Rock + Pop Memorabilia

I NH A LT
Ausgabe 135 · April/Mai 2015
10 Scorpions
Deutschlands Giganten
16 Verlosung GoodTimes-Aufkleber-Aktion
Die Gewinner
17 Edgar Froese (†)
Ende der Klangreise
18 Rolling Stones
Alles muss raus: Exporte
20 Paul Vincent
Liebe ohne Ende – auf 4 CDs
Scorpions, S. 10
21 Nena
"
Rolling Stones, S. 18
Bob Marley, S. 22
Ich rege mich nur noch selten auf"
22 Bob Marley
Clapton, Fußball, Tegernsee
Mein ersts Mal
24 Dozy (†)
Goodbye, Mr. Liebenswert!
( Folge 4)
24 Mother's Finest
Funk mit Hinternschütteln
25 Mavericks
Smokie, S. 26
Frisch gemischt: Rock(abilly), Country, Latin
Plattenstart, S. 78
Dream Syndicate, S. 82
26 Smokie
40 Jahre – Hits & Historie
RUBRIKEN
28 Gang Of Four
4
30
57
60
62
Wieder da – mit Herbert im Kopf
66 John Watts – Fischer-Z
"
Ich will voll und ganz ich sein"
68 Paul Butterfield
Blues-Porträt No. 47
69 Judith Owen
Aktuell – Neues aus der Szene
CD/Vinyl-Vorstellungen
DVD/Blu-ray-Vorstellungen
Buch-Vorstellungen
GoodTimes-Shop
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73
98
106
Kleinanzeigen
Abo-Bestellschein
Charts
Konzertkalender
Impressum
"In The Summertime" – mal fast jazzig
70 Kolumne Christian Simon
Neuland Suite (Teil 2) – Klavier im Kieswerk
Editorial
71 Virus / James Brown
"King Heroin" – einem Song auf der Spur
Es ist kein Geheimnis, dass der Musikmarkt sich in einem endlosen Umbruch befindet. Die Zahl verkaufter „physischer" Tonträger sinkt, ebenso verringern sich die Möglichkeiten, CDs & Co.
in Läden mit kompetentem Personal zu erwerben. Viele Künstler
haben der Industrie (auch darum) den Rücken gekehrt – sie veröffentlichen auf eigene Rechnung, vertreiben ihre Platten über
Digitalshops und ihre Homepages. Die besten Verkaufszahlen
erzielen sie aber immer dann, wenn sie ihre Produkte bei LiveAuftritten anbieten, sie in der Pause und/oder nach dem Konzert
am Merchandisingstand verkaufen, signieren – und dabei auch ins Gespräch mit ihren
Fans kommen. Was denen ein persönliches Highlight beschert, nämlich „ihren Stars" mal
ganz nahe zu kommen. Und wenn die Show dann auch noch überzeugt hat, bringt dieser
emotional geprägte Eindruck viele Musikliebhaber dazu, auch mal tiefer in die Geldbörse
zu greifen als vielleicht geplant. Neudeutsch: eine typische Win-Win-Situation, die auch
für den Absatz von Textilien gilt. Das Angenehme bei diesen Direktverkäufen: Auch die
Fans tun den Künstlern Gutes – bei denen bleibt mehr Geld hängen, weil die Kosten für
Zwischenhändler entfallen.
Was man bei diesen Gelegenheiten nicht erwerben kann, gibt es bei uns: Parallel zu diesem
GoodTimes-Heft erscheint die dritte Ausgabe der GoodTimes-Discographien-Edition. Die
ersten beiden sorgten für so positive Reaktionen, dass wir sie künftig regelmäßig zweimal
im Jahr herausbringen werden. Wir haben uns bemüht, den Wunsch vieler Leser nach einer
breiten Themenpalette zu berücksichtigen, inklusive seltener Veröffentlichungen samt Cover. Diesmal im Programm: die Deutschland-Platten der Beatles bis 1983, Discographien der
Pretty Things, von Nazareth, Smokie und Gong, T. Rex und
Kenny. Albert Hammond ist ebenso dabei wie die Rattles und
Birth Control aus deutschen Landen.
72 Bruce Cockburn
Kämpfer, unangepasst
73 Toto
Eher Lotto: XIV, IV, VII ...?!
74 GoodTimes-Newcomer
Yellow Bird – Lisa Simone – Rhiannon Giddens – Mahalia Barnes
76 Live
Blues Band – Rocky Horror Show
78 Serie: Mein erstes Mal (Teil 4)
Plattenstart: Fotos – Infos – Fakten
82 Dream Syndicate
Meister aus neuem Untergrund
84 Nitty Gritty Dirt Band (Bill McEuen)
Schwere Zeiten für Country Rock
86 Labelstory
Fantastic Voyage Music
88 Brad Elterman
Rock’n’Roll im Sucher mit der Kamera auf dem Sunset Strip (Teil 2)
91 Robin Trower
Leadgitarre satt"
"
92 Stereo – das neue Hörgefühl
Für zwei Ohren
95 GoodTimes-Tipp
JJ Grey & Mofro
96 Es war einmal ...
Ein Blick zurück auf Denkwürdiges
102 Man
"
Wir tragen das Erbe weiter!"
103 Walter Trout
Kreuzverhör
104 Gundermann
Der Antistar
105 Bread
Weiche Umarmung
105 Black Star Riders
Lizzy, Manson, Muhammad Ali
106 ... zuguterletzt
Vorschau:
"In The Summertime" ist
DER Sommerklassiker schlechthin. Die Hymne, die Ray Dorset mit
Mungo Jerry vor genau 45 Jahren
schuf. GoodTimes würdigt diesen Ge"
burtstag" in der nächsten Ausgabe mit
einer großen Geschichte – und einer
beigelegten Mungo-Jerry-CD samt der
Neuversion: "GoodTimes On Your
Mind – In The Summertime".
Ich lade Sie ein, in den attraktiv-informativen Auflistungen
ebenso zu schmökern wie in dieser GoodTimes-Ausgabe. Viel
Spaß dabei wünscht Ihnen
Neu
Vol.3
Fabian Leibfried
-Herausgeber/Chefredakteur-
Heft samt CD erscheint
am 22.05.2015
Vdelli – EAV – Steve Earle
GoodTimes 2/2015
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Music from the 60s to the 80s
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News
Gut beschäftigt sind die beiden früheren
Ten-Years-After-Mitglieder Joe Gooch
(voc, g) und Leo Lyons (b): Parallel zur
Veröffentlichung ihrer neuen Doppel-CD
THE ROAD – LIVE touren sie mit Hundred
Seventy Split derzeit durch Deutschland
und werden im Frühsommer in den USA
spielen. Und sie arbeiten bereits an Songs
für das nächste Studiowerk. „Die eine oder
andere Nummer werden wir auch schon live
präsentieren und testen", erzählte Gooch
GoodTimes. Außerdem schreibt er Songs
für sein erstes Solo-Album. „Das wird eher
in die Akustikrichtung gehen, sich deutlich
von TYA und HSS unterscheiden und soll
Ende 2015 herauskommen", plauderte er
schon mal aus dem Nähkästchen+++
2016 wird es ein drittes gemeinsames Album von Gitarrenzauberer Joe Bonamassa und der begnadeten US-Sängerin
Beth Hart geben. Beide konzentrieren
sich in diesem Jahr allerdings erst einmal
auf ihre Solo-Aktivitäten. Hart bringt dieser
Tage ihre neue CD BETTER THAN HOME
heraus, die nach ersten Hörimpressionen
schwer beeindruckt+++
Randy Bachman rief, und alle kamen:
Neil Young, Peter Frampton, Joe Bonamassa, Robert Randolph, posthum Jeff Healey,
Scott Holiday (Rival Sons) sowie Luke Doucet haben Beiträge zum neuen Studiowerk
des kanadischen Veteranen geleistet. HEAVY BLUES wurde von Kevin Shirley produziert und erscheint Mitte April+++
In Kollegenkreisen genießt der seit einem
halben Jahrhundert aktive Singer/Songwriter Joel Rafael aus dem kalifornischen
San Diego hohes Ansehen. Zu seinen größten Fans gehört kein Geringerer als Jack-
Unsere Gewinner aus Heft 6/2014
The Who DVD:
Otto Blunck, Cottbus
Kurt Dreher, München
Set Status Quo:
Manfred Kops, Rantum
Franz Gilliam, Würseln
CD Quireboys:
Detlev Balzar, Bellheim
Michael Wohlt, Duisburg
Bruno Strecker, Stegen-Eschbach
T-Shirt Monty Python:
K. Pfaff, Kaiserslautern
Marita Stephan, Stade
Matthias Graf, Zwickau
A kt uell
die bereits in jungen Jahren beeindruckend
tönende Sängerin Gedichte von Rainer Maria Rilke und Heinrich Heine vorgenommen
und schlägt dabei musikalische Brücken
auch in die Romantik und zum Pop+++
40-jähriges Jubiläum feiert das renommierte Reissue-Label Bear Family, dessen
musikalische Ausgrabungen und Verarbeitung in voluminösen wie hochwertigen
Boxsets geradezu Kultcharakter besitzen.
Aus diesem Grund wird es demnächst eine
ganz spezielle Box und ein umfangreiches
Buch über das Label geben. Beides ist derzeit noch in Arbeit+++
monika, weiß als Liebhaber von offenen
Stimmungen auf der akustischen Slidegitarre zu überzeugen und hat auch einen
Beatboxer integriert. Entstanden ist das
Projekt aus Besuchen an Schulen in seiner
Heimatstadt Marl/NRW, wo Kramer den
Blues einem sehr jungen Publikum nahebrachte. Uraufführung des Opus ist Ende
Juni in Marl+++
son Browne, der auf seinem eigenen Label
Inside Recordings BALADISTA, das neue Album des Folk- und Americanaspezialisten
Rafael herausbringen wird, der in den 70er
Jahren als Duo mit Rosie Flores auftrat+++
Den Krautrock-Klassiker TIBET, das Debüt
der gleichnamigen deutschen Band aus
dem Jahr 1979, hat das Sireena-Label
auf grünem Vinyl neu remastert und im
Doublegatefold aufgelegt. Auch einen
weiteren Deutsch-Rockklassiker gibt es
auf Vinyl: die selbst betitelte zweite LP
der Prog-Rocker aus dem Schwabenlande, Anyone's Daughter, die 1980 erschien. Ebenfalls in limitierter Auflage auf
„schwarzem Gold", das allerdings eingefärbt ist, kommt DROP von Soft Machine,
das 1971 bei einer Deutschland-Tour mitgeschnitten wurde. Sowohl auf Vinyl als
auch auf CD dürfte bei Erscheinen dieser
Ausgabe HASTA KARMA erhältlich sein,
das nächste Juwel des indonesischen
Prog/Fusion-Gitarrenvirtuosen Dewa Budjana. Für die nächsten Monate haben Labelmacher Tom Redecker und seine Mitstreiter außerdem Veröffentlichungen von
Streetmark (EILEEN und DRY), Elster Silberflug und Der Moderne Man sowie eine
DVD von Trio angekündigt+++
Bevor er mit Tochter Yana zur ersten gemeinsamen Deutschland-Tour aufbrach,
schloss Akustikbluesmeister Eric Bibb seinen Job als Produzent des neuen Albums
von Big Daddy Wilson ab. Vater und Tochter werden jeweils eigene Sets spielen und
dann gemeinsam auf der Bühne stehen+++
Die irische Musikerin Grainne Duffy, die
sowohl dem Rock als auch dem Blues zugeneigt ist, wird bei der anstehenden Tour
durch Deutschland im März ein Live-Album
vorstellen, das sie 2014 bei ihrer ersten
Konzertreise hier zu Lande mitgeschnitten
hatte. Zur großen Herbsttour über deutsche
Bühnen will sie dann ein neues Studiowerk
fertig haben+++
Bluegrass ganz eigener Machart spielt der
texanische Troubadour Danny Santos.
Neben der (Akustik-)Gitarre dominieren auf
seinem neuen Album HOGTIED auch Mandolinen und Banjo. Und das nicht nur bei
den drei Instrumentals, die der Kumpel von
Guy Clark dafür aufgenommen hat. Unterstützt wurde er dabei von Los Bluegrass
Vatos, den selbst ernannten „BluegrassVerrückten"+++
Ein Kindermusical, das auch für Erwachsene taugt, hat der Ruhrpott-Bluestroubadour Chris Kramer am Start: DIE KLEINE
MUNDHARMONIKA erzählt nicht nur die
Geschichte des Instruments, sondern beschert auch allgemeinen Geschichtsunterricht und bringt die Musikhistorie in ganz
eigener Form nahe. Dabei gibt es reichlich
Songs, Kramer brilliert auf der Mundhar-
Als „moody Soul mit bluesy touch” beschreibt der Däne Mike Andersen sein
neues Album HOME, das Anfang Mai erscheinen wird. In seiner Heimat ist der
Songschmied und Sänger längst eine feste
Größe, war fünfmal für den Danish Music
Award nominiert. In den letzten zehn Jahren war er sporadisch auf (nord-)deutschen
Bühnen zu erleben, will aber jetzt das ganze Nachbarland im Süden Dänemarks live
„erobern"+++
Rock + Pop
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2013 debütierte die Sängerin Lia Pale in
ihrer Heimat Österreich mit dem Album
GONE TOO FAR. Darauf vertonte sie in der
ihr eigenen Jazzmanier Texte von Franz
Schubert und Wilhelm Müller. Für ihre
neue Scheibe MY POET'S LOVE hat sich
Goldene Schallplatten, Signaturen etc. von Abba
bis Zappa. Das weltweit größte Angebot an Raritä ten
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GoodTimes 2/2015
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Music from the 60s to the 80s
Vom 3. bis 5. Juli werden German
Blues Awards & German Blues Challenge als dreitägiges Open Air auf dem
Marktplatz des holsteinischen Städtchens Eutin über die Bühne gehen. Mit
der 7. German Blues Challenge richtet
der Baltic Blues e.V. in Kooperation mit
der Europäischen Blues Union den offiziellen Qualifizierungswettbewerb zur 6.
Europäischen Blues Challenge und zur
International Blues Challenge in Memphis (beide jeweils im Frühjahr 2016) aus.
Durch ein Prevoting in diesem Frühjahr
werden Fachjournalisten, Veranstalter
und Produzenten eine Vorauswahl treffen, die durch das Prevoting ermittelten acht Acts werden online vorgestellt.
Durch ein öffentliches Online-Voting
werden dann die fünf Teilnehmer der 7.
German Blues Challenge ermittelt. Das
Online-Voting (auch für die German
Blues Awards) ist zwischen dem 1. und
5. Mai freigeschaltet unter www.voting.
blues-baltica.de. Weitere Infos unter
www.bluesfest-eutin.de+++
Gesundheitlich
schwer
angeschlagen
(Krebs) ist der Gitarrenveteran Harvey
The Snake" Mandel. Er wird deshalb
"
auch bei der Deutschland-Tournee von
Canned Heat fehlen. Ein kleiner Trost,
der ihn vielleicht aufbaut, ist womöglich
die Veröffentlichung der sechs CDs umfassenden, in limitierter Auflage erscheinenden Box THE SNAKE. Darin enthalten
sind fünf seiner frühen Solo-Alben sowie
der Mitschnitt eines Konzerts aus dem Jahr
1968. Mandel machte sich einen Namen als
zeitweiliger Mitarbeiter von John Mayall,
Charlie Musselwhite, der Rolling Stones,
Ventures und von Love+++
Vor 40 Jahren erschien das Album OUTSIDE THE LAW der deutsch-englischen
Rockformation Epitaph auf dem USLabel Billingsgate und öffnete der Combo
um Frontmann Cliff Jackson die Türen in
den USA. Epitaph tourten als erste deutsche Band in Amerika, was allerdings mit
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Ak t u e ll
News
A kt uell
einem bösen, vor allem teuren Flop endete.
Bis heute ist es das meistverkaufte Album
der Gruppe und wird nun als 40TH ANNIVERSARY COLLECTORS BOX (180g-Vinyl
plus CD mit Live-Bonus-Tracks) in einer
auf 250 Exemplare limitierten Jubiläumsausgabe neu aufgelegt+++
Inzwischen hat sich sein Gesundheitszustand stabilisiert. „Es ist wie ein Wunder,
aber die Ärzte haben uns gesagt, dass er
wieder fast völlig genesen kann und nur
minimale Schäden davontragen wird", teilte seine Ehefrau Gloria mit. Der 68-Jährige
war bei ELO für die Streicherarrangements
und Orchesterarbeit zuständig, arbeitete
mit Renaissance und verantwortete die Serie von Aufnahmen, mit denen das Royal
Philharmonic Orchestra das Schaffen aller
möglichen Rock- und Popstars unter dem
Motto „Hooked On Classics" neu interpretierte+++
Bassist Geezer Butler am 27. Januar festgenommen worden. Der 65-Jährige musste
eine Nacht im Knast verbringen, auch um
auszunüchtern. Die Polizei warf ihm Körperverletzung, Vandalismus und Ruhestörung vor+++
nen neuen Sänger präsentiert. Nach fast 30
Jahren gemeinsamen Schaffens haben sich
die beiden Gründungsmitglieder Hans Ziller (g) und Claus Lessmann (voc) getrennt,
die schon beim Vorläufer Cacumen zusammengearbeitet hatten. „Jede Ehe kennt
Krisen. Bonfire sahen sich über die Jahre
hinweg mit einigen Hindernissen konfrontiert, haben diese aber immer gemeistert.
Ich bin Claus Lessmann sehr dankbar für
viele gute Jahre. Zuletzt hatten wir uns
aber einfach nichts mehr zu sagen", sagte
Ziller zum Split. Als neue Stimme verpflichtete er den früheren Accept-Frontmann
Reece, der schon bei Zillers Soloprojekt EZ
Livin’ dabei war. GLORIOUS entstand in
Mailand und enthält zwölf neue Songs sowie Neuaufnahmen von "Sweet Obsession"
und "American Night"+++
Den Auftakt einer Van-Halen-Kampagne
in diesem Frühjahr macht die Veröffentlichung des ersten Live-Albums der Gruppe
mit Originalsänger David Lee Roth überhaupt. TOKYO DOME IN CONCERT ist der
ab 27. März erhältliche Konzertmitschnitt
betitelt, der am 21.6.2013 in Japan festgehalten wurde. Danach folgen die ersten
sechs Van-Halen-Alben in Neuauflagen,
die direkt von den originalen Mastertapes
remastert wurden+++
„PopStop – das Musikradio" – immer donnerstags vor Erscheinen unseres Heftes
gibt
gib es eine GoodTimesSondersendung
(19
S
bis 20 Uhr), in der die
neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung
wird dann mehrfach
wie
wiederholt).
„PopStop" sendet Musiktitel mit Format – ohne formatierte
Musikzusammenstellung+++
Personalwechsel bei der Mick Ralphs
Blues Band: Adam Barron heißt der neue
Sänger, der Son Maxwell in der Gruppe des
einstigen Bad-Company-Gitarristen ersetzt
hat+++
Ein Live-Doppelalbum wird Gitarrist/Sänger Dave Kelly (Blues Band) im Frühjahr
veröffentlichen. Er hat sein Archiv inspiziert und Konzertschnitte aus den letzten
20 Jahren in diversen Konstellationen zusammengetragen, in denen er in dieser Zeit
aktiv war+++
Mit einem akuten Nierenversagen musste
Louis Clark (ELO, ELO Part II) vor kurzem ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Chris Slade ist offiziell zum neuen Schlagzeuger bei AC/DC bestellt worden. Er ersetzt Phil Rudd, der in seiner Wahlheimat
Neuseeland wegen Morddrohungen und
Drogenbesitzes angeklagt ist. Slade hatte
bereits zwischen 1989 und 1994 bei den
Aussie-Rockern getrommelt, ebenso bei
Manfred Mann’s Earth Band, The Firm,
Asia und für Tom Jones+++
Mit The Impacts gehörte der singende Gitarrist Merrell Fankhauser in den frühen
60er Jahren zu den Protagonisten der Surf
Music und schuf mit ihnen den Klassiker
"Wipe Out". Seit den 90er Jahren moderiert er Musiksendungen bei diversen USTV-Sendern und arbeitete mit Kollegen
wie John Lennon, Willie Nelson, den Beach
Boys, Jan & Dean oder Captain Beefheart,
betrieb zudem mit John Cipollina und Ed
Cassidy von Spirit die Fankhauser Cassidy
Band. Jetzt hat er mit „Calling From A Star"
seine Autobiografie herausgebracht+++
Wolf Maahn, der in den letzten Monaten
mehrere seiner alten Scheiben wiederveröffentlicht hat, feilt derzeit in seinem Studio
an Songs für ein neues Album. Das soll fertig sein, wenn er – neben seinen seit Jahren laufenden Solo-Konzertaktivitäten – im
Herbst mit Band auf Tour gehen wird+++
Nach einer Kneipenschlägerei im kalifornischen Death Valley ist Black-Sabbath-
GoodTimes 2/2015
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Was lange währt, wird endlich gut: Mittels
einer lange überfälligen 9-CD-Box wird das
Wirken von Spooky Tooth gewürdigt.
Enthalten sind alle auf Island erschienenen
Alben der Band mit Mike Harrison, Gary
Wright, Luther Grosvenor, Greg Ridley und
Mike Kellie, dazu Aufnahmen der Vorläufercombo Art ("Supernatural Fairy Tales”),
zahlreiche Raritäten, BBC-Aufnahmen
und Unveröffentlichtes. Ebenfalls ein am
7.4.1972 in Deutschland (Weser-Ems-Halle,
Oldenburg) mitgeschnittenes Konzert+++
Jim Peterik (Survivor) schreibt nicht
nur starke Songs, sondern besitzt auch
ein feines Näschen für talentierte Nachwuchskünstler. Jetzt hat er mit Marc
Scherer einen beeindruckenden Sänger
aufgetan und auch g
gleich ein Album aufgenommen:
Es heißt RISK
EVERYTHING
und erscheint
im April bei
Frontiers.
„Marc besitzt
eine der besten Stimmen
die ich je gehört
rt habe – und ich habe mit
den Besten gearbeitet", schwärmte Peterik von seiner Entdeckung. Live sind beide zu erleben, wenn Scherer als Gast von
Peteriks Band Pride Of Lions als Headliner
beim Frontiers Rock Festival II. am 12.
April in Mailand auftritt+++
In neuer Personalkonstellation und mit
einem neuen Album melden sich die Ingolstädter Rockveteranen Bonfire zurück:
GLORIOUS heißt das neue Studiowerk, das
am 8. Mai erscheint und mit David Reece ei-
Music from the 60s to the 80s
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Gitarrist Siggi Schwarz hat mit seiner
Band und US-Sänger Andre Carswell und
den Ulmer Philharmonikern Welthits der
Rockgeschichte wie "Stairway To Heaven”, "Hotel California”, "Imagine”, "Wish
You Were Here”, "Knockin' On Heaven's
Door”, "White Room”, "All Along The
Watchtower”, "While My Guitar Gently
Weeps” und "House Of The Rising Sun”
eingespielt – „interpretiert auf neue Art
und Weise, mit dem Spirit und Feeling der
guten alten Zeit", wie es Schwarz selbst beschrieb. Seine MILESTONES OF ROCK (VÖ:
29.5.) wird er als „Symphony Rock” mit
den 80-köpfigen Stuttgart Philharmonics
und Special Guest Bobby Kimball (Toto)
sowie Geoff Whitehorn (g) Ende Juli bei
den Heidenheimer Opernfestspielen auch
konzertant anstimmen. Außerdem hat ihn
die Spencer Davis Group für zwei Shows als
Gitarristen gebucht+++
Die Blues Band arbeitet an neuen Songs.
„Es ist nicht auszuschließen, dass es Ende
2015 ein Studio-Album geben wird", sagten Paul Jones und Dave Kelly GoodTimes.
Daneben bastelt Bassist Gary Fletcher im
stillen Kämmerlein an einer Soloveröffentlichung+++
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A k t u e ll
Verlosung
Rund 20 Alben hat der in Südafrika lebende US-Singer/Songwriter Shawn Phillips
veröffentlicht und sich dabei – und mit der
Zusammenarbeit mit Eric Clapton, Steve
Winwood, Bernie Taupin oder Donovan
– den Status eines ewigen Geheimtipps
erarbeitet. „Derzeit bin ich im Kompositionsmodus und habe fast eine komplette
neue CD zusammen", sagte der 72-Jährige
GoodTimes. Ob das Werk bis Mai, wenn er
wieder auf Tour gehen wird, fertig ist, könne er allerdings noch nicht sagen+++
Neun Jahre nach seinem letzten Werk
ORLEANS TO LONDON bringt der in
matete Gitarrist Jimmy
Las Vegas beheimatete
McIntosh sein
neues
Album
JIMMY
MCINTOSH AND ... heraus. Das „und"
bezieht sich vor
allem auf Rolling-Stones-Gitarrist
rist Ronnie Wood,
Wood John
Scofield und Mike Stern, die als Gäste mit
dem Protagonisten wahre Gitarrenfeuerwerke zünden. „Es ist eine Mischung
aus Funk, Rock, Jazz und Blues, die ich
mit meinen Heroen eingespielt habe",
verspricht McIntosh. Die Rhythmusbasis
lieferten Toss Panos (dr, Robben Ford,
Mike Landau), die Bassisten Dan Lutz,
John Humphrey und Keith Hubacher sowie New-Orleans-Keyboardlegende Ivan
Neville. McIntosh verdingte sich bislang
bei Billy Preston, Little Anthony & The
Imperials, David Foster, Donna Summer,
Kenny Logins und Gloria Gaynor+++
Gerade mal ein Jahr hat das Gastspiel von
Linton Osborne als Sänger und Nachfolger
von Dan McCafferty bei den schottischen
Hard Rockern Nazareth gedauert. „Die
Zusammenarbeit hat leider nicht so gut
funktioniert, wie wir es uns alle erhofft
News
GoodTimes verlost unter allen Teilnehmern!
3x Doppel-CD+DVD
Smokie
Gewinnfrage Smokie:
Wieviele neue
Songs befinden sich
auf der CD?
(Stichwort: Smokie)
3x Doppel-CD
Smokie
3x Fan-Set
3x T-Shirt
Bob Dylan
(Stichwort:
Gewinnfrage Boney M.:
Welches Jubiläum
feiern Boney M. in
diesem Jahr?
A: 30 B: 40 Jahre?
Boney M.
(Stichwort: Boney M.)
Bob Dylan)
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THE
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11./12. April Utrecht
(Stichwort: Mega Record)
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Einsendeschluss ist der 22.05.2015! (Mega Record: 31.3.2015)
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te Staffel wurde die komplette Besetzung
ausgetauscht, lediglich Xavier Naidoo blieb
an Bord. Neu mit an Bord sind Tobias Künzel & Sebastian Krumbiegel von den Prinzen, Yvonne Catterfeld, Christina Stürmer,
Hartmut Engler (Pur), Andreas Bourani und
Daniel Wirtz (Ex-Sub7even). Starttermin ist
der 19. Mai, wie bei der ersten Staffel sollen die gecoverten Songs später vermarktet
werden+++
hatten", hieß es zur Begründung in einer
offiziellen Mitteilung der Band. Inzwischen
hat das letzte verbliebene Gründungsmitglied Pete Agnew (b) den Namen des neuen Frontmanns verkündet. Der Waliser Carl
Sentance sang bei der NWOBHM-Band
Persian Risk, bei Tokio Blade, der Geezer
Butler Band, Krokus und veröffentlichte
solo. „Wir hatten ihn schon länger beobachtet, luden ihn ins Studio ein – und er
hatte uns schon nach einem halben Song
aus den Socken gehauen", berichtete
Agnew auf der Nazareth-Homepage. Allerdings kann die Band erst im April loslegen,
da Sentance bis dahin seine Verpflichtungen bei der „Classic Rock Show” und Don
Airey & Friends abarbeiten muss. Die Band
nutzte die Zeit, um eine Doku über ihre
Historie abzudrehen, inklusive eines Interviews mit McCafferty. Die DVD soll im Juni
veröffentlicht werden+++
Steve Vai, Gitarrenvirtuose, Songwriter, Produzent und selbst Labelbesitzer
(Favourite Nations),
o s), hat
at bei
be Sony
So y Music
us c
einen Vertrag
über mehrere
Alben
unterzeichnet. Seine
erste
„Lieferung"
wird
STILLNESS IN
MOTION – VAI
LIVE IN L.A. sein,
n das am 3.4.
3 4 als DoppelDoppel
CD und Doppel-DVD erscheint. Mitgeschnitten wurde am 12.10. im Club Nokia
in L.A. Die Doppel-DVD bietet auf einer
„Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" heißt die Musikshow beim TV-Sender
Vox, bei der sich eine Crew aus sieben Teilnehmern gegenseitig covert. Für die zwei-
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GoodTimes 2/2015
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Music from the 60s to the 80s
A kt uell
Bonus-Disc das dreistündige Tourtagebuch „The Space Between the Notes (Tour
Mischief)”+++
YOU CAN’T USE MY NAME: CURTIS
KNIGHT & THE SQUIRES (FEATURING JIMI
HENDRIX) THE RSVP/PPX SESSIONS lautet
der etwas sperrige Titel einer CD mit 14 Aufnahmen von Jimi Hendrix aus den Jahren
1965–1967. Mitte der 60er Jahre hatte Hendrix die Isley Brothers, Don Covay und Little
Richard begleitet sowie bei der New Yorker
Combo Curtis Knight & The Squires gespielt,
ehe er seine atemberaubende Solokarriere
startete. Dubiose Labelpolitik hatte im letzten Vierteljahrhundert dazu geführt, dass
diverse Aufnahmen mit Knight immer wieder mehr oder weniger
g legal
g auf den weltweiten Plattenmarkt fluteten.
Die Folge war
ein
Rechtsstreit über den
Verkauf dieser
Aufnahmen in
den USA und
Großbritannien,
erst 2003 konntee die Familie des Gitarristen
den Prozess gegen Produzent Ed Chalpin
und seine Firma PPX für sich entscheiden:
Die Rechte an sämtlichen damaligen Aufnahmen liegen nun bei Experience Hendrix.
Ende März erscheinen die RSVP/PPX Sessions auf CD 150g-Vinyl-LP+++
Nach dem Ende von Free und Mott The
Hoople gründeten Paul Rodgers, Mick
Ralphs, Boz Burrell (†) und Simon Kirke
Bad Company und schufen Rockhymnen
wie "Can‘t Get Enough", "Rock Steady",
"Ready For Love" oder "Feel Like Makin'
Love”. Die britischen Rocker aus Westmins
ter, London, haben nun die originalen
Multitrackbänder ihrer ersten beiden Alben BAD COMPANY (1974) und STRAIGHT
SHOOTER (1975) aus dem Archiv geholt
und dabei unveröffentlichte Tracks und
alternative Studiomixe entdeckt. Die sind
nun dank der Deluxe Editionen der neu
aufgelegten Alben zu hören, die als Doppel-CD, Doppel-LP und Download ab 3.4.
erhältlich sein werden+++
Zwei Studio-Alben haben Hans Theessink, niederländischer Blueser mit Wohnsitz
in Wien, und Sangesgröße Terry Evans
Ne ws
Ak t u e ll
News
(Ry Cooder, B.B. King) bislang zusammen
gemacht. Nach VISIONS (2008) und DELTA TIME (2012) haben sie nun mit TRUE &
BLUE rechtzeitig zur anstehenden Tour ihr
erstes gemeinsames Live-Album am Start,
das sie am 22. November 2012 im Wiener
Metropol mitgeschnitten haben+++
Kumpel Kevin Costner zusammenarbeitete,
auch in dessen Band Modern West mitmischt+++
Crowdfunding ist das neue Zauberwort,
dessen sich längst auch etablierte Acts
bedienen, um Plattenaufnahmen mit Hilfe von gebefreudigen Fans realisieren zu
können. Mit Pledge Music hat nun eine
der wichtigsten Direct-To-Fan-Plattformen
(und Firmen) jetzt in London fünfjähriges
Bestehen gefeiert. Laut ihren Geschäftsführern Benji Rogers und Malcolm Dunbar
ist es gelungen, 90 Prozent der angestoßenen Projektkampagnen umzusetzen. Zu
den Nutzern gehörten Acts wie Ben Folds
Five, Heather Nova, Rufus Wrainwright und
Apocalyptica, aber auch (noch) unbekannte
Bands+++
2014 jährte sich zum 40. Mal die Veröffentlichung des selbst betitelten Debütalbums der US-Band Kansas. Anlässlich
dieses Jubiläums kam die Band erstmals
seit über 30 Jahren wieder in Originalbesetzung zusammen, besuchte in ihrer
Heimstadt Topeka, Kansas, wichtige Orte
der Vergangenheit und ließ ihre Karrierehöhepunkte noch
och einmal Revue passiepassie
ren. Eine neue
D V D / B l u - ra y
dokumentiert
dies und bietet
interessante
Einblicke in die
Gruppenhistorie und auch
Backstagestorys mit illustren
n Protagonisten wie John
Lennon oder Steven Tyler (Aerosmith). All
dies ist Bestandteil des CD & DVD/Bluray-Sets MIRACLES OUT OF NOWHERE,
bei dem Charley Randazzo Regie führte,
Queen-Gitarrist Brian May, Produzent
Brendan O’Brien ebenso zu Wort kommen
wie Countrystar Garth Brooks. Dazu gibt
es reichlich Konzertausschnitte+++
NO PIER PRESSURE wird das neue, im
April erscheinende Solo-Album von Brian
Wilson heißen, das er mit Hilfe von Al
Jardine und Blondie Chaplin aufgenommen hat und auch mit einer Sommertour
live präsentieren will. Noch im März gibt
es in den USA zudem das Biopic „Love &
Mercy", dessen Premiere für das „SXSW
Film Festival" in Texas am 15. März angekündigt war. Zudem ist für den 30.3.
ein „Brian-Fest" zu Ehren Wilsons in L.A.
angesetzt. Bei der Benefizshow werden
im Fonda Theatre Jardine, Ann Wilson
(Heart), Norah Jones, Boz Scaggs und die
reformierten Wilson Phillips auftreten+++
Seit dem Frühjahr 2008 erfreut sich die CDReihe „Original Album Classics" ungebrochener Beliebtheit, bietet sie doch für wenig Geld die Möglichkeit, sich Originalalben
einstiger Lieblinge zuzulegen, Lücken in
der Plattensammlung zu füllen oder einst
verpasste Acts wiederzuentdecken. Die
nächste Staffel aus dem Hause Sony Music bedient vor allem Fans des 80er-JahreRock, sind doch Europe, Quiet Riot und
die Pretty Maids jeweils mit 5er-Boxen
vertreten. Etwas für Popliebhaber dürfte
hingegen das 3er-Set von Wham sein,
während Gunter Gabriel (mit fünf Alben)
diesmal den „Exoten" gibt+++
Ihr 50-jähriges Jubiläum feiern Grateful
Dead mit einer BEST OF-Doppel-CD, die
ihre wichtigsten Studiokreationen enthalten wird. Höhepunkte der Feieraktivitäten
werden drei Konzerte der noch lebenden
Originalmitglieder Bob Weir (g, voc), Phil
Lesh (b, voc), Mickey Hart (dr, voc) und
Bill Kreutzman (dr) unter dem Motto „Fare
Thee Well: Celebrating 50 Years Of Grateful Dead" zwischen dem 3. und 5. Juli in
Chicago sein. Außerdem steht eine Filmdoku (Executive Producer: Martin Scorsese)
über die auch in Deutschland sehr beliebte
Kultband ins Haus+++
Das Kapitel Pink Floyd ist mit THE
ENDLESS RIVER endgültig abgehakt, und
so kann sich Gitarrist David Gilmour
wieder ganz auf seine Solokarriere konzentrieren. Die will er mit seinem vierten
Studio-Album anschieben, dessen Titel bei
Redaktionsschluss noch nicht feststand.
Klar ist aber, dass die damit verbundene
Tour am 12. September im kroatischen
Pula starten wird. Für Deutschland ist ein
Gastspiel in Oberhausen (19.9.) gebucht.
Gilmour letztes Solowerk ON AN ISLAND
war 2006 erschienen, seitdem war der Gitarrist/Sänger/Songschmied auch nicht
mehr solo auf Tour gewesen+++
Das zweite „F" am Ende seines Namens
hatte ihm einst ein Journalist verpasst,
und so ist Andreas Ohlendorf heute unter
dem Künstlernamen Ole Ohlendorff bekannt, nutzt die Kunst als Sprachrohr und
ist in renommierten Galerien und Museen
vertreten. Auf ein Vierteljahrhundert als
freischaffender Künstler kann der Musikliebhaber und einstige Ordnungshüter (in
der legendären Hamburger Davidwache)
2015 zurückblicken. Berühmtheit erlangte
der Maler vor allem mit seiner Serie „Dead
Rock Heads" mit John Lennon, Johnny
Cash, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Frank
Zappa, Marc Bolan – bei Werk Nummer
124 in Öl ist er mittlerweile angelangt.
Sein Jubiläum feiert Ohlendorff mit einer
Ausstellung unter dem Motto „60 Years
Of Rock'n'Roll – Dead Rock Heads Goes
Gotha” im dortigen Kunst-Forum, vom
10. April bis 18. September+++
A kt uell
Alice Cooper, Aerosmith-Gitarrist Joe Perry und der auch als Musiker schon mehrfach in Erscheinung getretene Schauspieler
Johnny Depp haben mit den Hollywood
Vampires eine gemeinsame neue Band
am Start. Für das angepeilte Debütalbum
hat Paul McCartney bei einem Besuch in
Los Angeles einige Gesangsspuren beigesteuert, und zwar bei dem neu aufgenommenen Badfinger-Hit "Come And Get
It". Benannt hat sich die neue Supergroup
nach der Partygang, die in den 70er Jahren L.A. unsicher machte. Damals mit dabei
waren auch Alice Cooper, John Lennon,
Ringo Starr, Keith Moon und Harry Nilsson.
Der Titel des von Bob Ezrin produzierten
Albums steht noch nicht fest, ist aber laut
Perry „all den Freunden gewidmet, die wir
durch Drogen und Alkohol verloren haben".
Weshalb auch durchweg Cover-Versionen
von Songs dieser Freunde zu hören sein
werden. Die Hollywood Vampires wollen
auch live spielen und werden im September
bei „Rock In Rio" zu erleben sein+++
Sein 50-jähriges Jubiläum feiert 2015
„Help!” der Beatles und des Regisseurs
Richard Lester. Aus diesem Anlass sind
die Experten des derlei Restaurationen
spezialisierten Unternehmens Archivum
Publishing tief in die Archive der Londoner Foto-Agentur Rex Features eingetaucht
und dabei auf einen wahren Schatz rarer
und bislang unveröffentlichter Aufnahmen gestoßen, auf denen die Dreharbeiten
der Fab Four an ihrem zweiten Film 1965
dokumentiert sind. Mit Hilfe der Spendenplattform Pledge Music werden Mittel zusammengetragen, um den Fotoband „Eight
Arms To Hold You" zu realisieren+++
Am 28. Februar haben Colosseum im
Londoner Shepherd's Bush Empire ihr
nach eigenen Angaben „definitiv letztes" Konzert gespielt: Keyboarder Dave
Greenslade, Gitarrist Clem Clempson,
Bassist Mark Clarke und Sänger Chris
Farlowe kündigten dabei an, in der einen oder anderen Form, solo oder mit
anderen Bands auch live weiterzumachen. Bandleader/Drummer Jon Hiseman
ist vorerst damit beschäftigt, die letzten
Arbeiten am neuen Paraphernalia-Album
abzuschließen, das den Titel THE LAST
FANDANGO tragen wird. Außerdem will
er sich um Gattin Barbara Thompson
(sax) kümmern, die bekanntlich an Parkinson leidet, und sich seinem umfangreichen und noch auszuwertenden Archiv
widmen+++
In letzter Zeit war es ein wenig ruhiger geworden um den Troubadour aus Tucson,
doch jetzt meldet sich John Coinman
mit dem neuen Album ALREADY ARE ...
und Konzerten auch in Deutschland zurück. Also der Mann, der 2005 mit SONGS
FROM THE MODERN WEST hatte aufhorchen lassen und danach viel mit seinem
GoodTimes 2/2015
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Music from the 60s to the 80s
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Seite
7
Patti Smith
and her band
perform Horses
Verstorben
Günter Berndt (*12.12.1942) war als
Cisco 40 Jahre lang (bis 2013) mit Truck
Stop unterwegs, mit denen er die deutsche
Country-Spielart popularisierte, die Erkennungsmelodie der ARD-Serie „Großstadtrevier", vor allem aber „Der wilde wilde Westen" und „Take it easy, altes Haus" schuf.
Berndt starb an Silvester 2014.
Jeff Golub (*15.4.1955) war als Gitarrist in
Jazz, Rock, R&B und Blues gleichermaßen
sattelfest, veröffentlichte über ein Dutzend
eigener Alben, begleitete Tina Turner, John
Waite, Dave Koz, Rod Stewart, Ashford &
Simpson, Billy Squier, Brian Auger und Joe
Lynn Turner. Er litt an einer degenerativen
Erkrankung des Gehirns und nahm sich am
1.1. das Leben.
Lance Diamond (alias Love Doctor) sang
für die Goo Goo Dolls und als Sessionmusiker, führte die 24 Karat Diamond Band.
Einen Auftritt am Silvesterabend hatte er
wegen Herzproblemen kurzfristig abgesagt.
Die beendeten am 4.1. sein Leben und damit eine über 40 Jahre lange Karriere.
Pino Daniele (*19.3.1945) war seit Beginn seiner Karriere in den 1970er Jahren
mit einem Mix aus Jazz, Blues und Rock
nicht nur in seiner Heimat Italien erfolgreich. Er hatte bis zu seinem Tod am 5.1.
(Herzinfarkt) auch mit Eric Clapton, Pat
Metheny, Chick Corea, Wayne Shorter, Al Di
Meola und Richie Havens gearbeitet.
Curtis Lee (*28.10.1939) sang Pop, sollte während Elvis Presleys Zeit bei der Army
als neues Teenie-Idol aufgebaut werden,
Phil Spector produzierte seine Hits "Pretty
Little Angel Eyes” (US #7) und "Under The
Moon Of Love” (#46). Angesichts ausbleibender weiterer Erfolge wechselte er in die
Baubranche und erlag am 8.1. einem Krebsleiden.
Andrae Crouch (*1.7.1942) war Gospelpionier, schlug Brücken zum Pop. In seiner
ersten Gruppe The Church Of God In Christ
Singers sang auch Billy Preston. Es folgten The Disciples und The Andrae Crouch
Singers, ehe er 1979 eine Solokarriere
startete; seine Vokalkünste nutzten Elton
John, Michael Jackson, Stevie Wonder und
Madonna; er trug als Komponist zu den
Soundtracks von „The Lion King" und „The
Color Purple” bei. Ein Herzinfarkt kostete
den siebenfachen Grammy-Gewinner am
8.1. das Leben.
Willie Popsy" Dixon (*26.7.1942)
"
wurde als singender Schlagzeuger der Holmes Brothers bekannt, arbeitete mit Joan
Osborne, Willie Nelson, Peter Gabriel und
Van Morrison. Blasenkrebs stand am 9.1. in
seinem Totenschein.
Tim Drummond (*20.4.1940) spielte Bass
für B.B. King, Bob Dylan (mit ihm schrieb
er "Saved"), CSN&Y, Neil Young (HARVEST),
Eric Clapton, Joe Cocker, Ry Cooder, J.J.
Cale, Albert Collins, James Brown und Miles
Davis. Am 10.1. verlor er den Kampf gegen
den Krebs.
Clifford Adams (*8.10.1952) war als
Posaunist Mitglied von Kool & The Gang,
spielte R&B, Funk, Disco und Jazz mit den
Stylistics, Patti Labelle, The Bluebells und
Duke Ellington, bis ihn ein Leberkrebsleiden
am 12.1. für immer verstummen ließ.
Kim Fowley (*21.7.1939) arbeitete zunächst als Sänger, wurde dann erfolgreich als
Songlieferant und Produzent (Paul Revere, Gene
Vincent, Helen Reddy,
Kiss, Warren Zevon, Cat
Stevens, Alice Cooper,
Byrds, Leon Russell, Kris
Kristofferson). Für die meisten SchlagzeiSchlagzei
len sorgte er allerdings, als er die Runaways
schuf und managte. Sein Wissen gab er im
Satellitenradiosender Sirius XM als regelmäßiger Gast in Little Steven van Zandts Sendung „Underground Garage" weiter. Blasenkrebs raffte ihn am 15.1. dahin.
die Clovers und Eagles gehörten. Entschlief
am 20.1.1 friedlich.
nach einer Darmoperation ließen sie am 1.2.
für immer verstummen.
Silvia Glauder (*10.12.1956) war eine
Wiener Sängerin, die mit Johann Hölzel alias
Falco bei Drahdiwaberl, danach Laufmasche,
Supervamp und Sextiger aktiv war. Sie verstarb am 22.1.
Joe B. Mauldin (*8.7.1940) stammte aus
Lubbock – wie Buddy Holly, den er als Bassist
der Crickets begleitete, war Mitglied der Four
Teens. Nach dem Wehrdienst arbeitete er ab
Mitte der Sixties als Toningenieur und wurde
in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen. Am 7.2. erlag er einem Krebsleiden.
Demis Roussos (*15.6.1946) kam in
Ägypten zur Welt, sang und spielte Bass,
zunächst bei The Idols
und We Five; 1968
gründete er mit Vangelis
Aphrodite's Child ("Rain
And Tears") und erntete
international in ProgRockkreisen viel Anerkennung.
nung In den 70er
Jahren war er nicht nur in Deutschland mit
Schlagern ("Goodbye My Love Goodbye",
"My Friend The Wind") erfolgreich und
nahm in sieben Sprachen auf. Er arbeitete
1989 mit Drafi Deutscher (”Young Love”)
und versuchte sich danach an einem Mix
aus Folklore und elektronischer Musik. 2009
ging er mit Blues und Soul und dem Album
DEMIS ein wenig erfolgreiches Comeback
an. Am 25.1. verstummte er für immer.
Jochen Hülder (*18.10.1957) managte
seit 1982 die Toten Hosen, gründete mit
ihnen und für sie das Label JKP (Jochens
Kleine Plattenfirma). Magenkrebs verhinderte am 15.1., dass der Reggae-Liebhaber älter
als 57 Jahre wurde.
Paul Serrano (*1.1.1932) arbeitete als Cheftoningenieur bei Delmark Records und spielte so gut Trompete, dass sich auch Aretha
Franklin, Michael Jackson und Mick Jagger
seine Dienste sicherten. Er starb am 15.1.
Neil Levang (*3.1.1932) bearbeitete Gitarre, Mandoline, Banjo und Geige für Elvis
Presley, Neil Diamond, Frank Zappa, The
Riders Of The Purple Sage, Jimmy Wakely,
Bobbi Gentry, Glen Campbell, David Clayton
Thomas und Bobby Darin. Er starb am 26.1.
Michael Commander" Gehrke arbei"
tete 30 Jahre lang als Tourmanager für die
Scorpions, ehe er am 16.1. im Alter von nur
58 Jahren für immer ging.
Stephen R. Johnson (*12.7.1952) führte Regie bei innovativen Videos von Peter
Gabriel ("Sledgehammer”), Talking Heads,
Dire Straits und Oingo Boingo sowie bei TVShows im UK. Herzprobleme kosteten ihn
am 26.1. das Leben.
Christopher CJ" Buscaglia spielte Gi"
tarre bei Green Jelly und betreute als Toningenieur die Goo Goo Dolls sowie Love &
Rockets, veröffentlichte mehrere Solo-Alben.
Der Asthmatiker erlitt an Weihnachten 2014
einen Herzstillstand, lag im Koma, am 16.1.
ließ seine Familie entsprechend seinen Vorgaben die lebenserhaltenden Maschinen abschalten – er wurde nur 51.
Rod McKuen (*29.2.1933) arbeitete als
Autor und Singer/Songwriter, aus seinem
Fundus bedienten sich Barbra Streisand,
Dusty Springfield, Petula Clark, Waylon
Jennings, das Kingston Trio, Johnny Cash,
Frank Sinatra, Perry Como und Johnny Mathis. Von ihm stammte der englische Text für
Terry Jacks' "Seasons In The Sun”. Er starb
am 29.1. in einem Rehazentrum.
Peter Schleicher (*11.5.1945) gründete als
singender Keyboarder 1967 mit Ludwig Hirsch
The Clan, spielte drei Jahre bei Wolfgang Ambros, coverte solo einige Songs der Rolling
Stones im Wiener Dialekt, war zuletzt viel in
den USA und arbeitete dort an Musicals. Er
starb am 17.1. in seiner Heimatstadt Wien.
Danny McCulloch (*18.7.1945) war als
Bassist bei/für Screaming Lord Sutch, The
Carl Douglas Set, Eric Burdon & The Animals, Muddy Waters und Jerry Lee Lewis tätig, verabschiedete sich am 29.1. für immer.
Dallas Taylor (*7.4.1948) trommelte bei
Crosby, Stills, Nash & Young in Woodstock,
für Manassas, Paul Butterfield und Van
Morrison, arbeitete später in der Drogenintervention, unterzog sich 1990 einer Lebertransplantation und starb am 18.1.
John Bilezikjian (*1.2.1941) spielte Gitarre, Oud, Zither, Harfe und Schlagzeug in
Diensten von Leonard Cohen, Little Richard,
Robert Palmer, Luis Miguel und Placido Domingo, war auf den Soundtracks zu „Schindlers Liste" und „French Connection" zu hören und erlag am 19.1. einem Nierenleiden.
Don Covay (*24.3.1938) war zwar auch
Mitglied der Cherry Keys und Rainbows (mit
Marvin Gaye und Billy Stewart), arbeitete
mit Little Richard und Jimi Hendrix. Erfolgreicher war er als Lieferant von Songs wie
"Sookie Sookie" (Steppenwolf), "Chain Of
Fools" (Aretha Franklin) oder "I'm Gonna
Cry” (Wilson Pickett). Weitere Kunden waren Gladys Knight, Chubby Checker, Bobby
Womack, Solomon Burke sowie die Rolling
Stones und Small Faces. Nachschub bleibt
seit dem 31.1. auf ewig aus.
Rose Marie McCoy (*19.2.1922) sang
Jazz und R&B, war aber vor allen eine versierte Songschreiberin, zu deren Kunden Elvis Presley, Faye Adams, Aretha Franklin, Ike
& Tina Turner, Nat King Cole, Little Esther,
Anita Darian (*26.4.1926 als Anita Esgandarian) sang mit den Tokens (”The Lion
Sleeps Tonight”), Burt Bacharach, Dinah
Washington, Patti Page, fand aber selten
in den Credits Würdigung. Komplikationen
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GoodTimes 2/2015
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Music from the 60s to the 80s
Steve Strange (*28.5.1959 als Steven
John Harrington) sang bei der Punkcombo
The Moors Murderers (mit Chrissie Hynde
und Topper Headon) und The Photons,
ehe er mit Visage ("Fadee To Grey”)
Grey ) zu eiei
nem Aushängeschilder
der
New-RomanticBewegung wurde, in
David Bowies "Ashes To
Ashes"-Video zu sehen
war. Er galt als Paradiesvogel, arbeitete als DJ, popularisierte die
Trance-Bewegung und reformierte Visage.
Herzinfarkt stand am 12.2. im Totenschein.
Sam Andrew (*18.12.1941) spielte Gitarre, Saxofon und Klarinette, gründete Big
Brother & The Holding Company und die
Kozmic Blues Band, bei denen jeweils Janis
Joplin sang. Mit Big Brother war er bis zuletzt aktiv, spielte auch oft in Deutschland,
und er malte – bis zum 12.2., als er während
einer Herzoperation starb.
Lesley Gore (*2.5.1946) war als Singer/
Songwriterin auch eine Protofeministin,
wurde 1963 als 16-Jährige von Quincy
Jones entdeckt, der sie anfangs auch bis
auf #1 mit der Debütsingle "It's My Party"
produzierte. Zahlreiche weitere Hits folgten,
als eine der ersten Frauen im Musikbusiness
outete sie sich als lesbisch. Sie arbeitete an
einem Musical, als sie am 16.2. vom Tod
überrascht wurde.
Melvan Whittington war als Gitarrist der
Psych Rocker Love auf deren Album REEL
TO REAL zu hören, war bei diversen Reunions dabei und spielte auch mit Ike & Tina
Turner. Er starb am 16.2.
Mats Olausson (*1961) arbeitete als Keyboarder mit Prog-Metalbands wie Ark, Iron
Mask und Kamelot sowie mit den Gitarristen Yngwie Malmsteen und John Norum.
Der Schwede wurde am 18.2. tot in seinem
Hotelzimmer in Thailand aufgefunden.
Marlene Barrow-Tate (*1941) sang
beim Trio The Andantes, die als Backingchor Motown-Größen wie die Supremes,
Temptations, Martha & The Vandellas, Marvin Gaye, Stevie Wonder oder Jimmy Ruffin
begleiteten. Sie starb an 23.2.
Chris Rainbow (*18.11.1946 als Christopher James Harley) sang solo, aber auch für
Camel und das Alan Parsons Project. Er verstummte am 25.2.
Leonard Nimoy (*26.3.1931) spielte nicht
nur den Vulkanier Mr. Spock im „Raumschiff Enterprise"/„Star Trek", sondern arbeitete auch als Fotograf, Poet und Sänger.
Er litt an einer chronischen Lungenkrankheit, die am 27.2. seinen Tod verursachte.