Projekt „Kinderoper Brundibár“ Der Kinderchor DoReMi wurde im Juni 2013 von Silvia Elvers gegründet. Sei dieser Zeit ist der Chor auf über 80 Kinder im Alter von 5-11 Jahren angewachsen. Die Kinder proben wöchentlich in drei Altersgruppen (Chorspatzen: Vorschüler; Kinderchor I: 1.-2. Klasse; Kinderchor II : 3.-6. Klasse) und haben schon zahlreiche Auftritte in Gottesdiensten und Konzerten gemeistert. Besonders die szenischen Aufführungen des Weihnachtsspiels „Ochs und Esel wissen mehr“ und jüngst das „Filmfest beim Kinderchor DoReMi“ begeisterten sowohl Beteiligte als auch das Publikum. Nun plant der Kinderchor DoReMi gemeinsam mit der Jugend der Pauluskirche ein besonderes Projekt. Im Rahmen der Gedenkwoche 2015 (Zeitraum Ende April 2015) zur Befreiung des KZ Kaufering vor 70 Jahren, soll die Kinderoper „Brundibár” vier Mal aufgeführt werden. 1943 wurde im KZ Theresienstadt eine Kinderoper mit dem Namen “Brundibár” uraufgeführt. Der Komponist, Hans Krása, ein Tscheche jüdischer Herkunft, hatte diese Oper bereits 1938 für einen Wettbewerb in Prag komponiert, bei seiner Deportation nach Theresienstadt hatte er die Partitur im Gepäck. Das Werk wurde in Theresienstadt mit den dort anwesenden Kindern einstudiert, unzählige Male aufgeführt (offiziell aber auch inoffiziell in den Hinterhöfen) und hat den Kindern dort viel Hoffnung und Kraft gegeben. Die Geschichte handelt von einem halbwaisen Geschwisterpaar, Aninka und Pepicek, deren Mutter nun auch schwer krank im Bett liegt. Um zu genesen, braucht die Frau vor allem gute Nahrung, also Milch. Die Kinder wollen auf dem Markt welche besorgen, haben aber kein Geld und der Milchmann gibt nichts umsonst her. Da sehen sie den Leierkastenmann Brundibár, der mit seiner Musik viel Geld verdient und wollen es ihm gleichtun. Sie stellen sich auf den Marktplatz und singen ihre Lieblingslieder, werden aber von den Erwachsenen ausgelacht und von Brundibar verjagt. Erst mit Hilfe von drei gewitzten Tieren und der Stimmkraft aller Kinder der Stadt gelingt es ihnen, Brundibár zu besiegen und Milch für die kranke Mutter zu besorgen. Diese Geschichte mit ihrer wunderbaren, anspruchsvollen und begeisternden Musik hat unzähligen Menschen in Theresienstadt Mut gemacht. Das Projekt wollen wir gemeinsam mit der Kauferinger Jugend und Manuela Schappert gestalten. Die Jugendlichen werden die Erwachsenen auf dem Marktplatz darstellen, die Kinder von DoReMi werden die Kinder und Tiere sein. Außerdem wird in einer Rahmenveranstaltung mit Tagebucheintragungen, Gedichten und Jiddischen Liedern die Entstehungsgeschichte der Oper verdeutlicht. Eventuell können auch Schulaufführungen stattfinden, wenn dies von den Schulleitungen erwünscht ist. Die Oper wird ab September in den wöchentlichen Chorproben mit den Kindern des Kinderchor II erarbeitet, dazu gibt es viele Einzelproben und ein Probenwochenende gemeinsam mit den Jugendlichen in einem Bildungshaus in Magnetsried. Begleitet werden die Kinder und Jugendlichen von einem Kammerorchester aus Eltern Geschwistern und Freunden des Kinderchores. (Da sowohl Notenmaterial als auch Aufführungerechte, Probenwochenende, Kostüme, Requisiten, Bühnenbild als auch Saalmiete enorme Kosten verursachen, die keinesfalls mit Eintrittsgeldern eingespielt werden können, bitten wir Sie herzlich, um Ihre finanzielle Unterstützung dieses wertvollen Projektes.) Wir hoffen, dass dieses Projekt bei den beteiligten Kindern aber auch bei den Zuschauern einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Silvia Elvers hat diese Oper bereits vor ca 7 Jahren in Waldshut mit ihrem dortigen Kinderchor aufgeführt, und dank Facebook und ähnlichen Netzwerken bekommt sie noch heute immer wieder mails von inzwischen jungen Erwachsenen, die erzählen, dass sie immer noch oft an Brundibár und die damaligen Erfahrungen denken. Das zeigt, dass das Werk tatsächlich prägen kann und ein Bewusstsein für die Grausamkeit dieser Zeit schaffen kann. Originalaufführung im KZ Theresienstadt 1943
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