U1_U4_0215 2_U1_U4_0209 19.03.15 21:41 Seite 1 26. März DAS FACHMAGAZIN Österreichs fortschrittliches Magazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung P.b.b. AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstr. 6, 2020 Hollabrunn GZ: 09Z038211M I 4 € (Ausl.: 5 €) I Zustelldauer max. 5 Werktage AUSTROMATISIERUNG n at Einfach jedes Objekt Worin der Sensorik-Hersteller Sick seinen Anspruch begründet, für jegliche Detektionsaufgabe stets die optimale Lösung mit der passenden Technologie parat zu haben U1_U4_0215 2_U1_U4_0209 19.03.15 21:41 Seite 2 03_23_0215_austro 20.03.15 15:43 Seite 3 Reznicek’s SICHT Auf welcher Wellenlänge funkt(ioniert) künftig die Automatisierungstechnik? Dass es im 2,4-GHz-Funkfrequenzbereich irgendwann mal zu massiven Verkehrsproblemen kommen muss, liegt schon seit Langem auf der Hand. Schließlich drängen sich zahlreiche Funktechnologien, allen voran WiFi, Bluetooth und Zigbee, aber auch industriespezifische Standards wie ISA100.11a und WirelessHART in diesem weltweit lizenzfreien Frequenzband. Auf europäischer Ebene erkannte man das herannahende Problem schon vor einigen Jahren, und das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) machte sich im Auftrag der EUKommission daran, eine neue Version der Norm ETSI EN 300 328 zu erarbeiten, die insbesondere die Koexistenz der verschiedenen Funktechnologien besser berücksichtigen sollte. Das Ergebnis – die V.1.8.1 – ist seit 1. Jänner 2015 allein gültig. Und bedeutet für die Automatisierungstechnik einen gravierenden Einschnitt bei der Reaktionsfähigkeit. Grob zusammengefasst besagt die Norm nun nämlich, dass alle neu in Umlauf gebrachten, im 2,4-GHz-Frequenzbereich funkenden Geräte mit mehr als 10 dBm Sendeleistung den so genannten »Listen Before Talk«Mechanismus implementiert haben müssen. Dieser überprüft vor dem Aussenden einer Nachricht, ob es überhaupt genug Platz am Funkkanal gibt – ist dem nicht so, heißt es »bitte warten«, und die Nachricht wird verzögert gesendet. Als „fairer Zutrittsmechanismus“ bezeichnet, mag diese Lösung für Smartphones und Office-PCs praktikabel sein, für die Automatisierungstechnik ist sie allerdings in Hinblick auf Echtzeit-Kommunikation untragbar. Die deutschen Interessenverbände ZVEI, VDMA und NAMUR, forderten bereits in der Vergangenheit immer wieder beim ETSI eine Ausnahmeregelung für die Industrie – bis dato ohne Erfolg. Zurzeit wird auf vielen Ebenen diskutiert und nach Alternativen gesucht – u.a. ist ein eigenes Frequenzband für die Automatisierungstechnik (5,725 bis 5,875 GHz) im Gespräch. Aber wer weiß, vielleicht führt sich die NormDebatte onhehin bald ad absurdum. Denn Forscher am deutschen Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule Ostwestfalen-Lippe geben sich mit der bloßen Weiterentwicklung derzeitiger Technik nicht zufrieden, sondern wagen den ganz großen Schritt: Das Schaffen eines völlig neuen Funkstandards. „Um die »Industrie 4.0«-Ansprüche bewerkstelligen zu können, sind echte Innovationen in der Vernetzung von Industrieanlagen notwendig“, AUSTROM A T I S I E R U N G erklärt Professor Jürgen Jasperneite, Institutsleiter am inIT, in einer Aussendung. „Keine der bestehenden drahtlosen Funklösungen kann die dafür erforderlichen Übertragungsraten und Reaktionszeiten erreichen.“ Hier setzt das inIT-Forschungsprojekt »HiFlecs« an, das von der deutschen Bundesregierung immerhin mit einer halben Million Euro gefördert wird: »HiFlecs« steht für »hochperformante, sichere Funktechnologien und deren Systemintegration in zukünftige industrielle Closed-Loop-Automatisierungstechniken«. Ziel ist es, innovative Technologien für ein neues industrielles Funksystem zu erarbeiten, welches weit über den heutigen Stand der Technik hinaus neue Funktionalitäten und Eigenschaften in der Funkkommunikation bietet. Generell sollen dadurch die Effizienz und Flexibilität von Steuerungen und Regelungsprozessen steigen, indem Anforderungen an Echtzeitfähigkeit und Determinismus erfüllt werden. Hinter dem jüngst gestarteten Vorhaben – Laufzeit vorerst bis Anfang 2018 – steht ein schlagkräftiges Konsortium aus Forschungsinstituten und namhaften Industrieunternehmen, die gemeinsam das hochgesteckte Ziel erreichen wollen. Ich bin gespannt, ob das schon bald funkt(ioniert). Thomas Reznicek Chefredakteur Austromatisierung [email protected] PS: Die mit rund 6.000 Ausstellern größte Industriemesse der Welt, die »Hannover Messe«, beginnt in wenigen Tagen. In dieser Ausgabe finden Sie neben einem Vorbericht zahlreiche MesseTipps – die betreffen allerdings Ausstellungs-Highlights in den klassischen Automatisierer-Hallen. Traditionell ist Hannover aber auch eine Forschungs- und EntwicklungsPlattform für globale Zukunftsthemen, wie beispielsweise »Energiespeicher & Wasserstoff«. In Halle 27 präsentieren sich dieses Mal gleich über 150 Unternehmen im Ausstellungssektor »Hydrogen + Fuel Cells + Batteries« und zeigen ihre Produkte dazu. Ein hochinteressantes Feld im Bereich der schnell wachsenden mobilen Automation, wie ich meine. 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 4 B Hannover im Zeichen von »Industrie 4.0« n Vorschau auf die »Hannover Messe 2015« vom 13. bis 17. April 10 INHALT 2 /2015 B Aktuelles Branchengeschehen n B »Hannover Messe« Tipps n n MEINE MEINUNG von Dieter Schaufler P Knopfzellen fehlerfrei verpacken 24 n Wie sich PC-basierte Steuerungstechnik und durchgängige Kommunikation bis zum ERP beim Verpacken von Mikrobatterien bewähren 37 T Servos, FUs und Motoren n 65 T Effizienz-Tuning n T Mit Sicherheit sicher n 67 T EN ISO 14119 – n 70 72 Was fordert die neue Norm tatsächlich? T Der Drehzahlstarter n P Risikolose Dämpfertests n 4 Normkonforme Schutztürabsicherung Wie der Betrieb einer Stoßdämpfer-Prüfund Simulationsanlage sicher funktioniert 34 T Erkennen und Identifizieren n 78 Sensoren, Kameras und Identifikationssysteme kompakt beschrieben Einbaumodule erweitern Leistungsbereich bestehender Frequenzumrichter-Baureihe 68 Neuartige Geräteklasse vereint die Vorteile eines Umrichters mit jenen eines Motorstarters T Wie sparen Sie n BILDVERARBEITUNG IND. KOMMUNIKATION & IDENTIFIKATION Produkte und Lösungen in Sachen Safety Die aktuellen Produktinnovationen in der Antriebstechnik 28 66 n Wenn’s Recht ist Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova über die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen« 91 SICHERE AUTOMATION ANTRIEBSTECHNIK T Kurz notiert n Produktneu- und -weiterentwicklungen 67 Prozent Entwicklungszeit? Nachgefragt bei Christoph Trappl von B&R n GET EMBEDDED von Andreas Pfeiffer 12 P Weil innere Werte zählen 20 n Automotive-Zulieferer setzt in DesignteileProduktion auf Automatisierungskomponenten aus einer (rot-weiß-roten) Hand 8 n POINTIERT SERVIERT von Franz Maderbacher 6 75 T Robustes Bildverarbeitungssystem n 79 arbeitet mit Quad-Core-Prozessor und bietet FPGA-fähige I/Os. P Des Greifers Auge n 80 Wie Kamera, Steuerung und Software aus einem Guss bei der Leiterplattenbestückung punkten AUSTROM A T I S I E R U N G 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 5 ab 39 T Daten für mehr Wertschöpfung n Wie Rittal am Weg zu »Industrie 4.0« die durchgängige Digitalisierung im Schaltschrankbau vorantreibt 40 T Interdisziplinär konstruieren n Datenaustausch zwischen mechanischer Konstruktion und Steuerungstechnik im Kontext des Schaltschrankbaus 44 T Drei in einem n Flexibel kühlen mit ausschnittkompatiblen Klimatisierungstechnologien 45 T Bevor’s heiß hergeht n Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung im Schaltschrankbau 46 T 1 kW Leistung auf der Hutschiene n schafft neues dreiphasiges DIN-Rail-Netzteil 47 T Womit punkten Sie bei n 48 Worin der Sensorik-Hersteller Sick seinen Anspruch begründet, für jegliche Detektionsaufgabe stets die optimale Lösung T 16 mit der passenden Technologie parat zu haben n Einfach jedes Objekt Schaltschrankbauern? Nachgefragt bei Ing. Gottfried Kainradl IND. KOMMUNIKATION T Platzsparend rangieren n Rangierverbinder und Rangierwaben mit »Push-in«-Anschlusstechnik 52 T Einsatzbereit für den US-Markt n UL-gelistete Industrie-Steckverbinder 56 T Verstärkt n 57 EMBEDDED & ELEKTRONIK T Embedded & Elektronik n T 326 GFLOPS bei 10 W Verbrauch n T Platzsparen ist angesagt 58 n Die Vorteile eines universell einsetzbaren Überspannungsableiters mit integrierter Vorsicherung T Schaltschrankbau per Mausklick 62 n Wie digitales Engineering die SchaltschrankFertigung effizienter gestaltet B Branchengeschehen n AUSTROM A T I S I E R U N G 98 T Technik pur n PROZESSAUTOMATION 60 T 185-mm²-Hochstrom-Federklemme 61 n Energieintensive Anwendungen schraubenlos anschließen n Impressum 92 schafft ein neues Mini-COM-Express-Modul Belastungsstarke Verdrahtungsrahmen für Anreihschaltschrank-Baureihe T Messen, vernetzen, sparen n Einfaches aber effizientes Energiemanagement für Schaltanlagen 90 Bauteile, Chips, Boards und Module sowie komplette Embedded System-Lösungen T Feldbusse, Industrial-Ethernet & Co. 83 n T Vom Feldgerät bis zur Leittechnik n Von den Aktivitäten der Nutzerorganisationen bis hin zu den neuesten Switches Armaturen, Messgeräte und Systemlösungen für die Prozessautomation P Der Waldarbeit gewachsen n 86 T FDI wird real n 93 94 Ein für ein Feldbusmodul ungewöhnlicher Einsatz in mobiler Entrindungsanlage Das erste FDI-gestützte GerätemanagementTool steht unmittelbar vorm Launch T Entspannt aus n T Weil der Bus nach Plan »fahren« soll 97 n 89 der Ferne überwachen Fernwirksystem für kleine & große Anwendungen Was es bringt, die Feldbusplanung und -installation vom Experten überprüfen zu lassen P Praxisreport n 5 03_23_0215_austro 20.03.15 15:44 Seite 6 B Branchengeschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Ausschreibung für »Young Professional Award« der Bildverarbeitung läuft Die EMVA – die European Machine Vision Association – sucht die innovativsten Projekte in der Bildverarbeitung von Studenten oder Young Professionals. Die Arbeit muss in den letzten 12 Monaten an einer europäischen Hochschule im Rahmen einer Ausbildung erstellt worden sein. Einreichschluss ist der 17. April 2015. www.emva.org Neuer Mann bei Kuka Seit Kurzem verstärkt der Applikatons-Ingenieur Hamzeh Hamzehloo das Kuka-Team am Standort Linz. Er steht Kunden beratend zur Seite. Er erledigt für Kunden neben der Simulation von RoboterAutomatisierung auch die Auswahl des richten Produktes und optimiert bestehende Robotersysteme. Yaskawa baut Präsenz in Österreich aus Andreas Schaufler steht als neuer Key Account Manager für Antriebs- und Automatisierungstechnik von Yaskawa Großkunden und Vertriebspartnern in Österreich als Ansprechpartner zur Verfügung. Ergänzend zu den bestehenden Vertriebswegen wird Andreas Branchenkenner Schaufler in dieser neu geschaffenen Position das Geschäft der Andreas Schaufler wechselte zu Yaskawa. Yaskawa-Division Drives & Motion in Österreich vom Standort Linz aus weiterentwickeln. Ein Schwerpunkt seiner Aufgabe besteht darin, Bestandsund Neukunden auf dem Weg zur optimalen Lösung ihrer Antriebs- und Automatisierungsaufgaben zu begleiten. Darüber hinaus wird er die bewährte Zusammenarbeit mit starken Vertriebspartnern vor Ort weiter ausbauen. www.yaskawa.eu.com Endress+Hauser überschreitet die Umsatzmarke von 2 Milliarden Euro » www.kuka.at Testo-Kalibrierdienst heißt nun Testo Industrial Services Der Dienstleister agiert herstellerunabhängig, kalibriert also Geräte aller Hersteller. Testo Industrial Services selbst wird durch die zuständige Akkreditierung Austria nach EN ISO 17025 überprüft. Das gewährleistet die internationale Gültigkeit und Anerkennung der TIS-Dienstleistungen, die sich nicht nur auf das Thema Kalibrierung beschränken, sondern auch Eichungen, Validierungen, Qualifizierungen etc. beinhalten. www.testotis.at Gratiseintritt für Fachschüler zur »Smart Automation« Neue Wege geht Reed Exhibitions im Umgang mit Fachschülergruppen, welche die rot-weiß-rote Automatisierungsmesse in Linz im kommenden Mai (19. bis 21.) besuchen wollen: Nach vorheriger Online-Registrierung erhalten die angehenden Techniker (nur) am 1. Messetag kostenfreie Tickets. www.smart-automation.at 6 Die Entwicklung der Wechselkurse bescherte Endress+Hauser vergangenes Jahr insgesamt leichten Rückenwind. Die in jüngerer Zeit akquirierten Tochterunternehmen belasteten dagegen das Ergebnis. So machte der Absturz des Rubel bei Analytik Jena bedeutende Verlustrückstellungen nötig. Der deutsche Laboranalyse-Spezialist Analytik Jena mit mehr als 1.100 Mitarbeitern sowie das auf dem Gebiet der Spektroskopie tätige USUnternehmen Kaiser Optical Systems mit etwa 80 Beschäftigten wurden erstmals über den gesamten Berichtszeitraum konsolidiert. Anfang 2014 nahm zudem eine eigene Vertriebsgesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Arbeit auf. Das organische Umsatzwachstum der Firmengruppe lag knapp unter 6%. Ende 2014 arbeiteten weltweit 12.435 Menschen für Endress+Hauser, 516 mehr als ein Jahr zuvor. www.endress.com ABB erzielt hohes Auftragswachstum, aber weniger Umsatz Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 brachte es der Konzern auf 39,8 Mrd. US$ Umsatz, das sind 5% (2% in lokalen Währungen) weniger als in 2013. Dafür konnte ein ü berdurchschnittliches Auftragswachstum von 9% erreicht werden. Auf operativer Ebene (EBITDA) bleiben ABB 5,4 Mrd. US$ (-11%). Der Konzerngewinn liegt bei ca. 2,6 Mrd. US$ (-7%). Aufgrund der Initiativen für organisches Wachstum und gezielter Investitionen war es möglich, ein überdurchschnittliches Auftragswachstum zu erzielen, wie Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der ABB-Konzernleitung, in der Presseaussendung erklärt. Das habe dazu geführt, dass man 2015 mit einem höheren Auftragsbestand starten konnte. Umsatz und EBITDA gingen vor allem in der Division Energietechniksysteme zurück. In der Division Industrieautomation und Antriebe blieben Umsatz und Auftragseingang stabil. Wachstumsinitiativen für den Verkauf von gebü ndelten industriellen Dienstleistungen und Lösungen sorgten für Zuwächse in den Bereichen Robotik und Antriebe. Während der Auftragseingang in Europa stieg, ging er in Asien und Amerika zurück. www.abb.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: Kuka, Yaskawa, National Instruments, Festo; INTRO Endress+Hauser hat im Geschäftsjahr 2014 den Umsatz um rund 11% auf 2 Milliarden Euro gesteigert. Auch das Betriebsergebnis sowie die Ergebnisse vor und nach Steuern verbesserte der Schweizer Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik. 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 7 National Instruments lädt zum Robotik-Workshop für Studenten Vom 20. bis 25. Juli veranstaltet der Hersteller in München die »NI WorldClass«. Egal ob Diplom-, Bachelor- oder Masterstudiengang – angehende Ingenieure und Naturwissenschaftler sind eingeladen, teilzunehmen. Im Rahmen des interdisziplinären Projekts steht für die Studententeams die Bewältigung von anspruchsvollen Aufgaben mit autonomen Robotern im Mittelpunkt. Dabei kommen Soft- und Hardwareprodukte von National Instruments zum Einsatz, wie z.B. die grafische Entwicklungsumgebung »LabVIEW« und die Embedded-Plattform »NI myRIO«, aber auch das mobile Robotersystem »Robotino« von Festo Didactic, mit dem verschiedenste Aufgaben aus dem Bereich der Robotik erlernt werden können. Die Teilnehmer sammeln praktische Erfahrungen in den Bereichen Robotik, Regelungstechnik, Bildverarbeitung sowie Messtechnik. Techniker von NI stehen den Studenten dabei unterstützend zur Seite. Außerdem bietet sich den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mittels eines Soft-Skills-Trainings weiterzubilden. Bewerbungsschluss ist der 3. Mai 2015. Nähere Infos unter: www.niworldclass.com VeranstaltungsTIPP: »Matlab« und »Simulink« näher kennenlernen Unter dem Titel »Schneller Entwickeln mit Model-Based Design« lädt MathWorks im April hierzulande insgesamt viermal zu einem jeweils halbtägigen, kostenlosen Seminar. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Ingenieure im Bereich Modellierung und Regelungstechnik. Für die Teilnehmer sind Vorkenntnisse in »Matlab« und »Simulink« von Vorteil. Anhand von Anwendungsbeispielen erfahren sie, wie sich Anlagen und Streckensysteme mit verschiedenen physikalischen Komponenten effizient modellieren lassen. Auf Basis des Systemverhaltens der modellierten Strecke stellt MathWorks unterschiedliche Methoden für den optimalen Entwurf eines Steuerungs- und Reglungssystems vor. Die Seminare finden statt am 14. April in Linz, am 15. in Wien, am 16. in Graz und am 17. in Innsbruck. www.mathworks.de Festo räumt beim »iF product design award« ab Für gleich fünf Produkte erhielt Festo heuer das begehrte Gütesiegel, das jährlich für gelungenes Industriedesign vergeben wird. Ausgezeichnet wurden der pneumatische Linearantrieb »DDLI«, der adaptive Greifer »DHAS«, der Elektrozylinder Eines der Gewinner-Produkte: der bionische Greifer von Festo. »ESBF«, das Magnetventil mit NAMUR-Schnittstelle »VSNC« und die multimediale Lernumgebung »Tec2Screen«. Letztere ist kein klassisches Produkt, sondern vielmehr eine innovative multimediale Lernumgebung von Festo Didactic, die »Connected Learning« ermöglicht. Das System besteht aus einem »iPad«, der Basiseinheit »Base«, den Verbindungsmodulen »Connects« und interaktiven Kursen, die über die App »Tec2Screen« zugänglich werden – ein multimediales Lernpaket mit durchdachtem Design. www.festo.at AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 8 Mehr im Börsel – für die Steuer? Da staunt der Laie und auch der Fachmann wundert sich: Denn wiewohl unser Staat ja schon immer über finanzielle Auszehrung jammerte – man denke nur an die Finanzierungsschnitte bei den Ministerien in der jüngeren Vergangenheit – traten vor kurzem Kanzler und Vize vor die Medien und verkündeten stolz, eine Steuersenkung für die Bürger im Wert von etwas mehr als fünf Milliarden Euro ausgehandelt zu haben. Auf die geplanten »Einsparungen«, die nunmehr offensichtlich einen Teil dieses Betrages repräsentieren, lohnt es sich wohl ebenso wenig einzugehen wie auf Steuererhöhungen. Erstere werden nach heftigen Kämpfen ums »Gerstl« sicherlich noch reduziert werden und das Aufkommen weiterer Steuereinnahmen wird sich – wieder mit etlichen Ausnahmen – ebenfalls in Grenzen halten. Also stellte Finanzminister Schelling – wie überraschend – fest, dass auch via Kampf gegen den Steuerbetrug fehlende Milliarden aufgetrieben werden müssen. Und – wenn schon, dann ordentlich – gleich auf mehreren Schlachtfeldern, wobei allein durch die Installation von Registrierkassen bei Unternehmen, die hauptsächlich Bargeschäfte tätigen, der Fiskus 900 zusätzliche Millionen einnehmen würde. Ich frage mich da, was das für Wunderkassen sein sollen, die registrieren müssten, ob jeder Kunde – auch wenn er nicht nach einem Beleg fragt – registriert wird, oder ob sein Barbetrag nicht weiterhin in einer »schwarzen« Kasse landet. Meine Meinung: es wird wohl alles bleiben, wie es derzeit ist. Viele registrieren und versteuern, und manche eben nicht. Kampf gegen Sozialbetrug, raschere Konteneinsicht für die Finanzämter und bessere Mineralölsteuerkontrollen sollen eine weitere Milliarde aufbringen. Wieso eigentlich erst jetzt? Diese Frage sollte sich die Regierung gefallen lassen. Immerhin hätten wir schon in den vergangenen Jahren genug Bedarf für zusätzliche Leistungen des Bundes gehabt, auf die offensichtlich großzügig verzichtet wurde. Oder wird Finanzminister Schelling jetzt viele zusätzliche Steuerprüfer einstellen, damit der heimische Schlendrian in geordnete Bahnen gelenkt wird? Man braucht kein Prophet zu sein, um festzustellen, dass von den annähernd zwei Milliarden, die da erlöst werden sollen, wohl viele Abstriche gemacht werden müssen. Und trotzdem wird es nicht zu der immer wieder geäußerten Drohung, massiv gegen den »Pfusch« vorzugehen – vom »Hobbyfliesenleger« bis zur Bedienerin – kommen, wiewohl die Uni Linz errechnet hat, dass durch diese »Kleinstunternehmer« der Staatskasse ebenfalls zwei Milliarden entgehen. Denn für die Kontrolle all dieser kleinen Steuersünder wäre eine ganze Armee von Prüfern zu entsprechenden Kosten nötig und dem Handel würden ein Großteil dieser nicht versteuerten Beträge entgehen – ein Nullsummenspiel. Woher werden also die fünf Milliarden kommen? Auf Umwegen sicherlich wieder von uns allen. Hoffentlich ohne Zusatzkosten. I AKTUELLES AUS DER BRANCHE SeminarTIPP: Geräteentwicklung im Zeitalter von IoT und »Industrie 4.0« Am 25. Juni lädt Ginzinger electronic systems zu einer eintägigen, kostenfreien Veranstaltung nach Kremsmünster. Gemeinsam mit Partnern stellt der Elektronikentwickler Lösungswege zur Realisierung moderner Cloud- und IoT-fähiger Embedded Systeme dar. Ob Medizingeräte, Maschinenbau oder Verkehrstechnik: Bedienbarkeit, Leistung und Vernetzung von Geräten werden heute mit den Standards der allgegenwärtigen Smartphones verglichen. Hersteller stehen vor der Herausforderung, ansprechende Bedienoberflächen, Multimedia-Inhalte, InternetAnbindung, Cloud-Dienste und Komfortfunktionen zu realisieren, die bis vor kurzem in der eigenen Branche noch kein Thema waren. Fernsteuerung über Smartphone, Datenaustausch über NFC oder Nachladen von neuen Funktionen sind die Basis neuer Geschäftsmodelle im Zeitalter des Internets der Dinge (IoT). Das Seminar zeigt Lösungsansätze und -wege für diese aktuellen Herausforderungen auf. www.ginzinger.com/iot2015 Wechsel in der Geschäftsleitung von Micro-Epsilon Mitte Jänner trat Johann Salzberger in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Nachfolge im Familienunternehmen traten Dr. Alexander Wisspeintner und Dr. Thomas Wisspeintner, die Söhne des früheren Geschäftsführers Dipl.-Ing. Karl Wisspeintner, an. Johann Salzberger war 38 Jahre als Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing des Sensorik-Spezialisten Micro-Epsilon verantwortlich. Beim Festakt übergab er den symbolischen Staffelstab an seine Nachfolger: Prof. Dr.-Ing. Martin Sellen, Dr. Thomas Wisspeintner, „Der größte Erfolg für mich Dr. Alexander Wisspeintner und Johann Salzberger, der als waren die Dauerhaftigkeit frischgebackener Pensionist gerade die Welt bereist (v.l.n.r.). der Unternehmensentwicklung über mehrere Jahrzehnte hinweg, die Nachhaltigkeit in der Arbeitsweise und in den Entscheidungen sowie die über fast 40 Jahre kontinuierlich wachsende Bekanntheit der Marke Micro-Epsilon auf den heimischen und globalen Märkten.“ Dr. Alexander Wisspeintner übernimmt die Bereiche Informationstechnologie, Softwareentwicklung und Organisation, Dr. Thomas Wisspeintner das Marketing, den Vertrieb und den kaufmännischen Bereich. Prof. Dr.-Ing. Martin Sellen bleibt als Geschäftsführer für die Entwicklung und Produktion verantwortlich. Das 1968 als Drei-Mann-Betrieb gegründete Unternehmen beschäftigt heute in der Gruppe weltweit über 800 Mitarbeiter. Das Portfolio erstreckt sich von Sensoren zur Weg- und Abstandsmessung über die IR-Temperaturmessung und Farberkennung bis hin zu Systemen zur dimensionellen Messung und Defekterkennung. www.micro-epsilon.de Dieter Schaufler [email protected] 8 AUSTROMATISIERUNG Foto: Micro-Epsilon; MEINE MEINUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 9 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 10 B Branchengeschehen I MESSEVORSCHAU In wenigen Tagen startet die diesjährige »Hannover Messe«. Turnusgemäß gliedert sich das heurige Ausstellungsspektrum in die zehn Teilmessen »Industrial Automation«, »Motion, Drive & Automation«, »Energy«, »Wind«, »MobiliTec«, »Digital Factory«, »ComVac«, »Industrial Supply«, »SurfaceTechnology« und »Research & Technology«. Der Anmeldestand deutet laut Veranstalter, der Deutschen Messe AG, darauf hin, dass das Gelände voll belegt sein wird – erwartet werden mehr als 6.000 Unternehmen aus 60 Ländern. Partnerland ist dieses Mal Indien. Hannover Vorschau auf die »Hannover Messe« vom 13. bis 17. April 2015 im Zeichen von »Industrie 4.0« as diesjährige Messemotto lautet »Integrated Industry – Join the network!«. Und ist als Aufruf zu verstehen, wie Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG, erklärt: „Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft sorgt für eine kraftvolle Dynamik in der Industrie. Die Wettbewerbskraft eines Unternehmens hängt künftig von der Fähigkeit ab, sich mit allen am Produktionsprozess beteiligten Marktteilnehmern eng zu vernetzen, um Produkte noch schneller zu entwickeln. Das Leitthema der »Hannover Messe 2015« beschreibt genau diese Entwicklung.“ D Die Hallenbelegung 2015 »Industrial Automation« »Motion, Drive & Autom.« »Energy« »Wind« »MobiliTec« »Digital Factory« »ComVac« »Industrial Supply« Industrial Automation Im Rahmen des »Industrial Automation«-Forums in Halle 14 werden über alle Messetage aktuelle Themen und Techniktrends der Industrial Automation präsentiert. Die Fachbesucher erwarten Vorträge und Podiumsdiskussionen zur kompletten Bandbreite der Fertigungs- und Prozessautomation in thematisch strukturierten Programmblöcken. Dass Automationshersteller und -entwickler ständig neue Wege gehen und wachsende Märkte erschließen, zeigt bereits der erste Messetag, der mit einem neuen Themenschwerpunkt aufwartet: Im Anschluss an die Vortragsreihe zu Lösungen für die Fertigungsautomation werden ab 14 Uhr unter der Überschrift »Automation trifft Life Sciences – branchenübergreifende Innovation« Chancen und Herausforderungen der Medizin-, Pharma- und Biotechindustrie diskutiert. Klassische Industrieautomation, Robotik und deren Verknüpfung mit industrieller Bildverarbeitung sind die Themen des zweiten Tages auf dem Forum Industrial Automation mit Beiträgen unter anderem von ABB, Schunk, Grenzebach, B&R und Kuka. Höhepunkt des Tages wird die Verleihung des diesjährigen »Robotics Award« am Dienstag sein. Lösungen für die Prozessautomation stehen im Mittelpunkt der Vorträge am Mittwochmorgen sowie Donnerstagnachmittag. Eine interessante Gegenüberstellung von Anwender- und Herstellersicht bietet die Podiumsdiskussion »Modularisierung in der Prozessindustrie und Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Automation« am Mittwoch ab 12.30 Uhr, zu der der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und die NAMUR einladen. Am Nachmittag informieren führende Aussteller in kurzer Abfolge zum Thema energieeffiziente Antriebstechnik. Abgerundet wird das Programm mit einer Robo- »SurfaceTechnology« »Research & Technology« AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 11 I IM ÜBERBLICK Die »Hannover Messe 2015« Ort: Hannover Messegelände, Deutschland Charakteristik: Weltgrößte Industriemesse des Forums »Industrie 4.0«. Ein neues Format schließt sich jeweils um 16.30 Uhr an: der Expertenstammtisch »Industrie 4.0 und Mittelstand«. Partnerland Indien Datum: 13. – 17. April Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr Veranstalter: Deutsche Messe AG Tagesticket: 28 Euro im Vorverkauf, 35 Euro an der Tageskassa Dauerticket: 64 Euro im Vorverkauf, 76 Euro an der Tageskassa www.hannovermesse.de tershow der besonderen Art: Dreimal täglich tritt »Titan The Robot« – ein augenscheinlich selbstständig gehender und sprechender Roboter in Überlebensgröße – auf. Fotos: Deutsche Messe; »Industrial IT«- wird zu »Industrie 4.0«-Forum Mit der Umbenennung des vormaligen Forums »Industrial IT« in Forum »Industrie 4.0« setzt die »Hannover Messe« ein deutliches Zeichen dafür, dass die vernetzte Fertigung ganz oben auf der Agenda steht. Erstmals nehmen die Organisatoren den Montagvormittag sowie den Freitagnachmittag für Vorträge dazu – und können dennoch nicht alle Anfragen berücksichtigen. Die stärkere Fokussierung auf »Industrie 4.0« zeigt sich nicht nur durch den neuen Namen, sondern vor allem in den Inhalten. Den Besucher erwarten übergeordnete Vorträge zur »Integrated Industry«, gefolgt vom Blick auf Geschäftsmodelle und Organisationsfragen. Zudem stehen Open Source und Open Standards auf dem Programm. Auch Security und Safety sowie die Themen Big Data und Cloud werden vorgestellt. Besonders spannend wird es auch an den Nachmittagen. »Talk@1« und »Talk@3« heißen die Podiumsdiskussionen, bei denen jeweils ab 13 bzw. 15 Uhr Experten aus Industrie und IT die aktuellen Herausforderungen besprechen. Organisiert werden diese Runden vom Hightech-Verband BITKOM, vom VDMA oder auch vom ZVEI. Alle Verbände sind Partner AUSTROMATISIERUNG Mit einem jährlichen Wirtschaftswachstum von 10% im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und aktuell rund 5% gehört Indien zu den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Um das Wachstum voranzutreiben, öffnet sich das Land weiter für ausländische Investoren und will die Infrastruktur und Industrieanlagen modernisieren. Bei Indiens erstem Auftritt als Partnerland der »Hannover Messe« im Jahre 2006 kamen rund 350 indische Aussteller und 5.700 indische Besucher nach Hannover. Heuer (r.PA./TR) sollen es deutlich mehr werden. 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 12 Der deutsche Antriebs- und Steuerungstechnikhersteller stellt auf seinem Stand mit »iSA« eine dezentrale Steuerung aus, mit der es möglich ist, alle Komponenten der Automatisierung direkt im Maschinenmodul zu verbauen. Die Schnittstellen reduzieren sich auf einen Realtime Ethernet-Anschluss zur Aufnahme in den Steuerungsverbund und einen Drehstromanschluss mit 3x 400 VAC. Für das Maschinenmodul gibt es eine DC-Bus-Versorgung für Servoantriebe und eine integrierte 24-V-Versorgung für die Steuerungsintelligenz inklusive Motion Control. AMK – Halle 15, Stand D08 Konfigurieren statt generieren macht Aucotec vor Das Hannover Softwarehaus launcht auf der »Hannover Messe« den neuen »Advanced Typical Manager« für mehr Übersichtlichkeit und Konsistenz im Variantenmanagement. Mit dem neuen Modul der Software-Plattform »Engineering Base« begegnet Aucotec der rasant wachsenden Komplexität, die Konstrukteure heute beim Konfigurieren von Maschinen und Anlagen vor Varianten- und Optionen-Berge stellt. Darüber hinaus zeigt der Hersteller das Ergebnis seiner Kooperation mit Siemens PLM-Software: die neue »Teamcenter«-Schnittstelle zur verbesserten PLM-Integration. Aucotec – Halle 7, Stand B28 Endress+Hauser vermittelt sein Verständnis von »Industrie 4.0« Der Komplettanbieter für Messund Sensortechnik schlägt dabei die Brücke vom theoretischen Ansatz zur praktischen Umsetzung. Drei verschiedene Perspektiven stellen den Anwenderbezug zwischen Prozessautomatisierung und »Industrie 4.0« her: vertikale Integration, horizontale Integration und durchgängiges Engineering. Selbstverständlich gibt es auch produktseitig Highlights zu sehen – etwa den neuen »Promass 200« im Zweileiter-Gerätekonzept der jetzt Durchflussmessung nach dem Coriolis-Messprinzip in Nennweiten bis zu 80 mm ermöglicht. Endress+Hauser – Halle 11, Stand C39 12 Danfoss bringt Umrichterneuheiten Danfoss VLT Antriebstechnik launcht den »VLT Midi Drive« als Nachfolger des »VLT 2800«. Der Frequenzumrichter besitzt nun Funktionen wie Unterstützung von PM-Motoren, integriertes Safety, Parametrierung via Speichermodul u.v.m. Weiteres Highlight: Alle Highend-Frequenzumrichter unterstützen sämtliche Motorarten bis hin zu Synchronreluktanzmotoren. Danfoss – Halle 14, Stand H30 Baumüller vernetzt für »Industrie 4.0« Mit seinem Engineering Framework »ProMaster« zeigt Baumüller ein nutzerfreundliches Tool zur Programmierung und Überwachung von Maschinen und zur intelligenten Speicherung von Daten. Das Anreihsystem »b maXX 5000« für Mehrachsanwendungen und anspruchsvolle Sicherheitsfunktionen gibt es jetzt bis zu einer Leistung von 150 kW im Angebot. Verbessert wurde durch neue Funktionen für die Baureihen »b maXX 5000« und »b maXX 3000« auch die Geberauswertung. Das verspricht optimierter Regelgüte, höherer Dynamik und durch den gesteuerten Halt zudem erhöhte Sicherheit. Baumüller – Halle 14, Stand K17 Handshake bei Schunk Beim Kompetenzführer für Spanntechnik und Greifsysteme gibt’s u.a. einen modular aufgebauten Serviceroboter, der vom Fraunhofer IPA in Stuttgart entwickelt wurde, zu sehen. Sowohl die Armgelenke als auch die Ein-Finger-Hand des »Care-O-bot 4« stammen aus dem standardisierten Modulprogramm für mobile Greifsysteme von Schunk. Nicht fehlen darf das schon traditionelle Meet and Greet mit dem Schunk- Markenbotschafter Jens Lehmann, er ist am ersten Messetag am Stand anzutreffen. Schunk – Halle 17, Stand D26 Balluff innoviert in Sachen Sensorik und Kommunikation Der Sensorspezialist und Industrial Networking-Anbieter zeigt u.a. wie der Einsatz von IO-Link die Installation einer Anlage vereinfacht, Kosten spart und intelligente Diagnose- und Parametrierungskonzepte schnell Realität werden können. Mehr Effizienz und Transparenz mittels »Mould ID« bei der Werkzeughandhabung von Spritzgießmaschinen, ist ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt. Hier zeigt Balluff eine universelle RFID-Komplettlösung zur Nachrüstung, die ohne Eingriffe in die Maschinensteuerung auskommt. Balluff – Halle 9, Stand F53 AUSTROMATISIERUNG Fotos: AMK, Endress+Hauser, Danfoss, Schunk; » Dezentrale Steuerung von AMK kommt ohne Schaltschrank aus KURZ notiert 03_23_0215_austro 19.03.15 22:14 Seite 13 » B&R zeigt ultraschnelle Safety-Anwendungen Der oberösterreichische Automatisierungshersteller bringt die laut eigenen Angaben weltweit reaktionsschnellste programmierbare Sicherheitstechnik auf die Messe. B&R erweitert dafür den Einsatzbereich seiner »reAction Technology« auf sicherheitskritische Anwendungen. Zeitkritische Subprozesse werden direkt in den I/O-Modulen abgearbeitet, wodurch die Reaktionszeit sinkt. Für den Einsatz von »reAction« ist keine Spezialhardware nötig, die Programmierung gestaltet sich ebenso einfach wie bei herkömmlichen Steuerungslösungen. B&R – Halle 9, Stand D28 Fotos:B&R, Harting, Phoenix Contact; Am Harting-Stand läuft eine »Industrie 4.0«-Produktionsanlage Die Anlage greift als »Integrated Industry«-Demonstrator das Thema ganzheitlich auf und verbindet Elemente wie z.B. das flexible Montagesystem »FlexiMon«, ein Forschungsprojekt im Rahmen des Spitzenclusters »it‘s OWL«, mit Lösungen der Systemintegration auf Basis von SAP. Bei dieser Produktionsanlage sind auch die Aspekte der »smart Factory«, des «Internet of things and services« und des Industrial Internets berücksichtigt. So wurde beispielsweise ein Plug&Produce-Modularisierungskonzept auf Basis des »Han-Modular«Standards umgesetzt. Die Fertigungseinheit mit drei Zellen wird über eine smarte Infrastrukturlösung ins Fabrikationsumfeld eingebunden. Harting – Halle 11, Stand C13 AUSTROMATISIERUNG Neuheitenreigen bei Phoenix Contact Der Messeauftritt von Phoenix Contact steht einerseits ganz im Zeichen von »Industrie 4.0« – das Unternehmen ist Teil des Technologienetzwerks »Smart Engineering and Production 4.0«, das in Halle 8 die komplette vertikale Integration von Daten im Engineering- und Produktionsprozess zeigt –, andererseits launcht der Hersteller auch eine Reihe neuer Produkte: Neu sind u.a. der Stromwandlern »PACT RCP«, der Ströme bis 4.000 A direkt in ein Normsignal wandelt, die Stromversorgungsfamilie »Trio Power« und das Sicherheitsrelais »PSR Mini« (Bild) mit nur 6 mm Baubreite. Phoenix Contact – Halle 9, Stand F40 03_23_0215_austro 19.03.15 22:15 Seite 14 » Mit Digitalisierung zu mehr Produktivität zeigt Siemens Unter dem Motto »On the way to Industrie 4.0 – Driving the Digital Enterprise« stellt Siemens auf 3.500 m2 verschiedenste Lösungen und Produkte aus allen Divisionen aus. Dabei wird die Einbindung erneuerbarer Energien in das Energiesystem ebenso betrachtet wie eine Vielzahl industrieller Lösungen wie »Totally Integrated Automation«, »Integrated Drive Systems«, Industriesoftware sowie datenbasierte Services. Im »Digitalisierungsforum« finden Besucher konkrete Anwendungsbeispiele und erfahren, wie Siemens die digitale mit der realen Welt verschmilzt. Siemens – Halle 9, Stand D35 KURZ notiert Kuka veranschaulicht Mensch-Roboter-Kollaboration Neben zahlreichen Produktneuheiten stehen beim Roboter-Hersteller heuer drei Schwerpunkte im Vordergrund: Mobilität, Steuerung und MenschRoboter-Kollaboration – diese Themen werden an konkreten Roboter- und Systemlösungen gezeigt. Mit dabei auch wieder der kollaborative Leichtbauroboter »LBR iiwa«. Kuka – Halle 17 Stand G04 Bei Lenze können Besucher selbst Hand anlegen Der Hersteller zeigt Branchenlösungen, Produktneuheiten und Dienstleistungen für komplette Automatisierungslösungen. Daneben erfahren Besucher, wie sich Herausforderungen von »Industrie 4.0« lösen lassen – anhand einer Modellanlage die zeigt, wie sich mit dem Automatisierungssystem »PSS 4000« die dafür notwendigen verteilten, modularen Steuerungsarchitekturen bereits heute umsetzen lassen. Produktseitig gibt es u.a. neue »Motion-Monitoring«Module für »PSS 4000« und weitere Produktvarianten des sicheren Schutztürsystems »PSENslock« zu sehen. Pilz – Halle 9, Stand D17 Lapp bringt smarte und »reiselustige« Innovationen Neuheiten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie im Kontext mit »Industrie 4.0« gibt’s am Lapp-Stand zu sehen: Mit »Etherline Heat 6722« können Omnibusse via Ethernet mit Haltestellen und mit Fahrgästen kommunizieren. Temperaturen bis -30° C hält die neue kälteflexible Steuerleitung »Ölflex Classic 110 LT« stand. Für exportorientierte Maschinen- und Anlagenbauer werden die neuen Motorleitungen »Ölflex VFD 2XL« und der »Ölflex VFD 2XL« für Frequenzumrichter gezeigt. »Ölflex Chain 809 SC CY« heißt die neueste Leitung für den Einsatz in Energieführungsketten. Lapp Group – Halle 11, Stand C03 14 Der Hersteller präsentiert modulare und standardisierte Software sowie intelligente Antriebspakete, mit denen sich Maschinenaufgaben möglichst einfach und sicher umsetzen sowie Aufwände für das Engineering wesentlich reduzieren lassen. Am Stand können Besucher selbst Hand anlegen und einen Rollenförderer in 3 min, einen Gurtförderer in 5 min und einen Portalroboter innerhalb von 7 min in Betrieb nehmen. Einen Blick in die Zukunft gibt Lenze mit einem neuartigen Energie-Rückspeisekonzept. Lenze – Halle 14, Stand H20 ABB stellt »YuMi« vor »YuMi« – das ist die Zukunft der Zusammenarbeit von Mensch und Roboter aus ABB-Sicht. Es handelt sich dabei um einen echt-kollaborativen Zweiarm-Roboter, der mit einzigartigen Funktionalitäten umfassende neue Potenziale für Anwendungen in der Industrieautomation bietet, wie ABB verspricht. ABB – Halle 11, Stand A35 Beckhoff forciert Many-Core-Rechner Um den mit »Industrie 4.0« steigenden Anforderungen an eine »Smart Factory« gerecht zu werden, bringt Beckhoff den Industrie-Server »C6670« auf den Markt. Er ist mit 12, 24 oder 36 Kernen ausgestattet – und verfügt über einen von 64 bis auf 2.048 GB ausbaufähigen Arbeitsspeicher. Damit verfolgt Beckhoff konsequent die Philosophie der zentralen Steuerung. Das bedeutet, dass alle zusätzlichen Steuerungsfunktionalitäten in einer »Smart Factory«, also neben PLC, Motion, Robotik und CNC auch Condition Monitoring oder Energiemanagement, in einer Software integriert und auf einer leistungsfähigen CPU ausgeführt werden – wie, zeigt Beckhofff am Stand. Beckhoff – Halle 9, Stand F06 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Pilz, Kuka, ABB; »All in One: Safety & Automation« lautet das Standmotto von Pilz 03_23_0215_austro 19.03.15 22:15 Seite 15 » Steute demonstriert »Vernetzte Welten« mit Funkschaltgeräten Der Hersteller zeigt beispielhaft, welchen Beitrag Funkschaltgeräte zu einer Flexibilisierung und Dynamisierung der Fertigung leisten können und wie sie künftig in den unternehmensweiten Datenaustausch eingebunden werden. Die Plattform dafür haben die Steute-Ingenieure bereits entwickelt: Die Schaltgeräte und Funk-Empfangseinheiten können um die Funktionalität »Netzwerkbetrieb« erweitert werden. Steute – Halle 9, Stand G06 Stäubli verspricht Alleskönner mit überragender Performance Sie sind schneller, flexibler, effizienter, noch sicherer und arbeiten bei Bedarf Hand in Hand mit dem Menschen: die neue Sechsachser-Generation »TX2«. Die Neuen, die den Traglastbereich von 2 bis 15 kg bei Reichweiten von 515 bis 1.450 mm abdecken, machen aus den Genen ihrer Vorfahren keinen Hehl, sehen aber hier und da ein wenig nachgeschärft und dynamischer aus. Stäubli – Halle 17, Stand B18 econ solutions präsentiert Energiedatenanalyse Im Rahmen des »GreenSolutionsCenters« zeigt der Hersteller sein intelligentes Energie Controlling-System »econ«. Besucher können am Stand live erleben, wie das System Transparenz ü ber den Energieverbrauch schafft und so ein ergebnisorientiertes Energiemanagement nach ISO 50001 ermöglicht. econ solutions – Halle 13, Stand F10 Fotos: Festo, Stäubli; Supraleiter-Technologie am Festo-Stand Das Unternehmen zeigt drei neue, innovative Anwendungskonzepte seiner SupraleiterTechnologie: Mit »SupraCycle« eine berührungslose Übergabe eines schwebenden Permanentmagneten von einem SupraleiterAutomatisierungsmodul zu einem anderen, mit »SupraHelix« eine schwebende rotierende Förderwelle und mit »SupraCarrier« das Lagern und Bewegen auf schwebenden Walzen. Ferner wird gemunkelt, dass auch wieder eine Neuentwicklung aus Festos Bionik-Werkstatt präsentiert wird – man darf gespannt sein. Festo – Halle 15, Stand D07 AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:15 Seite 16 T Technik pur Worin der SensorikHersteller Sick seinen Anspruch begründet, für jegliche Detektionsaufgabe stets die optimale Lösung mit der passenden Technologie parat zu haben I TITELGESCHICHTE Einfach jedes Objekt »We simply detect any object« lautet der neue Slogan von Sick, mit dem der deutsche Hersteller das Leistungsversprechen an seine Kunden, einfach jede Detektionsaufgabe lösen zu können, auf den Punkt bringt. Egal, ob Objekte, Personen, Flüssigkeiten, Gase oder Staub – der Sensorikspezialist stellt an sich selbst den hohen Anspruch, fürs Identifizieren und Messen stets die optimale Lösung mit der passenden Technologie anbieten zu können. Möglich macht das einerseits das breite Sensor-Portfolio auf Basis aller gängigen Technologien und andererseits die Lösungskompetenz im eigenen Haus. Wie das in der Praxis funktioniert und vor allem, was letztendlich der Kunde davon hat, erklärt Rene Pfaller, Produktmanager für Presence Detection & Industrial Instrumentation bei Sick Österreich, im Gespräch mit Austromatisierung anhand konkreter Beispiele. Von Thomas Reznicek 16 AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:15 Seite 17 ass »We simply detect any object« nicht bloß ein flotter Marketingspruch ist, sondern vielmehr die gelebte Firmenphilosophie von Sick beschreibt, stellt Rene Pfaller gleich zu Beginn klar: „Wir bieten mit unserem bewährten Konzept einen sehr innovativen Lösungsansatz, welcher einzigartig am Markt ist. Die Tatsache, dass D Anforderungen an die Sensorik steigen Ob im Produktionsprozess oder in der Logistikkette – die Aufgaben heutiger Sensoren innerhalb moderner Automatisierungskonzepte sind vielfältig. Als ein Beispiel dafür nennt Rene Pfaller die Detektion von lückenlos aneinander gereihten Verpackungen am laufenden Förder- band. Ohne dass die Verpackungen zuvor vereinzelt werden müssen, kann die »MultiTask«Lichtschranke »DeltaPac« von Sick diese fehlerfrei zählen. „Die Lichtschranke arbeitet mit unserer patentierten »Delta-S-Technologie« – eine Kombination aus zwei hochauflösenden Energiewaagen, vier punktförmigen LED-Lichtstrahlen und der Sick-eigenen ASIC-Technologie“, er- Links: Für die Detektion von durchsichtigen Kunststoffverpackungen, Glas- oder PET-Flaschen bietet Sick den Lichttaster »TranspaTect«, der ohne Reflektor auskommt. Rechts: Clou beim sicheren Erfassen perforierter Objekte ist die besondere Auslegung der Sensoroptik des Lichttasters. Ein linienförmiger Lichtfleck unterdrückt dabei Lücken im zu erfassenden Objekt und verhindert so ein Mehrfachschalten. wir alle Technologien beherrschen – von den optischen Sensoren über die induktiven, kapazitiven bis hin zu den Ultraschallsensoren, mittels Kamera, Laser oder RFID – versetzt uns in die Lage, vom Objekt her an die Lösung der Detektionsaufgabe heranzugehen. Ziel ist es dabei stets, die Produktivität der Kunden durch Optimieren der Abläufe zu steigern. Man kann auch sagen: Der Kunde hat das Problem, wir haben die passende Lösung dazu.“ Zur einfacheren Selektion investierte Sick in den vergangenen Jahren in neue Medien – beispielsweise in elektronische Auswahlhilfen, die mit Tutorials, Videos und Applikationsbeispielen angereichert sind. Die Sensorauswahl für die jeweilige Aufgabe gestaltet sich damit relativ einfach. Lediglich fünf Fragen gilt es zu beantworten: Wie weit ist das Objekt entfernt? Welches Material und welche Oberfläche – Glas, Metall, stark glänzend, spiegelnd, transparent oder lichtabsorbierend – hat das Objekt? In welcher Umgebung befindet sich das Objekt – sprich, ist es heiß, staubig, schmutzig oder nass? Wieviel Platz steht für den Einbau des Sensors zur Verfügung? Und was soll der Sensor können? AUSTROMATISIERUNG „Es gibt oft mehrer Möglichkeiten, um eine individuelle Anforderung zu lösen. Nachdem wir produktseitig eines der breitesten Portfolios am Markt führen, und alle Technologien beherrschen, können wir die jeweils passende und wirtschaftlichste Lösung anbieten“ Rene Pfaller, Produktmanager für Presence Detection & Industrial Instrumentation bei Sick Österreich. klärt der Produktmanager. „Die Lichtschranke erkennt bei Bandgeschwindigkeiten bis zu 3,0 m/s bzw. bei bis zu 200.000 Verpackungen pro Stunde zuverlässig Ecken, Falten sowie Rillen – und das unabhängig von Farbe, Objektgröße, Oberfläche und Hintergrund.“ Weitere bei Sick gerne »gesehene« Aufgaben der anspruchsvollen Art sind transparente, glänzende oder folienumwikkelte Objekte. Für die Detektion von beispielsweise durchsichtigen Kunststoffverpackungen, Glas- oder PET-Flaschen hat Sick gleich zwei Lösungsansätze parat: Neben den üblicherweise eingesetzten Lichtschranken mit Reflektor bietet der Hersteller mit der Produktfamilie »TranspaTect« neuerdings einen Lichttaster, der ohne Reflektor auskommt. Noch anspruchsvoller ist die Aufgabe, in PET-Folie verpackte Getränkedosen (etwa Sixpacks) auf Förderstrecken sicher mittels tastendem Sensor zu erkennen: Doppelempfänger, lichtstarke LEDs und eine besondere Auswertung lassen die bisherigen Grenzen in der Detektion von hochglänzenden, transparenten und gleichzeitig unebenen Oberflächen hinter sich. »MultiPac« nennt Sick seine Lösung dafür, bei der zwei und voneinander » unabhängige Empfängersysteme perfekt 17 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 18 T Technik pur I TITELGESCHICHTE zusammenspielen, um Gebindetransporte auf Förderstrecken effizient zu kontrollieren und zu steuern. „Bei unterschiedlichen Gebindehöhen entfällt dadurch die bislang oftmals erforderliche mechanische Positionsanpassung, was den Aufwand für den Anwender deutlich reduziert“, geht Rene Pfaller ins Detail. Mit der Sensorlösung »MultiPac« lassen sich sogar in Folie eingeschweißte PET-Flaschen zuverlässig detektieren. Möglich machen das zwei intelligent miteinander verknüpfte Taster mit Hintergrundausblendung in einem kompakten Gehäuse. „Die der Sensoroptik des Lichttasters. Ein linienförmiger Lichtfleck unterdrückt dabei Lücken im zu erfassenden Objekt und verhindert so ein Mehrfachschalten. Bei herkömmlichen Lichttastern können die kleinen Lichtflecke die Zwischenräume in perforierten Objekten oftmals nicht vollständig abdecken, sodass ein und dasselbe Objekt mehrfach erkannt wird. Sick hat den Lichtfleck derart modifiziert, dass sich auf dem Objekt ein gut sichtbarer linienförmiger Lichtfleck abbildet. Durch diese Liniengeometrie ist sichergestellt, dass der Sensor Ecken, Stege und Zwi- bietet die Voraussetzungen für die präzise Objekt- und Merkmalserkennung und erweist sich als ideal für punktgenaue Lage-, Anwesenheits-, Überstands- und Höhenkontrolle bei kleinsten Objekten, selbst unter kritischen Lichtbedingungen. „Der präzise Laserlichtpunkt erlaubt genauestes Schaltverhalten und legt so die Basis für optimale Produktqualität, aber auch für reduzierte Maschinenstillstände durch weniger Fehlschaltungen“, erklärt Rene Pfaller. „Mit Lichtleiter-Sensoren und passenden Lichtleitern lassen sich so bis zu 15 µm kleine Objekte de- Ein extrem kleiner Lichtpunkt erweist sich als ideal für punktgenaue Lage-, Anwesenheits-, Überstands- und Höhenkontrolle bei kleinsten Objekten bis 15 µm selbst unter kritischen Lichtbedingungen. tektieren.“ Ebenso erfordern unebene und glänzende Objekte einen kleinen, präzisen Lichtfleck, um z.B. in der Automobilindustrie zuverlässige Detektionsergebnisse zu erzielen. Denn bedingt durch glänzende, unebene und zum Teil mit Öl benetzte Oberflächen (z.B. Bleche) treten gerade dort immer wieder Probleme auf. Wirtschaftliche, effiziente und zuverlässige Lösungen Lösung in einem einzigen robusten Gehäuse liefert ein Schaltsignal – unabhängig davon, was sich im Gehäuse tatsächlich abspielt“, betont Rene Pfaller den Vorteil dieser Innovation. Linienförmiger Lichtfleck oder präziser Laserpunkt Das sichere Erfassen perforierter Objekte wie Gitterboxen oder Platinen zählt zu den weiteren Spezialitäten von Sick. Clou der dafür passenden Lösungen ist die besondere Auslegung 18 schenräume des Objekts als eine homogene Oberfläche erfasst. Der Sensor gibt daher auch nur einmal ein Schaltsignal aus. Besonders anspruchsvoll gestaltet sich das Detektieren von sehr kleinen Objekten. „Insbesondere, wenn diese Objekte zusätzlich noch flach oder transparent bzw. in transparentem Material verpackt sind, wird es schwierig“, weiß Rene Pfaller. Eine sichere Detektion können LaserLichtschranken, Lichtleiter-Sensoren oder Lichtschranken mit einer entsprechend fokussierten Optik erzielen. Ein extrem kleiner Lichtpunkt „Es gibt oft mehrere Möglichkeiten, um eine individuelle Anforderung zu lösen. Nachdem wir produktseitig eines der breitesten Portfolios am Markt führen und alle Technologien beherrschen, können wir die jeweils passende und wirtschaftlichste Lösung anbieten“, unterstreicht Rene Pfaller die Sick-Kompetenz und bringt gleich ein Beispiel dafür. „Damit bei der Detektion von unförmigen oder in der Höhe variierenden Objekten die Vorderkante zuverlässig erkannt wird, muss man in der Regel zwei Licht- AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 19 schranken übereinander installieren. Unsere Produktfamilie »Reflex Array« kommt hingegen mit nur einem Sensor in Kombination mit einem Lichtband aus. Das Lichtband ermöglicht die ortsunabhängige Detektion von Objekten und ist eine extrem wirtschaftliche Lösung.“ Robust müssen Sensoren im industriellen Umfeld von vornherein sein – vor allem auch im Sinne der Robustheit der Detektion. Sick sieht sich auch dahingehend bestens aufgestellt, denn: „Nur wenn ich auch unter widrigen Umgebungsbedingungen zuverlässige Daten erhalte, kann on kann völlig dezentral ausgeführt werden. Der Sensor erkennt das herannahende Fördergut und gibt den Auftrag direkt an die Antriebseinheit. Der Sensor, der die Bewegung der Antriebseinheit überwacht, weiß bereits, wann das Objekt auf der anderen Förderstrecke sein muss und startet entsprechend zeitgerecht den Weitertransport des Objekts. Wir können also solche dezentrale Automatisierungsfunktionen direkt im Sensor realisieren, die üblicherweise von der Maschinensteuerung übernommen werden.“ ansteuern und so eine dezentrale Automatisierungslösung erlauben. Das Ergebnis ist eine spezielle Lösung, von der Hardware bis zur Soft- Links werden in PET-Folie verpackte Getränkedosen auf Förderstrecken sicher mittels tastendem Sensor erkannt: Doppelempfänger, lichtstarke LEDs und eine besondere Auswertung lassen die bisherigen Grenzen in der Detektion von hochglänzenden, transparenten und gleichzeitig unebenen Oberflächen hinter sich. Fotos: Sick, Fotolia; Rechts: Sensoren von Sick detektieren unförmige oder in der Höhe variierenden Objekte und kommen dabei mit nur einem Sensor in Kombination mit einem Lichtband aus. ich sinnvoll steuern und die richtigen Entscheidungen treffen“, weiß Rene Pfaller und leitet nahtlos zum Thema »Intelligente Sensorik« über. „In diesem Kontext sehen wir auch unsere »Smart Sensor Solutions«. Diese Sensoren generieren heute schon Daten zur Sensor-Visualisierung, fürs Condition Monitoring oder zur Diagnose – sie sind sozusagen der Datenlieferant für »Industrie 4.0«.“ Außerdem setzt Sick auf die Dezentralisierung bestimmter Automatisierungsfunktionalitäten in den Sensoren, wie Zählfunktion, Zeitmessung, dezentrale Störunterdrückung oder Positionsbestimmung via Zeitstempel. Durch diese Datenvorverarbeitung entlastet der »Smart Sensor« die Steuerung und hält das Datenaufkommen am Bus gering. Dabei kann der Sensor mit einem Aktor direkt in Interaktion treten. „Ein Beispiel ist die intelligente Abschiebefunktion“, veranschaulicht Rene Pfaller diesen Trend. „An einer Stelle wird gefördert, ein bestimmtes Gut muss auf eine zweite Förderstrecke transferiert werden. Diese Funkti- AUSTROMATISIERUNG Präsent auf allen Märkten der Welt Sick ist weltweit vertreten und steht dabei seinen Kunden nicht nur beratend zur Seite. So gibt es neben Europa auch in Amerika und Asien Entwicklungs- und Produktionszentren. Diese Präsenz ist für den Hersteller wichtig, um auf die lokalen Anforderungen etwa in Bezug auf Gehäuse, Bauform oder Montagemöglichkeiten schnell und kompetent zu reagieren. Die entsprechende Verkabelung und der passende Stecker gehören ebenso dazu. „Aber auch spezielle Detektionsanforderungen lösen wir durch unsere individuellen Adaptionsmöglichkeiten innerhalb unseres Sensorportfolios – Stichwort Customization. Genau das leisten unsere regionalen Zentren vor Ort“, erklärt Rene Pfaller und bringt dafür ein weiteres Beispiel. „In den USA haben wir im Bereich Intralogistik eine Reihe spezieller Lösungen realisiert – etwa bei der Befestigungstechnik oder in der Verschaltung mehrerer Sensoren, die dadurch Antriebe und Weichen direkt wareintegration. Diese nutzen wir als Basis, entwickeln sie weiter und nehmen sie dann in unser Standardportfolio auf.“ Entscheidende Impulse kommen aktuell auch aus der Elektronik- und Solarindustrie im asiatischen Raum. Die so entstehenden Innovationen – u.a. die V-Optik für den Lichttaster »WT4-3«, der linienförmige Lichtfleck, die IR-LEDs oder die »PinPoint«-LEDs zur zuverlässigen Detektion von stark lichtabsorbierenden Solarzellen und gelochten Elektronikkarten – fließen laufend in die Entwicklung von Sensoren für den weltweiten Einsatz mit ein. „Eigentlich sind die Anforderungen an einen Sensorhersteller ganz einfach“, resümiert Rene Pfaller abschließend. „Die »MultiTask«-Sensoren beispielsweise sind der Ausdruck unserer Kompetenz, Kundenanforderungen zu erkennen, zu verstehen und in einfache und pragmatische Lösungen zu überführen.“ INFOLINK: www.sick.at 19 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 20 P Praxisreport Automotive-Zulieferer setzt in DesignteileProduktion auf Automatisierungskomponenten aus einer (rot-weiß-roten) Hand I STEUERUNGSTECHNIK Weil innere Werte zählen Die belgische Mono Group ist ein international agierender Zulieferpartner der Automobilindustrie. In ihrem ungarischen Werk produziert sie Premium-Interieur-Teile wie Dekorelemente aus Holz mit edler Oberflächengestaltung. In einem jüngst erfolgreich umgesetzten Projekt realisierte die ungarische Firma ProgData in Zusammenarbeit mit VIPA Elektronik-Systeme aus Wien die Automatisierung mehrerer Präzisionspressen-Systeme einer Lackspritzguss-Anlage mit etlichen Heizungs- und Pumpaggregaten. Der österreichische Projektpartner lieferte dabei erstmals eine aufeinander abgestimmte Komplettlösung – von der Steuerung über die Visualisierung bis zu den Antrieben und einer effektiven Fernwartungslösung. Von Ing. Helmut Mitteregger 20 D ie Mono Group beliefert renommierte Automarken wie u.a. Audi, BMW, Daimler und Volvo mit hochwertigen Designteilen. Dazu entwickeln und produzieren über 500 Mitarbeiter weltweit in enger Zusammenarbeit mit den Autoherstellern Design-Elemente, die optische, haptische und konstruktive Vorteile bieten. Die Zentrale der Gruppe sitzt im belgischen Herstal, weitere Standorte gibt es in Deutschland, Schweden, China, in den USA und in Ungarn. Von der edlen Holz-Anmutung über Carbon-Teile bis zur sogenannten Klavierlack-Optik, welche sowohl auf Holz- wie auch auf Kunststoffteile appliziert wird, reicht die Produktpalette. Dekorelemente aus Holz mit edlen Oberflächengestaltung und in vielfältigen Formen kommen etwa aus der Fertigungsstätte Mono Ipolyfabric in Ungarn. AUSTROMATISIERUNG 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 21 Automatisierungspartner für alle Fälle Für das konkrete Projekt strebte das Management der Mono Group gemeinsam mit dem Realisierungspartner ProgData komponentenseitig eine Komplettlösung aus einer Hand an, die die Wiener Firma VIPA Elektronik-Systeme durch die Übernahme der Vertretung des Yaskawa-Bereichs Drives&Motion erstmals bieten konnte. Steuerungen/SPS, industrietaugliche Panel-PCs, Visualisierung und Fernwartung waren auch schon zuvor bei VIPA Elektronik-Systeme verfügbar. Die Antriebstechnik rundet das Portfolio perfekt ab und ermöglicht komplette Lösungen, auf die ProgData vertrauen kann. In dem Projekt ist der ungarische Partner für die Automatisierung der Versorgung mehrerer Präzisionspressen-Systeme Die Mono Group fertigt in ihrem ungarischen Werk edle Designelemente aus verschiedenen Materialkombinationen für Top-Fahrzeugausstattungen. einer Lackspritzguss-Anlage mit etlichen Heizungs- und Pumpaggregaten verantwortlich, die über eine Hochleistungs-CPU des Typs »VIPA 3174NE13« zentral gesteuert wird. Die Ansteuerung der Motoren und Pumpen übernehmen »V1000«Frequenzumrichter von Yaskawa, die über Profibus-DP-Kommunikation mit der »S7«-kompatiblen VIPA-CPU verbunden sind. Über ein hochsicheres Fernwartungssystem kann die ganze Anla- AUSTROMATISIERUNG ge rund um die Uhr überwacht werden – ein Stillstand ist absolut unerwünscht. Der zu verarbeitende, heißflüssige Zwei-Komponenten-Lack würde ansonsten sofort in den Rohren, Pumpen und Ventilen aushärten. Die Anlage befördert die Lack-Komponenten zu den mit ihr verbundenen Pressen über eine mehrstufige Pumpenanlage und ein Hochdruck-Rohrsystem. Das Anbringen der chemisch exakt abgestimmten Lackmischung an das Werkstück findet als Teil des Presszyklus statt. Im Augenblick ist die Anlage in der Lage, sechs Pressen zu versorgen. An einzelnen ProzessStationen und an allen sechs Komponentenpressen sind Schaltkästen mit dezentraler Peripherie des kompakten IO-Systems »Slio« von VIPA montiert, die ebenfalls über Profibus-DP mit der leistungsfähigen VIPA-CPU aus der »Speed7«-Pro- duktfamilie verbunden sind. Die Steuerung hat die Aufgabe, anhand der Daten von den Druckund Temperaturferngebern bzw. anderer Sensorik die Lackmischung stets mit dem entsprechenden – auf die jeweilige Bauteil-Technologie abgestimmten – richtigen Druck- und Mischungsverhältnis in die Presswerke zu injizieren. Das genau Mischverhältnis und die präzise Einschussmenge sind Hauptkriterien in diesem Prozess. „Das neu ausgeklügelte System auf Basis der schnellen VIPAHardware liefert überraschend gute Ergebnisse. Im Vergleich zu anderen Anlagen im Werk portioniert dieses System die Einschussmenge zehnmal genauer“, verrät Szabolcs Hoó, Geschäftsführer von ProgData. Was das Mischverhältnis betrifft, » 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 22 P Praxisreport I STEUERUNGSTECHNIK erreicht die Genauigkeit das Fünffache des bisherigen Werts. Das begründet sich in der Geschwindigkeit des Systems (SPS-Programmgröße: 1 MB, Zyklenzeit: 2 ms) und dem neuen, intelligenten Regelungsprinzip. Aufgrund dieses Regelungsverfahrens spielt die Länge der Leitungen bei der Portionierung der chemischen Mischung keinen Rolle mehr. Prozessautomation mit smarter Bedienerführung Die Bedienung und Prozesssteuerung erfolgen zentral über einen 17“-Touch-Panel-PC mit dem Visualisierungssystem »Zenon« in der »Supervisor«-Ausführung von der Salzburger Software-Schmiede Copa-Data. Der Prozessablauf stellt sich wie folgt dar: Zunächst werden die beiden Grundstoffe des Zwei-Komponenten-Lacks in Fässern in einen Wärmeschrank gestellt und auf 60° C erhitzt. Von dort gelangt das jeweilige Material in isolierte Prozessbehälter, bei denen es auf die optimale Verarbeitungstemperatur von 85° C gebracht wird. Auch hier ist höchste Präzision beim Fördern sowie Temperieren gefragt und somit entsprechende Sensorik in Verbindung mit der intelligenten Automation. „Über Rührwerke und Pumpen werden die flüssigen Lack-Komponenten für den Pressvorgang aufbereitet, wobei sie ständig im Kreis gepumpt werden müssen, damit sie nicht erhärten. Weiters müssen wir sicherstellen, dass sich die Qualität, Viskosität und Temperatur der Chemikalien nicht verän- gelungen. Die Chemikalien können dann je nach Anwendung mit einem Druck von 150 bis 300 bar an die Pressen gebracht werden. In diese werden die vorbereiteten Kunststoff- oder Aluminiumteile mit Holzoberfläche eingelegt, sodass nun der Pressvorgang stattfinden kann. Dabei werden innerhalb eines sehr engen Zeitfensters die zwei Lack-Komponenten vermischt – es stehen bloß einige Sekunden für die exakte Verteilung der Chemikalien im Presswerkzeug zur Verfügung. Das Injizieren wird von einem hydraulisch betriebenen, temperaturgeregelten Spezialwerkzeug vorgenommen. Die gepressten Design-Teile werden nach diesem entscheidenden Prozess-Schritt durch darauf folgendes Trocknen, Schleifen, Polieren und Beizen in den endgültigen Zustand gebracht. Links: Der flüssige Kunststoff wird mit einem Druck von 150 bis 300 bar an die Pressen gebracht, wo die vorbereiteten Holzteile im temperaturgeregelten Spezialwerkzeug ins »Kunststoffkleid« gehüllt werden. Rechts: Die Bedienung der Anlagen erfolgt zentral über einen 17“-Touch-Panel-PC, software-seitig kommt das Visualisierungssystem »Zenon« von Copa-Data zum Einsatz. Unten Blick in den Schaltschrank: Die VIPA-SPS mit »Speed7 CPU 317-4NE13« (oben links) kommuniziert über Profibus-DP mit den dezentralen »Slio«-Peripheriestationen (darunter) und den Umrichtern von Yaskawa (unten re.). „Die Realisierung des Projekts war dank der erprobten Zusammenarbeit mit dem VIPA-Team, dessen umfassender Unterstützung und Liefertreue rasch möglich“, lobt der Automatisierungsexperte Szabolcs Hoó, und ergänzt: „Mit dem YaskawaPortfolio und den Premium-Umrichtern daraus ist eine optimal Systemauslegung möglich. Daher werden wir auch bei künftigen Projekten den Vorteil, alles aus einer Hand zu beziehen, nutzen.“ (TR) Pflegen eine langjährige Partnerschaft: ProgData-Geschäftsführer Szabolcs Hoó (re.) und Ing. Martin Zöchling, Geschäftsführer von VIPA Elektronik-Systeme in Wien. 22 dern“, erläutert Szabolcs Hoó. Zwischen allen Behälterstationen werden die flüssigen Lackbestandteile kontinuierlich zirkuliert. In den Behältern werden sie permanent gerührt und von Bläschen befreit (vakuumiert). Das komplette Rohrsystem beinhaltet abschnittsweise individuelle Temperaturre- Zum Autor: Ing. Helmut Mitteregger ist freier Fachjournalist sowie PR-Berater und hat diesen Beitrag im Auftrag von VIPA Elektronik-Systeme geschrieben. INFOLINKs: www.vipa.at www.mono-group.com www.progdata.hu AUSTROMATISIERUNG Fotos: Mono Group, VIPA Elektronik-Systeme; Erfolgreiche österreichisch-ungarische Kooperation 03_23_0215_austro 19.03.15 22:16 Seite 23 24_38_0215_austro 19.03.15 20:53 Seite 24 P Praxisreport I STEUERUNGSTECHNIK Wie sich zentrale Datenhaltung mit PC-basierter Steuerungstechnik und durchgängiger Kommunikation bis zum ERP-System beim Verpacken von Mikrobatterien bewährt Knopfzellen fehlerfrei verpacken Bei hohen Stückzahlen und zahlreichen Verpackungsvarianten fehlerfrei und flexibel verpacken – das hat der Batteriehersteller Varta Microbattery mit einer zentralen Datenhaltung erreicht. Die Grundlage für diese durchgängige Informationsübertragung von den Blisterverpackungsmaschinen für Mikrobatterien bis hin zum ERP-System wurde mit der Einführung der offenen, PC-basierten Steuerungstechnik von Beckhoff geschaffen. Von Stefan Ziegler arta Microbattery ist Spezialist für die Herstellung von Mikrobatterien, d.h. von Batterien mit einer Höhe kleiner als AA (Mignon) und einem Durchmesser unter Baugröße C (Baby). Den größten Anteil machen die sogenannten Knopfzellen aus, und hier vor allem die Zink-LuftZellen für Hörgeräte, die das deutsche Unternehmen mit einer Stückzahl von über 700 Mio. weltweit führend anbietet. Die Verpackungstechnik der Varta-Mikrobatterien ist einerseits geprägt von der Vielzahl an unterschiedlichen Größen bzw. Bauformen und muss andererseits den individuellen Anforderungen der zahlreichen Kunden gerecht werden. Die Kundenwünsche reichen von der individuellen Verpackungsge- V 24 staltung auch bei kleinen Losgrößen bis hin zu Blisterkarten von Standardprodukten mit einem jährlich zu aktualisierenden Verfallsdatum. Die größte Herausforderung für eine solch flexible Verpackungstechnik liegt in der Vermeidung von falsch bedruckten Blisterverpackungen, also in der fehlerfreien Zuordnung der Auftragsdaten zum jeweiligen Packaging-Prozess. Offene PC-basierte Steuerungstechnik Bei der Automatisierung seiner Anlagen setzt Varta Microbattery bereits seit 2002 auf PC-baiserte Steuerungstechnik von Beckhoff. Neben zahlreichen Ethercat-Klemmen, Die Blisterverpackung der Mikrobatterien: Individualisierung ist heutzutage selbst bei kleineren Stückzahlen gefordert. AUSTROMATISIERUNG 24_38_0215_austro 19.03.15 20:53 Seite 25 Servoantrieben vom Typ »AX5203« und »C6640«-Schaltschrank-PCs schätzen die Techniker insbesondere die Automatisierungssoftware »Twincat«. Simon Ziegler, Production-Engineer bei Varta Microbattery, begründet: „Die Software »Twincat« bietet mit ihrer Offenheit so viele Vorteile, dass wir zu Beginn teilweise sogar die traditionelle SPS um eine BeckhoffSteuerung ergänzt haben, um insbesondere eine effiziente und sichere Datenkommunikation mit den Druckern umsetzen zu können. Mit dem Aufbau des entsprechenden softwaretechnischen Know-hows sind dann auch die Die Knopfzellen werden vor dem Einlegen in die Blisterverpackung vereinzelt. Ideen zur weitergehenden Datendurchgängigkeit bis hin zur Visualisierung und ERP-Anbindung entstanden.“ Lean Production Manager Klaus Schöbel ergänzt: „Die PC-basierte Steuerungstechnik zeichnet sich neben ihrer Leistungsfähigkeit in besonderem Maße durch die hervorragenden Kommunikationsfähigkeiten nach außen hin aus, in unserem Falle vor allem über Standard-TCP/IP. Die Integrationsmöglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind für uns am wichtigsten.“ Bevor die zentrale Datenhaltung realisiert wurde, stand lediglich eine separate, per CAN-Bus angebundene Datenbank zur Verfü- AUSTROMATISIERUNG gung, um die Drucker mit Informationen zu versorgen. Dies war – so Klaus Schöbel – damals zwar Stand der Technik, aber hinsichtlich der Datenübertragung sehr aufwändig und nicht mit dem ERP-System zu verbinden: „Anfangs ging es nur darum, die Problematik mit dem von der Verpackungsmaschine und dem ERP-System komplett unabhängigen Drucksystem zu lösen. Allerdings wurden die zugehörigen Auftragsdaten damals vom Bedienpersonal über Folientastaturen eingegeben – mit entsprechend vielen Fehlern. Die Folge war, dass immer wieder ganze Produktionsrei- hen aus- bzw. umgepackt werden mussten. Um das zu verhindern, war eine Verknüpfung zwischen Auftrag und Druckdaten unerlässlich. Und mit der offenen Beckhoff-Steuerungstechnik war das dann kein Problem mehr, denn die Daten ließen sich direkt über Ethernet aus unserem damals noch recht kleinen Software-ERP-Interface aufrufen. Dieses Interface lief auf jeder Maschine als lokale Anwendung im Hintergrund ab, sodass die Daten über eine Klassifizierung im ERP-System fehlerfrei verheiratet mit der jeweiligen Artikelnummer und damit als korrektes Etikett an den Drucker geschickt wurden.“ Zentrales Interface verbindet Steuerungs- und ERP-Daten Inzwischen läuft das ERP-Interface von Varta Microbattery als Multithreading-Anwendung zentral ab, um mehrere Teilnehmer bzw. Clients gleichzeitig zu bedienen. Wird nun ein » 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 26 P Praxisreport I STEUERUNGSTECHNIK Auftrag an der Anlage eingescannt, stehen direkt alle notwendigen Informationen an der Verpackungslinie zur Verfügung. Neben der Vermeidung von Fehleingaben führt dies auch zu deutlich effizienteren Verpackungsprozessen, wie Klaus Schöbel erläutert: „Bei mehr oder weniger gleich gebliebenen Losgrößen konnten wir in den vergangenen fünf Jahren unseren Ausstoß nahezu verdreifachen. Dazu gehört ei- face zurückgeschickt. Grundgedanke ist hierbei laut Klaus Schöbel eine wirklich offene Kommunikation, sodass es keine Rolle spielt, ob die Steuerungsinformationen an die SQL-Datenbank, einen Drucker oder das ERP-System übertragen werden. Interessant – so Simon Ziegler – sei auch der nächste Schritt, der sich derzeit in der Umsetzung befindet: „Ein neues System für die Visualisierung und Betriebsdatenerfassung soll ebenfalls dieses Datenübertragungsprotokoll nutzen. Aus Sicht der Steuerung gibt es dann als einzige Schnittstelle nur noch das ERPInterface, das die Informationen an die entsprechenden Stellen weiterleitet bzw. von dort sammelt und an die Steuerung schickt. Im Interface selbst werden die Codierungen berechnet, basierend auf der in der SQL-Datenbank hinterlegten Codierungsart. Und das ERP-System liefert Links: Die zentrale Datenhaltung ermöglicht detaillierte Effizienzanalysen, z.B. über einen 24-Stunden-Verlauf der Produktions- und Stillstandzeiten. Klaus Schöbel (li.) und Simon Ziegler (re.) von Varta Microbattery sparen gegenüber Ulrich Vogel vom Beckhoff-Vertriebsbüro Crailsheim/Deutschland nicht mit Lob: „Die PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff zeichnet sich neben ihrer Leistungsfähigkeit in besonderem Maße durch die hervorragenden Kommunikationsfähigkeiten aus.“ ne entsprechend häufige Maschinenumrüstung, im letzten Jahr waren es alleine auf unseren drei Hauptverpackungslinien 2.800 Rüstvorgänge. Ohne eine durchgängige Kommunikation von der Steuerungstechnik bis hin zum ERPSystem wäre diese Leistungssteigerung nicht möglich gewesen.“ Die Datenkommunikation mit dem ERP-Interface Aufgrund der vielen spezifischen Anforderungen, z.B. hinsichtlich der aufwändigen Berechnung der Blisterkarten-Codierung mit Mindesthaltbarkeitsdatum, Batch-Code usw., hat Varta Microbattery für das ERP-Interface eine eigene Lösung entwickelt. Diese basiert auf einer doppelten Verschlüsselung in Hexadezimal-Code, sodass sich die zu übertragenden Daten mit nur 16 Zeichen darstellen und im Protokoll auf einfache Weise von den Sonder- bzw. Steuerzeichen trennen lassen. Die Abbildung der Daten ist im »Twincat TCP/IP«-Server implementiert. Der Datenstring wird einfach von der Steuerung umgewandelt, verarbeitet und als Ergebnis über den »Twincat TCP/IP«-Server direkt an das ERP-Inter- 26 Die Beckhoff-Steuerungstechnik: hier der SchaltschrankIndustrie-PC »C6640«, der über den »Twincat TCP/IP«-Server direkt mit dem ERP-Interface kommuniziert. Zum Autor: Stefan Ziegler ist Marketing Communications Manager bei Beckhoff Automation in Deutschland. INFOLINKs: www.beckhoff.at w w w. va r t a - m i c r o b a t te r y . c o m AUSTROMATISIERUNG Fotos: Varta Microbattery, Beckhoff; über die Klassifizierung der jeweiligen Materialnummer alle notwendigen Informationen wie Stückzahlen, Grafiken, EAN (European Article Number) und sogar das passende Kameraprogramm. Per Auftragsscan vor Ort ist die Anlage somit möglichst weit umgerüstet, von der Steuerungstechnik bis hin zu der für die jeweilige Etikettenfarbe optimalen Beleuchtungseinstellung. Weiters können beispielsweise Maschinenzeiten erfasst und Zugriffsberechtigungen zur Anlagensteuerung geregelt werden.“ Klaus Schöbel ergänzt dazu: „»Twincat« überträgt außerdem alle Informationen für eine OEE-Analyse. Dazu werden die erforderlichen Daten, wie Stör- und Warnmeldungen, zu mehreren Zeitpunkten gesammelt und als Datenpaket an das ERP-Interface geschickt. Das Übertragungsprotokoll kann also problemlos auch längere Da(TR) tenstreams verarbeiten.“ 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 27 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 28 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Kompaktsteuerung für den mittleren Leistungsbedarf Huawei steigt in den heimischen USV-Markt ein Die USV-Anlagen des chinesischen Herstellers zeichnen sich laut eigenen Angaben insbesondere durch ihre hohen Wirkungsgrade und eine intelligente Modulabschaltung aus Die Geräte sind in Österreich seit Kurzem bei KESS Power Solutions erhältlich. Im Rahmen der Kooperation übernimmt KESS Power Solutions auch den Installationsund Wartungsservice der Huawei-USV-Anlagen. www.kess.at INTRO Bachmann launcht neue Visualisierungsgeräte » Mit der »Modicon M221« bringt Schneider Electric das neue EinstiegsModell seiner »Modicon«-Steuerungsfamilie auf den Markt. Sie überrascht mit in dieser Klasse ungewöhnlichem Leistungssowie Schnittstellenangebot und bietet hohe Modularität. Die Steuerung ist außer in der Standard-Bauform auch im besonders kompakten Book-Format verfügbar. Durch ihre Ethernet-Schnittstelle trägt sie dem Trend zur Integration einfacher Anwendungen in moderne Kommunikationslösungen Rechnung. Darüber hinaus umfasst die Basisausstattung Mini-USB für die Programmierung sowie eine serielle Schnittstelle. Zu den Standard-Schnittstellen zählt auch die integrierte Puls-/Richtungsschnittstelle. Sie erlaubt den Anschluss von bis zu zwei Servoverstärkern der »Lexium«-Reihe (oder von Third Party-Produkten), ohne Aufbau eines Feldbus-Netzwerks. Details wie der fest integrierte Netzschalter oder ein optional erhältliches, einfaches und per Kabel an die serielle Schnittstelle der Steuerung anschließbares Bedienterminal senken den Installationsbedarf. Im StandardFormat sind 24 I/O-Klemmen integriert, beim Book-Format 16 Klemmen. Beide Formate können durch das speziell für alle Typen der neuen Steuerungs-Reihe entwickelte »Modicon 3-I/O«-System flexibel und feingranular erweitert werden. Bis zu vierzehn Module sind werkzeuglos an die Steuerungen anreihbar, die Steckkontakte der Module koppeln diese beim Einrasten an die 24 VDC-Versorgung und den integrierten, extrem schnellen Erweiterungsbus an. www.schneider-electric.at Handmessgerät »schnüffelt« nun auch CO 2 -Konzentration Seit Kurzem ist für das Handmessgerät »Omniport 30« von E+E Elektronik ein CO2-Messfühler mit einem Messbereich von 0–2.000/5.000/10.000 ppm erhältlich. Damit kann das Gerät z.B. für die Raumluftüberwachung oder zur CO2-Leckageortung eingesetzt werden. Weitere E+E-Messfühler für Feuchte, Temperatur und Luftgeschwindigkeit sowie der integrierte Luftdrucksensor machen das »Omniport 30« zu einem universell einsetzbaren Messgerät für eine Vielzahl von Anwendungen. www.epluse.com 28 Distanziert und leistungsstark Der Schaltschrank-PC »PC 400« von Sigmatek im kompakten Buchformat ist mit »HMI-Link« ausgestattet: Neben Standard-Bedieneinheiten sind so auch abgesetzte Panellösungen – bis zu 100 m Distanz – möglich. Die »HMI-Link«-Technologie macht es möglich, mit nur einem Standard-Cat5e-Kabel Ethernet, USB, Video- und Audio-Signale verlustfrei zwischen PC im Schaltschrank und Bedieneinheit zu übertragen (Full HD) – und das auf bis zu 100 m Distanz. Der leistungsstarke PC ist für einen 24/7-Dauerbetrieb bei voller CPU-Auslastung konzipiert und unterstützt alle gängigen Betriebssysteme. Mit dem integrierten »Haswell«-Grafikchip von Intel punktet der PC speziell bei komplexen Bedien- und Visualisierungsapplikationen. Zusätzlich verfügt er über einen 2,7-GHz-»Celeron«-Dual-Core-Prozessor von Intel, 4 GB Arbeitsspeicher (DDR3-RAM), eine Solid State Disk und zahlreiche Schnittstellen: 2x Gigabit-Ethernet, 6x USB 2.0, 2x USB 3.0, 2x PS/2 für Tastatur bzw. Maus und je 1 Schnittstelle für RS232, Audio, DVI und Displayport. Der Schaltschrank-PC mit kompakten Maßen von 80 x 224 x 193 mm ist dank frontseitiger Anschlüsse und Steckplätze auch servicefreundlich. www.sigmatek.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Bachmann, Schneider Electric, Sigmatek, E+E Elektronik, Micro-Epsilon, Igus; Brillant, schnell, störungsfrei, robust, effizient – diese Eigenschaften verspricht der Vorarlberger Hersteller für seine HMI-Systeme der nächsten Generation, mit denen er alle Anforderungen an das Bedienen und Beobachten von komplexen Anlagen im industriellen Umfeld erfüllen will. Das neue Web-Terminal »OT1200«, der Panel-PC »OT1200« und die neue Remote-Serie bestehend aus »BPC1500«, »DD1500«, »DF1500«-Geräten decken gemeinsam ein breites Einsatzfeld in verschiedensten Leistungsklassen ab. www.bachmann.info 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 29 Kundenspezifisch konfiguriert Die magneto-induktiven Wegsensoren der Serien »mainSensor MDS-40-MK« und »LP« von Micro-Epsilon können aus mehreren Optionen individuell konfiguriert werden. Vier vorkonfigurierte Vorzugstypen der Serie »MDS-40MK« bieten verschiedene Stecker-, Versorgungs- und Ausgangsarten. Für Serien ab 200 Stück können diese Parameter und die Schutzart kundenspezifisch konfiguriert werden. Bei der Serie »MDS-40-LP« lässst sich stückzahlenabhängig die Leiterplattenausführung auf die Einbausituation und weitere Anforderungen anpassen. Bei beiden Serien sind Messbereiche über verschiedene Magnettypen für das Target und die Messanordnungen wählbar. »mainSensor« vereint mit seinem Messprinzip die Vorteile von induktiven Sensoren und Magnetsensoren. Durch verschieden starke Magnete können Messbereiche bis zu 55 mm realisiert werden. Um den Messbereich der Abstandssensoren einzustellen, wird lediglich der Magnet getauscht. Das magneto-induktive Messprinzip eignet sich für industrielle Applikationen, bei denen ein großer Messbereich zu niedrigen Kosten bei großen Stückzahlen entscheidend ist. www.micro-epsilon.de Energieführungssystem komplett aus Kunststoff »guidelok slimline P« (»GLSL-P«) von igus ist – weil aus Kunststoff – besonders leicht, einfach zu montieren und wurde für hängende Energieketten-Anwendungen entwickelt. Das Energieführungssystem benötigt keinen geschlossenen Rinnenkanal oder andere aufwändige Einhausungen und hält das Energiekettensystem so bei Gassenfahrten in der Bahn. Stattdessen werden lediglich alle zwei Meter leichte Kunststoffsegmente montiert. Das spart bis zu 80% Rinnenkosten und zusätzlich Gewicht gegenüber der bisherigen Metallvariante und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten und Beschleunigungen. Auch Vibrationen können besser absorbiert werden. Die Montage erfolgt werkzeuglos: Die Führungsschienen werden einfach in die Kunststoffsegmente des »GLSL-P« eingesteckt. Zwei automatisch betätigte Wippen in den Segmenten fixieren die Energiekette und sorgen für einen leisen, ruhigen Lauf. Fährt die Kette im Radius durch das Segment, wird die Wippe aktiviert und die Energiekette fixiert. Ergänzt werden die innovativen Verriegelungshebel durch offene Leitschienen aus verstärktem Kunststoff zwischen den Segmenten. www.igus.at AUSTROMATISIERUNG 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 30 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Schutz auf kleinstem Raum »DehnConnect DCO SD2« von Dehn schützt mit einer Baubreite von nur 6 mm zwei Adern wirksam vor Überspannungen. Das Gerät lässt sich einfach auf einer Hutschiene einrasten. Die Erdung erfolgt dann automatisch über den Tragfuß. Zusätzlich lässt sich der Potenzialausgleich zum Endgerät über die integrierte Erdanschlussklemme herstellen. Für Wartungsarbeiten an der Anlage kann mittels integriertem, steckbarem Funktionsmodul der Signalkreis einfach unterbrochen werden. Durch die geringen Abmessungen ist der »DehnConnect« auch bei kleinem Platzangebot sehr gut einsetzbar. www.dehn.at Schnittstelle für Absolutwertgeber integriert Das dezentrale Feldbus I/O-System »TB20« von Systeme Helmholz (ÖV: Buxbaum Automation) bietet mit dem Synchronous Serial Interface (SSI) nun eine Schnittstelle für Absolutwertgeber. Für die Datenübertragung werden lediglich zwei Leitungspaare benötigt: Eines für den Takt, eines für die Daten. Hardwareseitig ist die Schnittstelle als Punkt-zu-Punkt Verbindung gemäß dem Standard RS422 ausgeführt. Eine komplette galvanische Trennung über Optokoppler vermeidet Erdschleifen. Das »TB20« SSI-Geber-Interface ermöglicht den Anschluss eines SSI-Gebers mit bis zu 2 MHz Übertragungsrate, die Anzahl der Datenbits ist einstellbar. Der Datenwert kann wahlweise im Gray-Code oder im Binärcode vorliegen und zusätzlich normiert werden, um nur positionsrelevante Bits zu übertragen. Optional sind die Auswertung eines Paritätsbits (zur Prüfung der Datenintegrität) sowie die Übertragung von Sonderbits für zusätzliche Informationen. Ein digitaler 24-V-Eingang kann als Latchfunktion parametriert werden. Zwei parametrierbare Vergleicher erleichtern die schnelle Erkennung von Positionen im SPS-Programm. Neben dem Geberwert sind auch alle relevanten Statusinformationen des Geber-Interfaces im SPS-Eingangsabbild sichtbar. Klein und durchflussstark Das kompakte Einzelventil »VUVG« und die feldbusfähige Ventilinsel »VTUG« sind Teil der »VG«-Familie von Festo – beide sind weltweit einheitlich und schnell verfügbar. Die Ventilinsel »VTUG« ist in verschiedensten Ausführungen bis hin zur Variante für den Schaltschrankeinbau verfügbar. Mit bis zu 24 Ventilplätzen sind Vakuum und Druck sowie unterschiedliche Druckzonen möglich. Alle gängigen Feldbusse lassen sich dank einer modularen elektrischen Anschlussleiste mit wenigen Handgriffen anschließen und tauschen. Eine Neukonfiguration der Ventilinsel ist dabei nicht notwendig. Der Feldbusknoten wird einfach auf die Ventilinsel aufgeschraubt – interessant auch für Maschinenbauer, die ihre Anlagen in Modulbauweise anbieten. Mit dem Busknotenmodul »CTEU« sind feldbusfähige Ventilinseln zum Preis von Multipollösungen möglich. Damit erschließt das Busknotenmodul der Ventilinsel kostengünstig die weite Welt der Feldbusprotokolle – hilfreiche Diagnosefunktionen inklusive. www.festo.at 30 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Dehn+Söhne, Systeme Helmholz, Festo, ABB, Lütze; www.myautomation.at 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 31 Werkzeugmaschinen schnell und flexibel bedienen Die Automatisierungslösung »FlexMT« von ABB ermöglicht eine höhere Auslastung von Werkzeugmaschinen und wird komplett mit einer Robotersteuerung in einem integrierten Steuerungsschrank geliefert. Die roboterbasierte Lösung ist in zwei Varianten erhältlich: »FlexMT 20« kommt inklusive Roboter »IRB 260020/1.65« mit 20 kg Handhabungskapazität und 1,65 m Reichweite, zur Variante »FlexMT 60« gehört Roboter »IRB 4600-60/2.05« mit 60 kg Handhabungskapazität und 2,05 m Reichweite. Die Lösung eignet sich sowohl für die Produktion kleiner als auch großer Stückzahlen verschiedenster Teile und ist mit einem Zwei- oder Drei-Finger-Greifer, einer Schublade zur Probenentnahme und sechs standardmäßigen Plug-&-Play-Optionen erhältlich. Dazu gehören zwei separate Entgratwerkzeuge, eine Zentrierstation, eine Markiereinheit, eine Druckluft-Reinigungsbox, eine Wendestation und Erweiterungselemente. Mit »FlexMT« kann die Gesamtauslastung auf bis zu 90% gesteigert werden (manuell bediente Werkzeugmaschinen erreichen etwa eine Auslastung von 50%). Dank des integrierten Bildverarbeitungssystems und der Anbindung über die jeweilige Maschinenschnittstelle können mit »FlexMT« traditionelle Werkzeugmaschinen wie Horizontal- und Vertikaldrehmaschinen, Bearbeitungszentren sowie fünfachsige Maschinen und Schleifer be- und entladen werden. www.abb.at Hybrid-Servo-Leitung Eine neue Variante der für den ständig bewegten Einsatz in der Schleppkette konzipierten »Superflex«-Leitung von Lütze ist nun zur digitalen Schnittstelle »HiperfaceDSL« von Sick kompatibel. »Superflex Plus M (C) Pur Hybrid Servo 0.6/1kV« ist als Hybrid-Servo-Leitung konzipiert und besteht aus drei Elementen: Der Stromversorgung, dem separat geschirmten Motor-Bremspaar und dem separat geschirmten Datenpaar zur digitalen Datenübertragung. Die Leitung garantiert einen problemlosen Funktionserhalt des Motors in bewegten Anwendungen, da die Elemente in der Leitung während der Bewegung in ihrer Position bleiben. Eine entsprechende Schirmung verhindert elektrische Störungen zwischen der Stromversorgung und dem Datenpaar. Lütze bietet die neue Leitung auch fertig konfektioniert an. Die Integration des Encoder-Feedbacks mit der Energieübertragung ist bei Servomotoren ein neuer Trend. Der wesentliche Vorteil liegt hierbei in der Anschlusstechnik, da man mit nur einer Leitung und einem Stecker je Ende die Verbindung herstellen kann. Durch den Wegfall der separaten Anschlussleitung zur Datenübertragung wird nicht nur Material gespart, sondern auch eine Fehlerquelle eliminiert und der Installationsaufwand verringert. www.luetze.at AUSTROMATISIERUNG 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 32 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN CPUs mit integrierten Technologie-Funktionen Leistungsstarke Kompakte Mit zwei Controllern in besonders kompakter Bauform erweitert Siemens das Portfolio der »Advanced Controller« seiner »Simatic S7-1500«-Familie. »S7-1511C« und »S7-1512C« vereinen CPU samt Front-Display sowie Ein- und Ausgänge in einem Gehäuse. Durch den platzsparenden Aufbau ist die »S7-1511C«-CPU mit 32 digitalen I/O-Ports nur 85 mm und die »S7-1512C« mit 64 digitalen I/OAnschlüssen 110 mm breit. Bei Bedarf lassen sich beide Modelle über Signalbaugruppen um zusätzliche Anschlüsse erweitern. Wichtige Technologie-Funktionen wie Zählen, Messen und Positionieren sind bereits in der Hardware integriert. Die neuen Siemens-Steuerungen eignen sich vor allem für kompakte Konstruktionen wie etwa im Serienmaschinenbau. Die » S7-1511C« verfügt über eine Bitperformance von 60 ns und die etwas größere »S7-1512C« liegt bei einer Bitperformance von 48 ns. Anwender profitieren gerade beim Umstieg von älteren Controller-Generationen somit vom großen Funktionsumfang der leistungsstarken Hardware. Für die Netzwerk-Einbindung bieten beide Modelle jeweils einen Profinet-Anschluss mit zwei Ports sowie einen integrierten Webserver. Das Engineering erfolgt wie gewohnt über das »TIA-Portal«. Die aktuelle Version V13 bietet leistungsfähige Funktionen wie etwa das Variantenmanagement. Mit automatischer Adressanpassung sowie dem Optionenhandling – zentral, dezentral und im Netzwerk – ergeben sich für Maschinenbauer neue Möglichkeiten, Maschinen in modularer und erweiterbarer Form zu konstruieren. Weitere Vorteile sind Einsparpotenziale bei der Erstellung, Inbetriebnahme und Dokumentation der Maschinen. Gemeinsam mit den neuen Kompakt-CPUs stehen mittlerweile insgesamt vierzehn »S7-1500«-Zentralbaugruppen (sechs davon mit Safety Integrated) für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche zur Verfügung – von der kleinen Serienmaschine bis zur komplexen Anlage mit hohen Anforderungen an Geschwindigkeit und Deterministik. Darüber hinaus wurde zur vorjährigen Fachmesse »SPS IPC Drives« erstmals ein Software-Controller auf Basis der »S7-1500« für die PC-basierte Auto(r.PA./TR) matisierung vorgestellt. www.siemens.com/simatic-controller Lastwiderstände für vielfältige Anwendungen Variable Bauhöhen und Einschubtiefen bieten gute Kompatibilität zu allen gängigen 19-ZollRacks. Gleichzeitig kann durch den Einsatz verschiedener Schalter, Stufenzahlen und Anzeigegeräte gezielt auf die Anforderungen der jeweiligen Anwendung eingegangen werden. Durch die Kombination mehrerer Module kann die Gesamtleistung zudem einfach aufgestockt werden. Um die thermische Beeinflussung im Rack benachbarter Geräte zu minimieren, verhindert der innere Aufbau direkte Wärmeabstrahlung nach oben und unten. Integrierte Lüfter auf der Frontplatte dienen der gezielten horizontalen Wärmeabfuhr an der Rückseite des Geräts. Minimal induktiv ausgeführte Widerstandselemente reduzieren zu- 32 Widerstand im 19“-Format sätzlich die elektromagnetische Belastung und Geräuschentwicklung. Das Widerstandgerät ist mit nur 4 Höheneinheiten und einer Einschubtiefe von ca. 354 mm sehr kompakt. Eine Kombination von drei Widerstandsgruppen liefert an 230 VAC, 50 Hz eine Gesamtleistung von 3 kW, mit beleuchteten Kippschaltern kann die Leistung in 500-W-Stufen angepasst werden. Jede AUSTROMATISIERUNG Gruppe wird bequem mit einem C14-Kaltgerätestecker angeschlossen. Um eine sichere und fehlerlose Bedienung zu gewährleisten, gibt ein Hauptschalter die Laststufen frei und steuert den jeweiligen Lüfter, der ebenfalls durch die (r.PA./TR) geprüfte Quelle gespeist wird. www.frizlen.com Fotos: Siemens, Frizlen; Ob als Prüf- und Lastwiderstand von Spannungsquellen oder zur thermischen und elektrischen Simulation von Servern: Der neue 19-“-Lastwiderstand von Frizlen ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen und es ist noch dazu gut aufgeräumt – im 19“-Rack. 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 33 PDA-Lösung für Prozessleitsystem B&R erweitert sein Prozessleitsystem »Aprol« um ein Lösungspaket für PDA (Process Data Aqcuisition), das als gebrauchsfertige Einzellösung oder integriert in ein bestehendes »Aprol«-System verwendet werden kann. »Aprol PDA« verfügt über einen PDA-Browser, PDA-Bausteine und ein PDA-Visualisierungselement. Die zentrale Datenerfassung ermöglicht eine übergreifende Online-Performancekontrolle und visuelle Übersichtsdarstellungen. Das System verfügt außerdem über eine leistungsfähige Langzeitarchivierung, liefert flexible Reports mit integrierten Analysefunktionen und kann stetige Daten, Alarme und Ereignisse kombiniert darstellen. Mit dem »VNC Viewer« können mehrere Maschinen-Visualisierungen – unabhängig von der jeweiligen Plattform – gleichzeitig und beliebig skaliert auf einer Prozessgrafik dargestellt werden. Darüber hinaus ermöglicht ein Web-Widget die Einbettung von Webseiten, zum Beispiel für HTML5-basierte Visualisierungen, IP-Kameras und Business-Intelligence-Berichte. www.br-automation.com Erspart Abluftleitung Fotos: SMS, B&R; SMC hat mit seiner »SFE«-Serie eine Filter-Schalldämpfer-Einheit für Reinraumanwendungen entwickelt, die Abluft direkt in Reinräume ablässt und separate Abluftleitungen überflüssig macht. Bei »SFE« integriert der PneumatikHersteller Filter und Schalldämpfer in einem Element. Damit lässt sich Abluft unmittelbar in Reinräume entlüften, es sind keine zusätzlichen Abluftleitungen nach außen mehr nötig. Die Filter-Schalldämpfer-Einheit spart somit Platz, Kosten und Montageaufwand. Die »SFE«-Serie zeichnet sich durch ihre präzise Filtration mit einem hohen Filtrationsgrad von 99,99% aus – geeignet für die ISO-Reinraumklasse 4. Die integrierte Schalldämpferfunktion reduziert zudem den Geräuschpegel um mindestens 30 dB (A). Die Filter-Schalldämpfer sind RoHS-konform und verfügen über einen breiten Durchflussbereich zwischen 3 l/min und 200 l/min (ANR). Als Montagevarianten wählbar sind Außengewinde, Einsteckvariante oder integrierte Steckverbindung. Eingesetzt wird die Lösung vor allem in Reinraumumgebungen in der Halbleiterindustrie oder der Medizintechnik. www.smc.at AUSTROMATISIERUNG 24_38_0215_austro 19.03.15 20:54 Seite 34 T Technik pur I ENGINEERING Nachgefragt bei Christoph Trappl, Manager International Applications von B&R Wie sparen Sie 67% Entwicklungszeit? Mit dem Launch von »mapp Technology« hat B&R auf der vorjährigen Messe »SPS IPC Drives« für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt. Das Kürzel »mapp« steht für »modular application« und betitelt fertig programmierte modulare Softwarebausteine, die der oberösterreichische Automatisierungshersteller Anwendern des »Automation Studios« zur Verfügung stellt. Das soll die Entwicklung neuer Anwenderprogramme vereinfachen, weil Basis-Funktionen nicht immer wieder neu programmiert werden müssen. B&R bewirbt seine neue Technologie mit der Reduzierung der Entwicklungszeit von Anwendungssoftware um durchschnittlich 67% und verkündete in dem Zusammenhang gar eine Revolution der Automationssoftware. Christoph Trappl erklärt im Interview, wie sich »mapp« in der Praxis bewährt. Austromatisierung: Herr Trappl, eine Verkürzung der Software-Entwicklungszeit um 67% klingt beeindruckend. Wie kommen Sie auf diese Zahl? Christoph Trappl: Es sind durchschnittlich 67%, das heißt, die Ersparnis kann im Einzelfall sogar noch höher liegen. Bei den 67% handelt „Bei einem Benchmark des LIAM-Instituts wurden mit »mapp« 83% des Source Codes eingespart.“ es sich um einen objektiv gemessenen Wert. Das unabhängige LIAM-Institut hat einen Benchmark durchgeführt, bei dem dieselben Programmierer eine Fliegende Säge zuerst mit »mapp« und dann mit Standardfunktionen nach IEC 61131 und PLCopen programmiert haben – inklusive Rezeptsystem, Datenmanagement Achskopplungen über Kurvenscheiben und Visualisierung. Zahlreiche Pilotapplikatio- 34 nen, zum Beispiel aus den Bereichen Verpackung, Metallbearbeitung, Kunststoff und Robotik, haben die Erfahrungen des Benchmarks bestätigt: Mit »mapp« verkürzt sich die Software-Entwicklungszeit um durchschnittlich zwei Drittel. Dass wir damit auf dem richtigen Weg sind, haben uns die Reaktionen auf und nach der Fachmesse »SPS IPC Drives« im November gezeigt: Die Kunden rennen uns die Türen ein. Austromatisierung: An welchen Stellen spart »mapp« die Zeit ein? Trappl: Aus Kundengesprächen wissen wir, dass bei der Entwicklung von Applikationssoftware ein Großteil der Entwicklungszeit und der Ressourcen in Basis-Funktionen investiert wird. Dazu gehören neben Motion-Funktionen unter anderem Rezeptverwaltung, User Management, Maschinendiagnose und vieles mehr. Wir sprechen dabei von 60 bis 80% des Aufwandes bei der Software-Entwicklung einer Maschine oder Anlage. Genau an dieser Stelle setzen wir mit »mapp Technology« an. Im Gegensatz zu Pro- dukten anderer Anbieter beschränkt sich »mapp« nicht nur auf Motion-Funktionen, daraus erklärt sich die massive Zeitersparnis beim Einsatz dieser neuen Technologie. Austromatisierung: Was heißt das konkret, wie funktionieren diese Komponenten in der Praxis? „Dass wir mit »mapp« am richtigen Weg sind, zeigen uns die Reaktionen: Die Kunden rennen uns die Türen ein.“ Trappl: Der Programmierer zieht die gewünschten »mapp«-Komponenten per Drag-and-drop in die Applikation, wo er sie anschließend grafisch konfiguriert. Die einzelnen Bausteine machen jedoch nur einen Teil von »mapp Technology« aus. Ein ganz entscheidender Bestandteil ist der sogenannte »mapp-Link«. Er sorgt dafür, dass die »mapp«-Komponenten benötigte Daten – » AUSTROMATISIERUNG 24_38_0215_austro 19.03.15 20:55 Seite 35 I ZUM THEMA So funktioniert die »mapp Technology« »mapp Technology« von B&R ist keine eigenständige Software, deren Bedienung erst erlernt werden muss. Vielmehr handelt es sich um einzelne Funktions-Bausteine, die nahtlos in B&R’s Engineering-Umgebung »Automation Studio« integriert sind. Jeder Anwender von »Automation Studio« kann daher die »mapp«-Bausteine umgehend verwenden. »mapp« dient als Werkzeugkasten, aus dem sich der Entwickler bedienen kann, um die Applikationen nach seinen Vorstellungen und den gegebenen Vorgaben zu entwickeln. Grundidee ist es, gekapselte Funktionen bereitzustellen. Beispielsweisweise lässt sich die Bewegung einer Achse mit einem einzelnen »mapp«-Modul einfach parametrieren. Der Entwickler braucht sich in den dahinterliegenden Code nicht einzuarbeiten, da er umfangreich getestet ist und sich ohne weiteren Aufwand in die B&R-Automatisierungssoftware »Automation Studio« einfügt. Auch komplexe Programmierungen sind einfach umzusetzen. Selbst- Mit »mapp« können sich Maschinen- und Anlagenbauer auf die Entwicklung der entscheidenden Maschinenfunktionen konzentrieren. Basisfunktionen müssen nicht programmiert werden, eine einfache Parametrierung reicht aus. verständlich entsprechen die Module gängigen Standards, wie der IEC 61131. Während bisher unzählige Funktionsblöcke kombiniert und programmiert werden mussten, reicht mit »mapp« ein einzelner Block für komplexe Bewegungsabläufe. Damit bleibt dem Entwickler mehr Zeit, die entscheidenden Funktionen der Maschine oder Anlage zu programmieren – B&R nennt mögliche Zeiteinsparungen von bis zu 67%! Das ist nicht nur für den einzelnen Programmierer von Vorteil. Die Zusammenarbeit im Team wird stark vereinfacht, da das Komplexitätsniveau der gesamten Applikationssoftware drastisch reduziert wird. »mapp« verspricht neben dem Gewinn bei der Entwicklungsgeschwindigkeit weiters eine leichtere Bedienung der Automatisierungssoftware. Der einfache Aufbau einer Applikation mit wenigen Elementen ist zudem bei der Funktionsanalyse hilfreich. Ferndiagnose und Wartung werden stark erleichtert. Mit dem integrierten webbasierten Diagnosetool kann das Instandhaltungsteam des Maschinenbauers oder des Endanwenders eine umfangreiche Diagnose durchführen, ohne dass Kenntnisse des zugrundeliegenden Automatisierungssystems nötig sind. Die Softwarebausteine basieren auf der Erfahrung von B&R mit hunderttausenden Automatisierungslösungen auf der ganze Welt. Sie sind vorab getestet, daher extrem zuverlässig und brauchen nicht von den Entwicklungsingenieuren des Maschinen- oder Anlagenbauers gewartet werden. Kundenspezifische Softwarefunktionen lassen sich ebenso nahtlos in die Anwendungssoftware integrieren. Die Liste der »mapp«-Bausteine wird laufend erweitert. Neue Module stehen jeweils per Update in »Automation Studio« zur Verfügung. INFOLINK: www.br-automation.com 24_38_0215_austro 19.03.15 20:55 Seite 36 T Technik pur I ENGINEERING I MESSETIPP Halle 9, Stand D28: B&R launcht 30 zusätzliche »mapp«-Komponenten Austromatisierung: Anforderungen an ein Rezeptsystem können aber doch – abhängig von der Maschinenapplikation – mitunter sehr unterschiedlich sein. Wie flexibel ist diese Rezeptkomponente von »mapp« dahingehend? Trappl: Durch den modularen Aufbau sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Eine kleine Lösung mit drei Variablen lässt sich genauso umsetzen wie eine komplexe Maschine mit 500 Variablen oder mehr. Auch dezentrale Software-Architekturen werden unterstützt. Ma- „Der Programmierer zieht die gewünschten »mapp«-Komponenten per Drag-and-drop in die Applikation.“ zum Beispiel Alarminformationen – automatisch austauschen. Da Glue Code weitestgehend vermieden wird, schrumpft der Quellcode beträchtlich: Im Benchmark des LIAMInstituts wurde mit »mapp Technology« 83% des Source Codes eingespart. Dadurch wird das Programm übersichtlicher und der Wartungsaufwand sinkt. Austromatisierung: Wie sieht ein »mapp«Baustein beispielsweise aus? Trappl: Praktisch jede Maschine braucht ein Rezeptsystem, lassen Sie uns also die entsprechende »mapp«-Komponente näher betrachten. »mapp« ist nach dem MVC-Prinzip (Anm. Red.: Model View Controller) aufgebaut. Daher sind Datenmodell, Darstellung und Steuerungsteil getrennt. Um ein minimales Rezeptsystem zum Laufen zu bringen, brauchen Sie zwei Elemente, die per Drag-and-Drop in die Applikation gezogen werden: Das Rezeptsystem selbst und das sogenannte RezeptView zur Anzeige der Daten. Die Elemente werden via »mappLink« automatisch verbunden. Ihr Rezeptsystem 36 schinenoptionen mit zusätzlichen Parametern lassen sich mit einem Mausklick aktivieren oder deaktivieren. Selbstverständlich sorgt »mappLink« auch für den Abgleich mit anderen relevanten »mapp«-Komponenten, zum Beispiel einem User-Management-System. Gängige Funktionen, wie Filtern und Sortieren, sind selbstverständlich im Rezeptsystem integriert. Rezepte können wahlweise als »CSV«- oder »XML«-Datei gespeichert werden. Eine Verschlüsselungsoption ist in der Entwicklung. Austromatisierung: Entwicklung ist ein gutes Stichwort – was steht am weiteren »mapp«-Fahrplan? Trappl: Zum Start von »mapp« im Herbst vorigen Jahres haben wir 70 »mapp«-Funktio- „Der Maschinenbauer kann mehr Ressourcen in die Umsetzung seines Prozesswissens stecken.“ Zur kommenden »Hannover Messe« bringt der oberösterreichische Hersteller in Summe 30 weitere Funktionen seiner »mapp Technology« auf den Markt, die sich nahtlos in das Engineering-System »Automation Studio« integrieren lassen. »mapp« verspricht nicht nur einen Gewinn bei der Entwicklungsgeschwindigkeit von Anwendungssoftware, sondern das Programm lässt sich dadurch auch leichter bedienen. Während bisher unzählige Funktionsblöcke kombiniert und programmiert werden müssen, reicht mit »mapp« ein einzelner Block für komplexe Bewegungsabläufe. Zudem wird die Zusammenarbeit im Team stark vereinfacht, weil sich das Komplexitätsniveau der gesamten Applikationssoftware drastisch reduziert. nen herausgebracht, die neben den BasisFunktionen zum Beispiel auch alle gängigen Achsbewegungen umfassen. Damit ist das Ende der Fahnenstange jedoch noch lange nicht erreicht, wir entwickeln kontinuierlich weitere Komponenten, die unseren Kunden das Engineering erleichtern werden. Zur kommenden »Hannover Messe« bringen wir weitere 30 Komponenten auf den Markt. Austromatisierung: Welche Auswirkungen erwarten Sie, wenn Ihre Kunden nun deutlich schneller entwickeln können? Trappl: In erster Linie können Maschinen schneller und kostengünstiger auf den Markt gebracht werden. Der Maschinenbauer kann die Zeitersparnis aber auch anders nutzen: Er kann mehr Ressourcen in die Umsetzung seines Prozesswissens stecken. Er kann sich darauf konzentrieren, seine Marktposition auszubauen. Im Fokus steht die Innovation. Austromatisierung: Danke für das Gespräch. AUSTROMATISIERUNG Fotos: B&R; ist einsatzfähig, ohne dass Sie eine einzige Zeile Code schreiben müssen. 24_38_0215_austro 19.03.15 20:55 Seite 37 I POINTIERT SERVIERT Running Power Gerhard ist ein begeisterter Jogger, fast täglich spult er bei jedem Wetter seinen Halbmarathon ab. Der Laufsport ist ein unverzichtbarer Teil seiner Lebensqualität geworden, manche seiner Freunde bezeichnen ihn deshalb als joggingsüchtig. Gerhards »Joggomanie« stößt nicht bei allen seinen Freunden auf Verständnis. »Zielloses Strampeln im Hamsterradl, sinnlose Kraft- und Energieverschwendung“, hört man hier häufig als Kritik. Vor allem der Vorwurf, ein Energievergeuder zu sein, wurmt Gerhard ziemlich. So ein stundenlanger Dauerlauf erfordert zweifellos ein enormes Maß an Energie. Energie, die im Laufe des Laufens nicht gänzlich zum Bewegen der Beine und der Füße Verwendung findet, ein Teil wird buchstäblich in die Luft gepufft. Forscher des bundesdeutschen Instituts für Mikround Informationstechnik der Hahn-SchickardGesellschaft tüftelten nun eine Lösung aus, mit der man beim Joggen elektrische Energie gewinnen kann. Mit Hilfe eines so genannten »Shock Harvesters« wird der Impuls beim Auftreten der Ferse genutzt, während der »Swing Harvester« die Schwungbewegung des Beines beim Gehen verwendet, um Energie zu erzeugen. Beide Geräte können in die Schuhsohle integriert werden und sind in der Lage, Kleingeräte am Körper eines Läufers mit Energie zu versorgen. Die Technik, die hinter dieser Entwicklung steckt, ist ähnlich der eines Stromgenerators: Die Bewegung eines Magneten in einer Spule induziert eine elektrische Leistung, die zur Speisung der »wearables« hergezogen werden kann. Diese Form der alternativen Energiegewinnung ist Gerhard regelrecht auf den Leib geschneidert. Schon bei den ersten Tests mit den genannten Harvestern produzierte der Laufsüchtige mehr elektrische Energie, als die Geräte an seinem Kör- per wie Schritt- und Pulsmesser, Handy oder mp3Player, benötigen. Daher sucht Gerhard nach einer praktikablen Möglichkeit, diese überschüssige Energie auf drahtlosem Wege in das Lichtnetz einzuspeisen (Hirngespinste dieser und ähnlicher Art sind bei Joggern, die im Zuge des Dauerlaufs in eine Art Trancezustand verfallen, durchaus keine Seltenheit). Damit nicht genug – Gerhards Visionen nähern sich schon dem nächsten CityMarathon, bei dem jeder Läufer Harvester-Schuhe tragen wird. Mit der von den Tausenden Teilnehmern erzeugten elektrischen Leistung könnte man dann locker alle Scheinwerfer, Würstelstände, die Fernsehkameras und Übertragungswägen versorgen, träumt Ihr Franz Maderbacher [email protected] 24_38_0215_austro 19.03.15 20:55 Seite 38 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Prototyp für neuartiges Rückspeisekonzept Bremsenergie rückspeisen Lenze arbeitet gemeinsam mit der deutschen Hochschule Ostwestfalen-Lippe an der Entwicklung einer Rückspeiseeinheit. Ziel ist es, genau die Bremsenergie in Mehrachsanwendungen, wie beispielsweise Regalbediengeräten in automatischen Warenlägern, effektiv zurückzuspeisen, die nach mechanischer Optimierung, bedarfsgerechter Antriebsauslegung und Energieaustausch im DC-Verbund noch übrig bleibt. Ein weiteres Einsatzgebiet sind horizontal arbeitende Einzelachsen, bei denen die bisher gebräuchlichen Rückspeiseeinheiten aufgrund der geringen Bremsenergie nicht wirtschaftlich waren. Hierzu zählen unter anderem Antriebe in der horizontalen Fördertechnik. Herzstück der neuen Rückspeiseeinheiten sind schnell schaltende Halbleiter aus Siliziumcarbid (SiC). Weil diese innovativen Bauteile dank des verwendeten High-Tech-Werkstoffes hohe Schaltfrequenzen ermöglichen, sind die Geräte nur halb so groß und schwer wie der aktuelle Stand der Technik. Die Geräte sollen sich im Vergleich zu Blockkommutierten Lösungen in der Hälfte der Zeit amortisieren. Ziel ist, je nach Energieverbrauch der Maschine eine Amortisationszeit von unter zwei Jahren zu erreichen. Das neue Rückspeisekonzept hat Lenze so entwickelt, dass die Geräte ohne Parametrierung oder Kommunikationsschnittstelle zum Einsatz kommen können. Die Installation erfolgt am Zwischenkreis des Umrichters oder, falls dieser nicht vorhanden ist, am Brems-Chopper-Anschluss. So kann die neue Technologie auch einfach in bestehende Anlagen nachgerüstet werden. Das System lässt sich sehr einfach durch Parallelschaltung in seiner Leistung skalieren. Der Prototyp der neuen Rückspeise-Lösung wurde auf der Fachmesse »SPS IPC Drives« Ende November vergangenen Jahres erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Durch die Trennung von Einspeise- und Rückspeisepfad können beide Zweige separat ausgelegt werden, was eine exakte Dimensionierung je nach Bedarf der Anlage ermöglicht. Die Rückspeiseeinheit ist skalierbar von 2 bis 48 kW und soll auf einfachste Weise, auch nachträglich, in bestehenden In(r.PA./TR) stallationen integrierbar sein. www.lenze.at SPS-Baureihenerweiterung VIPA stattet seine »300S«Baureihe aktuell nicht nur mit der bereits dritten Generation des »Speed7«-ASICs aus, sondern bietet neben Profibus- und Profinetauch Ethercat-Schnittstellen an. 38 Die neuen Ethercat-CPUs sind »VIPA 315-4EC12«, »VIPA 315-4EC32« und »VIPA 317-4EC12«. In Verbindung mit dem Ethercat-Manager ermöglicht es VIPA den Anwendern, dieses Bussystem nun auch in der »Step7«-Welt zu verwenden. Die ebenfalls »Step7«-programmierbaren ProfinetCPUs gibt es als Ausführungen »CPU 315SN/PN«, »CPU 315SN/PN ECO« sowie »CPU 317SN/PN«. Für die dezentrale Peripherie-Station »Slio« kündigt der Hersteller Ethercat-CPUs und Motion Controller-Einheiten noch für heuer an. Die »Simatic«-programmierbaren Zentralbaugruppen von VIPA arbeiten absolut deckungsgleich mit dem »S7-300/S7-400«-Befehlssatz von Siemens. Ein flexibles Speichermanagement deckt von 64 kB bis 8 MB alle denkbaren Anwendungsmöglichkeiten ab. Programm und Daten befinden sich in einem gemeinsamen Speicher, es ist kein Ladespeicher erforderlich. Eine steckbare MCC-Card ermöglicht Speicherkonfiguration sowie Projekt- und Datensicherung in PC- AUSTROMATISIERUNG kompatiblem Format. Profibus-DP-Master und Ethernet für PG-Kommunikation, Fernwartung und OP-Kommunikation sind immer an Bord. Zusätzlich kann ein Ethernet-CP direkt ins CPUGehäuse integriert werden. Der bekannte serielle Systembus der »S7-300«-Serie von Siemens wird vollständig unterstützt und ermöglicht die parallele Verwendung der »S7-300«-Baugruppen von Siemens und VIPA (auch im Mischbetrieb). Es können allerdings nicht nur acht, sondern bis zu 32 Module in einer Zeile angeschaltet werden. Alle wichtigen Zertifizierungen sind vorhanden. Der komplette »Step7«Befehlssatz wurde von einem unabhängigen Prüfinstitut in aufwendigen Testreihen geprüft. Ebenfalls bei VIPA erhältlich: Der zu den CPUs passende Profibus-Stecker »EasyConn« mit LED(r.PA./TR) Diagnose. www.vipa.at Fotos: Lenze, VIPA: Neue Features für schnelle CPUs 39_66_0215_austro 19.03.15 21:03 Seite 39 Die Trends im Schaltschrankbau A U S T R O M A T I S I E R U N G n at DAS FACHMAGAZIN Daten für mehr Wertschöpfung Wie Rittal am Weg zu »Industrie 4.0« die durchgängige Digitalisierung im Schaltschrankbau und das Zusammenwachsen von virtueller Planung mit realer Fertigung vorantreibt AUSTROMATISIERUNG SONDERTEIL 39_66_0215_austro 19.03.15 21:03 Seite 40 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Wie Rittal am Weg zu »Industrie 4.0« die durchgängige Digitalisierung im Schaltschrankbau und das Zusammenwachsen von virtueller Planung mit realer Fertigung vorantreibt Daten für mehr Wertschöpfung Der Schaltschrankbau, bei dem Unikatfertigung und manuelle Tätigkeiten heute noch die Regel sind, scheint das Paradebeispiel für »Industrie 4.0« zu sein. Als einer der ersten Systemlieferanten hat das Branchenprimus Rittal erkannt. Der Schaltschrankhersteller arbeitet daher schon seit Längerem gemeinsam mit den Schwesterunternehmen Eplan, Cideon und Kiesling im Firmenverbund der Friedhelm Loh Group intensiv an der Entwicklung neuer Datenschnittstellen und Software-Werkzeuge, die durchgängige Prozesse – vom digitalen Artikel bis zur automatisierten Fertigung – ermöglichen sowie bei der Auslegung der Schaltschranktechnik unterstützen. In kürzester Zeit lassen sich damit auf Basis von Schaltplänen zunächst virtuelle und in Folge reale Schaltschränke aufbauen, mit neuartigen automatisierten Maschinen bestücken und sogar verdrahten. Wie das in der Praxis konkret funktioniert, demonstriert Rittal im Rahmen der kommenden »Hannover Messe« gemeinsam mit Partnern auf einem eigenen Stand zu diesem Thema. 40 uch wenn die Visionen von »Industrie 4.0« sicher noch viele Jahre benötigen, bis sie in der produzierenden Industrie umgesetzt sind – in der vertikalen Wertschöpfungskette (vom Engineering bis zur Produktion) sind einige Ansätze dazu bereits in die Realität umgesetzt worden. So legt etwa Rittal bei seiner aktuellen Entwicklungsarbeit das Hauptaugenmerk darauf, den Engineering-Prozess in seiner Gesamtheit zu optimieren. Dazu sind ein ganzheitliches Produktdatenmodell und eine durchgängige Datenhaltung von der Planung über die Fertigung bis hin zur Inbetriebnahme Grundvoraussetzung. Gut, dass diese Kompetenzen sozusagen im eigenen Haus vorhanden sind. Denn mit dem CAE-Software-Hersteller Eplan, dem CAD-Haus Cideon und dem Maschinenbauer Kiesling hat Rittal drei starke »Geschwister« innerhalb der Friedhelm Loh Group. Im Firmenverbund arbeiten sie gemeinsam daran, die vertikale Wertschöpfung im Schaltschrankbau fit für »Industrie 4.0« zu machen und somit nachhaltig zu stärken. Rittal über- A nimmt dabei u.a. die Produktdatenhaltung und -bereitstellung – ein Thema, dem innerhalb von »Industrie 4.0« eine entscheidende Bedeutung zukommt. Virtuelles Engineering braucht Daten Grundvoraussetzung für das interdisziplinäre Engineering der Zukunft und die Realisierung von »Industrie 4.0« im Steuerungs- und Schaltanlagenbau ist die Datendurchgängigkeit bei allen Prozessen im Verlauf der Produktentstehung. Für einen Schaltschrankbauer gibt es nicht nur die elektrotechnische Sicht, wie sie der Elektroplaner hat. Am gesamten Prozess, der mit dem Bau einer Schaltanlage verbunden ist, sind auch andere Abteilungen beteiligt. Das sind zum Beispiel die mechanische Konstruktion und Fertigung inklusive der Metallbearbeitung und Montage. Auch hier müssen Daten, wie NC-Bearbeitungsprogramme, Informationen zur Drahtkonfektionierung, Montageinformationen oder Stücklisten, zur Verfügung stehen. Ge- AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 41 nauso wichtig ist die Anbindung an die betriebswirtschaftlichen Prozesse innerhalb des Unternehmens. Bereiche wie Einkauf, Kalkulation, Auftragsvorbereitung und Logistik benötigen ebenfalls Daten, die wiederum mit den anderen Prozessen eng verknüpft sind. Systemübergreifender Datenaustausch Die systemkompatible und durchgängige Bereitstellung kaufmännischer und technischer Produktdaten von Komponentenherstellern wie Rittal ist eine Kernaufgabe im Verbund. Sie werden über das »Eplan Data Portal« direkt in der CAEAnwendung bereitgestellt und systemübergreifend beispielsweise in Richtung ERP synchronisiert. Engineering, Materialbeschaffung, Materialdisposition und -logistik werden unterstützt. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die nachfolgenden Prozesse in Fertigung, Montage, Test und Vorinbetriebnahme von Applikationen mit den entscheidungsrelevanten Informationen zu versehen. Wie effizient sich allerdings mit Daten durchgängige Prozesse – von der virtuellen Produktentwicklung über die Kalkulation und den Einkauf bis zur Produktion – gestalten lassen, hängt wesentlich von deren Qualität ab. Rittal hat in jüngster Vergangenheit die Datenqualität sowie den Datenumfang für seinen Schaltschrank-Systembaukasten deutlich erweitert. Anwender können im »Eplan Data Portal« mittlerweile auf rund 2.600 neue und aktualisierte Datensätze von Rittal-Serienartikeln zugreifen. Außerdem sind aktuell nahezu 100% der Schaltschrankdaten in der »RiCAD 3D«-Bauteilebibliothek von Rittal verfügbar. Das Datenspektrum reicht dabei von der Schaltschrank-, Klimatisierungs- und Stromverteilungstechnik bis zu IT-Infrastruktur und Systemzubehör. Je mehr Informationen an einem Artikel hinterlegt sind, um so ef- Das Rittal-Schwesterunternehmen Kiesling Maschinentechnik launchte Ende vorigen Jahres das weltweit erste robotergestützte Verdrahtungszentrum »Averex«. Die aus »Eplan« bereitgestellten Verdrahtungsdaten sowie die Informationen aus dem 3D-Modell zu Bauteilen und ihrer Position auf der Montageplatte werden über eine eigens entwickelte Maschinenschnittstelle an den Roboter übergeben. fizienter kann der Planungsprozess im Engineering erfolgen und Daten auch bis in die Fertigung und die kaufmännischen Prozesse übernommen werden. Die Artikeldaten enthalten daher bis zu 200 Merkmale wie kaufmännische Informationen, Logik-Informationen, 2D- und 3D-Grafikmakros, Schaltplanmakros und Fertigungsinformationen. Im »Eplan Data Portal«, das in Summe über insgesamt 480.000 Datenmodelle von namhaften Geräteherstellern verfügt, helfen zudem innovative Funktionen, wie z.B. AUSTROMATISIERUNG ein neu integrierter »3D-Viewer«. Damit lassen sich Bauteile schnell sichten und bewerten. Daten von der Planung bis zur automatisierten Verdrahtung Das Rittal-Schwesterunternehmen Kiesling Maschinentechnik launchte nach fünfjähriger Entwicklungszeit Ende vorigen Jahres das weltweit erste robotergestützte Verdrahtungszentrum »Averex«. Die neuartige Automatisierungslösung » 41 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 42 Technik pur I SONDERTEIL für den Maschinen- sowie Steuerungs- und Schaltanlagenbau ersetzt das bislang zeitaufwändige manuelle Verdrahten von Montageplatten durch vollautomatisch erzeugte, normund sicherheitsgerechte Verbindungen zwischen Betriebsmitteln. Stehen Komponentendaten für das Engineering schnell und komplett zur Verfügung, kann die automatische Verdrahtung damit bereits ab Losgröße 1 rentabel sein. »Averex« wurde speziell für die Verdrahtung von Schaltschrank-Montageplatten entwickelt. Es schneidet Adern auf die richtige Länge, isoliert sie ab, vercrimpt sie mit Adernhülsen, führt Drähte durch die Kabelkanäle und befestigt sie an den Bauteilen wie Klemmen, Schütze und Motorschutzschalter. Gegenüber einem durchschnittlichen Verdrahtungsvorgang per Hand, der in der Regel rund 180 s dauert, erledigt der »Averex« Auch die NC-Bearbeitungsmaschine »Perforex« für Schrankbauteile von Kiesling kann direkt aus der »Eplan«-Engineering-Umgebung angesteuert werden. die gleiche Aufgabe in rund 40 s – und das höchst zuverlässig dank Laserabtastung der Bauteile zur Registrierung und Berücksichtigung von Montagetoleranzen. Ausgehend von einer Anzahl von 300 Drähten reduzieren sich die Arbeitsstunden pro Schaltschrank um bis zu 15 Stunden gegenüber manueller Tätigkeit. Das technische Highlight ist der patentierte, um 270° drehbare Bearbeitungskopf mit Kabelführungs-, Schneid-, Abisolierungs- und Crimpeinheit sowie drehmomentgesteuerter Verschraubung und einem Werkzeugwechsler mit Platz für sechs Werkzeu- 42 I MESSETIPP ge. Zusätzlich zu Schraubanschlüssen sind auch Klemmenanschlüsse über die »Push-In«-Technik möglich. Ein automatischer Drahtwechsel mit Platz für bis zu 16 verschiedene Drähte sowie eine automatische Drahtbeschriftung erhöhen weiter den Automatisierungsgrad. Die aus »Eplan« bereitgestellten Verdrahtungsdaten sowie die Informationen aus dem 3D-Modell zu Bauteilen und ihrer Position auf der Montageplatte werden über eine eigens entwickelte Maschinenschnittstelle an den »Averex« übergeben. Auf Basis dieser Informationen verifiziert und prüft der Roboter zunächst den manuell erfolgten Aufbau der Montageplatte und nimmt dann die Verdrahtung der Komponenten selbstständig und vollautomatisch vor. Ein Drahtwechsel bei Farb- oder Querschnittwechseln ist inklusive. Datenreiche Zukunft Wiewohl auf dem Weg hin zu »Industrie 4.0« noch viele Hürden zu nehmen sind – die Friedhelm Loh Group bietet mit den Unternehmen Eplan, Cideon, Rittal und Kiesling Maschinentechnik heute schon weit fortgeschrittene Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Schaltschrankbau an. Die Bereitstellung von Daten, Planungssoftware in den verschiedensten Disziplinen und die Integration der verschiedenen Prozesse nehmen nicht nur einen hohen Stellenwert innerhalb der Unternehmensgruppe ein, sondern sind ein klares Bekenntnis, die Zukunft der Produktion im Sinne von (r.PA./TR) »Industrie 4.0« aktiv mitzugestalten. INFOLINK: www.rittal.at AUSTROMATISIERUNG Halle 8, Stand D28 Wie durchgängig virtuelles Engineering funktioniert Technologienetzwerk »Smart Engineering and Production 4.0« – unter diesem Titel präsentieren die Unternehmen Eplan, Rittal und Phoenix Contact im Rahmen der kommenden »Hannover Messe« auf einem gemeinsamen Stand die komplette vertikale Integration von Daten im Engineering- und Produktionsprozess. Ziel ist es, die Idee von »Industrie 4.0« anhand eines vollständigen Abbilds der digitalen Datenwelt für eine intelligente industrielle Fertigung der Zukunft zu veranschaulichen. Am Beispiel eines Schaltschranks wird Messebesuchern vorgeführt, wie aus einer ganzheitlichen, virtuellen Produktbeschreibung die Daten aus der Entwicklung über standardisierte Schnittstellen in den Herstellungsprozess fließen. Die digitale Produktbeschreibung kann bis in die Inbetriebnahme, Anlagenbedienung und -wartung entlang des gesamten Produktlebenszyklus, weiter genutzt werden. Fünf Stationen zeigen exemplarisch die digitale Beschreibung eines Endprodukts, das Engineering am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die NC-gestützte mechanische Bearbeitung von Bauteilen sowie die automatisierte und intelligente Konfektionierung von Baugruppen. Fotos: Rittal, Fotolia; T 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 43 I IM KURZINTERVIEW Dr. Thomas Steffen, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung von Rittal Austromatisierung: Herr Dr. Steffen, Rittal setzt sich intensiv mit dem Thema »Industrie 4.0« auseinander und hat auf vergangenen Fachmessen bereits entsprechende Ansätze aus der Sicht des Schaltschrankherstellers gezeigt. Wie sieht der aktuelle Entwicklungsstand aus? behör. Das bedeutet konkret: Lädt sich der Anwender die Daten eines unserer Kühlgerät vom »Eplan Data Portal«, so erhält er zugleich Informationen über passende Montagechassis. Das Ganze wird also zu einem erheblich komplexen Datenpool, für den wir ein entsprechendes Regelwerk brauchen. Dr. Thomas Steffen: Vorweg – wir maßen uns nicht an, allwissend zu sein, wie man »Industrie 4.0« in allen Industrien bzw. allen erdenklichen Marktsituationen umsetzt. Uns geht es um den Markt des Steuerungs- und Schaltanlagenbaus und insofern haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was wir für unsere Kunden zur Umsetzung des »Industrie 4.0«-Gedankens beitragen können. Dabei geht es vorwiegend um vertikale, aber auch um horizontale Integration sowie um Modellierung von Prozess- und Produktdaten. Als Teil der Friedhelm Loh Group ist für uns das Thema Wertschöpfungskette an der Schnittstelle der Unternehmen Eplan, Cideon, Rittal und Kiesling eine definierte Strategie. Im Wesentlichen ist »Industrie 4.0« ein Daten-, Software- und Schnittstellen-Thema. Die optimale Abstimmung unserer Unternehmen innerhalb der Gruppe bietet hier einen enormen Vorteil, der gerade dem Anwender im Schaltanlagenbau zugutekommt. So stellen wir aktuell rund 2.600 neue und aktualisierte Datensätze von Rittal-Serienartikeln im »Eplan Data Portal« bereit. Daneben sind bereits fast 100% der Schaltschrankdaten in der »RiCAD 3D«-Bauteilebibliothek verfügbar. Austromatisierung: Worin liegt für Sie die Herausforderung auf Kundenseite, wie bekommen Sie das Datenthema sozusagen an den Mann? Austromatisierung: ...das bedeutet konkret? Steffen: Rittal verfolgt die Bereitstellung von technischen Produktdaten mit Hochdruck, um Maschinen-, Steuerungs- und Schaltanlagenbauern effizientere Wertschöpfungsprozesse zu ermöglichen. Dabei spielt die Datenqualität für den gesamten Engineering-Prozess eine entscheidende Rolle. Und um die zu erreichen und dauerhaft sicherzustellen, ist eine wirklich intensive Zusammenarbeit zwischen unseren Software-Spezialisten und den Entwicklern von Eplan sowie Cideon, die im Verbund jetzt »Rittal Software Systems« heißen, entstanden. Wir haben mittlerweile 1.100 Mitarbeiter, die sich mit Software beschäftigen – damit bietet die Friedhelm Loh Group einen führenden Leistungsverbund für „Im Wesentlichen ist »Industrie 4.0« ein Daten-, Software- und Schnittstellen-Thema.“ mechatronisches Engineering und Schnittstellenentwicklung. Austromatisierung: Welche Attribute machen die angesprochene Datenqualität aus? Steffen: Die spezifische Datenbasis für das Schaltschrank-Tool »3D Pro Panel« liefert das »Eplan Data Portal«. Im Prinzip stecken alle re- „Wir haben in der Friedhelm Loh Group mittlerweile 1.100 Mitarbeiter, die sich mit Software beschäftigen.“ levanten Daten in diesem Portal, dafür bieten heute bereits zahlreiche Hersteller ihre Komponentendaten an. Uns ist es wichtig, von unseren Artikeln nicht nur die Standarddaten wie Länge, Breite und Höhe bereitzustellen, sondern auch spezifische Produktdaten zu integrieren, wie beispielsweise über das passende Zu- Steffen: Die Notwendigkeit, den Sinn und Zweck von qualitativ hochwertigen Daten für den Engineering-Prozess zu kommunizieren, ist durchaus nicht einfach. Ich meine, dass Schaltanlagenbauer gut daran tun, sich intensiv mit diesen Dingen zu beschäftigen. Die Beherrschung von Daten entscheidet über die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Das Ganze erfordert einen gewaltigen Change-Prozess. Unsere Aufgabe sehen wir darin, unsere Kunden dabei zu begleiten und unser Know-how in Produkte, Dienstleistungen und Schnittstellen sowie den damit verbundenen Mehrwert für den Kunden zu transferieren. Austromatisierung: Ich nehme an, das werden Sie auch auf der kommenden »Hannover Messe« versuchen? Steffen: Ja, natürlich. Neben unserem Auftritt in Halle 11, Stand E06, wo wir u. a. unsere gesamte Wertschöpfungskette bis hin zum automatischen Verdrahten demonstrieren, sind wir als eines von drei Unternehmen des Technologienetzwerks »Smart Engineering and Production 4.0« in Halle 8 präsent. Dort zeigen wir gemeinsam die komplette vertikale Integration von Daten im Engineeringund Produktionsprozess. Auf Basis eines virtuellen Prototyps mit durchgängig digitaler Beschreibung aller Komponenten zeigen wir die Fertigung eines individuellen Schaltschranks in Losgröße 1. Austromatisierung: Danke für das Gespräch. „...zeigen in Hannover die komplette vertikale Integration von Daten im Engineeringund Produktionsprozess.“ AUSTROMATISIERUNG Gesprächspartner von Dr. Thomas Steffen war Kai Binder, Chefredakteur vom »SPS-Magazin« – dem deutschen Redaktionspartner von Austromatisierung. 43 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 44 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Wenn ein Standard-Schaltschrankgehäuse nicht in eine individuelle Einbausituation passt oder spezielle Kundenanforderungen erfüllen muss, wird es in der Regel konstruktiv angepasst. Manuell müssen bislang die fertigungstechnisch relevanten Daten aus dem Schaltschrankbau integriert werden. Mit »Design Space Exchange« (kurz »DSE«) von Eplan lässt sich nun ein ganzheitliches 3D-Modell »Design Space Exchange« von Eplan unterstützt und optimiert den interdisziplinären Datenaustausch erstellen, das die Daten zwischen Mechanik und Schaltschrankbau abgleicht und beispielsweise um Bohrungen, Gewinde oder Durchbrüche anreichert. Interdisziplinär war lassen sich Montageplatten und Schrankgehäuse mit Unterstützung professioneller 3D-CAD-Anwendungen individuell an jede Einbausituation und jeden Verwendungszweck anpassen – allerdings gestaltet sich die Datenvalidierung zeitaufwändig und fehleranfällig. Wo genau Bohrungen, Gewinde oder Durchbrüche zur Montage der funktionalen Komponenten und Betriebsmittel gebraucht werden, ergibt sich erst beim elektrotechnischen Auf- und Ausbau des Schaltschranks. Diese Informationen, die für die Fertigung »ins flache Blech« unbedingt erforderlich sind, liegen dem Gehäusekonstrukteur aber nicht ohne weiteres vor. Z Automatisch statt manuell »DSE« verbessert den Workflow: Der Mechaniker modifiziert ein Standardgehäuse, passt es den individuellen Kundenanforderungen an und übergibt die 3D-Daten per Knopfdruck an »Eplan Pro Panel«. Der Schaltschrankbauer projektiert virtuell den 3D-Montageaufbau, legt die Position al- 44 konstruieren ler elektro- oder fluidtechnischen Betriebsmittel und damit die Position aller Befestigungsbohrungen, Gewinde und Durchbrüche fest und reichert so das 3D-Modell um die fehlenden fertigungstechnischen Informationen an. Diese zusätzlichen Daten werden dann ebenfalls per »DSE« an das M-CAD-System – beispielsweise »Autodesk Inventor« – übergeben und fließen ins 3D-Originalmodell der Gehäusekonstruktion ein. Das geschieht vollparametrisch unter Verwendung von »Inventor«-Funktionen und nativen »Inventor«-Objekten. Während die Gehäusefertigung »ins flache Blech« jetzt inklusive aller Informationen zu Befestigungsbohrungen, Gewinden, Langlöchern oder Ausschnitten für die spätere Montage aus der mechanischen Konstruktion heraus eingeleitet werden kann, erstellt der Schaltschrankbauer eine ganzheitliche »as-built«-Projektdokumentation des Endproduktes. Schaltpläne, Montage- und Fertigungszeichnungen, Stück-, Betriebsmittel- und Verbindungslisten sowie Daten für die automatisierte Konfektionierung von beispielsweise Klemmlei- sten und Drahtbündeln sind inklusive. Dieser Prozess ist schneller und deutlich sicherer als der typische manuelle Datenabgleich zwischen den Disziplinen. Auch in letzter Minute lassen sich noch Änderungen einbringen, da per »DSE« alle Daten zwischen den Systemen abgeglichen werden. MesseTipp: Ausblick auf neue »Eplan«-Version Eplan gibt Besuchern der kommenden »Hannover Messe« erste Einblicke in die »Eplan Plattform 2.5«, die im September auf den Markt kommen soll. Ein neuer Navigator wird künftig die Bearbeitung elektro- und fluidtechnischer Makros erleichtern. Das beschleunigt die Vorlagenerstellung und erleichtert die Standardisierung. Auch der erweiterte Klemmeneditor und die vereinfachte Kabelplanung von Anlagen mit »Eplan FieldSys« versprechen, die Projektierung erneut komfortabler (r.PA./TR) zu machen. INFOLINK: www.eplan.at AUSTROMATISIERUNG Foto: Eplan; Datenaustausch zwischen mechanischer Konstruktion und Steuerungstechnik im Kontext des Schaltschrankbaus 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 45 Flexibel kühlen mit ausschnittkompatiblen Klimatisierungstechnologien Drei in einem ie Geräte sind in neun unterschiedlichen Varianten, verschiedenen Farben und Designs sowie in Edelstahl-Ausführung erhältlich. Sie verfügen außerdem über alle internationalen Zulassungen wie CE, UL und GOST. Das Pfannenberg-Produktportfolio bietet drei verschiedene Kühltechnologien: Luft-/Luft-Wärmetauscher eignen sich vor allem für staubige und feuchte Umgebungen, da sie externe und interne Luftkreisläufe voneinander trennen und damit das Innere des Schaltschrankes hermetisch abgeschlossen ist. Bei höheren Umgebungstemperaturen bieten sich Pfannenberg-Kühlgeräte an. Speziell entwickelte Komponenten sorgen für energieeffiziente Klimatisierung. Verflüssiger mit großem Lamellenabstand verhindern das Ansetzen von Staub und Schmutz, und sorgen so für einen wartungsarmen Betrieb. Pfannenbergs Luft-/Wasser-Wärmetauscher fühlen sich selbst bei Umgebungstemperaturen von über D Das Schaltschrank-Klimakonzept von Pfannenbergs energieeffizienter »εCool«Serie vereint drei verschiedene Kühltechnologien, die durch einen Geräteausschnitt mit standardisiertem Gehäuse problemlos untereinander austauschbar sind. 55° C oder in besonders öliger bzw. aggressiver Umgebung wohl. Alle Geräte sind wartungsfrei bzw. wartungsarm und erzeugen besonders geringe Geräuschemissionen. Als Teil der »εCool«-Serie vereinen die ausschnittkompatiblen Pfannenberg Klimatisierungslösungen noch weitere Vorteile. So benötigen die Geräte der »εCool 6000er«-Serie bis zu 43% weniger Energie als herkömmliche Kühlgeräte. Mit intelligenter Technologie und modernen Komponenten sinken damit nicht nur die Kosten für die Betreiber, sondern auch der CO2-Ausstoß. Die Geräte verfügen außerdem über eine servicefreundliche Ausstattung. Am Geräteausschnitt etwa erleichtert das Plug&Play-System Wartung und Service. Alle Kühltechnologien können von einer Person in weniger als 3 min montiert, nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Alle Daten im Blick Foto: Pfannenberg; Ein weiteres Plus bieten die Software-Systeme »Pfannenberg Sizing Software« (»PSS«) und »εCool Plant«. Als kostenfreies und einfach zu bedienendes Werkzeug hilft die »PSS« bereits in der Planungsphase, die am besten geeignete Kühltechnologie zu ermitteln, um Überoder Unterdimensionierung zu vermeiden. Sie enthält zudem eine offene Bibliothek für kundenspezifische Bauteile. Die Kontrollsoftware »εCool Plant« ist ein Werkzeug für alle Servicetechniker, um aktuelle Statusinformationen am Kühlgerät auszulesen und zu parametrieren. Sie liefert rund um die Uhr Informationen zu Temperaturverlauf und Laufzeit und gibt so Hinweise zu notwendigen Anpassungen oder zu Wartungsinterval(r.PA./TR) len der Komponenten. INFOLINK: www.pfannenberg.de AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 46 T Technik pur I SONDERTEIL Mit PT100-Sensoren und deren Anschluss an den WLANAccess-Point und Router lässt sich die Temperatur als Klimabedingungsinformation bequem bereitstellen Damit es im Schaltschrank zu keinen bösen Überraschungen durch Überhitzung kommt, ist es ratsam, Schwachstellen von vornherein zu vermeiden – und zwar bereits während der Projektierung durch Auswahl der geeigneten elektrischen Betriebsmittel und deren Kontaktsysteme. Unter dem Claim »Komponenten mit System« bietet Weidmüller eine durchgängige und verlässliche Konfektionierung und Übertragung von Energie, Signalen und Daten im Schaltschrank. Maßnahmen zur vorbeugenden Instandhaltung im Schaltschrankbau ngefangen bei der reinen Verbindungstechnik mit Reihenklemmen erstreckt sich das Portfolio von Weidmüller bis zur Datenübertragung in industriellen Netzwerken. Die richtige Auswahl der entsprechend hochwertigen Verbindungsklemmen gemäß den einschlägigen Normen ist dabei besonders wichtig, wie der Hersteller, der alle Anschlussarten aus einer Hand anbietet, betont. Eine weitere Möglichkeit, um Überhitzungen vorzubeugen, ist die permanente Überwa- A chung des Schaltschrankes durch entsprechende Sensoren und deren Einbindung in das Netzwerk. Mit PT100-Sensoren und deren Anschluss an den WLAN-Access-Point und -Router lässt sich die Temperatur permanent als Klimabedingungsinformation zur Verfügung stellen oder bei Überschreiten eines Grenzwertes als E-Mail an die Instandhaltung weiterleiten. Mit dem WLAN-Access-Point von Weidmüller können darüber hinaus auch Wägesysteme und andere mit den Schnittstellen RS232/RS485 für die Anlagenführung verfügbar gemacht werden. Verlässliche Datenübertragung Mit dem »Varitector Data Cat6« bietet Weidmüller ein neues Überspannungsschutzgerät für Ethernet-Anwendungen. 46 In beweglichen Applikationen oder unzugänglichen Umgebungen sind drahtlose Kommunikationslösungen von Vorteil. Überall dort, wo eine Verkabelung nicht effektiv oder eine mobile Netzanbindung benötigt wird, kommt „Die Thermografie spürt Schwachstellen bei laufender Produktion auf und erhöht so die Anlagenverfügbarkeit. Das ist gut. Besser ist es jedoch, gleich bei der Projektierung die richtigen elektrischen Betriebsmittel und Kontaktsysteme auszuwählen.“ Josef Kranawetter, GF von Weidmüller Österreich. heute Wireless LAN auch in industriellen Produktionsstätten oder Anlagen zum Einsatz. Das WLAN-Modul von Weidmüller ist flexibel als AccessPoint, Bridge oder Client verwendbar. Durch die alternative Versorgung per Power-over-Ethernet (Spannungsversorgung über das Datenkabel) lässt es sich besonders einfach in eine bestehende Infrastruktur einbinden. Zur effizienten Kommunikation im Maschinen- und Anlagenbau setzen heute viele Anwender auf Ethernet. Ob Ethernet- und/oder Power-over-Ethernet-Netzwerke – sie gelten heute als unabdingbar für die Kommunikation mit hohem Datenaufkommen. Ihre Sensitivität gegenüber elektrischen Störeinflüssen wie Blitze und Überspannungen gilt es mit entsprechenden Schutzkonzepten zu berücksichtigen. Weidmüller bietet mit dem neuen »Varitector Data Cat6« ein entsprechendes Überspannungsschutzgerät (r.PA./TR) für Ethernet-Anwendungen. INFOLINK: www.weidmueller.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Weidmueller; Bevor’s heiß hergeht 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 47 TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU 1 kW Leistung schafft dreiphasiges DIN-Rail-Netzteil auf der Hutschiene Mit dem neuen Schaltnetzteil »BED3P-96024« erweitert Bicker Elektronik sein Portfolio um ein leistungsstarkes Modell mit 960 W Nennleistung, unter Nutzung der »PowerBoost«Funktion schafft das Gerät sogar, rund 1.440 W für 5 sec zur Verfügung zu stellen. Modell standardmäßig über eine hochwertige Schutzlackbeschichtung. Der im Tauchverfahren applizierte Schutzlack stellt die fehlerfreie Funktion des Netzteiles selbst unter rauen Umgebungsbedingungen sicher und schützt das Netzteil vor luftfeuchtigkeitsbedingten Schäden, elektrisch leitfähigen Verunreinigungen und aggressiven as dreiphasige Hutschienen-Netzteil wurde für den harten industriellen 24/7-Dauerbetrieb konzipiert. Zertifiziert nach internationalen Sicherheitsstandards (EN/UL60950-1 und UL508) und ausgestattet mit einem Drei-Phasen-Universal-Netzeingang (3x 320–600 VAC, alternativ 2x 380–600 VAC) eignet sich das lüfterlose Netzteil ideal für den weltweiten Einsatz in anspruchsvollen Applikationen. Anwendungsfelder sind unter anderem die Automatisierungs-, Steuerungs-, und Prozesstechnik, sowie Anwendungen im Bereich Energie und Umwelt. Hochwertige elektronische Bauelemente und ein ausgereiftes Schaltungsdesign sorgen für einen hohen Wirkungsgrad >92 %. Hierdurch reduziert sich der Wärmeeintrag in den Schaltschrank auf ein Minimum. Die ausgereiften Regeleigenschaften des Schaltnetzteiles sorgen für eine stabile Ausgangsspannung von 24 VDC, welche am Frontpanel im Bereich von 24 bis 28 V feinjustiert werden kann. Wie die bereits vorgestellten »BED3P«-Modelle mit Leistungen von 240 W (»BED3P-24024«) bzw. 480 W (»BED3P-48024«) verfügt auch das 960-W- Umwelteinflüssen. Das Gerät besitzt ein sehr robustes und korrosionsbeständiges Aluminium-Gehäuse und arbeitet im Temperaturbereich von -25° bis +65° C. Der sichere Kaltstart ist bereits ab -40° C möglich. Gemäß IEC-60068-2 ist das DINRail-Netzteil für Schockbelastungen bis 30g und Vibrationsbelastungen bis 3g ausgelegt. Zahlreiche integrierte Schutzfunktionen sorgen für eine hohe Sicherheit: Kurzschluss-, Überlast- und Überstromschutz mit automatischem Neustart nach Fehlerbehebung (Hicc-Up-Mode), sowie Übertemperatur- und Überspannungsschutz ebenfalls mit automatischem Neustart. Die Isolationsspannung zwischen Eingang/Ausgang beträgt 4.000 VAC und zwischen Ausgang/Erde 1.500 VAC. Neben der Störfestigkeit gegen Spannungseinbrüche (SEMI F47) entspricht das »BED3P-96024« hinsichtlich seiner EMV-Eigenschaften der Norm IEC61204-3 und erfüllt die anspruchsvolle Klasse B der Normen (r.PA./TR) EN55022/EN55011 sowie CISPR22/CISPR11. Foto: Bicker D AUSTROMATISIERUNG INFOLINK: www.bicker.de 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 48 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Nachgefragt bei Ing. Gottfried Kainradl, geschäftsführender Gesellschafter von Gogatec Womit punkten Sie bei Schaltschrankbauern? Vor mittlerweile zwölf Jahren gründeten Gabriele Aicher und Ing. Gottfried Kainradl ihr Handelsunternehmen für Industrieprodukte. Von Anfang an spezialisierte sich Gogatec u.a. auf das Thema Schaltschrankbau. Und das mit offensichtlich gelungenem Konzept – denn die Wiener Firma hat sich schnell österreichweit einen Namen als kompetenter und zuverlässiger Lieferant von elektrotechnischen, elektronischen und mechanischen Komponenten gemacht. Über das Geheimnis seines Erfolges und worin er seine Firma im Vergleich zu anderen Anbietern im Vorteil sieht, erzählt Ing. Gottfried Kainradl im Austromatisierung-Interview. Austromatisierung: Herr Kainradl, Komponenten für den Schaltschrankbau sind heutzutage über vielfältige Einkaufskanäle zu bekommen – es gibt Online-Anbieter, Katalog-Distributoren, Großhändler und natürlich den Direktvertrieb der Hersteller. Wo positioniert sich Gogatec in diesem heiß umkämpften Markt des Beschaffungswesens? Ing. Gottfried Kainradl: Das ist weniger eine Frage des Titels, als des Angebots. Gogatec ist eine unabhängige Firma und kauft spezielle, ausgewählte Lösungen bei mehr als einhundert Produzenten ein. Wir suchen uns ganz gezielt einzelne Produkte aus deren Spektrum aus, und nehmen diese in unser Programm auf. Ausschlaggebend ist dabei stets der technische Nutzen, den das einzelne Produkt für den Schaltschrankbauer bietet, aber auch der günstigere Preis im Vergleich zu gleichwertigen Artikeln. Am besten ist es, wenn die bessere technische Lösung auch noch Geld spart. Unser Angebot enthält bekannte Markennamen wie beispielsweise »Ilme«, »Anamet«, »Tyco« oder »Patlite«, 48 aber auch mittlerweile zahlreiche Eigenmarken wie u.a. »Gogafix«, »Gogacon« oder »Gogamark«. Weiters fungieren wir als Großhändler für Schneider Electric, Lütze, Rittal sowie VIPA und können dadurch gute Konditionen an unsere Kunden weitergeben. In Summe führen wir aktuell über 33.000 Artikel, die wir über unser eigenes, 600 m2 großes Lager in Wien 21 rasch liefern können. Seit 2012 basiert unser internes Qualitätsmanagement auf der Norm ISO 9001 und wurde auch entsprechend zertifiziert. „Gogatec ist ausschließlich in der Industrie tätig.“ Austromatisierung: Also ist vorwiegend der Preis der Grund, warum Kunden bei Ihnen kaufen? Kainradl: Gogatec bietet bei allen Themen rund um den Schaltschrank die besten Lösungen – und dabei ist der Preis natürlich ein Aspekt, aber nicht der ausschlaggebende. Wir haben viele Schaltschrankbauer als Kunden, die ihren Einkauf teilweise an uns delegieren, da sie selbst dafür keine Zeit aufwenden wollen. Sie überprüfen stichprobenartig unsere Preise und stellen fest, dass wir meistens sehr günstig sind. Fast alle klassischen Großhändler haben ihren Schwerpunkt in der Gebäudetechnik und generieren dort ihre Umsätze. Die Industrie wäre zwar ein begehrter Partner, es scheitert aber meist an der fehlenden Kompetenz, da die Anforderungen hier ganz andere sind. Gogatec ist ausschließlich in der Industrie tätig und kennt die speziellen Wünsche und Anforderungen. Für den Export ist beispielsweise oft eine UL- und/oder CSA-Approbation für den nordamerikanischen Markt notwendig, die in der Gebäudetechnik gänzlich unbekannt ist. Austromatisierung: Trotz der Fokussierung ausschließlich auf das Industriegeschäft – wissen Sie bzw. Ihre Vertriebsmitarbeiter bei 33.000 Artikeln über jedes einzelne Produkt genau Bescheid? AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 49 Kainradl: Wir kennen uns bei der SPS, beim primär getakteten Netzgerät und bei EMV-Abschirmungen genauso aus wie bei der Frage, ob eine normale Aderendhülse genügt, oder ob diese einen längeren Hals für tiefe Klemmenanschlüsse oder eine größere Hülse für kurzschlussfeste Leitungen haben muss. Im Maschinen- und Anlagenbau müssen laufend spezielle Kundenwünsche erfüllt werden. Die Außendienstmitarbeiter anderer Firmen kennen sich in der Regel nur in Teilbereichen aus. Der Steuerungs- bzw. Schaltschrankbauer weiß aber meist über alle Elemente in seinem Schrank genau Bescheid, von der Aderendhülse bis zur SPS oder dem Industrie-PC. Mit einem Verkäufer, der alle Probleme beim Einsatz und der Montage kennt, hat er einen viel kompetenteren Ansprechpartner – und genau das ist das Ziel jedes Gogatec-Vertriebsmitarbeiters. Wir kommen nicht zum Plaudern oder Kaffee trinken, sondern zur Vorstellung innovativer neuer Produkte und zur Problemlösung. Austromatisierung: Haben Sie ein Beispiel für eine solche spezielle Problemstellung parat? Kainradl: Nehmen wir nur eine einfache Kabelverschraubung her. Man könnte denken: Klar, da gibt es acht genormte Größen von M12 bis M63 – und das war’s. Aber weit gefehlt! Kabelverschraubungen gibt es in Kunststoff, Messing oder Edelstahl, mit metrischem, Panzer- oder Zollgewinde, mit normalem, reduziertem oder erweitertem Klemmbereich, mit Standard- oder Langgewinde. Die Versionen aus Kunststoff „Wir kennen die speziellen Wünsche und Anforderungen unserer Kunden ganz genau.“ sind in dunkelgrau für die Industrie, in hellgrau für die Gebäudetechnik und in schwarz für Außenanwendungen verfügbar. Wenn eine Anwendung eine nachträgliche Montage erfordert, können sie auch teilbar sein, mehrere Dichtungslöcher für Kabelbündel haben oder auch mit einem Klemmverschluss zur Montage von nur einer Gehäuseseite versehen sein. Manchmal benötigt der Monteur zum Anschluss eines sehr großen Motors eine Verschraubung mit riesengroßem Gewinde bis M105 oder für einen elektronischen Sensor ein winziges Gewinde kleiner als M12. Und wenn dann noch die Umgebung explosionsgeschützt werden soll fängt das Ganze wieder von vorne an. Auch sind es nicht selten pfiffige Lösungen für vermeintliche »Nebensächlichkeiten«, die beim Schaltschrankbauer besonderes Interesse wecken, weil sie ihm die tägliche Arbeit erleichtert. Austromatisierung: Vermeintliche Nebensächlichkeit im Sinne von...? Kainradl: ...im Sinne von Beschriftungen im Schaltschrank beispielsweise. Das ist für andere Anbieter oft eine uninteressante Nebensache. Selbst für manchen Etiketten-Hersteller läuft die Kundengruppe » AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:04 Seite 50 Technik pur I SONDERTEIL »Elektrik« nur mit. Dabei ist gerade dann, wenn ein Schaltschrank lange im Einsatz steht und deshalb oft gewartet wird, besonders wichtig, dass Beschriftungen dauerhaft halten und lesbar bleiben, andererseits aber auch unkompliziert getauscht oder ergänzt werden können. Wir bieten dafür zahlreiche Lösungen mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Austromatisierung: Wie schnell liefert Gogatec? Kainradl: Zunächst werden Angebote in der Regel am gleichen Tag geschrieben, ausgenommen es sind Anfragen beim Produzenten wegen spezieller Ausführungen oder außergewöhnlich hoher Menge erforderlich. Da wird ein unabhängiges Unternehmen im Privatbesitz sind, können wir die Lagerhaltung selbst entscheiden und werden nicht von einer fernen Zentrale und einem noch ferneren Zentrallager behindert. Eine prompte Lieferung ist bei uns daher selbstverständlich. Aus unserer Referenzkundenliste darf ich hier stellvertretend die beiden Hersteller Engel und GE Jenbacher nennen, die unsere Lagerhaltung und Liefertreue schätzen. Übrigens – unabhängig vom Einkaufsvolumen können Stammkunden ebenso wie Inter- I ZUM THEMA Neuheiten im Gogatec-Portfolio Eine kostengünstige Klimatisierung ermöglicht die jüngst ins Verkaufsprogramm des Wiener Anbieters aufgenommene Kühlgeräte-Serie »Eco« mit 320 bis 4.000 W Kühlleistung. Die Klimaanlagen vom Typ EKG haben die marktüblichen Abmessungen und arbeiten mit Hubkolbenkompressoren und dem Kühlmittel R134a. Durch den oberflächenbehandelten Kondensator und die große Lamellenaufteilung entsteht ein für fast alle Umgebungen wartungsfreies Kühlsystem. Sie werden außen „Eine prompte Lieferung ist bei uns selbstverständlich.“ essenten jederzeit problemlos kostenlose Muster anfordern. Wir betreiben eine übersichtliche Webseite auf der auch alle Listenpreise angeführt sind – mit nur 2 Klicks gelangen Besucher zu den Produktdaten und dem zugehörigen Preis. Mittlerweile sind alle Datenblätter der größten Warengruppen auch zweisprachig in Deutsch und Englisch abzurufen. Da mit jedem Kunden ein individueller Kundenrabatt vereinbart wird, kann so jederzeit der tatsächliche Preis ermittelt werden. Austromatisierung: Wenn ein Kunde ein benötigtes Produkt nicht im Sortiment findet, organisieren Sie es trotzdem? Kainradl: Da wir frei und eigenständig agieren können, müssen wir bei Fragen nach Produkten außerhalb des Katalogs eigentlich nie nein sagen. Für unsere Kunden liefern wir sogar Eiswürfel aus Österreich nach Grönland, sofern sie die beste Lösung für das spezifische Problem sind! Austromatisierung: Danke für das Gespräch. Gesprächspartner von Ing. Gottried Kainradl war Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek. an den Schaltschrank angebaut und können mit oder ohne Filter eingesetzt werden. Ein blaues Touchpad und eine Digitalanzeige an der Frontseite erleichtern die Einstellung der Grenzwerte und zeigen die Temperatur im Inneren des Schrankes an. Die Schutzart beträgt für den Schrankkreislauf IP54 und für den Umgebungskreislauf IP24. Der Temperaturbereich reicht von +20° bis +55°C. Alle Geräte sind auf Anfrage auch mit Außenteilen in Edelstahl lieferbar und in Outdoor-Versionen mit Schutzart IP55, natürlich auch letztere in Edelstahl-Ausführungen. Gelbe Schukosteckdosen Um gefährliche Situationen zu vermeiden, müssen Teile im Schaltschrank, die trotz ausgeschaltetem Hauptschalter noch unter Spannung stehen, in orange oder gelb markiert sein. Dazu gibt es von Gogatec auf Hutschiene schnappbare Schuko-Steckdosen in gelb. Diese sind auch in einer Version lieferbar, bei der eine LED als weiterer Warnhinweis das Anliegen einer Netzspannung signalisiert. Die Zuleitungen sind in gelb oder orange nur schwer am Markt auftreibbar oder teuer. Sie können jedoch mit einem gelben oder orangen Gewebeschlauch umhüllt werden. Dieser kann durch seine große Dehnbarkeit leicht über das Kabel oder auch über mehrere Leitungen gleichzeitig gestülpt werden. Falls dies nachträglich durchgeführt werden muss, erweisen sich die gelben oder orangen Spiralschläuche als optimal. Die SchukoSteckdose gibt es übrigens auch in rot! Dies kennzeichnet die Versorgung mit einer USV-Anlage über Batterien und soll dafür sorgen, dass nur kleine Verbraucher wie Laptops angesteckt werden und kein großer Bohrhammer, der die Energie der Batterie in Sekundenbruchteilen vernichtet. Fotos: Gogatec; T INFOLINK: www.gogatec.com 50 AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:05 Seite 51 I KURZ NOTIERT Standverteiler zum luftdichten Rack aufrüsten Der 19“-Standverteiler »System STV40n/45n« von dtm kann zu einem luftdichten Serverschrank erweitert werden. Zu dem 750 mm breiten Rack mit optional 40 oder 45 Höheneinheiten sind seit Kurzem ein- und zweiflüglige Türen in den Varianten Sichttüre und Volltüre verfügbar. Sie erreichen einen Öffnungswinkel von mehr als 180°, was ein komfortables Arbeiten im Datacenter erlaubt. Aufgrund der Überarbeitung des Systems und der Erweiterung um das Server-Rack bietet dtm außerdem neues Zubehör an. Neue Bauteile erlauben eine Ausweitung der Racktiefe auf bis zu 1.740 mm. Eine umlaufende Gummidichtung trägt zur Optimierung von Klimaeffizienz und Brandschutz bei. Das System »STV40n/45n« ermöglicht als Standverteiler die übersichtliche Verlegung von bis zu 1.000 Datenkabeln (24 pro Lage). Reiht man mehrere Standverteiler aneinander, kann man mithilfe des patentierten Kabelmanagement-Systems von dtm eine geordnete Kabelführung über weite Distanzen realisieren. Die Tiefenerweiterung kann nun auch zur Konfiguration eines gesamten Server-Racks genutzt werden, was eine erhöhte Flexibilität des Systems ermöglicht. Somit ist das System zum Einbau passiver Verkabelung, aber auch als Rack und Schrank für Server und Switches geeignet. www.dtm-group.de Puffermodul für 48-VDC-Anwendungen Fotos: dtm, Murrelektronik; »Emparro Cap 20/48« von Murrelektronik ersetzt batteriegestützte Puffersysteme in 48-V-Anwendungen. Es arbeitet mit lebenslang wartungsfreien Kondensatoren und unterliegt damit keinen Wartungszyklen. Bei voller Last bietet das Modul eine Pufferzeit von 100 ms und überbrückt damit die meisten netzseitigen Spannungsunterbrechungen. Die Investition macht sich also vergleichsweise schnell bezahlt, weil die große Mehrzahl der zeit- und kostenintensiven Anlagenstillstände (und Neustart-Phasen) vermieden werden kann. Im Schaltschrank benötigt es trotz großer Leistung nur wenig Platz. Es ist mit einer Baubreite von 50 mm laut Hersteller das schmalste 48-V-Puffermodul am Markt. Zur Erhöhung der Pufferzeit können beliebig viele »Emparro Cap 20/48« parallel geschaltet werden. Die Komponente kann auch parallel zu Netzgeräten angeschlossen werden. Das reduziert den Aufwand für Verdrahtung und Projektierung. Push-In-Anschlussklemmen erleichtern die Installationsarbeit. Die Leitungen können ohne Werkzeug angeschlossen werden. Optimale Kennzeichnungsmöglichkeiten und eine eindeutige Signalisierung der Betriebszustände sorgen für Ordnung während des laufenden Betriebes. www.murrelektronik.at AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:05 Seite 52 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Rangierverbinder und Rangierwaben mit »Push-in«-Anschlusstechnik Platzsparend Rangieren In der Automatisierungstechnik steigt die Anzahl der Sensoren und Aktoren kontinuierlich – und sie gehören verdrahtet. Um den Mehraufwand gering zu halten, müssen moderne Rangiersysteme platzsparend und schnell im Schrank installierbar sein. Zwei neue Rangiersysteme von Phoenix Contact mit »Push-in«-Anschluss machen die Arbeit im Vergleich zu älteren Techniken wie »Wire-Wrap« und »TermiPoint« und zu anderen herkömmlichen Rangiersystemen nun einfacher. Rangierverbinder und Rangierwaben sind dabei mit einem innovativen Farbleitsystem ausgestattet. Damit ermöglichen sie eine schnelle und sichere Orientierung sowie eine hohe Flexibilität bei der Signalverdrahtung. Von Thomas Kladensky, MSc 52 egenüber herkömmlichen Reihenklemmen haben Push-in-Klemmen den Vorteil, dass Leiter zur Verdrahtung einfach und werkzeuglos in die Leiteraufnahme gesteckt werden können. Die bis zu 50% geringeren Einsteckkräfte sorgen zudem für ein ermüdungsfreies Arbeiten. Die einfache Handhabung auf der Basis von Direktstecktechnik reduziert die Verdrahtungszeit und ermöglicht eine schnellere Montage vorkonfektionierter und starrer Leiter mit Querschnitten von 0,34 bis zu 2,5 mm². Somit entsteht eine sichere, gasdichte und rüttelfeste Verbindung, die durch Prüfungen gemäß DIN 60947-7 im akkreditierten Labor von Phoenix Contact zertifiziert wird. Neben G den Anforderungen aus der Prozesstechnik werden hier auch die Anforderungen aus der Energietechnik, der Bahntechnik (EN 50155) sowie dem Schiffsbau abgeprüft. Gelöst wird der Leiter durch Druck auf den signalfarbenen Betätigungsdrükker mit einem handelsüblichen Schraubendreher. Weil der Betätigungsdrücker eindeutig identifizierbar ist, kann auch ein Fehlstecken des Leiters ausgeschlossen werden. Gefährliche Betriebszustände bei der Montage werden auf diese Weise verhindert. Im Vergleich zu anderen gängigen Techniken bieten die neuen berührgeschützten Rangiersysteme keinerlei Gefahren mehr durch Kurzschluss zwischen den Pins oder durch Kurzschluss mit dem Me- AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:05 Seite 53 Verdrahtungsfehler werden zudem von Beginn an vermieden. Aber auch im Fehlerfall bietet die farbliche Codierung Vorzüge: weil aufgrund der Klemmbezeichnung die Ader- und Klemmpunktfarbe bekannt ist, wird eine Fehlverdrahtung schneller lokalisiert und behoben. Die farbliche Trennung kann auf unterschiedliche Bereiche angewendet werden – so können etwa die Funktionsbereiche Digitalein-/ausgang und Analogein-/ausgang sowie die Anwendungsbereiche Pumpe 1, Pumpe 2 und so weiter farblich strukturiert werden. Durch diese individuelle Strukturierung bleibt es im Schaltschrank stets übersichtlich. Unternehmen, die über Ländergrenzen hinweg operieren, können für bestimmte Applikation firmeninterne Farbstandards definieren, um Technikern und Wartungspersonal auf dieser Grundlage weltweit die Arbeit zu vereinfachen. Die neuen Rangierverbinder vom Typ »PTRV« von Phoenix Contact gibt es in vier (links) und acht (rechts) Etagen sowie als Durchgangsklemmen und Potenzialverteiler in unterschiedlichen Farben tall des Montagewerkzeuges. Zudem werden Kosten eingespart, da kein zusätzliches Montagewerkzeug mehr benötigt wird. Individuelle Farbcodierung Bei beiden neuen Rangiersystemen – also sowohl bei den Rangierverbindern als auch bei den Rangierwaben – kann eine Farbcodierung Rangierverbinder vereinfachen die Frontverdrahtung nach individuellen Wünschen erfolgen. Genauso gut kann man sich an den standardisierten Kodierungen orientieren – etwa an den Farbcodierungen von Installationskabeln, wie sie in einschlägigen Normen definiert werden. Somit können Aderfarben auf einfache Weise dem richtigen Klemmpunkt zugeordnet oder bestimmte Bereiche durch Farben codiert werden. Die Installation nach Farben spart nicht nur Zeit, Der vorwiegend zur Frontmontage genutzte Rangierverbinder ermöglicht aufgrund seiner Teilungsbreite von nur 8,3 mm und seiner Gesamtlänge von 100 mm die Nutzung von bis zu 960 Signalen pro Schaltschrankmeter. Schon bei der Planung kann der Schaltschrank dementsprechend kleiner ausgelegt werden. Diese Ausmaße machen die Klemme zum kompaktesten Rangierverbinder mit »Push-in«-Anschlusstechnik am Markt. Um weiteren Platz einzusparen, wird ein Kamm zur Leiterführung an die Klemme » 39_66_0215_austro 19.03.15 21:05 Seite 54 Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU montiert, der die Abdeckung eines Kabelkanals aufnehmen kann – somit spart man auch den Kabelkanal. Der Prüfabgriff in der Mitte des Rangierverbinders verhindert ein Fehlstekken und Fehlmessen, da die Prüfspitze eindeutig erkennbar zwischen die Leiteröffnungen gesetzt wird. Diese 2,3 mm große Prüföffnung kann auch mit herkömmlichen Prüfspitzen benutzt werden, da sie nicht von Leitern verdeckt wird. So ist es auch problemlos möglich, Mess- geräte einzuschleifen und Testschaltungen aufzubauen. Auch zur Potenzialverteilung bietet der Rangierverbinder eine Variante – damit werden Ströme bis zu 17,5 A auf max. 32 Klemmpunkte verteilt. Zur Einspeisung und für größere Querschnitte können mit einer brückbaren Klemme sogar Ströme bis 32 A verteilt und pro Klemmstelle bis zu 17,5 A abgenommen werden. Bei dieser Klemme werden Leiterquerschnitte bis zu 6 mm² – inklusive Aderendhülse – eingespeist. Für den Rangierverbinder mit seinen vier oder acht Etagen ist eine vorbedruckte Beschriftung erhältlich, die sich teilungsfrei und platzsparend zwischen den Rangierverbindern einfügt. Somit ist auch hier eine bessere Orientierung sowie eine Separierung einzelner Bereiche kein Problem. 54 Rangierwaben für den modularen Aufbau Wo es auf kurze Revisionszeiten ankommt, sind Rangierwaben das Mittel der Wahl. Ihre durchgängige Bauweise erlaubt ein Arbeiten von beiden Seiten des Schaltschrankes – und damit eine strikte Trennung von Automatisierungs- und Feldseite sowie Rangierseite. Das neue wabenförmige modulare Rangiersystem erlaubt auch Links: Das modulare Rangiersystem »PTMC« verfügt über Module für die TragschienMontage (links) sowie für die Wandausschnitt-Montage und bietet hohe Flexibilität. Rechts: Das Codiersystem der neuen Rangierwaben und Rangierverbinder gibt es mit insgesamt elf Farben. eine Abweichung vom 19“-Maßstab. Stattdessen kann ein eigener Standard definiert werden. Jeder Nutzer kann sein individuelles Rangierverteiler-Konzept mit hoher Packungsdichte entwickeln und an seine Bedürfnisse anpassen. Durch das Verrasten der Elemente erfolgt eine polzahlgenaue Abbildung auf die vorhandenen Signale, sodass hier kein ungenutzter Platz verloren geht. Weil bei der Rangierwabe neben der FlanschMontage auch eine Tragschienen-Montage mög- lich ist, kann sie auch für Kleinststeuerungen im Schaltschrank oder im Maschinengehäuse eingesetzt werden. Die Einzelelemente der Rangierwabe gibt es in elf Farben – die Klemmen sind nach einem einfachen Verrastprinzip individuell zusammenstellbar und montierbar. Eine in Breite, Höhe und Farbe vorkonfektionierte Rangierwabe kann über den E-Shop von Phoenix Contact bezogen werden. Bei der so selbstkonfigurierten Rangierwabe können auch die Abstände der Bohrlöcher und Aufrastpositionen individuell gewählt werden. Ausreichendes Befestigungsmaterial wird mit ausgeliefert und kann problemlos selbst montiert werden. Lösungen in den Polzahlen 32, 48 und 80 können in kompakter Baugröße sowie in 19“-Größe vollständig vorgefertigt bezogen werden. Die vertikale Leiterführung macht die Verkabelung übersichtlich, und die Betätigungsöffnung ist immer frei zugänglich, da sie nicht von angeschlossenen Leitern verdeckt wird. Auch bei der Rangierwabe ermöglicht der 2,3 mm große Prüfabgriff ein komfortables Messen und Testen mit dem gängigen (TR) Equipment. Zum Autor: Thomas Kladensky, MSc, leitet das Produkt-Marketing für Industrial Connections bei Phoenix Contact Österreich. INFOLINK: www.phoenixcontact.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Phoenix Contact, Fotolia; T 39_66_0215_austro 19.03.15 21:05 Seite 55 I KURZ NOTIERT Fertiger Energieschrank Unter dem Produktnamen »KTS« bietet die deutsche Firma Michal Koch anschlussfertige, mit Energiespeicherlösungen und Optionen bestückte Schaltschränke an – praktisch für den Maschinenbauer, wenn das hauseigene Energiespeichersystem im Schaltschrank der Kundenmaschine oder -anlage keinen Platz mehr finden. Die Standardschaltschränke »KTS« von Koch haben die Maße 800 x 600 x 400 mm (Höhe x Breite x Tiefe) bzw. 1.000 x 600 x 400 mm und sind in unzähligen Bestückungsvarianten zügig lieferbar. Beide Schränke können auf Bedarf mit einer Temperaturüberwachung per Thermostat und aktiver Belüftung ausgestattet werden. Weitere Bestückung über das Produktprogramm von Koch hinaus ist bei beiden Schränken jedoch nicht vorgesehen. Die Schränke sind zum Beispiel maximal bestückbar mit einer Dynamischen Energieversorgung DEV 3.0 und neun daran angeschlossenen Erweiterungsmodulen, woraus ein Energiepaket mit 38 KJ für den Einsatz als Antriebs-Kurzzeit-USV resultiert. Dabei gibt es noch den Platz für zehn NEV, also für die Notstromversorgung von zehn 24-V-Netzen mit jeweils maximal 150 VA oder mit sieben einzelnen Dynamischen Energiespeichern DES bzw. Dynamischen Energiespeicherkombinationen DEK. www.bremsenergie.de Konfigurator erleichtert Schaltschrankbestellung Fotos: Danfoss, Michael Koch; Für Kunden, die nicht nur einen Antrieb, sondern eine fertige Schaltschranklösung benötigen, bietet Danfoss den »VLT Plus Panel Configurator«, mit dem sich Planung und Bestellung komfortabel und einfach erledigen lassen. Das online verfügbare, modulare und auf die unterschiedlichen Danfoss-Frequenzumrichter-Plattformen angepasste Konzept führt den Kunden Schritt für Schritt durch die Konfiguration. Es stehen allen Danfoss-Antriebslösungen mit allen Spannungsebenen von 400, 500 und 690 V ebenso bereit wie Ausgangsfilter, passende Klimatisierung und Schaltschränke der »TS8«-Baureihe von Rittal. Nach Abschluss der Konfiguration liefert das System eindeutige Typencodes für Schaltschrank und Frequenzumrichter, die eine schlüsselfertige Lösung inklusive Dokumentation darstellt. Dabei ist die Dokumentation an den jeweiligen Kunden anpassbar, beispielsweise durch Logos, BMKZ, Kabelbezeichnungen oder Anlagenkennung. Der Kunde benötigt keine detaillierten Kenntnisse über Schaltschrankbau, da alle Auswahlpunkte vordefiniert angeboten werden. Ebenso sind alle relevanten Daten und Zeichnungen per Klick erhältlich und lassen sich als PDF downloaden. www.danfoss.at/vlt AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 56 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU UL-gelistete Industrie-Steckverbinder Einsatzbereit für den US-Markt islang werden dem UL-Standard folgend z.B. Energieeinspeisungen und Leistungszweige für Schaltschränke in den USA und Kanada hauptsächlich fest verdrahtet. Nun bietet Harting zwei alternative Möglichkeiten an. Die erste Möglichkeit ist die Verwendung von komplett vorkonfektionierten Kabelsets, in denen die »Han«-Steckverbinder verwendet werden. Diese Kabelsets sind in der Sektion PVVA der UL 2237 gelistet – einer die UL 508 ergänzenden Norm. Die zweite Alternative hat UL auf Initiative von Harting eröffnet: Die Sektion PVVA2 der UL 2237 listet »recognized components« – also anerkannte Komponenten, die in und an Schaltschränken verwendet werden dürfen. Nach umfangreichen Prüfungen hat Haring laut eigenen Angaben als erster SteckverbinderHersteller mit den nötigen Nachweisen die Aufnahme seiner gebräuchlichsten Produkte für Schaltschrank- B applikationen in die Sektion PVVA2 erreicht. Dazu zählen Steckverbinder der Baureihen »Han HsB« und »Han Q« für Ströme bis 40 A sowie der Baureihe »Han E« für Ströme bis 16 A. In Prüfungen der Kurzschlussfestigkeit (SCCR) erreichten diese Komponenten durchgängig den Standardwert von 65 kA für Industrieanwendungen unter Verwendung von üblichen Sicherungselementen. Neuer Brückenblock im Steckverbinder Mit dem neuen Brückenblock steht die Option zur Potenzialvervielfachung im Steckverbinder – bekannt vom »Han-Yellock« – nun auch für weitere »Han«-Baureihen zur Verfügung. Für den Anwender verringert sich der Verdrahtungsaufwand, zudem benötigt er weniger Raum. Die Brückungsauf- Mit dem neuen Brückenblock steht die Option zur Potenzialvervielfachung im Steckverbinder – bekannt vom »Han-Yellock« – nun auch für weitere »Han«Baureihen zur Verfügung. gabe, welche in der Praxis bisher hauptsächlich von Reihenklemmen im Schaltschrank übernommen wird, ist im Steckverbinder schnell, servicefreundlich und auf sehr kleinem Bauraum implementiert. Durch die Integration dieser Funktion ergeben sich für den Anwender wesentliche Vorteile: Zum einen verringert sich der Verdrahtungsaufwand und damit die Installationszeit. Zum anderen wird deutlich weniger Raum benötigt und folglich dem Trend zur Miniaturisierung Rechnung getragen. Der Brückenblock selbst übernimmt die Rolle eines Adapters und bietet bei einer Größe von drei »Han-Modular«-Einsätzen Platz für bis zu 15 »Han E«-Stiftkontakte. Drei Buchsenträgerreihen können beliebig gewählt und gesteckt werden. Von der normalen Eins-zu-EinsKontaktierung bis hin zur Fünfer-Brückung stehen auch noch weitere Varianten aus dem bestehenden »Han-Yellock«-Portfolio zur Verfügung. Mit der Kompatibilität zum »Han-Modular«-Gelenkrahmen kann der »Han-Yellock«-Brückenblock in allen Gelenkrahmenanwendungen ab einer Größe von 10B zum Einsatz kommen. Weiters ist die Kombination mit »Han-Eco« und dem »Han-Modular«-Andockrahmen gewährleistet. Im Zusammenspiel mit der Vielzahl von Einsätzen aus dem »Han-Modular«-Programm wird eine hohe Flexibilität geboten. (r.PA./TR) INFOLINK: www.harting.at 56 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Harting; Harting bietet seit Kurzem fokussierte Produktlösungen, die mit der Underwriters Laboratories UL 508 für »Industrial Control Equipment« konform sind. Der Vorteil für den Anwender: Er kann die Verteilungsstränge mithilfe von Industrie-Steckverbindern steckbar und flexibel gestalten. 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 57 Verstärkt Belastungsstarke Verdrahtungsrahmen für Anreihschaltschrank-Baureihe Die »RS«-Anreihschaltschränke von Lohmeier sind nun auch zur neuen, besonders belastungsstarken Verdrahtungsrahmen-Serie »LSC AirStream« von Lütze kompatibel. ie etablierte Verdrahtungsrahmen-Serie »LSC-B« erhält nun im wahrsten Sinne des Wortes Verstärkung: Die neuen Modelle der Reihe »LSC AirStream« bieten alle Vorteile der bisherigen Baureihe, können aber zusätzlich deutlich höher belastet werden. Auch die Luftströmung um das Profil herum wurde mittels einer geänderten Geometrie deutlich verbessert. Grundsätzlich können Verdrahtungsrahmen anstelle von Montageplatten im Schaltschrank eingebaut werden. Sie bieten mehr Freiheit bei Bestückung und Verdrahtung sowie technische und Foto: Lohmeier; D thermodynamische Vorteile. Alle Steuerungskomponenten können durch Aufstecken auf den Rahmen schnell und leicht in die Verdrahtung integriert werden – Ablängen und Nieten von Kabelkanälen, Bohren und mühevolle Kleinarbeit zur Komponentenpositionierung entfallen somit völlig. Der Geräteaufbau und die Verdrahtung erfolgen von vorne: Die Rahmen sind so konstruiert, dass die hinter den Stegen verlaufende Verdrahtung jederzeit von vorn zugänglich ist. Das spart nicht nur beim Aufbau, sondern auch beim Austauschen von Komponenten Zeit und Auf- wand. Der Verzicht auf Kabelkanäle ermöglicht zudem einen kompakteren Aufbau von mehr Komponenten auf geringeren Abmessungen. Da Luft stets ungehindert an Modulen und Leitungen vorbeiströmt und keine Wärmenester entstehen, lassen sich mit den Verdrahtungsrahmen Ausfälle verhindern und die Lebensdauer der (r.PA./TR) Komponenten erhöhen. INFOLINK: www.lohmeier.de Oben: Die neuen Rangierverbinder vom Typ »PTRV« von Phoenix Contact gibt es in vier (links) und acht (rechts) Etagen sowie als Durchgangsklemmen und Potentialverteiler in unterschiedlichen Farben 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 58 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Platzsparen ist angesagt Die Vorteile eines universell einsetzbaren Überspannungsableiters mit integrierter Vorsicherung Als Kombi-Ableiter Typ 1 erfüllt der »DehnvenCI« von Dehn + Söhne die Anforderungen der einschlägigen Norm für den Blitzschutzpotenzialausgleich gleichermaßen wie für den Überspannungsschutz von Endgeräten. Damit profitiert der Errichter einer Schaltanlage neben dem sicheren Ableiten des Blitzstroms und der Begrenzung der Überspannung auf für nachfolgende Anlagen und Systeme verträgliche Werte u.a. von der großen Platzersparnis durch den Entfall der ansonsten notwendigen externen Vorsicherung. Von Dipl.-Ing. Bernd Leibig eben der Störgröße Überspannungen gilt es bei Schaltanlagen, die möglichen Störlichtbögen zu beachten. Diese können gerade bei großen Niederspannungshauptverteilern im Niederspannungsnetz mit Kurzschlussströmen von mehreren Tausend Ampere zu längeren Betriebsausfällen führen. Begünstigt wird das Auftreten von Störlichtbögen z.B. durch Montagefehler, Isolationsfehler oder schlechte Kontaktierung. Um die zerstörerischen Auswirkungen von Störlichtbögen so gering wie möglich zu halten, ist es notwendig, diese so schnell wie möglich abzuschalten. Durch den Einsatz von Ableitern mit integrierter Vorsicherung ergeben sich Platzeinsparungen bis zu 75%, verglichen mit konventionellen Ableitern mit separater Vorsicherung. Dies ist ein wesentlicher Vorteil beim Einsatz der »DehnvenCI«-Kombi- N 58 Ableiter in elektrischen Schaltanlagen. In das nur zwei Teilungseinheiten pro Pol breite Gehäuse konnte der Überspannungsschutz gut integriert werden. Die Platzersparnis trägt dazu bei, die im Anlagenbau üblichen Vorgaben zur Vorhaltung von Platzreserven bis zu 30% im Schaltschrank nach Fertigstellung einfacher zu erfüllen. Leitungslängen Die Größe der Vorsicherung muss beim Anschluss eines Überspannungsschutzgerätes mit in die Leitungslänge eingerechnet werden. Bei einer konventionellen externen Sicherungsbeschaltung mit einem NH-Sicherungsunterteil Baugröße 2 muss mit einer Verlängerung dieser Anschlussleitungen bis zu 50 cm gerechnet werden. Die diesbezügli- chen Vorgaben der Installationsnormen sind dann vielfach nur schwer umzusetzen. Laut ÖVE/ÖNORM E 8001-1 soll vorzugsweise die Gesamtanschlusslänge von Überspannungsschutzgeräten in Leitungsabzweigen nicht größer als 1 m betragen. Wird der Einsatz eines Ableiters mit integrierter Vorsicherung bereits in der Planungsphase vorgesehen und auf eine normkonforme Gestaltung der Leitungslänge geachtet, so kann durch geschickte Platzierung der Ableiter, was durch den Wegfall einer externen Vorsicherung erleichtert wird, eine empfohlene Leitungslänge von ca. 0,5 m erzielt werden. Dabei ist der bei herkömmlichen Ableitern zu betrachtende Leitungsweg über die Vorsicherung schon inbegriffen. Als grober Richtwert kann angenommen werden, dass sich durch den dynamischen Spannungsfall auf der Anschlussleitung des Ableiters der Schutzpegel der Gesamtanordnung pro zusätzlichem Meter Leitungslänge bei einem Stoßstrom von 10 kA (8/20 µs) um 1.000 V erhöht. Bei Leitungslängen von mehr als 1 m ist somit der Schutz von Endgeräten nicht mehr gewährleistet. Durch den Spannungsfall auf der Anschlussleitung ergeben sich Schutzpegel, die höher liegen als die zulässige Bemessungsstoßspannungsfestigkeit von 1,5 kV bei Geräten der AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 59 Überspannungskategorie I gemäß ÖVE/ÖNORM HD 60364-4-443 im 230/400-System. Vorteile durch echte Kombi-Ableiter Durch das spannungsschaltende Verhalten von Funkenstrecken wird nahezu die gesamte Energie des Blitzstoßstroms über den Kombi-Ableiter geführt und so werden die nachfolgenden Geräte in der Elektroinstallation geschützt. Die Restgrößen des Stoßstroms, die in der Installation oder beim Endgerät noch ankommen, sind sowohl in der Amplitude als auch in der zeitlichen Dauer (Impulszeit-Verkürzung) so stark begrenzt, dass sie keinen Schaden mehr verursachen können. Sogenannte spannungsbegrenzende Ableiter (Varistorableiter) können beim Einsatz als Typ 1Ableiter physikalisch bedingt den Blitzstoßstrom nur aufteilen, jedoch nicht in dem Maße verringern, dass keine zerstörenden Stoßströme zum Endgerät gelangen. Somit bieten nur Ableiter auf Funkenstreckenbasis, wie der »DehnvenCI«, die volle Funktionalität eines Kombi-Ableiters und damit auch echten Endgeräteschutz. sen und diesen somit schnell zu unterbrechen. Zur Vermeidung von Personenverletzungen, Anlagenschäden und Betriebsausfällen wurde von Dehn das Störlichtbogenschutzsystem »Dehnshort« entwickelt. Mit »Dehnshort« wird der Störlichtbogen innerhalb von 1 bis 2 ms über Punkt- oder Liniensensoren optisch sowie über den Strom erfasst und innerhalb von ca. 3 ms über die von der Erfassungseinheit angesteuerten Kurzschließerpatronen gelöscht. Der damit eingeleitete metallische Kurzschluss sorgt für das Löschen des Lichtbogens und dann für das Abschalten des Schutzorgans. Dieses Störlichtbogenschutzsystem für NS-Anlagen besteht aus Erfassungssystem und Kurzschließereinheit. Das Erfassungssystem ist in die Schaltschranktür integrierbar. Dazu benötigt auch die Kurzschließereinheit nur wenig Raum. Nach einer Störlichtbogenabschaltung kann nach der Ursachenerkennung und -behebung sowie dem Austausch der Kurzschließereinheit die betroffene Anlage oder der Anlagenteil in kürzester Zeit wieder zugeschaltet werden. Die Vorgaben aus der DIN VDE 0100-420 und der VDS 2349, welche eine Ge- Oben: Die neuen Rangierverbinder vom Typ »PTRV« von Phoenix Contact gibt es in vier (links) und acht (rechts) Etagen sowie als Durchgangsklemmen und Potenzialverteiler in unterschiedlichen Farben Links: Der Platzbedarf eines konventionellen Ableiters im Vergleich mit einem Ableiter mit integrierter Vorsicherung. Fotos: Dehn+Söhne, Fotolia; Fest installierte Kurzschließer Die Abschaltung eines Störlichtbogens durch die Auslösung der vorgeschalteten Leistungsschalter mit einer Reaktionszeit von ca. 50 ms haben sich in der Praxis als nicht tauglich erwiesen, da in dieser Zeit bereits mit einer irreversiblen Schädigung der Schaltanlage zu rechnen ist. Störlichtbögen besitzen eine Eigenimpedanz und begrenzen somit den Strom. Das macht es dem Leistungsschalter unmöglich, den Störlichtbogen als niederimpedanten Kurzschluss zu erfas- samtzeit von der Detektion bis zur Löschung innerhalb von 5 ms fordern, werden durch »Dehnshort« ohne Einschränkungen erfüllt. Fazit Durch die universelle Einsetzbarkeit des »DehnvenCI«, unabhängig von der Anlagenvorsicherung und bis zu einem maximalen prospektiven Kurzschlussstrom von 100 kAeff, entsteht ein geringerer Planungsaufwand und somit auch ein kürzerer Durchlauf der Projekte. Das integrierte, AUSTROMATISIERUNG modular aufgebaute Störlichtbogenschutzsystem »Dehnshort« ist auf die jeweilige Anlage abgestimmt. Somit ist auch die Investition für dieses System dem Schaltschrank angepasst. An(TR) schaffungskosten werden so optimiert. Zum Autor: Dipl.-Ing. Bernd Leibig ist Produktmanager im Bereich Überspannungsschutz bei Dehn + Söhne in Deutschland. INFOLINK: www.dehn.at 59 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 60 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Einfaches aber effizientes Energiemanagement für Schaltanlagen Messen, vernetzen, sparen Intelligente Schaltanlagen, ausgestattet mit dem neuen integrierten Kommunikationssystem »Enerlin´X«-System von Schneider Electric, versprechen ein effizientes Energiemanagement für alle elektrischen Anlagen und bis zu 30% Energie- und Kostenersparnis. Das System erfasst Zustandsdaten von Leistungsschaltern, Aktoren, elektrischen Messgrößen sowie Zählern und stellt eine einfache aber zuverlässige Verbindung zu lokalen Displays und Webportalen her. E 60 von Schneider Electric. Für die Dashboard-Informationen werden der Energieverbrauch, der Schutzstatus von Schaltkreisen und die Geräteaktivität in jeder Schaltanlage eines Gebäudes erfasst. Die Kommunikation zwischen Stromverteilungssystemen und lokalen Touchscreens oder entfernten Servern läuft über Ethernet. für effizientes Energiemanagement. Das Design und die Handhabung von »Enerlin’X«-System erfüllt höchste Erwartungen: Die einheitlichen Funktionen in den intelligenten Komponenten wie zum Beispiel »Acti 9 Smartlink« sowie die fehlerfreie Verkabelung und die schnelle Verbindung bzw. Trennung der Verbindung sind ebenso maßgeblich wie der gesparte Platz im Gehäuse. Notwendige Installationen Vernetzen und bündeln von Know-how Folgende Komponenten müssen in die elektrische Infrastruktur des Gebäudes integriert werden: • Leistungsschalter und Steuergeräte für die DINSchienenmontage, • Energiezähler mit lokaler Anzeigeeinheit und • Kommunikationsfunktionen der modularen Niederspannungsschaltgeräte-Baureihe »Acti 9«. Alles weitere übernimmt das »Enerlin´X«-System von Schneider Electric. Es erfasst sämtliche energiespezifischen Daten und generiert anhand derer aussagekräftige Dashboards. Ein Online-Service von Schneider Electric auf einem Webserver liefert diese Dashboard. Für die Dashboard-Informationen werden der Energieverbrauch, der Schutzstatus von Schaltkreisen und die Geräteaktivität in jeder Schaltanlage erfasst. Die klare Darstellung von Messwerten und Trends bietet die Voraussetzung Ob via PC-Display mit gängigem Browser oder über ein Touch-Display mit Ethernet verbunden – mit »Smart Panels« erhalten die Anwender wesentliche elektrische Informationen und Alarme des elektrischen Netzes. Mit dem Kommunikationssystem von »Acti9« lassen sich via Fernsteuerung Befehle an die Installationsgeräte senden, die die verschiedenen Stromkreise kontrollieren. Auf diese Art kann eine bidirektionale Kontrollund Steuerungsinfrastruktur aufgebaut werden, wobei sich nicht nur der Anlagenstatus darstellten lässt, sondern auch direkt auf die Anlage einge(r.PA./TR) wirkt werden kann. INFOLINK: www.schneider-electric.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Schneider Electric; ine grundlegende Prämisse der Energiemanagement-Lösungen von Schneider Electric lautet: Man kann nur managen, was man messen kann. Und genau das ist die Idee hinter der intelligenten Schaltanlage von Schneider Electric, die zuverlässige, genaue Dosierung und Überwachung des Energieverbrauchs bietet. So genannten »Smart Panels« führen dabei die ersten Schritte zur Messung durch. Die Energieeffizienz lässt sich mit modernen Dashboards optimieren, dargestellt durch die Software »Power Monitoring« oder einen Webserver 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 61 Energieintensive Anwendungen schraubenlos anschließen Hochstrom-Federklemme bis 185 mm² Die neue »Power Cage Clamp« der Serie »285« von Wago ist für einen Nennstrom von 353 A und eine Bemessungsspannung AC/DC bis 1.000 V und DC bis 1.500 V ausgelegt. Damit eignet sie sich für den schraubenlosen Anschluss energieintensiver Anwendungen. it Wagos Hochstrom-Federklemme können jetzt erstmals Leiter mit Querschnitten von 50 bis 185 mm² verbunden werden. Die seitlichen Leitereinführungen ermöglichen ein komfortables Anschließen schwer biegsamer Leiter. Die Anschlussstelle wird mit einem Betätigungswerkzeug geöffnet und durch Betätigen des orangefarbenen Verriegelungselements arretiert. Eine Vorbereitung der Adern mit Ringkabelschuhen oder Aderendhülsen ist nicht erforderlich. Die Federanschlusstechnik gewährleistet bei jedem Querschnitt eine optimale Kontaktkraft, unabhängig von der Sorgfalt der Bedienperson. Die M Service-Steckdosen abgegriffen werden. Für mehr Übersicht im Schaltschrank können die neuen Produkte der »Serie 285« neben den WMB-Beschriftungsschildern zusätzlich Beschriftungsstreifen aufnehmen. „Mit der ersten Hochstrom-Federklemme bis 185 mm² setzt Wago technologisch neue Maßstäbe“, betont Dr. Karsten Stoll, Leiter Produktmanagement Electrical Interconnections bei Wago. „Der Weg dorthin war anspruchsvoll: Durch den großen Leiterquerschnitt mussten sehr hohe Federkräfte bis zu 1.000 N beherrscht werden, was nur mit einer Neuentwicklung der Federspanneinheit möglich war. Zusätzlich galt es, die hohen Nennströme von 353 A und die damit möglichen Kurzschlussströme bis zu 22.200 A zu bewältigen.“ Foto: Wago; Breites HochstromReihenklemmenSortiment Hochstromklemme erfüllt höchste Anforderungen, unter anderem für den Bahn- und Schiffsverkehr, und ist selbst bei größten Belastungen rüttelsicher, hitze- und kältebeständig. Über einen Brückerschacht auf jeder Seite lassen sich sowohl Potenzialvervielfältigungen als auch Potenzialabgriffe realisieren. So können ohne den Einsatz von Zusatzklemmen Versorgungsspannungen beispielsweise für Licht- und AUSTROMATISIERUNG Das Hochstromprogramm »Power Cage Clamp« von Wago umfasst damit nunmehr Reihenklemmen für Leiterquerschnitte bis 35, 50, 95 und 185 mm². Eine ideale Ergänzung zu den Hochstromklemmen ist die neue schraubenlose Endklammer mit 66,5 mm Höhe und 14 mm Breite. Sie hält die großen Klemmen zusätzlich in Position – selbst bei starker Vibration (r.PA./TR) oder senkrechter Schienenmontage. INFOLINK: www.wago.com 39_66_0215_austro 19.03.15 21:06 Seite 62 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU Schaltschrankbau per Mausklick Wie digitales Engineering die Schaltschrank–Fertigung effizienter gestaltet Der Schaltschrankbau ist mit den Jahren immer komplexer geworden, genauso wie die Maschinen, die von Schaltschränken versorgt werden. Das Optimierungspotenzial einer softwaregestützten Schrankplanung ist daher groß. Die Anforderungen für solche Planungs-Tools reichen dabei vom Stromlauf- über den Aufbauplan bis zu den kompletten Fertigungsinformationen auch für Bohrautomaten, Kabelkonfektionierungs- und Etikettendruck-Maschinen – natürlich inklusive automatischer Kollisionsprüfungen, Längenberechnungen, Routing und gerne auch 3D. Es gibt einige CAE-Systeme, die in der Lage sind, diesen Ansprüchen gerecht zu werden – mit zum Teil sehr unterschiedlichen Ansätzen. Eines davon ist die datenbankbasierte Plattform »Engineering Base« (kurz »EB«) von Aucotec. Von Johanna Kiesel 62 ine der Besonderheiten von »Engineering Base« ist seine Konnektivität. Absolut nahtlos lässt sich der Schaltschrankbau nicht nur mit dem Maschinen- und Anlagenbau verknüpfen, sondern auch mit der Prozesstechnik, der Verkabelung innerhalb der Maschine oder der Generierung der Leitsystemsoftware. Fluid und Pneumatik sind ebenso integrierbar. Auch die Verbindung zur dritten Dimension für den mechanischen Aspekt funktioniert – bidirektional und mit verschiedenen, nämlich den am Markt weitestverbreiteten 3D-Systemen. So lassen sich Daten, die in »EB« einmal erarbeitet wurden, von jeder E beteiligten Disziplin ohne Datenkonvertierung oder wiederholte Eingaben und ohne entsprechende Fehlerquellen und Absprache-Aufwände weiterentwickeln. Die Software erlaubt es zudem, das Schrank-Layout zu erstellen, ohne dass die Geräte im Stromlaufplan definiert sind. Wege-Optimierung durch mehr Freiheit Betrachtet man den Workflow, beginnt das Engineering meist mit dem Stromlaufplan, in dem die benötigten Betriebsmittel definiert werden. Erst danach erfolgt im Auf- AUSTROMATISIERUNG 39_66_0215_austro 19.03.15 21:07 Seite 63 bauplan die Platzierung dieser Betriebsmittel im Schrank. Hier kommt eine weitere Besonderheit von »EB« zum Tragen: Bei Potenzialketten, also dem Anschluss mehrerer Geräte an einem gemeinsamen Potenzial, berechnet das System automatisch den optimalen Weg und damit die ressourcenschonendste Verdrahtung. Das ist nur möglich, weil die Plattform die im Stromlaufplan gesetzten Verbindungspunkte frei interpretieren kann. Hinter den Punkten steckt nicht, wie in anderen Systemen üblich, eine aufgezwungene Richtungsvorgabe. Das hat den großen Vorteil, dass zum einen Umverdrahtungen jederzeit problemlos möglich sind, und zum anderen, dass der Planer nicht schon beim Erstellen des Stromlaufplans den gesamten Aufbau des Schranks im Kopf haben muss. matisch wird beim Routing die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) berücksichtigt. 90 Prozent weniger Fehler Der Fertigung bietet das datenbankgestützte System einen weiteren Vorteil: Statt der noch immer weit verbreiteten Verdrahtung anhand 3D-Ansicht eines USV-Schrankes erstellt mit »Engineering Base« von Aucotec. des Stromlaufplans kann der Monteur sich auch ganz einfach eine Verdrahtungsliste ausgeben lassen. Sie enthält übersichtlich alle nötigen Informationen zu Quelle, Ziel, Farbe und Querschnitt. Auf diese Weise lassen sich die Drähte systematisch abhaken und es besteht nicht die Gefahr, beim Suchen und Blättern im weit verzweigten Schaltbild Verbindungen zu übersehen. Die Praxis hat gezeigt, dass die Fehlerquote bei der Verdrahtung um 90% sinkt. Bevor die Elektroplanungs-Plattform ihre Informationen an Bohrautomaten, Kabelkonfektionier-Maschinen oder zum Etikettendruck übergibt, ist oft 3D gefragt. Die mechanische Sicht auf den Schaltschrank begeistert immer wieder auch Kunden. Sie erlaubt ihnen schon in einem » Praxisnah Für diesen Aufbauplan unterstützt »EB« den Anwender mit einem Assistenten zur Bestückung der Tragschienen, so dass sich ganze Gruppierungen in einem Arbeitsgang anordnen lassen und nicht mehr jedes einzelne Gerät gesetzt werden muss. Dabei hält das System Mindestabstände automatisch ein. Die in »EB« dokumentierten klaren Vorgaben aus der Konstruktion für die Platzierung der Baugruppen sind sehr praxisnah und erleichtern der Montage die Arbeit enorm. Stücklistenreports generiert die Software automatisch aus dem Stromlaufplan. Umgekehrt kann das Schaltbild aus der Stückliste entstehen. »EB« ermöglicht auch automatisierte Kollisionsprüfungen zur Absicherung der richtigen Einbautiefe. Außerdem zeigt das System an, welches Anschlagmaterial benötigt wird, indem es die Informationen zum Anschluss eines Gerätes mit den Drähte-Daten richtig kombiniert. Ebenfalls auto- AUSTROMATISIERUNG 63 39_66_0215_austro 19.03.15 21:07 Seite 64 T Technik pur I SONDERTEIL I TRENDS IM SCHALTSCHRANKBAU frühen Stadium der Planung einen nachvollziehbaren, detaillierten und leicht verständlichen Blick in die Schaltschränke, auf die Komponenten und Verdrahtungswege. Sie kann einen Prototyp-Bau sparen, da das Routen im Raum mehr Passgenauigkeit bietet. Und sie erlaubt, wenn die 3D-Berechnungen wirklich exakt sind, einen höheren Grad der Vorfertigung. Aus diesem Grund haben die AucotecEntwickler dafür gesorgt, dass eine bidirektionale Verbindung zu den meistverbreiteten 3D-Systemen möglich ist. neue USV-System für die Öl- und Gasindustrie. Es sichert riesigen Serverfarmen oder OffshorePlattformen eine kontinuierliche Stromversorgung auch bei Zwischenfällen. Benning reduziert dabei bereits die Darstellungs-Detaillierung der einzelnen Geräte, jedoch: „Keine Anlage ist bei uns wie die andere, wir fertigen individuell nach Kundenwunsch – und Änderungen gibt es immer“, berichtet Zoran Jakovljevic, Technischer Direktor von Benning. „Wir können also gar nicht jede nur mögliche Komponente im 3D aufbauen, dazu sind es einfach zu viele.“ Bei der Erfassung der Daten ist die Er- mittlung der geografischen Anschlussposition meist am schwierigsten. Manchmal hilft nur das Nachmessen per Hand. Es wäre hier sehr hilfreich, wenn in Zukunft diese Informationen für mehr Geräte beispielsweise im »eCl@ss«-Format einfach vom Hersteller abrufbar wären. Bei Wann rechnet sich 3D? Wenn erkennbar ist, dass ein Produkt in größerer Stückzahl über einen längeren Zeitraum existiert, oder wenn man schon weiß, dass mit nur geringen Abweichungen schnell neue Produkte entstehen können, lohnt sich der höhere Aufwand durch deutlich längere Aufbau- und Rechenzeiten. Ein gutes Beispiel dafür sind Projekte vom Aucotec-Kunden Benning, etwa das Rechts: Aufbau einer Gleichstromversorgung in 3D-Ansicht. Unten: »Engineering Base« bietet durchgängige Information vom Schaltbild bis zur Montage. Zur Autorin: Johanna Kiesel ist bei Aucotec in Deutschland für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. INFOLINK: www.aucotec.at 64 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Benning, Fotolia: kleineren Projekten verzichtet Benning also auf diesen Aufwand. „Oft sind unsere Kunden gar nicht an einer so detaillierten Ansicht der Schränke interessiert. Ihnen ist es für eine schnellere Projektabwicklung wichtiger, den Monteuren gewisse Freiheiten in der Fertigung zu lassen“, so Zoran Jakovljevic. In spätestens zehn Jahren sieht der Technische Direktor die 3D-Entwicklung jedoch so weit vorangeschritten, dass sie flächendeckend nutzbar ist. „Wir werden dieses Ziel auf jeden Fall weiterverfolgen“, sagt Jakovljevic. Bis dahin sei das automatische 2D-Routing in »EB« eine durchaus praktikable Alternative, um Drahtlängen zu berechnen und so Drähte für eine effizientere Montage vorkonfektionieren zu können. Die ZAchsen-Positionen der Anschlüsse brauche man natürlich trotzdem, aber sind sie einmal im Katalog hinterlegt, stehen sie jedem Nutzer jeder (TR) Disziplin zur Verfügung. 39_66_0215_austro 19.03.15 21:07 Seite 65 I PRODUKTNEUHEITEN I ANTRIEBSTECHNIK Ex-geschützte Motoren Ein spezielles Messemodell des aktuell größten Motors der IEC-Baugröße 800, mit Leistungen bis 5,6 MW und für Spannungen bis 11 kV, wird auf der Messe präsentiert. »W22X 800« weist bei vierpoliger Ausführung bei Volllast und einer Spannung von 6,6 kV einen Wirkungsgrad von 97,4 % auf. Erreicht wird diese hohe Effizienz unter anderem durch eine spezielle Rohrkühlung aus rostfreiem Stahl zur Optimierung des Luftstromes. Die Motoren sind in einem biegefesten Gehäuse aus Stahl ausgeführt und in zwei-, vier-, sechs- und achtpoliger Ausführung – auf Anfrage auch höherpolig – bei Frequenzen von 50 und 60 Hz verfügbar. Entgegen der üblichen Strategie, Großmotoren als projektorientierte Einzelanfertigungen zu konzipieren, hat WEG den »W22X 800« als Serienmotor mit zahlreichen Optionsmodulen konzipiert. Aktuell verfügt der »W22X 800« über die ATEX- und die IEC-Ex-Zertifizierungen für den Bereich Ex d(e) IIB T4 Gb, weitere sollen folgen. Linearmotoren mit 22,5°-Radius für das »XTS« Beckhoff erweitert mit neuen Motormodulen sein »eXtended Transport System«. Die geraden und gebogenen Motormodule (180°) werden durch neue Varianten mit 22,5°-Radius ergänzt. Damit sind Geometrien wie Vollkreise, als Innen- oder Außenläufer, oder Quadrate mit abgerundeten Ecken möglich. Damit lässt sich das Anwendungsspektrum beispielsweise um den flexiblen Rundtakttisch und zusätzliche individuelle Bahnverläufe erweitern. www.beckhoff.at/xts Siemens liefert Antriebe für Doppelmayr’s Cable Car In San Francisco verbindet der seilgezogene »Automated People Mover« auf einer Streckenlä nge von INTRO WEG erweitert seine »W22X«-Baureihe um robuste explosionsgeschützte Motoren von Baugröße IEC 71 bis IEC 800 und stellt diese erstmals auf der kommenden »Hannover Messe« der Öffentlichkeit vor. www.weg.net » Sichere Drehmomentabschaltung Foto: Rockwell Automation, WEG, Siemens; Die eingebaute Sicherheitsoption des MittelspannungsFrequenzumrichters »PowerFlex 7000« der Marke »Allen Bradley« von Rockwell Automation schützt Mitarbeiter und Maschinen und reduziert Ausfallszeiten. Die integrierte »Safe Torque-Off«-Funktion erlaubt es, den Motor sicher abzuschalten, ohne dabei auch die Stromzufuhr des Antriebes abstellen zu müssen. Das ermöglicht einen schnelleren Systemneustart, sobald ein sicherer Zustand erreicht ist. Die Safety-Option ist direkt in den Antrieb eingebaut. Sie arbeitet parallel zu den Antriebsfunktionen und benötigt keine zusätzlichen elektromechanischen Komponenten. Das verringert Verdrahtungsaufwand, Hardwarebedarf und Installationskosten. Sicherheitsvorrichtungen, wie Drucktasten oder Lichtgitter sind direkt am Antrieb verkabelt. »PowerFlex 7000« mit Safe Torque-Off ist TÜV-zertifiziert, PLeund SIL-3-konform gemäß EN ISO 13849-1 bzw. IEC 6150 und eignet sich speziell für Anwendungen wie Förderanlagen und Mahlanlagen. Die ebenfalls integrierte »TorqProve«-Technologie ermöglicht außerdem hundert Prozent Drehmoment bei Nullgeschwindigkeit und eine erweiterte Drehmomentregelung, besonders für Anwendungen in der Schwerindustrie, wie Kettenzüge, Schaufelbagger, Winden sowie Prüfstände. 5,1 km die »BART Coliseum Station« in Oakland mit dem internationalen Flughafen von Oakland. Siemens lieferte dafür u.a. acht Asynchronmotoren mit jeweils 605 KW sowie acht »Sinamics S120«-Umrichter mit jeweils 710 KW. Für den sicheren und zuverlässigen Betrieb kommt ein eigens dafür entwickeltes »Simatic«-basiertes »Automatic Train Control«Steuerungskonzept zum Einsatz. www.siemens.at Komfortable Programmerstellung über Multifunktionsbausteine Mit der »Automation Control Suite 6« hat Stöber eine Entwicklungsumgebung geschaffen, die sowohl alle in »Codesys 3.5« enthaltenen Motion Control- und SPS-Funktionen also auch eine Reihe von antriebstechnischen Multifunktionsbausteinen zusammenführt. Damit lassen sich alle relevanten Funktionen einfach, schnell und damit wirtschaftlich parametrieren und programmieren. www.stoeber.at www.rockwellautomation.at AUSTROMATISIERUNG 65 39_66_0215_austro 19.03.15 21:07 Seite 66 I PRODUKTNEUHEITEN I WENN’S RECHT IST Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova Rechtsanwältin – spezialisiert auf Unternehmensrecht, Vertragsrecht und Gesellschaftsrecht E-Mail: [email protected] www.agh-law.at Offen für Drittanbieter Teil 2: Allgemeine Geschäftsbedingungen Kaum ein Auftrag oder eine Bestellung wird heutzutage im industriellen Alltag ohne Allgemeine Geschäftsbedingungen – kurz AGB – abgewickelt. So gerne sie auch verwendet werden und für Rechtssicherheit sorgen sollten, so sehr werfen sie immer noch Fragen auf. Um Vertragsbestandteil zu werden, müssen die AGB – schriftlich oder schlüssig – vereinbart werden. Da an der Schlüssigkeit ein strenger Maßstab anzulegen ist, empfiehlt sich bestenfalls die Einholung der Unterschrift des Geschäftspartners. Für die schlüssige Vereinbarung ist z.B. ein deutlicher Hinweis des Unternehmers auf seine AGB erforderlich, die Möglichkeit des anderen Vertragsteils, vom Inhalt der AGB Kenntnis zu erlangen sowie dessen anschließende Zustimmung (z.B. Bestellung). Die AGB sollten daher rechtzeitig vor Vertragsabschluss vereinbart werden, um Vertragsbestandteil zu werden. Die auf der Rückseite von Rechnungen oder Auftragsbestätigungen abgedruckten AGB sind unwirksam. In der Praxis erklären häufig beide Vertragsparteien, einen Vertrag zu den jeweils eigenen AGB abzuschließen. Der dadurch entstandene Vertragskonflikt wird oft »battle of forms« genannt. In diesem Fall wird angenommen, dass die Klauseln, die einander widersprechen, nicht wirksam vereinbart wurden, da sich die Vertragsparteien nicht einig waren. Immer häufiger werden auch sogenannte »Abwehrklauseln« in AGB verwendet, wonach der Vertragspartner erklärt, dass abweichende Klauseln in den fremden AGB nur dann gelten sollen, wenn er dies schriftlich bestätigt. Kommt es in diesem Fall zu keiner Einigung über die Geltung der AGB, sind sie nicht wirksam vereinbart und werden kein Vertragsbestandteil. Gröblich benachteiligende bzw. überraschende Klauseln können nicht wirksam vereinbart werden. Unzulässig ist z.B. eine Klausel, wonach die Frist zur Geltendmachung von Schadenersatz mit der Lieferung, und zwar ohne Rücksicht auf den Eintritt oder die Erkennbarkeit des Schadens, beginnt. Weiters unzulässig ist ein Schadenersatzausschluss für krass grobe Fahrlässigkeit, Vorsatz und Personenschäden. Das richterliche Mäßigungsrecht bei Vertragsstrafen kann in AGB ebenfalls nicht wirksam ausgeschlossen werden. Eine Klausel, die das Wandlungsrecht – welches zur Vertragsaufhebung und Rückabwicklung führt – bei unbehebbaren Mängeln ausschließt, ist auch sittenwidrig. Gröblich benachteiligend und sohin unwirksam ist auch eine Klausel, wonach es zum Verlust der Schadenersatzansprüche kommt, wenn der Schaden nicht binnen drei Tagen schriftlich angezeigt wurde. Da immer auf die konkreten Umstände Bedacht zu nehmen ist, empfiehlt sich eine auf den Einzelfall zugeschnittene rechtliche Überprüfung. 66 »Anybus«-Steckkarten von »e-F@ctory-Alliance«Partner HMS Industrial Networks sorgen dabei für die nötige Kompatibilität. Mit dieser Lösung öffnet Mitsubishi Electric erstmals seine Servotechnik für Steuerungs- und Netzwerktechnologien von Drittanbietern. Mit dem auf der »MR-J4«-Technologie basierenden Servoverstärker können Anlagenbauer trotz einer vorgeschriebenen Steuerung die Mitsubishi Electric-Servotechnologie einsetzen. Spezielle Funktionen der kleinen und leistungsstarken »MR-J4«-Serie wie die Vibrationsunterdrückung ersten und zweiten Grades oder die One-Touch-Tuning-Funktion lassen sich so nutzen. In der ersten Version verfügt der »MR-J4-TM« über eine Ethercat-Steckkarte von HMS. Der nächste Schritt soll eine ProfinetVariante sein, weitere Optionen folgen. Auf diese Weise lässt sich eine Maschine schnell und problemlos an diverse Ethernet-Systeme und damit für den weltweiten Einsatz mit unterschiedlicher Steuerungs- und Netzwerktechnik anpassen. www.geva.at Kompakte Synchron-Servomotoren Die hochdynamischen AC-Synchron-Servomotoren der Baureihe »FR« von Hiwin liefern hohe Drehmomente über den gesamten Drehzahlbereich – direkt aus dem Stillstand bis zur Maximaldrehzahl von 4.500 min-1. Dabei erreichen die bürstenlosen, permanentmagneterregten Motoren in Baugrößen von 50 bis 1.000 W modellabhängig Spitzenmomente von 0,48 – 14,3 Nm. Sie eignen sich dank minimaler Massenträgheitsmomente auch für anspruchsvolle dynamische Antriebsaufgaben wie beispielsweise den hochfrequenten Reversierbetrieb. Durch den speziellen StatorRotor-Aufbau der Baureihe werden eine geringe Drehmomentenwelligkeit und hohe Leistungsdichte bei kompakter Motorbauform erzielt. Der optimierte Kabelausgang erleichtert bei beengten Einbaubedingungen die Installation. Die Antriebe sind standardmäßig mit einem Inkrementalgeber-Wegmesssystem mit einer Auflösung von 13 Bit ausgerüstet. Die Ausstattung mit einer Haltebremse ist optional. Der Hersteller liefert die Servomotoren auch mit vorkonfektionierten Motor- und Encoderleitungen. www.hiwin.at AUSTROMATISIERUNG Foto: Hiwin, Mitsubishi Electric; Vertrauen ist gut – ein rechtssicherer Vertrag besser! Der Servoregler »MR-J4-TM« von Mitsubishi Electric (ÖV: GEVA) ermöglicht die Anbindung der herstellereigenen Servotechnik an offene Netzwerke. 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 67 T I ANTRIEBSTECHNIK Technik pur Einbaumodule erweitern Leistungsbereich bestehender Frequenzumrichter-Baureihe EffizienzTuning ABB erweitert seine »General Purpose Drive«-Baureihe »ACS 580« um die neuen Einbaumodule »ACS 580-04«, mit denen sich die Umrichterleistung auf bis zu 500 kW steigern lässt. Damit steht die Antriebsarchitektur mit einheitlichen Benutzerschnittstellen und Optionen nun von 0,75 bis 500 kW zur Verfügung. er kompakt gebaute Frequenzumrichter »ACS580« eignet sich für vielseitige Einsätze wie Pumpen, Lüfter, Förderanlagen, Mischer und viele andere Standardanwendungen mit variablem oder konstantem Drehmoment. Die Integration aller wesentlichen Merkmale hat nicht nur eine schnellere Auswahl und einen einfacheren Betrieb des Frequenzumrichters zur Folge, sondern auch die Handhabung wird vereinfacht und zusätzlich Energie gespart. Die gesamte Baureihe umfasst Geräte mit einer Leistung von 0,75–250 kW und Spannungen von 208–480 V, und ist wahlweise mit IP21-Gehäuse oder IP55-Gehäuse lieferbar. Für den Leistungsbereich von 250–500 kW stehen die neuen Einbaumodule in Schutzart IP20 zur Verfügung. D Foto: ABB; Der Umrichter für höhere Energieeffizienz Der Frequenzumrichter regelt den Prozess energieeffizient nach dem tatsächlichen Bedarf. Die »Energie-Optimierer«-Funktion gewährleistet das maximale Drehmoment pro Ampere und senkt damit den Energieverbrauch. Der Antrieb unterstützt verschiedene Motorentypen, einschließlich hocheffizienter AUSTROMATISIERUNG Permanentmagnetmotoren. Der Energieverbrauch des Frequenzumrichters wird mit einem kWh-Zähler ermittelt. Die Anzeige erfolgt nach Stunden, Tagen oder als Gesamtverbrauch. Energiesparrechner ermitteln die Einsparungen bei Energie, CO2-Emissionen und Kosten, wenn der Umrichter andere Regelungsverfahren (z.B. direkter Netzanschluss) ersetzt. Die Amortisationszeit der Geräte lässt sich dadurch leicht ermitteln. Intuitive Benutzerschnittstellen Das einheitliche Bedienpanel und ein PC-Tool vereinfachen die Verwendung des Umrichters. Die gewünschte Sprache kann aus mehr als 20 Sprachen ausgewählt werden. Die Menüführung auf dem Bedienpanel beschleunigt die Inbetriebnahme. Die einzelnen Menüs sind klar nach ihrer Funktion bezeichnet, wie z.B. »Motor«, »Rampe« und »Grenzwerteinstellungen«. Die Grundeinstellung ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Das Menü »E/A« zeigt die Konfiguration der elektrischen Anschlüsse an und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Einstellungen der Anschlüsse wie Filterung, Skalierung, Verzögerung oder Funktionsauswahl. Das PC-Tool »Drive Composer« bietet umfangreiche Funktionen für die Antriebsüberwachung und Prozessabstimmung, aber auch beispielsweise grafische Regelschemata, mit denen sich die Frequenzumrichterlogik schnell einstellen lässtn. Die Basisversion des »Drive Composers« kann kostenlos über die ABB-Internetseite heruntergeladen werden. Zahlreiche integrierte Funktionen Mit der integrierten kleinen und leichten »Swinging Choke« der zweiten Generation werden die Oberschwingungen sehr gut gedämpft. EMV-Filter für C2/C3, Brems-Chopper bis Baugröße R3, eine Modbus-RTU-Feldbusschnittstelle und das sicher abgeschaltete Drehmoment (»STO«/SIL 3) sind ebenso integriert wie eine PID-Prozessregelung, welche den »ACS580« zu einer selbstständigen Einheit macht, die nur eine externe Prozessmessung benötigt. Mit steckbaren Optionsmodulen lässt sich die Funktionalität des Umrichters erweitern. So unterstützt er mit verschiedenen, leicht zu installierenden Feldbusadaptern alle wesentlichen Feldbusprotokolle. Die StandardE/A können durch optionale Analog- und Digital-Erweiterungsmodule ergänzt werden. (r.PA./TR) INFOLINK: www.abb.at/drives 67 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 68 T Technik pur I ANTRIEBSTECHNIK Neuartige Geräteklasse vereint die Vorteile eines Frequenz-umrichters mit jenen eines Motorstarters Der Drehzahlstarter Eaton hat mit dem »PowerXL DE1« eine neue Spezies in der Antriebstechnik entwickelt, die eine Brücke zwischen Motorstarter und Frequenzumrichter schlägt. Das Gerät lässt sich so einfach handhaben wie ein Motorstarter, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit der variablen Drehzahlregelung. Damit steht Maschinen- und Anlagenbauern nun eine kosteneffiziente und gleichzeitig zuverlässige Alternative zur Verfügung, um gerade Anwendungen mit bisher konstanter Drehzahl energieeffizienter zu machen und den steigenden gesetzlichen Anforderungen in dieser Hinsicht gerecht zu werden. 68 D leistungsfähigen neuen Drehzahlstartern schließen. Sie stellen die ideale Lösung für Anwendungen dar, die nur eine begrenzte Funktionalität, aber eine variable Drehzahl erfordern.“ Auch für Anwendungen mit konstanter Drehzahl, bei denen aufgrund der gegenüber IE2-Motoren geänderten mechanischen Abmessungen kein IE3-Motor eingesetzt werden kann, oder Anwendungen mit sehr hoher Starthäufigkeit und damit einhergehender hoher thermischer Belastung für den Motor können Drehzahlstarter eine optimale Lösung sein. Der Drehzahlstarter im Detail Den »PowerXL DE1« bringt Eaton zunächst in zwei Baugrößen auf den Markt: Mit der 45 mm schmalen Version »FS1« lassen sich Motoren mit bis zu 1,5 kW ansteuern, während die Variante »FS2« (90 mm breit) für Leistungen von 2,2 bis 7,5 kW ausgelegt ist. AUSTROMATISIERUNG Fotos: Eaton; Den Drehstarter »PowerXL DE1« gibt es zunächst in zwei Baugrößen: als 45 mm schmale Version »FS1« für Leistungen bis zu 1,5 kW und als 90-mm-Variante »FS2« für Leistungen von 2,2 bis 7,5 kW. Neben Modbus kann auch über »SmartWire-DT« kommuniziert werden. ie elektrische Drehzahlregelung mithilfe von Frequenzumrichtern gewinnt weiter an Bedeutung. Eine treibende Kraft hierbei ist die Motorenverordnung EC 640/2009 der EU, die eine verpflichtende Einführung von IE3-Motoren direkt am Netz oder eben IE2-Motoren im Umrichterbetrieb ab heuer vorsieht. „Aufgrund der ERP-Richtlinie und der zunehmenden Automatisierung von Maschinen generell sehen wir einen signifikanten Anstieg im Bedarf an Frequenzumrichtern, da diese immer mehr auch bei einfachen Anwendungen Einzug halten werden“, erklärt Guido Kerzmann, Product Line Manager, Eaton Electrical Sector EMEA. „Doch der Frequenzumrichter ist für viele dieser Anwendungen wie Pumpen oder Lüfter hinsichtlich Komplexität und Funktionalität häufig überdimensioniert, während der klassische Motorstarter keine Möglichkeit zur Drehzahlregelung bietet. Diese Marktlücke können wir nun mit unseren 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 69 Dabei bieten die Geräte internen Motorschutz plus direkten Thermistor-Motorschutz und Kurzschlussschutz. Für Installation, Inbetriebnahme und Betrieb sind keine antriebstechnischen Spezialkenntnisse notwendig. Die Handhabung der kompakten Drehzahlstarter ist so einfach wie bei einem Schütz. Der Installateur nimmt das Gerät aus der Box, verdrahtet es wie einen Motorstarter und schon ist es betriebsbereit. Damit reduziert sich die Wahrscheinlichkeit von Installationsfehlern auf ein Minimum und folglich auch die benötigte Zeit bis zur Inbetriebnahme. Die Einfachheit der Geräte setzt sich auch im Be- eine Parametrierung des Gerätes notwendig wäre. Diese führte in einem Praxisvergleich mit konventionellen Lösungen zu einer Reduzierung der Inbetriebnahmezeit um bis zu 80%. Optional steht ein aufsteckbares, universell verwendbares Konfigurationsmodul zur Verfügung, mit dem der Anwender die wichtigsten Parameter wie Rampenzeiten, Motorschutz und Klemmkonfiguration gegenüber der Werkseinstellung auf seine Applikation anpassen kann – und dies ganz einfach nur mit einem Schraubendreher. Darüber hinaus bietet Eaton Anwendern die Möglichkeit, externe Bedieneinheiten mit Der Charme liegt darin, dass es keine Knöpfe und Bedienelemente gibt. Der Drehstarter wird über die Software »drivesConnect« parametriert. Via BluetoothKommunikations-Stick können die Parameter von einem Gerät auf weitere kopiert werden. trieb bzw. beim Einsatz in der Applikation fort. So ist der »DE1« im »Trip Free Design« konzipiert – das bedeutet, dass die generatorische Energierückspeisung von Seiten des Motors bei diversen Applikationen (z.B. bei zu kurzer Verzögerungsrampe) erkannt und daraufhin automatisch die Rampe verlängert wird. Die DC-Bremsfunktion vor Anlauf (z.B. Lüfterbetrieb) und die automatische Reduzierung der Schaltfrequenz bei Überschreitung der kritischen Gerätetemperatur sind weitere Merkmale dieses Designkonzepts. Zum möglichst störungsfreien Betrieb trägt zudem die automatische Wiedereinschaltfunktion nach einem Fehler bei. So gewährleisten die Drehzahlstarter höchste Verfügbarkeit der jeweiligen Applikation. Einfache Inbetriebnahme Wie die gesamte »PowerXL«-Gerätefamilie von Eaton bietet auch der neue »DE1« eine einfache »Out-of-the-Box«- Inbetriebnahme, ohne dass AUSTROMATISIERUNG LED- oder OLED-Display und Tasten an den »DE1« anzukoppeln. Des Weiteren kann man die Geräte über die Software »drivesConnect« parametrieren sowie den Bluetooth Kommunikations-Stick für das einfache Kopieren der Parameter von einem Gerät auf weitere nutzen. Der »DE1« verfügt über eine Modbus-Schnittstelle und lässt sich auch direkt in Eatons Kommunikationssystem »SmartWire-DT« einbinden. In diesem Fall beträgt die Zeitersparnis bis zu 70% im Vergleich zur konventionellen Steuerstromverdrahtung. Die Drehzahlstarter sind für industrielle Umgebungsbedingungen und Temperaturen von -10° bis zu 60° C konzipiert. Sie entsprechen den internationalen Anforderungen CE, UL, cUL und cTick und eignen sich damit (r.PA./TR) für den weltweiten Einsatz. INFOLINK: www.eaton.eu 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 70 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION VeranstaltungsTIPP: »safety-regio15« tourt durch Österreich Nach dem Erfolg der vorjährigen Fachtagung »safety.tech14« in Zell am See bringt Festo in Kooperation mit der AUVA und TÜV Austria das Thema Maschinensicherheit in der Industrie heuer auf Tour. »safetyregio15« heißt die Veranstaltungsreihe, die am 16. Juni in St. Pölten startet und bis in den Herbst hinein in vielen Regionen Österreich Station macht. Näheres unter: www.safety-regio.at INTRO »PNOZmulti« spricht jetzt auch Profinet SIL 2-Zertifizierung für HMI-/SCADA-System »Zenon« von Copa-Data wurde vom TÜV SIL2-zertifiziert gemäß IEC 61508. Die Software erfüllt damit die Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Sicherheitsfunktionen von Betriebsanlagen. Anwender können die Sicherheitsintegrität der Stufe 2 für ihre Systeme und Infrastrukturen erreichen. Die Zertifizierung hat der TÜV Süd Rail aus München als unabhängige und neutrale Stelle durchgeführt. Im Rahmen der Zertifizierung wurden die Prozesse, Abläufe, Werkzeuge, Qualitätsstandards und Dokumentationen von Copa-Data auf die Eignung für sicherheitskritische Systeme geprüft. Betreiben Unternehmen Anlagen mit sicherheitsrelevanten Funktionen, müssen sie das notwendige Safety Integrity Level für die jeweilige Sicherheitsfunktion anhand einer Analyse des Gefährdungspotenzials definieren. In diese Szenarienanalyse fließen beispielsweise das Ausfall- und Fehlerverhalten eines Systems oder die redundante Auslegung des Systems ein. „Mit der Zertifizierung bestätigt der TÜV Süd, dass wir über das entsprechende Know-how verfügen, um SIL 2-konforme Abläufe und SIL 2-konforme Systeme aufzusetzen und damit unsere Kunden bei der SIL-Zertifizierung ihrer Anlagen unterstützen können“, erklärt Reinhard Mayr, Produktmanager von Copa-Data. www.copadata.at » Für das konfigurierbare Steuerungssystem von Pilz gibt es neu ein Kommunikationsmodul für Profinet. Somit steht neben Ethernet-IP, CANopen, Ethercat, Modbus-TCP, Profibus-DP und Powerlink eine weitere Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung. www.pilz.at WISSENswertes Zwangsgeführte Kontakte sind.. ...Kontakte, die mechanisch so miteinander verbunden sind, dass Öffner und Schließer niemals gleichzeitig geschlossen sein können. Sichere Kleinsteuerung Die Sicherheitssteuerung »samos PRO Compact« von Wieland Electric (ÖV: Schmachtl) misst nur 45 mm in der Breite. Sie ist universell einsetzbar und hat Online-Diagnose mit an Bord. Das kompakte Modul mit 16 sicheren Eingängen hat vier sichere Ausgänge, vier sichere konfigurierbare Ein-/Ausgänge und einen wechselbaren Programmspeicher mit 512 MB (SD-Karte). Die Steuerung kann modular auf bis zu 168 sichere Ein- und Ausgänge erweitert werden, alle Module sind wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Push-In-Klemmen verfügbar. Integrierte USB- und Ethernet-Schnittstellen ermöglichen jederzeit Zugriff auf das System zur Fernwartung. Die in das kostenlose grafische Programmiertool »samos PLAN5+« integrierte Online-Diagnose und das System-Logbuch unterstützen den Anwender dabei. Die Steuerung ist auch unter extremen Umgebungsbedingungen einsetzbar – dank einer Schaltleistung von 4 A an jedem Ausgang und einem Temperaturbereich von -25° bis +65°C. Das Modul erfüllt SIL CL 3 gemäß EN 62061 und PL e/ Kategorie 4 gemäß EN ISO 13849-1. www.schmachtl.at 70 AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 71 I PRODUKTNEUHEITEN Manipulationssicher mit RFID Der berührungslos arbeitende Sicherheitssensor »RSS 16« von Schmersal bietet mit RFID-Technik drei verschiedene Codiervarianten. Dank gleicher Baugröße wie der »AZ16« kann er unkompliziert nachgerüstet werden. Im Unterschied zum baugleichen »AZ 16« hat der »RSS 16« keinen mechanischen Betätiger. Die Identifikation des Targets erfolgt berührungslos über die von Schmersal entwickelte »RSS«-Technologie: Ein sicherheitstechnisch ertüchtigtes RFID-Signal übernimmt die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger. Drei Codiervarianten stehen zur Verfügung. Der Sensor akzeptiert entweder jedes geeignete Target oder nur das Target, das beim ersten Einschalten eingelernt wurde. Bei der dritten Variante lässt sich der Anlernvorgang beliebig oft wiederholen. Die Codierung bzw. der Manipulationsschutz kann somit flexibel an die Applikation und den Grad des Manipulationsanreizes angepasst werden. Das Target kann von drei Seiten angefahren werden. Zudem ist der Sicherheitssensor als Magnetanschlag nutzbar, ein separater Anschlag mit Rastung entfällt. Der Anschlussraum schafft zusätzliche Flexibilität etwa für eine Reihenschaltung von Schalter zu Schalter. www.schmersal.at Ausbaufähige Sicherheitslösung Fotos: Pilz, Copa-Data, AVS Schmersal, Turck, Schmachtl; Die Sicherheitssteuerung »XS26-2« von Turck kann leicht parametriert sowie flexibel erweitert werden und überwacht bis zu 128 I/Os. Der von Turcks Partner Banner Engineering entwickelte Safety-Controller überwacht zahlreiche Eingangs-Geräte wie Not-Aus-Taster, Seilzuggeber, Sicherheitstüren, Zwei-Hand-Steuerungen oder Trittmatten. Eine kostenlose Software (in zehn Sprachen) liefert vorprogrammierte Funktionsbausteine. Der Basis-Controller bietet bereits 26 Eingänge und zwei redundante Sicherheits-Ausgänge, mit denen Safety-Geräte ohne RelaisModule an die Steuerung angebunden werden können. Acht der 26 Eingänge können auch als Ausgang konfiguriert werden. Bis zu acht optionale Erweiterungsmodule können an den Basis-Controller angeschlossen werden, um maximal 128 I/O-Geräte zu überwachen. Das Echtzeit-Display dient zur Konfiguration von Funktionsdiagrammen und zur Überwachung von Maschinen. Das 45 mm breite und 110 mm hohe Hutschienen-Gehäuse des Controllers spart Platz im Schaltschrank. »XS26-2« ist zertifiziert für Sicherheits-Stufe 4 und Performance Level e. www.turck.at AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 72 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION Ein praxisorientierter Ansatz zur Auswahl normkonformer Schutztürabsicherungen EN ISO 14119 Was fordert die neue Norm tatsächlich? Die EN ISO 14119 ist die Nachfolgenorm der bisherigen EN 1088 »Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen – Leitsätze für Gestaltung und Auswahl«. Über die Inhalte der neuen Norm wurde in der Theorie bereits viel geschrieben. Doch wie lassen sich diese nun konkret in der Praxis bei der Suche nach der geeigneten Verriegelungslösung umsetzen? Dieser Frage geht der folgende Beitrag auf den Grund. Von Erich Schönegger n der Norm ist die Rede von einer verriegelten trennenden Schutzeinrichtung – zur einfacheren Übersicht als Schutztür bezeichnet. Denn im Deutschen ist der Begriff Verriegelung immer noch ein wenig irreführend, denn die Verriegelung beziehungsweise die Verriegelungseinrichtung betrifft nicht die Schutztür an sich, sondern die Verriegelung der Steuerung gegen Anlaufen der Maschine. Das bedeutet: ein Starten der Maschine darf erst dann erfolgen, wenn die Schutztür geschlossen ist. Beim Öffnen wird die Maschine automatisch angehalten. Dagegen spricht die Norm I Eine Lö sung, bei der die Schutztü r von Hand betä tigt wird, ist beispielsweise die »Multifunctional Gate Box« von Euchner. Das Sicherheitssystem ist eine praxisnahe Umsetzung der Norm und bietet ein Rund-um-sorglos-Paket für die Absicherung einer Schutztür. 72 AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:34 Seite 73 von zugehalten, wenn das Öffnen der Tür durch einen Benutzer mittels eines Sperrmittels verhindert wird. Die Auswahl einer Verriegelungseinrichtung ist ein wesentlicher Abschnitt in der EN ISO 14119. Jedoch stehen vor der normativen Betrachtung immer erst die praktischen Aspekte, die die Gegebenheiten an einer Maschine abbilden. Ein sehr wichtiges Kriterium ist häufig der vorhandene Einbauraum rund um die Schutztür. In der Praxis ergibt sich in vielen Fällen der Einsatz einer Zuhaltung anstelle einer Verriegelung, da ein Arbeitsprozess nicht unterbrochen werden darf – wie beispielsweise bei einer Klebung. In diesem Fall kann direkt mit der Auswahl einer Zuhaltung begonnen werden, obwohl diese im ersten Schritt gar nicht zum Personenschutz, etwa wenn eine Maschine länger nachläuft, sondern zum Schutz des Prozesses verwendet werden soll. Ein weiterer Aspekt ist die Art der Schutztür. Eine automatisch betätigte Schutztür z.B. an einer Werkzeugmaschine erfordert eine andere Lösung als eine manuell zu betätigende Tür an einem Schutzzaun. Normative Beurteilung der praktischen Auswahl Nach der praktischen Auswahl der Verriegelungseinrichtung ist die Selektion anhand des Vorgehens in der EN ISO 14119 normativ zu verifizieren. Am Anfang muss dabei immer die Betrachtung der Nachlaufzeit der Maschine stehen, denn durch dieses Kriterium wird entschieden, ob eine Zuhaltung für den Personenschutz benötigt wird oder ob eine Verriegelung ausreicht. Eine Zuhaltung für den Prozessschutz setzt die Norm mit einer Verriegelung gleich und fordert folglich, dass diese Art der Zuhaltung allen normativen Bedingungen einer Verriegelung entsprechen muss. Dies betrifft die richtige Auswahl eines Sicherheitsschalters der mindestens einen zwangsöffnenden Kontakt beinhalten muss. Weitere Aspekte sind eine korrekte Befestigung von Schalter und Betätiger, geeignete Anschlagpuffer, um den Schalter nicht zu beschädigen, Begrenzung von Kräften, die auf den Schalter einwirken etc. Die Berechnung der Nachlaufzeit einer Maschine ist normativ allerdings nicht geregelt. Diese muss jeder Maschinenhersteller für seine Anlage selbst bestimmen. Dabei ist per Definition die Zeit zu bestimmen, die vergeht zwischen Absetzen eines AUSTROMATISIERUNG Stoppbefehls und dem Erreichen des Maschinenzustands, von dem keine Gefährdung mehr ausgeht. Dem gegenüber zu stellen ist die Zugangszeit durch den Bediener. Sie muss anhand einer einfachen Formel aus der EN ISO 13855 berechnet werden, die die mögliche Annäherungsgeschwindigkeiten von Personen sowie andere Faktoren beinhaltet, die zum Öffnen einer Schutztür eine Rolle spielen können. Kommt eine Verriegelung zum Einsatz, muss die Zugangszeit größer sein als die ermittelte Nachlaufzeit. Andernfalls ist für den Personenschutz eine Zuhaltung einzusetzen. Unterschiedliche Zuhalteprinzipien Nach dieser ersten Auswahl steht nun fest, welche Art von Verriegelungseinrichtung mit oder ohne Zuhaltung zum Einsatz kommen soll. Für eine Zuhaltung ist nun zu entscheiden, welches Zuhalteprinzip eingehalten werden soll. Für den Personenschutz sind nur die beiden Prinzipien »durch Federkraft betätigt – durch Energie (EIN) entsperrt« oder »durch Energie (EIN) betätigt – durch Energie (EIN) entsperrt« geeignet. Beide sind so genannte Ruhestromprinzipien. Das bedeutet: Bei Ausfall der Energie ist die Tür zugehalten. Das erste Prinzip ist das klassische aus der EN 1088, bei dem beispielsweise durch Federkraft die Zuhaltung bei Stromausfall in die Sperrstellung geht. Das zweite Prinzip beschreibt die Möglichkeit des Einsatzes einer Zuhaltung, die in beiden Zuständen ohne Energie verbleibt. Ein Beispiel dafür sind elektromechanische Sicherheitsschalter. Die weiteren in der Norm erwähnten Möglichkeiten beschreiben Arbeitsstromprinzipien und sind nur in Ausnahmefällen für Zuhaltungen für den Personenschutz zulässig. Für den Prozessschutz genügen sie jedoch immer. Falls eine Zuhaltung verwendet wird, ist als nächstes zu prüfen, ob zusätzliche Arten der Entsperrung der Zuhaltung erforderlich sind. Dies kann eine Fluchtentriegelung, eine Hilfsentriegelung oder eine Notentsperrung sein. An alle Arten der Entsperrung stellt die Norm Anforderungen, die teils vom Hersteller der Zuhaltung erfüllt werden müssen, teils aber auch erst durch den Anwender realisierbar sind. Ebenfalls eine Anforderung an Zuhaltungen besteht darin, dass die von einer Schutztür auf die Zuhaltung wirkenden Kräfte innerhalb der Grenzen des vom Hersteller angegebenen Wertes » 67_98_0215_austro 19.03.15 21:35 Seite 74 Technik pur I SICHERE AUTOMATION bleiben. Dies ist zum einen eine mögliche statische Kraft, die entsteht, wenn ein Bediener an einer Tür zieht und wenn diese Kraft in die Zuhaltung eingeleitet wird. Eine Tabelle mit möglichen statischen Kräften als Anhaltspunkt findet sich im Anhang I der EN ISO 14119 mit beispielhaften Werten. In der Praxis müssen die Werte im Detail ermittelt werden. Das ist notwendig, um sicherzu- nahmen gegen die Manipulation. Hier steht die geeignete Befestigung von Betätiger und Verriegelungseinrichtung im Vordergrund. Denn eine Verriegelungseinrichtung, die sich von selbst löst, wird danach sicherlich auch umgangen. Anschließend lässt sich mittels eines sehr praktischen Verfahrens beurteilen, ob überhaupt mit Manipulation zu rechnen ist. Konkret handelt es sich dabei um eine einfache Excel-Tabelle, die etwa vom Server der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herunter geladen wer- Links: Die transpondercodierten Verriegelungssysteme »CES« und »CET« mit und ohne Zuhaltung sind nach der EN ISO 14119 hochkodierte Sicherheitsschalter der Bauart 4. Rechts: Der elektromechanische Sicherheitsschalter »STP-BI« stellt eine praktische Lösung für den Personenschutz (Ruhestromprinzip) dar. Denn er erfüllt ohne zusätzlichen Aufwand die Forderung der Maschinenrichtlinie, sich einfach selbst befreien zu können. stellen, dass die richtige Zuhaltung ausgewählt wird, um den realen Kräften standhalten zu können. Zum anderen kann die Krafteinleitung in die Zuhaltung auch durch eine dynamische Kraft erfolgen. Diese entsteht beispielsweise dann, wenn die Schutztür zugeworfen werden kann und am Anschlag zurückprallt. Falls davor das Sperrmittel einfällt, wird die gesamte retournierende Kraft in das Sperrmittel eingeleitet. Das lässt sich einfach vermeiden, indem vor Ansteuerung der Zuhaltung zuerst die Stellung der Schutztür abgefragt wird und erst danach die Zuhaltung in die Stellung »geschlossen« geht. Auch das ist in der neuen Norm beschrieben. Schutz vor Umgehung von Schutzeinrichtungen Ein ganz essenzieller Bestandteil der EN ISO 14119 ist das Thema »Umgehen von Schutzeinrichtungen« (Abschnitt 7). Im ersten Schritt geht es dabei um die Einhaltung grundlegender Maß- 74 den kann. Sie gibt vor allem unter Berücksichtigung verschiedener Betriebsarten Aufschluss darüber, ob der Bediener Vorteile von einem Umgehen der Sicherheitseinrichtung hat. Falls sich keine gravierenden Vorteile ergeben, ist demnach auch nicht mit einer Manipulation zu rechnen. Falls sich nach Ausfüllen der Tabelle ergibt, dass mit Manipulation zu rechnen ist, zeigt die Norm Möglichkeiten auf, wie das Umgehen verhindert werden kann. Der sicherlich einfachste Weg hierzu ist der Einsatz eines hochkodierten Bauart-4-Sicherheitsschalters. Dabei handelt es sich um Verriegelungseinrichtungen, die nach einem berührungslosen Prinzip arbeiten und bei denen mindestens 1.000 verschiedene Betätiger am Markt zur Verfügung stehen. Transpondercodierte Sicherheitsschalter gehen weit über diese Forderung hinaus, denn sie sind unikatkodiert. Das AUSTROMATISIERUNG heißt: Jeder Betätiger ist einmalig. Entsprechende Sicherheitsschalter gibt es mit und ohne Zuhaltung. Für ihren Einsatz genügt es, dass der Betätiger unlösbar an der Schutzeinrichtung befestigt wird. Aber auch für alle anderen Arten von Sicherheitsschaltern zeigt die Norm Möglichkeiten auf, um Manipulation zu verhindern. Bewährt hat sich etwa die verdeckte Befestigung. Hierbei wird der Sicherheitsschalter an einer Stelle montiert, der nur dann zugänglich ist, wenn ein Teil der Maschine oder Umhausung abgebaut werden muss. Schutz vor Umwelteinflüssen Das letzte explizit genannte Kriterium der Norm ist die Prüfung, ob die gewählten Verriegelungseinrichtungen den Umwelteinflüssen am Einbauort standhalten. Hierunter können Kriterien wie Schutz gegen eindringende Flüssigkeiten (Schutzart), Staub oder EMV fallen. Wenn alle genannten Punkte berücksichtigt wurden, kann ein Anwender sicher sein, die neue EN ISO 14119 zu erfüllen, und somit bezüglich der Verriegelungseinrichtungen auch das CEZeichen an der Maschine anbringen. Denn diese neue Norm ist als Nachfolger der EN 1088 harmonisiert und erlaubt somit die Vermutungswirkung für die Maschinenrichtlinie. Noch lässt sich allerdings auch die bisher geltende EN 1088 heranziehen, da diese noch bis zum 30.4.2015 gilt. Auf den Punkt gebracht: Beim Einsatz der Sicherheitsschalter mit Verriegelung oder mit Zuhaltung ändert sich durch die neue Norm eigentlich nicht besonders viel. Es wird lediglich deutlich klarer gemacht, wie eine solche Einrichtung auszuwäh(TR) len und letzten Endes zu betreiben ist. Zum Autor: Erich Schönegger ist Geschäftsführer von Euchner Österreich. INFOLINK: www.euchner.at Fotos: Euchner, Fotolia; T 67_98_0215_austro 19.03.15 21:59 Seite 75 I SICHERE AUTOMATION Wie ein manipulationssicheres Schutztürsystem und ein konfigurierbares Sicherheits-Steuerungssystem für den sicheren Betrieb von StoßdämpferPrüf- und Simulationsanlagen sorgen Risikolose Dämpfertests Die deutsche Firma SAR Gröpler ist auf die Entwicklung und den Bau leistungsfähiger Stoßdämpfer Prüf- und Simulationsanlagen spezialisiert. Mit Bezug auf das jeweilige Fahrzeugmodell, dessen Gewicht und Besonderheiten werden auf den Hightech-Maschinen nahezu sämtliche denkbaren Einsatzund Belastungsfälle simuliert, die der Einsatz im Alltag eines Fahrzeugs mit sich bringt. Bei einem neuen Prüfstand für einen namhaften deutschen Automobilhersteller kommt Automatisierungs- und Sicherheitstechnik des Komplettanbieters Pilz zum Einsatz. Die Schutztürüberwachung übernimmt dabei »PSENslock«, die Steueraufgaben das konfigurierbare System »PNOZmulti 2«. Von Ing. Stephan Marban ie Konzeption und Herstellung moderner Gas- oder Öldruckdämpfer für die Automobilindustrie sind eine Wissenschaft für sich, die einzelnen Dämpfertypen werden heutzutage ganz individuell auf bestimmte Fahrzeugtypen oder Modellserien abgestimmt. Dabei verfolgen Automobilhersteller im Detail durchaus unterschiedliche Konzepte und etablieren damit gar ein individuelles Marken- oder Modell-Image. Dank intelligenter Technik können Fahrer höherpreisiger Modelle inzwischen selbst wählen, ob sie eher weich oder hart gefedert unterwegs sein wollen. D Testanlage simuliert die Realität Die im Kern aus Dämpferrohr, Kolben, Kolbenstange, Dichtungen und Ventilen sowie gummigelagerten Befestigungspunkten bestehenden Ein- oder Zweirohrkolben sind wahre Meister im Umwandeln von Schwingungsenergien. Bevor sie in Serie hergestellt und zigtausendfach in Fahrzeugen verbaut werden, will der Automobilhersteller » AUSTROMATISIERUNG 75 67_98_0215_austro 19.03.15 21:59 Seite 76 P Praxisreport I SICHERE AUTOMATION sichergehen, dass der Schwingungsdämpfer den realen Anforderungen auf viele Jahre gerecht wird. Neue Absorbermodelle werden daher auf speziellen Simulations- und Prüfanlagen vorab umfassend getestet. Mit Bezug auf das jeweilige Fahrzeugmodell, dessen Gewicht und Besonderheiten werden nahezu sämtliche denkbaren Einsatz- und Belastungsfälle simuliert, die der Einsatz im rauen Alltag mit sich bringt. Dies bein- schinen zur Produktion und Befüllung von Stoßdämpfern her. Weitere Schwerpunkte sind die Entwicklung und Produktion von Wasserkraftanlagen sowie das Retrofit von Altanlagen. „Dank unserer Prüfanlagen erhalten die Kunden die Gewissheit, dass der später im Fahrzeug verbaute Stoßdämpfertyp den gestellten Anforderungen im Alltag gerecht wird“, ergänzt Jan Gröpler, Juniorchef des Unternehmens. Effiziente Sicherheitstechnik Der kurz vor der Endabnahme stehende Prüfstand für einen namhaften deutschen Automobilhersteller misst rund zwei mal zwei Meter am Boden und etwa drei Meter in der Höhe. Der zu prüfende Schwingungsdämpfer wird zunächst am oberen und unteren Auge zwischen zwei Haltedornen vertikal eingespannt. Nach dem Links: Im Prüfstand von SAR Gröpler übernimmt das konfigurierbare Steuerungssystem »PNOZmulti 2« von Pilz u.a. die Überwachung der Sensorik und der Not-Halt-Taster. Rechts: Der normgerechte Not-HaltTaster »PITestop« sorgt für das sichere Abschalten der Maschine in Gefahrensituationen. haltet unterschiedliche Fahrbahnbeschaffenheiten ebenso wie Temperaturschwankungen sowie den Einsatz in unterschiedlichen Klimazonen. Schließen der Schutztüren beginnt ein mehrstufiges, exakt an die Kundenanforderungen angelehntes Test- und Simulationsprogramm. Zwei motorgetriebene Spindeln kontrahieren den Schwingungsdämpfer, der im unteren Teil der Anlage angebrachte massive Exzenter setzt sich in Bewegung. Gesteuert von einer eigens entwickelten Software simuliert die Anlage nun mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Hüben, Gasdrücken, Rüttelkräften und Frequenzen den Einsatz auf der Straße. Dabei geht es hart und schonungslos zur Sache: Kräfte von bis zu 40 KN werden ausgeübt, regelmäßig messen dabei Sensoren die Reaktion des Dämpfers, den Gasdruck sowie weitere relevante Parameter. Selbst unter extremen Bedingungen muss der Prüfling die gestellten Leistungsfeatures erfüllen, es bedarf kaum der Erwähnung, dass er dabei weder quietschen noch knarzen darf. Die Software stellt den Verlauf und am Ende der Testreihe sämtliche Messdaten wie Geschwindigkeit, Belastung, Reibung und Dämpfung übersichtlich am zentralen Bedienpanel dar. „Auf der Grundlage dieser Ergebnisse nimmt Kompakte Prüfanlagen inklusive Prozessleittechnik „Unser Job besteht darin, eine Anlage so zu entwickeln und zu bauen, dass damit die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Leistungsanforderungen effizient und zuverlässig simuliert werden können“, fasst Günter Gröpler, Gründer des Unternehmens, die Aufgabenstellung zusammen. SAR Gröpler mit Sitz im schwäbischen Dettingen/Deutschland hat sich auf derartige Testund Prüfanlagen spezialisiert. Erst vor zwei Jahren wurde das expandierende Unternehmen ins neue Gewerbegebiet am Ortsrand verlagert. Das gemeinsam mit den Söhnen geführte innovative Familienunternehmen ist nicht nur Komplettlösungsanbieter für Prüfanlagen einschließlich Prozessleittechnik und Messdatenerfassung. Mit über 40 Jahren Branchenerfahrung stellt SAR Gröpler neben mobilen Prüfanlagen auch Ma- 76 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Pilz, Fotolia; Unten: Das konfigurierbare Steuerungssystem steuert die Hubbewegungen des Prüfstands. 67_98_0215_austro 19.03.15 21:59 Seite 77 der Hersteller Korrekturen und Feinabstimmungen beispielsweise an den Ventilen oder Änderungen beim Öldruck vor“, erläutert Jan Gröpler. digt. Das sichere Schutztürsystem vereint Sicherheits-, Automatisierungs- und Diagnosefunktionen in einem Gerät und ist dank Schutzart IP67 auch für raue Umgebungen geeignet. Manipulationssicheres Schutztürsystem Flexibel steuern Damit das Einrichten, der Betrieb und die Wartung der Testanlage bei SAR Gröpler einfach, effizient und vor allem sicher möglich sind, kommt Sowohl einzeln als auch in Reihe geschaltet ist das sichere Schutztürsystem »PSENslock« für die Schutztürüberwachung bis PL e geeignet. Automatisierungs- und Sicherheitstechnik des Komplettanbieters für die sichere Automation Pilz zum Einsatz. Die Risikobeurteilung nach EN ISO 12100 ergab, dass Risiken insbesondere vom Exzenter ausgehen, Quetschgefahren sowie Verletzungsrisiken bei Stromausfall nicht auszuschließen sind und somit Sicherheitsfunktionen nach EN ISO 13849-1 bis PL e erforderlich sind. Im Vordergrund stand somit, für die beiden Schutztüren im oberen Bereich sowie für die Schutztür im Bereich des Exzenters sicherheitstechnisch zuverlässige Lösungen zu finden. Bei allen drei Türen kommt daher das sichere Schutztürsystem »PSENslock« von Pilz zum Einsatz: Das berührungslose, verschleißarme und vollcodierte System mit einer elektromagnetischen Zuhaltekraft von bis zu 1.000 N bietet dank RFID-Transpondertechnologie höchsten Manipulationsschutz. Sowohl einzeln als auch in Reihe geschaltet ist »PSENslock« für die Schutztürüberwachung bis PL e geeignet. Aufgrund flexibler Anschlussmöglichkeiten (Stecker M12, fünfpolig oder achtpolig) ist die Verdrahtung einfach und ohne großen Aufwand schnell erle- AUSTROMATISIERUNG Als zentrale Sicherheitsinstanz versieht in den Prüfanlagen von SAR Gröpler das flexible und konfigurierbare Steuerungssystem »PNOZmulti 2« seinen Dienst: Es überwacht die komplette Sensorik, die installierten Not-Halt-Taster und steuert die Hubbewegungen. Die Gehäusebreite des Basisgerätes beträgt nur noch 45 mm. Auf der linken Seite lassen sich Kommunikationsmodule entweder mit serieller oder Ethernet-Schnittstelle oder Feldbussysteme wie ProfibusDP, CANopen, Ethercat oder Powerlink anschließen. Es stehen 20 sichere Eingänge, von denen bis zu acht als nicht sichere Ausgänge konfigurierbar sind, sowie vier sichere Halbleiterausgänge (mit jeweils PL e) zur Verfügung. Mit dem neuen beleuchteten Display können Zeit und Kosten bei Konfiguration und Diagnose gespart und der Engineering-Aufwand deutlich reduziert werden. Mit dem »PNOZmulti Configurator« ist die Konfiguration per Drag&Drop einfach und intuitiv machbar. Darüber hinaus stellt das Sicherheitsrelais »PNOZsigma« in Verbindung mit »PNOZmulti 2« als Kontakterweiterungsgerät mehrere Abschaltpfade zur Verfügung. Schlussendlich sind an allen relevanten Stellen der Anlage, am Schaltschrank sowie am Bedienterminal die Not-Halt-Taster »PITestop« von Pilz angebracht. Damit lässt sich die Anlage innerhalb von Sekundenbruchteilen in den (TR) sicheren Stillstand überführen. Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet den technischen Support bei Pilz Österreich. INFOLINK: www.pilz.at 67_98_0215_austro 19.03.15 21:36 Seite 78 T Technik pur I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Polymer-Flüssiglinsen für schnelle Fokussierung Stemmer Imaging hat den europäischen Vertrieb der Polymer-Flüssiglinsen des Schweizer Herstellers Optotune übernommen. Die innovativen Linsen wurden speziell für den Einsatz in industriellen Bildverarbeitungsanwendungen entwickelt, in denen schnelle Änderungen des Fokusbereichs erforderlich sind. www.stemmer-imaging.de Neuer Lokalisierungsalgorithmus für 2D-Codes Mit der »PowerGrid« Technologie von Cognex lassen sich 2D-Codes selbst dann lesen, wenn der Code nicht sichtbar begrenzt ist. Möglich macht das ein völlig neuer texturbasierter Lokalisierungsalgorithmus. Er bezieht sich auf geometrische Eigenschaften von Bildmerkmalen innerhalb der lokalen Umgebung des Livebildes. Während herkömmliche, allgemein verwendete merkmalbasierte Algorithmen der ID-Bildverarbeitung Starkes Auflicht in zwei Varianten Die Hochleistungs-Auflichtbeleuchtungen der Serien »BEK« und »BE« von di-soric erreichen eine Beleuchtungsstärke bis zu 1,2 Mio. Lux und eignen sich zur Qualitätssicherung mit Bildverarbeitungs- und Codelesesystemen. Die in 100 mm und 300 mm Länge verfügbaren Beleuchtungen sind in der geregelten Ausführung (»BEK«) in den Lichtfarben Rot, Weiß, Infrarot, Blau und Grün und in der blitzbaren Ausführung (»BE«) in den Lichtfarben Rot, Weiß und Infrarot erhältlich. Die Gehäuseausführungen mit rückseitigem Kabelanschluss sind durch ein optional erhältliches Verbindungsset miteinander kombinierbar: So lassen sich schnell und einfach ganze Hochleistungs-Lichtfelder aufbauen. Das Aluminiumgehäuse in IP67 und die kratzfeste Schutzscheibe machen die Beleuchtungen auch für harte Umgebungsbedingungen einsatzbereit. Die Verwendung von Hochleistungs-LEDs ermöglicht eine homogene und lichtstarke Beleuchtung von Anwendungen auch über einen größeren Arbeitsabstand: So erreicht die geregelte 300-mm-Beleuchtung bei einem Abstand von 0,5 m in Lichtfarbe Weiß 27.000 Lux, die blitzbare 100-mm-Beleuchtung in der Lichtfarbe Weiß bei einem Abstand von 0,1 m sogar 1.200.000 Lux Beleuchtungsstärke. Als optionales Zubehör sind Diffusoren, Polarisationsscheiben sowie Verbindungssets zum Kaskadieren verfügbar. www.di-soric.com INTRO Multifunktionaler Vision-Sensor » mit dem Lokalisieren des Suchmusters beginnen, sucht die »PowerGrid«-Technologie nach einem Muster aus abwechselnden hellen und dunklen Modulen innerhalb des Codes und liest quasi von innen nach außen www.cognex.com Robotische Qualitätskontrolle für Flugzeugindustrie Die Steyrer Forschungsschmiede Profactor hat gemeinsam mit Partnern – u.a. dem Flugzeugteilzulieferer FACC – ein dreijähriges Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen, das eine 50%ige Effizienzsteigerung in der Qualitätskontrolle von Leichtbauteilen verspricht. Der robotergeführte Prototyp arbeitet mit einem vollautomatischen Prüfsystem und bewältigt dabei komplexe Aufgaben einer bildbasierten automatischen Qualitätskontrolle. Auch Fehler auf hochglänzenden Oberflächen können damit zuverlässig erkannt werden. www.seltec-project.at 78 Der von Turcks Optik-Partner Banner Engineering weiterentwickelte Sensor übernimmt Aufgaben, für die bislang mehrere optische oder induktive Sensoren benötigt wurden. Die Barcode-Leser erkennen zwölf unterschiedliche 1D- und 2D-Barcodes und eignen sich damit für Track-and-Trace-Applikationen in allen Branchen. Im Modus mit geringer Auflösung (»Course Mode«) erreichen die Geräte schnelle Leseraten, beispielsweise zur Erkennung von 2D-Barcodes. Mit der Ausblendfunktion für die Graustufen-Modelle können Bereiche im Blickfeld blind geschaltet werden. Für schnellere Produktwechsel speichern die Vision-Sensoren bis zu 30 Inspektionsprogramme ab. Die neue Generation des »iVu« ist offen für zusätzliche zukünftige Funktionserweiterungen. Dank seines robusten IP67-Gehäuses ist der »iVu« für den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen geeignet. Das intuitive Touchscreen-Interface erlaubt einfache Konfiguration und Kontrolle sowie Modifikation der gewählten Inspektions-Aufgabe ohne externen PC. Die Schnittstellen für Ethernet/IP und Modbus-TCP erleichtern die Kommunikation mit Steuerungen und HMIs. www.turck.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Cognex, di-soric, Turck, Vision Components, National Instruments; Der weiterentwickelte Vision- und Barcode-Sensor »iVu Plus Gen2« von Turck verfügt über eine integrierte Beleuchtung, erkennt in maximaler Auflösung kleinste Details und erledigt zeitgleich verschiedene Erkennungsaufgaben. 67_98_0215_austro 19.03.15 21:36 Seite 79 I PRODUKTNEUHEITEN Durchblick fürn Roboter Robustes Bildverarbeitungssystem Das intelligente Kamerasystem »VC nano cube dual« von Vision Components (ÖV: Buxbaum Automation) wurde erstmals direkt in einen Greifer integriert. »NI CVS-1459RT« von National Instruments arbeitet mit Intels »Atom«-Quad-Core-Prozessor und bietet USB-3.0Kameraanschlüsse sowie FPGA-fähige I/O. Das deutsche Unternehmen Gomtec hat einen elektrisch betriebenen Greifer entwickelt, der ein Stereo-Kamerasystem basierend auf »VC6210 nano cube dual« von Vision Components integriert. Vision Components hat für Gomtec ein kundenspezifisches Design erstellt. Die beiden 1/3“-CMOS-Sensoren sind dabei in kompakten Gehäusen von 22 x 22 x 22,5 mm Größe untergebracht, bieten eine Auflösung von 572 x 480 Pixeln und nehmen 55 Bilder je Sekunde auf. Die intelligente Kamera erledigt dank 700-MHz-Prozessor von Texas Instruments selbstständig und ohne externen PC sämtliche Bildverarbeitungsaufgaben. Durch den simultanen Bildeinzug der beiden Sensoren sind auch 3D-Messungen möglich. Das Kamerasystem integriert vier regelbare Lichtquellen, eine automatische, dynamische Leuchtweiten- und Intensitätsregulierung, Infrarot-Lichtquellen zur Reduzierung von Störeinflüssen aus dem Umgebungslicht sowie auswechselbare Kameraobjektive mit unterschiedlichen Schärfentiefen. Das kleine, robuste Bildverarbeitungssystem wird entweder mit der Systemdesign-Software »NI LabVIEW« oder dem »Vision Builder for Automated Inspection« programmiert. Anwender können von »LabVIEW FPGA« Gebrauch machen, um die FPGA-fähige I/O weiter an ihre individuellen Anforderungen anzupassen und Prüfergebnisse der Bildverarbeitung mit anderen Teilen industrieller Systeme, z.B. Encoder und Näherungssensoren, zu synchronisieren. Der robuste Formfaktor eignet sich ideal für industrielle Anwendung bis zu 55 °C. Zwei USB-3.0-Anschlüsse dienen als Kameraschnittstelle mit hoher Bandbreite für Kompatibilität mit USB3-Vision-Kameras. Der Einsatz der Anschlüsse ist auch mit Peripheriegeräten möglich, z.B. mit einem externen Speicher für das Datenloggen. Board-Level-Versionen für OEM-Anwendungen sind verfügbar. www.myautomation.at www.ni.com/austria Platinenkameras mit 1,2 bis 5 Megapixel und USB3-Vision Die Basler »dart«-Kameras – erhältlich beim deutschen Bildverarbeitungsspezialisten Rauscher – gehören zu den wenigen Boardlevel-Kameras, die derzeit USB3-Vision-Standard-konform sind und eine entsprechend sichere Datenübertragung bieten. RAUSCHER GmbH Tel.: +49 8142 448 41-0, Fax: +49 8142 448 41-90 E-Mail: [email protected] PROMOTION Sie sind ausgestattet mit »Aptina«-Sensoren mit Auflösungen von 1,2 bis 5 Megapixel und liefern bis zu 54 Bilder/s. Wegen ihrer kleinen Größe (27x27mm Bareboard, 29x29mm S-/CS-Mount) und leichtem Gewicht (5 g Bareboard, 15 g S-/CS-Mount) lassen sie sich sehr einfach in BV-Systeme integrieren. Drei Varianten stehen zur Verfügung: mit S-Mount, CS-Mount und als Bareboard. Günstige Objektive sind für S-Mount erhältlich und die Kombination mit den preiswerten Kameras ermöglicht eine nachhaltige Senkung der Systemkosten. Sie sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für industrielle Applikationen, aber auch für nicht-industrielle Bereiche wie die Mikroskopie oder Anwendungen im Verkehrsbereich. www.rauscher.de 67_98_0215_austro 19.03.15 22:07 Seite 80 P Praxisreport I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Wie Kamera, Steuerung und Softwarepaket aus einem Guss bei der Leiterplattenbestückung punkten Des Greifers Auge A Um Kühlpads automatisch auf Leiterplatten aufzubringen, hat die deutsche Firma ASS Luippold Automation einen nicht mehr auf dem Markt verfügbaren Bestückungsautomaten überarbeitet und realisierte dafür eine komplett neue Automatisierung auf Basis von Omron-Technologie. Aus dessen Baukasten an Steuerungen, Motion Controllern, Kameras und Sensoren ließen sich die nötigen Intelligenz-, Orientierungs- und Sicherheitsbausteine passgenau zusammenstellen. So können nun die Positionen für den exakten Griff der einzusetzenden Wärmeleitpads ebenso exakt bestimmt werden wie die Ablegestelle auf der Platine. Von Arndt Neues und Dipl. Chem. Andreas Zeiff 80 SS Luippold Automation aus Keltern in Deutschland versteht sich als Partner der Leiterplattenindustrie in Europa und bietet eine Vielzahl von individuell abstimmbaren Systemen und Maschinen wie z.B. Laminatoren, Handlingsysteme, Folienabzieher oder Sonderwerkzeuge und Hartmetall- bzw. Edelstahltrennmaschinen. Daneben unterstützt das Unternehmen von der Planung bis zur Abwicklung und Verwirklichung mit umfassender Betreuung und Beratung. Alle verfügbaren Systeme können auf die speziellen Kundenwünsche abgestimmt werden und sind je nach Bedarf erweiterbar. Hochwertige Gebrauchtmaschinen sowie Ersatzteile und Zubehör für Maschinen fast aller Hersteller ergänzen das Programm. AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 22:07 Seite 81 Flexible Bestückungslösung Die Bestückung von Platinen fordert zum einen die exakte Positionierung unterschiedlichster Bauteile, zum andern aber auch hohe Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Nur eine exakt abgestimmte Kombination aus AnlagenKnow-how, Hard- und Software ergibt dabei eine hocheffiziente Bestückungsanlage. Im vorgestellten Beispiel arbeitet in einem Bestückungsautomaten für KFZ-Platinen ein Portal-Roboter mit flexiblem Greifer und optischer Überwachung per Kamera. Um bei den Kleinserien und Sonderlösungen wie im vorliegen- sen dabei exakt an der richtigen Stelle aufgebracht werden, um den optimalen Wärmeabfluss bzw. die spätere Bauteilbestückung sicherzustellen. Zudem sollte die Anlage problemlos und schnell auf andere Pad-Größen umstellbar sein und die spätere Einbindung in eine automatische Fertigung erlauben. Im aktuellen Betrieb wird das Gerät noch von Hand über eine Kassette mit Platinenstapel versorgt, für eine spätere automatische Bandeinbindung ist aber die Übergabeschnittstelle schon vorgesehen. Momentan arbeitet eine Entnahmestation für die Kassette mit Platinenvereinzelung als Zuführelement, auf der anderen Seite setzt ein entsprechender Stapler die fertigen Teile in eine weitere Transportkassette. Ein Folienabzug für zwei getrennte Rollen erlaubt, unterschiedliche Pads vorzuhalten, zwischen denen umgeschaltet werden kann. Bei gleicher Bestückung ist ein nahtloses Weiterarbeiten möglich, wenn ei- Der von ASS Luippold Automation mit Omron-Technik automatisierte PlatinenBestückungsautomat zur Einsetzung von »Heatsink«-Wärmeleitpads ist auf Flexibilität und Einbindung in die Fertigung ausgelegt. den Fall einen kompetenten Partner auch für ausgefallene Steuerungs- und Sensorlösungen zur Seite zu haben, arbeiten die Automationsexperten mit den Elektronikspezialisten von Omron Electronics zusammen. Für die Platinenbestückung mit »Heatsink«-Wärmeleitpads war eine zukunftsfähige Lösung gefordert. Die Pads müs- AUSTROMATISIERUNG ne Rolle leer ist. Die bestückten Folienträger laufen über eine LED-Durchlichtbeleuchtung zur Abzugskante und werden dort einzeln und lagerichtig vom Greifsystem aufgenommen. Der austauschbare, modulare Greifer sitzt zusammen mit der Kamera am Greifarm. Damit ist der freie Blick ins Arbeitsfeld des Greifers sichergestellt. Per Vier-Achssteuerung wird der Greifer nach den Vorgaben der Kamera-Auswertung positioniert und nach der Drehung in der Z-Achse nachjustiert. Die Kamera kann mit den zum Objekt passenden Objektiven ausgerüstet werden. Das erlaubt die sichere Lageerkennung auch bei unterschiedlichsten Komponenten. Je Zyklus werden bis zu drei » 67_98_0215_austro 19.03.15 21:37 Seite 82 P Praxisreport Kompakte Steuerungslösung mit passender Bildverarbeitung Bei der Steuerung entschieden sich die Techniker von ASS Luippold Automation für einen »NJ«-Motioncontroller mit integrierter Sicherheitstechnik von Omron. Die Programmierung läuft unter der »SysmacStudio«-Oberfläche und erlaubt die einfache Konfigurierung der Vier-Achssteuerung sowie die Einbindung der KameraAuswertung. Diese basiert auf dem Bildbearbeitungssystem »Xpecta FH«. Als Mensch-Maschine-Schnittstelle vor Ort dient ein 7“-Display der »NB«-Serie. Das Bediendisplay mit TFT-Touchscreen bietet 65.000 Farben, LED-Backlight und 128 Mb internen Speicher. Ein USB-Port für Memorysticks ermöglicht eine schnelle Speichererweiterung. Die Kommunikation läuft wahlweise über serielle, USB- oder EthernetSchnittstelle. Bei industrieüblicher 24-VStromversorgung benötigt das Display rund 7 W und arbeitet im für die Elektronikfertigung weiten Bereich von 0° bis 50° C und bei 10% bis 90% relativer Feuchte. Der skalierbare Contoller mit Intel-Prozessoren läuft unter dem Echtzeitbetriebssystem »RTOS« und ist mit CPUs für 4, 8, 16, 32 oder 64 Achsen verfügbar. Die hohe Rechenleistung garantiert z.B. im 32-AchsenBetrieb eine Zykluszeit von unter 500 µs. Das Bildbearbeitungssystem »Xpectia FH« eignet sich ideal für Fertigungsanlagen, die mit hoher Geschwindigkeit laufen, und bietet damit genau die Reserven, die eine flexible und skalierbare Anlage benötigt. Die über das praxisorientierte Programm möglichst einfach gehaltene Einrichtung auf neue Objekte kommt ebenfalls der Variabilität zugute. Die Bandbreite der verfügbaren Kameras und Objektive erlaubt für jeden Einsatzfall die optimale Auswahl. Die bestückten Folienträger laufen über eine LED-Durchlichtbeleuchtung zur Abzugskante und werden dort einzeln und lagerichtig vom Greifsystem aufgenommen. Aufgeräumte Lösung Alle Komponenten sind auf ein reibungsloses Zusammenspiel ausgelegt. Das bezieht sich nicht nur auf Omron-Produkte, auch spezielle Zuliefer-Komponenten lassen sich leicht einbinden. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, keineswegs nur für anwendungsorientiert aufgebaute Anlagen oder Prototypen. Auch Einzelanlagen oder Insellösungen lassen sich so später problemlos in ein einheitliches Automationskonzept einbinden. Der Leistungsfähigkeit und Flexibilität entgegen kommen auch die Schnittstellen. So werden die Antriebselektronik und Sicherheitsmodule über den Ethernet-basierten Bus Ethercat mit Daten versorgt, während Ethernet-IP die Leitebene und das Bedienterminal übernimmt. Die Einbindung der Kamera ebenfalls über Ethercat ist in Vorbereitung. (TR) Zu den Autoren: Arndt Neues ist Regionalvertriebsleiter bei Omron in Deutschland und Dipl. Chem. Andreas Zeiff Mitarbeiter im Redaktionsbüro Stutensee. Der austauschbare, modulare Greifer sitzt zusammen mit der Kamera von Omron am Greifarm. Je Zyklus werden bis zu drei Platinen für die Bestückung bereitgestellt. Fotos: Omron, ASS, Fotolia; Platinen für die Bestückung bereitgestellt, die Positionen der Platinen bzw. die Montageorte der Pads werden per Kamera erkannt und die Pads lagerichtig abgelegt. Danach bewegen sich die Platinen weiter in die Presse zur endgültigen Fixierung. Ein Stapler legt sie dann in die Entnahmekassette ab. INFOLINKs: www.industrial.omron.at www.ass-luippold.de 82 AUSTROMATISIERUNG Ein 7“-Display der »NB«-Serie dient zur Vorort-Bedienung. 67_98_0215_austro 19.03.15 21:43 Seite 83 Wärmebildkameras und Videopyrometer über GigE steuern Der »USB-Server Gigabit« ermöglicht die Anbindung von USB-Wärmebildkameras und Videopyrometer der Firma Optris an Gigabit-Ethernet-Netzwerke und schafft dabei Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit/s. Dadurch lassen sich Leitungslängen von bis zu 100 m bei einer Direktverbindung Messgerät und PC realisieren. Die Versorgung der Messgeräte kann dabei über Power-over-Ethernet (PoE) erfolgen. Aufgrund der hohen Übertragungsrate ist der Transfer beispielsweise hochauflösender radiometrischer Wärmebilder mit 640x480 Bildpunkten und 32 Hz kein Problem. Bei Neustart des Systems werden die Verbindungen zu den Messgeräten automatisch wiederhergestellt. Der vom Schnittstellen-Experten Wiesemann & Theis aus Nordrhein-Westfalen entwickelte »USB-Server Gigabit« kann im Gegensatz zum Vorgängermodell nun die Daten aller PI-Modelle mit voller Bildfrequenz über Ethernet übertragen. Das Gerät hat zwei unabhängige USB-2.0-Ports und kann entweder über PoE oder eine externe Spannung von bis zu 48 VDC versorgt werden. Es unterstützt TCP/IP-Netzwerkprotokolle inklusive Routing und DNS. I IND. KOMMUNIKATION Baumer-Drehgeber sind Powerlink-zertifiziert Alle Drehgeber mit Powerlink-Schnittstelle entsprechen der Spezifikation DS301 V1.1.0. Jene mit optischer Abtastung beispielsweise schaffen im Singleturn bis zu 262.144 Schritte pro Umdrehung. Die Genauigkeit von 0,01° und höchste Synchronität mit einem Jitter im Bereich von 500 ns machen eine schnelle Busanbindung notwendig und sinnvoll. www.baumer.com I www.ethernet-powerlink.org CAT7-Leitung für Energieketten Igus hat seine Busleitung »chainflex CFBUS.052« nach dem CAT7-Standard qualifiziert. Als laut eigenen Angaben welterste CAT7-Leitung für den Ein- INTRO I PRODUKTNEUHEITEN » www.optris.de Schneller Switch Fotos: Optris, Spectra, Igus; »NSM-205GP« von Spectra ist ein PoE+-Switch mit fünf 10/100/1000-Mbit-Ethernet-Ports, vier davon als PoE+-Ports ausgeführt. Sie unterstützen max. 30 W Anschlussleistung pro Port, können jedoch auch als Standard PoE-Ports mit max. 15 W Ausgangsleistung pro Port betrieben werden. Die Umschaltung der Betriebsart erfolgt über einen DIPSwitch. Der Uplink-Port ist als Combo-Schnittstelle ausgelegt. Es kann wahlweise eine Standard RJ45-Buchse für den Anschluss eines StandardKupfer-Ethernetkabels oder eine Glasfaserschnittstelle verwendet werden. Die Glasfaserschnittstelle ist als SFP-Einschub ausgelegt. Es werden für den Switch sechs verschiedene SFP-Einschubmodule angeboten. Die Stromversorgung erfolgt mit einer Gleichspannung zwischen 18 VDC und 48 VDC. Es stehen aus Redundanzgründen zwei Anschlüsse für die Stromversorgung zur Verfügung. Der Ausfall einer Versorgungsspannung wird durch Abfallen eines Relais signalisiert. Der Switch ist für eine Umgebungstemperatur zwischen -40° und +75°C ausgelegt. www.spectra-austria.at AUSTROMATISIERUNG satz in E-Ketten ermöglicht sie selbst bei hohen mechanischen Ansprüchen eine sichere Datenübertragung. Im Testlabor hat sie bereits 40 Millionen Hübe zuverlässig absolviert. www.igus.at Ethercat Technology Group hat mehr als 3.000 Mitglieder Die Mitgliedsnummer 3.000 hat ein sehr prominenter Industrievertreter bekommen, nämlich Airbus. Den Beitritt begründete ein Vertreter des Luftfahrkonzerns so: „Nachdem wir bereits seit einigen Jahren Ethercat erfolgreich im Rahmen von Messdatenerfassungssystemen einsetzen, prüfen wir nun eine mögliche breitere Anwendung dieser Technologie im Rahmen von echtzeitfähigen Testsystemen, wo neben der reinen Performance vor allem garantierte Antwortzeiten in engen Toleranzbereichen ausschlaggebend sind. Als Mitglied profitieren wir vom umfangreichen Support-Angebot der ETG wie etwa Schulungen und dem Zugang zu kostenloser Software und können so unseren Entwicklungspartnern kompetent zur Seite stehen.“ www.ethercat.org 83 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 84 T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION Spleißbox als Reiheneinbaugerät Prozessdatenintegration ins ERP-System Das Applikationsgateway »echocollect V 7.04« von Softing (ÖV: Buxbaum Automation) ist jetzt mit einem nativen »Oracle«-Treiber ausgerüstet, der die direkte Datenbank-Anbindung ermöglicht. Der integrierte Treiber unterstützt die neueste »Oracle 11«-Version. Das Gateway ermöglicht die serielle und Ethernet-basierte Anbindung von Steuerungen an Datenbanken und ERP-Anwendungen. Über vielfältige Schnittstellen sammelt es selbstständig Prozess- und Fertigungsdaten und übergibt diese direkt an ein übergeordnetes Management-System – und zwar ohne Eingriff in die bestehenden Steuerungssysteme. Dank bidirektionaler SPS-Datenbank-Kommunikation, mit Abfragen wie u.a. »Select«, »Insert«, »Update« sowie »Call« für Aufruf von gespeicherten Prozeduren, sind auch komplexe Einsatz-Szenarien möglich. Im Falle eines Verbindungsabbruchs übernimmt »echocollect« die Zwischenspeicherung der anfallenden Daten, versieht diese mit einem Zeitstempel und schreibt sie nach Wiederherstellung der Verbindung in die Datenbank. Zur Gerätefunktionalität gehören u.a. ein embedded OPC-UA-Server, die Datenprotokollierung auf einer SD-Karte und die integrierte Visualisierung. www.myautomation.at Programmierbare Ethernet-Gateways Die »Codesys-3«-programmierbaren Multiprotokoll-Gateways von Turck in Schutzart IP20 und IP67 sind eine intelligente Schnittstelle zu Profinet, Ethernet/IP und Modbus-TCP. Turck zeigt auf der diesjährigen »Hannover Messe« eine neue Generation programmierbarer Gateways für seine modularen I/O-Lösungen »BL20« und »BL67«. Die Gateways sind mit »Codesys 3« programmierbar und mit Turcks Multiprotokoll-Technologie ausgestattet. Damit lassen sich die Geräte in jedem der drei Ethernet-Protokolle Profinet, Ethernet/IP und Modbus-TCP einsetzen. Für Profinet-Anwendungen steht mit den neuen Geräten nun erstmalig ein programmierbares Gateway zur Verfügung. Sie eignen sich für allgemeine Steuerungsaufgaben, als Protokoll-Umsetzer, etwa von Ethernet auf serielle Kommunikation, und auch für die Kommunikation in RFID-Anwendungen. Mit den Multiprotokoll-Gateways lassen sich Feldgeräte mit seriellen Schnittstellen in die EthernetAutomatisierungswelt integrieren oder RFID-Systeme direkt an PC-basierte Automatisierungslösungen anbinden. www.turck.at 84 Mit »FIMP-REG« stellt eks Engel auf der kommenden »Hannover Messe« erstmals eine Reiheneinbaugeräte-Ausführung der industriegerechten Spleißboxen der »FIMP«-Familie (»Fiber Industrial Mini Patch«) vor. Die Spleißboxen sind speziell für Schaltschränke und Elektroinstallations-Verteiler gemäß DIN 43880 entwickelt worden. Insgesamt können bis zu zwölf Single- oder Multimodefasern angeschlossen werden. Da Spleißkamm, Spleißablage, Kupplungen, Pigtails, Zugentlastung und Kabelverschraubung bereits integriert sind, lässt sich die Spleißbox leicht installieren. Sie ist in Schutzart IP20 ausgeführt, DIN-VDE0603-konform und für einen Temperaturbereich von -40° bis +55°C ausgelegt. Für Infrastrukturen in Ring- oder Bustopologie werden optional Varianten mit einer Zuführung für zwei Kabel angeboten. Die Spleißbox ist wahlweise mit drei Duplex(SC, ST oder E-2000) bzw. drei Quattro-Kupplungen (LC) erhältlich. Darüber hinaus kann mit Patchkabeln rangiert werden, wodurch sich unterschiedliche Stecker einsetzen lassen. Zum Spleißen können sowohl die Frontplatte als auch die Spleißkassette, die einen 2 m langen Pigtailsatz hat, vollständig herausgenommen werden. Das Gehäuse aus stabilem Polyamid misst 106 x 89 x 106 mm (sechs Teilungseinheiten gemäß DIN 43880). Mittels eines Clips lässt sich die Spleißbox auf 35-mmHutschienen montieren. www.eks-engel.de Multi-Netzwerkschnittstelle für Profinet 2.31 zertifiziert Die »Anybus CompactCom 40er«Serie von HMS Industrial Networks erfüllt damit die höchste Konformitätsklasse (Conformance Class C) und die höchste Netzlastklasse (Netload Class III) für Profinet. Die Serie ermöglicht eine sehr schnelle Kommunikation zwischen dem Automatisierungsgerät und Profinet – die Latenzzeit bei Prozessdaten liegt beim Modul unter 15 µs – und unterstützt die Profinet-RT-Klassen 1 und 3. Das Modul hat einen im Prozessor integrierten Profinet-IRT-Ethernet-Switch und unterstützt ProfinetFunktionen wie »MRP« (»Media Redundancy Protocol«), »Clock-Synchronous Operation«, »Fast Start Up« und »Profienergy«. Außerdem ermöglicht es Profisafe-Kommunikation nach dem Black-Channel-Prinzip. In Kombination mit dem Safety-Modul »IXXAT Safe T100« bietet HMS Herstellern eine vollständige SafetyLösung. Außerdem ermöglicht das Modul die simultane Abwicklung von anspruchsvollen IT-Funktionen und Profinet-Echtzeit-Funktionen. Die IT-Funktionalität beinhaltet zum Beispiel ein Socket Interface, über das ein vollständiger Ethernet-Frame mit bis zu 1.500 Byte gesendet werden kann. Integrierte Webseiten, ein Dateisystem und Firmware-Upgrades via FPT etc. werden ebenfalls unterstützt. www.anybus.de AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 85 Profibus Nutzerorganisation feiert Jubiläum Am 27. März 1990 fand die erste Mitgliederversammlung der Profibus Nutzerorganisation e.V. (PNO) statt, auf der neben organisatorischen Fragen mit der Gründung von Fachausschüssen und Arbeitskreisen begonnen wurde. Seitdem hat sich die PNO als weltweit agierende starke und beständige Gemeinschaft und als Treiber für die Kommunikation in der Automatisierung etabliert. Die vergangenen 25 Jahre in der Gemeinschaft waren ein Mix aus fachlichem Austausch, arbeitsreichen Stunden, durchaus kontroversen Diskussionen, aber immer kollegialem Umgang miteinander. „Allein die Tatsache, dass es inzwischen weltweit über 50 Mio. Profibus- und 10 Mio. Profinet-Knoten gibt, spricht für deren Marktstärke. Wer eine zuverlässige und zukunftsfähige Bustechnologie benötigt, kommt an ProfiKarsten bus bzw. Porfinet nicht vorbei“, ist sich Karsten Schneider, Schneider, Vorstandsvorsitzender der PNO und VorstandsChairman von Profibus & Profinet International vorsitzender (PI), sicher. Im Verlaufe der Entwicklung hat die der PNO. PNO immer wieder wichtige Weichen gestellt. Hier hat z.B. die Entwicklung des sicherheitsgerichteten Protokolls »Profisafe« gezeigt, warum der Weg mit applikationsspezifischen Profilen der richtige ist. Größtes Pfand der PNO ist ihre Kontinuität und Verlässlichkeit. Alle Bausteine und Komponenten passen zueinander und werden intensiv geprüft. „Daher war nicht nur die Standardisierung, sondern auch die Entwicklung der Zertifizierung von Produkten immer oberstes Gebot und ganz sicher eine Entscheidung, der bis heute die hohe Akzeptanz zu verdanken ist“, nennt Karsten Schneider die wichtigsten Gründe für den Erfolg. www.profibus.com Breitband-Router Fotos: Softing, eks Engel, Turck, HMS, PNO, Westermo; Westermo hat vier neue Profi-Geräte der neuesten »MRD«-Generation für den industriellen Hochgeschwindigkeits-Fernzugriff im Programm. Der VPN-Router »MRD-305« (Uplink bis zu 5,7 Mbit/s, Downlink max. 7,2 Mbit/s) funktioniert mit allen Arten von SIM-Karten und bietet Management und Überwachung – z.B. das Herstellen einer VPN-Verbindung – per SMS. Durch den eingebauten Zwei-Port-Ethernet-Switch (10/100 Mbit/s) ist eine einfache Integration mit anderen Geräten möglich. »MRD-455« bietet eine schnelle Datenübertragung über 4G/LTE (Uplink bis zu 50 Mbit/s, Downlink max. 100 Mbit/s, HSDPA 42 Mbit/s, HSUPA 5,7 Mbit/s). Die UMTS-Router »MRD-355« und »MRD-315« schaffen die gleiche Geschwindigkeit im Uplink, Übertragungen bei HSDPA erreichen 21 Mbit/s. Die Router verfügen über einen dezidierten GPS-Antennenanschluss, schnelle CPU, zwei leicht zugängliche SIM-Kartenslots sowie eine intelligente RS232Schnittstelle, über die beispielsweise E-Mails und SMS verschickt werden können. Bei allen Routern sorgen eine »Stateful Packet Inspection«-Firewall sowie ein OpenVPN/SSL-VPN-Client für die nötige Sicherheit. Alle Breitband-Router verfügen über ein robustes Aluminiumgehäuse in Schutzart IP40, kommen ohne Öffnungen und bewegliche Teile aus und sind für eine Umgebungstemperatur von -40° bis +70° C (»MRD-305« -20° bis +60° C) ausgelegt. Der Leistungsbereich liegt bei 10–60 VDC (»MRD-305« 10–30 VDC). www.westermo.at AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 86 P I IND. KOMMUNIKATION Praxisreport Ein für ein robustes Feldbusmodul ungewöhnlicher Einsatz in mobiler Entrindungsanlage Der Waldarbeit gewachsen Feldbusbasierte Installationskonzepte auf Basis kompakter I/O-Module für Applikationen außerhalb des Schaltschranks sind etablierte Lösungen in hochautomatisierten Produktionsstraßen. Es gibt aber auch interessante Einsatzfelder für die industrieerprobte Technik, wo man diese auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde. Ein schönes Beispiel dafür ist die mobile Entrindungsanlage des deutschen Forstwirtschaftsunternehmens Halder aus Baden-Württemberg. Im Zuge des Retrofits der mobilen Maschine wurde dieser moderne Profibus-Kommunikation verpasst, die I/O-Verteilung übernimmt dabei das robuste »MVK Metall«Feldbusmodul von Murrelektronik. n der Forstwirtschaft ist Robustheit gefragt. Die mobile Entrindungsanlage, die an verschiedenen Orten in den ausgedehnten Waldgebieten der Region Oberschwaben zum Einsatz kommt, ist entsprechend robust gebaut. Um sie zu betreiben, nehmen zwei Mitarbeiter in Bedienkabinen auf dem vom Vierachser zum Dreiachser mit Anhänger umgebauten LKW der Firma MAN Platz. Geschickt manövrieren sie lange und schwere Baumstämme auf das Gefährt. In kurzer Zeit werden diese von der Rinde befreit und auf der anderen Seite des Waldweges wie- I der abgelegt. „Unsere mobile Entrindungsmaschine ist seit 1996 im Einsatz, etwa 1.200 Stunden pro Jahr“, erzählt Firmenchef Berthold Halder. „Insgesamt hat die Maschine fast 38.000 Stunden gearbeitet.“ Es handelt sich also um bewährte und robuste Technik. Schlammige Waldwege, heftige Regenschauer und ständige Erschütterungen dürfen die Funktion des Gefährts nicht beeinträchtigen. Meistens kommt der Entrinder im Auftrag von Sägewerken zum Einsatz, die auf ihrem Werksgelände keine Entrindungsanlage fest installiert haben. Oft ist die Von Alexander Hornauer 86 AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 87 mobile Anlage auch dann gefragt, wenn die Stämme schnell trocknen sollen. Und das geht ohne Rinde einfach in kürzerer Zeit. „In einer Dreiviertelstunde schaffen wir rund 100 Festmeter“, berichtet Berthold Halder weiter. Ein Motor mit fast 500 PS dient dem Fahrantrieb, außerdem treibt er während des Betriebs die elf Hydraulikpumpen der Entrindungsmaschine an. Die Messer, mit denen die Stämme entrindet werden, sind auf einer rotierenden Trommel angebracht und hydraulisch gefedert. Die Rotorscheibe wird von einem leistungsstarken Hydraulikmotor angetrieben. Vorschubwalzen befördern die Stämme durch die Maschinen. Eine Rindenschleuder, die variabel ausgerichtet werden kann, befördert die Seit bald 20 Jahren im Einsatz: Die mobile Entrindungsanlage des deutschen Forstwirtschaftsunternehmens Halder. In einer Dreiviertelstunde schafft sie rund 100 Festmeter Holz zu entrinden. abgelöste Rinde an den dafür vorgesehenen Platz am Wegrand. Bei allen drei beweglichen Teilen kann die Geschwindigkeit eingestellt werden. Bei der Rindenschleuder wird damit beispielsweise die Wurfweite reguliert. Eine Menge Sensorik und Aktorik Um die Betriebszustände der Aktoren zu überwachen, sind in der Maschine zahlreiche Sensoren angebracht. Beispiele dafür sind induktive Näherungsschalter an den Stützen, mit denen vor der Straßenfahrt der Maschine sichergestellt wird, dass diese auch eingefahren sind. „Von den I/OPunkten in der Maschine sind rund zwei Drittel für Aktoren und ein Drittel für Sensoren notwendig“, erklärt Berthold Halder. Als er den Entrinder vor über zwei Jahrzehnten zum ersten Mal verdrahtete, geschah das noch in herkömmlicher Einzeladerverdrahtung. Alois Öhler, der Berthold Halder als ausgewiesener Fachmann für Steuerungstechnik bei der Firma R&Ö konzeptionell unterstützt, erinnert sich: „Das war ganz schön mühevoll, da sind verwinkelte Leitungen von bis zu 20 m zustandegekommen.“ Im Laufe der Jahre wurde die Installation immer wieder vereinfacht, teilweise mit ersten Feldbuskomponenten. Als nun ein großes Retrofit anstand, war für Berthold Halder klar: Dieses Mal muss eine durchgän- AUSTROMATISIERUNG „Wir haben für unseren speziellen Einsatz ganz gezielt nach den passenden Komponenten gesucht. Bei Murrelektronik wurden wir fündig.“ Firmenchef Berthold Halder. Rechts hart im Nehmen: Das Feldbusmodul »MVK Metall« von Murrelektronik. gige Feldbuslösung auf Profibus-Basis her. Alois Öhler erinnert sich: „Wir haben für unseren speziellen Einsatz und aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen ganz gezielt nach den passenden Komponenten gesucht.“ Gemeinsam entschieden sie sich dafür, »MVK-Metall«-Feldbusmodule von Murrelektronik einzusetzen. Ein gewichtiges Argument dafür: Die äußere Robustheit der Komponenten. Der erfahrene Elektrokonstrukteur Alois Öhler bestätigt: „Die »MVK-Metall«-Module sind durch den Vollverguss und das Metallgehäuse einfach zuverlässig dicht.“ Die Anbringung auf Gummipuffern fängt die wildesten Erschütterungen ab. Auch bei ungemütlichem Wetter und selbst bei Kälte arbeiten die Module – offizieller Temperaturbereich von -25° bis +55° C – ohne Ausfall. „Bis -20° C gibt es da überhaupt keine Probleme“, berichtet Berthold Halder und muss ein wenig schmunzeln. Der Grund: „Diesen Vorteil können wir aber gar nicht ausreizen. Wir arbeiten zwar » 87 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 88 Praxisreport I IND. KOMMUNIKATION bei Wind und Wetter, aber bei minus -10° C ist deshalb Schluss, weil sich die Rinde nicht mehr vom Baum löst.“ Vorteile der Feldbusmodule In der Umbauphase war die Multifunktionalität der Steckplätze von »MVK Metall« ein wesentlicher Vorteil. „Das hat uns Flexibilität verliehen, wir konnten die einzelnen Steckplätze je nach Bedarf als Eingang oder als Ausgang parametrieren und nutzen“, erklärt Alois Öhler. Unterm Strich ließ sich die gesamte Feldbuslösung deshalb auch mit vergleichsweise wenigen Modulen realisieren. Wenn doch einmal ein Steckplatz ungenutzt Ein Motor mit fast 500 PS dient dem Fahrantrieb, außerdem treibt er während des Betriebs die elf Hydraulikpumpen der Entrindungsmaschine an. verbleibt, wird er mit einem akkurat passenden Blindstopfen zuverlässig abgedichtet. Das kommt aber selten vor, die meisten Steckplätze werden sogar doppelt genutzt. Zum Beispiel mit Doppelventilsteckern, über die die Pumpen der Hydraulik wirtschaftlich angesteuert werden. Bei den steckbaren M12-Anschlussleitungen ist der integrierte Sechskant ein Vorteil, den Alois Öhler zu schätzen weiß: „Wir können sie mit dem Drehmomentschlüssel akkurat festziehen und im Reparaturfall auch schnell wieder lösen.“ Ein weiterer Vorteil der Feldbuslösung mit »MVK Metall« besteht darin, dass die Maschinenbediener eine Vielzahl von Aufgaben vor Ort selbst erledigen können. „Wenn ein Feldbusmodul im un- 88 günstigsten Fall mal nicht funktioniert, können sie einfach ein Ersatzmodul nehmen, die richtigen Adressen einstellen und es gegen das defekte Modul austauschen“, geht Berthold Halder ins Detail. Die automatische Topologie-Erkennung besorgt den Rest. So lässt sich vermeiden, dass mitten im Wald aufwändig nach Fehlern gesucht oder ein Einsatz gar abgebrochen werden muss. Allerdings ist das ohnehin eine eher theoretische Betrachtung, denn so Berthold Halder weiter: „Wenn man es genau nimmt, gab es bisher nur einen Ausfall bei einer Profibus-Steckverbindung, der das Feldbussystem unterbrochen hat. Und der kam durch unsachgemäße Benutzung zustande.“ Ein Projekt, die Diagnosemöglichkeiten von tionen und Stößen ausgesetzt.“ Das sei jedoch kein Problem, weiß Alois Öhler aus Erfahrung: „Da die Drähte an rüttelsichere Federkraftklemmen angeschlossen werden, haben wir sichere Verbindungen.“ Positiv ist aus seiner Sicht außerdem, dass die Klemmen sehr gut zugänglich sind. Wichtig für die Feldbuslösung ist, dass sie dauerhaft mit Spannung versorgt wird. Knifflig wird’s daher, wenn der Motor angelassen und die Lichtmaschine viel Energie zieht. „Da kann die Spannung schon kurzzeitig unterbrochen sein, im ungünstigen Fall auch mal für ein paar Sekunden“, verrät Berthold Halder. Abhilfe schafft hier das Puffermodul »MB Cap« von Murrelektronik, mit dem die 24-V-Versorgung der Steuerung und des Beim Starten des Motors kann die Spannung kurzzeitig unterbrochen werden – das Puffermodul »MB Cap« sorgt dann für eine gesicherte 24-V-Versorgung der Steuerung und des Feldbussystems. In den Bedienkabinen des Fahrzeuges sowie in einigen kleineren dezentralen Schaltkästen der mobilen Entrindungsanlage verwendet Berthold Halder die Feldbusstation »Cube20S«. »MVK Metall« zu nutzen und ein Display im Führerhaus zu installieren, ist darüber hinaus bereits in die Wege geleitet. Feldbussystems abgesichert ist. Unterm Strich ist Berthold Halder mit den Produkten und Lösungen von Murrelektronik sehr zufrieden. „Für uns ist wichtig, dass die Maschine läuft und wir nicht bei Regen im Wald stehen und nach Fehlern suchen“, sagt der Maschinenbauer – und die Komponenten von Murrelektronik tragen dazu (TR) im nicht unerheblichen Maße bei. Weitere industrieerprobte Technik In den Bedienkabinen des Fahrzeuges sowie in einigen kleineren dezentralen Schaltkästen der mobilen Entrindungsanlage ist die Feldbusstation »Cube20S« von Murrelektronik eingebaut. „Wir haben in den Kabinen einfach unheimlich wenig Platz, daher kommt es darauf an, sehr kleine und kompakte Komponenten mit einer hohen Packungsdichte einzubauen“, sagt Berthold Halder. „Die Module sind dort natürlich Fahrzeugvibra- AUSTROMATISIERUNG Zum Autor: Alexander Hornauer ist bei Murrelektronik Deutschland im Marketing tätig. INFOLINKs: www.murrelektronik.at www.haldergmbh.de Fotos: Murrelektronik, Halder, Fotolia; P 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 89 Fernwirksystem für kleine und große Anwendungen Entspannt aus der Ferne überwachen Mit »Expert Net Control 2311/2312« von Gude, in Österreich bei BellEquip erhältlich, können Anlagen und Maschinen per Fernzugriff überwacht und geschaltet werden. Dank einfacher Konfiguration und leichter Bedienbarkeit ist das Remote-I/O-System auch für kleinste Anwendungen und Anwender ohne Netzwerkkenntnisse interessant. er schaltbare, potenzialfreie Relaisausgang von »Expert Net Control 2311/2312« (»ENC 23112312«) misst Strom, Spannung, Phasenwinkel, Leistungsfaktor, Frequenz sowie Wirk-, Schein- und Blindleistung. Durch die zwei Energiezähler ist es möglich, die Gesamtzählersumme und zugleich rücksetzbare Teilsummen auszulesen. Das LED-Display sorgt für Überblick zu Gesamtstrom, IP-Adresse, Sensorwerten und natürlich Fehlermeldungen. Der Ein- bzw. Drei-Kanal-Watchdog überwacht den Status der Kommunikation der angeschlossenen Geräte und führt bei Ausfall einen automatischen Reset durch. LEDs an der Frontseite zeigen den Zustand des Relaisausgangs an. Das System überzeugt durch multifunktionale Handhabung der Schaltausgänge, die am Gerät per HTTP und mittels Kommandozeilen-Tool oder über serielle Schnittstellen geschaltet werden können. Hier punktet es auch durch die Möglichkeit, den Schaltzustand und die Einschaltverzögerung für jeden Schaltausgang nach einem Stromausfall einzustellen. Zusätzlich ist der Anschluss eines optionalen Sensors zum Beispiel für Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsüberwachung mög- Foto: Bellequip; D lich. Mit dem »Stop«-Eingang können angeschlossenen Geräte sofort abgeschaltet werden. Diese Funktion ist vor allem in Kombination mit einem Störungskontakt sinnvoll. Praktischer Fernzugriff via App »Expert Net Control 2311/2312« lässt sich im Betrieb über das Webinterface und über eine »Android«- bzw. »iPhone«-App bedienen. Die einfache Fernschaltbarkeit kann im industriellen Einsatz Zeit und Kosten sparen. Durch sofortige Alarmierung bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten wird wesentlich früher auf Störungen reagiert. Das Zwettler Unternehmen BellEquip bietet seit 2005 kunden- und bedarfsorientierte Lösungen für KMUs und Großunternehmen in den unterschiedlichsten Branchen an – inklusive technisch (r.PA./BBK) fundierter individueller Beratung und Servicequalität. www.bellequip.at 67_98_0215_austro 19.03.15 21:44 Seite 90 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK MesseTERMINnotiz »productronica« in München Vom 10. bis 13. November findet heuer die Weltleitmesse für Entwicklung und Fertigung von Elektronik statt. Der Veranstalter Messe München hat in enger Zusammenarbeit mit Ausstellern und Verbänden das Format optimiert: Eine neue Cluster-Struktur bei der Hallenaufteilung soll einen noch besseren Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette der Elektronikfertigung geben. www.productronica.com Rallye der selbstfahrenden Modellfahrzeuge INTRO 17 Teams mit 100 Studenten aus ganz Europa traten im Rahmen der vergangenen 100-W-Netzteile für Schutzklasse I und II Mit dem »ZMS100« hat TDK-Lambda eine neue Generation von Netzteilen entwickelt, die im Leistungsbereich bis 100 W ein sehr gutes Verhältnis aus Kosten, Größe, Effizienz und Lebenserwartung bieten. Die Isolationsspannung zwischen Eingang und Masse sowie zwischen Ausgang und Masse beträgt jeweils 1,5 kVAC bei 1x MOPP. Mit seinen kompakten Abmessungen von 2“ x 4“und einem Berührungsstrom von unter 100 µA eignet sich das Netzteil für Schutzklasse-I- sowie Schutzklasse-II-Anwendungen (doppelte Isolierung). Die Netzgeräte sind dank ihres Universaleingangs weltweit problemlos einsetzbar und bieten Ausgangsspannungen von 12, 15, 24, 36 oder 48 V. Diese sind jeweils um -5/+10% einstellbar, so dass sich auch spezielle Spannungsanforderungen bedienen lassen. Bei einer Umgebungstemperatur von bis zu 50° C liefern die Netzteile bei Konvektionskühlung 80 W Ausgangsleistung bzw. 100 W bei einem geringen Luftstrom (nur 0,37 m/s bei 230 VAC genügen hierbei). Ihr nominaler Wirkungsgrad liegt bei 90% und mit <0,5 W Leerlaufverbrauch und einem durchschnittlichen Wirkungsgrad im Betrieb von über 87% erfüllen sie die Anforderungen der ErP-Richtlinie. Alle Modelle der »ZMS100«-Reihe haben eine leitungsgebundene Störaussendung gemäß EN55011-B und FCC Klasse B (ohne zusätzliche Filter oder andere Komponenten) und arbeiten zuverlässig dank einer Störimmunität gemäß EN60601-1-2. Zudem tragen sie das CE-Zeichen gemäß Niederspannungs- und RoHS-Richtlinie. www.tdk-lambda.at » Laborgeprüfte Netzteil+Mainboard-Bundles SMD-Steckverbinder in »Tape and reel«–Verpackung Fischer Elektronik bietet neuerdings seine Steckverbinder-Typen auf Wunsch in »Gurt und Spule«-Verpackungen an. Sinnvolle Kombinationen von mehreren Polzahlen werden für einzelne Typenreihen in einem Gurt zusammengefasst. Auch kundenspezifische Gurtlösungen werden entwickelt und produziert. www.fischerelektronik.at 90 Bicker Elektronik ergänzt sein »Power+Board«-Programm um zwei namhafte Mainboard-Hersteller: Neben Fujitsus Industrie-Mainboards aus deutscher Fertigung stehen nun auch Bundles mit Embedded-Mainboards von ASRock und Perfectron zur Verfügung. Das skalierbare Portfolio umfasst nun insgesamt vier Formfaktoren: 3,5“-ECX, mITX, µATX und ATX. Darüber hinaus erweitert Bicker Elektronik sein Lieferprogramm um zahlreiche ZubehörProdukte von Markenherstellern. Hierzu zählen u.a. EmbeddedProzessoren, Industrie-RAM und Massenspeicher sowie Embedded-Module, Mini-PCIeErweiterungskarten, Kühlkörper und Lüfter. Mit seinem »Power+Board«-Programm bietet Bicker einen besonderen Service für Systementwickler: Im Rahmen umfangreicher Tests im hauseigenen Labor werden die hochwertigen Industrie- und Medizin-Netzteile in Verbindung mit ausgewählten Mainboards auf »Herz und Nieren« geprüft. So ist sichergestellt, dass diese Kombinationen perfekt zusammenpassen. Mit den bereits getesteten Bundles erhalten Entwickler eine sichere Lösung, mit der sie Zeit und Kosten einsparen. Sie finden schnell und bequem die passende Kombination für ihre spezifische Anwendung. Nicht zuletzt verkürzt sich die Time-To-Market des Gesamtsystems. www.bicker.de AUSTROMATISIERUNG Fotos: Renesas, TDL-Lambda, Bicker, RS, Recom; Fachmesse »embedded world« in Nürnberg auf Einladung von Renesas Electronics Europe zur ersten »European Renesas MCU Car Rally« an. Die Modellfahrzeuge wurden alle auf der Basis von Sensoren und elektronischen Bauteilen von Renesas entwickelt. Gewonnen hat die Crew der »West Coast Racers« von der deutschen Fachhochschule Westküste. www.mcurally.com 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 91 I KOLUMNE »GET EMBEDDED« Treffen der Embedded Welt Entwicklungsplattform ins Lieferprogramm aufgenommen RS Components führt nun aus Intels »Edison«-Plattform das »Edison Breakout«-Board zur schnellen Prototypenentwicklung und das Board für »Arduino« im Sortiment. Herzstück des »Edison Breakout«-Boards ist ein miniaturisiertes serienfähiges Compute Modul, das ein hoch entwickeltes 22-nm-System-on-Chip nutzt, welche Intels Dual-Core-Dual-Thread500-MHz »Atom«-CPU und 100-MHz-32bit-»Quark«-Mikrocontroller enthält. Das Modul verfügt über umfangreiche Funktionen für die Konnektivität und eignet sich durch die eingebauten Wi-Fi- und Bluetooth-Komponenten mit niedriger Energieaufnahme für »Internet of Things«Anwendungen. Darüber hinaus ist auch ein Framework für die Verbindungen zwischen Geräten und von Geräten zur Cloud integriert. Durch Einstecken des nur 35,5 x 21,0 x 3,9 mm messenden Moduls in das Board werden die 1,8-V-Eingänge/ -Ausgänge und die Verbindung über USB-Micro-AB aktiviert. Die Platine enthält außerdem einen Stecker für die DC-Versorgung, einen Batterie-Ladestromkreis und einen USB-OTG-Leistungsschalter, um professionelle Entwickler und Hersteller bei der schnellen Entwicklung neuer Anwendungen zu unterstützen. www.at.rs-online.com Kompakte Mini-Netzteile Recom erweitert sein Portfolio an Kleinleistungs-Netzteilen um zwei neue Versionen mit Drähten: den »RAC03-C/W« und »RAC04-C/W. Waren bislang mehrheitlich Stromversorgungen für Platinen im Sortiment, werden nun nach dem Erfolg der 5-W- und 6-W-Module auch Netzteile mit 3 W und 4 W mit Kabeln angeboten und versorgen nun Anwendungen abseits der Leiterplatte. Die kompakten »RAC03/W« und »RAC04/W«-Module verfügen über einen weiten Eingangsspannungsbereich von 80–264VAC (115–370 VDC) und sind mit Ausgangsspannungen von 3,3, 5, 9, 12, 15 oder 24 VDC erhältlich und bieten eine Isolationsfestigkeit von 3 kVAC/1min zwischen Ein- und Ausgang. Im Leerlauf verbrauchen die Module gerade mal 30 mW und eignen sich somit besonders zur Versorgung von Sensoren und Standby-Anwendungen. Aufgrund ihrer geringen Höhe (<17mm) und der geschlossenen Bauweise sind sie auch eine vielseitige Lösung in Heimautomation, externen Netzteilen oder im Prototypenbau. Dank integrierter Eingangsfilter und Sicherung erfüllen diese Module die Vorgaben der EN55022 Class B ohne externe Komponenten. Sie sind Dauerkurzschlussfest mit automatischem Wiederanlauf nach Fehlerbehebung. Die Wandler sind IEC/EN/UL60950 zertifiziert. www.recom-electronic.com Alle Jahre wieder pilgert das Who-is-Who der EmbeddedSzene Ende Februar nach Nürnberg. So kamen auch in diesem Jahr wieder mehr als 25.000 Besucher aus 35 Ländern, um sich auf der Fachmesse »embedded world« über die Produkte und Dienstleistungen von rund 900 Ausstellern in 5 Hallen zu informieren. In diesem Jahr stand die Messe unter dem Motto »We are the Internet of Things«. Kein Wunder also, dass beinahe jeder Aussteller versucht hat, seine Produkte im Umfeld des aktuellen IoT-Hypes ins rechte Licht zu rücken. An zahlreichen Messeständen konnte man Lösungen zur drahtlosen Datenübertragung mit unterschiedlichen Verfahren und Leistungsmerkmalen bewundern. Ob Bluetooth, Wifi, ZigBee oder 3G/4G-Modems, für die verteilten Sensorsysteme im IoT sind drahtlose Netzwerke eine der Schlüsseltechnologien. In vielen Anlagen empfangen dann sogenannte IoT-Gateways die von den Sensoren übermittelten Daten. Vor allem in Bestandsanlagen, die Daten von bereits bestehenden Sensoren verwerten, können die Daten in den IoT-Gateways vorverarbeitet, angepasst, zwischengespeichert und in gewünschten Formaten in die Internet-Wolke übermittelt werden. Für derartige Lösungen wurden von vielen Anbietern auf der Messe Entwicklungs-Kits gezeigt. Mit diesen Kits soll es möglich sein, rasch Prototypen dieser zentralen IoTKomponenten zu bauen. Eine weitere Schlüsselkomponente des IoT werden Microcontroller mit extrem niedrigem Energieverbrauch im Betrieb und Ruhezustand sein. Um Sensoren möglichst lange ohne Batterietausch zu betreiben oder die notwendige Energie überhaupt aus der Umwelt zu ernten, sogenanntes Energy Harvesting, ist es wichtig, dass die Elektronik nur sehr wenig Energie verbraucht. Auch für »Wearable Electronic« ist das natürlich ein Muss. An einem Stand konnte man einen Microcontroller bewundern, der mit einer Zitrone betrieben wurde. Die Entwicklungswerkzeuge für die sparsamen Controller-Chips kommen mit ausgeklügelten Analyse-Tools zur Darstellung des Energieverbrauchs. Sehr eindrucksvoll kann man am Bildschirm verfolgen, welche Prozesse in der Software zu welchem Zeitpunkt wie viel Energie verschlingen, um dann anschließend den Verbrauch zu optimieren. Alles in allem war die »embedded world« in Nürnberg wieder eine spannende Leistungsschau der EmbeddedSzene und man darf gespannt sein, welche weiteren technologischen Entwicklungen das IoT beschleunigen werden. Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer [email protected] AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 92 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK Kooperation auf wissenschaftlicher Ebene CERN und National Instruments arbeiten gemeinsam an »Linux«-Systemen mit 64 Bit Die europäische Organisation für Kernforschung baut und betreibt bekanntlich die größten und anspruchsvollsten wissenschaftlichen Messgeräte der Welt. Mit National Instruments verbindet CERN eine langjährige Partnerschaft. Aktuell treiben beide die Standardisierung der verwendeten Steuer- und Regelsysteme hin zu Linux-Betriebssystemen mit 64 bit voran. Ziel ist es, die Systemleistung zu steigern sowie kosteneffiziente, verteilte Steuer- und Regelsysteme zu entwickeln. Vor der Einführung von »LabVIEW-Support« für die Linux-64-bitVersion agierte die Abteilung Engineering Department/Industrial Controls and Engineering bei CERN als Lead User. Durch die enge Zusammenarbeit mit dieser Abteilung war es National Instruments möglich, die Softwarefunktionen zu definieren und anzupassen, mit denen CERN auch weiterhin Werkzeuge des US-Herstellers erfolgreich einsetzen kann. 2014 wur- de »LabVIEW« für die Linux-64-bit-Version vorgestellt. Der Support für dieses Betriebssystem gewährleistet, dass CERN ebenso wie andere führende Forschungslabore auch weiterhin von der Produktivität der Systemdesignsoftware »LabVIEW« in einem offenen und verlässlichen Betriebssystem profitieren können. Eine der bedeutendsten Kooperationen ist das »LHC«-Kollimationssystem, bei dem Anwendungen, die mit der Systemdesignsoftware »LabVIEW« entwickelt wurden, Schrittmotoren von 120 »PXI«-Systemen steuern. Ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Krebstherapie mit Ionenstrahlen am MedAustron-Zentrum für Ionentherapie und Forschung. Diese gemeinsamen Entwicklungen haben zu wertvollen Erkenntnissen für den schnell wachsenden Markt für EmbeddedSystems geführt. Außerdem sind dabei wartungsfreundliche Systeme entstanden, die auf einen langfristigen Einsatz in ablaufkritischen (r.PA./TR) Anwendungen ausgelegt sind. www.ni.com/austria Neues Mini-COM-Express-Modul schafft: GE Intelligent Platforms (ÖV: T&G Automation) hat auf der vergangenen Fachmesse »embedded world« das Mini-COM-Express-Modul »mCOM10K1« vorgestellt, das auf Basis des »NvidiaTegra K1«-SoC mit 326 GFLOPS die üblicher Leistung weit übertrifft. Das Modul eignet es sich daher für Anwendungsbereiche, bei denen sehr hohe Leistung in rechenintensiven Anwendungen mit robuster Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen und äußerst kompakter Baugröße kombiniert werden müssen. Als Träger zahlreicher Basistechnologien eignet sich das Modul für Einsätze in der Prozessautomatisierung, der Automobiltechnik, der medizinischen Bildgebung und im Transportwesen. Im Bereich Militär/Luft- und Raumfahrt zählen Bild- und Videoverarbeitung, Sensorverarbeitung und elektronische Kampfführung zu den Zielanwendungen. Die Onboard-Komponenten des »mCOM10K1« 92 wurden speziell wegen ihrer Zuverlässigkeit unter schwierigen Bedingungen ausgewählt. Prozessor und Speicher sind, im Gegensatz zu Lösungen für weniger anspruchsvolle Umgebungen, auf die Platine aufgelötet und verfügen so über maximale Stoß- und Vibrationsfestigkeit. Eine speziell entwickelte mechanische Konstruktion schützt das Modul. Optional ist ein Schutzlack erhältlich, der die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, Staub, Chemikalien und extreme Temperaturen erhöht. Basierend auf einem Quad-Core-»ARM«-Prozessor mit 192 CUDA-Kernen verfügt das »mCOM10K1« über 2 GB Speicher, integrierte HDMI- und LVDS-Schnittstellen, Gigabit-Ethernet, eine SATA-Schnittstelle, PCI Express (Gen. 2), fünf USB-2.0 Anschlüsse und einen USB 3.0-Anschluss. Der Mobilprozessor »Tegra K1« als Herzstück des »mCOM10K1« bringt zwei maßgebliche Vorteile mit sich: Erstens kann der GPGPU-Code bequem auf andere Plattformen portiert werden, wodurch eine Anwendung nur einmal entwickelt werden muss und dann für ein breites Spektrum an Leistungs-/Watt-Lösungen verwendet werden kann. Zweitens nutzt er die umfangreiche Infrastruktur von Tools andere Anbieter und offene Standardbibliotheken, was eine schnellere und kostengünstigere Anwendungsentwicklung ermöglicht.(r.PA./TR) www.tug.at AUSTROMATISIERUNG Fotos: Cern, GE IP; 326 GFLOPS bei 10 W Verbrauch 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 93 HI-genormte Ex-Verschraubung Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit bringt Gogatec mit »EXI HI« und »EXE HI« Polyamid Ex-Kabelverschraubungen auf den Markt, die den erhöhten Anforderungen der aktuell gültigen Norm EN 60079-0:2012 entsprechen. Mit den normkonformen Kabelverschraubungen schließt Gogatec eine Lücke, die durch die gestiegenen Prüfungsanforderungen der Norm entstanden ist. Die Verschraubungen punkten außerdem mit einer erhöhten Schlagfestigkeit von sieben Joule und einem möglichen Temperaturbereich von bis zu -60° C ohne Einschränkungen. Sie weisen eine ATEX-, IECEx- und GOST- (TR CU-)Zulassung auf, entsprechen der Schutzart IP66/68 und sind in den Größen von M12 bis M63 bzw. PG7 bis PG48 erhältlich. Seit Kurzem werden alle bei Gogatec erhältlichen Produkte für den explosionsgeschützten Bereich (z.B. Verschraubungen, Signal- und Arbeitsleuchten, Gehäuse) unter dem Markennamen »Gogaex« geführt und in einem neuen Katalog zusammengefasst, der – ebenso wie Muster – kostenlos angefordert werden kann. I PROZESSAUTOMATION Profibus-PA weiter am Vormarsch Laut neusten Erhebungen der ProfibusNutzerorganisation wurden in 2014 rund 800.000 neue Profibus-PA-Knoten installiert. Damit sind mittlerweile weltweit rund 9 Mio. Profibus-PA-Geräte im Einsatz. www.profibus.com KatalogTIPP: Neues von Endress+Hauser INTRO I PRODUKTNEUHEITEN www.gogatec.com » Kompakte Feldbarriere mit zwölf Ausgängen Fotos: Gogatec, Pepperl+Fuchs; Die »FieldConnex«-Feldbarriere von Pepperl+Fuchs verspricht dank innovativer technischer Features sicheren Schutz vor typischen Fehlerszenarien und gewährleistet so hohe Zuverlässigkeit. Die neuen Feldbarrieren sind in der Lage, die spezielle Dynamik von Fehlern wie losen Kontakten oder Kontaktprellen zu erkennen. Störungen lassen sich so schnell und zuverlässig identifizieren und isolieren. Mit der Komponente ist auch eine Überwachung der Feldbusphysik an jedem Ausgang der Feldbarriere möglich. So können auch schleichende Veränderungen in der Installation und Störungen in die Leitwarte gemeldet werden. Dieses Monitoring gewährleistet ein noch höheres Maß an Transparenz und schließt eine wichtige Lücke in der Überwachung, denn es zeigt notwendigen Instandhaltungsbedarf proaktiv auf. Einen anderen Beitrag leistet das pfiffige Lastmanagement. Die zwölf Ausgänge starten sequenziell und mindern damit die Belastung der Stromversorgung durch den Einschaltstrom. Und: Erreicht der Segmentstrom kritische Werte, erfolgt ein automatischer Lastabwurf der weniger kritischen Busteilnehmer und schützt so vor dem Ausfall des ganzen Segments. Komplettiert wird dieses Paket an integrierter Intelligenz durch die Selbstüberwachungsfunktion der Feldbarriere, die Alarmmeldungen ebenfalls in die Leitwarte übertragen kann. www.pepperl-fuchs.at AUSTROMATISIERUNG Der Neuheiten-Katalog 2015 samt zugehöriger DVD ergänzen den immer noch gültigen Katalog 2014/2015 von Endress+Hauser. Beides gibt es in bewährter Papierform sowie online als Blätterkatalog. Übersichtlich und einheitlich werden die technischen Gerätedaten dargestellt und um Maßzeichnungen sowie Informationen über Zubehör und elektrische Anschlüsse ergänzt. www.de.endress.com/ neuheitenkatalog2015 MesseHINWEIS: »Achema« in Frankfurt Vom 15. bis 19. Juni findet heuer die im Dreijahresrhythmus abgehaltene Leitmesse der Prozessindustrie statt. Der Veranstalter, die Dechema – Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie – erwartet wieder an die 3.800 Aussteller aus aller Welt. www.achema.de 93 67_98_0215_austro 20.03.15 15:46 Seite 94 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Das erste FDI-gestützte Gerätemanagement-Tool steht unmittelbar vorm Launch FDI endlich real Gut eineinhalb Jahre nach der Freigabe der FDI-Spezifikation und der gemeinsamen Host-Komponenten sowie der integrierten Entwicklungsumgebung »FDI Package IDE« für FDI-Geräte-Pakete stellt ABB auf der kommenden »Hannover Messe« mit dem »Field Information Manager« das erste FDI-gestützte Gerätemanagement-Tool vor. E Innerhalb von drei Minuten online Die Installation bisheriger Management-Tools, der Anschluss der Geräte und der Online-Zugriff dauern – so die Erfahrung vieler Anwender – heute häufig zwischen 30 und 90 min. Mit dem »Field Information Manager« dauert es laut ABB drei Minuten bei etwa 15 Klicks. Der Nutzer ist dabei nicht an einen Desktop-PC, Server oder Laptop gebunden. Der »Field Information Manager« lässt sich auf einem »Windows«-Tablet installieren und unterstützt die notwendige Touch-Navigati- 94 on, so dass der Nutzer bei der Arbeit auf der Anlage eine größere Freiheit erhält. Ein neuartiges »Device«-Menü stellt sicher, dass alle wichtigen Geräteinformationen mit einem Klick zugänglich sind. Das Menü vereinfacht den Zugriff auf die Standardmenüs wie »Operate«, »Diagnostics« und »Device Settings« sowie andere gerätespezifische Menüs. Anstatt in Kontextmenüs oder Menübäumen nach der richtigen Funktion suchen zu müssen, kann der Anwender sie jetzt intuitiv mit einer Fingerbewegung öffnen. Er kann zwischen allen geöffneten Gerätesichten hin- und herwechseln. Ebenso einfach lässt sich von einem Gerät zum nächsten wechseln. Für ein effizientes Gerätemanagement Häufig müssen Anwender von Gerätemanagement-Tools ständig dieselben Parameter (z. B. Bezeichnung, Einheit der Primärvariablen, usw.) bei verschiedenen an das Tool angeschlossenen Geräten bearbeiten. Zur Vereinfachung dieser Aufgaben bietet das neue ABB-Werkzeug Funktionen wie »Häufig verwendete Parameter« oder »Zuletzt verwendeter Parameter«. Das Tool lernt kontinuierlich, wie die Parameter und Funktionen der Geräte verwendet werden und generiert eine Liste, auf die der Nutzer auf einfache Weise zugreifen kann. Es lassen sich bestimmte Parameter/Merkmale als »Favorit« kennzeichnen. Diese AUSTROMATISIERUNG Favoriten bleiben dann für den einfachen Zugriff oben auf der Liste stehen. Ein stabiles Fundament Die jetzt veröffentlichte »Device Window Edition« des »Field Information Managers« ist erst der Anfang. Seit die Interoperabilitätsprobleme durch Verwendung der gemeinsamen FDI Common Host Components gelöst wurden, gelang es, die wichtigsten Funktionen für die Online-Arbeit mit den Feldgeräten benutzerfreundlich zu gestalten. In dem Maße, wie die Entwicklung der gemeinsamen FDI-Host-Komponenten fortschreitet, wird das ABB-Tool fortan um neue Merkmale und Funktionen ergänzt. Ziel ist es, künftige Versionen zu einem Komplettsystem für das Field Asset Management einschließlich Integrationsmöglichkeiten in Leitsysteme und ERP-Systeme zu entwickeln. Darin wird auch das FDI Device Model auf Basis von OPC-UA für den generellen Zugriff auf Geräteinformationen enthalten sein. Anwender werden ihre Version aktualisieren und ohne Zusatzaufwand die Entwicklung mitgehen können. Zur Vereinfachung einer schnellen Übernahme der FDI-Technologie stellt ABB diese »Device Window Edition« ab Mai 2015 kostenlos zum Download bereit. (r.PA./TR) INFOLINK: www.abb.at Foto: ABB; s handelt sich dabei um das erste Tool seiner Art, das Feldgeräteintegration mit den nicht proprietären, gemeinsamen FDI Common Host Components unterstützt. Bereits im Jahr 2009 begannen die Entwicklungsarbeiten zur Feldgeräteintegration mit dem Ziel, das Beste der text- (DD, EDDL, usw.) und grafikbasierten (FDT/DTM) Geräteintegration miteinander zu verbinden. Bis zum Jahr 2011 war die FDISpezifikation formal ausgearbeitet, und die meisten Organisationen (HART, Profibus, FF, FDT, OPC) sowie die weltweit führenden Anbieter von Automatisierungstechnik waren beteiligt. Nach jahrelanger, intensiver Arbeit und mit dem einzigen Ziel, die Geräteintegration radikal zu vereinfachen, wurde im November 2014 die FDI-Spezifikation vorgestellt. 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 95 I PRODUKTNEUHEITEN Anzeigemodul für Grenzschalter »Plicsled« von Vega ist ein Anzeigemodul für alle Grenzschalter der »plics«-Familie und eignet sich auch zum Nachrüsten. Damit lässt sich der Schaltzustand eines Sensors auch von Weitem und sogar bei starker Sonneneinstrahlung ablesen. Das Anzeigemodul ist mit allen Sensoren der »plics«-Familie mit Relaisausgang kompatibel: »Vegaswing Serie 60«, »Vegavib Serie 60«, »Vegawave Serie 60«, »Vegacap Serie 60« und »Vegamip Serie 60«. Da eine externe Verdrahtung entfällt, wird der Zeitaufwand für die Installation auf ein Minimum reduziert. Die Spannungsversorgung erfolgt über die Relaiselektronik. Dabei wird der zweite Relaisausgang zur Ansteuerung der Schaltzustandsanzeige genutzt. Je nach Ausführung wird der Schaltzustand in zwei Farben angezeigt: rot-grün oder gelb-grün. Die Integration des Moduls direkt im Sensorgehäuse sorgt für eine hohe Schutzart. www.vega.com Funk-Alleskönner Fotos: Jumo, VEGA; Der digitale Messwertgeber »Wtrans E01« von Jumo misst Feuchte, Temperatur und CO2-Gehalt und überträgt die Daten per Funk. Anschließbar sind Sonden für CO2, Feuchte, Temperatur sowie Widerstandsthermometer mit PT1000-Temperatursensoren. Das Gerät verfügt über eine USB-Schnittstelle zum Konfigurieren der Paramater mittels Setup-Programm. Die CO2-Messung arbeitet nach dem Infrarot-Prinzip (NDIR). Die Mehrpunkt CO2- und Temperaturjustage sorgt für hohe Messgenauigkeit. Als CO2-Messbereiche stehen drei Varianten von 0 bis 2.000/5.000/10.000 ppm zur Auswahl. Der CO2-Sensor ist wartungsfrei und unempfindlich gegen Verschmutzung. Bei der kapazitiven Feuchtemessung liefert die Sonde die Daten im Abstand von einer Sekunde. Ein bereits integrierter Softwarefilter sorgt permanent für die Plausibilität der Daten. Alle Daten werden per Funk an den bis zu 600 m entfernten Empfänger übertragen. Für die Weiterverarbeitung stehen Relaiskontakte, Analogausgänge und eine digitale Modbus-Schnittstelle zum Auslesen von bis zu vier »Wtrans E01«Sendern zur Verfügung. Alle Sender und Empfänger der »Wtrans«-Familie sind zueinander kompatibel. www.jumo.at AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 96 SUDOKU I PROZESSAUTOMATION Zwei besonders Knifflige? 1 8 6 6 5 7 8 2 3 4 8 2 6 7 1 8 7 3 SchwebekörperDurchflussmessgeräte mit Messkonus aus Glas bietet nun ein: 9 6 3 9 1 9 2 Elektrisches Signal optional Benchmark: 6 min 04 s Krohne bietet sein Schwebekörper-Durchflussmessgerät 3 7 9 2 4 9 3 6 7 6 dahinter verbirgt sich ein elektrisches 4–20-mA-Ausgangssignal. 6 1 5 9 3 8 7 9 8 3 1 8 4 Benchmark: 8 min 47 s Dieses Gehirntraining widmet Ihnen: n der Ausführung »VA40 WIM« wird die Höhenstellung des Schwebekörpers über eine Hall-Sensorkette in ein elektrisches Signal umgesetzt. Dieses Signal kann z.B. für die Steuerung einer SPS eingesetzt werden oder um das Messsignal für Auswertezwecke über einen längeren Zeitraum mit einem Datenlogger aufzuzeichnen. Zum Messgerät liefert Krohne die Kalibrierkurve mit, sodass der Kunde jedem Stromwert den genauen Durchflusswert zuordnen kann. Die Schwebekörper-Durchflussmessgeräte werden für die Volumen-Durchflussmessung von Flüssigkeiten oder Gasen eingesetzt. Der Messkonus aus Glas ermöglicht dabei die direkte Sicht auf das Medium, um Eigenschaften wie Blasenfreiheit oder Färbung bewerten zu können. Typische Anwendungsbereiche sind z.B. Spülvorgänge oder Inertisierungsgasmessung, Kühl- und Heizkreisläufe, Gasmessung an Industrieöfen oder andere Basisapplikationen des Maschinenund Anlagenbaus sowie der Prozessindustrie, wo sich das rein mechanische Messprinzip seit annähernd 100 Jahren bewährt hat. Alle Anschlussvarianten des »VA40« sind auch für die »WIM«-Option verfügbar. Das Gerät wird mit der robusten Armatur aus Edelstahl direkt in die Rohrleitung mittels Flansch-, Schraub-, Clamp- oder Schlauchanschluss montiert und ist praktisch wartungsfrei. Eine Installation in explosionsgefährdeten Bereichen nach ATEX II2G Ex ia IIC T6 Gb und ATEX II2D Ex ia IIIC T85°C Db ist möglich. Eine Nachrüstung (r.PA./TR) der »WIM«-Option für bestehende Geräte ist nicht möglich. I Foto: Krohne; 1 »VA40« seit Kurzem mit der neuen Option »WIM« an – 6 INFOLINK: www.krohne.com www.beckhoff.at AUSTROMATISIERUNG 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 97 T Technik pur Ein Feldbussystem ermöglicht dem Betreiber einer Anlage, mehr Informationen über den Prozess zu erhalten sowie die Anlage effizienter zu bedienen. Jedoch sind die damit verbundenen Anforderungen an Planung und Installation wesentlich strenger zu beachten als beispielsweise mit 4–20-mASignalübertragungen. Gut, wenn im Projekt auf einen Partner mit langjährigen Erfahrungen in digitaler Kommunikation vertraut werden kann. Endress+Hauser setzt seit Beginn der digitalen Kommunikation BusTechnologien ein, wie u.a. Profibus und Foundation Fieldbus (FF). Seine langjährigen und vertieften Kenntnisse in der Feldbustechnik bietet der Hersteller in Form von individuellen Dienstleistungspaketen an – wie das funktioniert, zeigt das folgende Beispiel eines realen Projekts. Von Arne Kröger Was es bringt, die Feldbusplanung und -installation vom Experten überprüfen zu lassen Weil der Bus nach Plan »fahren« soll E Die Netzwerküberprüfung durch einen Feldbusspezialisten verspricht dauerhaft die sichere und stabile Datenübertragung vom Messgerät bis ins Leitsystem. AUSTROMATISIERUNG in Minenbetreiber erweiterte seine Infrastruktur um eine neue Röstungs- und zugehörige Schwefelsäureanlage. Endress+Hauser hat für dieses Projekt an die 500 Feldgeräte aus dem kompletten Portfolio geliefert und zudem die Feldbusplanungen für Profibus und Foundation Fieldbus überprüft. Die eingesetzte Technologie stammt von Honeywell und beinhaltet redundante Profibus-DP und Foundation Fieldbus-SchnittstellenPaare. Im Profibus-DP-System werden teilweise Optokoppler eingesetzt, um via Lichtwellenleiter die dezentral verteilten Frequenzumrichter, Schaltschranksteuerungen, Bedienpanels sowie diverse Stellglieder zu verbinden. Das FF-System besteht aus acht FF-Schnittstellen mit jeweils acht Feldbussegmenten. An jedem Segment sind ein bis zwei Feldbuskoppler mit Kurzschlussschutz angeschlossen, an denen wiederum zwei bis neun Stichleitungen hängen. Allein die Gesamtlänge der FF-Applikation beträgt fast 29 km Busleitungen. Das System mit seinen vielen Schnittstellen erfordert ein hohes Maß an Einhaltung der jeweiligen Planungsund Installationsvorschriften der jeweiligen Nutzerorganisation. » 97 67_98_0215_austro 19.03.15 21:45 Seite 98 Technik pur I PROZESSAUTOMATION Planungskontrolle Die Endress+Hauser-Mitarbeiter überprüfen die Layout-Pläne für Profibus-DP und FF unter der Berücksichtigung von Instrumentenlisten der verschiedenen Lieferanten und der jeweiligen Guidelines von den Nutzerorganisationen. Dabei nahmen sie Leitungslängen, elek- schläge dokumentiert. In Hinblick auf die Umsetzung und zukünftige Erweiterungen wurden Empfehlungen hinzugefügt, um mögliche Störquellen auszuschließen und beispielsweise Schnittstellen zur Diagnose zu ermöglichen. Eine zusätzliche Schulung vor Ort von zertifizierten Endress+Hauser-Ausbildern bereitete das Personal optimal auf die Installati- Endress+Hauser bietet professionelle Schulungen mit zertifizierten Trainern zum Thema Feldbus-Systeme an. Impressum trische Last pro Segment, Terminierungen, Erdungs- und Schirmungskonzepte sowie die gewählten Komponenten wie z.B. Stecker und Leitungstypen unter die Lupe. Darüber hinaus achteten sie auch auf die Adressierungen und Messstellenbezeichnungen, bei letzteren beispielsweise auf Schreibweise und Duplikate. In abschließenden Berichten wurden gefundene Mängel und Verbesserungsvor- 98 Kleingedrucktes der Redaktion: Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den Veröffentlichungen kann keine Haftung übernommen werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes, auch werden Warennamen ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autorennennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtigkeit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des jeweiligen Autors und nicht automatisch die der Redaktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« versehene Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für deren Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Aus Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit verzichtet die Redaktion auf »Gendering«. on vor, um eine stabile und sichere Datenübertragung zu gewährleisten. spection wurde jedes Feldbussegment optisch, elektrisch, logisch und funktionell von einem Endress+Hauser-Feldbusspezialisten in Zusammenarbeit mit einem Kundenmitarbeiter vor Ort überprüft. Die Überprüfung nahmen sie mithilfe von bewährten und standardisierten Prozeduren vor. Dabei kontrollierten sie systematisch Gehäuse, Dichtungen, Kabel und elektrische Anschlüsse optisch auf Beschädigungen und die sachgemäße Installation, anliegende elektrische Spannungen und Leitungswiderstände wurden gemessen. Mit professionellen Werkzeugen analysierten sie darüber hinaus nicht nur die elektrischen Eigenschaften, sondern auch die Busphysik, um Aussagen über die Signalqualitäten zu treffen. Zuletzt wurde der Betrieb des Bussystems anhand der übertragenen Datentelegramme kontrolliert. Pro Segment wurden sämtliche Überprüfungen detailliert protokolliert ausgehändigt. Mit diesem Nachweis konnten die notwendigen Verbesserungsarbeiten gefordert werden, so dass ein stabiles Bussystem gewährleistet ist, um für die Inbetriebnahme bestens vorbereitet zu sein. Auch während der Inbetriebnahme und darüberhinaus bietet Endress+Hauser Unterstützung, z.B. hinsichtlich Geräteintegration und Wartungs(TR) aufgaben im Lebenszyklus der Anlage. Funktionskontrolle Ein Jahr später, nachdem die Anlage errichtet und die Instrumentierung montiert und verkabelt war, galt es, die Installation zu verifizieren. In einer sogenannten Field Network In- Zum Autor: Arne Kröger ist Marketingmanager für Automatisierung bei Endress+Hauser in Deutschland. INFOLINK: www.at.endress.com Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung 49. Ausgabe, 6. Jahrgang I Erscheinungstermin: 26. März 2015 I Auflage: 11.000 Exemplare Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstraße 6, A-2020 Hollabrunn Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek Tel.: +43 2952 507 07-0, FAX: +43 2952 507 07-30 E-Mail: [email protected] www.austromatisierung.at Office Management: Julia Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-0, E-Mail: [email protected] Verlags-/Anzeigenleitung: Monika Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-20, E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2952 507 07-21, E-Mail: [email protected] Freie Mitarbeiter: Ing. Franz Maderbacher, Dieter Schaufler, Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar (BBK) Gastautoren dieser Ausgabe: Alexander Hornauer, Johanna Kiesel, Thomas Kladensky/MSc, Arne Kröger, Dipl.-Ing. Bernd Leibig, Ing. Stephan Marban, Ing. Helmut Mitteregger, Arndt Neues, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Erich Schönegger, Mag. Nevena Shotekova, Dipl. Chem. Andreas Zeiff, Stefan Ziegler Lektorat: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar, Orth a.d. Donau, www.designertexte.at Grafik: Emograf Druckpartner: Friedrich VDV, Linz, www.friedrichvdv.com Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 3/2015 erscheint am 30. April 2015. Fotos: Endress+Hauser, Fotolia; T U1_U4_0215 2_U1_U4_0209 20.03.15 15:48 Seite 3 SIXPACK: KOMPAKT-SERVODRIVE Mehr Performance und Dynamik bei weniger Bauraum und Kosten – das bietet der neue, hochpräzise 6-Achs-Servodrive »SDD 1000« von SIGMATEK. er leistungsfähige 6-Achs-Servodrive ist für drei kleinere Achsen (10 A Nennstrom/ 20 A Spitze) und drei größere Achsen (20 A /40 A) konzipiert, wie sie häufig in hochdynamischen Multi-Achsanwendungen zu finden sind. Regler-Zykluszeiten von nur 62,5 µs sorgen für eine außerordentlich exakte Positionierung bei hoher Geschwindigkeit. D Bauraum und Kosten reduziert Das System ist wirtschaftlicher als Einzelachsen und spart aufgrund der kompakten Bauform teuren Schaltschrankplatz. Der Sechsachser misst gerade mal 21 cm in der Breite, 59 cm in der Höhe und hat eine Einbautiefe von 22 cm. Möglich wird dieses geringere Bauvolumen durch den Einsatz modernster Antriebstechnologie und der Einsparung von Material, da sich die sechs Antriebsregler sowohl das Gehäuse als auch Controller, Zwischenkreis und Kühlkörper teilen. So ist es möglich, die Gerätekosten zu reduzieren und gleichzeitig die Stabilität und Effizienz zu steigern. Als Lösungsanbieter entwickelt und produziert SIGMATEK komplette Automatisierungssysteme für den industriellen Maschinen- und Anlagenbau: Steuerungs- und Antriebstechnik, Visualisierung, Link zum vollintegrierte Sicherheitstechnik und die durch»DIAS-Drive 1000«. gängige all-in-one Softwaresuite »LASAL« – alles »made in Austria« und rund um den Globus im Einsatz. Das tiefe Applikations-Know-how und der ausgeprägte Servicegedanke des Salzburger Automatisierungsexperten garantieren, dass SIGMATEK-Kunden über flexible, bedienerfreundliche und zukunftssichere Lösungen verfügen, die ihre Maschinen noch erfolgreicher machen – ein Mehrwert und zwar während des gesamten Produktlebenszyklus. We MaxUp your Automation. SIGMATEK GmbH & Co KG Sigmatekstraße 1, 5112 Lamprechtshausen Tel.: (06274) 43 21-0, FAX: (06274) 43 21-18 E-Mail: [email protected], www.sigmatek-automation.com I Safety integriert Gängige achsbezogene Sicherheitsfunktionen wie »Safe Brake Control« (SBC), »SafeTorque off« (STO) und »Safe Stop 1« (SS1) sind in den »DIAS-Drives 1000« implementiert (SIL 3 bzw. SIL CL 3 gemäß EN 62061 und nach PL e, Kat. 4 gemäß EN ISO 13849-1). Die Serie umfasst zudem Drives mit drei und vier Antriebsreglern. So lässt sich die Achsanzahl präzise auf die jeweilige Anwendung abstimmen. Über SIGMATEK PROMOTION Foto: Sigmatek Flexibel: Gebermodule von außen steckbar Viel Flexibilität bieten die von außen steckbaren Gebersysteme – aktuell sind Resolver, EnDat 2.1 und Hiperface DSL verfügbar. Die verschiedenen Feedback-Module oder auch neue Geber-Varianten lassen sich so einfach hinzufügen oder austauschen. Der Anwender verfügt also immer genau über die Feedbacksysteme, die er für seine Applikation benötigt. Die Rückführungsmodule werden vom Drive automatisch erkannt. Verfügbarkeit der neuen »SDD 1000«: Sofort. AUSTROMATISIERUNG 99 U1_U4_0215 2_U1_U4_0209 19.03.15 21:42 Seite 4
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