Haupteil

GEMEINDEBRIEF
Pastoraler Raum Hofheim­Kriftel
Pfarrei St. Vitus Kriftel
Ostern 2015
April 2015
FREMD SEIN
INHALT
DAS THEMA: Fremd sein
IMPRESSUM
4
Flucht und Neuanfang
7
Aus Lima nach Deutschland
9
Initiativen für Flüchtlinge
11
Café der Kulturen
13
Muslimische Gemeinden
16
Mal eine Moschee besuchen
18
Interview mit Mauritius Wilde
20
Freie Heimat Kirche
21
GEISTLICHES WORT
24
BLICK ÜBER DEN KIRCHTURM
26
Machill, Beate Barth, Heike Boldt,
Osterlieder
26
Maria Colloseus, Jan Gerrit Engel­
Fronleichnam
27
mann, Doris Etter, Brigitte Garrido,
Ehejubiläen
28
Yvonne Giesen, Helmut Gros, Thomas
Kinderbibelwochenende
28
Hammer, Stefan Hauck, Lore Heinen,
Kindergottesdienste
29
Erhard Hennemann, Silke Krüger,
Hilfestellung für den Tauf­Tag
30
Adelheid Markert, Ralph Messer, Bet­
Impressionen aus Sto. Nino
31
tina Pawlik, Bernhard Racky, Susanne
Seminartag für Frauen
33
Schindler, Astrid Schlag, Britta
Kita­Koordinatorin
34
Schley, Gerd Schlüter, Barbara
Herausgeber: Pfarrgemeinderäte von
St. Peter & Paul, St. Vitus, St. Georg &
Bonifatius, AG Gemeindebrief
Mitarbeiter/innen: Matthias Adler­
Schmidt, Susanne Schuhmacher­
GOTTESDIENSTE
36
Godemann, Barbara Tambour
RUND UM DEN KIRCHTURM
38
V.i.S.d.P.: Britta Schley, Pfarrgasse
Klingende Bergkapelle
38
4, 67195 Hofheim ­ Lokalteil Kriftel:
Projektsänger gesucht
38
Lore Heinen ­ Lokalteil Marxheim:
Gerd Schlüter
FREUD UND LEID
39
Grafische Gestaltung: Anja Feix,
Grübelfabrik, Frankfurt­Höchst
GOTT UND DIE WELT
40
Göring­Eckardt
Druck: rhein­main geschäftsdrucke,
Hofheim­Wallau
Interview mit Katrin
40
Auflage: 3 500 Exemplare
E­Mail: gemeindebrief@st­peterund­
paul­hofheim.de
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
die vorliegende Ausgabe ist eine
anderen Ländern und Sprachräu­
Premiere: St. Vitus in Kriftel, St.
men, die aus verschiedenen Gründen
Georg und Bonifatius in Marxheim
hier sind, der Liebe wegen, der Ar­
und St. Peter und Paul in Hofheim
beit halber oder weil sie vor einem
haben beschlossen, gemeinsam
Bürgerkrieg geflohen sind. Die
einen Gemeindebrief zu drucken. Im
Flüchtlingszahlen sind in den ver­
Zuge der geplanten Fusion ist in den
gangenen Monaten im Main­Taunus­
vergangenen Jahren schon manches
Kreis gestiegen und stellen auch die
von Firmvorbereitung bis Caritas­
Gemeinden vor Herausforderungen:
Aktionen zusammen in Angriff ge­
Wie ist die aktuelle Situation und
nommen worden, und so scheint es
welche Hilfen können wir geben?
nur folgerichtig, auch bei den Ge­
meindebriefen eine Einheit zu bilden.
Das bedeutet jedoch nicht, dass
die einzelnen Gemeinden eine klei­
Lassen Sie sich auf ein Thema ein,
bei dem viele lieber weghören ...
Gewinn beim Lesen wünscht
Ihre Redaktion
nere Rolle spielen: Kirche ist
schließlich da, wo Menschen sind
und sie lebendig halten. Deshalb gibt
es jeweils eigene Lokalteile am Ende
der Ausgabe. Ansonsten sind die
Gemeindebriefe identisch.
In drei Ausgaben pro Jahr (in
Kriftel in zwei Ausgaben) will der
Gemeindebrief Sie über Themen und
Veranstaltungen informieren. Ein
Schwerpunktthema lädt ein, von
unterschiedlichen Blickwinkeln aus
über ein für die Gemeinden relevan­
tes Thema zu informieren. Im aktu­
ellen Heft geht es um das Gefühl des
Fremdseins: In Kriftel, Marxheim
und Hofheim leben Menschen aus
Frühj ahrsput z: Der Gem eindebrief wird neu
3
DAS THEMA
FREMD SEIN
DER FREMDE IST NICHT IMMER FREMD ...
ÜBER DEN UMGANG MIT DEM, WAS NICHT VERTRAUT IST
»Es fremdelt«, sagen wir über ein
taucht immer wieder in unserem
Baby, wenn es nervös wird, weint,
Leben auf: Erinnern Sie sich noch an
schreit, weil sich jemand anderes als
den Tag Ihrer Einschulung, den
Mama oder Papa in seine Nähe wagt.
Wechsel auf die höhere Schule, ganz
Ab dem achten Lebensmonat hat es
neu in der Klasse zu sein? Oder nach
die Fähigkeit, zwischen Bekanntem
einem Umzug? Der erste Tag am
und Fremdem zu unterscheiden.
Urlaubsort? Gerade wenn wir reisen,
Statt blind zu vertrauen, ist es ge­
sind wir mit gemischten Gefühlen
genüber Neuem erst mal misstrau­
unterwegs: abenteuerlustig, bereit,
isch. Dieses Gefühl des Fremdseins
Neues zu erfahren, aber auch unsi­
4
cher. Die Sprache, die Sitten, das
Herkunftsländer von Asylerst ­
Essen sind in Vagharshapat und Ot­
anträgen in Deutschland 2013
jiwarongo anders als zu Hause: Wie
Russische Föderation (14.887)
begrüßt man sich? Ist die Geste
Syrien (11.851)
einladend oder abwehrend zu ver­
Serbien (11.459)
stehen? Und was um alles in der
Afghanistan (7.735)
Welt liegt auf dem Teller?
Mazedonien (6.208)
Nur: Wenn wir reisen, sind wir
Iran (4.424)
freiwillig unterwegs. Mehr als 50
Pakistan (4.101)
Millionen Menschen sind nach den
Irak (3.958)
Angaben des Flüchtlingskommissars
Somalia (3.786)
der Vereinten Nationen aber unfrei­
Eritrea (3.616
willig in der Fremde: als Flüchtlinge,
Vertriebene, Asylsuchende. In
Deutschland haben 2014 mehr als
der Fremde, der sich fremd fühlt, ein
200.000 Menschen Asyl beantragt,
Fremder ist, und zwar so lange, bis
im Januar dieses Jahres gab es
er sich nicht mehr fremd fühlt, dann
21.679 Erstanträge, insbesondere
ist er kein Fremder mehr.« Wenn
von Flüchtlingen aus Syrien (5.340)
das nur immer so einfach wäre.
und dem Kosovo (3.034). Wie fühlen
Denn fremd kann man sich nicht
sie sich, wenn sie zu uns kommen,
nur fernab der Heimat fühlen, son­
und alles, was bislang wichtig war
dern auch in vertrauterer Umgebung.
bis hin zu den sozialen Beziehungen,
Im Volksfestgetümmel oder bei einer
hinter sich gelassen haben?
großen Party fragen sich Leute: Was
»Fremd ist der Fremde nur in der
mache ich hier eigentlich inmitten
Fremde«, lässt der 1948 verstorbene
dieser vielen fremden Menschen?
Sprachakrobat Karl Valentin in sei­
Selbst langjährige Paare können sich
nem Dialog »Die Fremden« den
entfremden und nach Jahren des
Schüler Max sagen und bringt mit
Zusammenseins feststellen: »Du bist
dieser scheinbaren Selbstverständ­
mir fremd geworden«.
lichkeit dem Zuhörer den Um­
Fremdsein geht oft einher mit teils
kehrschluss nahe: Jeder Fremde hat
gedankenloser, teils beabsichtigter
oder hatte auch eine Heimat. Aller­
Ausgrenzung. Das Gefühl, »anders«
dings, und darauf weist Valentin im
zu sein, als nicht zugehörig erkenn­
Dialog explizit hin, kann sich das
bar zu sein, ist schon den Menschen
Gefühl der Fremdheit auch verän­
vor 3000 Jahren im Alten Testament
dern, ja aufgelöst werden: »Weil je­
gut bekannt. Gerade aus dieser Er­
5
Flüchtlinge weltweit
...
Zim babwe
60.100
Kongo
2.963.800
Som alia
1.133.000
Sudan
1.873.300
I rak
954.100
Zent ralafrik.
Republik
894.400
Burundi
78.900
Kolum bien
5.368.100
BosnienHerzegovina
84.500
Phillipinen
117.400
Syrien
6.520.800
Afghanist an
631.300
Serbien
227.500
Mali
254.800
Pakist an
747.500
Georgien
257.600 Jem en
306.600
Südsudan
331.100
Myanm ar
372.000
Aserbeidschan
609.000
Quelle: UNHCR
fahrung heraus wird der Fremde ge­
lingsströme nach 1945, dem Jugo­
schützt: »Wenn ein Fremder in eu­
slawienkrieg oder derzeit aus Syrien
rem Land lebt, sollt ihr ihn nicht un­
und Afghanistan zeigen, wie trüge­
terdrücken. Der Fremde, der sich bei
risch eine solche Hoffnung auf Si­
euch aufhält, soll euch wie ein Ein­
cherheit ist. Der Hinweis »Ich bin
heimischer gelten, und du sollst ihn
der Herr, euer Gott« am Ende des
lieben wie dich selbst; denn ihr seid
Gebots betont, dass Gott nicht in
selbst Fremde in Ägypten gewesen.«
nationalen Kategorien denkt, dass
(Levitikus 19,33) Wie ernst nehmen
vor ihm die Menschen gleich sind.
wir solche Gebote mit Blick auf die
Das Neue Testament führt diese
Flüchtlinge oder die Hunderttausen­
Haltung fort. Jesus wächst zunächst
de, die mit anderen Pässen in
als Asylant in Ägypten auf, ein
Deutschland leben, viele auf Zeit,
Flüchtlingskind, das sich mit seinen
viele aber auch mit dem Wunsch,
Eltern dem Zugriff des Königs Hero­
hierzubleiben und aus der Fremde
des entzieht. Aus dieser Vita heraus
eine neue Heimat zu machen?
erscheint es verständlich, dass er
Die Bibelstelle zeigt uns: Wir
später fordert, sich der Fremden
können nicht sicher sein, dass alles
anzunehmen (»Ich bin ein Fremder
so bleibt und dass wir in unserer
gewesen, und ihr habt mich aufge­
Heimat bleiben können. Die Flücht­
nommen«, Matthäus 25, 35). Folge­
6
richtig demnach auch, dass der Pri­
Marxheimer Schulstraße und Frank­
mas der katholischen Kirche in
furter Straße und den gerade hinter
Deutschland, Kardinal Reinhard
der Main­Taunus­Schule aufgestell­
Marx, in der aktuellen Debatte das
ten Wohncontainern ist die Dring­
Recht auf Kirchenasyl entschieden
lichkeit, diese Menschen nicht allein
verteidigt – bundesweit gibt es 226
zu lassen, noch einmal mehr in un­
Fälle von Kirchenasyl. Mit den neuen
sere Aufmerksamkeit gerückt.
Unterkünften für Flüchtlinge in der
Stefan Hauck
FREMD BIN ICH EINGEZOGEN …
FLUCHT UND NEUANFANG. EIN ERFAHRUNGSBERICHT
Nach der Ausbombung in Dresden
hen würden. Monatelang quälten
war unsere Mutter mit uns drei Kin­
meine Mutter und ich uns, ob wir
dern sieben Wochen zu Fuß nach
auch flüchten sollten. Vor allem
Schkeuditz in der von Nähe Leipzig
meine Mutter schwankte immer
ins großelterliche Haus unterwegs.
wieder, hatte sie ja schon einmal
Wie bei den meisten Flüchtlingen
alles verloren. Und sie pflegte beide
begann nach 1945 der Kampf ums
Großeltern, bis sie starben, vorher
Überleben. Zuerst blockierten die
wollte sie auf keinen Fall weg.
Russen unserer Mutter den Berufs­
Nach einigen Vorbereitungen ver­
einstieg als Lehrerin, nach 1949
ließen wir im März 1959 ein letztes
nahmen die DDR­Behörden uns Kin­
Mal das heimatliche Haus, drehten
der in Sippenhaft, wir wurden in den
uns immer wieder um: Der Schritt
schulischen Möglichkeiten behindert.
war zu schwer. Wir wurden vom
So flüchtete mein Bruder 1957 als
Bruder unserer Mutter in einem Auto
Erster in den westlichen Teil
nach Ost­Berlin gebracht. Dort
Deutschlands. Meine Schwester hei­
trennten wir uns, da die Grenzkon­
ratete einen Franzosen, den sie
trolleure bei Familien heimtückische
während eines Urlaubs kennenge­
Verhöre anwandten. Wir hatten
lernt hatte, erhielt aber von den Be­
großes Glück und kamen beide gut
hörden keine offizielle Ausreise – so
in Westberlin an. Drei Übernachtun­
flüchtete auch sie. Nach einem 1957
gen bei Bekannten und dann ging es
erlassenen Passgesetz bestand die
per Flieger – bei den Flughafenkon­
Gefahr, dass wir uns nie wiederse­
trollen gab es großes Entgegenkom­
7
men – nach Frankfurt und per Zug in
Viele Briefe gingen gen Osten an
die Pfalz, wo uns mein Bruder und
liebe zurückgelassene Menschen. Wir
die Schwester erwarteten. Die Freu­
wissen heute, dass unsere Post über
de war groß, so bange wir auch in
viele Jahre von der Stasi mitgelesen
die Zukunft schauen mussten.
wurde. Meine Versuche, in der ka­
Nach drei Wochen fanden wir bei­
tholischen Jugend wieder Fuß fassen
de in Mannheim Arbeit, meine Mut­
zu können, waren nicht einfach,
ter als Leiterin in einem Mädchen­
auch eine Fahrt zum Eucharistischen
wohnheim von Liobaschwestern, wo
Weltkongress in München 1960
wir in einem neun Quadratmeter
brachte mich dieser auch nicht nä­
großen Zimmer Unterkunft fanden.
her. 1961 begann meine berufliche
Erst nach einem Jahr hatten wir eine
Wanderschaft nach Heidelberg,
eigene Wohnung. Immer wieder
Freiburg und Mainz – ich blieb eine
schauten wir zurück, hatte ich doch
Einsiedlerin.
alle Jugendfreunde verloren und
Erst in Frankfurt wurde ich 1971
auch meine Mutter reagierte wie
sesshaft, wurde durch eine inter­
amputiert. Wir wurden zwar meist
essante neue Arbeitsstelle lockerer,
sehr herzlich aufgenommen, doch
zumal ich meinen Mann, der auch
taten wir uns beide mit neuen Kon­
aus der »Heimat« kam, kennenlern­
takten schwer. Wir wussten beide,
te. Drei Jahre gehörte ich in Frank­
dass wir über viele Jahre nie wieder
furt zur Liebfrauen­Gemeinde, wo
in die DDR würden einreisen können.
ich in Gesprächen große Hilfe fand.
Während einer Zwischenstation von
einem Jahr in Oberursel war ich lei­
der wieder nur Gast in einer Ge­
meinde, so wie es mir über die Jahre
immer wieder passierte.
Ein Umzug führte uns nach Kriftel.
Ich wurde in der katholischen Ge­
meinde erst in den 1990er Jahren
heimisch, sagte dann Ja zu manchen
Ehrenämtern und inzwischen gehöre
ich ganz und gar zu St. Vitus, auch
wenn ich im Hessenland nicht zu
Hause bin und meine Vaterstadt
nach wie vor Leipzig ist.
Schkeudit z Mit t e des 20. Jahrhundert s
8
Adelheid Markert
HIER GELANDET, ABER LANGE NICHT ANGEKOMMEN
VON LIMA NACH DEUTSCHLAND
Als Tochter deutscher Eltern (Va­
kam zu kurz: ein Lächeln, ein
ter aus Schlesien vertrieben) bin ich
freundliches Wort, eine herzliche
in Lima/Perú geboren und aufge­
Begrüßung. Ich hatte den Eindruck,
wachsen. Ich habe dort das deut­
die Menschen tragen ein Schutz­
sche Abitur absolviert und bin zum
schild um sich mit dem Aufdruck:
Studium nach Deutschland. Ich hatte
»Komm mir ja nicht zu nahe«. An­
keine Ahnung, ob und wie ich hier
zurechtkommen würde, ca. 11.000
km von meinem Elternhaus entfernt.
Damals gab es keine Handys, Tele­
fonate musste man über die Ver­
mittlung anmelden; es hat ewig ge­
dauert und war sehr teuer.
Sprache und Kultur waren mir
nicht fremd. Also konnte es ja nicht
schlimm werden. Dachte ich. Trotz­
dem war meine Ankunft in Deutsch­
land zunächst wie eine Landung vom
Mond in eine neue Welt. An die
neuen, kleinen Dinge des Alltags, die
einem zunächst fremd sind, wie kal­
te Jahreszeiten, Heizung, richtig
Plaza de Arm as: I n Lim a ist Doris Et t er
aufgewachsen ...
warme Kleidung, Kehrwoche, Ein­
halten von Ruhezeiten etc. gewöhnt
dererseits fiel mir auch damals so­
man sich schnell. Eine Zeitlang
fort auf, dass im Wirtschaftswun­
brauchte ich, um mit dem riesigen
derland die Dinge einfach sehr gut
Waren(über)­angebot klarzukom­
funktionieren, weil alles strukturiert,
men. Im Supermarkt hast Du plötz­
organisiert und terminiert ist.
lich die Qual der Wahl: zehn bis 15
Inzwischen schätze ich beide Sei­
Schinkensorten, wenn es vorher nur
ten sehr. Die Vor­ und Nachteile
drei bis allerhöchstens fünf gab.
beider Kulturen werden mir richtig
Es war super im Land des Wirt­
bewusst, wenn ich von einer Heimat
schaftswunders und trotzdem fehlte
in die andere reise und feststelle,
mir etwas. Die menschliche Wärme
dass die Kombination von Vernunft
9
»Recht und Sprachen« mit. Im
Sprachunterricht ist ein besonderes
Vertrauensverhältnis zu den
Flüchtlingen entstanden, so dass wir
oft die erste Anlaufstelle für ihre
Probleme sind. Hier geht es nicht
nur um das »trockene« Erlernen der
Sprache, sondern auch um ge­
meinsame Aktivitäten, die wir mit
dem Sprachunterricht verknüpfen,
wie den Gang zum Supermarkt,
...und vor 40 Jahren im Rhein- MainGebiet angekom m en
Plätzchenbacken in der Adventszeit
und vieles mehr. Es wird auch viel
gelacht und erzählt. Wir erzählen
und Emotion eigentlich gar nicht so
über unsere Bräuche und sie über
schlecht ist.
ihr Heimatland, ihre Kultur und Re­
Und heute? Rund 40 Jahre später
sagt mir ein Asylbewerber aus Eri­
ligion.
Das ist zum einen eine gute Ab­
trea: »Wichtig ist hier, dass 2+2 = 4
lenkung von den Sorgen, die unsere
ist, aber kaum jemand hört mir
Flüchtlinge Tag und Nacht bedrücken
wirklich zu. Mit meinen Sorgen und
(»Werde ich nach Italien, Bulgarien,
Ängsten bin ich allein …«
Griechenland abgeschoben? Wie
Wenn meine Ankunft in Deutsch­
geht es weiter, kann ich bald arbei­
land schon nicht so einfach war, wie
ten? Wie geht es meiner Familie in
mag es den Flüchtlingen gehen, die
...?«) und zum anderen ist der Ge­
aus ganz anderen Kulturkreisen
dankenaustausch mit den Flüchtlin­
kommen, die aus ihren Heimatlän­
gen für uns »Sprachlehrerinnen« ei­
dern wegen Krieg und Religionsver­
ne Bereicherung. Wir erfahren viel
folgung fliehen mussten und die
von fernen Ländern, in die man in
deutsche Sprache nicht sprechen?
nächster Zeit nicht wird reisen kön­
Es war für mich selbstverständ­
nen. Integration ist wichtig und geht
lich, dass ich mich in der Flücht­
über Sprache, gemeinsame Aktivi­
lingsarbeit in Kriftel engagiere. Ich
täten, Essen und Trinken und per­
habe ohne zu zögern zugesagt und
sönliche Kontakte. Ich freue mich,
arbeite im Organisationsteam des
dass es in Kriftel überwiegend eine
Arbeitskreises Flüchtlinge »Willkom­
offene Willkommenskultur gibt.
men in Kriftel« sowie im Team
10
Doris Etter
VON DEUTSCH­UNTERRICHT BIS WASCH­CAFÉ
INITIATIVEN FÜR FLÜCHTLINGE IM PASTORALEN RAUM
Kurz vor Weihnachten erreichte
den Arbeitskreis Asyl für die Flücht­
linge in der Kurhausstraße ein Hilfe­
ruf der zuständigen Sozialarbeiterin,
die – bedingt durch die bevorste­
henden Feiertage – für die Vertei­
lung von doppelt so vielen Men­
schen auf die Flüchtlingsunterkünfte
in Main­Taunus­Kreis zuständig war.
Eine Frau aus Eritrea wurde uns
angekündigt, die in die Kurhaus­
straße einziehen sollte und die eine
besondere Problematik mit sich
brachte: In der zentralen Aufnahme
Das Spielcafé lädt ein, spielend eine neue
Sprache zu erlernen
des Bundesamts für Migration und
Flüchtlinge in Gießen wurde Diabetes
die Bewohner der Kurhausstraße
bei ihr festgestellt, sie musste des­
statt; außerdem laden wir einmal im
wegen dort am Fuß operiert werden
Monat zum »Spielcafé« ein, das
und kam mit Krücken nach Hofheim.
parallel zu den Treffen der Kinder­
Aus der Klinik bekam sie – so wie es
und Jugendgruppen stattfindet, so
üblich ist – Medikamente für einen
dass die Kinder im Schulalter mit­
Tag mit und musste sich dringend
machen können. Das läuft mittler­
einem Arzt vorstellen. Das haben wir
weile prima!
auch geschafft: jemand ging mit ihr
Ehrenamtlich getragener
zum Arzt, brachte sie zwei Tage
Deutschunterricht findet in Hofheim
später ins Kreishaus, fuhr mit ihr
mittlerweile auch an anderen Orten
Einkaufen… . Der Arbeitskreis Kur­
statt: in den Räumen des Anne­
hausstraße begleitet sie auch wei­
Frank­Horts, der ev.Thomasge­
terhin, denn sie ist durch ihre Er­
meinde und im ev. Gemeindehaus in
krankung noch immer auf Hilfe an­
Diedenbergen. Trotzdem versuchen
gewiesen.
wir, immer wieder vor Ort zu sein,
Mittlerweile findet in den Räumen
um beim Ausfüllen von Fragebögen
der evangelischen Johannesgemein­
und beim Gang zu einer Behörde
de regelmäßig Deutschunterricht für
helfen zu können. In Diedenbergen
11
hat sich außerdem das »Wasch­
den durch die Homepage
Café« etabliert: während die Wäsche
www.flüchtlinge­mtk.de unterstützt,
gewaschen wird (in der Unterkunft
auf der sowohl viele aktuelle als
gibt es keine Waschmaschinen), wird
auch grundsätzliche Informationen
Deutsch gelernt und zusammen ge­
zum Thema Asyl zu finden sind.
spielt.
2014 wurden in Hofheim 85
Sowohl in Diedenbergen als auch
Flüchtlinge neu aufgenommen, über
für die Bewohner der Frankfurter
100 Personen weniger als der Ver­
Straße haben sich eigene Arbeits­
teilungsschlüssel des Main­Taunus­
kreise gebildet, gerade ist ein neuer
Kreises vorgesehen hat. In diesem
Arbeitskreis für die Schulstraße ent­
Jahr werden es deutlich mehr Men­
standen, in die im Sommer ca. 70
schen sein, für die die Stadt Hofheim
Flüchtlinge einziehen werden. Alle
Unterkünfte zur Verfügung stellen
Arbeitskreise arbeiten auf Stadtebe­
muss. Das ist eine große Herausfor­
ne zusammen im Runden Tisch
derung sowohl für unsere Stadt als
»Willkommen in Hofheim«, der im
auch für alle anderen Kommunen im
April 2014 gegründet wurde (das
Main­Taunus­Kreises. Bezahlbarer
nächste Treffen findet am 28. April
Wohnraum ist in unserer Region rar.
um 18.30 Uhr im Anbau des Rat­
Und so kommt es, dass Flüchtlings­
hauses statt – herzliche Einladung!).
familien auch nach ihrer Anerken­
Auch auf Kreisebene sind die
nung als Asylberechtigte relativ lan­
Flüchtlings­Arbeitskreise, die wir
ge in den Sammelunterkünften
mittlerweile in allen Kommunen ha­
Frankfurter Straße und Kurhaus­
ben, miteinander vernetzt. Sie wer­
straße bleiben müssen, weil sie kei­
nen Wohnungen finden.
Herkunftsländer der Flüchtlinge
Wir freuen uns über weitere Un­
im Main­Taunus.Kreis 2014
terstützer! Bitte kontaktieren Sie
Eritrea (104)
uns, wenn Sie Interesse haben, in
Syrien (90)
einem Arbeitskreis mitzuarbeiten
Pakistan (53)
oder wenn Sie ehrenamtlich Deutsch
Afghanistan (51)
unterrichten wollen.
Albanien (39)
Susanne Schuhmacher­Godemann
Serbien (35)
(s.schuhmacher­godemann@
Äthiopien (26)
bistum­limburg.de),
Somalia (25)
Susanne Schindler
Algerien, Iran (je 19)
andere Länder (68)
12
([email protected])
Quelle: MTK
© pict ure alliance / dpa/ Arne Dedert
BRÜCKENSCHLAGEN BEIM CAFE DER KULTUREN
FLÜCHTLINGE UND FREIWILLIGE IM FREIZEITHAUS
Einsam keit und der Gedanke, ob es gelingt , in Deut schland Fuß zu fassen:
ein som alischer Flücht ling vor der Asylunt erkunft Krift el
An der Tischtennisplatte spielen
letzten Samstagnachmittag im Ja­
junge Männer aus Eritrea und aus
nuar zum ersten »Café der Kultu­
Syrien mit etwas älteren Männern
ren« ins Freizeithaus geladen. Der
aus Deutschland, den Tischkicker
Raum ist erfüllt von Lachen und Re­
teilen sich zwei kleine Mädchen –
den von mehr als 30 Personen – auf
eines aus Kriftel, eines geboren in
amharisch, arabisch, deutsch, eng­
Eritrea – mit zwei Männern aus Sy­
lisch, tigrinya und serbisch.
rien. An den Tischen unterhalten sich
Einzig eine junge Frau sitzt allein
Freiwillige des Arbeitskreises Flücht­
und still an einem Tisch. Den Win­
linge »Willkommen in Kriftel« und in
termantel geschlossen bis zum Hals.
Kriftel und in Hofheim wohnende
Ernstes Gesicht. Das Haar offen.
Flüchtlinge. Der Arbeitskreis hat am
Gerade 18 Jahre ist sie, geflohen vor
13
Menschen kenne, die ihn mit Namen
ansprächen, die fragten, wie es ihm
gehe und ob er und seine Familie
Hilfe brauche, seitdem fühle er sich
nicht mehr wirklich fremd. Und sein
elf Jahre alter Sohn habe unlängst
gesagt: »Nach Pakistan gehe ich
nicht mehr zurück.«
Der Arbeitskreis Flüchtlinge »Will­
kommen in Kriftel« wurde im Juni
Treffpunkt Freizeit haus: Mit einander reden
ist der erst e Schrit t zur I nt egrat ion
2014 auf Initiative der katholischen,
der evangelischen und der freien
evangelischen Gemeinde gemeinsam
dem Bürgerkrieg in Syrien, seit ein
mit der Gemeinde Kriftel, dem Fa­
paar Wochen lebt sie als Flüchtling
milienzentrum und dem Ausländer­
im Main­Taunus­Kreis. Sie spricht
beirat gegründet. Rund 50 Freiwillige
nur arabisch. Wie fremd mag sie sich
sind in sieben Teams aktiv:
fühlen? Eine junge Eriträerin, die
Das Team Sprache bietet einen
etwas arabisch kann, hilft bei der
Sprachkurs für Anfänger und einen
Verständigung. Die ehrenamtlichen
für Fortgeschrittene an, je sechs
Deutschlehrerinnen laden die 18­
Stunden pro Woche.
Jährige und ihren jungen Ehemann
Die Lotsen im Team Gesundheit
zum Deutschunterricht ein. Tau­
helfen, Arzttermine zu vereinbaren
schen Namen und Telefonnummern.
und begleiten Flüchtlinge auch zu
Ein erster Kontakt.
Untersuchungen.
Einen Tisch weiter: Auf Englisch
Das Team Fahrten und Begleitung
erzählt ein Mann aus Pakistan, welch
stellt einen regelmäßigen Fahrdienst
große Schwierigkeiten er unter an­
zur Tafel in Hattersheim sicher.
derem wegen seines politischen En­
Die Freiwilligen des Teams Arbeit
gagements gehabt habe. Fremd
unterstützen Flüchtlinge bei der
fühle er sich in Deutschland, weil er
Jobsuche.
die Sprache noch nicht gut spreche.
Das Team Recht steht vor allem
Aber dieses Problem sei nichts im
jenen beiseite, denen die Abschie­
Vergleich zu den Problemen, die er,
bung droht.
seine Frau und sein Sohn in Pakistan
Schulkinder erhalten Hausaufga­
gehabt hätten. Klar, er vermisse
benhilfe von den Aktiven im Team
seine Freunde. Doch seit er in Kriftel
Kinder und Jugendliche.
14
Ein Organisationsteam kümmert
Jährige aus Syrien spielt jetzt auch
sich um Koordination, Öffentlich­
mit – und das erste Mal an diesem
keitsarbeit und Finanzen. Mit einem
Nachmittag lacht sie.
Newsletter informiert es alle Aktiven
Fühle ich mich fremd in diesem
einmal im Monat über die Aktivitäten
Café der Kulturen? Überhaupt nicht.
und die Situation der Flüchtlinge.
Zusammen mit meiner sieben Jahre
alten Tochter verlebe ich einen
Tischtennisspielen macht Hunger.
Nachmittag in entspannter und
Die jungen Männer aus Syrien und
fröhlicher Atmosphäre. Ich treffe
Eritrea kosten vom Börek mit Spinat
nicht nur Flüchtlinge, sondern auch
und Käse, den eine mazedonische
zahlreiche Freiwillige, mit denen
Roma zubereitet hat. Auf die Frage,
mich mittlerweile ein halbes Jahr
wann er sich fremd in Deutschland
gemeinsamer Flüchtlingsarbeit ver­
fühle, antwortet ein junger Mann aus
bindet. Wir trinken eine Tasse Kaffee
Äthiopien: »Wenn es kalt und nass
miteinander, tauschen uns aus,
draußen ist, jetzt im Winter.« Und
sprechen uns ab. Viele der Aktiven
dass er Enjera, den äthiopischen
kannte ich zuvor nicht. Sie kennen­
Eintopf, der auf Brotfladen serviert
zulernen, beheimatet und verwurzelt
wird, vermisst.
mich an meinem Wohnort tiefer als
Die jungen Männer kehren zur
Tischtennisplatte zurück, die 18­
bisher.
Barbara Tambour
Völkerverst ändigung am Billardt isch: Junge Flücht linge im Freizeit haus Krift el
15
AUF DEM WEG ZUM MITEINANDER
MUSLIMISCHE GEMEINDEN IN HOFHEIM
Die muslimischen Nachbarn sind
dem Dachverband Ditib (Türkisch
in Hofheim schon lange eine Selbst­
Islamische Union der Anstalt für Re­
verständlichkeit. Zwei Moscheen gibt
ligion e. V.) angehört. Zur Ditib
es mittlerweile in der Kreisstadt,
zählen bundesweit 896 Ortsgemein­
beide liegen auf dem Gebiet von St.
den. In dem Wohnhaus in der Os­
Peter und Paul und zwar ganz dicht
tendstraße 2 wurde ein großer Ge­
beieinander. Die marokkanische Ge­
betsraum eingerichtet. Nach außen
meinde hat ihre Moschee in einem
ist das Haus erst seit kurzem in sei­
Hinterhaus in der Zeilsheimer Straße
ner Funktion kenntlich. Die Gemein­
27a. Die »Markaz Hofheim« wird
de hat ein Transparent an der
vom Islamischen Bildungs­ und Kul­
Hauswand aufgehängt und zudem
turzentrum e. V. getragen und ver­
die Fenster mit einer Folie in Form
eines klassischen Moschee­Gebäudes
geschmückt. Ein solches Gebetshaus
mit Kuppel und Minarett ist schon
länger der Traum der Gemeinde,
doch will so etwas ja auch finanziert
sein, was im teuren Vordertaunus
besonders schwer ist.
Den Imam schickt der türkische
Staat über die Religionsorganisation
Ditib, seit Sommer ist Bayraktar
Halit für die religiösen Belange zu­
ständig. Mit seinem Vorgänger Seat
Oft wissen wir noch zu wenig über unsere
m uslim ischen Nachbarn.
Uzeirovski hat es 2012 eine ge­
meinsame Veranstaltung mit Pfarrer
Helmut Gros und Pfarrer Friedemann
steht sich als freie Moscheegemein­
vom Dahl von der Johannesgemein­
de ohne Dachverband.
de gegeben: Hier ging es vor allem
Gleich gegenüber an der Ecke
darum, wie die verschiedenen Fei­
Ostendstraße/Zeilsheimer Straße
ertage in den Religionen begangen
findet sich seit 1998 die »Selimiye
werden und wie sie in den Alltag
Camii«, das Gebetshaus des tür­
wirken. Offizielle Kontakte gibt es
kisch­islamischen Kulturvereins, der
zwischen den christlichen Gemein­
16
den und den muslimischen Gemein­
Inhaber eines Stiftungslehrstuhls für
den aber bislang nicht. Allerdings
Islamische Theologie in Deutschland,
haben sich an der Veranstaltung
Professor Ömer Özsoy, Mitglied der
Anfang Februar auf dem Kellerei­
Hofheimer Gemeinde. Özsoy ist aber
platz, die nach den Anschlägen von
zwischenzeitlich nach Frankfurt ge­
Paris zur Toleranz und einem friedli­
zogen. Die marokkanische Gemeinde
chen Miteinander aufrief, Christen
bringt sich ebenfalls in die Stadtteil­
und Muslime beteiligt.
arbeit ein und war zum Beispiel
Dass den Muslimen anfangs mit
einigem Misstrauen begegnet wor­
schon bei der Aktion »Sauberhaftes
Hofheim« vertreten.
den ist, als sie in der Ostendstraße
In Hofheim trifft sich seit 2014
ihr Gebetshaus einrichteten, daran
noch eine dritte Gemeinde, die dem
können sich die rund 60 Mitglieder
Liberal­Islamischen­Bund angehört,
der Ditib­Gemeinde zwar noch erin­
einer Gruppierung, die einen offe­
nern, sie haben aber von sich aus
nen, modernen Islam leben will.
viel dazu getan, dass sich das Klima
gewandelt hat. Jährlich am 3. Ok­
tober laden sie zum »Tag der offe­
nen Moschee« ein. Außerdem sind
sie seit sehr vielen Jahren beim Fest
von »Wir in Nord« aktiv mit einem
Essensstand dabei, der sich bei den
Gästen stets großer Beliebtheit er­
freut. Auch beim Adventsmarkt im
Dezember war die Gemeinde mit ei­
nem Stand vertreten.
Nach dem Anschlag auf das World
Trade Center lud sie zu einem Ge­
denken in ihre Räume und hat auch
Die t ürkisch- islam ische Gem einde in der
Zeilsheim er St raße
schon eine für jedermann offene
Veranstaltung zum Geburtstag des
Bundesvorsitzende ist die Autorin
Propheten Mohammed im Marxhei­
und Religionslehrerin Lamya Kaddor.
mer Bürgerhaus abgehalten, bei der
Die noch kleine Gruppe ist im Stadt­
eine junge Islamwissenschaftlerin
teiltreff in der Homburger Straße
zum Thema »Ethik und Recht in der
Gast, sucht aber Räume in Frankfurt.
Geschwisterlichkeit« referiert hat. Zu
Barbara Schmidt
jener Zeit war auch noch der erste
17
AUCH MAL EINE MOSCHEE BESUCHEN
GEDANKEN ZUM CHRISTLICH­ISLAMISCHEN DIALOG
Seit gut 1400 Jahren gibt es für
länger als falsche Religion gesehen,
die Christenheit sehr wechselvolle
der den Menschen den Weg zum Heil
Erfahrungen in der christlich­islami­
verbaut. So heißt es etwa in der
schen Begegnung. Zu Beginn stand
Kirchenkonstitution: »Der Heilswille
sie im Zeichen der Auseinanderset­
(Gottes) umfasst aber auch die,
zung mit dem Islam und unter dem
welche den Schöpfer anerkennen,
Schock der Ausbreitung arabisch­is­
unter ihnen besonders die Muslime,
lamischer Reiche über große, bis
die sich zum Glauben Abrahams be­
dahin christlich geprägte Gebiete.
kennen und mit uns den einen Gott
Noch bis in die Mitte des 20. Jahr­
anbeten, den barmherzigen, der die
hunderts hinein war die Auseinan­
Menschen am jüngsten Tag richten
dersetzung mit dem Islam innerhalb
wird.« (Lumen Gentium 16)
der christlichen Theologie stark von
anti­islamischer Polemik geprägt.
Die entscheidende Wende für das
In den Konzilstexten wird also auf
gemeinsame Elemente zwischen
Christentum und Islam verwiesen,
Verhältnis von katholischer Kirche
wobei zugleich mit der Gottessohn­
und Islam findet sich jedoch erst in
schaft Jesu ein elementarer Unter­
den Texten des II. Vatikanischen
schied benannt wird. Ausdrücklich
Konzils. Hier wurde der Islam nicht
geht es darüber hinaus um die Mög­
lichkeit einer Zusammenarbeit für
ein friedliches und gerechtes Mitein­
ander in der Welt von heute. So er­
mahnen die Konzilsväter, die ver­
gangenen Zwistigkeiten und Feind­
schaften beiseite zu lassen, »sich
aufrichtig um gegenseitiges Verste­
hen zu bemühen und gemeinsam
einzutreten für Schutz und Förde­
rung der sozialen Gerechtigkeit, der
sittlichen Güter und nicht zuletzt des
Friedens und der Freiheit für alle
Menschen«. (Nostra aetate 3)
Fest es Rit ual: t ägliches Gebet der Muslim e
18
Vielleicht ist es gut, sich gerade in
Zeiten eines anscheinend immer
stärker werdenden islamischen Fun­
gelernt habe, dann dass es ent­
damentalismus und sich »islamisch«
scheidend ist, einander zu kennen
nennenden Terrors diese Konzils­
und zu respektieren. Gelingt dies,
worte deutlicher ins Bewusstsein zu
dann geht vieles, angefangen von
rufen. Ausdrücklich ermutigen sie,
interreligiösen und interkulturellen
den Dialog mit allen offenen Musli­
Veranstaltungen und Festen, ge­
men zu suchen, die gewillt sind,
meinsamen Friedensgebeten bis hin
diesen Dialog einzugehen. Aus den
zu Aktionen gegen Fremdenfeind­
»Gastarbeitern« von einst sind
lichkeit und Rassismus. Ja, in Bad
deutsche Staatsbürger geworden,
Homburg war es sogar möglich, dass
mit ihren eigenen religiösen Aus­
wir uns wechselseitig in Moschee
drucksformen und Inhalten. Ein Dia­
und Kirche besucht haben oder dass
log ist von daher notwendig, gerade
Muslime auf dem ökumenischen
auch um Ängste, Vorbehalte und
Kirchentag mitmachten.
Missverstehen abzubauen.
Dabei meint echter Dialog ein
In Hofheim wurden 2013 mit einer
Veranstaltung zum Thema »Rituale
aufrichtiges Bemühen um Verstehen.
und das Heilige« erste Schritte in
Und aufrichtig bedeutet: klar die ei­
Richtung eines christlich­islamischen
gene Position wie die Unterschiede
Dialogs gewagt. Ich sehe darin ein
zu benennen, Kritik und Vorbehalte
Mut machendes, hoffnungsvolles
offen anzusprechen, das Verbinden­
Zeichen für die Zukunft.
de und Gemeinsame zu thematisie­
Thomas Hammer, Pastoralreferent
ren. Es geht nicht darum, christliche
und islamische Positionen oder
Glaubensinhalte einfach vorschnell
zu »vermischen«. Es geht darum, sie
offen und möglichst vorurteilslos zur
Kenntnis zu nehmen, sie zu unter­
scheiden, um sie dann im Gespräch
miteinander in eine Beziehung zu­
einander zu setzen.
Damit dies möglich werden kann,
bedarf es einer Atmosphäre der
Wertschätzung und des Vertrauens.
Jahrelang war ich Mitglied des
christlich­islamischen Dialogs in Bad
Homburg. Und wenn ich da eines
I m Dialog: Christ en und Muslim e
19
DIE ENTCHRISTLICHUNG IST EIN PROBLEM
INTERVIEW MIT DEM BENEDIKTINER MAURITIUS WILDE
Warum sind Sie der Ansicht,
dass es gut wäre, wenn mehr
Christen ihren Glauben offener
lebten und nicht mehr als reine
Privatsache betrachten?
Der christliche Glaube hat eine
Menge zum friedlichen Aufbau der
Gesellschaft der Bundesrepublik
Deutschland beigetragen. Dafür wird
er auch in Zukunft gebraucht, zum
Beispiel um Werte wie Respekt und
Menschenfreundlichkeit zu vermit­
teln und vorzuleben. In den USA
wird viel unverkrampfter und offener
über Gott und den Glauben gespro­
chen. Religion ist sicher etwas sehr
Privates und Intimes, und Jesus
.
Pat er Maurit ius Wilde hat im Februar im
Vier- Türm e- Verlag »Zeigt Euch! Warum
m an seinen Glauben nicht verst ecken
m uss« geschrieben. Er ist Prior des Klost ers St . Benedikt in Schuyler, Nebraska
sagt, wir sollten in unsere Kammer
gehen und dort beten, wo es nur
Gott sieht. Auf der anderen Seite
Bestandteil unserer Spiritualität. Wir
schickt er aber seine Jünger auch
hatten bisher zum Beispiel nie Pro­
aus, die frohe Botschaft von der
bleme in der Begegnung mit Musli­
Liebe Gottes weiterzusagen. Es ist
men; vielleicht weil sie an uns Mön­
befreiend zu wissen, dass Gott einen
chen sehen, dass wir ähnlich wie sie
liebt und begleitet. Warum sollten
Gott respektieren und unseren
wir diese Botschaft zurückhalten?
Glauben praktisch im Alltag zu leben
versuchen.
Könnte das dem Dialog mit an­
deren Religionen sogar gut tun?
Was ist, wenn Christen äußern,
Bei einem Dialog ist es hilfreich,
dass Sie Sorge haben, damit zu
wenn die Gesprächspartner klar
provozieren?
umrissene Standpunkte haben. Für
Jede Provokation, die aus Hass und
uns Missionsbenediktiner ist der
Respektlosigkeit geboren ist, ist
Dialog mit anderen Religionen fester
schädlich und nicht christlich. Aller­
20
dings hat uns Gott auch nicht einen
kann es Menschen schon Angst ma­
Geist der Verzagtheit gegeben. Wir
chen, nicht mehr zu wissen, wo sie
brauchen keine Angst zu haben nach
hingehören. Ich sehe ein Problem
außen zu zeigen, was uns wichtig ist
unserer Gesellschaft nicht in ihrer
und was wir glauben.
Islamisierung, sondern in der Ent­
christlichung. Der christliche Glaube
Was halten Sie Bewegungen wie
bietet in einer offenen Gesellschaft
Pegida entgegen?
eine vernünftige Weise an, behei­
Pegida sagt wahrscheinlich mehr
matet zu sein und Orientierung zu
über sich selber aus als über den
finden.
Islam. Auf dem freien Markt der Re­
Interview: Barbara Schmidt
ligionen und Weltanschauungen
FREMDE HEIMAT KIRCHE
WENN ALLE GETAUFTEN GEISTLICHE SIND
Heimat – darunter kann man
meiden wollen. Ist die Kirche ein
einen Lebens­Raum mit stabilen und
Hort für Heimat? Nimmt man die
unkündbaren Zugehörigkeiten ver­
abnehmende Bindung der modernen
stehen: Ich gehöre hier hin, zu die­
Menschen zur Kirche wahr, dann
sen Menschen, in diese Kultur. Das
muss man sagen: Heute ist für die
gibt das Gefühl von Geborgenheit im
meisten »die Kirche« keine Heimat
Vertrauten. Auch in Krisen und Kon­
mehr. Sie haben ihr den Rücken ge­
flikten fühlt man sich aufgefangen.
kehrt, oder nie eine enge Verbin­
Die Welt scheint aus lauter Selbst­
dung zu ihr aufgebaut.
verständlichkeiten zu bestehen.
Manche spüren, dass ihnen da et­
Fremdheit dagegen ist das, was Un­
was verloren gegangen ist, doch den
geborgenheit auslöst. Die Nestwär­
meisten ist es unwichtig. Fremd­
me ist verloren gegangen, dafür
heitserfahrungen gibt es viele, etwa
herrschen Orientierungslosigkeit und
»Seitdem die Kirche sich immer
Unüberschaubarkeit. Alles oder vie­
mehr in Großpfarreien organisiert,
les ist neu, jedoch nicht anziehend.
ist sie mir fremd geworden. Wie soll
Man ist im Gefühlsstress.
der Pfarrer das schaffen?« Das Nest
Es ist verständlich, dass wir Men­
schen diese negativen Gefühle ver­
ist verloren gegangen. Was ist das
eigentlich: »Die Kirche«? Allgemein
21
benutzt man das Wort für die
wenn man es bedenkt: »Die Kirche«
»Amtskirche«, für die »Institution«,
– eine sonderbare Welt, scheint aber
also für die wenigen Menschen, in
nicht von unserer Welt zu sein, ist
denen und mit denen das ganze
nicht meine Welt.
große und komplexe Phänomen
Den meisten unbekannt ist auch
»Kirche« repräsentiert wird. Doch
das kirchliche Selbstverständnis, das
man selber gehört eigentlich gar
vor gut 50 Jahren auf dem 2. Vati­
nicht dazu.
kanischen Konzil formuliert wurde.
»Die Kirche soll mehr zu den Ar­
Es besagt, »dass alle Getauften
men gehen« – in diesem Satz denkt
Geistliche sind. Kirche ist die Ge­
man an andere, nicht an sich selber.
meinschaft der geistlich Berufenen.
Darin steckt keine Selbstaufforde­
Ihr Leben und ihr Wirken kreisen um
rung zum Handeln, sondern andere,
den Lockruf Gottes und die »De­
mut, ihm entschieden zu folgen« –
so in der Sprache des katholischen
Got t su ch t M e n sch e n a u f, u m
sie zu e in e r spe zie lle n For m de s
Zu sa m m e n le be n s a n zu st ift e n .
Publizisten Gotthard Fuchs.
Durch Jesus, den Sohn Gottes, ist
eine Bewegung in der Welt für die
Welt entstanden. Diese Bewegung
setzt sich fort in der Gemeinschaft
Amtsträger eben, oder von ihnen
der »kyriake«. Das sind die, die zum
Angestellte sollen was tun.
»Kyrios«, also zum »Herren Jesus«
»Die Kirche« kann auch die
gehören. Gott sucht Menschen auf,
Sammlung der Dogmen und
um sie zu einer speziellen Form des
Rechtssätze meinen. »Die Kirche ist
Zusammenlebens anzustiften. Es
gegen künstliche Empfängnisverhü­
geht um ein Miteinander, das nicht
tung«: Das meint, dass die Lehrsät­
aus menschlicher Initiative herrührt
ze dagegen sind und die, die diese
und daher auch nicht von Menschen
Lehrsätze immer verkünden. Aber
aufgekündigt werden könnte. Der
man selber gehört nicht dazu, und
Heilswillen Gottes ist der Ursprung
die Getauften hören zwar noch die
und dieser schließt alle ein, auch die
Worte, aber die allermeisten handeln
Nichtskönner und Habenichtse.
schon längst anders, selbstver­
»Die Kirche«, das sind »Wir Ge­
ständlich anders. Man redet nicht
taufte«. Wir sind dazu berufen, der
über diesen Bruch. Gehört man dann
Welt zu dienen. Diese »geistliche
aber noch zur »Kirche«? Fremd­
Berufung« ist nicht von dieser Welt,
heitsgefühle machen sich breit,
sondern von Gott, aber sie ist für
22
diese Welt. So setzt Gott durch uns
nicht ausweichen. Man kann sie an­
Heilszeichen.
nehmen und aus der Not eine Tu­
Doch es muss gleich dazugesagt
gend machen. Die biblische Gestalt
werden: Nicht nur durch uns, durch
des Abrahams hilft. Er muss weg­
seine Kirche, denn sein Geist weht,
ziehen aus der Heimat. Das meint,
wo er will. Das Amt in der Kirche ist
sich auf Neues einzulassen. Gott
nur der besondere Dienst an dieser
wird das Gehen segnen. Und nur im
geistlichen Berufung, als »Helfer zur
Gehen und Ziehen wird er sich er­
Freude« und nicht als »Herr über
fahrbar machen. Ein neues Land
den Glauben« (vgl. 2 Kor 1,24). So
wird er zeigen. In diesem Vertrauen
ist das also mit der Kirche – wie
ist es zu wagen: Die Heimat liegt
fremd oder heimatlich ist mir dieses
noch vor uns. Sie beginnt da, wo wir
Selbstverständnis?
uns bewegen. Auf den Spuren Jesu,
»Fremde Heimat Kirche« – diese
Situation ist da und man braucht ihr
der der »Herr der Kirche« ist.
Matthias Adler­Machill
Kirche kann Heim at sein - aber oft ist es schwer, seinen Plat z zu finden
23
GEISTLICHES WORT
Liebe Gläubige im Pastoralen
Raum Hofheim/Kriftel,
nun halten Sie zum ersten Mal
etwas Neues kaufen, müssen wir uns
vom Alten trennen. Wenn das Leben
siegt, muss der Tod weichen.
den gemeinsamen Gemeindebrief
Ebenso ist es auch mit unserem
aller drei Pfarreien in den Händen.
Gemeindebrief. Es war kein leichtes
Mir fällt dazu ein Wort aus dem Pro­
Unterfangen. Wir haben beraten,
pheten Jesaja ein, das auch sehr gut
miteinander gerungen, abgewogen
zu Ostern passt:
und uns für das Neue entschieden.
»Seht, ich schaffe Neues. Schon
Es fällt schwer auf so etwas wie
sprosst es auf, merkt ihr es nicht?«
einen ökumenischen Gemeindebrief,
Jes 43,17 – spricht der HERR.
wie es ihn in St. Bonifatius gab ver­
Wo Neues entsteht, muss Altes
zichten zu müssen. Doch gilt es auch
weichen. So ist unser Leben. Wenn
ehrlich hinzuschauen: Gab es noch
der Tag anbricht, muss die Nacht
genügend Mitarbeiter in der Redak­
weichen und umgekehrt. Wenn wir
tion? Gab es Gemeindemitglieder,
Seht , ich schaffe Neues. Schon sprosst es auf, m erkt ihr es nicht ? ( Jesaj a 43,17)
24
die diesen Gemeindebrief in die Zu­
kunft tragen konnten? Hätten wir
diese Verlässlichkeit gehabt?
Auch das Zusammenleben in und
zwischen den Pfarreien hat sich ver­
ändert. Stillstehen würde ja Sterben
und Tod bedeuten. So ist es gut,
wenn sich etwas verändert und
wandelt. Die Pfarreien sind näher
zusammengerückt, nicht nur im
Pastoralteam, sondern auch in den
Ausschüssen, wie Öffentlichkeit,
Pastoralausschuss, Caritasaus­
schuss, Besuchsdienste in den Se­
»Es ist gut , wenn sich et was verändert «:
Pfarrer Helm ut Gros
niorenheimen etc. und wir haben
mittlerweile einen Erstkommunion­
ren in Gefahr Ostern zu verpassen.
kurs, einen Firmkurs, eine Gottes­
Ihn selbst, den auferstandenen
dienstordnung und Vieles mehr.
Christus, der uns nur neues Leben
Da wird es erforderlich, dass wir
schenken kann, weil er sich in die
auch ein öffentliches Organ haben:
Wandlung durch Gott selbst hinein­
die Homepage steht schon seit über
begeben hat: aus dem Tod zum Le­
einem Jahr und nun gibt es auch
ben. Weil er selbst zum Weizenkorn
einen gemeinsamer Gemeindebrief.
geworden ist, das sich vom Alten
Ich danke allen, die mitüberlegt
trennte, zermahlen ließ, damit es
und mitgerungen haben und allen,
reiche Frucht bringt, Brot von dem
die jetzt in einem gemeinsamen Re­
wir essen dürfen und Leben finden,
daktionsteam den gemeinsamen
in Fülle.
Gemeindebrief erstellen und uns mit
Das gesamte Pastoralteam
diesem Medium auch miteinander
wünscht Ihnen viel Freude mit dem
verknüpfen.
neuen gemeinsamen Gemeindebrief
»Seht, ich schaffe Neues. Schon
sprosst es auf, merkt ihr es nicht?«
Wir wären schlecht beraten, wenn
wir das Neue um uns herum nicht
wahrnehmen würden – die Zeichen
der Zeit, wie das Konzil so treffend
sagte – übersehen würden. Wir wä­
und wir wünschen Ihnen im Sinne
des Jesaja:
Gesegnete Kartage und ein frohes
Osterfest, das auch zu Ihnen sagt:
»Seht, ich schaffe Neues. Schon
sprosst es auf, merkt ihr es nicht?«
Ihr Pfarrer Helmut Gros
25
BLICK ÜBER DEN KIRCHTURM
»SURREXIT DOMINUS VERE ...«
OSTERLIEDER
»… der Herr ist wahrhaft aufer­
standen!« Dies rufen wir nach den
Wochen der österlichen Bußzeit am
Ostermorgen und in der Osterzeit
mit großer Freude aus: Der Herr hat
die Macht des Todes besiegt und ist
siegreich aus dem Grab erstanden.
Ostern ist ein dynamisches Fest, voll
von Bewegung ­ alles andere als
Stillstand und Resignation. Ostern
hat einen besonderen Charakter!
Diese lebendige Freude über die
Auferstehung des Herrn drückt sich
auch im Singen der Osterlieder aus.
Gibt I m pulse: das neue Got t eslob
Ich habe das Gefühl, dass gerade die
Lieder dieser Zeit des Kirchenjahres
deshalb auch der Kirchenvater Au­
besonders gerne und kräftig mitge­
gustinus so passend gesagt: »Wer
sungen werden. Da »bebt« nicht
singt, betet doppelt«!
selten eine Kirche, wenn die Ge­
Zum ersten Mal gebrauchen wir
meinde beherzt einstimmt in Lieder
nun unser neues Gotteslob an einem
wie »Das Grab ist leer, der Held er­
Osterfest und ich möchte Sie ermu­
wacht« (GL 779), »Christus ist er­
tigen und einladen, sich das Ge­
standen« (GL 778), »Wahrer Gott,
sangbuch einmal zur Hand zu neh­
wir glauben dir« (GL 780) oder das
men und die Lieder unter dem Ab­
alte »Christ ist erstanden von der
schnitt Ostern im Stammteil (ab GL
Marter alle« (GL 318). Die Lieder
317) und im Bistumsanhang (ab GL
leisten einen wesentlichen Beitrag
775) anzuschauen. Eine Entde­
zur Gestaltung und zur Feierlichkeit
ckungsreise, die sich lohnt! Viele
unserer Gottesdienste ­ sie helfen
bekannte und beliebte Osterlieder
durch Text, Melodie und Rhythmus
werden Sie finden, die Sie gerne
auszudrücken, was uns bewegt und
singen die natürlich auch in den
was wir feiern. Nicht ohne Grund hat
Gottesdiensten der Osterzeit erklin­
26
gen werden. Daneben werden sie
vergangenen Jahr haben wir bereits
aber auch auf Neues stoßen, das
ein neues Lied herausgegriffen und
sich zweifelsohne lohnt, einzuüben
eingeübt: »Jesus lebt, mit ihm auch
und auch in unseren Gesangsschatz
ich!« (GL 336). Dieses Lied kann mit
nach und nach mit aufzunehmen.
seiner Melodie regelrecht mitreißen
Da gibt es etwa den aus Taizé
und spannt den Bogen von der Auf­
bekannten Liedruf »Surrexit Domi­
erstehung Jesu zu mir: Weil der Herr
nus vere. Alleluja« (GL 321), der die
auferstanden ist und lebt, lebe auch
Botschaft von Ostern auf den Punkt
ich! Das ist die Zuversicht meines
bringt und in das freudige und fei­
Lebens!
erliche Halleluja mit einstimmt. Oder
Mit dieser Zuversicht und Freude
das Lied »Bleibe bei uns, du Wand­
dürfen wir auch in die Osterlieder
rer durch die Zeit« (GL 325), das
einstimmen. Von den vielen wurde
nach der Melodie eines bekannten
hier nur eine Auswahl genannt ­ ein
Abendlieds gesungen wird und ganz
Vorgeschmack eben! Ich lade Sie
wunderbar das Emmaus­Evangelium
jedenfalls herzlich ein, durch Ihr
besingt. Zum Gloria haben wir in
kräftiges Mitsingen dazu beizutra­
den vergangenen Wochen schon ei­
gen, dass unsere bekannten Lieder
nige Male das Lied »Dir, Gott in den
die Kirchenräume erfüllen und auch
höchsten Höhen« (GL 776) gesun­
das neue Liedgut an Ostern zu die­
gen, das die Melodie eines alten
ser kraftvollen Stärke gelangen
Osterlieds hat, die in unserem Bis­
kann.
tum bislang nicht bekannt war. Im
Kaplan Jan Gerrit Engelmann
GEMEINSAM UNTERWEGS
FRONLEICHNAMSPROZESSION AM 4. JUNI
Am 4. Juni treffen sich die Ge­
von St. Peter und Paul an fünf Altä­
meinden des Pastoralen Raums zum
ren. Nach dem Schlusssegen bietet
gemeinsamen Fronleichnamsfest.
die gesperrte Hauptstraße genug
Der Gottesdienst findet um 9.30 Uhr
Platz zum Verschnaufen, Essen,
im Garten des Hauses Maria­Elisa­
Trinken, Gespräche und Unterhal­
beth in Hofheim (Eingang: Röder­
tung für Kinder und Erwachsene.
steinweg / Ecke Am Klingenborn)
Der Pastoralausschuss und der
statt. Die anschließende Prozession
Festausschuss des Pastoralen
hält auf dem Weg zur Pfarrkirche
Raums freuen sich auf Ihr Kommen.
27
REIFE LEISTUNG
EHEJUBILÄEN SIND EIN ANLASS ZUM GRATULIEREN
Goldene Hochzeit, Diamantene
oder sogar Eiserne Hochzeit sind
besondere Feste, zu denen die Pfar­
rei den Jubelpaaren gratulieren
möchte. Manchmal warten die Paare
auf einen Besuch aus der Gemeinde.
Von den vielen Zugezogenen, die in
anderen Kirchengemeinden geheira­
tet haben und jetzt hier leben, sind
die Hochzeitsdaten leider nicht be­
Viel erlebt : Da werden Erinnerungen wach
kannt. Deshalb bitten wir die Jubila­
re wie auch die Angehörigen darum,
entsprechende Jubiläen dem Pfarr­
büro mitzuteilen. Vertreter der Pfar­
rei möchten zum Fest der Ehepaare
Glückwünsche des Bistums und der
Pfarrei überbringen und an der be­
sonderen Freude teilhaben.
Kontakt: Pfarrbüro St. Peter und
Paul, Telefon 92 98 50
Pfarrbüro St. Georg und Bonifati­
us, Telefon 95 24 14 und 7677
Pfarrbüro St. Vitus, Tel. 99 77 60
DIE ABENTEUER DES PAULUS
KINDERBIBELWOCHENENDE IM MAI IN MILTENBERG
Zum Thema »Die Abenteuer des
Die Kosten: 50 € (Geschwister: 40
Paulus« sind am zweiten Mai­
€) Kein Kind braucht aus Kosten­
Wochenende Kinder der 1. bis 6.
gründen zu Hause zu bleiben, wir
Klasse eingeladen. Wir wollen von
machen Zuschüsse möglich.
Paulus und der jungen Christenge­
Weitere Informationen erhält man in
meinde erzählen, spielen, malen,
den Pfarrbüros oder bei matthi­
basteln und feiern.
as.adler­machill@st­georgundboni­
Wir starten am Freitag, den 8. Mai,
fatius.de
um 16.30 Uhr und fahren in das Ju­
gendhaus St.Kilian in Miltenberg am
Es freuen sich auf Euch:
Main. Die Rückkehr ist am Sonntag,
Matthias Adler­Machill, Odila Machill
den 10. Mai, um 14.30 Uhr.
und das Team
28
TERMINE FÜR YOUNGSTERS
BEGLEITENDE KINDERGOTTESDIENSTE
Begleitende Kindergottesdienste
sind Wortgottesdienste für Grund­
schulkinder. Sie finden parallel zu
den Eucharistiefeiern statt. Die
Kinder kommen rechtzeitig zur
Gabenbereitung zurück in den Got­
tesdienst, um Höhepunkt und
Abschluss der Eucharistiefeier
gemeinsam mit ihren Begleit­
personen zu erleben.
Hofheim, St. Peter und Paul
Kinder sind auch in der Kirche neugierig
19. April, 11.00 Uhr,
Gemeindezentrum, Pfarrgasse 2a
Krabbel­ und Kindergottesdienste
sind eigenständige Wortgottes­
1.+2.+5. Sonntag im Monat (außer
dienste für Kinder von 0 bis etwa
Ferien) 11.00 Uhr, St. Bonifatius,
6 Jahren. Durch ihre kindgerechte
Hermann­Löns Straße 26
Gestaltung können auch die
Allerkleinsten schon viel von Gottes
Kriftel, St. Vitus
liebender Nähe erleben.
1.+2.+4.+5. Sonntag im Monat
(außer Ferien)
Hofheim, St. Peter und Paul
Juniorkirche für Grundschüler/innen
19. April, 11.00 Uhr, Kirchenvorbau,
3. Sonntag im Monat ( außer Ferien)
Hauptstraße 30
Kinderkirche für Kindergartenkinder
9.30 Uhr, Gemeindezentrum, Kapel­
Kriftel, St. Vitus
lenstraße 1
»Hallo Du im Nachbarhaus«,
27. Juni, 15.00 Uhr, Kita Linsenberg,
Diedenbergen, Maria Frieden
Frankfurter Straße 77
17. Mai / 21. Juni / 19. Juli
11.15 Uhr, derzeit ausgelagert im
Langenhain, St. Franziskus
evangelischen Gemeindehaus,
12. April, 10.30 Uhr,
Casteller Straße 37
Gemeindezentrum, Wiesenstraße 12
29
HILFESTELLUNG FÜR DEN TAUF­TAG
OFFENES ANGEBOT FÜR ELTERN UND PATEN
Wenn wir unsere Kinder taufen
wir dafür nicht zu studieren!
lassen, gibt es einiges zu organisie­
Wenn Sie neugierig geworden
ren, man macht sich Gedanken um
sind, dann freuen wir uns, wenn Sie
Taufpaten, Gottesdienst, Kerze, das
an einem der untenstehenden Ter­
Taufkleid, vielleicht ein kleines Fa­
mine dabei sind – gerne auch mit
milienfest...?
den Paten und Ihren Kindern.
Wir laden Sie ein, darüber nach­
Um besser planen zu können, bit­
zudenken, was die Taufe für Ihr Kind
ten wir Sie um eine kurze Mitteilung,
sein kann. Bei einem gemütlichen
an welchem Nachmittag Sie für etwa
Nachmittag soll es nicht nur um den
zwei Stunden Zeit haben:
Tag der Taufe gehen, sondern auch
am 4. Juli,
darum, was das erste Sakrament im
am 19. September oder
Lebenslauf bedeutet, wie Ihr Kind in
am 21. November
diesem Glauben aufwachsen kann
Melden Sie sich einfach im Pfarr­
und welche Hilfestellung Paten und
büro (06192­ 929850) oder beim
Verwandte geben können.
Vorbereitungsteam (Heike Boldt,
Keine Angst – Bibeltexte brauchen
heike.boldt@t­online.de)
Was kann die Taufe für ein Kind bedeut en? Und für den Pat en?
30
DEN STARTPLATZ ERARBEITET MAN SICH NICHT SELBST
IMPRESSIONEN AUS DER PARTNERGEMEINDE STO. NINO
Zu Besuch in Mabini auf den Philippinen: Hilt rud Funck und Mat t hias Adler- Machill
von St . Georg und Bonifat ius....
»Vieles trennt uns, mehr aber eint
wegt euch?« Meine Antwort kam aus
uns und führt uns zusammen zu ei­
meinem Herzen: »Weil wir alle Kin­
ner großen Familie«: ein Satz aus
der Gottes sind«. Applaus – das ist
unserem Partnerschaftsgebet. Wir
die Ebene, auf der die Verständigung
haben diesen Satz sehr bewusst in
gelingt.
Sto. Nino in Mabini am 1. Februar in
Wir lernten die neun Schüler ken­
der Sonntagsmesse gebetet. Zu Gast
nen, drei Jungen und sechs Mäd­
bei Menschen, die im Laufe der Zeit
chen, denen wir mit unseren Spen­
immer mehr zu Freunden wurden,
den die Ausbildung finanzieren und
auch wenn ihre Kultur sich doch in
waren beeindruckt von ihren Lebens­
vielen Dingen sehr von unserer un­
plänen – und Träumen. Denn: Wenn
terscheidet. Sie fragten uns: »Warum
sie mit Hilfe der Collegeausbildung
wollt ihr uns unterstützen? Was be­
später einen guten Job finden, dann
31
nicht, damit sie für sich alleine ein
hat zu helfen, der tue es einfach.
besseres Leben führen können. Ihr
Und wir sahen, wie in unserer Part­
Horizont richtet sich auf die Familie:
nergemeinde sich Ehrenamtliche für
Ihr wollen sie helfen und auch neuen
das Scholarship–Programm einset­
Schülern, damit solche selbst in den
zen, damit es eine feste Einrichtung
Genuss einer Collegeausbildung
in der Pfarrei werden kann. »Weil wir
kommen können. Wir spürten, dass
alle Kinder Gottes sind«.
unser Geld an die richtige Stelle
Hiltrud Funck und ich wurden
kommt. Dieses ganz selbstver­
durch unsere Erfahrungen bestärkt,
ständlich familiär­soziale Denken ist
dass wir als Pfarreien das Richtige
bei uns selten (geworden).
tun, auch wenn die Formalitäten
Einige der berührendsten Augen­
nicht immer nach deutschen Stan­
blicke waren die Besuche bei den
dards abgewickelt werden. Aber auch
»Scholars« zu Hause: Armut, einfa­
das wird wachsen. So wie durch den
che Hütten, viele Geschwister. Trä­
Besuch die Beziehungen gewachsen
nen bei Müttern, dass wir aus dem
sind. Im Partnerschaftsgebet heißt es
reichen Deutschland gerade sie be­
weiter: »Gemeinsam sind wir auf
suchen und dadurch wertschätzen.
dem Weg, uns immer besser zu ver­
Wir sind mit vielen Dingen be­
stehen, uns immer mehr als Brüder
schenkt, wir haben sie nicht nur er­
und Schwestern zu sehen, die einan­
arbeitet. Den Startplatz im Leben
der nah und füreinander da sind.«
einer reichen Gesellschaft erarbeitet
Wir haben die Wahrheit des Gebetes
man sich nicht selbst. Wer mit Vie­
erleben können.
lem beschenkt ist, die Möglichkeiten
Matthias Adler­Machill
Diese neun Schüler bekom m en durch Spenden eine Collegeausbildung finanziert
32
»ICH BIN ...«: BEZIEHUNGSANGEBOTE
ÖKUMENISCHER SEMINARTAG FÜR FRAUEN
Die evangelische Thomasgemein­
de und die katholische Pfarrgemein­
de St.Georg und Bonifatius veran­
stalten schon seit vielen Jahren ge­
meinsame Seminartage für Frauen.
In diesem Frühjahr findet er am
Samstag,. 18. April, in der Thomas­
gemeinde statt. Beginn ist um 9 Uhr,
der Seminartag endet gegen 17 Uhr
und kostet 20 Euro betragen.
Anmeldungen sind über die ent­
sprechenden Pfarrbüros möglich.
Was bedeut et Jesus für m ich? Ant wort en
darauf versucht das Sem inar zu geben
Referent ist Matthias Adler­Machill,
Pastoralreferent in St.Georg und
angebot, das darin zum Ausdruck
Bonifatius. Das Thema lautet:
kommt, einlässt. Beziehungen stiften
Die »Ich­bin­Worte« Jesu. Verhei­
Leben, erfüllen unser tiefstes Seh­
ßungen zum erfüllten Leben.
nen nach Sinn. Im Laufe des Johan­
Wer ist Jesus eigentlich? Was be­
deutet Jesus für mich? Im Johan­
nesevangeliums begegnen uns also
»Erfüllungsworte«:
nesevangelium wird die Antwort auf
diese Frage mit den sieben „»Ich­
­ Ich bin das Licht der Welt
bin­Worten« gegeben. Diese Form
­ Ich bin das Brot des Lebens
der Selbstbeschreibung Jesu will
­ Ich bin die Tür
immer das Ganze ausdrücken, im­
­ Ich bin der gute Hirt
mer das Wesen, den Kern. Es sind
­ Ich bin die Auferstehung und das
nicht einfach nur Funktionsbeschrei­
Leben
bungen oder Rollenzuschreibungen,
­ Ich bin der Weg, die Wahrheit und
wie sie zum Beispiel im Satz: »Ich
das Leben
bin Klempner« oder »Ich bin eine
­ Ich bin der wahre Weinstock
Ehefrau« ausgedrückt werden. Dazu
kommt, dass es immer um Bezie­
Impulse, Gespräche und auch
hung geht: Die Wahrheit der »Ich­
kreative Elemente werden den Tag
bin­Worte« geht einem nur auf,
strukturieren, ein Gottesdienst ihn
wenn man sich auf das Beziehungs­
beenden.
33
DEN KINDERN EIN ZWEITES ZUHAUSE GEBEN
DIE KINDERTAGESSTÄTTEN­KOORDINATORIN
Dass eine Kirchengemeinde eine
Als die Orden aus Mangel an jun­
Kindertagesstätte hat, ist nicht un­
gen Schwestern dann die Kinder­
gewöhnlich. Meist stammen sie aus
gärten aufgeben mussten, übernah­
der Zeit, in der Pfarrer für die Fami­
men Verwaltungsräte der Kirchen­
lien in ihren Gemeinden etwas Gutes
gemeinden die Aufgaben, Kinder­
tun wollten: Sie baten Ordens­
gartenbeauftragte kümmerten sich,
schwestern, in der Gemeinde einen
oft mit viel Arbeitsaufwand und
Kindergarten zu eröffnen. Eine
großem Engagement, um die Kin­
Schwester leitete den Kindergarten,
dergärten.
der Pfarrer war ihr Chef, stellte Er­
Als nun die Idee aufkam, man
zieherinnen ein und Geld zur Verfü­
könnte ja mehrere Pfarreien zusam­
gung.
menlegen, stellte die Bischöfliche
Quat sch m achen, t oben, spielen – das dürfen Kinder auch in den kat holischen Kit as
34
Verwaltung fest, dass es Pfarreien
mit mehreren Kindergärten gibt –
teilweise bis zu zehn. Ist diese Ver­
waltungsarbeit noch ehrenamtlich zu
leisten?
Hier hat das Bistum Limburg die
Möglichkeit geschaffen, Kindergärten
hauptamtlich zu betreuen und eine
neue Position erfunden. Eine Kita­
Koordinatorin hat eine Vollmacht des
Verwaltungsrats der Kirchenge­
meinde und des Generalvikars des
Bistums. Sie stellt das Personal ein,
weist die Rechnungen an, überprüft
Die neue Koordinat orin: Bet t ina Pawlik
den Umgang mit den Finanzen, ver­
handelt mit den Kommunen, dem
mir wichtig, dass sich Kinder und
kirchlichen Rentamt und allen Be­
Mitarbeiterinnen in ihrer Kinderta­
hörden. Sie legt den Verwaltungsrä­
gesstätte wohlfühlen, dass die Kinder
ten Beschlüsse vor, bespricht sich
dort ein zweites Zuhause finden und
mit den Leiterinnen der Einrichtun­
ihre Familien unterstützt werden.
gen, kümmert sich um alle großen
Ebenso liegt mir am Herzen, dass
und kleinen Probleme in den Kin­
die Kindertagesstätten Orte sind, an
dertagesstätten.
denen der Glaube an Gott lebendig
Seit August 2013 bin ich als Ko­
und für die Kinder erfahrbar wird,
ordinatorin zuständig für die Kinder­
durch Geschichten aus der Bibel,
tagesstätten in Eppstein und Hof­
durch die Feier der Feste im Jahres­
heim, seit Januar 2015 auch für
kreis, auch durch das alltägliche
Kriftel. Als Gemeindereferentin mit
Miteinander.
mehr als 30 Dienstjahren in der
Bettina Pawlik
Seelsorge habe ich viel Erfahrung im
Bereich der Arbeit mit Kindertages­
stätten und ihrer Verwaltung sam­
meln können.
Sieben Kindertagesstätten und ein
Schulkinderhaus werden von mir be­
treut, die Aufgabe ist spannend und
macht mir große Freude. Dabei ist
35
GOTTESDIENSTE
Palmsonntag, 29. März
9.15 h St. Vitus, Kriftel
9.30 h St. Franziskus, Langenhain
11 h
St. Bonifatius, Marxheim
11 h
St. Peter und Paul, Hofheim
18 h
St. Peter und Paul, Hofheim
19 h
St. Peter und Paul, Hofheim,
Karwoche
Montag, 30. März
Abendgebet
Dienstag, 31. März
Mittwoch, 1. April
9h
St. Georg, Marxheim
9h
St. Peter und Paul, Hofheim
18 h
Maria Frieden, Diedenbergen,
ökumenische Andacht
Gründonnerstag, 2. April
Karfreitag, 3. April
Karsamstag, 4. April
18 h
St. Vitus, Kriftel
20 h
St. Georg, Marxheim
20 h
St. Peter und Paul, Hofheim
11 h
Kinderkreuzweg St. Vitus, Kriftel
11 h
Kinderkreuzweg St. Georg, Marxheim
15 h
Liturgie, St. Vitus, Kriftel
15 h
Liturgie, St. Bonifatius, Marxheim
15 h
Liturgie, St. Peter und Paul, Hofheim
21 h
Osternachtsfeier St. Vitus, Kriftel
21 h
Osternachtsfeier, St. Georg, Marxheim
21 h
Osternachtsfeier, St. Peter und Paul,
Hofheim
Ostersonntag, 5. April
6h
Lichtfeier, St. Franziskus, Langenhain
9.15 h St. Vitus, Kriftel
9.30 h Herz Jesu, Lorsbach
36
11 h
St. Bonifatius, Marxheim
11 h
St. Peter und Paul, Hofheim
Ostermontag, 6. April
9.15 h Maria Frieden, Diedenbergen
9.30 h St. Vitus, Kriftel
11 h
Sonntag, 12. April
St. Peter und Paul, Hofheim
9.30 h St. Vitus, Kriftel
9.30 h Herz Jesu, Lorsbach
10.30 h St. Franziskus Langenhain
Kinderkirche
11 h
St. Georg, Marxheim
Erstkommunion
Montag, 13. April
11 h
St. Peter und Paul
18 h
St.Peter und Paul
9.30 h St. Georg, Marxheim
Dankgottesdienst Erstkommunion
Sonntag, 19. April
9.30 h St. Vitus, Kriftel Erstkommunion
11 h
St. Bonifatius, Marxheim
Erstkommunion
11 h
St. Peter und Paul, Hofheim
Wortgottesfeier, Kinderkirche
18 h
Montag, 20. April
St. Peter und Paul Hofheim
9.30 h St.Vitus, Kriftel Dankgottesdienst
Erstkommunion
9.30 h St. Bonifatius, Marxheim
Dankgottesdienst Erstkommunion
Sonntag, 26. April
9.30 h St. Vitus, Kriftel Juniorkirche
11 h
St. Bonifatius, Marxheim
11 h
St. Peter und Paul, Hofheim
18 h
St. Peter und Paul, Hofheim
Erstkommunion
Montag, 27. April
9.30 h St. Peter und Paul, Hofheim
Dankgottesdienst Erstkommunion
37
DIE KIRCHENMÄUSE
ES DÜTTSCHE
GEDANKEN ZUM MITNEHMEN
Fahre mit der Eisenbahn,
Wie du auch die Welt durchflitzt
fahre, Junge, fahre!
ohne Rast und ohne Ruh ­:
Auf dem Deck vom Wasserkahn
Hinten auf dem Puffer sitzt
wehen deine Haare.
du.
Tauch in fremde Städte ein,
lauf in fremde Gassen;
höre fremde Menschen schrein,
trink aus fremden Tassen.
Flieh Betrieb und Telefon,
grab in alten Schmökern,
sieh am Seinekai, mein Sohn,
Weisheit still verhökern.
Lauf in Afrika umher,
reite durch Oasen;
lausche auf ein blaues Meer,
hör den Mistral blasen!
Kurt Tucholsky
Haben Sie schon die nächste Urlaubsreise geplant? Vorfreude ist bekanntlich die schönste
Freude, und so träumen wir uns schon jetzt in sonnige Gefilde, um Neues zu entdecken.
Es ist eine Chance, um mit dem Land auch die Leute kennenzulernen, die dort wohnen und
arbeiten. Ihre Lebenswirklichkeit kann betroffen machen: Würden wir mit ihnen tauschen
wollen? Der so geweitete Blick verdeutlicht, dass wir nicht losgelöst vom übrigen Weltge­
schehen sind: Ohne ihre Arbeit sind unsere Annehmlichkeiten selten möglich.