Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Saarland //PRESSEINFORMATION// 10/2015 6. Mai 2015 GEW ruft zu Kita-Streiks im Saarland ab 08. Mai 2015 auf Saarbrücken – 96,37 Prozent der Mitglieder der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben in einer Urabstimmung für unbefristete Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) gestimmt. Die GEW Saarland ruft ihre tarifbeschäftigten Mitglieder in allen kommunalen Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes ab Freitag den 8. Mai 2015 zum Streik auf. Die Streiks finden bundesweit statt und werden dauerhaft fortgesetzt, bis ein vernünftiges Verhandlungsangebot vorliegt. „Wir sind bereit, für eine bessere Bezahlung zu kämpfen und die Blockadehaltung der Arbeitgeber zu brechen“, betont GEW Landesvorsitzender Peter Balnis. „Die Berufe im Sozialund Erziehungsdienst müssen endlich kräftig aufgewertet und die Kolleginnen und Kollegen besser eingruppiert werden. Die gesellschaftlichen Erwartungen an das gesamte Berufsfeld sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit sind auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. Gute Bildung braucht gute Arbeitsbedingungen. Das ist im Interesse der Kinder und Eltern. Wer qualitativ hochwertige Arbeit leistet wie die Erzieherinnen, muss auch gut bezahlt werden“. Die GEW verweist darauf, dass in den Kitas, in denen zu mehr als 95 Prozent Frauen arbeiten, die Erzieherinnen mit einem – auch gemessen an der fachlichen Ausbildung – viel zu geringen Gehalt abgespeist werden. „Die Arbeitgeber bedienen Rollenklischees und nutzen die Frauen finanziell aus. Doch das lassen sich die Erzieherinnen nicht bieten!“ macht Balnis deutlich. Balnis bittet die Eltern um Verständnis, wenn die Kita für die Dauer des Erzwingungsstreiks geschlossen bleibt. „Wir wissen, dass Streiks Ihnen Schwierigkeiten bringen. Es wird Notdienste geben. Wir bitten Sie, sich gegenseitig bei der Bewältigung der Schwierigkeiten zu unterstützen. Wir bitten Sie, mit den Streikenden zu reden, um ihre Situation zu verstehen. Ich appelliere an Sie: Machen Sie Druck und wenden Sie sich an die Kommunen. Die (Ober-)Bürgermeister_innen, der Stadtrat, die Stadtkämmerei und Bildungsbeauftragten sind die Arbeitgeber, die sich durch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände vertreten lassen und sich seit Verhandlungsbeginn im Februar weigern, ein Angebot für die Beschäftigten vorzulegen. Von ihnen können Sie eine angemessene Bezahlung und als politisch Verantwortliche auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten verlangen, z.B. für die Erzieherinnen und Erzieher Ihrer Kinder. Die Kommunen als Träger sind auch die richtige Adresse, die Kitagebühr wegen streikbedingter Betreuungsausfälle zurück zu fordern.“ Die GEW hat eine Streik-Infoseite für Eltern eingerichtet, mit Infos zur alternativen Kinderbetreuung, Gebührenrückerstattung und allgemeinen Hintergründen zum Streik: http://www.gew.de/Streikinfos.html Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft | Landesverband Saarland | Mainzer Str. 84 | 66121 Saarbrücken | Tel. 0681/66830-0 | Fax 0681/66830-17 | E-Mail: [email protected] | Internet: http://www.gew-saarland.de Info: Auch die ver.di-Mitglieder haben in einer Urabstimmung mit 93,44 Prozent für unbefristete Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst gestimmt. Mit diesem Votum haben beide Gewerkschaften das erforderliche Quorum von 75 Prozent deutlich übertroffen. Damit ist die Entscheidung für unbefristete Streiks gefallen. Zum Streik aufgerufen sind alle Beschäftigten im Kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Dazu gehören insbesondere die Kitas, aber auch Jugendämter und kommunale Jugendhilfeeinrichtungen. Nicht aufgerufen sind Praktikantinnen und Praktikanten sowie das hauswirtschaftliche Personal. Die Forderungen der Gewerkschaften haben ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften wollen die Beschäftigtengruppen in der SuE-Gehaltstabelle höher eingruppieren. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes hatten mit der VKA seit Ende Februar über den Eingruppierungstarifvertrag für die kommunalen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verhandelt. Sie hatten die Entgeltordnung (EGO) für den SuE-Bereich zum Jahreswechsel 2014/15 gekündigt. Nachdem fünf Verhandlungsrunden ergebnislos geblieben waren, hatten die Gewerkschaftsgremien die Verhandlungen Ende April für gescheitert erklärt und die Urabstimmung der Mitglieder eingeleitet. Alle aktuellen Infos zur Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst finden Sie hier: http://gew.de/Entgeltordnung_Sozial-_und_Erziehungsdienst.html Für weitere Informationen steht Ihnen Willi Schirra, Landesgeschäftsführer der GEW Saarland, unter 0681 – 66 83 012 sowie GEW Landesvorsitzender Peter Balnis unter 0177 – 31 44 142 gerne zur Verfügung.
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