Professor Michael Hallek

DGIM aktuell 1/2015
DGIM aktuell
Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
Inhalt
Editorial
Liebe Mitglieder
der DGIM,
diese Ausgabe
steht ganz im
Zeichen des
Jahres­kongresses
sowie der jungen
Mitglieder der
DGIM. Es ist
erfreulich und fast ein bisschen erstaun­
lich, dass diese wissenschaftliche Fach­
gesellschaft immer noch stetig wächst
und jetzt bereits über 23 000 Mitglieder
hat. Die Attraktivität der DGIM ist sicher
auch einer sehr aktiven und gut geführ­
ten Geschäftsstelle zu verdanken.Dieser
Geschäftsstelle sei an dieser Stelle auch
besonders gedankt. Sie leistet großarti­
ge Arbeit. Darüber hinaus aber spüren
die jungen Ärztinnen und Ärzte, dass
die Innere Medizin heute eher wieder an
Aktualität gewinnt. Ohne eine gründ­
liche internis­tische Ausbildung ist der
Beruf des Arztes in den Schwerpunkt­
fächern der Inneren Medizin kaum zu
leisten. Über 60 Prozent aller Kranken­
häuser in Deutschland haben allgemein
internis­tische Stationen und erfordern
daher ein breites internistisches Wis­
sen, um die Patientenversorgung ange­
messen zu bewältigen. Im Jahr 2013 hat
der Vorgänger im Amt des Präsidenten,
Professor Michael Manns, an dieser
Stelle acht gute Gründe für junge Medi­
ziner genannt, Mitglied der DGIM zu
werden. Diese acht Gründe gelten auch
heute noch unverändert. Sie tragen
offensichtlich dazu bei, die Innere Medi­
zin attraktiv zu halten und die DGIM zur
Heimat jüngerer Internisten werden zu
lassen. Die derzeitige Mitgliederstruktur
zeigt, dass über die Hälfte der Mitglie­
der der DGIM noch Assistenzärzte sind.
Dies zeigt, dass diese Fachgesellschaft
– obwohl 133 Jahre alt – jung geblieben
und offensichtlich wertvoll für junge
angehende Internistinnen und Internis­
ten ist. Es freut mich, diese Entwicklung
fördern und begleiten zu dürfen. Ich
hoffe sehr, dass im Zuge dessen gerade
die jungen Mitglieder unserer Fach­
gesellschaft den 121. Jahreskongress
der DGIM besuchen werden.
Mit herzlichen Grüßen
1/2015
Editorial
DGIM – Presidential News
Jahreskongress der DGIM: Attraktives Programm für junge Internisten
In seinen Presidential News wirft Professor Dr. med.
Michael Hallek einen Blick auf den nahenden 121. Inter­
nistenkongress. Insbesondere auch jungen Internisten
bietet das Programm attraktive Veranstaltungen – von den
neuen Refresher-Formaten über das Nachwuchsforum
Chances bis hin zur Get-together-Party
➜ Seite 2
DGIM – aktiv
Befragung der Weiterbildungsassistenten durch DGIM und BDI ............................................ ➜ Seite 3
DGIM vergibt Stipendien für die European School of Internal Medicine ................................. ➜ Seite 3
DGIM im Gespräch: Professor Fölsch und Dr. Forsbach zur NS-Ausstellung der DGIM
Seit 2013 erforschen Historiker des Medizinhistorischen
Instituts in Bonn die Geschichte der DGIM. Mit der Rolle
der Fach­gesellschaft, ihrer Akteure und Mitglieder in der
Zeit des Nationalsozialismus befasst sich nun eine Aus­
stellung, die anlässlich des 121. Internistenkongresses
in Mannheim eröffnet wird. Im Interview mit DGIM aktuell
erzählen DGIM Generalsekretär Professor Fölsch und der
Historiker Dr. Forsbach mehr über die Beweggründe der
Fachgesellschaft zu diesem Schritt.
➜ Seite 4
DGIM e.Akademie: Neues Fortbildungsmodul ....................................................................... ➜ Seite 6
Internisten Update 2015: Ein Überblick über alle Neuerungen des Fachs ............................... ➜ Seite 6
Für Nachwuchswissenschaftler und angehende Führungskräfte: Die DGIM-Förderakademie.. ➜ Seite 7
Infektiologen sind Mangelware – DGIM gründet Task Force Infektiologie............................... ➜ Seite 7
MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2015: Medizintechnologien im Fokus
Vom 16. bis 19. November 2015 findet in Düsseldorf die
MEDICA EDUCATION CONFERENCE statt, parallel zur welt­
größten Messe für Medizintechnik, der MEDICA. Wie im
vergangenen Jahr veranstaltet die DGIM zusammen mit
der Messe Düsseldorf die Konferenz, die als Fortbildungs­
veranstaltung für alle medizinischen Fächer sowie für Ver­
treter aus Wissenschaft und Industrie konzipiert ist.
➜ Seite 8
DGIM – Kongress
121. Internistenkongress: „Refresher Innere Medizin“ – kompaktes Update.......................... ➜ Seite 9
Karriereforum „Chances“ für Jungmediziner.......................................................................... ➜ Seite 9
Krebs anders behandeln – Grundlagenforschung und Klinik eng verzahnen
Um Prävention, Diagnostik, aber auch Therapie für die Pa­
tienten zu verbessern, müssen sich die beteiligten Fach­
gebiete in der Krebsforschung bestmöglich vernetzen. Nur
dann gelingt es, neues Grundlagenwissen in die Klinik
und zum Patienten zu bringen. „Translationale Forschung“
ist ein Leitthema des diesjährigen Internistenkongresses. ➜ Seite 10
DGIM Onlinekongress 2015: Sitzungen 121. Internistenkongress auch online verfügbar ........ ➜Seite 11
DGIM – Korporative Mitglieder
Frühjahrssymposium: Biosimilars – Wenn das Gleiche nicht Dasselbe ist ............................. ➜Seite 11
Presseschau................................................................................................................. ➜Seite 12
Michael Hallek
1
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – Presidential News
Jahreskongress der DGIM:
Attraktives Programm für junge Internisten
121. Internistenkongress
18. bis 21. April 2015
im Congress Center Rosengarten
in Mannheim.
Das ausführliche Kongress­
programm finden Interessierte im
Internet unter: www.dgim2015.de
Get-together der DGIM
Samstag, 18. April 2015
ab 19.30 Uhr
Technoseum,
Museumsstraße 1 in Mannheim
Die Vorbereitungen für den 121. Kongress
der DGIM laufen auf Hochtouren. Das Kongress­
team in Köln, unterstützt durch die gewohnte
Professionalität der Firma m:con und die
Geschäfts­­stelle der DGIM, bereitet die Tagung
intensiv vor. Die Spannung steigt, zumal der
Austragungsort diesmal Mannheim sein wird,
also ein für die DGIM neuer Standort. Der der­
zeitige Abriss der Rhein-Main-Hallen in Wies­
baden und deren Neuaufbau machen dies
erforderlich. Ungeachtet des Ortswechsels hat
erfreulicherweise bisher die Zahl der Anmel­
dungen die der Tagungen in den Vorjahren
überschritten und auch die Beteiligung der
pharmazeutischen Industrie mit Symposien
und Veranstaltungen liegt in der Zahl über den
Tagungen der Vor­jahre. Das Kongressprogramm
ist fertig und die letzten Änderungen werden
auf der Website eingepflegt.
Es ist mir an dieser Stelle ein besonderes
Anliegen zu betonen, dass das Kölner Kongress­
team und das Programmkomitee ein Programm
zusammengestellt haben, das insbesondere
jüngere Kolleginnen und Kollegen anspricht.
Dies wird in mehreren Formaten deutlich.
Die Preisträgersitzung soll Beispiele geben für
wissenschaftliche Laufbahnen, aber auch
die Förderung von jungen wissenschaftlichen
Talenten in der Inneren Medizin betonen. Die
Veranstaltung Chances gibt jungen Internis­
tinnen und Internisten ein Forum zur Vorstel­
lung von neuen Konzepten, aber auch die
Gelegenheit zur Orientierung über Berufsmög­
lichkeiten unseres Fachs. Die Jungen Inter­
nisten werden eine Umfrage vorstellen, die
sich mit Sorgen und Nöten, aber auch mit
Erwartungen befasst, die in der Weiterbildung
stehende Kolleginnen und Kollegen an ihren
Beruf und an ihre Ausbilder haben. Dieses
Forum wird vom Vorstand der DGIM sehr ernst
genommen und gefördert.
Die DGIM hat in diesem Jahr erstmals ein
Refresher-Format in das Programm aufgenom­
men, das sich über drei Tage wie ein roter
Faden durch das gesamte Gebiet der Inneren
Medizin zieht und einen Überblick und eine
Auffrischung des gesamten Wissens innerhalb
von wenigen Stunden erlaubt. Diese Veranstal­
tung wird evaluiert und soll von jetzt an regel­
mäßig stattfinden. Sie wird durch die Rückmel­
dungen der Zuhörer von Jahr zu Jahr verbessert
werden. Außerdem wurde dieses Jahr bewusst
auf eine Postersitzung verzichtet, weil dieses
Format in den vergangenen Jahren regelmäßig
unter zu wenig Besuchern litt und damit häufig
Frustrationen auslöste bei jungen Wissen­
schaftlern und Ärzten, die auf diesem Kongress
ihre Daten vorstellen wollten. Stattdessen
wurden die besten Abstracts direkt in das
Programm als freie Vorträge aufgenommen.
Sie bieten somit insbesondere jüngeren
Wissenschaftlern die Möglichkeit, vor einem
breiten, interdisziplinären und internistischen
Forum ihre Ergebnisse vorzustellen.
Zuletzt wird vor und während des Kongresses
das Ergebnis der Arbeit der Kommission
Wissenschaft Nachwuchsförderung der DGIM
von Professor Lammert und Professort Malek
vorgestellt als Positionspapier der DGIM:
„Innere Medizin auf dem Weg zur System­
medizin: Chancen und Herausforderungen“.
Dieses wird im April in den Mitteilungsseiten
der DGIM in „Der Internist“ als Kurzfassung
veröffentlicht, die Langfassung erscheint in
der „DMW – Deutsche Medizinische Wochen­
schrift“.
Es ist somit ersichtlich, dass die DGIM ein
ganzes Bündel von Veranstaltungen und Maß­
nahmen durchführt, um sowohl die Fachgesell­
schaft als auch den Kongress für Innere Medi­
zin gerade für die jüngeren Kolleginnen und
Kollegen attraktiv und spannend zu machen.
Von der umfassenden Fortbildung bis hin zur
Diskussion wissenschaftlicher Ergebnisse ist
für junge Internistinnen und Internisten alles
dabei. Auch die äußert beliebte Veranstaltung
am Samstagabend, die Get-together-Party,
wird dieses Mal in einem sehr innovativen
und ansprechenden Konzept im Technoseum
in Mannheim durchgeführt. Lassen Sie sich
überraschen.
Ich freue mich daher darauf, insbesondere die
jungen Kolleginnen und Kollegen begrüßen zu
dürfen.
Mit herzlichen Grüßen
Michael Hallek
2
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv
„Von AssistentInnen für AssistentInnen“ – Befragung der
Weiterbildungsassistenten durch DGIM und BDI
Vorstellung der Ergebnisse
der Befragung auf dem
121. Internistenkongress
Samstag, den 18. April 2015,
von 8.45 Uhr bis 9.45 Uhr
in Saal 17
„Von AssistentInnen für AssistentInnen“ –
unter diesem Motto führten die Jungen Internisten der DGIM und das Junge Forum des
Bundesverbands Deutscher Internisten (BDI)
erstmals eine eigene deutschlandweite Befragung internistischer Weiterbildungsassistenten durch.
© istockphoto/Anneke Schram
Die Arbeitsumstände von Weiterbildungsassistenten haben sich über die Jahre deutlich ver­
ändert. Mehr Patienten müssen in kürzerer
Zeit durch weniger Ärzte betreut werden,
hinzu kommt wirtschaftlicher Druck, der viele
Kli­niken belastet. Im verdichteten Stations­
alltag bleibt weniger Zeit für eine strukturierte
Weiterbildung der Assistenzärzte, für Anleitung
durch Oberärzte, sowie für Unterstützung zur
Teilnahme an internen und externen Fortbildun­
gen. Motivation für die Befragung junger Ärztin­
nen und Ärzte in Weiterbildung war der
Wunsch, diese Spannungsfelder im Detail auf­
zudecken. Dr. med. Kevin Schulte, Dr. med. Ale­
xis Müller-Marbach und Dr. med. Matthias Ras­
pe stießen die Befragung als Initiatoren an und
werden die Ergebnisse im Rahmen des 121. In­
ternistenkongresses vorstellen.
Befragt wurden alle in internistischer Weiter-bil­
dung befindlichen Ärztinnen und Ärzte der
DGIM und des BDI, sowie Kollegen, die auf
anderen Wegen von der Umfrage erfahren
haben. Rund 1700 Personen haben an der
Umfrage teilgenommen; sie beantworteten
Fragen zu den Arbeitsbedingungen im Berufs­
alltag, der ärztlichen Fort- und Weiterbildung,
der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, dem
Einfluss ökonomischer Erwägungen auf ärzt-­
liches Handeln sowie zur Vereinbarkeit von
klinischem Arbeitsalltag mit Forschung und
Wissenschaft. Außerdem erfasste die Befra­
gung auch die psychosoziale Arbeitsbelastung
unter den Teilnehmern.
Die Umfrageergebnisse werden wissenschaft­
lich publiziert und im Rahmen einer gemein­
samen Vorstellung beim Internistenkongress
zusammen mit dem Berufsverband Deutscher
Internisten vorgestellt und diskutiert.
ESIM-Summerschool
07. bis 13. Juni 2015
Weitere Informationen finden
Interessierte im Internet unter:
www.esim2015summer.org
oder unter www.dgim.de
➔ Preise/Ehrungen
➔ ESIM-Stipendien.
DGIM vergibt Stipendien für die European School of Internal Medicine
Insgesamt 50 junge Internisten und Assisten­
ten in der Endphase ihrer Weiterbildung aus
vielen Ländern Europas werden im Sommer
gemeinsam eine Woche auf Sardinien verbrin­
gen. Sie bearbeiten aktuelle Themen aus der
Inneren Medizin in Form von Vorträgen, Semi­
naren und Fallpräsentationen. Bereits in den
letzten Jahren hat die ESIM-Summerschool
großen Anklang bei den Teilnehmern gefunden.
Daher vergibt die DGIM auch in diesem Jahr
bis zu vier Stipendien an Mitglieder der Fach­
gesellschaft. Das Stipendium umfasst alle
Kosten, die vor Ort anfallen, die Reisekosten
müssen von den Teilnehmern selbst getragen
werden. Den Bewerbungsunterlagen ist
neben einem Lebenslauf ein in englischer
Sprache abgefasster Entwurf für eine interes­
sante Kasuistik beizufügen, der während des
Kurses auf Sardinien als Falldarstellung präsen­
tiert wird. Beim Internistenkongress in Mann­
heim bekommt ein Teilnehmer der ESIMSummerschool dann erneut die Möglichkeit,
die Kasuistik im Rahmen des Forums der
„Jungen Internisten“ zu präsentieren. Dieser
Teilnehmer erhält einen Reisekostenzuschuss
in Höhe von 250 Euro.
3
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv Fortsetzung von Seite 3
DGIM im Gespräch: Professor Fölsch und Dr. Forsbach
zur NS-Ausstellung der DGIM
Prof. Dr. med. Dr. h.c.
Ulrich R. Fölsch
Als deren Direktor leitete Professor
Fölsch bis 2009 die Universitätsklinik für Allgemeine Innere
Medizin des Universitätsklinikums
Schleswig-Holstein/Campus Kiel.
Seit dem Jahr 2011 widmet er große
Teile seiner Zeit der DGIM und lenkt
als Generalsekretär zusammen mit
dem Vorstand und der Geschäftsführung deren strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung.
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft
für Innere Medizin
Irenenstraße 1
65189 Wiesbaden
E-Mail: [email protected]
Nach früheren Vorstudien erforschen Historiker
des Medizinhistorischen Instituts in Bonn seit
2012 systematisch die Geschichte der DGIM.
Mit der Rolle der Fachgesellschaft, ihrer Akteure und Mitglieder in der Zeit des Nationalsozialismus befasst sich nun eine Ausstellung, die
anlässlich des 121. Internistenkongresses in
Mannheim eröffnet wird. Im Interview mit
DGIM aktuell erzählen DGIM Generalsekretär
Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch und
der Historiker Privatdozent Dr. Ralf Forsbach
vom Medizinhistorischen Institut in Bonn
mehr über die Beweggründe der Fachgesellschaft zu diesem Schritt und welche Ergebnisse die Untersuchungen bisher hervorbrachten.
Herr Professor Fölsch, sich als medizinische
Fachgesellschaft mit diesem Kapitel der
eigenen Vergangenheit zu befassen, ist ein
mutiger Schritt. Was hat Sie und den Vorstand
der DGIM dazu bewogen?
Prof. Fölsch: Die Gräuel des Nationalsozialis­
mus liegen nun sieben Jahrzehnte hinter uns.
Sie werden unfassbar bleiben, obwohl sich
Zeitzeugen und Historiker fast ebenso lange
um Erklärungen bemühen. Neben Fragen zur
NS-Zeit sind die Fragen zum Umgang mit dieser
alle Lebensbereiche durchdringenden Diktatur
nach 1945 getreten. Auch der Vorstand der
DGIM hat sich in den letzten Jahren intensiv
mit dieser Thematik beschäftigt. Er musste zu
der Einsicht kommen, zwar viel über die
NS-Medizinverbrechen, aber wenig über die
© DGIM Wiesbaden
Reichsärzteführer Gerhard Wagner bei der Eröffnung des Wiesbadener DGIM-Kongresses 1935
Vorgänge in der eigenen Fachgesellschaft zu
wissen. Die DGIM stellte auch mit Erschrecken
fest, dass in einem 1982 erschienenen Jubi­
läumsband zum 100-jährigen Bestehen der
Fachgesellschaft die dort wiedergegebenen
Reden der Vorsitzenden aus der NS-Zeit um
jene Passagen gekürzt waren, die eine Nähe
zur nationalsozialistischen Ideologie aufwie­
sen. Im Jahre 2011 reifte daher die Entschei­
dung, Historiker mit der Aufgabe zu betrauen,
die Geschichte der DGIM während der Zeit des
Nationalsozialismus und in den Jahrzehnten
danach zu untersuchen.
Herr Dr. Forsbach, wie gestaltet sich Ihre
Recherchearbeit und die Ihres Kollegen
Pro­fessor Dr. Hans-Georg Hofer für die DGIM,
wie können wir uns das vorstellen?
Dr. Forsbach: Die DGIM besitzt nur noch ganz
wenige Dokumente aus der NS-Zeit. Wir mussten
deshalb in privaten und öffentlichen Archiven
recherchieren, zunächst anhand der Listen
prominenter DGIM-Mitglieder wie der Vorsitzen­
den. Im Bundesarchiv Berlin stößt man unter
anderem auf personenbezogene Unterlagen
der NSDAP, die Aufschluss über Parteikarrieren
geben. In den Universitätsarchiven finden
sich Personalakten, in den Beständen zur
Deutschen Forschungsgemeinschaft im Bundes­
archiv Koblenz Informationen zu Forschungs­
schwerpunkten. Im Wiener Karl von VogelsangInstitut ist Herr Professor Hofer auf den Nach­
lass eines Rechtsanwalts gestoßen, der Human­
experimente in Dachau detailliert dokumen­
tiert. Teile der Korrespondenz der DGIM mit
Berliner Behörden sind in den Hoover Institute
Archives im kali­fornischen Stanford erhalten.
Wertvolle Bestände zu jüdischen Emigranten
hat uns das New Yorker Leo Baeck Institute
zur Verfügung gestellt. Durch die Auswertung
dieser höchst unterschiedlichen Unterlagen
und der bereits er­folgten Forschungen etwa zu
den Medizin­verbrechen in der NS-Zeit entsteht
dann allmählich ein immer schärferes Bild.
Sicherlich fordern einige Stimmen, man solle
die Vergangenheit ruhen lassen, andere
mahnen, weshalb diese Auf­arbeitung nicht
schon längst stattgefunden habe. Wie lautet
Ihre Antwort darauf?
4
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv Fortsetzung von Seite 4
Privatdozent Dr. Ralf Forsbach
Als Historiker befasst sich Dr.
Forsbach am Medizinhistorischen
Institut in Bonn mit Medizin im
geschichtlichen, anthropologi­
schen und kulturellen Kontext.
Gemeinsam mit seinem Kollegen
Professor Dr. Hans-Georg Hofer
erforscht er die Geschichte der
DGIM, ausgehend vom Dritten
Reich bis hin in die 1980er-Jahre
hinein.
Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. phil. Ralf Forsbach
Medizinhistorisches Institut
der Universität Bonn
Sigmund-Freud-Str. 25
53105 Bonn
E-Mail: [email protected]
Die Deutsche Gesellschaft für
Innere Medizin in der NS-Zeit
Ausstellung während des
121. Internistenkongresses
in Mannheim
18. bis 21. April 2015,
Congress Center Rosengarten,
Saal 1
Ausstellungseröffnung am
19. April 2015, 19.15 Uhr
Prof. Fölsch: Die DGIM ist der Auffassung, dass
die geschichtliche Orientierung den Blick auf
die Gegenwart schärft. Wir haben uns für eine
Aufarbeitung entschieden, um eines zu
verdeutlichen: Die DGIM missbilligt jede Art
der Anpassung an das Unrechtsregime, der
Ausgrenzung und Verfolgung von Mitgliedern
und Nichtmitgliedern sowie den Verbrechen,
die Mitglieder der Gesellschaft begangen
haben. Sie verurteilt ausdrücklich die Vertrei­
bung von Kolleginnen und Kollegen jüdischer
Herkunft. Sie verurteilt zudem zutiefst die
Misshandlung und Tötung von Menschen in
Konzentrationslagern, Lazaretten und Kliniken
zu angeblich medizinischen Zwecken.
Herr Professor Fölsch, die Humanexperimente
in Zeiten der Nationalsozialisten waren von
besonderer Grausamkeit geprägt. Die Erin­ner­
ung daran aufleben zu lassen, ist schmerzlich
und kann nichts ungeschehen machen. Warum
ist es dennoch notwendig?
Prof. Fölsch: Die Humanexperimente, die in
Zeiten des Nationalsozialismus durchgeführt
wurden, zeigen, zu welchen Grausamkeiten
Menschen fähig sind, die gleichgeschaltet
und über Jahre indoktriniert wurden. Nur die
Auseinandersetzung mit diesen schrecklichen
Ereignissen schärft das Bewusstsein dafür,
die Kontrollmechanismen in der Forschung
hochzuhalten. Wir als Wissenschaftler müssen
durch die Auseinandersetzung mit diesen
Geschehnissen uns immer wieder ins Bewusst­
sein rufen, zu welchen Dingen Menschen in
der Lage sind. Dies kann nur verhindert werden,
wenn transparente Kontrollmechanismen
installiert werden, die sich mit den ethischen
und rechtlichen Problemen der Forschung
auseinandersetzen.
Was erwartet Besucher bei der Ausstellung
im Rahmen des Internistenkongresses in
Mannheim?
Dr. Forsbach: Das Thema ist vielfältiger, als
man zunächst vermuten mag. Wir erinnern an
prominenter Stelle exemplarisch an verfolgte
DGIM-Mitglieder. Einige emigrierten, andere
kamen ins Konzentrationslager. Auch von
den wenigen Oppositionellen ist die Rede. Wir
stellen beispielsweise Walter Seitz vor. Er hat
in Berlin und an der Front bedrohten Menschen
ganz konkret geholfen, indem er sie ärztlich
behandelte oder ihnen Papiere besorgte.
Breiteren Raum nimmt das Schicksal von
Leopold Lichtwitz ein. Er war der designierte
Präsident des Kongresses von 1933, wurde aber
als Jude von den DGIM-Gremien abgesetzt,
nachdem Hitler Reichskanzler geworden war.
Alle ihm während der NS-Zeit folgenden Vorsit­
zenden der DGIM standen dann in unterschied­
lichen Schattierungen zum Nationalsozialismus.
Natürlich nehmen wir die Medizinverbrechen,
an denen DGIM-Mitglieder beteiligt waren, in
den Blick, zeigen aber auch den Kongressalltag
in der Diktatur. Das alles wird nicht nur anhand
von Schautafeln anschaulich gemacht, sondern
auch mithilfe von Originalen in Vitrinen, einer
Videolounge mit einem eindringlichen Film
über Human­experimente im KZ Sachsenhausen
und einer Kunstinstallation zum Thema
Emi­gration.
Noch sind Sie nicht am Ende Ihrer Unter­
suchungen zur Geschichte der DGIM während
der Zeit des National­sozialismus angelangt.
Was genau ist noch geplant?
Dr. Forsbach: Wir werden über die NS-Zeit noch
mehr erfahren, wenn wir genauer auf die Jahr­
zehnte nach 1945 blicken. Schon heute wissen
wir, dass es 1945 keine Stunde null gab. Es sind
ganz unterschiedliche Biografien zu beobach­
ten, mit Brüchen zwar, aber auch mit vielen
Linien der Kontinuität. Ärzte, die in der NS-Zeit
schuldig geworden sind, konnten bald wieder
praktizieren oder gelangten sogar auf Lehr­
stühle. Andere zerbrachen an ihrem Schicksal
und nahmen sich das Leben. Wieder andere
wurden gerichtlich belangt. Zugleich kehrten
einst Verfolgte aus der Emigration zurück und
ehemalige Oppositionelle wie Widerstands­
kämpfer erreichten einflussreiche Positionen.
Dies alles spiegelt sich auch in der DGIM, die
ihrerseits eine aktive Rolle spielte, wenn es um
den Umgang mit der NS-Zeit ging. An Verbrechen
Beteiligte wurden aus ihren Reihen verteidigt.
Mit Schuld Beladene wurden ebenso Ehren­
mitglieder der DGIM wie unter Hitler Verfolgte
und Oppositionelle. Diese uns heute kaum
verständlich erscheinende Vielfalt ist noch zu
verdeutlichen und zu erklären. In späteren
Jahren, gerne mit der Chiffre 1968 verbunden,
spielt dann sicher auch der Generationen­
wechsel eine Rolle. Auch hier wird unsere
geschichtswissenschaftliche Untersuchung
anzusetzen haben.
Vielen Dank für das Gespräch!
5
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv Fortsetzung von Seite 5
DGIM e.Akademie: Neues Fortbildungsmodul
e.Curriculum Innere Medizin
Module im Überblick:
Anämien 1: Praxisorientierte
Klassifikation und
Differenzialdiagnostik der
Anämien
Anämien 2:
Eisenmangelanämien
Anämien 3: Megaloblastäre
Anämien
Infektionen 1: Infektiöse
Enteritis
Infektionen 2: Amb. erworbene
Pneumonien
Der ödematöse Patient
Nosokomiale Infektionen
Eine der häufigsten Formen nosokomialer
Infektionen ist die nosokomiale Pneumonie.
Ein wachsendes Problem ist dabei die Zunahme multiresistenter Erreger. Im neuesten
e.Tutorial plus, dem interaktiven ElearningFormat der DGIM e.Akademie, vermitteln multimediale Darstellungen, interaktive Fallfragen
und ein anschaulicher Lehrfilm Fachwissen zu
nosokomialen Infektionen.
In dem neuen interaktiven, fallbasierten Modul
erfahren Sie das Wichtigste zu den Empfehlun­
gen der aktuellen S3-Leitlinie „Epidemiologie,
Diagnostik und Therapie erwachsener Patienten
mit nosokomialer Pneumonie“. Der Experte
Professor Dr. K. Dalhoff (Lübeck) präsentiert
zur Veranschaulichung zwei klinische Fälle.
Das Modul „Nosokomiale Infektionen“ ist mit
3 CME-Punkten von der Akademie Nordrhein
zertifiziert.
In der e-LearningSerie „e.Curriculum
Innere ­Medizin“
können Mitglieder
der DGIM kosten­
frei anhand inter­
aktiver Fälle ihr
Fachwissen auf­
frischen, vertiefen
und dabei CMEPunkte sammeln.
Die Online-Fortbil­
dungen orientieren sich an aktuellen Leitlinien­
empfehlungen.
Weitere Informationen finden Interessierte im
Internet unter www.dgim.de ➔ Fortbildung
➔DGIM e.Akademie
Internisten Update 2015:
Ein Überblick über alle Neuerungen des Fachs
Weitere Informationen finden
Interessierte unter:
www.internisten-update.com
Ausgewählt werden vor allem Studien, die als
Originalarbeiten in Peer-Review-Journals publi­
ziert sind und Relevanz für die tägliche Patien­
tenversorgung in Klinik und Praxis haben. Die
wichtigsten Teilbereiche eines Fachgebiets
werden in 45- bis 60-minütigen Vorträgen um­
fassend behandelt. Nach den zwei Seminar­
tagen sind die Seminarteilnehmer in ihrem
Fach­gebiet wieder komplett auf dem neuesten
Stand. Zum Konzept gehört auch die Interaktion
mit den Teilnehmern: Es gibt viel Raum für
Diskussionen und Fragen, für die die Referenten
den Teilnehmern während der Vorträge und im
Rahmen der Speaker’s Corner in den Pausen
zur Verfügung stehen.
Als Ergänzung zu den im Vortrag vorgestellten
Studien erhalten die Teilnehmer vor Ort das
jeweilige Update-Handbuch mit allen Manu­
skripten. Hier finden sich neben weiteren aus­
führlichen Studien die für die Praxis so wichtigen
Kommentare, Bewertungen und Empfehlungen
der Autoren.
© Thieme Verlagsgruppe
Termine
06. bis 07. November 2015
in Berlin
06. bis 07. November 2015
in München
20. bis 21. November 2015
in Wuppertal
20. bis 21. November 2015
in Wiesbaden
27. bis 28. November 2015
in Hamburg
Innerhalb von zwei Tagen bieten renommierte
Experten unter der Schirmherrschaft der DGIM
beim „Internisten Update“ einen Überblick
über alle Neuerungen in den relevanten Teil­
bereichen des Fachgebiets. Die Referenten
selektieren, referieren und kommentieren die
wichtigsten im letzten Jahr in wissenschaft­
lichen Zeitschriften publizierten Ergebnisse
internatio­naler klinischer Studien. Mitglieder
der DGIM erhalten einen Rabatt auf den Teilnahmepreis.
6
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv Fortsetzung von Seite 6
Für Nachwuchswissenschaftler und angehende Führungskräfte:
Die DGIM-Förderakademie
Weitere Informationen finden
Interessierte in Kürze im Internet
unter www.dgim.de
Die DGIM fördert qualifizierte und motivierte
Nachwuchswissenschaftler und Führungs­
kräfte in der Inneren Medizin gezielt und
individuell mit ihrem Nachwuchsprogramm
für junge Internisten – der Förderakademie.
Diese findet zum zweiten Mal statt und hilft
jungen Ärzten, Führungskompetenzen früh­
zeitig zu ent­wickeln.
Die Teilnehmer erlernen Strategien zur Bewäl­
tigung der Anforderungen im Spannungsfeld
von Beruf und Familienplanung. Außerdem
bietet die Förderakademie Unterstützung in
der wissenschaftlichen Orientierung und der
Karriereplanung im Gesundheitswesen. Die
Förderakademie 2015 umfasst vier Präsenztage
in zwei Workshops. Die Inhalte sind praxis­nah
aus­gerichtet und orientieren sich an den
Bedürfnissen und beruflichen Gegebenheiten
der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die
Workshops befassen sich beispielsweise mit
Personal­führung und dem Umgang mit Kon­
flikten. Außerdem werden die strukturierte
Auswahl von geeignetem Personal, die Leitung
von Teams sowie die Entwicklung von Strate­
gien zur gesunden und ganzheitlichen Karriereund Lebensplanung Thema sein. Ergänzt wird
die Akademie durch Erfahrungsberichte
namhafter Kolleginnen und Kollegen aus der
Inneren Medizin, die unterschiedliche Aspekte
einer Führungstätigkeit in Wissenschaft und
Klinik beleuchten.
Infektiologen sind Mangelware:
DGIM gründet Task Force Infektiologie
Das vollständige Positionspapier
erschien in der Dtsch Med
Wochenschr 2015; 140: 210-212.
© istockphoto
An weitverbreiteten Infektionen wie Atem­
wegsinfekten, Durchfällen oder auch Tuber­
kulose sterben weltweit jährlich Millionen von
Menschen. Wenn auch schwere, ansteckende
Erkrankungen zahlenmäßig in Deutschland
weniger ins Gewicht fallen, ist jeder Betroffene
einer zu viel. Um Infektionskrankheiten künftig noch effektiver verhindern zu können,
gründet die DGIM eine „Task
Force Infektiologie“. Sie soll
helfen, hierzulande Strukturen
für eine optimale Prävention
und Behandlung von Infektionspatienten zu schaffen.
Immer wieder sind Mediziner
mit schwer behandelbaren
Infektionen – nicht nur mit
multiresistenten Krankheitser­
regern, sondern beispielsweise
auch mit neuartigen Bakterien
oder Viren konfrontiert. Eine
Behandlung müsse dann durch
einen Infektiologen begleitet
werden – und davon gebe es
immer noch zu wenige, so
Professor Dr. med. Gerd Fätken­
heuer, Leiter der neuen Task
Force Infektiologie der DGIM.
Unter dem Vorsitz von Fätkenheuer, der die
Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin
am Universitätsklinikum Köln leitet, benennt
die Task Force konkrete Ansätze: Das beginnt
bei der Aus- und Weiterbildung und setzt sich
fort in der Anzahl der Stellen für Infektiologen
an Klinken und akademischen Institutionen.
Für die Zusatzbezeichnung Infektiologie etwa
ist derzeit nur eine einjährige Weiterbildung
Pflicht, die DGIM fordert jedoch eine fundierte
Weiterbildung von zwei Jahren.
Speziell für Internisten arbeitet die DGIM in
Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesell­
schaft für Infektiologie (DGI) derzeit an einem
Förderprogramm, das die Fortbildung in
Antibiotic Stewardship (ABS) unterstützt.
ABS-Experten helfen ihrer Klinik etwa dabei,
Leit­linien für einen sinnvollen Antibiotika­
einsatz zu entwickeln. Ziel müsse es sein, an
jeder Klinik mit mehr als 500 Betten eine Stelle
für einen klinischen Infektio­logen, also einen
Internisten mit einer Zusatzausbildung, zu
schaffen. Das vollständige Positions­papier
finden Sie hier:
https://www.thieme-connect.de/products/
ejournals7html/10.1055/s-0041-100245?
update=true
7
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – aktiv Fortsetzung von Seite 7
MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2015: Medizintechnologien im Fokus
Interessierte finden weitere
Informationen zur Konferenz und
ein Video mit Eindrücken von der
MEDICA EDUCATION CONFERENCE
2015 unter www.medica.de/mec1
Vom 16. bis 19. November 2015 findet in Düsseldorf die MEDICA EDUCATION CONFERENCE
statt, parallel zur weltgrößten Messe für Medizintechnik, der MEDICA. Wie im vergangenen
Jahr veranstaltet die Deutsche Gesellschaft
für Innere Medizin zusammen mit der Messe
Düsseldorf die Konferenz, die als Fortbildungsveranstaltung für alle medizinischen Fächer
sowie für Vertreter aus Wissenschaft und
Indus­trie konzipiert ist. Lassen Sie sich in
Düsseldorf überraschen, wie die Verknüpfung
von medizinischer Expertise und technischem
Know-how Zukunftsvisionen in die Gegenwart
von Forschung und klinischer Praxis holt.
Die MEDICA EDUCATION CONFERENCE bietet in
diesem Jahr eine einzigartige interdisziplinäre
Beleuchtung von medizinischen Themen und
eine noch stärkere Ausrichtung auf Innovatio­
nen aus der Medizintechnologie und -technik.
Die räumliche und zeitliche Nähe zur Fachmesse
MEDICA ist dabei bewusst gewählt, um einen
Austausch von Medizinern, Wissenschaftlern
und Industrievertretern zu ermöglichen. Zahl­
reiche internationale und nationale Referen­ten
verhelfen den Teilnehmern der Konferenz zu
einem Blick über Fachgrenzen hinweg. In den
Veranstaltungen werden Zukunfts­visionen und
aktuelle Standards abwechslungsreich und
kompakt vorgestellt.
Von den vier Tagen der MEDICA EDUCATION
CONFERENCE steht jeder einzelne unter einem
thematischen Motto – dies erleichtert Tages­
gästen die gezielte Teilnahme an der Konferenz:
Chirurgie und neue operative Techniken
(16. November 2015)
Bildgebung, Endoskopie und Interventionen
(17. November 2015)
Geriatrie, Palliativ- und Ernährungsmedizin
(18. November 2015)
Infektiologie, Entzündung und Labormedizin
(19. November 2015)
Es können jeweils Tageskarten für den Besuch
der Konferenz erworben werden.
© Messe Düsseldorf
An jedem Tag bietet die MEDICA EDUCATION
CONFERENCE den Teilnehmern zeitgleich drei
Parallelveranstaltungen – Sitzungen – und zwei
Kurse, die thematisch zum jeweiligen Tages­
profil passen und ganztägig stattfinden. Durch
diese Zeitstruktur können Besucher flexibel ihr
eigenes Konferenzprogramm zusammenstellen.
Die Tageseintrittskarte für die MEDICA EDUCATI­
ON CONFERENCE berechtigt auch zum Besuch
der MEDICA am selben Tag. So haben Teil­
nehmer nach dem Besuch eines Konferenz­
tages die Gelegenheit, sich von weiteren
Innovationen im Bereich von Wissenschaft und
Medizintechnik in den Messehallen der MEDICA
begeis­tern zu lassen. Die Zeitstruktur der
Konferenz ist für alle vier Tage so angelegt,
dass die letzten Veranstaltungen um 16.00 Uhr
enden. Danach ist es nur ein kurzer Weg in die
benachbarten Messehallen, die mit faszinieren­
den Technikwelten aufwarten.
8
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – Kongress
Neues Kursformat beim 121. Internistenkongress:
„Refresher Innere Medizin“ – kompaktes Update
Terminhinweise für den
121. Internistenkongress
Refresher Innere Medizin
Samstag, 18. April 2015, Saal 15:
Kardiologie I
von 8.00 bis 9.30 Uhr
Kardiologie II
von 10.00 bis 11.30 Uhr
Angiologie
von 12.30 bis 13.15 Uhr
Rheumatologie/Immunologie
von 14.30 bis 16.00 Uhr
Infektiologie
von 16.30 bis 18.45 Uhr
Sonntag, 19. April 2015, Saal 15:
Gastroenterologie/Hepatologie
von 8.00 bis 9.30 Uhr und
von 10.00 bis 10.45 Uhr
Diabetes
von 10.45 bis 11.30 Uhr
Intensivmedizin
von 12.00 bis 13.30 Uhr
Geriatrie I
von 14.00 bis 14.45 Uhr
Geriatrie II
von 15.45 bis 16.30 Uhr
Am Montag, 20. April, und
Dienstag, 21. April 2015, finden
weitere Kurse statt.
Forum Chances
Samstag, 18. bis Dienstag, 21.
April 2015, Saal 1
Ob Kardiologie, Infektiologie oder Geriatrie:
Immer auf dem neuesten Stand zu sein, ist für
den einzelnen Arzt kaum machbar. Hier hilft
ein neues Angebot auf dem 121. Internistenkongress: 15 Refresher-Kurse geben einen
kompakten Überblick über klinisch relevante
Erkenntnisse der Inneren Medizin in den letzten zwölf Monaten.
Die 90-minütigen Einheiten decken das
gesamte Gebiet der Inneren Medizin ab und
wenden sich sowohl an jüngere als auch an
erfahrene Kollegen. Dieses Angebot kommt
dem Wunsch vieler Kongressteilnehmer
ent­gegen, sich auf dem Internistenkongress
in kurzer Zeit umfassend und effizient fortzu­
bilden. Die Sitzungen finden an allen Kongress­
­tagen in Saal 15 statt. Ein weiterer Pluspunkt:
Die DGIM lässt im Rahmen des DGIM-Online­
kongresses diese Sitzungen aufzeichnen und
© DGIM
Karriereforum „Chances“ für Jungmediziner
Informationen und Tipps zum Beginn der
medizinischen Karriere bietet das Forum
„Chances“. An allen vier Kongresstagen hält
es gezielt Angebote für den medizinischen
Nachwuchs bereit. So zeigen Experten Perspektiven der Schwerpunktfächer Infektiologie, Hämato-Onkologie sowie Geriatrie auf
und stehen Rede und Antwort. Erstmals gestalten die „Jungen Internisten“, eine Gruppe von
Nachwuchsärzten der DGIM, einen eigenen
Programmpunkt des Forums: den 1. Tag der
Jungen Internisten.
Vorstellung der Ergebnisse
der Assistenten-Umfrage
(Seite 3) im Forum Chances
Samstag, den 18. April 2015,
von 8.45 Uhr bis 9.45 Uhr
in Saal 17
multimedial auf­bereiten. Nach der Tagung
stehen diese Inhalte als Webcasts im Internet
unter www.dgim-onlinekongress.de zur
Verfügung.
Forum für junge Mediziner
Der 1. Tag der „Jungen Internisten“ bildet
den Auftakt von „Chances“. Zu den Inhalten
gehören Vorträge zu Weiterbildung, Diagnostik
und Differenzialdiagnose und der modernen
Bed-­Side-Bildgebung. Am Samstag, dem
18. April, von 8.45 bis 9.45 Uhr, stellen sie
zudem eine große Umfrage unter Assistenz­
ärzten vor. Die „Jungen Internisten“ der DGIM
befragten dafür Ende 2014 gemeinsam mit dem
„Jungen Forum“ des Berufsverbands Deutscher
Internis­ten (BDI) etwa 1700 Assistenzärzte. Auf
dem Kongress diskutieren sie die Ergebnisse.
Das praxisnahe und umfangreiche Programm
von „Chances“ richtet sich an Medizinstuden­
ten und Ärzte in der Weiterbildung. Es bietet
dem Nachwuchs die Möglichkeit, sich einen
Überblick über das weite Gebiet der Inneren
Medizin zu verschaffen. Der zwanglose Aus­
tausch mit erfahrenen Kollegen gehört dazu.
„Chances“ motiviert dazu, Internist zu werden,
Innere Medizin wissenschaftlich zu betreiben
und zu erforschen. So werden im Rahmen von
„Chances“ auch Forschungspreise verliehen.
Darunter ist der Young Investigator Award für
das beste Abstract eines Autors bis 35 Jahre.
Für Medizinstudenten ist der Besuch des Inter­
nistenkongresses kostenfrei. Zudem erhalten
alle vortragenden Erstautoren von Abstracts
ein DGIM-Reisestipendium in Höhe von
250 Euro sowie eine kostenfreie Kongress­
teilnahme. Weitere Informationen finden
Inte­ressierte auf der Kongresswebsite
www.dgim2015.de
9
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – Kongress Fortsetzung von Seite 9
Krebs anders behandeln
Grundlagenforschung und Klinik eng verzahnen
Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Die EKFS widmet sich vorrangig
der Förderung klinisch orientierter,
biomedizinischer Forschung und
unterstützt ferner medizinischhumanitäre Hilfsprojekte.
Bis Ende 2014 hat die Stiftung
1300 Projekte mit einem Gesamt­
volumen von rund 200 Millionen
Euro gefördert. Zur Förderung des
wissenschaftlichen Nachwuchses
in der medizinischen Forschung
und insbesondere der „clinician
scientists“ vergibt die Else KrönerFresenius-Stiftung Mittel – im Jahr
2014 waren es ca. 9 Millionen
Euro – im Rahmen wettbewerb­
licher Aus­schreibungen. Weitere
Informatio­nen finden Sie im
Internet: www.ekfs.de
Terminhinweis
121. Internistenkongress
Preis­träger­vortrag der Else
Kröner-Fresenius-Stiftung:
„What is a disease?
An evolutionary perspective“
Referent: Ruslan Medzhitov
Montag, 20. April 2015, 16.20 Uhr,
Saal 1 im Congress Center
Rosengarten, Mannheim
Der Yale Professor für Immun­
biologie, Ruslan Medzhitov, HHMI,
erhielt den mit 4 Millionen Euro
dotierten Else Kröner Fresenius
Award.
Etwa eine halbe Million neudiagnostizierte
Krebspatienten erwarten Forscher für das Jahr
2014 allein in Deutschland. Rund die Hälfte
der Betroffenen wird an ihrer Erkrankung versterben. Um die Prävention, Diagnostik, aber
auch Therapie für die Patienten zu verbessern,
müssen sich die beteiligten Fachgebiete in
der Krebsforschung bestmöglich vernetzen.
Nur dann gelingt es, neues Grundlagenwissen
in die Klinik und zum Patienten zu bringen.
„Translationale Forschung“ ist ein Leitthema
des diesjährigen Internistenkongresses.
Wissenschaftler schlüsseln menschliche Erb­
substanz heute so schnell und genau auf, dass
sie an krankhaft veränderten Gene erkennen
können, welche Form von Krebs diese verur­
sachen. Diese Hochdurchsatz DNA-Sequenzier­
technologie erlaubt es, gezielt gegen eine
bestimmte Krebsart vorzugehen. Das könne
jedoch nur dann funktionieren, wenn Grund­
lagenwissenschaftler in den klinischen Prozess
stark mit eingebunden und beide Seiten eng
verzahnt würden, erklärt Professor Dr. med.
Michael Hallek, Vorsitzender der DGIM und
Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Uni­
versität zu Köln. Traditionell handele es sich
hier eher um voneinander getrennte Bereiche.
Bei der translationalen Krebsforschung arbei­
ten Ärzte, Biologen, Grundlagenwissenschaft­
ler und Pharmakologen eng zusammen und
entwickeln so gemeinsam neue Wege in der
Behandlung von Krebs. „Biochemiker erfor­
schen zum Beispiel Abwehrmechanismen der
Krebszelle, die ihr einen Überlebensvorteil
gegenüber anderen Zellen im Körper bieten“,
beschreibt Professor Dr. med. Christian Rein­
hardt aus dem Kölner Team. Er ergänzt:
„Anhand des Profils der Zellen entwickeln
dann Molekularbiologen, Chemiker und Bio­
informatiker Wege, um diese resistenten Krebs­
zellen zu bekämpfen.“ Die Validierung neuer
Ansätze, sowie die Erprobung eines neuen
Medikaments erfolgen dann modellhaft an
genetisch definierten Tiermodellen humaner
Krebserkrankungen, sowie an menschlichen
Zellen und Geweben. „Die neu studierten
Wirkprinzipien wiederum finden bei Erfolg im
Modell eine klinische Anwendung am Patien­
ten“, erklärt der Experte und betont: „Der
­große Vorteil an diesem Vorgehen ist, dass
Patienten auf diese sehr gezielte, individuelle
Therapie besser ansprechen.“ Zudem blieben
ihnen unnötige Therapien mit Präparaten
erspart, die bei ihnen nicht wirken, weil der
Krebs dagegen resistent ist – diese Zeit sei
zudem wertvolle Lebens- und Therapiezeit.
Die Forschungen Reinhardts an der Universität
zu Köln werden unter anderem von der Else
Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Als relativ
kleine und flexi­ble Organisation können hier
Projekte von sehr hohem Aktualitätsgrad
zeitnah Förderung erfahren– ohne dabei an
Gründlichkeit und Tiefe der wissenschaftlichen
Projektevaluation einzubüßen. Ein Preisträger
der Stiftung wird beim diesjährigen Internisten­
kongress im Rahmen des Nachwuchsforums
Chances einen Vortrag halten.
10
DGIM aktuell 1/2015
DGIM – Kongress Fortsetzung von Seite 10
DGIM Onlinekongress 2015
Sitzungen 121. Internistenkongresses auch online verfügbar
Medical Online Congress
Ab dem 28. April 2015 können
Sie einen Großteil der Sitzungen
des 121. Internisten­kongresses
online ansehen unter:
www.dgim-onlinekongress.de
Der Zugang zu den Videos
ist mit dem Zugangscode
DGIM2015 für alle Kongress­
besucher und alle Mitglieder
der DGIM kostenlos.
Deutscher Ärzte-Verlag
Expertensymposium
„Impfen – ein Leben lang!?“
Montag, den 20. April 2015,
12.30 bis 14.00 Uhr in Saal 15
Sitzung verpasst? Bei über 1000 Symposien,
Postersitzungen und Vorträgen auf dem dies­
jährigen Kongress in Mannheim wird es wieder
nicht gelingen, alle Veranstaltungen zu besu­
chen. Der DGIM Onlinekongress bietet Kon­
gressbesuchern und Daheimgebliebenen einen
praktischen Service: Der Deutsche Ärzte-Verlag
zeichnet im Auftrag der DGIM und in Zusammen­
arbeit mit der m:con – mannheim:congress
GmbH wieder einen Großteil der Sitzungen auf.
Diese lassen sich als Webcast bequem zu
Hause am Computer sowie am Tablet oder
Mobiltelefon ansehen. Die Videos der Vorträge
werden thematisch zusammengefasst, struk­
turiert aufbereitet und sind nach Stichwörtern
und Referenten sowie mittels komfortabler
Volltextsuche durchsuchbar. Zusätzlich bietet
der Onlinekongress Interviews mit renommier­
ten Referenten, Informationen zu interessanten
Kongressergebnissen und Impressionen rund
um die Jahrestagung. Die aufgenommenen
Sitzungen sind im Programm mit dem Play-Logo
markiert.
Multimedial aufbereitet
werden die Webcasts
nach dem Kongress
auch online veröffent­
licht. Der DGIMOnlinekongress vereint wissenschaftliche
Inhalte der DGIMJahrestagungen
2013, 2014 und
2015, der Fach­
gesellschaft, der
Industrie und redak­
tionelle Beiträge.
DGIM – Korporative Mitglieder
Frühjahrssymposium der Korporativen Mitglieder der DGIM
Biosimilars – Wenn das Gleiche nicht Dasselbe ist
In den kommenden Jahren werden zahlreiche
umsatzstarke Biologika ihren Patentschutz
verlieren. Die biotechnologisch hergestellten
Arzneimittel haben die Therapie schwerer
Erkrankungen revolutioniert: Insbesondere
Krebspatienten und chronisch Kranke profi­
tieren davon. Bei ihrem diesjährigen Frühjahrs­
symposium befassen sich die Korporativen
Mitglieder der DGIM mit Biosimilars, Substan­
zen, die die Wirkweise von Biologika nach­
ahmen. Im Gegensatz zu klassischen Generika
sind Biosimilars jedoch nicht völlig identisch
mit dem Original und erfordern daher aufwen­
dige Zulassungsverfahren. Deutlich preiswerter
als ihre Vorbilder, eröffnen sie die Möglichkeit,
größere Patientengruppen kostengünstiger zu
behandeln. Sie bergen aber auch das Risiko,
nicht die gleiche Wirkung zu entfalten. Denn
kleinste Abweichungen in der Molekülstruktur
beeinflussen dies und entscheiden auch
darüber, wie der Patient das Produkt verträgt.
Unter Vorsitz von DGIM Generalsekretär Pro­
fessor Ulrich R. Fölsch und dem Vorsitzenden
der Korporativen Mitglieder, Professor FranzJosef Wingen, diskutieren die Korporativen
Mitglieder der DGIM dieses interessante und
aktuelle Thema: Von den pharmakologischen
Besonderheiten über eine zielgerichtete Ent­
wicklung und Produktion bis hin zu klinischen
Erfahrungen mit Biosimilars.
© Shutterstock avarand
Frühjahrssymposium der
Korporativen Mitglieder
der DGIM
auf dem 121. Internistenkongress
20. April 2015
14.30 bis 18.00 Uhr, Saal 5
Congress Centrum Rosengarten,
Mannheim
11
DGIM aktuell 1/2015
Presseschau
Medizinstudium:
Keiner kann mehr forschen
Patiententag in Wiesbaden
Samstag, 11. April 2015
Rathaus Wiesbaden, Schloßplatz
Verleihung des Förderpreises
für Selbsthilfegruppen
Samstag, 11. April 2015, 12.50 Uhr
Rathaus Wiesbaden, Großer
Festsaal
UpToDate – DGIM
Mitglieder sparen
UpToDate ist die von Ärzten
zusammengestellte evidenz­
basierte Informationsquelle,
auf die sich mehr als eine Million
Ärzte weltweit stützen, um
zuverlässige Antworten auf ihre
klinischen Fragen zu erhalten.
DGIM Mitglieder erhalten
vergünstigte Abonnements.
Weitere Informationen finden
Sie hier: www.dgim.de
Kaum ein Absolvent der Medizin weiß noch,
wie wissenschaftliches Arbeiten geht. Gutach­
ter fordern, dass es wieder vermehrt gelehrt
wird. Doch den Unis fehlt dafür das Geld – und
vielen Studenten die Lust. (…)
Quelle: Spiegel Online
Vor wenigen Monaten verfasste der Wissen­
schaftsrat, das akademische Beratungsgremi­
um von Bund und Ländern, ein Empfehlungs­
schreiben für die Weiterentwicklung des Medi­
zinstudiums. Die Empfehlungen lassen nur
einen Schluss zu: Die Mehrheit der Medizin­
studenten in Deutschland hat nie richtig ge­
forscht und weiß deshalb oft zu wenig über das
wissenschaftliche Arbeiten. Die meisten Jung­
ärzte gehen als behandelnde Ärzte in Kranken­
häuser, wo sie maximal klinische Studien an
Patienten betreiben, oder sie lassen sich mit
einer Praxis nieder, forschen also gar nicht
mehr. Doch auch dann müssten praktizierende
Mediziner wissen, wie wissenschaftliche Arbeit
funktioniere, meint der Wissenschaftsrat.
Denn Behandlungsmethoden werden immer
komplexer, es werde immer wichtiger, auch die
Wissenschaft dahinter zu verstehen. (…)
Quelle: faz.net
Impressum
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für
Innere Medizin e. V. (DGIM)
Geschäftsstelle:
Hausanschrift:
Irenenstraße 1, 65189 Wiesbaden
Postfachadresse:
Postfach 21 70, 65011 Wiesbaden
Tel.: +49 (0)6 11 2 05 80 40 - 0
Fax: +49 (0)6 11 2 05 80 40 - 46
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
U.R. Fölsch (ViSdPR), Kiel
Pressestelle DGIM
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.:+49 (0)7 11 89 31 - 1 15
Fax: +49 (0)7 11 89 31 - 1 67
E-Mail:
[email protected]
Zuvor hatten sie einen Sachverständigen ein­
gesetzt, der klären musste, ob die von Barden
vorgelegten Dokumente aus­reichen, um die
Existenz des Masernvirus
zu beweisen. Der Impfgegner kündigte an,
in Berufung zu gehen.
Impfgegner muss Arzt
100 000 Euro bezahlen
Westafrika: Tödlicher als Ebola
werden nun vielleicht die Masern
(…) Allein die Folgen eines Masern-Ausbruchs
könnten innerhalb kurzer Zeit den Schrecken
von Ebola erreichen. Das haben Forscher aus
den USA errechnet (Takahasi et. al., 2015). Im
Magazin Science haben sie ihre Analyse ver­
öffentlicht.
Vor der Ebola-Epidemie hätten Masernviren
bis zu 127 000 Menschen anstecken können,
geschätzte 7 000 wären an der Krankheit
gestorben. 18 Monate nach den ersten EbolaErkrankungen müsse Westafrika nun im Mai
2015 schon mit bis zu 227 000 MasernInfizierten und 5 000 zusätzlichen Toten rech­
nen. Noch ist die Krankheit nicht ausgebrochen.
Sollte es soweit kommen, würde die zu erwar­
tende Zahl an Masernopfern also 12 000 er­
reichen und damit die aktuelle Zahl an EbolaToten übersteigen. (…)
Quelle: Zeit Online
Ein skurriler Streit hat vor dem Landgericht
Ravensburg ein Ende gefunden – vorerst zu­
mindest. Alles begann mit einer Ausschreibung
im Internet: Demjenigen, der Existenz und Grö­
ße der Masernviren mithilfe wissenschaftlicher
Publikationen belegt, wollte der Biologe Stefan
Lanka 100 000 Euro bezahlen. Warum nicht,
dachte sich der Mediziner David Bardens und
nahm die Wette an. Er schnürte ein Bündel mit
Studien, ließ sie Lanka zukommen, doch der
weigerte sich zu zahlen. Die in renommierten
Fachjournalen veröffentlichten Studien konn­
ten ihn nicht überzeugen, erklärte er. Bardens
forderte sein Geld daraufhin vor Gericht ein,
mit Erfolg.
Die Kriterien des Preisausschreibens seien
formal und inhaltlich erfüllt worden, urteilten
die Richter des Landgerichts Ravensburg am
Donnerstag.
12