Dietlinde Ellsässer unterhält sich mit „Leut von do“ Ja, die Sprache ist eine schöne Sache, uns Menschen gegeben, damit wir miteinander „schwätzen“, uns füreinander öffnen, uns gegenseitig gut zuhören und verstehen, was der andere meint. Dietlinde Ellsässer ist die Gastgeberin. Neugierig und gern unterhält sie sich mit Leuten „von do“. Auf dem Sofa trifft sie hier ansässige Menschen, die aus ihrem Leben und aus ihrer Berufung erzählen. Das müssen nicht immer gleich Honoratioren sein. Auch ein Ladenbesitzer vielleicht, ein Vereinstrainer, ein Bierbrauer, die Vorständin eines Musikvereins, eine Nonne, ein Wirt, ein „Schloss“fräulein oder jemand vom Bistum könnten hier zu Wort kommen… Lassen Sie sich überraschen. Denn jeder hat ’was zu erzählen und mit jedem soll eine Begegnung entstehen und gehaltvoller Dialog. Humorvoll und knitz – versteht sich. Und so sind Sie mit dem Gast und der Gastgeberin ein Sonntagsmorgen-Stündle lang in guter Gesellschaft. geplante Termine: So 12.04. 11.00 Uhr (VVK 10,- € / MK 12,- €) zu Gast: Peter Weingärtner, Inhaber des Textilwarengeschäfts Weingärtner So 10.05. 11.00 Uhr (VVK 10,- € / MK 12,- €) zu Gast: Marion Vollmer, Sozialpädagogin im Rottenburger „Schloss“ Kartenvorverkauf: WTG Rottenburg, Schwäbisches Tagblatt (Tübingen / Rottenburg), Kino im Waldhorn Peter Weingärtner Besitzer des Textilwarengeschäfts Weingärtner am Rottenburger Marktplatz Peter Weingärtner wuchs schon in Rottenburg auf. Nach seiner Tätigkeit als Fachlehrer für Sport und Werken an der Sonderschule in Tailfingen übernahm er 1991 von seinem Vater das Textilwarengeschäft am Marktplatz, das wohl keine (vor allem weibliche) Person in Rottenburg missen möchte und trat als aktives Mitglied dem HGV bei, für den er tätig ist, wann immer ebbes im Städtle los isch. Als Mitglied der Fasnetkapelle (LGZ) spielt Peter Weingärtner die Marschtrommel. Weit gereist ist der scheinbar sehr ortsgebundene Kaufmann. In jüngeren Jahren war er lange Zeit ehrenamtlich in Teilen Afrikas unterwegs, um wirksame Entwicklungshilfe zu leisten. Freitag, 17.04.2015, 20.00 Uhr auf der Bühne des Kino Museum 1 in Tübingen Eintritt: Vorverkauf 20 € zzgl. VVK-Gebühr Abendkasse: 24 € Kabarett: Jochen Malmsheimer mit seinem Programm: Flieg Fisch, lies und gesunde! Auch in seinem neuen, abendfüllenden Kabarettprogramm mit dem wunderbar epischen Titel Flieg Fisch, lies und gesunde! oder: Glück, wo ist dein Stachel? hebt Jochen Malmsheimer lustvoll und in immer wieder neuen Formen die Grenzen zwischen Unsinn und Poesie auf. Die Übereinstimmungen zwischen einem guten, alten Gruyere und Jochen Malmsheimer werden dabei immer augenfälliger: Malmsheimer wird reifer, schärfer und grantiger. Und so erfahren wir in seinem neuen Programm Einiges über unser Land und über uns selbst, sei es anhand von höchst eigenwilligen Betrachtungen der Alterspyramide oder der ägyptisch- niedersächsischen Kulturgeschichte. Bis schließlich die Weltverschwörung der Bücher, von der er durch Zufall erfährt, in einem rasanten Finale das Geheimnis der Losung von „Flieg Fisch, lies und gesunde ...“ lüftet. Der „Wort-Gott“ Malmsheimer ist wieder in Tübingen. Kartenvorverkauf Tübingen: Kino Museum, Bürger- und Verkehrsverein an der Neckarbrücke, Rimpo und Schwäbisches Tagblatt Rottenburg: Ehgner Eck, Rottenburger Post, WTG und Kino im Waldhorn Beiträge des Kino im Waldhorn zur 6. Rottenburger Kulturnacht am 18. April 2015 20.30 Uhr Theater Hammerschmiede präsentiert 40 min ihrer neuen Produktion: und Kathryn Doeners virtuoser Geige; perkussive Akzente mit afroamerikanischen Rhythmen setzt der Percussionist Rolf Nill. Eine Amerikanische Nacht 23.15 Uhr Eine literarische, musikalische und fotografische Reise ins Land der Un(begrenzten)möglichkeiten... Die Geschichten des amerikanischen Autors Raymond Carver beleuchten auf dramatische, berührende, aber auch witzige Weise Momente aus dem Leben einfacher Menschen. Auch in der Musik der amerikanischen Komponisten Scott Joplin, Paul Schoenfield und Leonard Bernstein ist das Land der Extreme deutlich spürbar und blickt uns schließlich aus den Bildern des Fotografen Theo Barth unverhüllt an. 22.00 Uhr Trio Tonal Die Tübinger Band Trio Tonal präsentiert Musik aus Lateinamerika in neuem Gewand. Die Poesie eines Pablo Neruda, treibende Latin-Rhythmen, afroperuanische Cajonbeats und Tupfer von Tango und Rumba verknüpfen sich in den Stücken zu einem charakterstarken Sound. Im Programm finden sich meist Eigenkompositionen des gebürtigen Chilenen und Wahltübingers Sergio Pinto Basili. Pintos Saitenzauber auf Gitarre verbündet sich mit kammermusikalisch-balladesken bis folkig-tänzerischen Tönen – er kreiert sie zusammen mit Angela von Gündells warmem Cellospiel Josef Eberle – Sebastian Blau Eine poetische Biografie Dokumentarfilm, Länge: 25 min. Josef Eberle ist hierzulande jedem vertraut, nicht zuletzt, weil der auch unter seinem Pseudonym Sebastian Blau bekannt gewordene Mundartdichter 1901 in Rottenburg am Neckar geboren wurde. Im Film erfahren wir vieles aus Eberles Leben, das dem ein oder anderen aber noch nicht bekannt sein dürfte. Es handelt sich hier also um einen Abriss, der teils dokumentarisch aufgearbeitet wurde, teils durch gespielte Szenen im nachempfundenen Rottenburg des frühen 20. Jahrhunderts veranschaulicht wird. 24.00 Uhr Kurzfilme zur Kulturnacht 2015 Den einen oder anderen Kurzfilm haben Sie vielleicht schon gesehen, als Vorfilm oder im Rahmen einer Kurzfilmnacht. Das 80-minütige Kurzfilmpaket zur Kulturnacht 2015 aber sicher noch nicht, denn Klassiker sind gemischt mit aktuellen Produktionen. Extrem kurzweilig und sicher ein Highlight für die Lachmuskeln bei der diesjährigen Kulturnacht. Donnerstag, 23.04.2015, 20.00 Uhr auf der Waldhorn-Bühne Eintritt: Vorverkauf 15 € zzgl. VVK-Gebühr Abendkasse: 18 € Kabarett: Stefan Waghubinger: Außergewöhnliche Belastungen Waghubinger sollte ein neues Kabarett Programm schreiben, mit dem er endlich die Welt erklärt, aber er kam nicht dazu, weil er noch seine Steuererklärung fertig machen musste. Das ganze Jahr über Unsinn gemacht und jetzt muss er ihn auch noch versteuern. Also macht er diese Steuererklärung auf der Bühne. Ein Mann und eine Steuer. Ein Steuermann. So treiben ihn die Kästchen in den grünen Bögen von der Erinnerung an seine erste Liebe und an seine erste Lüge bis zu apokalyptischen Visionen über das jüngste Gericht, das erstaunlicherweise einer Steuerprüfung gleicht. Was nach eineinhalb Stunden dabei herauskommt, ist kein einziges ausgefülltes Formular, dafür ein tiefschwarzer, bissiger und trotzdem irgendwie liebevoller Blick auf den Sinn und Unsinn des Lebens. Am Schluss bleibt nur eine Frage: Ist dieses Leben eine außergewöhnliche Belastung oder ist es außergewöhnlich schön? Kartenvorverkauf: Ehgner Eck, Brunnenstube, Osiandersche Buchhandlung, Schwäbisches Tagblatt, WTG Rottenburg und Kino im Waldhorn Donnerstag, 30.04.2015, 20.00 Uhr auf der Waldhorn-Bühne Eintritt: Vorverkauf 15 € zzgl. VVK-Gebühr Abendkasse: 18 € Kabarett mit Werner Koczwara Einer flog übers Ordnungsamt Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie fahren mit einem 30-Tonner eine stark abschüssige Straße hinunter, als plötzlich die Bremsen versagen. Direkt vor Ihnen auf der Straße steht ein Kinderchor und singt Weihnachtslieder. Sie könnten nun nach links in eine Notausfahrt ausweichen, dort aber steht eine Gruppe Investmentbanker. Wie verhalten Sie sich? Im Laufe eines jeden Lebens stellt sich die Frage nach Recht und Unrecht. Was ist gut, was ist böse? Die Entscheidung ist schwerer, als man denkt. Zweifelsfrei rundum gut ist, dass wir eine Justiz haben, die uns hier weiterhilft. Mit einleuchtenden Paragrafen wie §57 StGB: „Niemand darf gegen seinen Willen aus der Haft entlassen werden“ oder dem wegweisenden §7 Jagdgesetz: „In Räumen, die dem Aufenthalt von Menschen dienen, darf nicht gejagt werden.“ Das sind interessante Informationen rund um den Justizstandort Deutschland, den Werner Koczwara in seinem neuen Programm wieder einmal hochkomisch kommentiert. Freuen Sie sich auf einen Abend mit großem Humor, starken Pointen und kabarettistischem Tiefgang. Kartenvorverkauf: Ehgner Eck, Brunnenstube, Osiandersche Buchhandlung, Schwäbisches Tagblatt, WTG Rottenburg und Kino im Waldhorn Donnerstag, 07.05.2015, 20.00 Uhr auf der Waldhorn-Bühne Eintritt: Vorverkauf 15 € zzgl. VVK-Gebühr / Abendkasse: 18 € Kabarett mit Christine Prayon » Die Diplom-Animatöse « ausgezeichnet mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2012, dem Prix Pantheon 2012 und dem Deutschen Kabarettpreis 2012 Die DIPLOM-ANIMATÖSE ist keine gemeine Animatöse. Sie ist eine Animatöse mit Diplom. Und das gibt es selten. Gehen Sie bei der Wahl Ihrer Abendveranstaltung auf Nummer Sicher: Entscheiden Sie sich für Künstler mit Gütesiegel. Christine Prayon hat sich das Ulknudel-Diplom auf die Netzhaut tätowieren lassen. So können Sie Qualität schon von Weitem erkennen. Dieser Abend passt in keine Schublade, denn er ist zwei Stunden lang und mindestens genauso breit. Wenn Sie darüber jetzt herzlich lachen konnten, sind Sie hier genau richtig. Es wird noch mehr schlechte Witze geben. Außerdem wird Frau Prayon einige Präsidenten imitieren, schön singen, den ein oder anderen bewegenden Moment zerstören und möglichst viel Haut zeigen. Sie wird sich auch heute mal wieder nicht festlegen, ob es sich hier um Kabarett, Comedy oder eine Heizdeckenverkaufsver- anstaltung handelt. Hauptsache absurd und ohne Chansons. Auf dem Höhepunkt ihrer Animatösen-Karriere wendet sich Christine Prayon nun den Enthüllungen zu, auf die wir lange gewartet haben. Sie verrät uns endlich, wer sie wirklich ist und welche seltene Krankheit sie hat. Ob es den deutschen Humor gibt und wenn ja, warum nicht. Wir erfahren die ganze Wahrheit über Jack Michaelson und die Große Deutsche Revolution. Wie Madame Sarkozy bei einem Lachanfall aussieht, wie das Wetter gestern wird und was Prayons Eltern und ihre Katze zu all dem sagen. Kartenvorverkauf: Ehgner Eck, Brunnenstube, Osiandersche Buchhandlung, Schwäbisches Tagblatt, WTG Rottenburg und Kino im Waldhorn TheoBuch Pilgerbox ... mit dem Herzen mitten in der Stadt Bücher – Schmuck - Ausrüstung Bücher – Musik – religiöse Kunst Karmeliterstr. 2 – 72108 Rottenburg [email protected] – www.theobuch.de – www.pilgerbox.de Tel.: 0 74 72 – 98 49-0 – Fax: 0 74 72 – 98 49-40 Asterix SpongeBob im Land der Götter (in 3D) Schwammkopf 3D 3D-Animationsfilm Frankreich/ Belgien 2015 Regie: Louis Clichy Laufzeit: 86 min freigegeben ohne Altersbegrenzung 3D-Animationsfilm USA 2015 Regie: Paul Tibbitt Laufzeit: 93 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung 50 Jahre vor Christus. Julius Caesar hat mit seinen Truppen fast ganz Gallien besetzt. Nur im Norden gibt es ein kleines Dorf, das erbitterten Widerstand leistet. Mithilfe des Zaubertranks ihres Druiden Miraculix können diese Gallier, angeführt von Asterix und seinem Freund Obelix, sich immer wieder der römischen Vorherrschaft erwehren. Doch nun will Caesar einen raffinierten Trick anwenden: Direkt vor der Nase der unbeugsamen Dorfgemeinschaft lässt er eine luxuriöse Vergnügungsanlage bauen. Wäre doch gelacht, wenn sich die Gallier nicht von dem hier stattfindenden anspruchsvollen Leben im Überfluss verführen lassen würden… Der Film basiert auf dem Comic „Die Trabantenstadt“ von 1971. Auch wenn er ebenso für Erwachsene funktioniert, hat Regisseur Louis Clichy eindeutig ein sehr junges Publikum im Visier, das auch ohne Vorkenntnisse der Comics die Handlung problemlos verstehen kann. Nichts in der Welt würde SpongeBob Schwammkopf dazu bringen, sein geliebtes Bikini Bottom in den Tiefen des Ozeans zu verlassen. Doch als der fiese Pirat Burger Beard Mr. Krabs’ Geheimrezept für den allseits beliebten Krabbenburger stiehlt, muss sein, was sein muss. Gemeinsam mit seiner verrückten Gang, bestehend aus Seestern Patrick Star, Tintenfisch Thaddäus Tentakel, Krabbe Mr. Krabs höchstpersönlich und Eichhörnchen Sandy Cheeks, macht sich SpongeBob Schwammkopf auf in die Welt der Menschen, um Burger Beard das Handwerk zu legen. Leider ist auch der gemeinsame Erzfeind Plankton, Besitzer des Restaurants „Abfalleimer“, auf das Rezept scharf wie Chili und will die Gelegenheit nutzen… Geballte Live-Action mit rasantem Slapstick und originellen, schwammtastischen Abenteuern bietet der zweite Kinoauftritt des allseits beliebten SpongeBob Schwammkopfs. Diesmal in 3D. Fr 27.03. bis So 05.04. 14.00 Uhr (7,00 €) Fr 27.03. bis So 05.04. 16.00 Uhr (7,00 €) GREAT BRITAIN MOVIES What we did on our holiday (deutscher Titel: Ein Schotte macht noch keinen Sommer) Großbritannien 2014, Original mit deutschen Untertiteln Regie: Guy Jenkin, Andy Hamilton DarstellerInnen: Billy Connolly, David Tennant, Celia Imrie, Alexia Barlier, Rosamund Pike, Amelia Bullmore, Ben Miller, Emilia Jones u.a Laufzeit: 95 min. freigegeben ab 6 Jahren Eigentlich leben Doug und Abi längst getrennt und die Scheidung steht kurz bevor. Doch weil Dougs an Krebs erkrankter Vater seinen 75. Geburtstag feiern wird und man ihm zu diesem Zeitpunkt die Wahrheit nicht antun will, reisen Doug und Abi zusammen mit den drei gemeinsamen Kindern von London zu ihm nach Schottland, nicht ohne denen vorher einzubläuen, ja den Mund zu halten. Der Jubilar indes hasst eigentlich Feste, in denen er selbst im Mittelpunkt stehen soll und so macht er sich mitten in den höchst aufwändigen Partyvorbereitungen mit den drei Kindern aus dem Staub an den Strand. Ausgerechnet er ist es dann, der das perfekte Chaos auslöst… Von Beginn an liegt ihr Fokus auf den drei jungen Hauptfiguren und auf deren Versuchen, den merkwürdigen Kosmos der Erwachsenen zu deuten und zu verstehen.Dass die Szenen und ihre Dialoge so authentisch rüberkommen, liegt außerdem wohl vor allem daran, dass insbesondere die sechs, acht und zehn Jahre alten Kinder ihre spontanen Einfälle ausleben durften: Die Kamera lief häufig auch vor und nach den eigentlichen „Takes“ mit und diese Freiheit und der Mut zum Makabren tragen viel zum frechen, leicht schrägen und wahrhaftigen Erzählton bei. Ein Familienfilm zum Lachen und zum Weinen. Mi 01.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „Goodbye to the Normals, OmdU“ Laufzeit: 4 min. Die Filmreihe „GREAT BRITAIN MOVIES“ ist eine Kooperation des Kino im Waldhorn mit der vhs Rottenburg, dem Asylzentrum Tübingen und der evangelischen Kirchengemeinde Rottenburg. Zielsetzung des Projekts ist die Integration englischsprachiger Migranten sowie im Allgemeinen die Weiterbildung in englischer Sprache. Das ewige Leben Österreich/ Deutschland 2014 Regie: Wolfgang Murnberger nach dem Roman von Wolf Haas Darsteller: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten, Roland Düringer u.a. Laufzeit: 121 min., freigegeben ab 12 Jahren Arbeitsamt Wien: Zwischen all den trägen, traurigen Gestalten, die darauf warten, dass ihre Nummer aufleuchtet, sitzt Simon Brenner. Ausgebrannt, abgebrannt. Kein Job, kein Geld, nicht einmal einen Personalausweis hat er. Stop. Nicht ganz. Ein vollkommen heruntergewohntes Haus in Graz, genauer gesagt im 17. Bezirk Puntigam, benannt nach der dort ansässigen Brauerei, besitzt er. Er hat es von seinem Großvater geerbt und ein altes Moped Marke Puch dazu. Da geht er hin. Den Strom „leiht“ er sich per Verlängerungskabel vom neugierigen Nachbarn, sein Dosenfrühstücksfleisch teilt er sich mit einer Katze, die sich hier ebenfalls eingerichtet hat. Ein desolates Leben. Und so wundert sich im Krankenhaus später niemand, dass er sich eine Kugel in den Kopf gejagt haben soll. Hat er aber nicht. Darauf pocht er. Und macht sich auf Tätersuche… Im Laufe der Jahre sind die Brenner-Filme immer nachdenklicher geworden und ähneln nur noch äußerlich einem Krimi. Auch in „Das ewige Leben“ spielt Spannung kaum mehr eine Rolle, geht es weniger um das „Was“, als um das „Warum“. Nach und nach lüftet sich der Nebel, der den Blick in die Vergangenheit versperrt hat, nicht zuletzt auf die Hoffnungen und Träume, die mit dem Freiheitsdrang der 70er-Jahre verknüpft waren. Lange her ist diese Zeit, das Alter hat im Gesicht von Brenner und Aschenbrenner, die nicht nur namentlich eine Art Doppel bilden, deutliche Spuren hinterlassen, Furchen gezogen. Die Hoffnungen von einst sind nur noch vage Erinnerungen. Aus dieser Melancholie zieht Wolfgang Murnbergers Film seine Kraft und setzt damit weniger auf den Schmäh, auf den Zynismus, der die Brenner-Filme bislang prägte. Davon ist zwar auch noch Einiges zu spüren (ohne anarchischen, anarchistischen Humor wäre diese Figur gar nicht vorstellbar), aber der vierte Brenner ist in erster Linie ein verschachtelt erzählter Blick in die Psyche eines Mannes, der auch mit Anfang 50 noch nach sich selbst sucht. Regisseur Wolfgang Murnberger, Autor Haas und Hauptdarsteller Josef Hader haben gemeinsam das grandiose Drehbuch verfasst, die verquere Kunstsprache des Romans perfekt in lakonische Alltagsdialoge umformuliert. Sie finden stets die passenden Worte und immer die richtigen Bilder dafür. Gewohnt gut. Oder besser: „sakrisch guad“. Do 19.03. 20.30 Uhr (7,50 €) Sa 21.03. bis Mi 25.03. 20.30 Uhr (7,50 €) Sa 28.03. bis Mi 01.04. 20.30 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „12 Jahre“ Laufzeit: 3:29 min. Best Exotic Marigold Hotel 2 Großbritannien / USA 2014 Regie: John Madden DarstellerInnen: Dv Patel, Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy, Ronald Pickup, Richard Gere, Diana Hardcastle u.a. Laufzeit: 123 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Das Best Exotic Marigold Hotel in Jaipur im exotischen Indien läuft inzwischen hervorragend. Der hoch motivierte junge Sonny Kapoor hat es aus der Krise zu altem Ruhm geführt und ist stolz, dass in den nächsten Wochen nur noch ein einziges Zimmer verfügbar ist. Trotz seiner bevorstehenden Hochzeit (und dies ist in Indien keine Sache von einem Tag!!) ist er wild entschlossen, ein zweites Hotel zu eröffnen. Helfen soll ihm dabei Muriel, die einst nur wegen der Genesung ihres neuen Hüftgelenks nach Indien kam, dann aber blieb. Sie ist inzwischen die Co-Managerin des Hotels, ihre Aufgabe besteht allerdings hauptsächlich darin, sich die Sorgen und Nöte der meist ebenfalls recht betagten Gäste anzuhören. Zum Beispiel die von Madge (immer noch auf der Suche nach der wirklichen Liebe ihres Lebens), die zurzeit sogar zwei Verehrer hat, sich aber zwischen den beiden nicht entscheiden kann. Oder um Norman und Carol, die ständig damit beschäftigt sind, ihre Partnerschaft auszudiskutieren. Schließlich um die Dauergäste Evelyn und Douglas, die aus ihrem ersten Urlaub hier einen Daueraufenthalt gemacht haben und um den zu finanzieren, sogar einer Arbeit nachgehen… Im Wirbel um Alltagsnöte, bevorstehende Hochzeit des Hoteliers und der Planung eines zweiten Best Exotic Marigold Hotels kommen zwei weitere potenzielle Gäste an, die beide Anspruch auf das letzte freie Zimmer anmelden… Turbulente Zeiten für die lebenslustigen Pensionäre. Das Abenteuer Indien geht weiter und bietet immer noch vollkommen neue Lebensperspektiven. Die Geschichte rund um das „Best Exotic Marigold Hotel“ basiert auf dem Roman „These Foolish Things“ (2004) von Deborah Moggach: Eine Gruppe englischer Rentner wagt aus verschiedensten Gründen fern der Heimat einen Neustart. Neben der alten Crew aus dem ersten Filmteil treffen nun zwei neue Gäste ein, die schnell erkennen müssen, dass die Uhren in Indien anders ticken und die Gepflogenheiten oftmals sehr überraschend sein können... Kurzweilige Unterhaltung für alle, die die indische Mentalität und den englischen Humor mögen. Do 02.04. und Fr 03.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Do 02.04. bis Mi 15.04. 20.30 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „Mensch und Maschine“ Laufzeit: 48 sek. Interesse an einem Freiwilligendienst als Herausforderung zwischen Schule und Studium oder Beruf? eigene Fähigkeiten entdecken sich sozial engagieren einen beruflichen und persönlichen Weg finden IB Freiwilligendienste Frondsbergstraße 55 · 72070 Tübingen Tel. 07071 5590-19 [email protected] www.ib-freiwilligendienste.de Kartenvorverkauf: WTG Rottenburg T: 07472 916236 Theater Hammerschmiede 72108 Rottenburg am Neckar Hammerwasen 1 Info: 0172 / 723 25 12 theater-hammerschmiede.de April 2015 Mittwochs 16.30 bis 18 Uhr „Die Setzlinge“ Theaterworkshop für Kinder ab 10 bis 13 Jahre mit Sabine Niethammer und Angela von Gündell Wir suchen noch MitspielerInnen!!! Bibi und Tina 2 Voll verhext So. 12. 4. | 16 Uhr Gastspiel mit Kuntu Geschichten aus dem Regenwald Deutschland 2014 Regie: Detlev Buck DarstellerInnen: Larissa Strahl, Lisa Marie Koroll, Louis Held, Winnie Böwe u.a. Laufzeit: 105 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Kindertheater Afrikanische Trommelmärchen - zum Zuhören, Mitspielen und Tanzen – www.kuntu.de Eintritt: 5 €/ VVK 4 € Sa. 18. 4. | 20.30 Uhr 6. Rottenburger Kulturnacht Im Kino Waldhorn Auszüge aus der Amerikanischen Nacht Das Trio Hammerschmiede und Sabine Niethammer 22 Uhr Konzert mit Triotonal Kathryn Döhner, Geige Angela von Gündell, Cello Sergio Pinto Basili, Gitarre Jonas Leuther, Percussion Fr. 24. 4. | 20 Uhr Konzert „Passion und Poesie“ argentinischer Tango, französische Musette, ungarischer Csárdás und russische Zigeunerlieder, mit Katalin Horvath: Gesang und Andrej Mouline: Akkordeon Eintritt: 15 €/ VVK 13 € / erm. 8 € Sa. 25. 4. | 13 bis 18 Uhr Trommelworkshop Mit Petra Schuhmacher Kosten: 40 € www.petraletsdrum.de Anmeldung erforderlich Fotos/Illus.: Sabine Haymann, Thomas Di Paolo, privat CantAccord Schlechte Stimmung auf Schloss Falkenstein: Mitten in den Vorbereitungen zum großen Kostümfest ist eingebrochen worden. Nicht nur die wertvollen Gemälde sind weg, es fehlt auch Graf Falkos gesamte Monokel-Sammlung. Und keine Spur von den Dieben. Nun wird wohl nichts aus der geplanten Party. Aber damit nicht genug: Auch auf dem Martinshof ist die Laune im Keller: Kein einziger Feriengast ist bisher in Sicht. Nun ist es an Bibi und Tina, den Dieb zu fassen und sich nebenbei etwas einfallen zu lassen, dass Gäste kommen. Ob Bibis Hexerei da hilft? Zu allem Überfluss tauchen auch noch die Schmülls auf, eine chaotische Rowdie-Familie, die in der Nähe des Martinshofes in einem Wohnwagen campiert. Ihr Ältester, Tarik, scheint allerdings anders zu sein als seine Geschwister. Bibi fängt an, sich für ihn zu interessieren und entdeckt, dass ihn ein dunkles Geheimnis umgibt. So haben die beiden Mädchen auch abseits der Verbrechensbekämpfung alle Hände voll zu tun. Detlev Buck baut nicht nur wieder auf sein bewährtes Darsteller-Ensemble, sondern auch auf lässige, kurios inszenierte Songnummern von RosenstolzFrontman Peter Plate. Mo06.04. 14.00 Uhr (5,00 €) Fünf Freunde 4 Deutschland 2014 Regie: Mike Marzuk DarstellerInnen: Valeria Eisenbart, Quirin Oettl, Justus Schingensiepen, Neele Marie Nickel Laufzeit: 95 min. freigegeben ab 6 Jahren Der Vater von Julian, Dick und Anne hat in diesem Sommer eine Ausstellung zum alten Ägypten organisiert. Interessant. Die vier Freunde mit Hund nehmen an einer Führung teil. Da entdecken sie zufällig jemanden, der sich an einer über 5000 Jahre alten Mumie zu schaffen macht. Er kann zwar entkommen, in der Mumie finden die Freunde aber ein Goldamulett, das wohl einst Tutalun I. gehörte, dem legendären allerersten Pharao, dessen unbezahlbare Schätze verschollen sind. Liefert das Amulett einen Hinweis darauf? Gemeinsam mit Vater Bernhard und seiner Kollegin Elena fliegen die fünf Freunde nach Kairo. Und hier geraten sie natürlich wieder sofort in unvorhergesehene Lagen und erleben eine brenzlige Situation nach der anderen… Di 07.04. 14.00 Uhr (5,00 €) Der kleine Drache Kokosnuss Deutschland 2014 nach den Büchern von Ingo Siegner Laufzeit: 82 min., frei ab 0 Der kleine Drache Kokosnuss ist ganz schön niedergeschlagen: Er ist durch die Flugprüfung gerasselt. Wieder einmal konnte er seinen Eltern nicht beweisen, dass er von jetzt an alleine in der Welt zurechtkommt. Wenigstens Opa hat Verständnis und betraut ihn mit der Aufgabe, über Nacht das wertvolle Feuergras zu bewachen. Es wurde gerade frisch geerntet. Die Feuerdrachen benötigen es dringend, denn ohne Feuergras könnten sie kein Feuer spucken. Doch wieder einmal passiert Kokosnuss ein Missgeschick. Nur weil sein bester Freund Oscar, ein Fressdrache, ihn für einen kurzen Moment ablenkt, wird prompt das Büschel Gras gestohlen. Will er nicht als Totalversager dastehen, müssen die beiden Freunde es unbedingt zurückerobern. Zumal das Gras in falschen Händen fürchterliche Schäden anrichten könnte. Kokosnuss und Oskar nehmen als Verstärkung noch Matilda, das Stachelschwein, mit auf ihre abenteuerliche Verfolgungsjagd. Nun muss es sich erweisen, dass die Drei ein ausgezeichnetes Team sind… Mi 08.04. 14.00 Uhr (4,00 €) Frau Müller muss weg Deutschland 2014 Regie: Sönke Wortmann DarstellerInnen: Anke Engelke, Gabriele Maria Schmeide, J. von Dohnanyi, Ken Duken u.a. Laufzeit: 87 min. freigegeben ab 6 Jahren Es gibt einiges zu bereden beim außerplanmäßigen Elternabend der Grundschulklasse von Frau Müller. Die Kinder sind mit schlechten Zensuren Klassenlehrerin schuld. Höchste Zeit also, mal ein ernstes Wort mit ihr zu sprechen. Zumal sie sich ja wohl in therapeutischer Behandlung befindet. Eine Elterngruppe setzt zum Angriff an... Basierend auf dem erfolgreichen Theaterstück von Lutz Hübner, der auch am Filmscript mitarbeitete, verwandelt Sönke Wortmann eine Grundschulklasse in die Kampfarena elterlicher Eitelkeit. Und da geht es längst nicht mehr nur um das Wohl der Kinder. Wörtmann inszeniert sein Kammerspiel als eloquente Komödie und zeichnet ein punktgenaues und ausgesprochen zeitgemäßes satirisches Gesellschaftsporträt. Ein Film, der Eltern, ihren (älteren) Kindern, Schulpädagogen und Politikern gleichermaßen die Augen für ein Problem öffnen könnte, das längst zum deutschen Alltag gehört. Sa 04.04. bis Mo06.04. 18.00 Uhr (7,50 €) nach Hause gekommen und werden es so sicher nicht aufs Gymnasium schaffen. Natürlich ist die Kurzfilm im Vorprogramm: „Mensch und Maschine“ Laufzeit: 48 sec. Honig im Kopf Deutschland 2014 Regie: Til Schweiger DarstellerInnen: Dieter Hallervorden, Emma Schweiger, Til Schweiger, Jeannette Hain u.a. Laufzeit: 138 min. freigegeben ab 6 Jahren Tilda hängt sehr an ihrem Opa. Dass er sich nicht mehr viel merken kann, findet sie nicht weiter schlimm. Doch nach dem Tod seiner Frau geht es mit Tierarzt Amandus Rosenbach geistig rapide bergab, eine bittere Wahrheit, die den Angehörigen zunehmend bewusst wird. Der Arzt attestiert Alzheimer und da die Krankheit unaufhaltsam voranschreitet, wird er zu einer immer größeren Belastung für die Familie. Das Heim steht an. Tilda ist entsetzt. Das elfjährige Mädchen entführt also den Opa und macht sich mit ihm auf eine abenteuerliche Reise nach Venedig... Wie in „Knockin’ on Heavens’s Door“ macht Til Schweiger eine schwere Krankheit zum Gegenstand einer Tragikomödie und hält dabei die Balance zwischen Trauer und Komik. Dieter Hallervorden spielt den Kranken unerwartet berührend. Di 07.04. und Mi 08.04. 17.45 Uhr (8,00 €) Afrika – Das magische Königreich (in digital 3D) Großbritannien 2014 Regie. Patrick Morris, Neil Nightingale Laufzeit: 87 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Eins vorweg: Es geht um afrikanische Regionen, ihre Landschaften und die dort lebenden Tiere. Es geht nicht um Menschen, nicht um Staaten, Politik oder Kultur. Zwei Jahre lang (573 Drehtage) sind die beiden Dokumentarfilmer Patrick Morris und Neil Nightingale mit schwerem 3D-Equipment und mehreren Kamera-Teams durch den „schwarzen Kon- ... zu Gast bei Freunden auf Waldis Terrasse Ehinger Platz 2 · 72108 Rottenburg · 07472-6550 tinent“ (13 verschiedene Länder) gereist, um den Zuschauer nun mit atemberaubenden Bildern zu erfreuen: üppiger Regenwald, die Weiten der Wüste, endlose verdorrte Steppen, vielfältige Riffs vor einer Küste, majestätische Berggipfel und reißende Flüsse. Diverse Tiere tauchen auf: mächtige Elefanten, wilde Krokodile, Herden von Gnus, Berggorillas, Flamingos, Schlangen und Echsen, Meeresschildkröten und bunte Fischschwärme… Immer mit bestem Filmmaterial ausgerüstet, haben die versierten Kameraleute mit größter Geduld auf die wirklich spektakulären Bilder gewartet und sind belohnt worden. An Naturwundern hat Afrika wahrlich viel zu bieten. Super-Zeitlupe oder SuperZeitraffer machen Vorgänge sichtbar, die sonst verborgen blieben. Dabei setzen die Produzenten auf die uns inzwischen immer bekannter werdende Präsentation der Bilder: Wenn etwa ein Chamäleon ein Insekt belauert, wird die Szene durch Sound-Effekte mit Spannung aufgeladen, wodurch der natürliche Vorgang zur Show-Einlage wird. Eine ähnliche Wirkung hat die Filmmusik, beispielsweise wenn einer tierischen Begegnung jaulende Gitarren-WesternDramatik untergejubelt wird. Diese Art der Stilisierung mag Geschmacksache sein, auch die (zweifellos angenehme) Stimme des Kommentators Christian Brückner (Synchronsprecher von Robert de Niro) ist uns inzwischen fast zu hörbar. Auch eine Karte von Afrika würde man zwischendurch einfach mal gerne sehen, um sich orientieren zu können, von wo nach wo man gerade unterwegs ist. Trotzdem: Die Technik ist großartig, die Bilder atemberaubend. Denn schließlich handelt es sich um eine der aufwändigsten (18 Mio Dollar) 3D-Naturdokumentationen, die je gedreht wurden. Mo06.04. bis Mi 08.04. 16.00 Uhr (7,00 €) Still Alice – Mein Leben ohne gestern USA 2014 Regie: Richard Glatzer und Wash Westmoreland nach dem Roman von Lisa Genova DarstellerInnen: Julianne Moore, Kristen Stewart, Alec Baldwin, Kate Bosworth u.a. Laufzeit: 101 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Für die 50-jährige Linguistik-Professorin Alice ist die Sprache der essenzielle Bestandteil ihres Lebens. Umso verwirrender ist es für sie, als sie mitten in einer Vorlesung plötzlich den Faden verliert und partout nicht die richtigen Worte findet. Als sie dann auch noch beim Joggen die Orientierung verliert und die kleinen Vergesslichkeiten des Alltags rapide zunehmen, geht sie zum Arzt. Die erschütternde Diagnose: Alice leidet an einer frühen Form von Alzheimer. Nach dem ersten Schock versucht sie alles Erdenkliche, um ihrem Schicksal zu entkommen und ein normales Leben zu führen. Und auch ihr Mann John bemüht sich, die zunehmende Dramatik der Situation zu überspielen. Die erwachsenen Kinder indes sind verängstigt, schließlich ist Alices Krankheit vererbbar. Hilfreiche Unterstützung erhält sie ausgerechnet von ihrer jüngsten Tochter Lydia, zu der sie seit langem ein schwieriges Verhältnis hat… „Still Alice“ verzichtet weitgehend auf Sentimentalität und beleuchtet eher schlaglichtartig die Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Protagonistin und die damit einhergehenden Zerreißproben für sie selbst und ihre Angehörigen. Julianne Moore, erst kürzlich für diese Rolle mit dem Oscar für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet, spielt den Verfall durch die Krankheit Schritt für Schritt – ein schleichender Prozess, der sowohl hellwache wie extrem hilflose Momente beinhaltet. Auch wenn sich jede Gefühlsnuance in ihr Gesicht zeichnet – vom Widerstand über Verzweiflung bis zum Ausgeliefertsein – so spielt sie ihre Rolle doch mit großer Zurückhaltung und macht die Tragik ihrer Figur auf subtile Weise greifbar. Einerseits ist es natürlich deprimierend, diesen Verfall und das Ringen der Angehörigen um Geduld und Zugewandtheit beobachten zu müssen. Andererseits ist (gerade durch das Zusammenhalten der Familie und die Annäherung von Mutter und Tochter) „Still Alice“ kein Film, der Hoffnungslosigkeit verbreitet. Der Film zeigt nicht nur die Katastrophe, sondern neben der Verzweiflung auch die Familie als bindendes Element: voller Zuneigung und vor allem Verständnis. Do 09.04. und Fr 10.04. 18.00 Uhr (7,50 €) So 12.04. bis Mi 15.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Gut für die Zukunft! Klima-Sparkassenbrief Ihre nachhaltige Geldanlage für die Zukunft! Mit dem Klima-Sparkassenbrief unterstützen Sie die Umstellung auf erneuerbare Energien in der Region. Sämtliche Klima-Sparkassenbrief-Einlagen werden verwendet, um private, gewerbliche und kommunale Vorhaben zur Steigerung der Energie-Effizienz zu finanzieren. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.ksk-tuebingen.de/klima-sparkassenbrief Home – ein smektakulärer Trip (in digital 2D und 3D) USA 2015 Regie: Tim Johnson („Ab durch die Hecke“) Laufzeit: 93 min. Freigabe bei Red.schluss noch nicht bekannt Um sich vor ihren Erzfeinden, den dreckigen Gork, in Sicherheit zu bringen, schleppt Captain Smek sein Volk, die Boov (lilafarbene, sechsbeinige Wesen mit riesigen Zähnen und großen Kulleraugen) von Planet zu Planet. Doch immer wieder muss er feststellen, dass längst nicht jede Umgebung als Zufluchtsort geeignet ist. Nach einer kräftezehrenden Reise durchs Weltall scheinen die Aliens nun mit dem Planeten Erde endlich fündig geworden zu sein. Kurzerhand siedeln sie die menschliche Bevölkerung um. Nur die 12-jährige Tip kann sich ihr angestammtes Zuhause bewahren, fühlt sich aber bald furchtbar allein. Da der Boov Oh, der unter den Aliens als Außenseiter gilt, in seiner Schusseligkeit den Gork dummerweise ihren neuen Aufenthaltsort verraten hat, muss er flüchten und versuchen, sei- nen Fehler wieder gut zu machen. Tip will ihm dabei helfen, denn schließlich ist sie ortsansässig und kennt sich hier aus. Außerdem ist sie noch nie mit einem fliegenden Auto „gefahren“, oder sagt man hier „geflogen“…? Regisseur Tim Hohnson hat das populäre Kinderbuch „The True Meaning of Smekday“ von Adam Rex als Animationsfilm für die ganze Familie umgesetzt und dabei auf Wortwitz, Slapstick, Situationskomik und lustige Figuren gesetzt. Ein quietschbuntes Vergnügen mit wunderbar beweglichen Figuren. Do 09.04. bis So 12.04. 14.00 Uhr Do 09.04. bis Mi 15.04. 16.00 Uhr Fr 17.04. und Sa 18.04. 14.00 Uhr So 19.04. bis Mi 22.04. 16.00 Uhr 2D (5,00 €) 3D (7,00 €) 3D (7,00 €) 3D (7,00 €) Climas 10.000 km Peru / Kolumbien 2014, OmeU Regie: Enrica Pérez Laufzeit: 84 min. Spanien / USA 2014, OmeU Regie: Carlos Marques-Marcet Laufzeit: 99 min. Drei Frauen, drei Geschichten, drei Realitäten – ihre Welten sind so verschieden wie die Klimazonen Perus, dem Land, in dem sie leben: Die junge Eva zum Beispiel lebt im tropischen Amazonasgebiet. Auf dem Weg ins Erwachsenenleben beginnt sie ihre Sexualität zu entdecken und macht ihre ersten Erfahrungen mit einer verbotenen Barcelona: Alexandra und Sergi sind glücklich miteinander und planen ihre gemeinsame Zukunft – die beiden wünschen sich schon lange ein Baby. Doch als Alexandra das einmalige Angebot erhält, für ein Jahr lang als Fotografin an einem Projekt in Los Angeles teilzunehmen, werden diese Pläne jäh durchkreuzt. Das Paar muss die Familienplanung für ein Liebe. Ortswechsel: An der Küste in der Großstadt Lima ist der graue wolkenverhangene Himmel allgegenwärtig und die Atmosphäre so beklemmend wie das Geheimnis, das Victoria mit sich trägt – wohlhabend, doch isoliert hinter der geradlinigen Fassade ihres Lebens. Zoraidas Geschichte in den Anden erzählt schließlich von der Liebe einer Mutter. Das Leben der älteren Frau in dem kleinen Dorf ist geprägt von harter Arbeit und Armut. Als ihr Sohn nach langer Abwesenheit ihr entfremdet zurückkehrt, bleiben viele Fragen unausgesprochen. Ein intensiv-mitreißender Einblick in drei Geschichten, die die große Vielfalt von Peru widerspiegeln. Jahr auf Eis schieben. Kurze Zeit später; Alexandra ist bereits in Los Angeles: Die beiden merken, dass trotz täglicher Videochats, Telefongespräche und E-Mails der gemeinsame Alltag nicht aufrechterhalten werden kann und dass die Skypetermine zur lästigen Pflicht werden. Kann ihre Liebe trotzdem die Distanz von 10.000 Kilometern überwinden? Marques-Marcet zeichnet ein autobiographisch geprägtes und dadurch sehr realistisches Bild eines aktuellen Phänomens unserer globalisierten Welt. Fr 17.04. 18.00 Uhr (8,00 €) Do 16.04. 18.00 Uhr (8,00 €) Mercedes Sosa La voz de América Latina Argentinien 2013, OmdU Regie: Rodrigo H. Vila Laufzeit: 93 min. Mercedes Sosa gab Lateinamerika eine Stimme, als Diktatoren versuchten, die Menschen stillzuhalten. Als Mitbegründerin des Manifests Nuevo Cancionero positionierte sie sich offen mit anderen argentinischen Künstlern gegen die Militärdiktatur und riskierte im Kampf gegen die Unterdrückung ihr eigenes Leben. Vila beleuchtet Sosas ärmliche Herkunft sowie ihren Aufstieg zum Weltstar und dokumentiert dabei ihren Einfluss auf das musikalische und politische Erbe Lateinamerikas. Mithilfe der Erinnerung von Sosas Sohn Fabian Matús, Konzertmitschnitten, Interviews mit namhaften Künstlern und Archivmaterial lässt Vila ihre soziopolitischen Ideen und die immense Kraft ihrer Musik wieder aufleben, die sie bis heute zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten im Lateinamerika des 20. Jahrhunderts machen. So 19.04. 20.30 Uhr (8,00 €) Cinderella Disney-Realverfilmung, USA 2015 Regie: Kenneth Branagh („Wie es euch gefällt“, „Viel Lärm um nichts“, „Hamlet“) DarstellerInnen: Lily James, Cate Blanchett, Richard Madden, Helena Bonham Carter u.a. Laufzeit: 105 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Es war einmal eine junge Prinzessin mit Namen Ella, die wunderbar behütet in einem perfekten Königreich lebte. Doch dann starb die Mutter und nach einiger Zeit nahm sich der Vater eine neue Frau. Die entpuppte sich schnell als gemeines und gefühlskaltes Weib. Als Ellas Vater dann eines Tages auch nicht mehr von seinen Reisen zurückkehrte, hatte Ella erst recht nichts mehr zu lachen. Von morgens bis abends musste sie schuften, während es sich ihre beiden schrecklichen Stiefschwestern gemütlich machten. „Cinderella“ hieß sie von nun an und erlebte Tag für Tag Erniedrigungen durch die eigene „Sippe“. Doch dann kam es eines schönen Tages zu einer Begegnung mit einer guten Fee und bald darauf mit einem Prinzen… Die Geschichte von Cinderella (hierzulande Aschenputtel) kennt wohl auch heute noch jedes Kind. Regisseur Kenneth Branagh (bekannt durch so manche hervorragende Shakespeare-Verfilmungen) hat eine Variante inszeniert, die mit einer gelungenen Mischung aus Charme, Kitsch und Dramatik überzeugt, warmherzig und bildschön ausstaffiert ist und mit einer elegant-charmanten Lily James (Nichte in „Downton Abbey“) in der Hauptrolle und einer besonders biestigen Kate Blanchett als Stiefmutter Lady Tremaine beeindruckt. Um den Realfilm vor zu viel braver Disney-Pädagogik zu retten, streut Branagh genügend trocken-britischen Humor ein. Eine „Cinderella“ also, die sich von den meisten anderen Filmversionen durchaus abhebt. Vor allem die Kostüme sind sehenswert und erinnern fast an einen Jane-Austen-Roman. Auch oder vor allem Erwachsene könnten hier großes Sehvergnügen erleben. Fr 17.04. und Sa 18.04. 16.00 Uhr (6,00 €) So 19.04. 11.00 Uhr (6,00 €) Mo20.04. 20.00 Uhr (7,50 €) Tricks 4 Kids „Tricks for Kids“ heißt das Angebot für Kinder des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart 2014. Die besten animierten Kurzfilme sind in einem Tourprogramm zusammengefasst: Best of Tricks for Kids. Als Gast begrüßen wir Herrn Dittmar Lumpp, Geschäftsführer des Stuttgarter Festivals. Das Programm: Zebra Rob‘n Ron Deutschland 2013, Regie: Julia Ocker Länge: 2:41 min. Eines Tages lief das Zebra gegen einen Baum – und plötzlich hatte es keine Streifen mehr… Dänemark 2013, Regie: Peter Smith u.a. Länge: 3:42 min. Die Banditenbrüder Rob und Ron leben zusammen in einem Haus. Als Rob gerade ihren bis dahin größten Raubüberfall plant, betritt Ron das Zimmer mit Kaffee und Keksen. Plötzlich bricht der Tisch auseinander. Ron ist untröstlich, doch Rob findet schnell eine rettende Lösung. Home SweetHome Frankreich 2013, Regie: Pierre Clenet u.a. Länge: 9:55 min. Ein Haus aus Detroit packt seine sieben Sachen und geht auf Reisen. Dabei erlebt es die seltsamsten Abenteuer. Mein kleines Krokodil Frankreich 2013, Regie: Étienne Bagot-Caspar u.a. Länge: 6:30 min. Herrn Crocos Leben wird gehörig auf den Kopf gestellt, als ihm eines Tages ein Baby der unerwarteten Sorte über den Weg läuft. Pasta Ya! Avaz-e Shab / Lied der Nacht Frankreich 2013, Regie: Laurent Pouvaret u.a. Länge: 5:06 min. Eine herrische Königin befiehlt ihren Rittern, Äpfel zu pflücken. Doch an dem Ort, an dem der Apfelbaum wächst, lebt ein großer Drache. Immer wenn ihm jemand zu nahe kommt, spuckt er Feuer. Ein kleiner Ritter ist schließlich schlauer als die anderen… Iran 2013, Regie: Moeen Samadi Länge: 4:00 min. Eine Hasenmutter singt ihrem kleinen Häschen beim Spielen Lieder von den Schönheiten der Nacht und den Sternen, bis es schließlich einschläft. So 19.04. 14.00 Uhr (5,00 €) empfohlen ab 6 Jahren Pedal the World Dokumentarfilm Deutschland 2014 Regie: Felix Starck Laufzeit: 90 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Auf die Idee gekommen, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren, ist Felix Starck das erste Mal im Alter von 16 Jahren. Aus Vernunftgründen (Schule, Ausbildung) verschob er sein Vorhaben immer wieder. Bis zum Juni 2013. Da macht er sich endlich auf den Weg: mit über 55 Kilogramm Gepäck, einer Videokamera und – gemessen an seinem Vorhaben – ziemlich untrainiert. 365 Tage lang, 17.918 Kilometer durch 22 Länder ist er zuerst mit einem Reisepartner, dann allein unterwegs. Eine Lungenentzündung, ein Raubüberfall und der Tod seines Großvaters machen seine Reise zeitweise zu einer harten Probe. Doch er erholt sich von allem, schöpft immer 16.04. zu Gast: Regisseur und Abenteurer Felix Starck wieder Kraft aus den traumhaften Landschaften, die er durchquert und dem Erleben von unglaublicher Gastfreundschaft. Die Kamera ist immer dabei. Und fängt nicht nur professionell die spektakulären Kulissen ein, sondern dokumentiert auch Starcks Höhen und Tiefen. Ein mitreißender Film, der uns an einer „verrücktenverwegenen“ und ungemein beeindruckenden Reise teilhaben lässt. Do 16.04. 20.00 Uhr (7,50 €) Mo20.04. bis Mi 22.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 12.30 h 15 - 18.30 h Sa 8 - 12.30 h außer Mi-Nachmittag Tel: 07073 - 91 97 50 Fax: ......................51 Der Spielzeugladen in Rottenburg für alle von 0 - 99 Mo - Fr 9-18 Uhr | Sa 9-16 Uhr Marktplatz 6 | www.vatermutterkind.com Der freundliche Bio-Markt im Herzen des Ammertals - Ihr Spezialist für 'regional' zu Gast: Regisseurin Annette Wagner Sophie findet ihren Weg Leben mit Down-Syndrom Dokumentarfilm Deutschland 2014 Regie: Annette Wagner Laufzeit: 30 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Als Sophie 1986 mit Down-Syndrom zur Welt kommt, hält ihre Mutter diesen Umstand für eine „Strafe Gottes“, wollten sie und ihr Mann das dritte Kind doch zunächst nicht haben. Heute weiß sie: „Sophie ist ein göttliches Geschenk“. Denn das fröhliche und herzliche Mädchen hat den Blick ihrer Mutter aufs Leben verändert… Der Weg der schulischen Integration, den Sophie und die Eltern beschreiten, ist nicht leicht. Ängste und Vorurteile anderer Eltern und Mitschüler müssen abgebaut werden. Doch schon bald wird klar, dass niemand mehr auf Sophies spontane Herzlichkeit verzichten will. Die Familie erfährt sogar große Solidarität bei der Finanzierung der Sonderschulpädagogin, die das Mädchen im Unterricht begleitet… Inzwischen ist Sophie volljährig und dabei, ihren Traum zu verwirklichen: Sie will Kindergärtnerin werden. Filmemacherin Annette Wagner begleitete sie einige Tage in die Berufsvorbereitende Klasse einer Cannstatter Berufsschule. So 19.04. 18.00 Uhr (4,00 €) Schmarsli, Wagner, Haaser, Bulić, Teufel Rechtsanwaltskanzlei und Fachanwaltskanzlei Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit USA 2014 Regie: Alejandro G. Inárritu („Babel“) DarstellerInnen. Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Zach Galifianakis, Amy Ryan, Naomi Watts, Andrea Riseborough u.a. Laufzeit: 119 min. freigegeben ab 12 Jahren Peter Schmarsli Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Verkehrsrecht Marktplatz 23 72108 Rottenburg a.N. Telefon: 07472 / 988170 Telefax: 07472 / 917881 E-Mail: [email protected] www.swh-kanzlei.de Bis heute wird der etwas abgehalfterte und in die Jahre gekommene „Hollywood-Ex-Action-Star“ Riggan Thomson als “Birdman” erkannt, dabei würde er selbst die Erinnerung an die “Rolle seines Lebens” am liebsten auslöschen. Statt im Vogelkostüm in Blockbustern die Welt zu retten, zieht es ihn inzwischen zur vermeintlichen Hochkultur: Auf einer Theaterbühne des Broadways will er in dem ambitioniertes Stück von Carver „What we talk about when we talk about love“ sowohl Regie führen als auch eine der zwei männlichen Hauptrollen spielen und damit endlich als Künstler ernst genommen werden. Die Inszenierung muss ein Hit werden, hat sich Thomson doch dafür bis über die Ohren verschuldet. Doch vor der Premiere muss er sich noch um allzu Menschliches kümmern: um ein begnadetes, aber höchst neurotisches Ensemble, allen voran den egomanischen zweiten Hauptdarsteller, um die eventuell schwangere Freundin, um die frisch aus der Entzugsklinik kommende Tochter und um die besorgte Ex-Gattin. Sie alle zerren an seinen Nerven. Last but not least gibt es da noch Thomsons seltsames „Alter Ego Birdman“, das zunächst nur als innere Stimme, dann aber auch real den gestressten Theatermann davon überzeugen will, die alten Superkräfte wieder zu mobilisieren… Regisseur Alejandro G. Inárritu erzählt von den Seelenkämpfen eines ehemaligen Hollywood-Schauspielers während der wenigen Tage vor seiner Broadway-Theater- premiere in erster Linie komisch-absurd. Er lässt seinen Protagonisten bisweilen kinetische Kräfte entfalten und später gar fliegen, deutet aber immer wieder an, dass diese Fähigkeiten nur im Kopf Riggans existieren. Dabei findet Michael Keaton als zwischen Selbstmitleid und Hybris schwankender, nach Anerkennung gierender Antiheld, der gegen die Windmühlen des Kulturbetriebs anrennt, sich im Suff verliert und dem die Grenzen von Realität und Fiktion zunehmend abhandenkommen, eine wunderbare Altersrolle. Besonders großartig die Kamera. Inárritu versucht sich an einem virtuosen visuellen Experiment und inszeniert einen Film, der aus einer einzigen langen Kamerafahrt besteht – eine ungeschnittene Einstellung, die Bilder im scheinbar ewigen Fluss, der Blick entfesselt und schwerelos gleitend durch Raum und Zeit. So nah ist noch niemand an das Ideal der entfesselten Kamera gekommen – dynamisch, mitreißend, spektakulär. Fr 17.04. 20.30 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „601 S“ Länge: 1 min. 40 sek. Die dünnen Mädchen Dokumentarfilm Deutschland 2008 Regie: Maria Teresa Camoglio Laufzeit: 95 min. freigegeben ab 12 Jahren Wer an Magersucht (Anorexia nervosa) leidet, verweigert bewusst die Nahrungsaufnahme und riskiert damit die Selbstzerstörung bis hin zum Hungertod. Anorexie ist in unserer Gesellschaft des materiellen Überflusses und medialer Zur-Schau-Stellung die symptomatischste aller Krankheiten. Der Film zeigt am Beispiel von acht jungen Frauen zwischen 18 und 29 Jahren, wie man mit dieser Krankheit lebt. Sie leiden seit vielen Jahren an Essstörungen und versuchen, sie zu bekämpfen. Die Begegnung mit ihnen beginnt in einer Klinik. Hier werden sie meist über lange Zeiträume hinweg therapiert. Hier kommen sie zu Wort und erklären, wie es zu der Krankheit kam und warum sie nicht so einfach aus dieser ausbrechen können. Einige werden die Therapie abbrechen, manche werden entlassen, viele werden immer wieder kommen, auf jeden Fall werden alle ein Leben lang Essstörungen haben. Grad, Fortschritt und Verlauf der Krankheit sind bei jeder der Betroffenen unterschiedlich, ebenso wie ihr Familienhintergrund, ihr Selbstbewusstsein, ihre Stärken und wie sie mit ihrer Krankheit umgehen. Die Beschreibung „Eine hungrige Seele in einem ausgehungerten Körper“ trifft auf alle zu. Die Filmemacherin Maria Teresa Camoglio verzichtet fast ganz auf die schockierenden Bilder, die man sonst mit dieser Krankheit assoziiert. Es geht hier auch nicht nur um einen durch die Medien ver- ursachten Schönheitswahn. Worum es bei Magersucht wirklich geht, erzählen die betroffenen Frauen selbst und ohne Schnörkel. Es war darum auch eine gute Entscheidung der Regisseurin, auf einen OffKommentar oder Aussagen von Therapeuten zu verzichten. Di 21.04. 20.00 Uhr (6,00 €) (die Einnahmen des Kino im Waldhorn werden an TIMA e.V. gespendet) (Schulvorstellungen sind möglich. Beginn in Absprache. Eintritt: 3 Euro/Schüler. Wir führen auch für einzelne Schulklassen vor.) Selma Großbritannien/ USA 2014 Regie: Ava DuVernay DarstellerInnen: David Oyelowo, Carmen Ejogo, Giovanni Ribisi, Tim Roth u.a. Laufzeit: 128 min. freigegeben ab 12 Jahren Amerika 1965. Im “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” gärt es. Mit Mord, Brandstiftung und Bomben wehren sich weiße Rassenfanatiker in den Südstaaten gegen die Gleichberechtigung der Afroamerikaner. Auch das formal bestehende Wahlrecht gilt in der Realität des rassistischen Südens nichts. Schwarze sind Bürger zweiter Klasse und täglich Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. In der Kleinstadt Selma im Dallas County von Alabama formiert sich der gewaltlose Widerstand. Am 7. März 1965 setzt sich ein friedlicher Protestmarsch von hier aus über die Edmund-Pettus-Brücke in die knapp 90 Kilometer entfernte Regionalhauptstadt Montgomery in Bewegung, um dort insbesondere für das Recht einer ebenbürtigen Wahlregistrierung zu protestieren. Das Datum geht als „Bloody Sunday“ in die Annalen ein: Die etwa 600 Protestler werden von regionalen Sicherheitskräften mit Knüppeln und Reizgas brutal attackiert – vor laufenden Kameras. Zwei Tage später nimmt der nicht unumstrittene Star der Bürgerrechtsbewegung Dr. Martin Luther King am zweiten Marsch teil. Der frischgebackene Nobelpreisträger hofft entschlossen und mutig auf eine Wende. Zusammen mit seinem Team und den lokalen Aktivisten mobilisiert der charismatische Prediger immer mehr Menschen, die um ihr Wahlrecht kämpfen. Doch Governor George Wallace, Hardliner und eiserner Verfechter der Rassentrennung, will den Freiheitsmarsch von Selma nach Montgomery um jeden Preis verhindern… Ein klug komponiertes Porträt von Martin Luther King, das sich auf die für die Bürgerrechtsbewegung so wichtigen Ereignisse des Jahres 1965 fokussiert. Vielschichtig und ohne Verklärung verkörpert dabei der britische Schauspieler mit nigerianischen Wurzeln David Oyelowo den legendären Martin Luther King und liefert damit eine schauspielerische Glanzleistung ab. Der Film präsentiert sich als den Zeitgeist lebhaft spiegelndes Epos und als ein nüchternes, dabei aber trotzdem ungemein bewegendes, leidenschaftliches Statement für zivilen Ungehorsam und Menschlichkeit. Mi 22.04. 20.15 Uhr (7,50 €) Gartengestaltung Grossbaumpflege Grünflächenpflege Staudengärtnerei Obere Dorfstrasse (beim Sportplatz) 72108 Rottenburg-Wendelsheim T: 01 72 7 18 93 48 [email protected] www.wendelsheimerstaudengarten.de Mara und der Feuerbringer Deutschland 2015 Regie: Tommy Krappweis nach dem ersten Teil seiner eigenen Bücher DarstellerInnen: Lilian Prent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins, Christoph Maria Herbst, Tina Nerger ... Laufzeit: 93 min., freigegeben ab 6 Jahren Die vielen Höhen und Tiefen der Pubertät kennt die 14jährige Mara Lorbeer nur zu gut. Bei den Mitschülern ist sie nicht gerade der Star und ihre Mutter nimmt sie mit zu seltsamen Selbstfindungsseminaren, bei denen sie mit Bäumen Kontakt aufnehmen soll. Zu allem Überfluss suchen Mara auch noch regelmäßig düstere Tagträume heim. Als sie erfährt, dass es sich dabei gar nicht um Träume, sondern um Visionen handelt und ausgerechnet sie eine Seherin sein soll, gerät ihr Leben ordentlich aus den Fugen. Denn Mara wird die nicht zu unterschätzende Aufgabe auferlegt, den drohenden Weltuntergang zu ver- hindern. Gut, dass ihr zumindest Universitätsprofessor Reinhold Weissinger, ein anerkannter Experte für germanische Mythologie, zur Seite steht, als sie aus dem beschaulichen München in eine mythische und zugleich faszinierende Sagenwelt aufbricht. Dort treffen die beiden auf den Halbgott Loki und seine geheimnisvolle Frau Sigyn, bei denen man gar nicht weiß, was man von ihnen halten soll, auch auf Drachentöter Siegfried und schließlich auf den bedrohlichen Feuerbringer Loge. Mutig macht sich Mara daran, die Welt zu retten und vertraut erstmals in ihrem Leben ganz und gar ihren Instinkten… Auf der Grundlage des ersten Teils seiner eigenen erfolgreichen BuchTrilogie liefert Tommy Krappweis ein spannendes und mit jeder Menge Humor und Überraschungseffekten gespicktes Kinodebüt ab. Der titelgebende „Feuerbringer“ wurde von dem deutsch-amerikanischen SpecialEffects-Team um John Nugent, der bereits für „Die Chroniken von Narnia“ und „Der Herr der Ringe“ im Einsatz war, eindrucksvoll zum Leben erweckt. Lilian Prent als Mara und Jan Josef Liefers als Professor Weissinger liefern ein starkes Team ab, in dem sowohl die intellektuelle als auch die emotionale Balance stimmt. Fr 24.04.bis So26.04. 14.00 Uhr (5,00 €) (weitere Termine im Mai) Shaun das Schaf Animationsfilm Großbritannien/ Frankreich 2015 Regie: Mark Burton, Richard Starzack Laufzeit: 85 min freigegeben ohne Altersbegrenzung So gerne würde Shaun, das Schaf, mal einen Tag frei haben – ohne den gewohnten Gang auf die Weide und ohne lästige Komplettrasur. Einfach mal dem Alltagstrott entkommen. Und darum hat sich Shaun in den Kopf gesetzt, den Bauern einen Tag lang außer Gefecht zu setzen und ins Land der Träume zu schicken. Doch bei der Umsetzung dieser Idee geht einiges schief: Der Wohnwagen gerät nämlich ins Rollen und der schlafende Bauer saust bergab mitten in die Großstadt, nicht ohne unterwegs das Gedächtnis zu verlieren. So irrt er, als er aufwacht, verloren im Citydschungel umher. Als er jedoch an einem Friseursalon vorbeiläuft, werden unterbewusste Erinnerungen an das Scheren seiner Schafe wachgerufen und schon bald danach hat sich seine Schneide-Kunst sogar unter den großen Stars herumgesprochen. Shaun und seine Herde samt Hund Bitzer haben unterdessen erkannt, dass ohne ihren Bauern doch alles ein bisschen drunter und drüber geht und müssen sich überlegen, wie sie ihn wieder zurück auf die Farm bekommen. Es hilft nichts: Sie müssen in die Stadt, um ihn zu finden. Nun ist es für eine Schafsherde in einer nicht gerade schafsfreundlichen, fremden Welt alles andere als leicht, sich zu verständigen und durchzusetzen und zu allem Übel heftet sich bei der Suche nach ihrem Herrn ein brutaler Tierfänger an ihre Hufe… Der Film geht auf die beliebte Kinder-Animationsserie „Shaun das Schaf“ zurück, die seit 2007 von den britischen Aardman Studios produziert wurde. Regie-Duo Richard Starzak und Mark Burton spannen einen Erzählbogen, der zwölf Mal so lang ist wie eine TV-Folge, aber trotzdem keine Minute Langeweile aufkommen lässt. Dabei haben sie das Erfolgsrezept der Serie im Wesentlichen beibehalten, die abwechslungsreiche Geschichte aber zugleich mit zahlreichen Gags, Anspielungen und Einfällen gewürzt. Auf Dialoge wird komplett verzichtet, stattdessen setzen sie auf treffsicher getimten Slapstick sowie trockenen britischen Humor und landen damit einen familienfreundlichen Unterhaltungsvolltreffer mit großer Liebe fürs Detail. Fr 24.04. bis Mi 29.04. 16.00 Uhr (5,00 €) Sa 25.04. 20.15 Uhr (7,50 €) (weitere Termine im Mai) zu Gast: Regisseurin Julia Schneck eine Kooperation mit dem „Haus am Nepomuk“; Moderation: Ernst Heimes Zwischen Angst und Hoffnung Flüchtlingskinder erzählen Dokumentarfilm Deutschland 2014 Regie: Julia Schneck und Stefanie Springer Laufzeit: 35 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Flucht und Vertreibung sind in unserer Zeit enorm akut und haben gewaltige Dimensionen erreicht: Flüchtlingstragödien am Mittelmeer, Schreckensmeldungen aus Krisenregionen. Auch für die Bundesrepublik Deutschland stellt die Flüchtlingswelle eine immense politische und gesellschaftliche Veränderung dar. Aufgrund der Aktualität des Einwanderungsflusses und täglicher Berichte aus verschiedensten medialen Kanälen haben sich Julia Schneck und Stefanie Springer im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Uni Tübingen mit dem Thema Flucht und Asyl in Deutschland näher beschäftigt. Hierzu haben sie fünf Flüchtlingsfamilien in ihrem Alltag begleitet und zwölf Flüchtlingskinder erzählen lassen. Drei dieser Familien stammen aus Syrien, eine aus dem Kosovo und eine aus dem Iran. Drei Familien leben in einem Flüchtlingsheim in Liedolsheim/ Dettenheim im Landkreis Karlsruhe und zwei Familien in Rottenburg, eine im Flüchtlingsheim, die andere in einer eigenen Wohnung. Der Zuschauer erfährt von ihren Erlebnissen, von den vielen Beweggründen ihrer Flucht, vom langen Weg nach und vom neuen Alltag in Deutschland, von ihren Ängsten, Nöten, Träumen und Zukunftsperspektiven. Fr 24.04. 18.00 Uhr (4,00 €) Was wäre alles weg, wenn jetzt Ihre Festplatte kaputt geht? LOGIPOINT EDV Fon 07472 98 42 082 Fax 07472 98 42 084 [email protected] www.logipoint.de Verstehen Sie die Béliers? Frankreich 2014 Regie: Éric Lartigau DarstellerInnen. Karin Viard, Francois Damien, Louane Emera, Eric Elmosnino u.a. Laufzeit: 104 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Im Grunde sind die Béliers eine ganz normale Bauernfamilie. Vater Rodolphe verbringt seinen Tag zwischen Kuhstall und Molkerei, Mutter Gigi sorgt sich um Hühner und Haushalt und die 15-jährige Paula und der zwölfjährige Quentin sind mit Schule beschäftigt. Am Samstag helfen sie den Eltern auf dem Wochenmarkt der nahegelegenen Kleinstadt. Was die Familie besonders macht, ist der Umstand, dass alle außer Paula taubstumm und auf deren Übersetzungshilfe angewiesen sind. Nicht nur beim Feilschen um die Futterpreise mit den Großhändlern, auch beim Verkauf der eigenen Waren, bei den Verhandlungen um einen Kredit bei der Bank, bei den Gesprächen mit dem Gynäkologen ihrer Mutter oder bei denen mit den Lehrern beim Elternsprechtag… Damit bürden sie der Heranwachsenden natürlich zunehmend Verantwortung auf. Da befördert Paulas Schwärmerei für den Klassenneuen Gabriel aus Paris sie ungewollt in den Schulchor, wo ihr der ambitionierte Chorleiter ungeahntes Gesangstalent attestiert und sie fortan dazu drängt, nicht nur im Duett mit Gabriel zu singen, sondern auch zu einem wichtigen Vorsingen nach Paris zu fahren. Wie soll Paula dies aber nun ihrer Familie erklären, der diese Welt der Musik gänzlich verschlossen ist…? Der Film lebt einerseits von der verblüffenden „Andersartigkeit“ dieser Familie, denn diese Gehörlosen sind keine stillen, zurückhaltenden Menschen, sondern überraschen mit „Sprüchen“ und einer verblüffenden Unverkrampftheit, die sie fast als skurrile Freaks mit einer durchweg positiven, lebensfrohen Grundstimmung auftreten lassen. Regisseur Éric Lartigau hat ein temperamentvoll agierendes Ensemble versammelt und begleitet Paulas Selbstfindung mit bisweilen entwaffnend emotionalen Szenen durch Höhen, Tiefen und Triumphe. Dabei ist ihm die Gratwanderung zwischen berührenden und humorvollen sowie komischen Momenten gut gelungen. Zudem liegt in der Zeichensprache der munteren Beliérs oftmals mehr Ausdruck als bei anderen Filmen im gesprochenen Wort. Was Mama und Papa nicht sagen können, drücken sie umso eindrucksvoller mit Mimik, Gestik und einer höchst expressiven Körpersprache aus. Sechs Monate haben die (hörenden) Schauspieler in Vorbereitung auf den Film Gebärdensprache gebüffelt, damit sie dies schaffen. Ein weiterer peppiger Frankreich-Spaß mit sehr berührenden Zwischentönen. Fr 24.04. 20.15 Uhr (7,50 €) So 26.04. und Mo27.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Mi 29.04. 20.15 Uhr (7,50 €) Stopping – Wie man die Welt anhält Wege zur Meditation Deutschland 2014 Regie: Bernhard Koch Laufzeit 93 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Seit Jahrtausenden praktizieren Menschen der unterschiedlichsten Religionen das Meditieren – zur Beruhigung und Sammlung des Geistes und/ oder um Erleuchtung zu erlangen. Mittlerweile sind die positiven Auswirkungen von Meditation wissenschaftlich nachgewiesen: Bluthochdruck und Stress werden reduziert, Cholesterin und Herzfrequenz gesenkt, Depressionen und Burn-out wird vorgebeugt. Die Rückbesinnung auf sich selbst wird sogar mehr denn je als therapeutische Maßnahme befürwortet. Der Film begleitet vier Menschen zu ihren Kursen: Ein Anästhesiearzt erlernt im Allgäu die VipassanaMeditiation, bei der man sich auf Atemübungen konzentriert; die Lektorin eines wissenschaftlichen Verlags nimmt in London an einem Kurs für Achtsamkeitsmeditation teil; eine dreifache Mutter lässt sich, um im Umgang mit ihren Kindern gelassener zu werden, auf die anthroposophische Meditation ein; und ein Theologe praktiziert in einem Kloster bei Lübeck die zen-buddhistische Meditationstechnik „Zazen“. Eines ist allen vier Protagonisten aber gemein: Im Rückzug auf sich selbst, in der Fokussierung auf das Elementare wollen sie die Kraft für Veränderungen finden. In „Stopping – Wie man die Welt anhält“ erleben wir, was Meditieren in der Praxis bedeutet und ob sich der Mensch (hier anhand von vier Beispielen veranschaulicht) tatsächlich als verändert erlebt. Berühmte Meditationslehrer geben Tipps: Lama Ole Nydahl, Initiator des Diamentweg-Buddhismus, Anselm Grün, der aus der christlichen Tradition kommt, Fred von Allmen, Marie Mannschatz, Bhante Nyana- bodhi, Meister Tenruyu Tenbreul und andere. Sie erklären den philosophischen Hintergrund des Meditierens und erläutern die unterschiedlichen Varianten. Sa 25.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Mi 29.04. 18.00 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „Story Teller“ Laufzeit: 1 min. 10 sek. Winterkartoffelknödel Deutschland 2014 Regie: Ed Herzog („Dampfnudelblues“) DarstellerInnen: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Enzi Fuchs, Eisi Gulp, Sigi Zimmerschied u.a. Laufzeit: 96 min. freigegeben ab 12 Jahren Wir befinden uns im fiktiven niederbayerischen Dorf Niederkaltenkirchen unweit der realen niederbayerischen Stadt Landshut in den Abgründen bürgerlich-bäuerlicher Wirkungskreise. Hier fristet Franz Eberhofer sein Dasein als Polizeihauptmeister. Überarbeiten tut er sich dabei normalerweise nicht. Aber jetzt ist eine ganze Serie bizarrster Todesfälle rund um die Familie Neuhofer geschehen: Der erwachsene Sohn ist beim Gassi-Führen des Hundes von einem Container erschlagen worden, der von einem Kran herunterstürzte; der Vater, ausgesprochen erfahrener Elektromeister, starb durch einen Stromschlag(!!); bald darauf findet man seine Witwe erhängt an einem Baum am Waldrand. Der zweite Sohn der Familie röhrt indes mit einem nagelneuen Sportwagen US-amerikanischer Herkunft in der verschlafenen Ortschaft herum. Eberhofer ist im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten, der an Un- bzw. Zufälle bzw. Selbstmord glaubt, überzeugt, dass es sich bei den Todesfällen um eine besonders perfide Mordserie handelt und beginnt unerlaubterweise zu ermitteln. Und er hat auch schon einen mutmaßlichen Täter ins Auge gefasst, vielmehr eine Tatverdächtige: die ebenso verführerisch wie mysteriös wirkende, aus Kanada zugezogene Mercedes. Mit Unterstützung seines Münchener Ex-Kollegen Rudi Birkenberger, der sich inzwischen als Privatdetektiv verdingt, nimmt er die Fährte der attraktiven Frau und ihres Partners Klaus Mendel auf. Die Verfolgungsjagd führt sie bis nach Teneriffa… „Winterkartoffelknödel“ ist noch ein wenig absonderlicher als sein Vorgänger „Dampfnudelblues“. Bizarr-anarchisch, deftig, heftig und ungemein bayerisch. So 26.04. 20.15 Uhr (7,50 €) Kurzfilm im Vorprogramm: „Familienschaukel“ 5 min. 16 sek. Willkommen auf deutsch eine Kooperation mit der: Deutschland 2014 Regie: Carsten Rau und Hauke Wendler Laufzeit: 93 min. freigegeben ohne Altersbegrenzung Im Landkreis Harburg zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg leben 240.000 Menschen in kleinen Städten und Gemeinden wie Tespe oder Appel. Wie überall in Deutschland sollen auch hier Asylbewerber untergebracht werden. In Appel beispielsweise 53 junge Männer. Doch es gibt Widerstände. Einigen Einwohnern der 400-SeelenGemeinde erscheint die Zahl zu hoch. Aus diesem Grund hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. In Tespe wiederum begegnen wir der 21-jährigen Larisa aus Tschetschenien, die mit ihrer Mutter und ihren fünf Brüdern zwar in einer Wohnung untergebracht ist, aber tagtäglich fürchten muss, wieder abgeschoben zu werden. Die Nachbarn begegnen der Familie mit zurückhaltendem Argwohn. Bis auf wenige Ausnahmen. Die Rentnerin Ingeborg Neupert zum Beispiel kümmert sich vor allem um die Kinder, gibt ihnen Deutschunterricht, redet mit ihnen… Wie in den hier gezeigten Fällen stehen die deutschen Behörden alle vor der gleichen Mammutaufgabe: Sie müssen innerhalb kürzester Zeit Asylbewerber in einer Region unterbringen. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt, die Kapazitäten nahezu ausgeschöpft. Und immer wieder gibt es Bürger, die vorgeben, keine Ressentiments gegen Flüchtlinge zu haben, sie aber im „Ernstfall“ vor der eigenen Haustür nur ungern dulden. Der Film ist ein gelungenes Beispiel, das stellvertretend steht für bundesweit 295 Landkreise. Über einen Zeitraum von einem Jahr verfolgt der Film die Entwicklung in den beiden Dörfern Tespe und Appel und beleuchtet dabei die Schicksale der Flüchtlinge, das Engagement der Bürger für oder gegen sie und die Belastung der Behörden. Die Filmemacher stellen richtige und wichtige Fragen und lassen alle Beteiligten zu Wort kommen. Dabei halten sie sich selbst komplett im Hintergrund, geben den Menschen Zeit, ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Der Film zeigt ein Stück deutsche Realität. Das ist manchmal amüsant, manchmal tief tragisch. Auf jeden Fall aber informativ und berührend. Mo27.04. 20.00 Uhr (7,50 €) (mit anschließender Diskussion) Verfehlung Deutschland 2014 Regie: Gerd Schneider DarstellerInnen: Sebastian Blomberg, Kai Schumann, Jan Messutat, Sandra Borgmann u.a. Laufzeit: 95 min. freigegeben ab 12 Jahren Jakob, Dominik und Oliver sind katholische Priester und eng miteinander befreundet. Jakob arbeitet seit einigen Jahren als Gefängnisseelsorger, Dominik hat eine Gemeinde in einem Problemviertel und engagiert sich besonders in der Jugendarbeit, und Oliver arbeitet in der Bistumsverwaltung. Dann wird eines Tages Dominik von der Polizei festgenommen. Er soll einen Jungen missbraucht haben, lautet die Anzeige, die die Mutter getätigt hat. Er wird in Untersuchungshaft gesteckt. Der Schock bei seinen Freunden ist groß. Sie können nicht glauben, dass hinter den Vorwürfen auch nur ein Funke Wahrheit steckt. Während Oliver als ranghoher Vertreter der Kirche die Wogen glätten will, kommen Jakob allerdings allmählich Zweifel an der Unschuld Dominiks. Hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zu seinem Freund und den schweren Anschuldigungen, gegen ihn beginnt er, eigene Nachforschungen anzustellen und findet mehr heraus als ihm lieb ist… Nach jahrzehntelanger Verdrängung und Vertuschung bemüht sich die Katholische Kirche nun offiziell um Aufklärung und Transparenz, Solidarität und Entschädigung. Regisseur Gerd Schneider, der selbst in Bonn und Wien katholische Theologie studierte und Priesteramtskandidat war, ehe er ein Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg aufnahm, verfügt sozusagen über Kenntnisse aus erster Hand. Das Milieu wird hervorragend geschildert, die Dialoge sind authentisch. Dabei geht es ihm weniger darum, wie die Opfer reagieren, sondern warum so viele geschwiegen haben, die hätten han- eine Kooperation mit der: deln müssen. Indem „Verfehlung“ die Mechanismen des Verschweigens und Vertuschens aufdeckt, zeigt der Film nachdrücklich auf, wie holprig und schmerzhaft der Weg zu Ehrlichkeit und Zivilcourage ist. Obwohl Schneider äußerst kritisch gegen den Klerus zu Felde zieht, verurteilt er indes nicht. Sebastian Blomberg („Zeit der Kannibalen“) liefert als Jakob eine Glanzleistung ab. Packend ist vor allem, wie er zwischen Mitleid und Freundschaft, Solidarität und Gerechtigkeitssinn schwankt und diese Gewissensnöte spürbar macht. Auch Kai Schumann und Jan Messutat geben ihren Priesterfiguren Komplexität und Tiefe. Insgesamt also ein diffiziler Film, der aber die Stolperfallen des brisanten Themas stilsicher umschifft und noch lange nachhallen wird. Di 28.04. 19.00 Uhr (7,50 €) Fr 01.05. bis Mi 03.05. 18.00 Uhr (7,50 €) Im Anschluss an die Filmvorführung am 28.04. findet noch eine Diskussion statt. Teilnehmer der Runde sind: - Dr. Clemens Stroppel, Generalvikar der Diözese Rottenburg-Stuttgart - Dr. Monika Stolz MdL, Sozialministerin a.D. und Vorsitzende der „Kommission Sexueller Missbrauch Diözese Rottenburg-Stuttgart“ - Gerd Schneider, Regisseur Dreck Ein Theaterstück von Robert Schneider gespielt von Mathias Kopetzki Länge: ca. 60 min. eine Kooperation mit der: Ein Mann betritt die Bühne mit einem Strauß Rosen in der Hand. Er fängt an zu reden. Dieser Mann heißt Sad. Er ist ein arabischer Flüchtling. Er ist illegal in Deutschland. An den Abenden verkauft er Rosen, um sich zu finanzieren. So sehr ist der Hass der Inländer in ihm Fleisch geworden, dass er ihn gegen sich selbst kehrt. Es stimmt, sagt er, ich bin dreckig. Ich wasche meine Hände, aber ich bleibe dreckig. Das stimmt. Seine Identifikation mit einem uns nur allzu bekannten Vorurteilsregister führt dieses ad absurdum und wirkt zunehmend verstörend. Seine Rede steigert sich, wird leidenschaftlich, wird verzweifelt. Er redet weiter. Er schreit. Schreit um sein Leben. Der Monolog von Robert Schneider ("Schlafes Bruder") ist ebenso wenig sentimental wie seine Figur traurig ist. Den Zuschauer erwartet kein rührseliger Betroffenheitskitsch, das Stück lebt vielmehr von ironischen Zwischentönen, von Gefühl und trotz oder gerade wegen des ernsten Themas - von Humor. In Zeiten von Flüchtlingsströmen, Pegida, islamistischem Terror und dem neuerlichen Klima der Angst, in dem wir alle hierzulande leben, hat dieses Individueller Schmuck aus Flachs und Edelstahl Heike Gödecke Gartenstraße 8 72108 Rottenburg Werkstatt / Verkauf Mo. bis Fr. 9 bis 18 Uhr paperpearl.de Solo eine erschreckende, beklemmende Aktualität, die gezeigt, die offenbart, die diskutiert werden muss. Mathias Kopetzki ist TV- und Bühnenschauspieler (u.a. "Alarm für Cobra 11" "Soko" "GSG 9" Berliner Ensemble, Kölner Schauspiel etc.) und auch mehrfacher Buchautor. "Kopetzki spielt diesen von untergründigem Hass erfassten Außenseiter mit großer Leidenschaft und mit eindrucksvoller Präzision. Jedes Wort formt er so lebendig, dass seine Darstellung kraftvoll und überzeugend wirkt." (Kölnische Rundschau) So 26.04. 11.00 Uhr (10,00 €) Klein- und Filmkunst in Rottenburg (Kino im) Waldhorn - gestern und heute mit Karlheinz Geppert Elmar Bux Christian Holder Moderation: Jürgen Rohleder, vhs Rottenburg Zwar im Schatten des Doms St. Martin gelegen, aber dennoch stadtbildprägend: das dreigeschossige „Waldhorn“ mit einem mächtigen Mansardwalmdach und einem prächtigen Ausleger. Der Ursprung als Adelspalais ist noch heute unverkennbar. Früher einfach „Neuer Bau“ genannt, war es im Besitz der österreichischen Landeshauptmannsfamilie von Hohenberg, der Freiherren von Raßler-Gamerschwang auf Schloss Weitenburg und schließlich der Herren von Vicari. Bei der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gelangte es in bürgerliche Hände und diente in der Folge das Gaststätte, die nicht nur in der Revolution von 1848 eine Rolle spielte, sondern auch mit der Geschichte der berühmten Weggentaler Krippe verbunden ist. Über diese und weitere Geschichten berichtet Kulturamtsleiter Karlheinz Geppert. Im zweiten Teil des Nachmittags erzählt Betreiber Elmar Bux etwas über sein Kino, das 1985 nach recht langer Pause von vier Tübingern wiedereröffnet. wzrde, 1987 übernahm er dnn die Geschäfte. Zuerst bewegte er sich auf recht „dünnem Eis“, doch nach und nach wurde nicht nur ein kompaktes Filmprogramm mit einem dazugehörenden monatlich erscheinenden Programmheft entwickelt, sondern es entstand auch eine Kleinkunstbühne, auf der nahezu wöchentlich namhafte Kabarettisten, Schauspieler eine Kooperation mit der: und Musiker auftreten. Zusammengefasst in einem Kurzvortrag wird Elmar Bux von der Schwere der Gründerjahre, vom „langen Atem“, von Tiefschlägen, aber natürlich auch von den positiven Entwicklungen und den Highlights des Rottenburger Kinos mit mehr als 30 Jahren Film- und Bühnenkultur in Rottenburg sprechen. Dabei wird er Wissenswertes und Hintergründiges zusammengefassen und wiederbeleben. Im Anschluss können Sie dann Christian Holder mit seinen schwäbischen Liedern live auf der Bühne genießen. Do 30.04. 15.00 Uhr (3,00 €)
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