U 21/13 – erfordert eine ausdrückliche oder konkludente Anordnung des Auftraggebers
im Sinne von § 2 Absatz 5 VOB/B eine
rechtsgeschäftliche Erklärung. Allein
die Mitteilung des Auftragnehmers an
den Auftraggeber, es lägen veränderte
Umstände vor, genügt nicht. Selbst
wenn die Veränderung der Bauumstände – wie zum Beispiel durch ein
unzureichendes Leistungsverzeichnis –
aus dem Verantwortungsbereich des
Auftraggebers stammt, rechtfertigt
allein eine Bauablaufstörung nicht
ohne weiteres die Annahme einer
Anordnung.
Anhand der Fälle 1700, 1696 und 1683
der VOB-Stelle Niedersachsen wurden
ein Widerspruch zwischen Positionstext
und Detailplan bei Bordsteinen, die
Berechtigung eines Nachtragsangebots
über das Nachfräsen einer Asphaltschicht im Bereich eines Betonrandbalkens und eine zusätzliche Vergütung für
Arbeiten, die durch die im Leistungsverzeichnis für einen Radweg vorgegebene
Abrechnungsbreite von 3,25 Meter
nicht erfasst waren, erörtert.
Der BGH hat am 01.10.2014 – VII ZR
344/13 – entschieden, dass eine Stoffpreisgleitklausel des öffentlichen Auftraggebers von Bauleistungen überraschend ist und Vertragsbestandteil
wird, wenn sie ohne ausreichenden
Hinweis den Auftragnehmer zur Vermeidung erheblicher Nachteile bei
Stoffpreissenkungen dazu anhält,
bereits bei seiner Kalkulation von
üblichen Grundsätzen abzuweichen.
26.02.2012 – 9 U 3604/11Bau hin.
Danach sind Nachtragsvereinbarungen
abschließende Regelungen. Der
Auftragnehmer muss deshalb bei
Leistungsnachträgen auch die bauzeitabhängigen Mehrkosten in sein Nachtragsangebot aufnehmen oder zumindest deutlich machen, dass diese
Kosten darin nicht enthalten sind.
Andernfalls ist er mit der Geltendmachung bauzeitabhängiger Mehrkosten ausgeschlossen.
Das OLG Köln hat sich im Urteil vom
28.01.2014 – 24 U 199/12 – intensiv
mit der geltend gemachten Bauablaufstörung auseinandergesetzt: Ein
Anspruch auf erhöhte Vergütung
wegen Bauzeitverlängerung ist nur
begründet, wenn dem Auftragnehmer
tatsächlich und nicht nur kalkulatorisch
erhöhte Aufwendungen entstanden
sind. Voraussetzung ist, dass der Auftraggeber durch eine rechtmäßige
Anordnung oder eine rechtswidrige
Behinderung eine Bauzeitverlängerung
verursacht hat, die zu Zusatzkosten
geführt haben. Die Annahme des Ursachenzusammenhangs zwischen dem
Verhalten des Auftraggebers und der
Überschreitung der geplanten Bauzeit
setzt voraus, dass die Bauzeit mit den
von der Preiskalkulation umfassten Mitteln bei ungestörtem Bauablauf überhaupt hätte eingehalten werden können. Trifft dies nicht zu, beruht eine
etwaige Überschreitung der vorgesehenen Bauzeit nicht auf einer in den Verantwortungsbereich des Auftraggebers
fallenden Ursache.
Nur aufgrund einer genauen Beschreibung der Behinderung kann beurteilt
werden, inwieweit auf sie zurückzuführende Schäden für den Auftragnehmer
entstanden sind. Diese Forderung ist
auch bei Großbaustellen nicht überhöht. Soweit ein Auftragnehmer
mangels einer ausreichenden Dokumentation zu einer entsprechenden
Darstellung nicht in der Lage ist, geht
das grundsätzlich nicht zu Lasten des
Auftraggebers. Der Auftragnehmer
muss eine aus einer oder mehreren
Behinderungen abgeleitete Bauzeitverlängerung möglichst konkret darlegen.
Insoweit ist eine baustellenbezogene
Darstellung der Ist- und Sollabläufe notwendig, die die Bauzeitverlängerung
nachvollziehbar macht. Zu diesem
Zweck kann sich der Auftragnehmer
der Hilfe graphischer Darstellungen
durch Balken- oder Netzpläne bedienen,
die gegebenenfalls erläutert werden.
Im Rahmen der Berechnung eines
Anspruchs wegen Bauzeitverzögerung
sind auch die vom Auftragnehmer
selbst verursachten Verzögerungen
sowie die Erteilung von Nachträgen zu
berücksichtigen. Eine Berechnung, die
solche Faktoren außer Acht lässt, ist
unschlüssig.
Zu Sicherheiten stellt der BGH in zwei
Entscheidungen (1. Oktober 2014 VII ZR 164/12 und 22. Januar 2015 VII ZR 120/14) fest: In Allgemeinen
Geschäftsbedingungen des Auftraggebers eines Bauvertrags enthaltene Vertragsklauseln, wonach Gewährleistungsansprüche bis zur vorbehaltlosen
Annahme der Schlusszahlung des Auftraggebers in Höhe von sieben oder
acht Prozent der Auftrags- beziehungsweise Abrechnungssumme durch Bürgschaften gesichert sind, benachteiligen
Auditorium beim Seminar Vergabe- und Bauvertragsrecht in Braunschweig
Für die alltägliche Praxis wies RA Peter
Thomas besonders auf die Entscheidung des OLG München vom
VSVI-Information April 2015 | 31
Seminarecho
den Auftragnehmer unangemessen
und sind daher unwirksam.
Baurätin Dipl.-Ing. Sabrina Honig,
NLStBV – Zentrale Geschäftsbereiche,
Hannover, referierte zu dem Thema
„Geänderte und zusätzliche Vergütung nach den Regeln des HVA BStB“. Sie stellte zunächst die Rechtsgrundlagen im BGB und in der VOB/B
dar. Der Begriff „Nachtrag“ ist beiden
Rechtsordnungen fremd; es handelt
sich um zusätzliche Vergütungsforderungen. Das „Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im Straßen- und Brückenbau“
ist ein vom BMVI herausgegebene
Loseblatt-Sammlung von Regelungen
zur Vertragsgestaltung für die Vergabe
von Aufträgen und die Abwicklung von
Verträgen über Bauleistungen nach der
„Vergabe- und Vertragsordnung für
Bauleistungen“ (VOB). Danach sind
Nachträge schriftlich zu vereinbaren.
Die Leistungsbeschreibung hat eindeutig und erschöpfend im Sinne des § 7
VOB/A zu erfolgen. Es sollen, wenn
möglich, STLK-Texte verwendet werden.
Verlangt der Auftragnehmer einen
Nachtrag unter Bezug auf Unklarheiten
in den Verdingungsunterlagen, so ist zu
prüfen, ob er seiner Hinweispflicht
gemäß Nr. 1 der Bewerbungsbedingungen nachgekommen ist. Zusammenhängende Leistungen sind im gleichen
Nachtrag zu regeln. Der AG darf zur
Prüfung die Urkalkulation öffnen und
einsehen, der AN ist frühzeitig zu informieren und seine Anwesenheit zu
ermöglichen. Bei Verzögerung der
Nachtragseinigung ist das unbestrittene
Gutachtenauszuzahlen (gegebenenfalls
einseitige Ermittlung auf Grundlage des
Vertrages).
Begonnen wird mit der formalen Prüfung des Nachtrages. Eine Checkliste für
AN und AG ist hilfreich bei der Abwicklung. Nach der Vollständigkeit der
Unterlagen prüft der AG den Anspruch
dem Grunde nach (vertragliche Prüfung). Es folgt die inhaltliche Prüfung/
Preisprüfung und das Festlegen der
Bezugsposition; die einzelnen Preiselemente werden unter die Lupe genommen. Baurätin Sabrina Honig stellte
auch einen optimalen Verfahrensablauf
für eine Vertragsänderung, ausgehend
von einer Baubesprechung mit anschließender Erstellung des Nachtrags-Leistungsverzeichnisses durch den AG dar.
Die Referentin erläuterte dann anhand
von Beispielen auch aus der Rechtsprechung, wie die Vergütung nach § 2
Absatz 3 VOB/B für Mengenmehrung
und Mengenunterschreitung, nach § 2
Absatz 5 VOB/B für geänderte sowie
nach § 2 Absatz 6 VOB/B für zusätzliche
Leistungen zu ermitteln ist. Sie betonte
abschließend, dass Konfliktpotenzial
immer bestehen bleiben wird, da AG
und AN unterschiedliche Betrachtungsweisen und Interessen haben. Die
Mehrzahl der Nachträge ist relativ problemlos zu prüfen und zu vereinbaren.
Wenige „schwierigere Sachverhalte“
beanspruchen viel Kapazität und benötigen sehr viel Zeit. Umgehende Bearbeitung der Nachträge sollte angestrebt
werden. Immer ist eine Beurteilung im
Einzelfall und unter Betrachtung des
Ganzen geboten. Besonders sorgfältig
ist eingangs das Bausoll zu definieren.
Dipl.-Wirtschaftsing. Frank A. Bötzkes,
ö.b.u.v. Sachverständiger, Braunschweig, behandelte „Fehlende
Mitwirkungshandlung des Auftraggebers und ihre betriebswirtschaft-
Interessierte Zuhörer des Vortrags von Baurätin Sabrina Honig
32 | VSVI-Information April 2015
liche Auswirkung“. Er führte zunächst
in der VOB/B aufgeführte Mitwirkungshandlungen des Auftraggebers an:
Bereitstellung des Grundstückes in baureifem Zustand, rechtzeitige Übergabe
von Plänen (§ 3 Absatz 1 VOB/B),
Abstecken der Hauptachsen (§ 3 Absatz
2 VOB/B), Aufrechterhaltung der Ordnung auf der Baustelle und Regelung
des Zusammenwirkens der verschiedenen Unternehmer (§ 4 Absatz 1 Nr. 1 S.
1 VOB/B) und Beibringung der öffentlich-rechtlichen Erlaubnisse (§ 4 Absatz
1 Nr. 1 S. 2 VOB/B). Sofern der Auftraggeber seinen Mitwirkungspflichten
nicht nachkommt, hindert er den Auftragnehmer an der Ausführung seiner
Leistungen.
Dipl.-Wirtschaftsing. Frank Bötzkes
erläuterte dann die Anspruchsgrundlage des Auftragnehmers gemäß § 642
BGB, der einen verschuldensunabhängigen Entschädigungsanspruch bei fehlender Mitwirkungshandlung des
Auftraggebers vorsieht. Die Pflichtverletzung des Auftraggebers führt zu
Annahmeverzug des Auftraggebers. Im
§ 6 Absatz 6 VOB/B (verschuldete
Behinderung) ist geregelt, dass der
Anspruch des Auftragnehmers auf
angemessene Entschädigung nach
§ 642 BGB unberührt bleibt, sofern die
Anzeige nach § 6 Absatz 1 Satz 1
erfolgt oder wenn Offenkundigkeit
nach § 6 Absatz 1 Satz 2 gegeben ist.
Eine Behinderungsanzeige muss unverzüglich und in schriftlicher Form erfolgen. Durch die Mitteilung der hindernden Umstände soll der Auftraggeber
gewarnt werden. Es soll ihm ermöglicht
werden, die Ursachen für die Störung
zu klären, Beweise zu sichern und die
Behinderung gegebenenfalls zu beseitigen. Aus ihr müssen sich die Gründe für
die Behinderung ergeben. Die Anzeige
muss Aufschluss darüber geben, ob und
wann die Arbeiten, die nach dem Bauablauf nunmehr ausgeführt werden
Seminarecho
müssen, nicht oder nicht wie vorgesehen ausgeführt werden können.
Frank A. Bötzkes verwies zu den Voraussetzungen einer Entschädigung aus
§ 642 BGB auf ein Urteil des Kammergerichts vom 19.04.2011 (21 U 55/07,
IBR 2012, 75), das eine nachvollziehbare Darlegung des Annahmeverzugs
und der damit verbundenen Auswirkungen auf den Bauablauf verlangt.
Die aus einer oder mehreren Behinderungen abgeleitete Bauzeitverlängerung
ist möglichst konkret darzulegen. Hierfür ist eine baustellenbezogene Darstellung der Ist- und Sollabläufe notwendig, die eine Bauzeitverlängerung
nachvollziehbar macht. Ein baubetriebliches Gutachten, in dem ein Bauzeitverlängerungsanspruch auf der Grundlage
herausgegriffener Aspekte des Baugeschehens und anhand einer arbeitswissenschaftlichen Schätzung errechnet
wird, ist nicht geeignet, einen Anspruch
nach § 642 BGB zu begründen.
Dann wurde ein Entschädigungsanspruch aufgrund einer in einem Beispiel
erfassten fehlenden Mitwirkung des
Auftraggebers berechnet. Nach § 642
Absatz 2 BGB bestimmt sich die Höhe
der Entschädigung einerseits nach der
Dauer des Verzugs und der Höhe der
vereinbarten Vergütung, andererseits
nach demjenigen, was der Unternehmer infolge des Verzugs an Aufwendungen erspart oder durch anderweitige Verwendung seiner Arbeitskraft
erwerben kann. Für zwei Wochen Stillstand (80 Stunden) waren vier Ausfallstunden Personal, eine Baggerstunde,
dafür Betriebsstoffe und 50 m³ Materialkosten, Einzelkosten der Teilleistungen
sowie 15 Prozent Gemeinkosten zu
berücksichtigen. Bei Kosten von 408,83
Euro je Stunde ergaben sich Gesamtkosten von 32.706,40 Euro. Aufwendungen wurden bei den Betriebsstoffen
und Materialkosten, teilweise beim Bag-
ger und den Gemeinkosten erspart; insgesamt 16.087,20 Euro. Der Entschädigungsanspruch in diesem Beispiel belief
sich damit auf 16.619,20 Euro; hinzuzufügen ist die Mehrwertsteuer, da es
sich um einen vergütungsähnlichen
Ausgleich für die Vorhaltung der Leistungsbereitschaft handelt.
Rechtsanwältin Ina Witten, Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen,
Bremen, erläuterte „Rügeobliegenheiten und Bedenkenanzeigepflicht
des Bauunternehmers“. Die Rügeobliegenheit ist für europaweite Ausschreibungen in § 107 Absatz 3 GWB
geregelt. Sinn und Zweck: Bieter sollen
die Vergabestelle in die Lage versetzen,
eine möglicherweise vergaberechtswidrige Entscheidung zu überdenken und
zu korrigieren. Der Bieter kann ein Vergabenachprüfungsverfahren nur dann
mit Erfolg betreiben, wenn er den Verstoß gegen Vergabevorschriften im Vergabeverfahren erkannt und gegenüber
dem Auftraggeber unverzüglich gerügt
hat. Voraussetzung für das Entstehen
der Rügeobliegenheit ist nicht nur das
Vorliegen eines Vergaberechtsverstoßes, sondern auch das Erkennen dieses
Verstoßes durch den Bieter. Besondere
Fachkenntnisse werden den Bietern
dabei nicht abverlangt. Es wird jedoch
erwartet, dass sich der Bieter nicht
mutwillig vor der Erkenntnis des
Vergaberechtsverstoßes verschließt
(BGH, 26.09.2006, AZ: X ZB 16/06).
Prüfungsmaßstab für die Erkennbarkeit
eines Vergaberechtsverstoßes ist die
Erkenntnismöglichkeit eines durchschnittlichen Bieters. Rain Ina Witten
unterstrich, dass die Planungsverantwortung beim Auftraggeber liegt.
Auch unterhalb des EU-Schwellenwertes wird von Gerichten im Verfahren
des einstweiligen Rechtsschutzes eine
vorherige Rüge des Vergabeverstoßes
durch den Bieter verlangt. Bei Fehlern
im Leistungsverzeichnis besteht keine
Hinweispflicht für den Bieter vor
Vertragsschluss.
Nach geschlossenem Bauvertrag hat der
Auftragnehmer Prüfungs- und Hinweispflichten aus der VOB/B. Die Bedenkenanzeige ist in § 4 Absatz 3 VOB/B geregelt. Hiernach hat der Auftragnehmer
Bedenken gegen die vorgesehene Art
der Ausführung, gegen die Güte der
vom Auftraggeber gelieferten Stoffe
oder Bauteile oder gegen die Leistungen anderer Unternehmer unverzüglich
anzuzeigen. Der AN hat eine umfassende Prüfungspflicht, da er für den
Leistungserfolg verantwortlich ist. Die
Rechtsfolgen einer verletzten Informationspflicht sind nach der Art der verletzten Pflicht zu bestimmen. So führt
die Verletzung der Bedenkenanzeige
nach § 4 Absatz 3 VOB/B zur Haftung
des Auftragnehmers nach § 13 Absatz
3 VOB/B. Eine unterlassene Behinderungsanzeige führt dazu, dass die hindernden Umstände keine Berücksichtigung finden, es sei denn, sie waren
offenkundig. RAin Ina Witten machte
den Umfang der Prüfungspflicht mit
Beispielen aus der Rechtsprechung
deutlich.
Die Seminarteilnehmer konnten einen
Überblick über aktuelle vergabe- und
bauvertragsrechtliche Probleme gewinnen, sich mit dem Spannungsfeld der
Anpassung der Straßenbauleistung und
der Vergütung an geänderte Bauumstände, Auswirkungen fehlender Mitwirkungshandlungen des Auftraggebers sowie Rügeobliegenheiten und
Bedenkenanzeigepflicht des Bauunternehmers auseinandersetzen. Die
gewonnenen Erkenntnisse und die
Fachgespräche im Tagungsverlauf werden ihren positiven Niederschlag im
Berufsalltag der Straßenbauingenieure
finden.
RA Peter Thomas
VSVI-Information April 2015 | 33
Landesvereinigung Niedersachsen
Geburtstage
60 Jahre
Mai
Norbert Gehrke
Jürgen Schlichting
Detlef Trumann
Ralf-Ulrich Wode
Garbsen
Hambergen
Ehra-Lessien
Sehnde
Juni
Uwe Karsten
Wilhelm Kühne
Stelle
Bad Gandersheim
Juli
Hans-Jürgen Eicke
Sassenburg
August
Klaus Behrendt
Uwe Hünefeld
Georg Lohmann
Wolfgang Mönnig
Joachim Pfau
Vahlberg
Rinteln
Lingen
Braunschweig
Göttingen
65 Jahre
Mai
Werner Döge
Volker Hartmann
Bernhard Mengering
Hans-Jürgen Teschke
Friedhelm Vogt
Northeim
Thedinghausen
Lingen
Salzgitter
Bückeburg
Juni
Dankmar Alrutz
Franz-Josef Langer
Michael Schmidt
Hannover
Wallenhorst
Burgdorf
Juli
Franz Bockelmann
Rudolf David-Spickermann
Dietmar Ellmers
Dieter Klokow
Philipp König
Clemens Möllers
Lüdersburg
Langenhagen
Achim
Salzbergen
Osnabrück
Aurich
August
Günther Gaumann
Helmut Knabe
Hartmut Knauf
Karl Meyer Gnarrenburg
Bernd Riehl Nordholz
Hans-Gerd Rüdebusch
Hans-Hermann Sauerteig
Manfred Schipper
Dr. Rolf Schlichting
Ulrich Weißwange
Sulingen
Celle
Vienenburg
Westerstede
Blender
Oldenburg
Aurich
Aschersleben
70 Jahre
Mai
Arnold Koch
Vechta
Juni
Fritz Oelmann
Bröckel
Juli
Klaus Gieschen
Johannes Rudolph
Cloppenburg
Rotenburg
August
Fritz-Dieter Tollé
Herbert Wackermann
Bernd Lüning
Verden
Helmstedt
Hesel
75 Jahre
Mai
Hans-Jürgen Lotz
Juni
Fritz Dittmar
Horst Kleemeyer
Hubert Mertelsmann
Werner Odermann
Herzlichen Glückwunsch!
Juli
Albert Peper
Hermann Brunkhorst
Schenefeld
Bremervörde
August
Manfred Gudereit
Dieter Schmidt
Verden
Munster
80 Jahre
Mai
Heinz Denkmann
Günter Philipp
Prof. Dr. Robert Schnüll
Rotenburg
Garbsen
Hannover
Juni
Helmut Boehm
Reimer Fock
Eberhard Günther
Claus Högl
Hannover
Bad Lauterberg
Lehre
Bad Zwischenahn
Juli
Horst Müller
Horst Hanse
Helmut Koch
Karl-Heinrich Quakenack
Erich Leibeke
Richard Erich Bollmann
Siegfried Filzek
Burgwedel
Peine
Bassum
Garbsen
Wedemark
Langenhagen
Burgwedel
August
Klaus Lütgens
Hans Jürgen Osbahr
Hannover
Wallenhorst
81 Jahre
Bad Lauterberg
Ochtrup
Hameln
Buchholz
34 | VSVI-Information April 2015
Gernsbach
Sarstedt
Juli
Reinhold Höcker
Osnabrück
86 Jahre
Mai
Friedrich Beek
Peter Behrens
Hans Dey
Jochen Lüder
Prof. Dr. Günter Spellerberg
Hannover
Wiefelstede
Hannover
Northeim
Nienburg
Juni
Wolfgang Hagen
Günter Pfleger
Bergen
Hannover
Juli
Helmut Kühn
Osnabrück
August
Hans-Dietrich Burgdorf
Hans Rust
Hannover
Cuxhaven
87 Jahre
Mai
Hans Heinrich Köster
Robert Reichert
Stade
Oldenburg
Juni
Gerhard Dittmer
Rudolf-Ulrich Tietje
Soltau
Wolfsburg
Juli
Hans Pohl
Hannover
August
Siegfried Meinicke
Celle
Mai
Jürgen Küch
Christian Riedel
Hans Otto Seggelke
Oldenburg
Neuenhaus
Oldenburg
Juni
Claus Messerschmidt
Bad Grund
88 Jahre
Juli
Klaus Wolter
Adendorf
Juli
Horst Hoppe
August
Albrecht Büttner
Fritz Fangmann
Sehnde
Steyerberg
82 Jahre
Juni
Heinz Müller
Hannover
Juli
Willy Gebbeken
Werner Juls
Lingen
Buxtehude
August
Gerd-Detlef Jessen
Barsinghausen
83 Jahre
Mai
Reinhold Klages
Northeim
August
Hans-Wilhelm Volpert
Lingen
84 Jahre
August
Hans-Joachim Bülow
Werner Junker
Lügde
Northeim
85 Jahre
Bad Lauterberg
Juni
Otto Alte-Teigeler
Horst Renz
Mai
Günter Kimmel
Hugo Quast
Willi Ruhnke
Hans-Günter Woop
Ronnenberg
Wolfsburg
Buxtehude
Stade
Hameln
89 Jahre
Mai
Heinrich Südhoff
Hans-Joachim Kühnold
Aschendorf
Wolfsburg
August
Prof. Helmut Kravagna
Oldenburg
90 Jahre
Mai
Friedhelm Krzensk
Wilhelmshaven
Juli
Kurt Süss
Artur Strahl
Georgsmarienhütte
Hannover
August
Günter Rieger
Celle
91 Jahre
Mai
Hans Niemöller
Osnabrück
Juli
Gerhard Seiler
Landesbergen
92 Jahre
Juli
Helmut Menke
Oldenburg
August
Johann Vowinkel
Oldenburg
95 Jahre
Mai
Hermann Witte
Wildeshausen
Landesvereinigung Niedersachsen
25 Jahre Mitgliedschaft
Juni
Andreas Koch
Einbeck
Juli
Doris Ehrich
Michael Flentje
Oldenburg
Grasleben
40 Jahre Mitgliedschaft
Juni
Bodo Benter
Lothar Drüschner
Walter Keese
Friedrich Lange
Werner Lühning
Prof. Siegried Päuker
Winsen
Isernhagen
Holenberg
Sehnde
Northeim
Nienburg
Juli
Dieter Armbrüster
Horst Behrmann
Adolf Biere
Baldur Buschendorf
Otto Marquardt
Dieter Uttecht
Hermann Wiebe
Gert Würdemann
Drebber
Schwarme
Rotenburg
Goslar
Osterholz-Scharmbeck
Worpswede
Dörverden
Hude
50 Jahre Mitgliedschaft
Mai
Günter Philipp
Volker Schmädeke
Garbsen
Langenhagen
Juli
Jürgen Eismann
Winsen
August
Gerd Bartling
Oldenburg
Neue Mitglieder
Katharina Ahlers
Oliver Brühling
Christoph Buchholz
María del Mar López Ballesteros
Bernward Drellmann
Marc Drews
Daniel Goedecke
Lennart Hahn
Stefan Hentschel
Juri Hof
Andre Hörmeyer
Lars Hundertmark
Christoph Jordan-Siemke
Rainer Keil
Bernhard Lanz
Tobias Maibaum
Claas Meister
Alexander Meyer
Thomas Mohr
Lukas Müller
Sören Raap
André Röhrs
Martin Rolfes
Silvia Saathoff
Daniel Schaefer
Matthias Schonebeck
Sebastian Schüer
Bernhard Stuckenberg
Florian Tegeder
Julian Thien
Frank Timmer
Uwe Treede
Georg von Luckwald
Hannover
Lüchow / Kolborn
Hannover
Oldenburg
Osnabrück
Barendorf
Göttingen
Hechthausen
Celle
Lüneburg
Braunschweig
Pattensen
Lüneburg
Rieste
Rehden
Osnabrück
Hannover
Hopsten
Lüneburg
Hannover
Hemmoor
Soltau
Nordhorn
Bad Zwischenahn
Lüneburg
Papenburg
Fredenbeck
Damme
Bad Bentheim
Nordhorn
Stavern
Aschendorf
Hameln
VSVI-Information April 2015 | 35
Formulare
Niedersachsen
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur
Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V.,
Eichstraße 19, 30161 Hannover, Fax 0511 - 32 56 53 oder online unter WWW.VSVI-NIEDERSACHSEN.DE
Name
Studienanstalt(en)
Vorname
akadem. Grad
Abschlussexamen im Jahr
Straße, Nr.
als
PLZ, Ort
Arbeitgeber
Email / Telefon / Mobil
Straße, Nr.
PLZ, Ort
Geburtstag / -ort
Berufsstellung
J selbstständig
J Angestellter
Ort, Datum
J Beamter
J Student
Unterschrift
gewünschte Bezirksgruppe
SEPA-Lastschriftmandat
Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt:
50 Euro für im Beruf stehende Mitglieder.
40 Euro für die nicht mehr im Beruf stehenden Mitglieder.
Studenten sind beitragsfrei.
VSVI Niedersachsen
Vereinigung der Straßenbau- und
Verkehrsingenieure in Niedersachsen e.V.
Eichstraße 19
30161 Hannover
Gläubiger-Identifikationsnummer
DE66ZZZ00000412389
Mandatsreferenz
(Mitgl.Nr., wird separat mitgeteilt)
Ich ermächtige die VSVI Niedersachsen e.V.,
Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift
einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut
an, die von der VSVI Niedersachsen e.V. auf mein
Konto bezogenen Lastschriften einzulösen.
Hinweis:
Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend
mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des
belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei
die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten
Bedingungen.
Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlung
Fälligkeit: Jährlich am ersten Geschäftstag im Mai
Mitgliedsnummer
Name
Vorname
Straße, Nr.
PLZ, Ort
Kreditinstitut
IBAN
Die neuen Beitrittsformulare für die VSVI Bremen und die
VSVI Niedersachsen erscheinen weiterhin im Wechsel. In der
2/2015 erscheint wieder das Formular der VSVI Bremen.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, sich bei den Landesvereinigungen Bremen und Niedersachsen direkt über die
jeweilige Homepage anzumelden.
36 | VSVI-Information April 2015
BIC
Ort, Datum
Unterschrift
Bezirksgruppe Braunschweig
Neujahrstreffen im Gifhorner Schloss
Zum traditionellen Neujahrstreffen
hatte der Vorstand der Bezirksgruppe
Braunschweig am 5. Februar 2015 eingeladen. Siebzig Mitglieder waren der
Einladung gefolgt. Am Brunnen im
Schlosshof empfing uns Frau Bunjef im
Gewand der Herzogin Klara von
Sachsen-Lauenburg. Sie berichtete
uns, dass das Schloss Gifhorn zwischen 1525 und 1581 im Stil der
Weserrenaissance errichtet worden ist.
Das bis 1790 ausgebaute Schloss mit
seinen Wassergräben, Wällen und Bastionen ist nie eingenommen worden.
Im 16. Jahrhundert war es unter Herzog Franz von Braunschweig-Lüneburg
nur zehn Jahre lang Residenz des
Herzogtums Gifhorn. Die wehrhafte
Schlossanlage war in Trapezform
angelegt worden. Sie war von Festungswällen und einem 50 Meter
breiten Wassergraben umgeben. Die
nähere Umgebung konnte durch
Überschwemmungen in einen Sumpf
verwandelt werden. An den vier
Ecken der Anlage wurden steinerne
Bastionstürme errichtet. Diese waren
mit dem Schloss unterirdisch durch
Wallgänge in Form von Kasematten
verbunden. Davon ist heute noch ein
45 Meter langes Stück zur Nordbastion erhalten, in dem heute Ausstellungen des Schlossmuseums
präsentiert werden.
Um den Innenhof gruppieren sich
folgende Schlossgebäude:
Das Torhaus, das älteste Gebäude, das
bereits im Jahr nach Beginn des
Schlossbaues 1526 fertig gestellt
worden ist.
Das Ablagerhaus, das größte Gebäude
im Ostflügel, das ab dem 18. Jahrhundert als Wohngebäude für hohe
Gifhorner Beamte, wie dem Amtshauptmann, fungierte.
Die Schlosskapelle als erster Sakralbau
von 1547, der für den evangelischen
Gottesdienst erbaut wurden ist. In der
Kapelle befindet sich ein Sarkophag
von Herzog Franz und einer lebensgroßen, knienden Holzplastik des Bestat-
Ehrung von Dietrich Pauli (40 Jahre, Mitgliedsnr. 016) durch
den Vorsitzenden Heiko Lange (Mitte) und seinen Vertreter
Erklärung von Frau Bunjef als Herzogin Klara
Dr. Holger Lorenzl (links)
Ehrung Heinz Engel 50 Jahre VSVI-Mitglied (017)
Ehrung Günter Schoppe 50 Jahre VSVI-Mitglied (019)
VSVI-Information April 2015 | 37
Bezirksgruppe Braunschweig
teten. Der Sarkophag von Ehefrau
Klara von Sachsen-Lauenburg ist leer,
da sie auf einer Reise in ihre pommersche Heimat in Barth verstarb. Sie ist
aber ebenfalls als Plastik betend in der
Kapelle dargestellt.
Das Kommandantenhaus von 1581 als
Wohnsitz des Schlosshauptmanns,
später im 20. Jahrhundert Sitz des
Amtsgerichts.
Der Treppenturm von 1568 mit Wendeltreppe als Gebäudezugang zwischen dem Torturm und dem Ablagerhaus.
Frau Bunjef führte uns dann vom
Schlosshof in den Rittersaal, der sich
im Ablagerhaus befindet, von dort in
die ehemalige Schlossküche und
anschließend in die Schlosskapelle. Sie
berichtete uns, dass Herzog Franz bei
der Übernahme des Schlosses 1539
seinen fürstlichen Repräsentationsaufgaben ungehindert nachgehen konnte.
Er ließ das Schloss Gifhorn als Residenz
ausbauen und führte ein prunkvolles
höfisches Leben. Gleichzeitig baute er
Schloss Fallersleben als ländlichen
Adelssitz aus, installierte eine Bierbrauerei, die heute noch vorzügliches Bier
braut. Nach dem Tod von Herzog Franz
1549 war die Schlossanlage keine
fürstliche Residenz mehr. Der nur zehn
Jahre zwischen 1539 und 1549
bestandene Herrschaftsbereich des
Herzogtums Gifhorn fiel zurück an das
Fürstentum Lüneburg. Die Witwe Herzogin Klara von Sachsen-Lauenburg
musste das Schloss räumen und sich
auf ihren Witwensitz Schloss Fallersleben zurückziehen. Frau Bunjef als Klara
berichtet noch, dass das Ansehen einer
Herzogin in einer von Männern dominierten Welt nicht besonders groß war.
Wichtig war die Geburt männlicher
Nachkommen, Mädchen spielten nur
eine untergeordnete Rolle.
Nach dem ausführlichen und interessanten Vortrag versammelten sich die
Teilnehmer im Schlossrestaurant Zentgraf. Nach dem Hauptgang fand die
obligatorische Ehrung für langjährige
Mitglieder statt. Von zehn waren
sieben entschuldigt. Für 40 Jahre
Mitgliedschaft wurde unser Kollege
Dietrich Pauli, für 50 Jahre die Kollegen Heinz Engel und Günter Schoppe
mit Nadel und Ehrenurkunde ausgezeichnet. Wie immer hatten wir eine
ausgezeichnete Veranstaltung mit
einer interessanten Schlossführung,
gutem Essen und kühlen Getränken.
Vielen Dank an unseren Organisator
Edgar Hartwig.
Hartmut Poggenklas
Bezirksgruppe Hameln
Reintjes Schiffs-Getriebe, weltweit im Einsatz
19 höchst interessierte Mitglieder
und Gäste der VSVI-Bezirksgruppe
Hameln besichtigten am 28. Oktober
2014 das Werk Reintjes in Hameln.
Der Betriebsleiter, Christian Coninx,
erläuterte zunächst das Unternehmen
mit einer sehr anschaulichen Präsentation.
Reintjes produziert seine Getriebe
ausschließlich in Hameln, wo neben
den bisherigen Werkhallen noch weiterer Platz für spätere Erweiterungen
zur Verfügung steht. Rund 410
Beschäftigte einschließlich 20
„Azubis“ stellen die Produktion in
Hameln sicher.
38 | VSVI-Information April 2015
Weltweit dagegen ist Reintjes mit
Vertretungen präsent, die unter anderem gewährleisten sollen, dass entsprechend geschulte Servicetechniker
innerhalb von maximal 24 Stunden
jeden beliebigen Hafen dieser Erde
erreichen können. Auf diese Weise
können gemeldete Schwierigkeiten
an Schiffsgetrieben schnellstens identifiziert und somit die Reparaturzeiten
so gering wie möglich gehalten
werden.
Neben Schiffsgetrieben, unter anderem auch für Seenotrettungskreuzer
und andere spezielle Arbeitsschiffe,
nicht aber für Kriegsschiffe, werden
im Werk auch Pumpengetriebe für
Baggerschiffe, aber auch Getriebe für
Windkraftanlagen, Dampfturbinen
und andere gefertigt.
Beeindruckend für uns Straßenbauingenieure und Gäste ist unter anderem
die kaum noch vorstellbare Maßgenauigkeit von zwei bis drei my (1 my
= 1/1000 mm). Schließlich rechnen
wir zwar noch bis auf mm, freuen uns
aber im Allgemeinen, wenn die ausgeführte Genauigkeit cm-genau
passt.
Im Laufe des folgenden etwa einstündigen Rundgangs konnten wir die Fertigung von Getrieben vom Rohling bis
hin zur Endmontage verfolgen. Die
Bezirksgruppe Hameln
durchaus gedehnt werden können,
dass sie anschließend mit der eingearbeiteten Nut auf den Wulst der Nabe
fest aufgesetzt werden?
Für diese äußerst informative und
spannende Führung danken wir Christian Coninx an dieser Stelle nochmals
ganz herzlich.
In gewohnter Tradition ließen wir den
Abend bei wieder hervorragendem
Essen nach eigener Wahl und ausgie-
Rudolf Traut
Christian Coninx (li.) erläutert Komponenten des Getriebes
Foto: Christian Coninx
An einem fertigen Getriebe
bigen Gesprächen im nahegelegenen
Seehof – Restaurant ausklingen.
Bei dieser Gelegenheit durften wir
Friedhelm Lange für 25-jährige Mitgliedschaft ehren. Gunter Ziech erhielt
die in diesem Jahr eingeführte Ehrennadel für über 40-jährige Mitgliedschaft in der VSVI.
Foto: Karl Heinz Friebe
einzelnen Arbeitsschritte vom Fräsen
über Schleifen, Härten, Reinigen und
Polieren, teils in klimatisierten Hallen,
wurden uns bestens erläutert. Ebenso
erfuhren wir durch die hervorragende
Führung interessante Details zu den
Fertigungsverfahren, zum Beispiel der
Befestigung von Zahnkränzen auf der
Welle, sofern diese nicht, wie bei kleineren Getriebeteilen, aus einem Stück
gefräst werden. Wer hätte auch nur
geahnt, dass auch große Zahnkränze
Strahlende Gesichter nach der Übergabe der Ehrennadel für die
Foto: Karl Heinz Friebe
Foto: Karl Heinz Friebe
über 40-jährige Mitgliedschaft
Friedhelm Lange wird für die 25-jährige Mitgliedschaft geehrt
VSVI-Information April 2015 | 39
Bezirksgruppe Hameln
Alle Jahre wieder beliebt:
Neujahrsbegrüßung mit Preis-Skat und Kegeln
Kein Schnee, kein Glatteis, kein Sturm!
Das hatten wir seit Jahren nicht mehr
am Tag unserer Neujahrsbegrüßung
mit Preisskat und Kegeln.
aber auch nur einmal im Jahr (bei
unserer Veranstaltung) daran teilnimmt, hat sich der Spaß doch
gelohnt.
So kamen 18 Teilnehmer zu unserer
ersten Veranstaltung im neuen Jahr
2015. Davon hatten sich vier für Skat
spielen entschieden. Weitere 13 hatten
ihre Turnschuhe mitgebracht und wollten einfach mal wieder umwerfend
sein. Unser Präsident Markus Brockmann konnte leider aus beruflichen
Gründen erst mit deutlicher Verspätung dazustoßen und daher auch nicht
mehr beim Wettbewerb mitmachen.
Die Ergebnisse waren zwar nicht
gerade hervorragend, aber dafür, dass
die Mehrzahl der Teilnehmer an solchen Wettbewerben zwar regelmäßig,
Die besten Kegler Michael Warm,
Ralf Wilde, Werner Stille und Ralf
Ottermann sowie die Skatspieler Karl
Heinz Friebe und Gunther Ziech wurden mit leckeren Naturalien belohnt.
Nach dem anschließenden hervorragenden Abendessen hatten wir die
Gelegenheit, noch weitere Ehrungen
vorzunehmen. Jürgen Hattendorf
erhielt Urkunde und goldene Ehrennadel für 50-jährige Mitgliedschaft. Mit
der Hälfte dieser Mitgliedsjahre konnte
Michael Hoyer aufwarten und bekam
ebenfalls aus den Händen von Markus
Dieser leicht sportlich angehauchte
und gesellige Abend klang wieder mit
ergiebigen Fachsimpeleien und unterhaltsamen Gesprächen aus. Allen Teilnehmern sei auch hier noch einmal für
ihr Interesse gedankt.
Rudolf Traut
Michael Hoyer ist seit 25 Jahren Mitglied der VSVI
Fotos: Karl Heinz Friebe
Jürgen Hattendorf wird für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt
Brockmann dazu die Urkunde und die
silberne Ehrennadel überreicht.
Ferner durften wir noch Werner Stille
nachträglich zur Vollendung seines
fünfundsiebzigsten Lebensjahres
gratulieren und ihm die Ehrennadel
für deutlich mehr als 40 Jahre Mitgliedschaft übergeben. Alle Geehrten
erhielten dazu noch mindestens einen
„guten Tropfen“ Wein.
40 | VSVI-Information April 2015
Bezirksgruppe Hannover
Halbtagsexkursion zu Bauvorhaben der
Gesellschaft für Wohnen und Bauen Hannover GBH
Die GBH führt in Hannover zur Zeit
zwei außergewöhnliche Bauvorhaben
aus, die auch wegen ihrer Vorgeschichte mit Recht das besondere
Interesse unserer Bezirksgruppe
erweckten. Am 16. Juli 2014 versammelten sich daher zu einer Exkursion
unter der Leitung von unserem Mitglied Dr. Peter Molde zwanzig Teilnehmer an der ersten Station, der integrierten Gesamtschule auf dem
Mühlenberg. Hier wird eine „Lernfabrik“, ein Vorzeigeobjekt aus den
siebziger Jahren, abgerissen, weil sie in
keiner Weise die utopischen Vorstellungen der damaligen Zeit erfüllte und
sich im Laufe der Zeit zu einem Moloch
entwickelte, der viel Geld und Umweltressourcen verschlang. Das Gebäude
wird durch einen Neubau ersetzt, der
einen U-Bahntunnel überspannen
muss. Daneben muss Sorge dafür
getragen werden, dass bei den 1.850
Schülern keine Wissenslücken entstehen. Eine große Herausforderung an
die beteiligten Planer und die ausführenden Firmen. Bei unserem Besuch
herrschte eine große Zuversicht auf das
reibungslose Gelingen dieser nicht alltäglichen Aufgabe. Für die Baustellenerläuterungen ein Dank an Dr.-Ing.
Wolfgang Henning.
Wohngebäude anschließen. Das
besondere an dieser Maßnahme ist,
dass zunächst ein unterirdischer Bunker, in dem die Bevölkerung bei den
Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges Schutz gesucht hatte, abgebrochen werden musste.
Die Exkursion setzte sich fort und
endete bei strahlendem Sonnenschein
in einem Biergarten mit Blick auf die
Baustelle „Klagesmarkt“.
Hartmut Gärtner
Stefan Grampler begrüßt die Gruppe auf dem Mühlenberg
Hier war einmal ein Bunker auf dem Klagesmarkt
Die zweite Station unserer Exkursion
war die „Bebauung am Klagesmarkt“.
Hier baut die GBH ein siebengeschossiges Bürogebäude, dem sich sieben
Lutz Kirsch, unser Zweiter Vorsitzender, Dr. Peter Molde,
Gleich beginnt die Schlussbesprechung
Fotos: Hartmut Gärtner
der Initiator der Exkursion (v.l.)
VSVI-Information April 2015 | 41
Bezirksgruppe Hannover
Jahresabschluss mit Grünkohlbuffet
Am 27. November 2014 versammelten
sich 52 Mitglieder und Freunde der
Bezirksgruppe Hannover zum traditionellen Grünkohlessen im Hotel Hennies
in Altwarmbüchen. Unser Vorsitzender,
Stefan Grampler, begrüßte die Versammelten und trug wichtige Mitteilungen
aus Vorstand und Präsidium vor. Er
sprach auch die Frage an, ob für Auslandsreisen der Landesvereinigung noch
ein Bedarf bestehe, weil das letzte
Angebot nur eine geringe Resonanz
gefunden habe. Er übergab dann die
Urkunden, Nadeln und kleine
Geschenke an unsere Jubilare, die sich
auf den Weg nach Altwarmbüchen
gemacht hatten.
Von den Fünfundzwanzigjährigen war
Elke Engwicht aus Nordstemmen
erschienen. Den Übrigen Wolfgang
Piroutek, Wedemark, H.-Jochen
Friedrich, Wunstorf, Thorsten Seitz,
Stefan Grampler begrüßt und berichtet
Die Vierzigjährigen
Burgdorf, Rüdiger Schmidt, Hannover,
Horst Lebrecht, Hannover und Karl
Heinz Harnacke, Hannover konnte er
nur über die Ferne gratulieren.
Inzwischen mehrt sich auch die Zahl
derer, die auf eine fünfzigjährige Mitgliedschaft in unserer Vereinigung
zurückblicken können. Von diesen Triariern waren Klaus Lütgens, Hannover,
und Iraj Ekhtiari, Hannover sowie Friedrich Jünemann, Barsinghausen, in der
Phalanx erschienen. Heinz Müller,
Hannover, Albrecht Sabatier, Hannover,
Walter Dietzmann, Ronnenberg und
Wilfried Binnewies, Zühlsdorf blieben
in der Etappe.
Seit Neuestem werden auch Nadeln in
Silber mit einem goldenem I an die Vierzigjährigen, im laufenden Jahr an die
Neunzehnhundertvierundsiebziger, verliehen. Von vier möglichen Kandidaten
der Bezirksgruppe war niemand erschienen. 40 Jahre dabei sind Rolf Hormann,
Hannover, Hans-Joachim Sollors, Hannover, Wolfgang Suckrow, Garbsen und
Dietrich Krabel, Hannover. Dafür meldeten sich viele Anwesende, die das Mindestmaß schon überschritten hatten.
Die können sich jetzt über eine Nadel
freuen, die sie vor Ort aus der Hand von
Stefan Grampler erhielten.
Günter Holldack, Mitglied seit 1961, leitete dann mit einer launigen Geschichte
in den geselligen Teil des Zusammentreffens über; ein schöner Abend mit
interessanten Gesprächen, gutem Essen
und nicht weniger guten Getränken.
Hartmut Gärtner
(47 Jahre VSVI)
Die Fünfzigjährigen Klaus Lütgens, Iraj Ekhtiari, und
Das Ambiente
Fotos: Hartmut Gärtner
Friedrich Jünemann, die Fünfundzwanzigerin Elke Engwicht
42 | VSVI-Information April 2015
Bezirksgruppe Hannover
Jahreshauptversammlung – Vorstandswahl
– Kartenspiel
Die Jahreshauptversammlung im
Central-Hotel-Kaiserhof in der Landeshauptstadt Hannover am 3.
Februar 2015 wies in diesem Jahr
wieder die Besonderheit der Neuwahl des Bezirksgruppenvorstandes
auf. Die 36 Teilnehmer bestätigten
mit einstimmiger Mehrheit unseren
bewährten Vorstand, bestehend aus
Stefan Grampler (Vorsitz), Lutz Kirsch
(stellvertretender Vorsitz) und Matthias Heimsoth (Schatzmeister), in
seinem Amt.
Stefan Grampler, Lutz Kirsch, Matthias Heimsoth
Das Preisgericht in Aktion
Das ist die herausragende Nachricht
von diesem harmonischen Abend,
an dem wir auch unserer gestorbenen Mitglieder Kurt G. Vogel, Franz
Moneke, Joachim Wilcke und KarlHeinz Franke gedachten, uns die
Unternehmungen des vergangenen
Jahres noch einmal vor Augen führten und von Stefan Grampler auf die
Vorhaben des Jahres 2015 neugierig
gemacht wurden (siehe Veranstaltungen).
Das Publikum bewundert die Preisträger
Bei dem anschließenden Kartenspiel
belegte in der Sparte Doppelkopf
Jürgen Hofmann den ersten Platz, in
der Sparte Skat Herr Schulz. Auch
für die nachfolgenden Ränge hatte
unser Vorstand Preise besorgt, die
sicher Mut zu einem neuen Spiel im
nächsten Jahr machen.
Hartmut Gärtner
Eine Doppelkopfrunde
Fotos: Hartmut Gärtner
Rien ne va plus!
VSVI-Information April 2015 | 43
Bezirksgruppe Emsland
Zweitägige Exkursion nach Emmen
und Groningen (NL) sowie nach Emden
Am 25. September 2014 konnte
Detlev Thieke, neuer Vorsitzender der
Bezirksgruppe Emsland, 35 Mitglieder
zur zweitägigen Herbstexkursion in die
benachbarten Niederlande sowie nach
Emden begrüßen. Nach einer pünktlichen Abfahrt um acht Uhr in Meppen
erreichten wir bereits nach einer
Stunde die Stadt Emmen in der Provinz
Drenthe.
Im Rathaus bei Kaffee und typischen
holländischen Brötchen wurden wir
vom Bürgermeister Cees Bijl begrüßt.
Anhand einer Power-Point-Präsentation erhielten wir Einblick in die
umfangreichen Arbeiten der Sanierung
der Stadtmitte mit Neubau von Tiefgaragen sowie eines Tunnes im Zuge der
Hauptdurchgangsstraße. Dieser vierspurige „Hondsrugweg“ verläuft
zukünftig unterhalb des neuen weiträumigen und verkehrsfreien Marktplatzes und des Rathauses. Westlich
des Marktplatzes entsteht das neue
Theater der Stadt.
Wer den „Dierenpark Emmen“ kennt,
sollte sicherlich nicht versäumen, den
neuen „Wildlands Adventure Zoo
Emmen“ ab 2016 zu besuchen, der
am westlichen Stadtrand hinter dem
neuen Theater in einer Größe von rund
33 Hektar erbaut wird. In zwei Gruppen aufgeteilt konnten wir anschließend die Bauarbeiten vor Ort besichtigen. Besonderes Interesse galt der
Tunnelwandherstellung. Hier wird mit
einem Fräs-Misch-Verfahren ein
Wasser-Zement-Gemisch eingebracht,
das mit dem vorhandenen Boden
(Sand/Lehm) aushärtet. Für einen herrlichen Überblick auf die zukünftige
Zooanlage fuhren wir auf die Dachterrasse eines siebenstöckigen Hauses.
Hier erhielten wir fachkundige Erläuterungen zum neuen Zoo mit seinen vielfältigen Eventmöglichkeiten.
Pünktlich um zwölf Uhr ging unsere
Fahrt weiter in Richtung Groningen. In
Groningen wird die Stadtautobahn
komplett umgestaltet. Lichtsignalisierte
Knotenpunkte werden durch neue
Kreisverkehrsplätze ersetzt. Brücken
werden angehoben oder durch Neubauten ersetzt. Hierbei ist der Neubau
einer Kanalbrücke unter Verkehr
besonders erwähnenswert, da hier die
vorhandene Brücke als Leergerüststütze für den Neubau genutzt wird.
Nordseeleitungen zu den Umschlagterminals für Europa
44 | VSVI-Information April 2015
Das Gesamtbauvolumen beträgt 500
Millionen Euro. Geld, das aus dem
nicht gebauten Magnetbahn-Transrapid-Projekt stammt. Einen besonderen
Dank für die Kontakte und die Organisation gilt unserem Neumitglied Drs.
Ing. Gerald Roelfes, Geschäftsführer
des Städterings Zwolle/Emsland.
Zum Abschluss des ersten Exkursionstages wurde ein gemeinsames Abendessen im Hotel Faldernpoort in Emden
eingenommen. Auch für den Gedankenaustausch gab es abends reichlich
Gelegenheit.
Am zweiten Tag unserer Exkursion
wurde der Neubau des Erdgasterminals
in Emden besichtigt. Das norwegische
Staatsunternehmen GASSCO liefert seit
1977 Gas über das Norsea-Gasterminal
(NGT) in Emden. Norwegisches Gas
wird über eine Reihe von Pipelines nach
Nordeuropa zu den Umschlagsterminals
nach Großbritannien, Frankreich, Belgien und Deutschland transportiert. Die
in die Jahre gekommene Anlage soll
durch eine neue NGT-Anlage ab 2015
ersetzt werden. Im März 2013 erhielt
die Linde Group, ein weltweit führendes Gase- und Engineering Unternehmen, den Auftrag zum Bau der neuen
NGT-Anlage. Die Arbeiten zur Planung
und die Beschaffung dieses 260-Millionen-Euro-Auftrages werden durch die
Linde Engineering Dresden durchgeführt. Linde Engineering Dresden beauftragte die Bauunternehmung Mainka
GmbH & Co. im Oktober 2013 mit der
Durchführung der Erd-, Beton- und
Straßenbauarbeiten. Zu den Hauptaufgaben der Firma Mainka zählen neben
den Erdarbeiten von 130.000 Kubikmeter die Straßenbauarbeiten mit 120.000
Tonnen Mineralgemisch sowie rund
23.000 Quadratmeter Asphaltarbeiten.
Bezirksgruppe Emsland
Für die Anlagenteile werden circa 7.500
Tonnen Betonfertigteile und circa
10.000 Kubikmeter Ortbeton verbaut.
Neben der reinen Bautätigkeit liegt ein
besonderer Schwerpunkt bei der
Abwicklung solcher Großprojekte in der
Arbeitssicherheit und Arbeitsvorbereitung. Jeder Mitarbeiter erhält eine halbstündige Baustelleneinweisung, eine
zweistündige Linde-Projektunterweisung und hat eine vierstündige Unterweisung einschließlich Prüfung abzu-
legen. Alle eingesetzten Baugeräte werden durch die Firma Linde überprüft.
Die Anschläger und Maschinisten erhalten regelmäßige Schulungen. Arbeitsbühnen werden turnusmäßig gegen
Absturz geprüft. Die persönliche
Schutzausrüstung (PSA) ist ständig am
Mann zu führen. Zur Arbeitsvorbereitung gehören tägliche „Coordination
Meetings“. Zu jeder Arbeit gehört eine
Arbeitsfreigabe. Im Schnitt sind das 50
am Tag. Nach Übernahme der PSA ging
es in zwei Gruppen über das weitläufige Gelände. Die Arbeiten wurden
im Dezember 2013 begonnen und sind
im April 2015 abzuschließen. Ein besonderer Dank gilt hier Werner Molde,
Geschäftsführer der Firma Mainka, für
die Organisation, diese außergewöhnliche Baustelle zu besichtigen sowie Ingo
Sperber, verantwortlicher Bauleiter vor
Ort mit seinen Mitarbeitern.
Ernst Kock
NGT Emden
Einbau PE-Löschwasserschacht
Das Schaltanlagengebäude
Klinkerfassade als Fertigteil
Kabelkanal in Fertigteilbauweise
Gruppenbild zum Abschluss der Exkursion
VSVI-Information April 2015 | 45
Bezirksgruppe Emsland
Halbtagsexkursion zu den Klasmann – Deilmann
Werken im emsländischen Groß Hesepe
Als letzte Veranstaltung in 2014 besichtigte die VSVI-Bezirksgruppe Emsland
die Klasmann – Deilmann Werke in
Groß Hesepe. 35 Mitglieder konnte der
Vorsitzende Detlev Thieke am Nachmittag des 16. Oktober 2014 begrüßen.
Klasmann – Deilmann ist die führende
Unternehmensgruppe der internationalen Substratindustrie mit zahlreichen
Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in Europa, Asien und Amerika. Die
Kultursubstrate bilden überall auf der
Welt die wesentliche Grundlage für
das Wachstum von Pflanzen für den
Produktionsgartenbau.
Kerngeschäftsfelder der Klasmann –
Deilmann Gruppe sind die Gewinnung
von Torfrohstoffen, die Herstellung von
Holzfasern und Grünkompost sowie die
Entwicklung, die Produktion und der
Vertrieb von Kultursubstraten. Nach
einem Film- und Diavortrag durch den
Werksleiter Michael Perschel besichtigten wir das Betriebsgelände und erkundeten dann mit mehreren Kleinbussen
das riesige Abbaugelände westlich der
Autobahn A31. Gegenwärtig nutzt
Klasmann – Deilmann in Niedersachsen
Treffpunkt an der Kreisstraße 232
Abbaufläche, Torf soweit das Auge reicht
46 | VSVI-Information April 2015
rund 3.380 Hektar Abbauflächen, die
entweder in Eigentum des Unternehmers stehen oder vom Land Niedersachsen beziehungsweise von privaten
Grundstückseigentümern gepachtet
wurden. In Abhängigkeit von der
genutzten Abbaumethode kann die
Rohstoffgewinnung auf einer Fläche
mehrere Jahrzehnte dauern. Nach
Beendigung des Torfabbaus verbleibt
auf den Gewinnungsflächen mindestens die gesetzliche Resttorfmächtigkeit.
Für die anschließende Folgenutzung
gibt es grundsätzlich vier verschiedene
Optionen. Welche davon im Einzelfall
umgesetzt wird, legen die zuständigen
Behörden bereits vor Beginn der Rohstoffgewinnung in den Genehmigungsdokumenten fest. Die wichtigste Art der
Folgenutzung in Deutschland ist die
Wiedervernässung. Nach Beendigung
des Torfabbaus werden die ehemaligen
Abbauflächen planiert und die Entwässerungsgräben verfüllt. Ziel der Wiedervernässung ist es, Torfmoose und
andere für das Moor charakteristische
Pflanzen wie das Wollgras wieder anzu-
siedeln. Somit kann eine wiedervernässte Fläche zur Vielfalt der Ökosysteme
beitragen und erneut landschaftsprägend werden. Bei der natürlichen Sukzession werden ehemalige Abbauflächen planiert und Gräben wieder
verfüllt. Ohne weitere Maßnahmen
werden die Flächen dem sich einstellenden Aufwuchs überlassen. In waldarmen Gebieten ist die Aufforstung ehemaliger Abbauflächen ein wichtiger
Beitrag zum Umweltschutz. Die landwirtschaftliche Folgenutzung erfolgt
heutzutage nur noch in seltenen Fällen.
Bei der „norddeutschen Sandmischkultur“ wird die Resttorfschicht mit der
darunter liegenden Ortschicht umgebrochen und der Landwirtschaft als
Nutzfläche zurückgegeben. Das riesige
Gelände westlich der A31 hatte aber
auch noch Anderes zu bieten. Herr
Voigt von der Firma Exxon Mobil stieß
im Gelände zu unserer Gruppe. Seit den
fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts wird im westlichen Emsland und
der Grafschaft Bentheim Öl gefördert.
Zur Zeit fördern 180 Pumpen täglich bis
zu 500 Tonnen Öl/Wassergemische zu
Tage. Dieses wird nach einer ersten
Aufbereitung in Geeste über Erdleitungen direkt zur Raffinerie Holthausen bei
Lingen zur endgültigen Verarbeitung
transportiert. Nach einer interessanten
Freiluftveranstaltung schloss die Exkursion mit einem Imbiss in der firmeneigenen Jagdhütte. Einen besonderen
Dank für die Organisation sowie die
Bewirtung an unser Mitglied Jochen
Brandewiede und Gattin.
Ernst Kock
Wiedervernässte Flächen Rückgabe an die Natur
Bezirksgruppe Nienburg
Frühherbstliche Mehrtagesexkursion
in den Ostharz
Am letzten Septemberwochenende
des Jahres 2014 wurde – nach mehrjähriger Abstinenz – wieder eine Mehrtagesexkursion der Bezirksgruppe Nienburg durchgeführt. Lange wurden
mögliche Ziele einer entsprechenden
Fahrt überlegt. Denn viele Orte und
Regionen im In- und Ausland wurden
bereits bereist. Schlussendlich wurde
als Ziel der Ostharz ausgewählt, da
Nahes bekanntlich nicht immer
bekannt sein muss.
So begab sich die kleine Reisegruppe
an einem Freitagmorgen in privaten
Fahrgemeinschaften zuerst nach Rübeland in die Nähe von Wernigerode.
Dort besichtigten wir unter der fachkundigen Anleitung des Bauüberwachers der Landesstraßenbaubehörde
Sachsen-Anhalt, René Franke, die
Umgestaltung der Ortsdurchfahrt
Rübeland im Zuge der Bundesstraße 27
und lernten die wohl beste „Baubude“
Deutschlands kennen – untergebracht
im alten Rübeländer Bahnhofsgebäude.
In mehreren Abschnitten wird dort
eine neue Brücke über die Bode, ein
neuer Kreuzungsbereich mit einer
Gleis- sowie Fußgängerquerung
gebaut und damit unter anderem
die Zuwegung zur sehr bekannten
„Hermannshöhle“ verbessert.
Besonderheit bei diesem Bauprojekt
ist, dass der parallel zur Zufahrtsstraße
neu verlaufende Fußweg nicht direkt
an der Straße gebaut werden kann,
sondern um einen Felsen, den sogenannten Bärenfelsen, als Hängekonstruktion herumgeführt werden muss,
da der Felsen aufgrund seiner kulturellen Bedeutung nicht zurückgebaut
werden darf. Beeindruckend war für
uns alle, wie viele unterschiedliche
Aspekte beachtet werden mussten.
Hiernach folgte eine Besichtigung der
Rappbodetalsperre, welche mit 106
Meter Höhe die höchste Talsperre
Deutschlands ist. Sie dient vor allem
dem Hochwasserschutz, aber auch der
Stromerzeugung und der Trinkwasserversorgung. Hieran schloss sich eine
Floßfahrt auf dem Wendefurther Stausee mit einem leckeren Forellenessen
bei windig-regnerischem Wetter an.
Am Samstagmorgen – das Wetter war
wie ausgewechselt - erfolgte ein Ausflug in die historische Altstadt von
Quedlinburg, die seit 1994 auf der
UNESCO-Weltkulturerbeliste verzeichnet ist und auch Bauingenieuren aufgrund ihrer herrlichen Architektur ein
„Grinsen“ ins Gesicht bringt.
Bauarbeiten am Bärenfelsen in Rübeland
Die Rappbodetalsperre, Deutschlands höchste Talsperre
Ein Teil der Gruppe auf Entdeckungstour in Quedlinburg
Blick vom Hexentanzplatz ins Bodetal und zum Brocken
VSVI-Information April 2015 | 47
Bezirksgruppe Nienburg
Am Nachmittag folgte dann der zweite
kulturelle Höhepunkt, der Besuch der
Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode,
die eines der bedeutendsten ottonischen Denkmäler Deutschlands ist
und bereits 961 erstmals urkundlich
erwähnt wurde. Heutzutage befindet
sich die Stiftskirche weitgehend im
ursprünglichen Zustand des zehnten
Jahrhunderts.
Am Sonntagmorgen – bei wiederum
schönstem Wetter – durfte natürlich
der Besuch des „Hexentanzplatzes“
oberhalb der Stadt Thale nicht fehlen.
Von hier aus hatten wir einen herrlichen Blick über das Bodetal und auf
den Brocken. Die Landschaft machte
Geschmack auf eine Wanderung,
wofür uns aber leider bei dieser Reise
die Zeit fehlte.
schweifen, um schöne Landschaften
und Sehenswürdigkeiten erleben zu
können.
Leider kann man an einem Wochenende nicht alle Sehenswürdigkeiten des
Harzes besichtigen – oder etwa doch?
Am Sonntag machten wir zum
Abschluss einen Abstecher in den
Miniaturenpark Wernigerode. Im Maßstab 1:50 werden dort besondere
Sehenswürdigkeiten des Harzes ausgestellt, unter anderem die Kaiserpfalz
Goslar, der Halberstädter Dom sowie
das Wernigeröder Rathaus.
Ein großer Dank geht an unseren Vorsitzenden Uwe Lange für die sehr gute
Planung und Durchführung der Reise
sowie an die VSVI-Bezirksgruppe Halberstadt für die Einladung und den herzlichen Empfang.
Auch 2015 wird wieder eine Mehrtagesexkursion der Bezirksgruppe stattfinden. Wir sind schon sehr gespannt,
welche uns unbekannte Region
Deutschlands dann auf uns wartet …
Als Fazit kann nur gesagt werden:
man muss nicht immer in die Ferne
Martin Gerdes
Jahreshauptversammlung am 26. Februar 2015
Der neue Vorstand hatte zur Jahreshauptversammlung in das Restaurant
„Am Bürgerpark“ alle Mitglieder
bereits sehr früh eingeladen. Leider
konnten aus gesundheitlichen Gründen (Grippewelle) und so weiter nur
25 Prozent der Mitglieder aktiv teilnehmen. Der Mitgliederbestand wurde
mit 64 Personen festgestellt. Die vorliegende Tagesordnung wurde ohne
weitere Ergänzungen angenommen
und somit konnte der Erste Vorsitzende Uwe Lange die Sitzung pünktlich mit der offiziellen Begrüßung und
Feststellung der Beschlussfähigkeit
eröffnen.
Mit dem Bericht über die Aktivitäten
und die Situation des vergangenen Jahres wurde nochmals an die gelungene
Adventsveranstaltung mit Kegeln,
Ehrungen, Geburtstagsgratulationen
und den gemeinsamen Festessen
erinnert. Der Zweite Vorsitzende Martin
Gerdes war mit dem Bericht über die
Jahresexkursion 2014 nach SachsenAnhalt mit Wernigerode, Halberstadt,
Quedlinburg und Gernrode beauftragt.
Die Halbtagesexkursion zum Kalksand-
steinwerk wurde erwähnt und von der
erweiterten Vorstandssitzung der Landesvereinigung mit Stadtrundgang in
Nienburg berichtet. Weitere Teilnahmen an den Vorstandstreffen fanden
statt mit kurzem Bericht über die Mitgliedschaft in der BSVI. Eine Diskussion
zu den VSVI-Fachstudienreisen der Landesvereinigung wurde angeregt, aber
mit Blick auf die Landesvereinigung
abgeschlossen.
Der Kassenbericht vom Kassenwart Rolf
Schuster zeigt ein erfreuliches Ergebnis
des vorhandenen Kassenbestandes,
Unser Erster Vorsitzende Uwe Lange
bei der Begrüßung
48 | VSVI-Information April 2015
Gratulation zum 75. Geburtstag, v.l. Hermann Elling, Rolf Schuster
Bezirksgruppe Nienburg
trotz der durchgeführten Veranstaltungen und der erforderlichen Ausgaben
im Rechnungsjahr 2014. Die Kassenprüfung durch Lutz Wittmershaus und
Gerd Winkel führte zu keinen Beanstandungen, und somit konnte der Vorstand entlastet werden.
Bei der erforderlichen Neuwahl eines
Kassenprüfers stellte sich Fritz Fangmann zur Verfügung und wurde dafür
einstimmig gewählt.
Bei der Vorschau auf das neue Jahr
wurden Vorschläge für diverse Tagesexkursionen im heimischen Raum wie
„frischli, Rehburg“, Wasserverband,
Moorführungen und so weiter einge-
bracht. Hierfür werden dann vom Vorstand an alle Mitglieder die entsprechenden Einladungen noch erfolgen.
Für die jährliche mehrtägige Exkursion
ist eine Fahrt in das Eichsfeld mit
Baustellenbesichtigungen und Kulturveranstaltungen im Raum Göttingen,
Heiligenstadt, Duderstadt angedacht,
die im Oktober stattfinden soll.
Unter dem Punkt Ehrungen wurde den
Kollegen Fritz Fangmann zum 80.
Geburtstag sowie Hermann Elling und
Friedel Berghorn zum 75. Geburtstag
gratuliert.
Unter Verschiedenes wird von unserem
Senior Heinz Levetzow, Delmenhorst,
ein Schreiben verlesen, in dem er uns
seine Grüße übermittelt und mitteilt,
dass er trotz Anmeldung wegen der
Grippe leider nicht teilnehmen kann.
Nach dem offiziellem Teil wird zum
kulinarischen Höhepunkt aus der
Küche des Restaurants von der netten
Bedienung das Essen aus Grünkohl mit
Pinkel und allen möglichen deftigen
Zutaten und diversen Getränken aufgetragen. Zur fortgeschrittenen Stunde
wird mit einem Absacker die angeregte
Unterhaltung abgeschlossen und der
Heimweg angetreten.
Friedel Berghorn
Gratulation zum 80. Geburtstag, v.l. Fritz Fangmann,
Glückwünsche für 50 Jahre Mitgliedschaft, v.l. Jürgen Reinhardt,
Rolf Schuster
Martin Gerdes, Uwe Lange
Bezirksgruppe Northeim
Mitgliederversammlung am 21. Januar 2015
Der Vorstand hatte zur Jahreshauptversammlung am 21. Januar 2015 in das
Hotel Restaurant Schere in Northeim
eingeladen. Bei der Mitgliederversammlung konnte der Erste Vorsitzende Horst Wegener 42 Mitglieder
begrüßen. Horst Wegener informiert
die Versammlung, dass es im Jahr 2014
keine verstorbenen Mitglieder gegeben
hat. Im Anschluss nahmen Horst Wegener und Hendrik Weitemeier die diesjährigen Ehrungen vor. Für 25-jährige
Mitgliedschaft wurden Andreas Gleichfeld und Dieter Fischer, für 40-jährige
Mitgliedschaft Jürgen Klepp, für 50jährige Mitgliedschaft Karl-Heinz Breme
und Jochen Lüder geehrt. Es folgte ein
Bericht, vorgetragen von unserem
Ersten Vorsitzenden Horst Wegener,
über die Aktivitäten aus der Landesvereinigung. Letztes Jahr fand zum ersten
Mal mit uns als Ausrichter, wie
beschlossen in Nichtwahljahren, die
Jahresfahrt der Landesvereinigung und
die Mitgliederversammlung an einem
Tag statt. Bei diesem Pilotprojekt wurde
die Baustelle BAB A7 im Bereich Seesen
VSVI-Information April 2015 | 49
Bezirksgruppe Northeim
besichtigt und die Mitgliederversammlung fand im „Hotel Freizeit In“ in Göttingen statt. Die Bezirksgruppe Northeim nahm an dieser Veranstaltung
mit 31 Mitgliedern teil. Horst Wegener
bedankte sich bei den Mitgliedern für
die gute Beteiligung und bei den Mitgliedern des erweiterten Vorstandes für
die gelungene Vorbereitung der Veranstaltung. Weiterhin wurden folgende
Punkte angesprochen: Die Veranstaltungstermine aus dem Jahr 2014 und
die bekannten aus dem Jahre 2015, die
Mitgliederbewegung, Überarbeitung
der Internetseite, Initiative Ingenieur-
nachwuchs, Junge VSVI, Seminare, Einführung einer Vereinsnadel, Deutscher
Ingenieurpreis 2015 und die Neuausrichtung der BSVI. Anschließend berichtete Horst Wegener im Rahmen seines
Jahresberichtes über die vorjährigen
Aktivitäten der Bezirksgruppe. Neben
drei erweiterten Vorstandssitzungen
fanden verschiedene Veranstaltungen
statt. Am 23. April 2014 führten wir
eine Halbtagesexkursion zu den Harzer
Betonsteinwerken durch. An dieser
Veranstaltung nahmen leider nur 13
Teilnehmer teil. Die Juni – Veranstaltung fand 2014 nicht statt, da wir die
Geehrte Mitglieder, links nach rechts, Jürgen Klepp, Karl-Heinz Breme, Jochen Lüder,
Horst Wegener (Erster Vorsitzender)
Mitgliederversammlung der Landesvereinigung durchgeführt haben. Unsere
Jahresexkursion führte uns vom 24. bis
27. Juli 2014 mit 25 Teilnehmern nach
Holland. Unsere Herbstveranstaltung
fand mit 21 Personen am 15. Oktober
2014 bei Stiebel Eltron in Holzminden
statt. Die Mitgliederbewegung hat im
Jahr 2014 leider ein negatives Vorzeichen. Zwei Ausschlüsse, drei Austritte,
keine Verstorbenen und zwei Eintritte.
Unsere Bezirksgruppe hat zum 31.
Dezember 2014 134 Mitglieder. Es
folgte der Kassenbericht, vorgetragen
von Heiko Keppel. Vorschau auf die
Aktivitäten im Jahr 2015: 15. April
2015 Halbtagsexkursion PS – Speicher
Einbeck, 17. Juni 2015 BAB 44,
17. bis 19. Juli 2015 Jahresexkursion
nach Hamburg und am 23. September
2015 zum Schacht Konrad. Weiterhin
sind zwei erweiterte Vorstandssitzungen am 18. März und am 24. November 2015 geplant. Horst Wegener
bedankte sich nochmals bei den Kolleginnen und Kollegen im Vorstand für
die geleistete Arbeit und den Vorbereitungen und Durchführungen der einzelnen Veranstaltungen im Jahre 2014.
Im Anschluss fand das traditionelle
Grünkohlessen statt.
Horst Wegener
Jahresrückblick 2014
Am 23. April 2014 besichtigten wir mit
13 Teilnehmern die Harzer Betonwarenwerke in Vienenburg. Die im Jahre
1942 gegründete Firma hat drei Werke
und zwar in Vienenburg, Wiedelah
und in Hoym. In den Werken werden
Produkte für den Straßenbau, den Gartenbau und die Abwassertechnik hergestellt. Für den Straßenbau werden
Bordsteine Muldenrandsteine, Gossenläufer und viele verschiedene Sorten
50 | VSVI-Information April 2015
Pflaster produziert. Der Bereich Gartenbau umfasst die Produktion von
Trockenmauern, Gartenplatten, Harzer
Flor Steine und Palisaden. Letztendlich
werden in der Abwassertechnik Betonrohre, Stahlbetonrohre, Schächte,
Ribelith Beton (für Schmutzwasserkanäle) und Sonderbauwerke produziert
und ausgeliefert. Bei der, von Thorsten
Münch und Knut-Peter Savall, durchgeführten Werksbesichtigung, konnten
wir im Werk Wiedelah die Pflastersteinproduktion und anschließend im
Hauptwerk in Vienenburg die Herstellung von Betonrohren, Stahlbewehrung und Stahlbetonrohren sowie die
Schachtherstellung miterleben.
Anschließend besichtigten wir die
Außenanlagen, die Lagerflächen für
die Materialien und den Mustergarten.
Die Abschlussbesprechung fand in
dem Bürogebäude der Harzer Beton-
Bezirksgruppe Northeim
warenwerke statt. Dank an Hendrik
Weitemeier für die Vorbereitung dieser
Exkursion. Die Jahresexkursion 2014
der Bezirksgruppe Northeim führte uns
vom 24. bis 27. Juli nach Holland in die
schönen Städte Amsterdam und Rotterdam. Nachdem alle 25 Teilnehmer
an den verschiedenen Haltepunkten ab
7.00 Uhr eingesammelt waren, ging es
mit einem Reisebus der Firma Döring
mit dem Busfahrer Uwe Hämmerich
Richtung Amsterdam. Nach dem schon
seit Jahren durchgeführten, von Cornelia Wegener vorbereiteten, rustikalen Frühstück am Bus erreichten wir
gegen 16.00 Uhr die Stadt Amsterdam. Es folgten der geführte Stadtspaziergang und anschließend noch eine
Stadtrundfahrt. Unsere Unterkunft für
die nächsten Tage war das Hotel Casa
400 im Zentrum von Amsterdam. Das
gemeinsame Abendessen nahmen wir
im Restaurant des Casa 400 ein. Am
Freitag stand nach dem Frühstück ab
8.00 Uhr die Nordholland-Rundfahrt
auf dem Programm. Nach guten drei
Stunden Rundfahrt erreichten wir das
Dorf Sint Maartenszee direkt an der
Nordsee, wo wir unsere Mittagspause
einlegten. Anschließend führte uns die
nächste Etappe zur Tulpenzucht „Fluwel’s Tulpenland“, ganz in der Nähe
von Sint Maartenszee. Hier erfuhren
wir eine ganze Menge über die
Geschichte der Tulpe. Zum Abschluss
des Tages stand eine Grachtenfahrt
auf dem Programm. Das gemeinsame
Abendessen nahmen wir wieder im
Restaurant des Casa 400 ein. Der
Abend war zur freien Verfügung. Man
konnte das wiedereröffnete Rijksmuseum, das Van-Gogh-Museum besuchen oder einfach nur einen Einkaufsbummel in der P.C. Hooftstraat
unternehmen. Der Samstag stand ganz
im Zeichen Rotterdams. Wir führten in
der zweitgrößten Stadt der Niederlande mit 618.000 Einwohnern eine
Stadtrundfahrt, eine Schifffahrt durch
Europas größten Frachthafen und die
Besichtigung des Euromastes durch.
Am Nachmittag besichtigten wir auf
eigene Faust die Innenstadt. Abends
fand in Amsterdam im Restaurant
„Dauphine“ der gemeinsame gemütliche Abend statt. Am Sonntag traten
wir nach dem Frühstück die Heimreise
an. Als letzten Programmpunkt unserer
viertägigen Reise besichtigten wir die
Batavia Werft in Lelystad. Hier wurde
in den Jahren 1985 bis 1995 die Batavia original nachgebaut. Die Batavia,
welche 1628 in Dienst gestellt wurde,
war ein Segelschiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie, welches
für den Transport von Gütern, wie
Waffen, Backsteine, Gewürze, Textilien
und chinesische Keramikartikel, vorgesehen war. Es lief 1629 auf seiner
ersten Reise vor Australien auf ein Riff
und sank. Auf dem 57 Meter langen
und 11 Meter breiten Segelschiff
waren 340 Mann Besatzung. Die
Bewaffnung des Schiffes bestand unter
anderem aus vierundzwanzig gusseisernen und acht bronzenen Kanonen.
Es war wieder eine sehr schöne, von
unserem Mitglied Hendrik Weitemeier
Herstellung Bewehrung für Stahlbetonrohr
Herstellung Betonrohre
Abschlussbesprechung nach Werkführung
Mittagspause Fluwel's Tulpenland
VSVI-Information April 2015 | 51
Bezirksgruppe Northeim
vorbereitete, Exkursion mit einer
gesunden Mischung aus Programm
und Freizeit. Wir freuen uns schon auf
die Exkursion im Jahre 2015, welche
uns dann nach Hamburg führen wird.
Zur Herbstexkursion trafen wir uns am
15. Oktober 2014 mit 21 Personen in
Holzminden. Wir besichtigten das Stiebel Eltron Werk. Der Leiter vom Schulungszentrum Albert Elberfeld führte
uns mit einer Power Point Präsentation
über die Geschichte der Firma Stiebel
Eltron und in die vielfältige Herstellung
von Gütern ein. Stiebel Eltron wurde
1924 gegründet, hat 3.000 Mitarbeiter, davon 2.000 in Deutschland und
einen Jahresumsatz von 460 Millionen
Euro. In Deutschland gibt es zwei
Werke, in Holzminden und in
Eschwege. Im Ausland gibt es drei
Werke, in Slowenien, Thailand und in
China. Die Geräteherstellung von
Stiebel Eltron findet in den Bereichen
Erneuerbare Energien (Wärmepumpen, Lüftung, Solar, Photovoltaik),
Warmwasser (Durchlauferhitzer,
Händetrockner), Klimaanlagen und
Raumheizung (Fußboden- und
Wandheizung) statt. Nach der Einführung wurde die Werksbesichtigung
in dem Werk in Holzminden durchgeführt. Im Anschluss fand die Abschlussbesprechung im Schulungsraum statt. Bei dieser konnte bei
Kaffee und Kuchen noch die eine oder
andere Frage gestellt und Unklarheiten
beseitigt werden.
Dank an Hendrik Weitemeier für die
Vorbereitung.
Horst Wegener
Bezirksgruppe Ostfriesland
Fachexkursion
– Besichtigung der Straßen- und Autobahnmeisterei Assen (Niederlande)
eine von sieben Unterabteilungen der
Niederländischen Straßenbauverwaltung welche ihren Sitz in Leeuwarden
hat. Die Rijkswaterstaat erklärte uns in
mehreren Vorträgen den Aufbau der
niederländischen Straßenbauverwaltung, die Organisation des Straßenbetriebsdienstes, das Verkehrsmanagement, Unfallmanagement und den
Winterdienst. Bereits die Besichtigung
des Verwaltungsgebäudes war sehr
interessant und ebenso wie beim
Gehöft gibt es doch vieles, was sich
von deutschen Meistereien unter-
scheidet. Am sehr modern gestalteten
Verwaltungsgebäude, in dem man nur
Zugang erhält, wenn man die Security
passiert hat, wurde viel Wert auf
Kunst am Bau gelegt, so dass man
keinesfalls von einem reinen Zweckbau sprechen kann. Auf dem Gehöft
befindet sich eine sehr große Salzhalle, die von allen Seiten offen ist.
Alle Winterdienstgeräte für die
Betreuung im Bezirk stehen auf dem
Gehöft. Neben der Streckenkontrolle,
dem Unfalldienst und teilweise dem
Winterdienst gibt es keine operativen
Fotos: Heiko Schürmann
Nachdem sich die Vorstände der VSVI
Ostfriesland und der KIVI (Königliche
Ingenieur-Vereinigung der Niederlande) jeweils 2013 in Aurich und in
Emmen (NL) kennengelernt haben,
sollte nun von beiden Seiten eine Veranstaltung organisiert werden. Am
10. April 2014 besichtigten wir deshalb im Rahmen unseres jährlichen
Fachvortrages die Straßen- und Autobahnmeisterei der „Rijkswaterstaat
Noord-Nederland, District Oost“ in
Assen, Provinz Drenthe. Sie gehört zur
Rijkswaterstaat Noord-Nederland,
52 | VSVI-Information April 2015
Bezirksgruppe Ostfriesland
Aufgaben mehr, die direkt durch die
Rijkswaterstaat durchgeführt werden.
Der gesamte übrige Betriebsdienst
wird über teilweise mehrjährige Verträge mit Privatfirmen abgewickelt. Im
Wesentlichen handelt es sich um sogenannte Funktionsverträge, die nur im
geringen Umfang durch die Rijkswaterstaat kontrolliert werden. Allerdings
gibt es auch empfindliche Vertragsstrafen. Es wurde über das Projekt
„Ausbau der N33 zwischen der A7
Zuidbroek und Assen“ gesprochen.
Das mit 50 Millionen Euro disponierte
Projekt wurde im Rahmen von PPP
4-spurig ausgebaut. Neben dem
Straßenbau ist die Meisterei auch für
Wasser- und Schifffahrt zuständig. In
ihrem Bezirk unter anderem für den
Starkenborgkanaal und Eemskanaal,
sowie das östliche Wattenmeer.
Ein Gegenbesuch bei einer deutschen
Meisterei ist für 2015 geplant.
Heiko Schürmann
Radtour in Norddeich
Bei bestem Radfahrwetter fuhren wir
durch die Marsch bis an die Nordsee
und danach zur Seehundstation im
Nationalpark-Haus in Norddeich. Die
Seehundstation ist eine leistungsfähige
anerkannte Betreuungsstation für
Meeressäuger. Zwischen 80 und 150
verwaiste Seehunde und vereinzelt
auch Kegelrobben werden jährlich aufgezogen und in die Nordsee zurückgebracht. Die Station ist zuständig für das
gesamte Niedersächsische Wattenmeer,
das als Nationalpark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe, besonderen
Schutz genießt. Unter fachkundiger
Seehundstation Norddeich
Führung konnten wir die artgerechte
Aufzucht der kleinen Meeressäuger
erleben. Durch Erläuterungen zu
Biologie und Verhalten gewannen wir
einen Eindruck von den Tieren, der sich
in informativen und kindgerechten
Erlebnis-Ausstellungen rund um den
Lebensraum Wattenmeer vertiefen ließ.
Fast 250.000 Besucher werden jährlich
in der Seehundstation informiert.
Nach der kurzen Rückfahrt konnten wir
uns bei einem gemütlichen Grillen von
der Tour erholen. Die Kinder hatten
Spaß, einmal selbst einen Minibagger
bedienen zu dürfen.
Heiko Schürmann
An der Nordsee
Kinder auf dem Minibagger
Fotos: Heiko Schürmann
Am 15. Juni 2014 starteten wir unsere
Radtour rund um Norddeich mit 22
Erwachsenen und zehn Kindern. Die
Vorbereitung und Ausarbeitung der
Radtour haben diesmal unter anderen
die Ehepaare Tebben und Rüstmann
gemacht, denen an dieser Stelle nochmals gedankt wird.
VSVI-Information April 2015 | 53
Bezirksgruppe Ostfriesland
Jahresabschlusstreffen 2014
Am 13. November 2014 fand das
Jahresabschlusstreffen der Bezirksgruppe Ostfriesland im „Landhaus
Feyen“ in Mittegroßefehn statt. Nach
der Begrüßung durch unseren Ersten
Vorsitzenden Hilko Kruse-Edenhuizen
diskutierten wir über Themen wie
Infrastruktur, demographischer Wandel und Ingenieur-Nachwuchs. Wir
gedachten an unsere verstorbenen
Mitglieder Helmut Schulze und Erich
Steffens. Anschließend stellte Herr
Kruse-Edenhuizen die geplanten Veranstaltungen für das Jahr 2015 vor.
So wollen wir das Klinkerwerk in
Nenndorf besichtigen, eine Radtour
in Bereich Aurich mit Besichtigung
des Energie-Erlebnis-Zentrums
machen und eine Exkursion ins Elsass
organisieren.
Zusammenarbeit möchte sich der
Vorstand herzlich bedanken.
Wie gewohnt blickten wir an diesem
Abend noch einmal auf das vergangene Jahr zurück und schauten uns
dabei die Bilder der verschiedenen
Aktivitäten an. Es wurden Fotos von
unserer Besichtigung bei der Autobahnmeisterei Assen in den Niederlanden, der Radtour in Norddeich und
unserer Exkursion in Aachen gezeigt.
Mit einem gemütlichen Grünkohlessen mit Pinkel ließen wir den
Abend ausklingen.
Anschließend wurden die Jubilare
geehrt:
Bodo Starsberg für 40 Jahre Mitgliedschaft und Manfred Gerdes für
25 Jahre Mitgliedschaft, sowie in
Abwesenheit Herr Borcherding.
Als neue Mitglieder wurden
Herr Rehmet, Herr Albers und
Herr Meints begrüßt.
Karl-Heinz Müller scheidet aus
eigenen Wunsch aus dem Vorstand
aus. Für seine jahrelange konstruktive
Heiko Schürmann
Ehrung: 40 Jahre Bodo Starsberg
Fotos: Heiko Schürmann
Ehrung: 25 Jahre Manfred Gerdes
54 | VSVI-Information April 2015
Landesvereinigung Bremen
Geburtstage / Jubilare / Neue Mitglieder
Mai bis August 2015
30 Jahre
60 Jahre
82 Jahre
Juli
Tobias Becker
B.Sc. Sylvana Reinicke
August
Bernd Kannengießer
Dipl.-Ing. Ludwig Stein
Mai
Dipl.-Ing. Friedrich Endlein
Dipl.-Ing. Baumeister Erich Seifert
40 Jahre
70 Jahre
Mai
Dipl.-Ing. Marko Nitsche
August
Prof. Dipl.-Ing. Horst Bellmer
Juni
Dipl.-Ing. Ernst-Peter Heitmann
Juni
Dipl.-Ing. Ilka Nyga
81 Jahre
50 Jahre
Juli
Dipl.-Ing. Stefan Wiebesiek
Mai
Dipl.-Ing. Wilfried Janßen
Dr.-Ing. Walter Ropers
25 Jahre Mitgliedschaft
89 Jahre
August
Dipl.-Ing. Georg Sliwka
Neue Mitglieder
Dezember 2014 bis April 2015
Martin Ernsing
Gerold Menkens
Dieter Paul
Heiko Schüür
Ludwig Stein
50 Jahre Mitgliedschaft
Gottfried Stehnke
Krmek, Nick
Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH
Mathea, Martin
pb+ Ingenieurgruppe AG, Bremen
Mintenbeck, Boris
Strabag AG
Pierer, Hendrik
Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH
Rabenhorst, Martin
BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner
Schulte, Arnold
Student / Hochschule Bremen
Ulbrich, Thomas
uip ULBRICH INGENIEURPLANUNGEN
Verstorbene Mitglieder
Gerbracht, Erich (verstorben am 3.11.2014)
Honkomp, Albert (verstorben am 4.12.2014)
Lürman, Joachim (verstorben am 21.06.2014)
VSVI-Information April 2015 | 55
Landesvereinigung Bremen
Aktuell geplante Veranstaltungen und Exkursionen
Terminankündigung
– Mitgliederversammlung
und Bremerhaven-Exkursion:
22. April 2015:
In Verbindung mit der nächsten
Mitgliederversammlung möchten wir
eine Besichtigung des Containerterminals vornehmen und einen Vortrag
zum Hafentunnel Cherbourger Straße
in Bremerhaven präsentieren.
Das konkrete Programm ist derzeit
noch in der Planung – der Termin
wurde jedoch bereits fixiert.
Fachexkursion Bremerhaven mit
Vortrag BAB A 20 mit
IHK/Gondelprüfstand Deichhämme:
Hinsichtlich dieser Thematik wird das
dritte Quartal 2015 für eine Fachexkursion ins Auge gefasst.
In Abhängigkeit vom Baufortschritt
wird die Exkursion kurzfristig
terminiert.
Besichtigung des BSAG-Museums in
Bremen-Sebaldsbrück
– Voraussichtlicher Termin:
Mitte 2015
Diese Fachexkursion ist geplant mit
der Fahrt einer historischen Straßenbahn ab Domsheide zum Depot, einer
Besichtigung des „Depots – dem
Museum der Straßenbahn“ sowie evtl.
einem Selbstversuch am „Behindertenparcours“.
Fachexkursion ins Bau-ABC
Rostrup/Bad Zwischenahn:
Voraussichtlich im November 2015
soll analog zu 11/2014 wieder eine
Fachexkursion ins Bau-ABC Rostrup /
Bad Zwischenahn durchgeführt
werden.
Nachdem die Teilnahme bereits 2014
sehr gefragt war, soll erneut über die
Weiterbildungs-möglichkeiten mit dem
Schwerpunkt Asphaltstraßenbau informiert werden. Auch das eigenständige
Bedienen und Fahren der Geräte soll
nach Möglichkeit wieder angeboten
werden.
Bahnübergänge Oberneuland
– Voraussichtlicher Termin:
Mitte 2015
Auf Anregung aus dem Mitgliederkreis
sollen Mitte 2015 die „Bahnübergänge
in Oberneuland“ Ziel einer Fachexkursion sein.
In Abhängigkeit vom Baufortschritt des
Gondelprüfstandes wird die Exkursion
kurzfristig terminiert.
Weitere geplante /noch nicht
terminierte Fachexkursionen der
VSVI Bremen:
Besichtigung Weserstadion/Hochwasserschutz Pauliner Marsch:
Es wird überlegt, eine Besichtigung
des Weserstadions mit Einbindung
der Projekte Hochwasserschutz Pauliner Marsch und Verkehrskonzept
Weser Stadion zu organisieren.
56 | VSVI-Information April 2015
Besichtigung BSAG-Werkstatt: Es wird
überlegt, eine Besichtigung der BSAGWerkstatt auszuführen.
Fachexkursion nach Verden:
Schwerpunktthema dieser geplanten
Fachexkursion soll die Brückenproblematik an der Aller sein. Darüber
hinaus soll das Projekt „Umgestaltung
Allerufer“ besichtigt werden.
Ergänzend wird überlegt, die Rückfahrt
mit der Bootslinie Verden-Bremen auszuführen.
Geplante Mehrtagesexkursion 2015
Als Ziel für die Mehrtagesexkursion
2015 der VSVI Bremen wurde die Stadt
Wolfsburg mit ihren vielfältigen und
innovativen Infrastrukturmaßnahmen
gewählt. Voraussichtlich wird die
Exkursion zwei Tage dauern. Fixierte
Details werden auf unserer Homepage
kurzfristig aktualisert.
Landesvereinigung Niedersachsen
Veranstaltungen in Niedersachsen
LANDESVEREINIGUNG
NIEDERSACHSEN
Siehe auch
www.vsvi-niedersachsen.de
11. bis 13. September 2015
Exkursion nach Kopenhagen mit
Besichtigung des Projektes FehmarnBelt in Puttgarden
13. bis 17. März 2015
Studienreise nach Marrakesch
12. Juni 2015
Mitgliederversammlung in Lüneburg
Bezirksgruppe Braunschweig
7. Mai 2015
Jahreshauptversammlung in
Braunschweig
8. bis 10. Oktober 2015
Exkursion nach Hamburg
Bezirksgruppe Celle
30. April 2015
Tagesexkursion nach Hamburg
9. Juli 2015
Grillabend in Hermannsburg
6. bis 9. September 2015
Mehrtagesexkursion nach Rendsburg,
Schleswig, Flensburg, Kiel
September / Oktober 2015
Halbtagesexkursion „Allerinsel Celle“
Bezirksgruppe Lüneburg
23. April 2015
Halbtagsexkursion zur Hafencity Hamburg und anschließend abends Vortrag
zur RPS durch das Ing.-Büro Odermann-Krause
Bezirksgruppe Hameln
Mai / Juni 2015
Matjesessen im Seehof-Restaurant
Hameln, ggf. auch Spargelessen
Anfang / Mitte Juli 2015
Baustellenbesichtigung K 73 n
Klinikum Schaumburg in Ahnsen
In den Sommerferien
Inliner Schmutzwasserkanal
Fischbecker Landstraße
Termin sehr kurzfristig
18. September 2015
Teilnahme an der Studienfahrt der
Landesvereinigung „Steelwind-Nordenham (begrenzte Teilnehmerzahl)
Bezirksgruppe Hannover
4. Juni 2015
18 Uhr: „Spargel satt“
Gasthof Tegtmeyer, Resserstraße 1,
Engelbostel
17. bis 20. September 2015
Mehrtagesexkursion nach Strasbourg,
Frankreich
8. Oktober 2015
14 Uhr: Halbtagsexkursion Feuer- und
Rettungswache 1 am Weidendamm in
Hannover
26. November 2015
18 Uhr: Jahresabschluss mit Grünkohlbüfett Hotel Hennies. OT Altwarmbüchen
2. Februar 2016
17 Uhr: Mitgliederversammlung der
Bezirksgruppe mit Preisskat und
Doppelkopfspiel
Central-Hotel Kaiserhof, ErnstAugust-Platz 4
Bezirksgruppe Emsland
16. April 2015
Mitgliederversammlung in Helte,
Gaststätte Röckers
20. Juni 2015
Sommerfest beim Kanucamp Lingen
(Ems)
Bezirksgruppe Northeim
15. April 2015
Halbtagsexkursion PS Speicher Einbeck
17. Juni 2015
Halbtagsexkursion BAB 44
17. bis 19. Juli 2015
Jahresexkursion nach Hamburg mit
Partner
23. September 2015
Halbtagsexkursion Schacht Konrad
Bezirksgruppe Oldenburg
29. bis 30. Mai 2015
Exkursion Harz
3. Juni 2015
Stammtisch im Etzhorner Krug
19. Juli 2015
Radtour der Bezirksgruppe
9. September 2015
Stammtisch im Etzhorner Krug
Bei einem Treffen der Bezirksgruppenvorsitzenden wurde nochmals einmütig festgestellt, dass Gäste bei
den Veranstaltungen aus anderen Bezirksgruppen stets willkommen sind. Von dieser Möglichkeit sollte
im Sinne eines guten Zusammenhaltes unserer Vereinigung reger Gebrauch gemacht werden.
VSVI-Information April 2015 | 57
Landesvereinigung Niedersachsen
Veranstaltungen in Niedersachsen
9. Oktober 2015
Jahreshauptversammlung im
Etzhorner Krug
Bezirksgruppe Ostfriesland
7. Juni 2015
Radtour in Bereich Aurich
19. bis 23. Oktober 2015
Exkursion nach Strasbourg / Elsass
12. November 2015
Jahresabschlusstreffen mit Wahl des
BG-Vorstandes in Großefehn
Bezirksgruppe Stade
13. bis 16. Mai 2015
Studienreise nach Stockholm
5. Juni 2015
14.30 Uhr Mitgliederversammlung
mit Neuwahlen in Bremervörde
Bezirksgruppe Verden
29. April bis 2. Mai 2015
Viertägige Studienreise nach
Bamberg mit Fach- und
Kulturprogramm
Anmeldeschluss ist der
1. Februar 2015
9. Juli 2015
Zweiter Stammtisch für Mitglieder
und Gäste
ab 14.00 Uhr Halbtagesexkursion zum
Flughafen Bremen, Fachvortrag,
Besichtigung und Ausklang
Anmeldeschluss: 1. Mai 2015
Eine gesonderte Einladung
wird noch verschickt.
26. November 2015
16.30 Uhr, dritter Stammtisch für
Mitglieder und Gäste
Fachvortrag, Rückblick 2015,
Ausblick 2016
Ort: Akzent Hotel Höltje in Verden,
Obere Straße 13-17
Landesvereinigung Bremen
Adressen VSVI Bremen
Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure der Freien Hansestadt Bremen e.V.
Vorstand
www.vsvi-bremen.de
Geschäftsstelle:
Britta Berning
Bürgermeister-SpittaAllee 18
28329 Bremen
Tel. 0421 20349-133
Fax 0421 20349-34
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Markus Mey
c/o BPR Beraten Planen
Realisieren, Dipl.-Ing.
Bernd F. Künne & Partner,
Beratende Ingenieure mbB
Ostertorstraße 38/39
28195 Bremen
Tel. 0421 33502-0
Fax 0421 33502-33
2. Vorsitzender,
Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Enno Wagener
c/o Magistrat der Stadt
Bremerhaven
Amt für Straßen- und
Brückenbau
Fährstraße 20
27568 Bremenhaven
Tel. 0471 590-2184
Fax 0471 590-2077
58 | VSVI-Information April 2015
Kassenführung
Dipl.-Ing. Lars Keller
c/o Winkler KG
(GmbH & Co.)
Hemelinger Hafendamm 22
28309 Bremen
Tel. 0421 27743-0
Fax 0421 34690-54
Organisation
und Veranstaltungen
Dr.-Ing. Jens Ritter
c/o pb+Ingenieurgruppe AG
Henrich-Focke-Straße 13
28199 Bremen
Tel. 0421 174 63-31
Fax 0421 174 63-33
Fortbildung, Wissenschaft und Nachwuchsförderung
Prof. Dr.-Ing. Carsten-Wilm
Müller
c/o Hochschule Bremen
Labor für Verkehrswesen
und Städtebau (LaVeS)
Neustadtswall 30, Gebäude
AB, Raum 712, FB 3
28199 Bremen
Tel. 0421 59 053-480
Fax 0421 59 053-479
Mitglied im AK Seminarleiter Niedersachsen/Bremen und im
Koordinierungsausschuss
Dipl.-Ing. Enno Wagener
c/o Magistrat der Stadt
Bremerhaven
Amt für Straßen- und
Brückenbau
Fährstraße 20
27568 Bremenhaven
Tel. 0471 590-2184
Fax 0471 590-2077
Öffentlichkeitsarbeit
und Interessenvertretung
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Bernd Aschauer
c/o August Reiners
Bauunternehmen GmbH
Arberger Hafendamm 16
28309 Bremen
Tel.: 0421 4107-120
Fax: 0421 4107-123
Strategie und
Nachwuchsförderung
Dipl.-Ing. Brigitte Pieper
c/o Amt für Straßen und
Verkehr
Herdentorsteinweg 49/50
28195 Bremen
Tel. 0421 361-9300
Fax 0421 361-9448
VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06
01.04.2015
15:46 Uhr
Seite 3
Adressen
Geschäftsstelle:
Martina Hoffmann
Eichstraße 19
30161 Hannover
Tel. 0511 / 32 53 60
Fax 0511 / 32 56 53
www.vsvi-niedersachsen.de
[email protected]
Präsidium
Präsident und
fachliche Fortbildung
Hon.-Prof. Dipl.-Ing.
Markus Brockmann
Rosenrotweg 3
31787 Hameln
Tel. 05151 / 27849
tagsüber:
Tel. 05151 / 607 178
Fax 05151 / 655 57
[email protected]
Vizepräsident und
Schatzmeister
Dipl.-Ing. Hans Schnibbe
c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Koppelstraße 28
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791 / 802-19
[email protected]
Geschäftsführer,
Öffentlichkeitsarbeit und
Verbindung zwischen
Präsidium und Redaktion
Dipl.-Ing. Matthias Kohl
c/o Obermeyer
Planen + Beraten GmbH
Leisewitzstraße 37 a
30175 Hannover
Tel. 0511 / 85 07 - 23
Fax 0511 / 85 07 - 70
[email protected]
Berufsständische Fragen,
Verbindung zwischen
Präsidium und BSVI
Dipl.-Ing. Joachim Grupe
c/o KEMNA BAU
Lohweg 42, 30559 Hannover
Tel. 0511 / 16 99 07 - 0
Fax 0511 / 16 99 07 - 33
[email protected]
Organisation
und Veranstaltungen
Dipl.-Ing. Volker Schäfer
c/o Schäfer Consult
Stieglitzstraße 23
26919 Brake
Tel. 04401 / 93 65 29
Fax 04401 / 54 53
[email protected]
Förderung des
Ingenieurnachwuchses
Dipl.-Ing. Lothar Griese
c/o Ingenieurbüro Griese
Wehderstraße 4
26123 Oldenburg
Tel. 0441 / 3906 3980
Fax 0441 / 3906 3989
[email protected]
Braunschweig 01
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Heiko Lange
c/o NLStBV GB Gandersheim
Stiftsfreiheit 3
37581 Bad Gandersheim
Tel. 05382 / 95 34 00
Fax 05382 / 1043
Celle 02
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing.(FH)Siegmar Depping
c/o SirameDes & S.DEPPING
Consult, Trift 28
29342 Wienhausen
Tel. 05149 / 98 70 71
Fax 05149 / 98 70 72
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Klaus Obert
Am Brunnen 12
29229 Celle
Tel./Fax 05141 / 5 11 92
Kassenwart
Dipl.-Ing. Holger Gralher
c/o Kreisstraßenmeisterei
Langer Balkenweg
29331 Lachendorf
Tel. 05141 / 9 16 66 40
Fax 05141 / 9 16 66 96
Schriftführer
Dipl.-Ing. Dirk Rother,
c/o Ingenieurgesellschaft
Heidt & Peters mbH
Sprengerstraße 38 c
29223 Celle
Tel. 05141 / 93 88-50
Hameln 03
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Ralf Wilde
c/o Stadt Hameln
Rathausplatz 1
31785 Hameln
Tel. 05151 / 202-1535
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Michael Warm
c/o NLStBV GB Hameln
Roseplatz 5
31787 Hameln
Tel. 05151 / 607 - 156
Fax 05151 / 65 557
Redaktioneller Mitarbeiter
Dipl.-Ing. Rudolf Traut
Bückebergstraße 28
31789 Hameln
Tel. 05151 / 14 566
Kassenwart
Dipl.-Ing. Holger Smits
c/o NLStBV GB Hameln
Roseplatz 5
31787 Hameln
Tel. 05151 / 607 - 148
Fax 05151 / 65 557
Hannover 04
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Stefan Grampler
c/o Stadt Hannover
Fachbereich Tiefbau
Neue-Land-Straße 2
30625 Hannover
Tel. 0511 / 168-48854
Fax 0511 / 168-48484
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Lutz Kirsch
c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure und Planer Nürnberg
Landschaftsstraße 3
30159 Hannover
Tel. 0511 / 36599-27
Fax 0511 / 36599-78
Kassenwart
Matthias Heimsoth
c/o Emch+Berger GmbH, Ingenieure und Planer Nürnberg
Landschaftsstraße 3
30159 Hannover
Tel. 0511 / 36599-22
Fax 0511 / 36599-78
Hildesheim 05
1. Vorsitzender
Dr.-Ing. Holger Pabsch
c/o Ing. Büro Pabsch & Partner
Barienroder Str. 23
31139 Hildesheim
Tel. 05121 / 2094-0
2. Vorsitzender
Michael Stein
c/o KEMNA Bau
Lohweg 44
30559 Hannover
Tel. 0511 / 67699-0
Beisitzer
Dipl.-Ing. Martin Keil
c/o Stadt Hildesheim
Markt 3
31134 Hildesheim
Tel. 05121 / 301 - 36 12
Schrift- und Kassenführer
Bauing. (grad.) Fritz Igel
c/o NLSTBV GB Hannover
Dorfstraße 17-19
30159 Hannover
Tel. 0511 / 3 99 36 - 154
Fax 0511 / 3 99 36 - 299
Redaktioneller Mitarbeiter
Andreas Gummert
Haferkamp 11, 31061 Alfeld
Tel. 0511 /30 34-24 18 (d)
Fax 0511 /30 34-20 99 (d)
Emsland 06
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Detlev Thieke
Landkreis Emsland
Fachbereich Straßenbau
Ordeniederung 1
49716 Meppen
Tel. 05931 / 44 15 66
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Jochen Brandewiede
Ludwigstraße 22
49716 Meppen
Tel. 05931 / 1 28 09
Schriftführer
Dipl.-Ing. Ernst Kock
NLStBV GB Lingen
Straßenmeisterei Papenburg
Oldenburger Straße 28
26871 Papenburg
Tel. 04962 / 9 96 11-0
Kassenwart
Dipl.-Ing. Werner Molde
c/o Bauunternehmung
August Mainka GmbH & Co.
Darmer Esch 74, 49811 Lingen
Tel. 0591 / 800 06-618
Fax 0591 / 800 06-50
Lüneburg 07
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Growitz
c/o Siemke und Co.
Brücken und Ingenieurbau
GmbH
Büro Ebstorf
Tel. 05822 / 94 78 950
Fax 05822 / 94 78 951
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Manuela KapakWendt
c/o SM Uelzen
Holdenstedter Straße 92
29525 Uelzen
Tel. 0581 / 7 34 03
Fax 0581 / 1 48 43
Kassenwart
Dipl.-Ing. Thomas Rohlfing
c/o SM Dannenberg
Lüneburger Straße 17
29451 Dannenberg
Tel. 05861 / 975670
Fax 05861 / 9756777
Schriftführer
Dipl.-Ing. André Novotny
c/o Ing.-Büro Odermann
Apfelallee 3 a
21337 Lüneburg
Tel. 04131 / 86 340
Fax 04131 / 86 3410
Nienburg 08
Ostfriesland 12
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Uwe Lange
Sonnengarten 14
31582 Nienburg
Tel. 05021 / 5150
Fax 05021 / 602010
2. Vorsitzender
B.Sc. Martin Gerdes
An der Alpheide 29
31582 Nienburg
Tel. 05021 / 912292
Kassenwart
Dipl.-Ing.Rolf-Rainer Schuster
Balger Straße 9
31609 Balge
Tel. 04257 / 417
Redakteur
Dipl.-Ing. Friedrich Berghorn
Auf dem Acker 8
31592 Stolzenau
Tel. 05765 / 94 27 28
Fax 05765 / 94 27 29
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Hilko KruseEdenhuizen, STRABAG AG
Direktion Nordwest, Bereich
Weser-Ems, Gruppe Aurich
Raiffeisenstr. 7, 26603 Aurich
Tel.: 04941 / 9 50 17 22
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Heiko Schürmann
c/o NLStBV – GB Aurich
Eschener Allee 31
26587 Aurich
Tel.: 04941 / 9 51 - 253
und
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller
c/o G. Koch GmbH & Co.
An der Hössen 4a
26655 Westerstede
Tel.: 04488 / 83 86 - 12
Schriftführer
Dipl.-Ing. Christian Janssen
Matthäi Bauunternehmen
Sternkamp 14
26655 Westerstede
Tel.: 04488 / 511 - 312
Kassenwart
Dipl.-Ing. Arnold Buß
c/o NLStBV - GB Aurich
Eschener Allee 31
26587 Aurich
Tel.: 04941 / 951 - 320
Northeim 09
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Horst Wegener
c/o Eurovia Teerbau GmbH
Lindenstraße 28
37520 Osterode
Tel. 05522 / 5098-49
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Hendrik Weitemeier
c/o Ingenieurbüro Weitemeier
Kiefernweg 11
37127 Dransfeld
Tel. 05502 / 9105611
Schriftführer
Dipl.-Ing. Hans Heiko Keppel
c/o Eurovia Teerbau GmbH
Lindenstraße 28
37520 Osterode
Tel. 05522 / 5098-32
Kassenwart
Dipl.-Ing. Simone Reppin
c/o NLStBV-Z Hannover
Göttinger Chaussee 76 a
30453 Hannover
Tel. 0511 / 30342611
Oldenburg 10
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch
c/o Ingenieurbüro Hirsch
Eike-von-Repkow-Straße 32a
26121 Oldenburg
Tel. 0441 / 71248
Fax 0441 / 7775376
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Wilhelm Grünefeld
c/o Wessels und Grünefeld
Ingenieurberatung
Böseler Straße 31
49681 Garrel
Tel. 04474 / 505 23 0
Fax 04474 / 505 23 29
Schriftführer
Dipl.-Ing. Arnd Würdemann
c/o Gert Würdemann Straßenund Tiefbau GmbH
Langenberger Straße 5
27798 Hude
Tel. 04408 / 9221-0
Fax 04408 / 9221-17
Kassenwart
Dipl.-Ing. Doris Ehrich
c/o NLStBV GB Oldenburg
Kaiserstraße 27
26122 Oldenburg
Tel. 0441 / 2181 - 170
Osnabrück 11
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Jürgen Schmidt
c/o Stadt Osnabrück
FD Straßenbau
Hasemauer 1
49074 Osnabrück
Tel. 0541 / 323-42 21
Fax 0541 / 323-15 42 21
2. Vorsitzender und
Schriftführer
Dipl.-Ing. Horst Dallmann
c/o Hermann Dallmann
GmbH & Co. KG
Wiesenweg 7
49565 Bramsche
Tel. 05461 / 952-16
Fax 05461 / 952-70
Kassenwart
Dipl.-Ing. Helmut Kattenbeck
c/o Oevermann Verkehrswegebau GmbH
Elbestraße 60
49090 Osnabrück
Tel. 0541 / 69 118-10
Fax 0541 / 69 118-30
Stade 13
1. Vorsitzender +
Schriftführer
Dipl.-Ing. Ralf Patjens
c/o NLSTBV GB Stade
Harsefelder Straße 2
21680 Stade
Tel. 04141 / 601 - 330
Fax 04141 / 601 - 397
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Ralf Mehrtens
c/o Georg Mehrtens Ing.-Bau
GmbH
Industriestraße 8
27628 Bramstedt
Tel. 04746 / 9199-0
Fax 04746 / 9199-10
Kassenwart
Dipl.-Ing. Adrian Andres
c/o AM Hittfeld
Jesteburger Straße 35
21218 Seevetal-Hittfeld
Tel. 04105 / 58050-0
Fax 04105 / 58050-18
Kultur und Information
Dipl.-Ing. Jens Hinck
c/o Matthäi Bauunternehmen
Gnarrenburger Str. 195
27432 Bremervörde
Tel. 04761 / 999-0
Fax 04761 / 5037
Verden 14
1. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Hans Schnibbe
c/o Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG
Koppelstraße 28
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791 / 802-19
[email protected]
2. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Ulrich Fricke
c/o Kreisstraßenmeisterei Verden
Schnuckenstall 1
27283 Verden/Aller
Tel. 04231 / 64086
Fax 04231 / 68311
Schriftführer
Dipl.-Ing. Ralph Bente
c/o Matthäi Bauunternehmen
GmbH & Co. KG
Brandenburger Straße 9
30855 Langenhagen
Büro: Verden/Aller
Tel. 04231 / 766 227
Fax 04231 / 73475
Kassenwart
Dipl.-Ing. Jens-Uwe Prütz
c/o EMS-JADE MISCHWERKE
GmbH KG. für Straßenbaustoffe
In der Riede 11
49692 Cappeln
Tel. 04471 / 88 01-19
Fax 04471 / 88 01-43
April 2015
Vereinigung
der Straßenbauund Verkehrsingenieure in
Niedersachsen e.V.
2. Vorsitzender
Prof. Dr.-Ing. Holger Lorenzl
Fachhochschule Lübeck
University of Applied Sciences
Fachbereich Bauwesen
Labor für Verkehrswegebau
Mönkhofer Weg 239
23562 Lübeck
Tel. 0451 / 300-5133
Fax 0451 / 300-79
Organisation
Dipl.-Ing. Edgar Hartwig
c/o Volkswagen AG Werktechnik
Tel. 05361 / 92 14 18
Fax 05361 / 95 72 14 18
Redakteur
Dipl.-Ing. Hartmut Poggenklas
Max-Planck-Straße 41
38104 Braunschweig
Tel. 0531 / 37 32 32
Schrift- und Kassenführer
Dipl.-Ing. Henning Römer
c/o Fa. August Reiners
Volkmaroder Straße 37
38104 Braunschweig
Tel. 0531 / 23721 - 17
Fax 0531 / 23721 - 12
01.04.2015
15:46 Uhr
Seite 4
Foto: © S.T.A.R.S. – fotolia.com
VSVI_Einband_April2015:VSVI_Einband5_Dez_06
Säulenplakate aus der Kampagne „Gib mir Acht“ zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt
Hannover, siehe Beitrag ab Seite 22
Foto: © Landeshauptstadt Hannover