Umgang mit der »Generation sorglos« Medienpädagogin Sabine Schattenfroh referierte vor 100 interessierten Eltern über Chancen und Gefahren des Internets Halle (Felix). Ob man sein Kind alleine vor den Fernseher setzen und einen Pornofilm anstellen würde? Welch eine Frage – nein, man würde es natürlich nicht. Mit dem Medium Internet geht man indes schon ein wenig sorg- oder – manchmal wohl auch – hilfloser um. Dabei kann nicht nur der Musikdownload von 150 Liedern zu locker mal Kosten in Höhe von 5 000 Euro führen. Auch für Bilder oder Filme, die der Nachwuchs bei YouTube einstellt, haften die Eltern. Worauf man also beim Umgang mit Handy und Internet achten sollte – darüber klärte Sabine Schattenfroh auf Einladung der Schulsozialarbeit an der Haupt- und Realschule am Dienstagabend auf. U n d u m e i n e s vo r w e g z u nehmen: Die Lemgoerin machte dabei durchaus nicht nur auf die Schattenseiten des Mediums aufmerksam. „Das Internet ist ein hochinteressantes Medium, unterstreicht Sabine Schattenfroh. „Ich möchte wachrütteln – aber nicht Angst machen", erklärt die Medienpädagogin. Ihr geht es darum, Medienkompetenzen zu stärken und auch die Schüler fit zu machen für die spätere Arbeitswelt. „Denn", so weiß Schattenfroh, „fast jeder hat mit dem Internet inzwischen beruflich zu tun." Grundrechtes auf »informationelle Selbstbestimmung« –aber auch um p o t e n z i e l l e s Mobbing – bei Plattformen wie »YouTube«, »MyVideo« oder »Clipfish«. „Wer hier Videos einstellt, gilt auch dann als Täter, wenn er bei einer Tat gar nicht aktiv beteiligt war", erklärt Schattenfroh. „Man kann nicht einfach Videos von jemandem einstellen. Man braucht immer Auf Tippfehler bei der Eingabe die Einverständniserklärung gehe es beim so genannten –bei Minderjährigen auch »Tyoposquatting«. Und um das die der Eltern." Locken auf eigene Seiten. Um das etwaige Übertreten des Mit Sorge führte sie den an etwa, wenn man Begriffe eingibt, deren Nebenbedeutungen ma n eigentlich gar nicht im Sinn hatte. Und so landet auch schon mal auf einer Pornoseite, wer sich eigentlich über Filme informieren wollte. „So etwas kann man unterbinden, indem man die Suchmaschine entsprechend einstellt", rät die Fachfrau. wesenden Eltern vor, wie freigiebig das »Emo-Girl« persönliche Daten preisgibt. Und unterstrich einmal mehr, dass sich hinter dem 15-jährigen Kevin im Chatroom nicht selten der 35jährige Detlev verbirgt. Per Screenshot Daten sammeln und zur Polizei gehen oder – bei heiklen Seiten und Mobbing –unter www.lfm-nrw.de Meldung machen, könnten Gegenmaßnahmen sein. gen, was man von sich preisgibt und was für alle sichtbar sein soll. Das Bild, das man nicht ans schwarze Brett der Schule hängen würde, sollte man auc h nicht hier einstellen", mahnte Sabine Schattenfroh. „ »StudiVZ« ist 2007 einmal komplett gehackt worden", unterstrich sie weitere Gefahren. Und betonte: „Was einmal im Netz gelandet ist, kommt nie wieder raus. Viele Arbeitgeber gehen heutzutage ins Internet, um Auch bei Plattformen wie Informationen über ihre Bewerber »SchülerVZ« oder »StudiVZ« zu erhalten." Coole Sprüche aus „sollte man sich genau überle der frühen Jugend können da zum Nachteil werden. „Das Netz", weiß Sabine Schattenfroh, „kennt keine Verfallsdaten." "I n t e r n e t , W w d y u n d C u . 11m1 Kl~ Viele Seiten des Internets aber seien durchaus unfair, 75 Prozent der Seiten für Kinder und Jugendliche definitiv nicht geeignet. So gebe es etwa Seiten, die zum Mitmachen und Spielen animieren, aber letztlich der Abzocke dienen. Auch Suchma Aufklärung: Sabine Schattenfroh informierte gut 100 Eltern über Tücken und Fallen aber auch die Perspektiven des Internets n n- A WUThf Doch nicht nur Schelte an schlechten Seiten übte Susanne Schattenfroh. Auch gute Beispiele, wie die handsortierten Seiten von www.blinde-kuh.de oder www.helles-koepfchen.de stellte sie heraus. Auch die Suchmaschine von www.fragfinn.de erachtet Sabine Schattenfroh als sinnvoll. Und als Beispiel für eine gelunge n e S p i e l we i t e s t e l l t e d i e 39-Jährige www.seitenstark.de vor.Den Auftakt ihres Vortrages aber bildete ein Ausflug in die schöne neue Handy-Welt. „Dass man damit telefonieren kann, kommt in der Bedeutungsskala für Jugendliche meist ganz am Schluss", so Sabine Schattenfroh. Über »Bluctooth« alle möglichen Daten zu verschicken – das hat da schon einen größeren Reiz. Und dabei werden die Handy-Nutzer immer jünger. „Zum Teil", erklärt Sabine Schattenfroh, „werden Handys jetzt morgens auch schon im Kindergarten eingesammelt.
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