PRESSEHEFT - Neue Visionen Filmverleih

PRESSEHEFT
präsentiert
JACKY IM KÖNIGREICH
DER FRAUEN
ein Film von Riad Sattouf
Komödie, Frankreich 2014, 90 Minuten, Dolby Digital
mit Charlotte Gainsbourg, Vincent Lacoste,
Didier Bourdon, Michel Hazanavicius, Laure Marsac
PRESSEHEFT
Pressebetreuung
mm filmpresse
Schliemannstraße 5 | 10437 Berlin
Tel.: 030. 41 71 57 23
Fax: 030. 41 71 57 25
E-Mail: [email protected]
Bilderdownload: www.mm-filmpresse.de
Verleih
Pandastorm Pictures GmbH
Fanny-Zobel-Straße 9 | 12435 Berlin
Tel.: 030. 53 60 178 0
Fax: 030. 53 60 178 29
E-Mail: [email protected]
www.pandastorm.com
SYNOPSIS
In der Volksrepublik Bubunne herrschen die Frauen, während Männer Schleier tragen, sich
um den Haushalt kümmern und vor allem gut aussehen sollen. Pferde sind heilig und das
Essen von Pflanzen verboten. Der schöne 20-Jährige Jacky (Vincent Lacoste) sieht in seinem
weinroten Schleier ganz besonders gut aus. Er lebt in einer kleinen Trabantenstadt und hat
sich unsterblich in die zukünftige Diktatorin Bubunne XVII. (Charlotte Gainsbourg) verliebt.
Eines Tages scheint für Jacky die Chance zum Greifen nah, die strenge Schöne für sich zu
gewinnen. Denn deren Mutter kündigt einen großen Ball an, auf dem sich alle Jünglinge des
Landes als Heiratskandidaten präsentieren sollen. Jacky setzt alles in Bewegung, um bei
diesem Ball die liebste Herrscherin ins Herz zu treffen. Doch sein Onkel Julin (Michel Hazanavicius) ist davon gar nicht begeistert, er kämpft im Untergrund für die Revolution und die
Rechte aller Männer…
Politisch unkorrekte Satire wäre wohl untertrieben: Die abgedrehte Komödie JACKY IM
KÖNIGREICH DER FRAUEN ist ein Attentat auf die Lachmuskeln, ein Monty-Python-würdiger
Anschlag auf Gender-Klischees und religiös-politischen Fundamentalismus.
Seite 1
LANGINHALT
Vor 2346 Jahren lebten Männer, Frauen und Pferdchen friedlich nebeneinander. Sie sprachen
dieselbe Sprache und aßen das gleiche Gemüse. Bubunne, die Tochter des Königs, besaß
ein wunderschönes kleines Pferdchen mit einer goldenen Mähne. Eines Tages kam eine große
Dürre über das Land und das Gemüse verschwand. Die Frauen und die Pferdchen ertrugen
den Hunger, doch die Männer aßen das letzte Gemüse und begannen bald, auch die Pferdchen zu schlachten. Auch das goldene Pferdchen von Bubunne ließ sich von den hungrigen
Männern schlachten, doch es beschloss, dass fortan die Frauen über die schwachen Männer
herrschen und sie zu ihrer Strafe in Schleier hüllen sollen.
In der Volksrepublik Bubunne scheinen die Dinge daher etwas anders zu sein. Auf den ersten
Blick jedenfalls. Wie in jedem Staat gibt es Herrschaft, Götter und Macht. Nur die Frage der
Verteilung wurde in Bubunne anders entschieden. In der Volksrepublik Bubunne werden die
heiligen Pferdchen angebetet, denn sie sind weise und schön. In dem Matriarchat herrschen
die Frauen mit harter Hand, immer auf der Suche nach einem hübschen Dödel bzw. einem
Mann. Die Männer versehen den Haushalt und putzen die Stiefel der Frauen, mit sehr sensibler Hand und sind – zu ihrem eigenen Schutz – in weinrote Schleier gehüllt. Der Wert eines
jeden Mannes erweist sich spätestens bei der Zubereitung des zentralstaatlich regulierten
Schleims, den jeder in Bubunne zu verzehren hat, denn Gemüse darf keinesfalls und wenn,
dann nur auf oberster Regierungsebene gegessen werden.
Hier lebt Jacky mit seiner Mutter, ein junger hübscher Mann, auf den es besonders die
Verkäuferin Corune abgesehen hat, Tochter der Ladenbesitzerin und damit eine der mächtigsten
Frauen im Dorf. Doch Jacky liebt eine andere und zwar keine geringere als die zukünftige
Seite 2
Diktatorin Bubunne XVII. So manche Nacht hat Jacky schon in Träumen an die so unerreichbar schöne Colonelle wachgelegen. Nur sein Onkel Julin versucht immer wieder, Jacky
seine Fantasien auszutreiben und ihn zum Widerstand gegen das Unrechtsregime aus Frauen
und Pferdchen zu bewegen, denn Julin kämpft im Untergrund für die Revolution und die Rechte
aller Männer. Seit dem Tod von Jackys Vater hütet Julin einen kleinen Schatz für Jacky und
verdient sich mit bestimmten Liebesdiensten an seinen „Cousinen” und anderen militärischen
Damen noch ein bisschen was dazu. Damit, so hofft Julin, könnte er sich demnächst aus
Bubunne absetzen.
Doch die Dinge entwickeln sich ein wenig anders, denn die herrschende Diktatorin Generälin
Bubunne XVI beschließt, dass es für ihre Tochter, die zukünftige Herrscherin, Zeit wird, ihren
großen Dödel zu erwählen. Der große Ball der Bubunnerie wird ausgerufen, auf dem die
schönsten und reichsten Jünglinge des Landes sich der Colonelle präsentieren sollen. Denn
eine Eintrittskarte für den Ball ist fast unbezahlbar. Doch Jacky glaubt fest daran, dass er
und die Colonelle füreinander bestimmt sind. Den großen Tag fest im Blick, ist Jacky bereit,
alles dafür zu tun, diese Chance nicht zu verpassen. Schnell vergessen sind die Pläne Julins,
mit Jacky und dem Schatz ins Ausland abzuhauen. Jacky will den Schatz lieber anders
investieren und sich ein Ticket für den großen Ball kaufen. Dumm nur, dass Julin vom Ball gar
nicht begeistert ist und den Schatz Jacky nicht herausrückt. Prompt stattet Jacky mit ein paar
Leutneusen Julin einen Besuch ab, nichts ahnend, dass Julin die eine oder andere rebellische
Aktion auf dem Gewissen hat. Dabei stoßen die Polizistinnen glatt auf staatsfeindliche
Schreibmaschinen in Julins Wohnung, die aufrührerische Flugblätter geschrieben haben
sollen, und Jacky bekommt zur Belohnung zwar nicht seinen Schatz, aber ein Ticket für den
großen Ball der Bubunnerie geschenkt.
Voller Vorfreude stürzt sich Jacky in die Vorbereitungen und erwirbt einen schicken weißen
Seite 3
Schleier. Doch das Schicksal wendet sich gegen ihn. Die etwas zu blank geputzten Stiefel
verwickeln seine Mutter in einen tödlichen Unfall. Plötzlich verwaist und ganz allein, muss
Jacky zu seinen Verwandten ziehen, die den jungen Schönen gar nicht mögen. Jacky wird
herumgeschubst und muss die Hausarbeit nun ganz allein verrichten, und vor allem seine
beiden Cousins piesacken ihn, wo es nur geht. Auch das Ticket für den großen Ball der
Bubunnerie haben sie ihm schon abgenommen. Jacky verzweifelt. Kaum erträglich ist es ihm,
seine beiden Cousins zu verschönern, die sich auf dem großen Ball als großer Dödel bewerben sollen. Völlig verzweifelt nimmt Jacky irgendwann Reißaus und flieht in die Wälder. Hier
begegnet ihm kein anderer als sein Onkel Julin, der neben seiner Hütte Gemüse anbaut und
letzte Fluchtvorbereitungen trifft. Die beiden machen sich hübsch verkleidet auf den Weg in
die Hauptstadt zum Präsidialen Palast des Großen Schleimers, wo Julin hochrangigen Militärs
geheimes Gemüse verkaufen will. Doch hier steigt gerade der große Ball der Bubunnerie und
Jacky steht plötzlich seiner schönen Angebeteten gegenüber.
„Vermählet euch, esset den Schleim und betet zu den Pferdchen
um eure Herzen zu reinigen.”
Die goldenen Lebensregeln der Generälin Bubunne I, Gründerin des Königreichs der Frauen
Seite 4
DER REGISSEUR: RIAD SATTOUF
Riad Sattouf ist ein vielseitiges Talent. Er arbeitet als Comiczeichner, Regisseur, Schauspieler,
Autor und Musiker. 1978 als Pariser mit syrischen Wurzeln geboren, verbrachte er seine
Kindheit in Algerien, Libyen und Syrien. Große Bekanntheit erlangte Sattouf mit seinen
Comics, vor allem mit Albenreihen wie „Pascal Brutal“ und seiner allwöchentlichen Serie
„La vie secrete des jeunes“ für die französische Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“. Sein
bevorzugtes Thema sind die Pubertätssorgen von jugendlichen, liebenswerten Antihelden. Im
Herbst 2010 erschien mit „Meine Beschneidung“ ein erster Comic von Riad Sattouf auch in
deutscher Sprache.
Gleich mit seinem Regiedebüt JUNGS BLEIBEN JUNGS (2009) landetet Sattouf einen Hit
in Frankreich mit einer Million Zuschauer in nur zwei Monaten. Er war zudem am Drehbuch
beteiligt, das teilweise autobiografisch ist, und schrieb die Filmmusik. Die Coming-of-AgeKomödie feierte Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Bei den Césars
gewann der Film 2010 den Preis für das Beste Erstlingswerk. Die Hauptdarsteller Vincent
Lacoste und Anthony Sonigo gewannen einen Prix Lumière als Beste Nachwuchsdarsteller.
Auch für seinen neuesten Film JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN konnte Sattouf wieder
Vincent Lacoste für die Hauptrolle gewinnen.
Filmographie
2009 JUNGS BLEIBEN JUNGS
2014 JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN
REGIEKOMMENTAR
RELIGION UND VERSCHLEIERUNG
In meinem Film unterscheidet sich der Schleier nicht von einem Kleid. Er trennt die Geschlechter
und macht sie uniform. Der Islam und die muslimische Welt sind Teil meines Lebens und meiner
Vorstellung. Ich wuchs in den 1980er Jahren in einem kleinen sunnitischen Dorf in Syrien auf,
in dem die Familie meines Vaters auf die gleiche Art und Weise im 17., 18. und 19. Jahrhundert
gelebt hatte, abgesehen von ein paar Stunden mehr oder weniger Elektrizität am Tag. Dieses
Thema behandele ich auch in meinem Buch „Meine Beschneidung“, das 2004 veröffentlicht
wurde. All meine Tanten und Cousinen trugen Schleier. Frauen hatten weniger Rechte als
Männer, die über alles entschieden. Und ja, die meisten Frauen waren glücklich damit und
verteidigten ihre Lebensweise vehement. Dies ist keine Besonderheit der muslimischen Welt,
sondern entspricht der sozialen und rechtlichen Ordnung menschlicher Beziehungen auf der
ganzen Welt. Es ist das sogenannte Patriarchat, die Herrschaft von Männern über Frauen, und
es ist der Gegenstand meines Films.
LIEBE
Wenn eine Gesellschaft Männer und Frauen so radikal voneinander trennt, wird Sexualität
ein reines Mittel der Fortpflanzung. Natürlich führt dies zu einer großen sexuellen Frustration.
Seite 5
Dies widerfährt auch Corune, der Tochter der Ladenbesitzerin, auf die Jackys verhüllte Waden
eine große Faszination ausüben. Das gleiche gilt für die Polizeichefin, die die Kontrolle über
sich verliert und Jacky im Wald sexuell belästigt, aber auch für Jacky selbst, der heimlich
vor dem Bild der Colonelle masturbiert. Glaubenssysteme und Aberglauben sind Mittel zur
Machtausübung des einen Geschlechts über das andere. Sie verhindern jegliche Form von
Gedankenfreiheit und vor allem sexueller Freiheit. Dies macht konservative Gesellschaften
zum absoluten Albtraum.
DIE SCHAUSPIELER
Charlotte Gainsbourg
Geboren 1971 in London, ist sie die Tochter zweier großer Künstler, des französischen
Komponisten und Sängers Serge Gainsbourg und der britischen Schauspielerin Jane Birkin.
Mit 13 Jahren drehte sie bereits ihren ersten Film DUETT ZU DRITT (1984) und mit 15 Jahren
gewann sie ihren ersten César als Beste Nachwuchsschauspielerin in DAS FRECHE MÄDCHEN
(1985) von Claude Miller. Der Regisseur
besetzte sie auch in der Hauptrolle der
Tragikomödie DIE KLEINE DIEBIN (1988), die
auf einem Drehbuch von François Truffaut
basiert. Kritiker wie Zuschauer waren
schnell von ihrem besonderem Charme
begeistert. Charlotte Gainsbourg drehte in
dieser Zeit einen Film nach dem anderen,
nicht nur in ihrer Heimat Frankreich, auch
in Italien, England und den USA. Kultstatus
erlangte sie Anfang der 1990er Jahre mit
Bernd Bliers MERCI LA VIE (1991). 2003
begeisterte sie an der Seite von Sean Penn
in dem Drama 21 GRAMM von Alejandro
González Inárritu, das mehrere Oscar®Nominierungen erhielt. Im Laufe ihrer
Karriere wurde sie vielfach ausgezeichnet,
u.a. 2009 als Beste Schauspielerin bei den
Internationalen Filmfestspielen von Cannes für den Horrorthriller ANTICHRIST (2008) von Lars
von Trier. Gainsbourg setzte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kopf der dänischen
Dogmabewegung in MELANCHOLIA (2011) und NYMPHOMANIAC (2013) fort. Letzteres
Werk sorgte für Furore auf den großen internationalen Filmfestivals. Gainsbourg kann zu den
aktuellen Stars des Autorenkinos gezählt werden. Mit ihrer zweiten Karriere als Sängerin tritt
sie auch in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters.
Seite 6
Filmographie (Auswahl)
1984
1985
1988
1991
1993
1995
DUETT ZU DRITT
DAS FRECHE MÄDCHEN
DIE KLEINE DIEBIN
MERCI LA VIE
DER ZEMENTGARTEN
JANE EYRE
2000
2003
2008
2011
2013
2014
LES MISÈRABLES
21 GRAMM
ANTICHRIST
MELANCHOLIA
NYMPHOMANIAC
JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN
Vincent Lacoste
Vincent Simon Lacoste wurde am 3. Juli 1993 in Paris geboren. Der französische
Schauspieler debütierte 2009 in der von Riad Sattouf inszenierten Komödie JUNGS
BLEIBEN JUNGS. Für seine Darbietung wurde er für den französischen Filmpreis César
(2010) als Bester Nachwuchsdarsteller
nominiert. Noch im gleichen Jahr wurde
er als Bester Nachwuchsdarsteller mit
einem Prix Lumière ausgezeichnet. Vincent
Lacoste beweist ein Händchen für witzige
und intelligente Komödien, so war er 2011
in FAMILIENTREFFEN MIT HINDERNISSEN
von der französischen Filmgröße Julie
Delpy und 2012 in CAMILLE – VERLIEBT
NOCHMAL! zu sehen. Innerhalb kürzester
Zeit hat sich der Jungschauspieler einen
Namen in der französischen Kino- und
Komödienwelt gemacht, nicht zuletzt auch
durch seinen Auftritt 2012 an der Seite von
Gérard Depardieu in ASTERIX & OBELIX –
IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT.
Filmographie
2009
2011
2012
2012
2014
JUNGS BLEIBEN JUNGS
FAMILIENTREFFEN MIT HINDERNISSEN
ASTERIX & OBELIX – IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT
CAMILLE – VERLIEBT NOCHMAL!
JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN
Seite 7
Didier Bourdon
Der Franzose Didier Bourdon ist Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur und
wurde 1959 in Algier geboren. Er debütierte am Petit Théatre de Bouvard, wo er auch die
Bekanntschaft mit Bernard Campan und Pascal Légitimus machte. Mit ihnen gründete er
1986 das Comedy-Trio „Les Inconnus“.
Mit ihrer Parodiesendung „La Télé des
Inconnus“ feierten sie große Erfolge.
1995 drehten sie gemeinsam den Film
ALLES KEIN PROBLEM. Mit 6 Millionen
Zuschauern ist er einer der erfolgreichsten
französischen Kinofilme. Internationale
Bekanntheit erlangte er u.a. durch Rollen in
LIEBE AUF FRANZÖSISCH (2003) oder EIN
GUTES JAHR (2006) von Ridley Scott.
Filmographie (Auswahl)
1995 ALLES KEIN PROBLEM
(Drehbuchautor und Regisseur)
1997 LE PARI (Drehbuchautor)
2001 LES ROIS MAGES (Schauspieler)
2003 LIEBE AUF FRANZÖSISCH
(Schauspieler und Drehbuchautor)
2006 EIN GUTES JAHR (Schauspieler)
2009 BAMBOU (Schauspieler und Regisseur)
2014 JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN (Schauspieler)
Michel Hazanavicius
Michel Hazanavicius, 1967 in Paris geboren, ist ein französischer Film- und Fernsehregisseur
sowie Drehbuchautor und Schauspieler. Beheimatet im Komödienfach wurde er bekannt
durch die beliebten Agentenparodien OSS 117 – DER SPION, DER SICH LIEBTE (2006)
und OSS 117 – ER SELBST IST SICH GENUG (2009). Internationales Renommee erreichte
Hazanavicius mit der Stummfilm-Hommage THE ARTIST (2011), die u.a. mit fünf Oscar®Auszeichnungen und drei Golden Globe Awards prämiert wurde. Hazanavicius selbst wurde als
erster französischer Filmemacher mit dem Regie-Oscar® preisgekrönt. Wiederholt arbeitete
er mit dem Schauspieler Jean Dujardin zusammen. Parallel zu seiner Arbeit als Regisseur
übernahm Hazanavicius kleine Schauspielrollen in Filmen wie LA CITÉ DE LA PEUR (1994),
DELPHINE 1, YVAN 0 (1996), DIDIER (1997) und MEINE FRAU, DIE SCHAUSPIELERIN (2001)
und nun als rebellischer Onkel Julin in JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN (2014).
Seite 8
Filmographie (Auswahl)
1994
1996
1997
2001
2006
2009
2011
2014
LA CITÉ DE LA PEUR (Schauspieler)
DELPHINE 1, YVAN 0 (Schauspieler)
DIDIER (Schauspieler)
MEINE FRAU, DIE
SCHAUSPIELERIN (Schauspieler)
OSS 117 – DER SPION, DER SICH
LIEBTE (Drehbuchautor und
Regisseur)
OSS 117 – ER SELBST IST SICH
GENUG (Drehbuchautor und
Regisseur)
THE ARTIST (Drehbuchautor und
Regisseur)
JACKY IM KÖNIGREICH DER
FRAUEN (Schauspieler)
KOMMENTAR VON VINCENT LACOSTE
Im Laufe der Zeit ist mir Jacky ans Herz gewachsen. Er ist immer noch ein Kind, naiv und
überzeugt, dass ihm niemand etwas Böses tun kann. Es war eine tolle Lernerfahrung, einen
Mann ohne „Männlichkeit“ zu spielen, besonders wenn wir ihn unter seinem Schleier ausfindig
machen. Kein Mann im Film hat es leicht. Im wahren Leben bin ich nicht das, was man als
besonders männlich bezeichnen würde, aber ich habe eine tiefe Stimme und musste lernen,
diese abzulegen. Die Kostüme und schweren Schuhe halfen uns ebenfalls, die angemessene
unterwürfige Haltung zu finden.
In einer Welt zu leben, in der Frauen herrschen, ist kein Wunschtraum. Nichts ist aufregend
an einer Diktatur, werde sie von Männern oder Frauen ausgeübt. Was Jacky widerfährt, ist
deprimierend.
In diesem Film spricht Riad über die Freiheit zu lieben, ohne soziale Beschränkungen oder die
„Reflexe“, die wir aus der Geschichte geerbt haben. Ich bin auch zutiefst von dieser Vorstellung
überzeugt, genau wie Jacky. Er verfolgt nur das eine Ziel: die Colonelle zu verführen, in die er
unsterblich verliebt ist, obwohl die Hindernisse unüberwindlich scheinen. Riad zelebriert die
unendlichen Möglichkeiten der Liebe, und dies ist zugleich bewegend und mutig.
Seite 9
KOMMENTAR VON CHARLOTTE GAINSBOURG
Riads Film ist ein gewagtes, aber sehr amüsantes Projekt, indem es Totalitarismus kritisiert
und Machtkämpfe auf den Kopf stellt. Es ist Riads gutes Recht, sich solch einem Thema
anzunehmen. Die Welt, die er sich ausmalt, ist wild und verrückt, aber vor allem ist es die
Reflexion seiner Sicht auf unsere Gesellschaft.
Ich kannte bereits seine Zeichnungen und hatte seinen Film JUNGS BLEIBEN JUNGS gesehen,
aber erst als ich ihn traf, wagte ich den Sprung in sein Universum. Das Drehbuch zu JACKY
IM KÖNIGREICH DER FRAUEN war lustig und mysteriös und gleichzeitig überraschend, da
es eine Sprache erfand, die zum Teil schwer greifbar war. Riad gab mir den Text zu lesen
ohne jegliche Erläuterungen. Erst danach erzählte er mir von den Drehorten in Georgien, den
Kostümen und der Atmosphäre, um mir klar zu machen, in welcher Realität er die Geschichte
verankern wollte. Seine Ausführungen waren faszinierend. Ich verliebte mich direkt in die
Idee, eine Welt zu erschaffen, die nicht komplett frei erfunden war, selbst wenn sie doch sehr
surrealistisch erscheint.
Die Idee, eine Figur zu kreieren, so furchteinflößend wie die der Colonelle, war aufregend.
Riad gewann mich für die Rolle durch seinen Enthusiasmus und die Kraft seines Vorhabens.
Gleichzeitig ist er sehr bescheiden und etwas undurchschaubar, was für mich überhaupt kein
Problem ist. Dennoch, sogar nach einem Monat Dreh in Georgien und der Sichtung des finalen Films, weiß ich immer noch nicht, wer er genau ist.
EIN ÜBERBLICK ÜBER DIE WICHTIGSTEN
REGELN UND GESETZE DES
KÖNIGREICHS DER FRAUEN
1. Männer müssen für die Schande ihrer Verbrechen auf ewig Schleiereien tragen.
2. Das Ausüben von Berufen und die Teilnahme am Militärdienst ist nur Frauen gestattet.
3. Das Beleidigen der heiligen Pferdchen gilt als Blasphemerie und wird mit dem Tode
bestraft.
4. Es ist strengstens verboten, den heiligen Pferdchen das Gemüse wegzuessen.
5. Das einzige Lebensmittel der Menschen ist Schleim.
6. Bevor der Schleim verzehrt wird, muss er geschlotzt werden.
7. Wer um die Hand eines Jungmannes anhalten will, muss erst mit dessen Mutter verhandeln.
8. Lesberei ist verboten.
9. Ausländische Propaganda ist verboten, denn sie bedroht die Freiheit der Bubunnerinnen.
10.Der Kampf gegen das ausländische Perverse hat oberste Priorität.
Seite 10
BESETZUNG
Jacky Vincent Lacoste
Colonelle Charlotte Gainsbourg
Julin Michel Hazanavicius
Brüno Didier Bourdon
Mutter Laure Marsac
Die Generälin Anémone
Polizeichefin Valérie Bonneton
Tata Noémi Lvovsky
Vergio William Lebghil
Juto Anthony Sonigo
Corune India Hair
Ladenbesitzerin Béatrice de Staël
Franku Fred Neidhardt
Zonia Anamaria Vartolomei
Mit Kronk Riad Sattouf
Bradi Vune Valeria Golino
Nachrichtensprecherin Emmanuelle Devos
CREW
Buch & Regie Riad Sattouf
Kamera Josée Deshaies
Schnitt Virginie Bruant
Szenenbild Alain Guffroy
Musik Riad Sattouf
Ton Yves-Marie Omnes
Valérie Deloof
Kostüm Olivier Ligen
Casting Juliette Denis
Produzentin Anne-Dominique Toussaint
Produktion Les Films des Tournelles
Koproduzenten Romain Le Grand
Florian Genetet-Morel
Frédérique Dumas
KoproduktionPathé
Orange Studio
Alvy Distribution
France 2 Cinéma
Seite 11