I NH A LT Ausgabe 135 · April/Mai 2015 10 Scorpions Deutschlands Giganten 16 Verlosung GoodTimes-Aufkleber-Aktion Die Gewinner 17 Edgar Froese (†) Ende der Klangreise 18 Rolling Stones Alles muss raus: Exporte 20 Paul Vincent Liebe ohne Ende – auf 4 CDs Scorpions, S. 10 21 Nena " Rolling Stones, S. 18 Bob Marley, S. 22 Ich rege mich nur noch selten auf" 22 Bob Marley Clapton, Fußball, Tegernsee Mein ersts Mal 24 Dozy (†) Goodbye, Mr. Liebenswert! ( Folge 4) 24 Mother's Finest Funk mit Hinternschütteln 25 Mavericks Smokie, S. 26 Frisch gemischt: Rock(abilly), Country, Latin Plattenstart, S. 78 Dream Syndicate, S. 82 26 Smokie 40 Jahre – Hits & Historie RUBRIKEN 28 Gang Of Four 4 30 57 60 62 Wieder da – mit Herbert im Kopf 66 John Watts – Fischer-Z " Ich will voll und ganz ich sein" 68 Paul Butterfield Blues-Porträt No. 47 69 Judith Owen Aktuell – Neues aus der Szene CD/Vinyl-Vorstellungen DVD/Blu-ray-Vorstellungen Buch-Vorstellungen GoodTimes-Shop 64 65 73 98 106 Kleinanzeigen Abo-Bestellschein Charts Konzertkalender Impressum "In The Summertime" – mal fast jazzig 70 Kolumne Christian Simon Neuland Suite (Teil 2) – Klavier im Kieswerk Editorial 71 Virus / James Brown "King Heroin" – einem Song auf der Spur Es ist kein Geheimnis, dass der Musikmarkt sich in einem endlosen Umbruch befindet. Die Zahl verkaufter „physischer" Tonträger sinkt, ebenso verringern sich die Möglichkeiten, CDs & Co. in Läden mit kompetentem Personal zu erwerben. Viele Künstler haben der Industrie (auch darum) den Rücken gekehrt – sie veröffentlichen auf eigene Rechnung, vertreiben ihre Platten über Digitalshops und ihre Homepages. Die besten Verkaufszahlen erzielen sie aber immer dann, wenn sie ihre Produkte bei LiveAuftritten anbieten, sie in der Pause und/oder nach dem Konzert am Merchandisingstand verkaufen, signieren – und dabei auch ins Gespräch mit ihren Fans kommen. Was denen ein persönliches Highlight beschert, nämlich „ihren Stars" mal ganz nahe zu kommen. Und wenn die Show dann auch noch überzeugt hat, bringt dieser emotional geprägte Eindruck viele Musikliebhaber dazu, auch mal tiefer in die Geldbörse zu greifen als vielleicht geplant. Neudeutsch: eine typische Win-Win-Situation, die auch für den Absatz von Textilien gilt. Das Angenehme bei diesen Direktverkäufen: Auch die Fans tun den Künstlern Gutes – bei denen bleibt mehr Geld hängen, weil die Kosten für Zwischenhändler entfallen. Was man bei diesen Gelegenheiten nicht erwerben kann, gibt es bei uns: Parallel zu diesem GoodTimes-Heft erscheint die dritte Ausgabe der GoodTimes-Discographien-Edition. Die ersten beiden sorgten für so positive Reaktionen, dass wir sie künftig regelmäßig zweimal im Jahr herausbringen werden. Wir haben uns bemüht, den Wunsch vieler Leser nach einer breiten Themenpalette zu berücksichtigen, inklusive seltener Veröffentlichungen samt Cover. Diesmal im Programm: die Deutschland-Platten der Beatles bis 1983, Discographien der Pretty Things, von Nazareth, Smokie und Gong, T. Rex und Kenny. Albert Hammond ist ebenso dabei wie die Rattles und Birth Control aus deutschen Landen. 72 Bruce Cockburn Kämpfer, unangepasst 73 Toto Eher Lotto: XIV, IV, VII ...?! 74 GoodTimes-Newcomer Yellow Bird – Lisa Simone – Rhiannon Giddens – Mahalia Barnes 76 Live Blues Band – Rocky Horror Show 78 Serie: Mein erstes Mal (Teil 4) Plattenstart: Fotos – Infos – Fakten 82 Dream Syndicate Meister aus neuem Untergrund 84 Nitty Gritty Dirt Band (Bill McEuen) Schwere Zeiten für Country Rock 86 Labelstory Fantastic Voyage Music 88 Brad Elterman Rock’n’Roll im Sucher mit der Kamera auf dem Sunset Strip (Teil 2) 91 Robin Trower Leadgitarre satt" " 92 Stereo – das neue Hörgefühl Für zwei Ohren 95 GoodTimes-Tipp JJ Grey & Mofro 96 Es war einmal ... Ein Blick zurück auf Denkwürdiges 102 Man " Wir tragen das Erbe weiter!" 103 Walter Trout Kreuzverhör 104 Gundermann Der Antistar 105 Bread Weiche Umarmung 105 Black Star Riders Lizzy, Manson, Muhammad Ali 106 ... zuguterletzt Vorschau: "In The Summertime" ist DER Sommerklassiker schlechthin. Die Hymne, die Ray Dorset mit Mungo Jerry vor genau 45 Jahren schuf. GoodTimes würdigt diesen Ge" burtstag" in der nächsten Ausgabe mit einer großen Geschichte – und einer beigelegten Mungo-Jerry-CD samt der Neuversion: "GoodTimes On Your Mind – In The Summertime". Ich lade Sie ein, in den attraktiv-informativen Auflistungen ebenso zu schmökern wie in dieser GoodTimes-Ausgabe. Viel Spaß dabei wünscht Ihnen Neu Vol.3 Fabian Leibfried -Herausgeber/Chefredakteur- Heft samt CD erscheint am 22.05.2015 Vdelli – EAV – Steve Earle GoodTimes 2/2015 ■ Music from the 60s to the 80s ■ Seite 3 Ne ws A k t u e ll News Gut beschäftigt sind die beiden früheren Ten-Years-After-Mitglieder Joe Gooch (voc, g) und Leo Lyons (b): Parallel zur Veröffentlichung ihrer neuen Doppel-CD THE ROAD – LIVE touren sie mit Hundred Seventy Split derzeit durch Deutschland und werden im Frühsommer in den USA spielen. Und sie arbeiten bereits an Songs für das nächste Studiowerk. „Die eine oder andere Nummer werden wir auch schon live präsentieren und testen", erzählte Gooch GoodTimes. Außerdem schreibt er Songs für sein erstes Solo-Album. „Das wird eher in die Akustikrichtung gehen, sich deutlich von TYA und HSS unterscheiden und soll Ende 2015 herauskommen", plauderte er schon mal aus dem Nähkästchen+++ 2016 wird es ein drittes gemeinsames Album von Gitarrenzauberer Joe Bonamassa und der begnadeten US-Sängerin Beth Hart geben. Beide konzentrieren sich in diesem Jahr allerdings erst einmal auf ihre Solo-Aktivitäten. Hart bringt dieser Tage ihre neue CD BETTER THAN HOME heraus, die nach ersten Hörimpressionen schwer beeindruckt+++ Randy Bachman rief, und alle kamen: Neil Young, Peter Frampton, Joe Bonamassa, Robert Randolph, posthum Jeff Healey, Scott Holiday (Rival Sons) sowie Luke Doucet haben Beiträge zum neuen Studiowerk des kanadischen Veteranen geleistet. HEAVY BLUES wurde von Kevin Shirley produziert und erscheint Mitte April+++ In Kollegenkreisen genießt der seit einem halben Jahrhundert aktive Singer/Songwriter Joel Rafael aus dem kalifornischen San Diego hohes Ansehen. Zu seinen größten Fans gehört kein Geringerer als Jack- Unsere Gewinner aus Heft 6/2014 The Who DVD: Otto Blunck, Cottbus Kurt Dreher, München Set Status Quo: Manfred Kops, Rantum Franz Gilliam, Würseln CD Quireboys: Detlev Balzar, Bellheim Michael Wohlt, Duisburg Bruno Strecker, Stegen-Eschbach T-Shirt Monty Python: K. Pfaff, Kaiserslautern Marita Stephan, Stade Matthias Graf, Zwickau A kt uell die bereits in jungen Jahren beeindruckend tönende Sängerin Gedichte von Rainer Maria Rilke und Heinrich Heine vorgenommen und schlägt dabei musikalische Brücken auch in die Romantik und zum Pop+++ 40-jähriges Jubiläum feiert das renommierte Reissue-Label Bear Family, dessen musikalische Ausgrabungen und Verarbeitung in voluminösen wie hochwertigen Boxsets geradezu Kultcharakter besitzen. Aus diesem Grund wird es demnächst eine ganz spezielle Box und ein umfangreiches Buch über das Label geben. Beides ist derzeit noch in Arbeit+++ monika, weiß als Liebhaber von offenen Stimmungen auf der akustischen Slidegitarre zu überzeugen und hat auch einen Beatboxer integriert. Entstanden ist das Projekt aus Besuchen an Schulen in seiner Heimatstadt Marl/NRW, wo Kramer den Blues einem sehr jungen Publikum nahebrachte. Uraufführung des Opus ist Ende Juni in Marl+++ son Browne, der auf seinem eigenen Label Inside Recordings BALADISTA, das neue Album des Folk- und Americanaspezialisten Rafael herausbringen wird, der in den 70er Jahren als Duo mit Rosie Flores auftrat+++ Den Krautrock-Klassiker TIBET, das Debüt der gleichnamigen deutschen Band aus dem Jahr 1979, hat das Sireena-Label auf grünem Vinyl neu remastert und im Doublegatefold aufgelegt. Auch einen weiteren Deutsch-Rockklassiker gibt es auf Vinyl: die selbst betitelte zweite LP der Prog-Rocker aus dem Schwabenlande, Anyone's Daughter, die 1980 erschien. Ebenfalls in limitierter Auflage auf „schwarzem Gold", das allerdings eingefärbt ist, kommt DROP von Soft Machine, das 1971 bei einer Deutschland-Tour mitgeschnitten wurde. Sowohl auf Vinyl als auch auf CD dürfte bei Erscheinen dieser Ausgabe HASTA KARMA erhältlich sein, das nächste Juwel des indonesischen Prog/Fusion-Gitarrenvirtuosen Dewa Budjana. Für die nächsten Monate haben Labelmacher Tom Redecker und seine Mitstreiter außerdem Veröffentlichungen von Streetmark (EILEEN und DRY), Elster Silberflug und Der Moderne Man sowie eine DVD von Trio angekündigt+++ Bevor er mit Tochter Yana zur ersten gemeinsamen Deutschland-Tour aufbrach, schloss Akustikbluesmeister Eric Bibb seinen Job als Produzent des neuen Albums von Big Daddy Wilson ab. Vater und Tochter werden jeweils eigene Sets spielen und dann gemeinsam auf der Bühne stehen+++ Die irische Musikerin Grainne Duffy, die sowohl dem Rock als auch dem Blues zugeneigt ist, wird bei der anstehenden Tour durch Deutschland im März ein Live-Album vorstellen, das sie 2014 bei ihrer ersten Konzertreise hier zu Lande mitgeschnitten hatte. Zur großen Herbsttour über deutsche Bühnen will sie dann ein neues Studiowerk fertig haben+++ Bluegrass ganz eigener Machart spielt der texanische Troubadour Danny Santos. Neben der (Akustik-)Gitarre dominieren auf seinem neuen Album HOGTIED auch Mandolinen und Banjo. Und das nicht nur bei den drei Instrumentals, die der Kumpel von Guy Clark dafür aufgenommen hat. Unterstützt wurde er dabei von Los Bluegrass Vatos, den selbst ernannten „BluegrassVerrückten"+++ Ein Kindermusical, das auch für Erwachsene taugt, hat der Ruhrpott-Bluestroubadour Chris Kramer am Start: DIE KLEINE MUNDHARMONIKA erzählt nicht nur die Geschichte des Instruments, sondern beschert auch allgemeinen Geschichtsunterricht und bringt die Musikhistorie in ganz eigener Form nahe. Dabei gibt es reichlich Songs, Kramer brilliert auf der Mundhar- Als „moody Soul mit bluesy touch” beschreibt der Däne Mike Andersen sein neues Album HOME, das Anfang Mai erscheinen wird. In seiner Heimat ist der Songschmied und Sänger längst eine feste Größe, war fünfmal für den Danish Music Award nominiert. In den letzten zehn Jahren war er sporadisch auf (nord-)deutschen Bühnen zu erleben, will aber jetzt das ganze Nachbarland im Süden Dänemarks live „erobern"+++ Rock + Pop Memorabilia Wall Of Fame • P.O. Box 1950 • 48580 Gronau Tel.: 0171/7412584 • eMail: [email protected] Internet: www.wall-of-fame.de 2013 debütierte die Sängerin Lia Pale in ihrer Heimat Österreich mit dem Album GONE TOO FAR. Darauf vertonte sie in der ihr eigenen Jazzmanier Texte von Franz Schubert und Wilhelm Müller. Für ihre neue Scheibe MY POET'S LOVE hat sich Goldene Schallplatten, Signaturen etc. von Abba bis Zappa. Das weltweit größte Angebot an Raritä ten aus dem Bereich Rock + Pop Memorabilia. Anfragen bitte telefonisch. Seite 4 ■ GoodTimes 2/2015 ■ Music from the 60s to the 80s Vom 3. bis 5. Juli werden German Blues Awards & German Blues Challenge als dreitägiges Open Air auf dem Marktplatz des holsteinischen Städtchens Eutin über die Bühne gehen. Mit der 7. German Blues Challenge richtet der Baltic Blues e.V. in Kooperation mit der Europäischen Blues Union den offiziellen Qualifizierungswettbewerb zur 6. Europäischen Blues Challenge und zur International Blues Challenge in Memphis (beide jeweils im Frühjahr 2016) aus. Durch ein Prevoting in diesem Frühjahr werden Fachjournalisten, Veranstalter und Produzenten eine Vorauswahl treffen, die durch das Prevoting ermittelten acht Acts werden online vorgestellt. Durch ein öffentliches Online-Voting werden dann die fünf Teilnehmer der 7. German Blues Challenge ermittelt. Das Online-Voting (auch für die German Blues Awards) ist zwischen dem 1. und 5. Mai freigeschaltet unter www.voting. blues-baltica.de. Weitere Infos unter www.bluesfest-eutin.de+++ Gesundheitlich schwer angeschlagen (Krebs) ist der Gitarrenveteran Harvey The Snake" Mandel. Er wird deshalb " auch bei der Deutschland-Tournee von Canned Heat fehlen. Ein kleiner Trost, der ihn vielleicht aufbaut, ist womöglich die Veröffentlichung der sechs CDs umfassenden, in limitierter Auflage erscheinenden Box THE SNAKE. Darin enthalten sind fünf seiner frühen Solo-Alben sowie der Mitschnitt eines Konzerts aus dem Jahr 1968. Mandel machte sich einen Namen als zeitweiliger Mitarbeiter von John Mayall, Charlie Musselwhite, der Rolling Stones, Ventures und von Love+++ Vor 40 Jahren erschien das Album OUTSIDE THE LAW der deutsch-englischen Rockformation Epitaph auf dem USLabel Billingsgate und öffnete der Combo um Frontmann Cliff Jackson die Türen in den USA. Epitaph tourten als erste deutsche Band in Amerika, was allerdings mit Ne ws Ak t u e ll News A kt uell einem bösen, vor allem teuren Flop endete. Bis heute ist es das meistverkaufte Album der Gruppe und wird nun als 40TH ANNIVERSARY COLLECTORS BOX (180g-Vinyl plus CD mit Live-Bonus-Tracks) in einer auf 250 Exemplare limitierten Jubiläumsausgabe neu aufgelegt+++ Inzwischen hat sich sein Gesundheitszustand stabilisiert. „Es ist wie ein Wunder, aber die Ärzte haben uns gesagt, dass er wieder fast völlig genesen kann und nur minimale Schäden davontragen wird", teilte seine Ehefrau Gloria mit. Der 68-Jährige war bei ELO für die Streicherarrangements und Orchesterarbeit zuständig, arbeitete mit Renaissance und verantwortete die Serie von Aufnahmen, mit denen das Royal Philharmonic Orchestra das Schaffen aller möglichen Rock- und Popstars unter dem Motto „Hooked On Classics" neu interpretierte+++ Bassist Geezer Butler am 27. Januar festgenommen worden. Der 65-Jährige musste eine Nacht im Knast verbringen, auch um auszunüchtern. Die Polizei warf ihm Körperverletzung, Vandalismus und Ruhestörung vor+++ nen neuen Sänger präsentiert. Nach fast 30 Jahren gemeinsamen Schaffens haben sich die beiden Gründungsmitglieder Hans Ziller (g) und Claus Lessmann (voc) getrennt, die schon beim Vorläufer Cacumen zusammengearbeitet hatten. „Jede Ehe kennt Krisen. Bonfire sahen sich über die Jahre hinweg mit einigen Hindernissen konfrontiert, haben diese aber immer gemeistert. Ich bin Claus Lessmann sehr dankbar für viele gute Jahre. Zuletzt hatten wir uns aber einfach nichts mehr zu sagen", sagte Ziller zum Split. Als neue Stimme verpflichtete er den früheren Accept-Frontmann Reece, der schon bei Zillers Soloprojekt EZ Livin’ dabei war. GLORIOUS entstand in Mailand und enthält zwölf neue Songs sowie Neuaufnahmen von "Sweet Obsession" und "American Night"+++ Den Auftakt einer Van-Halen-Kampagne in diesem Frühjahr macht die Veröffentlichung des ersten Live-Albums der Gruppe mit Originalsänger David Lee Roth überhaupt. TOKYO DOME IN CONCERT ist der ab 27. März erhältliche Konzertmitschnitt betitelt, der am 21.6.2013 in Japan festgehalten wurde. Danach folgen die ersten sechs Van-Halen-Alben in Neuauflagen, die direkt von den originalen Mastertapes remastert wurden+++ „PopStop – das Musikradio" – immer donnerstags vor Erscheinen unseres Heftes gibt gib es eine GoodTimesSondersendung (19 S bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wie wiederholt). „PopStop" sendet Musiktitel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++ Personalwechsel bei der Mick Ralphs Blues Band: Adam Barron heißt der neue Sänger, der Son Maxwell in der Gruppe des einstigen Bad-Company-Gitarristen ersetzt hat+++ Ein Live-Doppelalbum wird Gitarrist/Sänger Dave Kelly (Blues Band) im Frühjahr veröffentlichen. Er hat sein Archiv inspiziert und Konzertschnitte aus den letzten 20 Jahren in diversen Konstellationen zusammengetragen, in denen er in dieser Zeit aktiv war+++ Mit einem akuten Nierenversagen musste Louis Clark (ELO, ELO Part II) vor kurzem ins Krankenhaus eingeliefert werden. Chris Slade ist offiziell zum neuen Schlagzeuger bei AC/DC bestellt worden. Er ersetzt Phil Rudd, der in seiner Wahlheimat Neuseeland wegen Morddrohungen und Drogenbesitzes angeklagt ist. Slade hatte bereits zwischen 1989 und 1994 bei den Aussie-Rockern getrommelt, ebenso bei Manfred Mann’s Earth Band, The Firm, Asia und für Tom Jones+++ Mit The Impacts gehörte der singende Gitarrist Merrell Fankhauser in den frühen 60er Jahren zu den Protagonisten der Surf Music und schuf mit ihnen den Klassiker "Wipe Out". Seit den 90er Jahren moderiert er Musiksendungen bei diversen USTV-Sendern und arbeitete mit Kollegen wie John Lennon, Willie Nelson, den Beach Boys, Jan & Dean oder Captain Beefheart, betrieb zudem mit John Cipollina und Ed Cassidy von Spirit die Fankhauser Cassidy Band. Jetzt hat er mit „Calling From A Star" seine Autobiografie herausgebracht+++ Wolf Maahn, der in den letzten Monaten mehrere seiner alten Scheiben wiederveröffentlicht hat, feilt derzeit in seinem Studio an Songs für ein neues Album. Das soll fertig sein, wenn er – neben seinen seit Jahren laufenden Solo-Konzertaktivitäten – im Herbst mit Band auf Tour gehen wird+++ Nach einer Kneipenschlägerei im kalifornischen Death Valley ist Black-Sabbath- GoodTimes 2/2015 ■ Was lange währt, wird endlich gut: Mittels einer lange überfälligen 9-CD-Box wird das Wirken von Spooky Tooth gewürdigt. Enthalten sind alle auf Island erschienenen Alben der Band mit Mike Harrison, Gary Wright, Luther Grosvenor, Greg Ridley und Mike Kellie, dazu Aufnahmen der Vorläufercombo Art ("Supernatural Fairy Tales”), zahlreiche Raritäten, BBC-Aufnahmen und Unveröffentlichtes. Ebenfalls ein am 7.4.1972 in Deutschland (Weser-Ems-Halle, Oldenburg) mitgeschnittenes Konzert+++ Jim Peterik (Survivor) schreibt nicht nur starke Songs, sondern besitzt auch ein feines Näschen für talentierte Nachwuchskünstler. Jetzt hat er mit Marc Scherer einen beeindruckenden Sänger aufgetan und auch g gleich ein Album aufgenommen: Es heißt RISK EVERYTHING und erscheint im April bei Frontiers. „Marc besitzt eine der besten Stimmen die ich je gehört rt habe – und ich habe mit den Besten gearbeitet", schwärmte Peterik von seiner Entdeckung. Live sind beide zu erleben, wenn Scherer als Gast von Peteriks Band Pride Of Lions als Headliner beim Frontiers Rock Festival II. am 12. April in Mailand auftritt+++ In neuer Personalkonstellation und mit einem neuen Album melden sich die Ingolstädter Rockveteranen Bonfire zurück: GLORIOUS heißt das neue Studiowerk, das am 8. Mai erscheint und mit David Reece ei- Music from the 60s to the 80s ■ Seite 5 Gitarrist Siggi Schwarz hat mit seiner Band und US-Sänger Andre Carswell und den Ulmer Philharmonikern Welthits der Rockgeschichte wie "Stairway To Heaven”, "Hotel California”, "Imagine”, "Wish You Were Here”, "Knockin' On Heaven's Door”, "White Room”, "All Along The Watchtower”, "While My Guitar Gently Weeps” und "House Of The Rising Sun” eingespielt – „interpretiert auf neue Art und Weise, mit dem Spirit und Feeling der guten alten Zeit", wie es Schwarz selbst beschrieb. Seine MILESTONES OF ROCK (VÖ: 29.5.) wird er als „Symphony Rock” mit den 80-köpfigen Stuttgart Philharmonics und Special Guest Bobby Kimball (Toto) sowie Geoff Whitehorn (g) Ende Juli bei den Heidenheimer Opernfestspielen auch konzertant anstimmen. Außerdem hat ihn die Spencer Davis Group für zwei Shows als Gitarristen gebucht+++ Die Blues Band arbeitet an neuen Songs. „Es ist nicht auszuschließen, dass es Ende 2015 ein Studio-Album geben wird", sagten Paul Jones und Dave Kelly GoodTimes. Daneben bastelt Bassist Gary Fletcher im stillen Kämmerlein an einer Soloveröffentlichung+++ Ne ws A k t u e ll Verlosung Rund 20 Alben hat der in Südafrika lebende US-Singer/Songwriter Shawn Phillips veröffentlicht und sich dabei – und mit der Zusammenarbeit mit Eric Clapton, Steve Winwood, Bernie Taupin oder Donovan – den Status eines ewigen Geheimtipps erarbeitet. „Derzeit bin ich im Kompositionsmodus und habe fast eine komplette neue CD zusammen", sagte der 72-Jährige GoodTimes. Ob das Werk bis Mai, wenn er wieder auf Tour gehen wird, fertig ist, könne er allerdings noch nicht sagen+++ Neun Jahre nach seinem letzten Werk ORLEANS TO LONDON bringt der in matete Gitarrist Jimmy Las Vegas beheimatete McIntosh sein neues Album JIMMY MCINTOSH AND ... heraus. Das „und" bezieht sich vor allem auf Rolling-Stones-Gitarrist rist Ronnie Wood, Wood John Scofield und Mike Stern, die als Gäste mit dem Protagonisten wahre Gitarrenfeuerwerke zünden. „Es ist eine Mischung aus Funk, Rock, Jazz und Blues, die ich mit meinen Heroen eingespielt habe", verspricht McIntosh. Die Rhythmusbasis lieferten Toss Panos (dr, Robben Ford, Mike Landau), die Bassisten Dan Lutz, John Humphrey und Keith Hubacher sowie New-Orleans-Keyboardlegende Ivan Neville. McIntosh verdingte sich bislang bei Billy Preston, Little Anthony & The Imperials, David Foster, Donna Summer, Kenny Logins und Gloria Gaynor+++ Gerade mal ein Jahr hat das Gastspiel von Linton Osborne als Sänger und Nachfolger von Dan McCafferty bei den schottischen Hard Rockern Nazareth gedauert. „Die Zusammenarbeit hat leider nicht so gut funktioniert, wie wir es uns alle erhofft News GoodTimes verlost unter allen Teilnehmern! 3x Doppel-CD+DVD Smokie Gewinnfrage Smokie: Wieviele neue Songs befinden sich auf der CD? (Stichwort: Smokie) 3x Doppel-CD Smokie 3x Fan-Set 3x T-Shirt Bob Dylan (Stichwort: Gewinnfrage Boney M.: Welches Jubiläum feiern Boney M. in diesem Jahr? A: 30 B: 40 Jahre? Boney M. (Stichwort: Boney M.) Bob Dylan) UT R EC NYL CAPIT HT VI AL OF THE 10x Karten Mega Record W O RLD 11./12. April Utrecht (Stichwort: Mega Record) Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 22.05.2015! (Mega Record: 31.3.2015) NikMa Verlag · Eberdinger Str. 37 · 71665 Vaihingen/Enz · Fax: 0 70 42/37660-188 E-Mail: [email protected] te Staffel wurde die komplette Besetzung ausgetauscht, lediglich Xavier Naidoo blieb an Bord. Neu mit an Bord sind Tobias Künzel & Sebastian Krumbiegel von den Prinzen, Yvonne Catterfeld, Christina Stürmer, Hartmut Engler (Pur), Andreas Bourani und Daniel Wirtz (Ex-Sub7even). Starttermin ist der 19. Mai, wie bei der ersten Staffel sollen die gecoverten Songs später vermarktet werden+++ hatten", hieß es zur Begründung in einer offiziellen Mitteilung der Band. Inzwischen hat das letzte verbliebene Gründungsmitglied Pete Agnew (b) den Namen des neuen Frontmanns verkündet. Der Waliser Carl Sentance sang bei der NWOBHM-Band Persian Risk, bei Tokio Blade, der Geezer Butler Band, Krokus und veröffentlichte solo. „Wir hatten ihn schon länger beobachtet, luden ihn ins Studio ein – und er hatte uns schon nach einem halben Song aus den Socken gehauen", berichtete Agnew auf der Nazareth-Homepage. Allerdings kann die Band erst im April loslegen, da Sentance bis dahin seine Verpflichtungen bei der „Classic Rock Show” und Don Airey & Friends abarbeiten muss. Die Band nutzte die Zeit, um eine Doku über ihre Historie abzudrehen, inklusive eines Interviews mit McCafferty. Die DVD soll im Juni veröffentlicht werden+++ Steve Vai, Gitarrenvirtuose, Songwriter, Produzent und selbst Labelbesitzer (Favourite Nations), o s), hat at bei be Sony So y Music us c einen Vertrag über mehrere Alben unterzeichnet. Seine erste „Lieferung" wird STILLNESS IN MOTION – VAI LIVE IN L.A. sein, n das am 3.4. 3 4 als DoppelDoppel CD und Doppel-DVD erscheint. Mitgeschnitten wurde am 12.10. im Club Nokia in L.A. Die Doppel-DVD bietet auf einer „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" heißt die Musikshow beim TV-Sender Vox, bei der sich eine Crew aus sieben Teilnehmern gegenseitig covert. Für die zwei- Seite 6 ■ GoodTimes 2/2015 ■ Music from the 60s to the 80s A kt uell Bonus-Disc das dreistündige Tourtagebuch „The Space Between the Notes (Tour Mischief)”+++ YOU CAN’T USE MY NAME: CURTIS KNIGHT & THE SQUIRES (FEATURING JIMI HENDRIX) THE RSVP/PPX SESSIONS lautet der etwas sperrige Titel einer CD mit 14 Aufnahmen von Jimi Hendrix aus den Jahren 1965–1967. Mitte der 60er Jahre hatte Hendrix die Isley Brothers, Don Covay und Little Richard begleitet sowie bei der New Yorker Combo Curtis Knight & The Squires gespielt, ehe er seine atemberaubende Solokarriere startete. Dubiose Labelpolitik hatte im letzten Vierteljahrhundert dazu geführt, dass diverse Aufnahmen mit Knight immer wieder mehr oder weniger g legal g auf den weltweiten Plattenmarkt fluteten. Die Folge war ein Rechtsstreit über den Verkauf dieser Aufnahmen in den USA und Großbritannien, erst 2003 konntee die Familie des Gitarristen den Prozess gegen Produzent Ed Chalpin und seine Firma PPX für sich entscheiden: Die Rechte an sämtlichen damaligen Aufnahmen liegen nun bei Experience Hendrix. Ende März erscheinen die RSVP/PPX Sessions auf CD 150g-Vinyl-LP+++ Nach dem Ende von Free und Mott The Hoople gründeten Paul Rodgers, Mick Ralphs, Boz Burrell (†) und Simon Kirke Bad Company und schufen Rockhymnen wie "Can‘t Get Enough", "Rock Steady", "Ready For Love" oder "Feel Like Makin' Love”. Die britischen Rocker aus Westmins ter, London, haben nun die originalen Multitrackbänder ihrer ersten beiden Alben BAD COMPANY (1974) und STRAIGHT SHOOTER (1975) aus dem Archiv geholt und dabei unveröffentlichte Tracks und alternative Studiomixe entdeckt. Die sind nun dank der Deluxe Editionen der neu aufgelegten Alben zu hören, die als Doppel-CD, Doppel-LP und Download ab 3.4. erhältlich sein werden+++ Zwei Studio-Alben haben Hans Theessink, niederländischer Blueser mit Wohnsitz in Wien, und Sangesgröße Terry Evans Ne ws Ak t u e ll News (Ry Cooder, B.B. King) bislang zusammen gemacht. Nach VISIONS (2008) und DELTA TIME (2012) haben sie nun mit TRUE & BLUE rechtzeitig zur anstehenden Tour ihr erstes gemeinsames Live-Album am Start, das sie am 22. November 2012 im Wiener Metropol mitgeschnitten haben+++ Kumpel Kevin Costner zusammenarbeitete, auch in dessen Band Modern West mitmischt+++ Crowdfunding ist das neue Zauberwort, dessen sich längst auch etablierte Acts bedienen, um Plattenaufnahmen mit Hilfe von gebefreudigen Fans realisieren zu können. Mit Pledge Music hat nun eine der wichtigsten Direct-To-Fan-Plattformen (und Firmen) jetzt in London fünfjähriges Bestehen gefeiert. Laut ihren Geschäftsführern Benji Rogers und Malcolm Dunbar ist es gelungen, 90 Prozent der angestoßenen Projektkampagnen umzusetzen. Zu den Nutzern gehörten Acts wie Ben Folds Five, Heather Nova, Rufus Wrainwright und Apocalyptica, aber auch (noch) unbekannte Bands+++ 2014 jährte sich zum 40. Mal die Veröffentlichung des selbst betitelten Debütalbums der US-Band Kansas. Anlässlich dieses Jubiläums kam die Band erstmals seit über 30 Jahren wieder in Originalbesetzung zusammen, besuchte in ihrer Heimstadt Topeka, Kansas, wichtige Orte der Vergangenheit und ließ ihre Karrierehöhepunkte noch och einmal Revue passiepassie ren. Eine neue D V D / B l u - ra y dokumentiert dies und bietet interessante Einblicke in die Gruppenhistorie und auch Backstagestorys mit illustren n Protagonisten wie John Lennon oder Steven Tyler (Aerosmith). All dies ist Bestandteil des CD & DVD/Bluray-Sets MIRACLES OUT OF NOWHERE, bei dem Charley Randazzo Regie führte, Queen-Gitarrist Brian May, Produzent Brendan O’Brien ebenso zu Wort kommen wie Countrystar Garth Brooks. Dazu gibt es reichlich Konzertausschnitte+++ NO PIER PRESSURE wird das neue, im April erscheinende Solo-Album von Brian Wilson heißen, das er mit Hilfe von Al Jardine und Blondie Chaplin aufgenommen hat und auch mit einer Sommertour live präsentieren will. Noch im März gibt es in den USA zudem das Biopic „Love & Mercy", dessen Premiere für das „SXSW Film Festival" in Texas am 15. März angekündigt war. Zudem ist für den 30.3. ein „Brian-Fest" zu Ehren Wilsons in L.A. angesetzt. Bei der Benefizshow werden im Fonda Theatre Jardine, Ann Wilson (Heart), Norah Jones, Boz Scaggs und die reformierten Wilson Phillips auftreten+++ Seit dem Frühjahr 2008 erfreut sich die CDReihe „Original Album Classics" ungebrochener Beliebtheit, bietet sie doch für wenig Geld die Möglichkeit, sich Originalalben einstiger Lieblinge zuzulegen, Lücken in der Plattensammlung zu füllen oder einst verpasste Acts wiederzuentdecken. Die nächste Staffel aus dem Hause Sony Music bedient vor allem Fans des 80er-JahreRock, sind doch Europe, Quiet Riot und die Pretty Maids jeweils mit 5er-Boxen vertreten. Etwas für Popliebhaber dürfte hingegen das 3er-Set von Wham sein, während Gunter Gabriel (mit fünf Alben) diesmal den „Exoten" gibt+++ Ihr 50-jähriges Jubiläum feiern Grateful Dead mit einer BEST OF-Doppel-CD, die ihre wichtigsten Studiokreationen enthalten wird. Höhepunkte der Feieraktivitäten werden drei Konzerte der noch lebenden Originalmitglieder Bob Weir (g, voc), Phil Lesh (b, voc), Mickey Hart (dr, voc) und Bill Kreutzman (dr) unter dem Motto „Fare Thee Well: Celebrating 50 Years Of Grateful Dead" zwischen dem 3. und 5. Juli in Chicago sein. Außerdem steht eine Filmdoku (Executive Producer: Martin Scorsese) über die auch in Deutschland sehr beliebte Kultband ins Haus+++ Das Kapitel Pink Floyd ist mit THE ENDLESS RIVER endgültig abgehakt, und so kann sich Gitarrist David Gilmour wieder ganz auf seine Solokarriere konzentrieren. Die will er mit seinem vierten Studio-Album anschieben, dessen Titel bei Redaktionsschluss noch nicht feststand. Klar ist aber, dass die damit verbundene Tour am 12. September im kroatischen Pula starten wird. Für Deutschland ist ein Gastspiel in Oberhausen (19.9.) gebucht. Gilmour letztes Solowerk ON AN ISLAND war 2006 erschienen, seitdem war der Gitarrist/Sänger/Songschmied auch nicht mehr solo auf Tour gewesen+++ Das zweite „F" am Ende seines Namens hatte ihm einst ein Journalist verpasst, und so ist Andreas Ohlendorf heute unter dem Künstlernamen Ole Ohlendorff bekannt, nutzt die Kunst als Sprachrohr und ist in renommierten Galerien und Museen vertreten. Auf ein Vierteljahrhundert als freischaffender Künstler kann der Musikliebhaber und einstige Ordnungshüter (in der legendären Hamburger Davidwache) 2015 zurückblicken. Berühmtheit erlangte der Maler vor allem mit seiner Serie „Dead Rock Heads" mit John Lennon, Johnny Cash, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Frank Zappa, Marc Bolan – bei Werk Nummer 124 in Öl ist er mittlerweile angelangt. Sein Jubiläum feiert Ohlendorff mit einer Ausstellung unter dem Motto „60 Years Of Rock'n'Roll – Dead Rock Heads Goes Gotha” im dortigen Kunst-Forum, vom 10. April bis 18. September+++ A kt uell Alice Cooper, Aerosmith-Gitarrist Joe Perry und der auch als Musiker schon mehrfach in Erscheinung getretene Schauspieler Johnny Depp haben mit den Hollywood Vampires eine gemeinsame neue Band am Start. Für das angepeilte Debütalbum hat Paul McCartney bei einem Besuch in Los Angeles einige Gesangsspuren beigesteuert, und zwar bei dem neu aufgenommenen Badfinger-Hit "Come And Get It". Benannt hat sich die neue Supergroup nach der Partygang, die in den 70er Jahren L.A. unsicher machte. Damals mit dabei waren auch Alice Cooper, John Lennon, Ringo Starr, Keith Moon und Harry Nilsson. Der Titel des von Bob Ezrin produzierten Albums steht noch nicht fest, ist aber laut Perry „all den Freunden gewidmet, die wir durch Drogen und Alkohol verloren haben". Weshalb auch durchweg Cover-Versionen von Songs dieser Freunde zu hören sein werden. Die Hollywood Vampires wollen auch live spielen und werden im September bei „Rock In Rio" zu erleben sein+++ Sein 50-jähriges Jubiläum feiert 2015 „Help!” der Beatles und des Regisseurs Richard Lester. Aus diesem Anlass sind die Experten des derlei Restaurationen spezialisierten Unternehmens Archivum Publishing tief in die Archive der Londoner Foto-Agentur Rex Features eingetaucht und dabei auf einen wahren Schatz rarer und bislang unveröffentlichter Aufnahmen gestoßen, auf denen die Dreharbeiten der Fab Four an ihrem zweiten Film 1965 dokumentiert sind. Mit Hilfe der Spendenplattform Pledge Music werden Mittel zusammengetragen, um den Fotoband „Eight Arms To Hold You" zu realisieren+++ Am 28. Februar haben Colosseum im Londoner Shepherd's Bush Empire ihr nach eigenen Angaben „definitiv letztes" Konzert gespielt: Keyboarder Dave Greenslade, Gitarrist Clem Clempson, Bassist Mark Clarke und Sänger Chris Farlowe kündigten dabei an, in der einen oder anderen Form, solo oder mit anderen Bands auch live weiterzumachen. Bandleader/Drummer Jon Hiseman ist vorerst damit beschäftigt, die letzten Arbeiten am neuen Paraphernalia-Album abzuschließen, das den Titel THE LAST FANDANGO tragen wird. Außerdem will er sich um Gattin Barbara Thompson (sax) kümmern, die bekanntlich an Parkinson leidet, und sich seinem umfangreichen und noch auszuwertenden Archiv widmen+++ In letzter Zeit war es ein wenig ruhiger geworden um den Troubadour aus Tucson, doch jetzt meldet sich John Coinman mit dem neuen Album ALREADY ARE ... und Konzerten auch in Deutschland zurück. Also der Mann, der 2005 mit SONGS FROM THE MODERN WEST hatte aufhorchen lassen und danach viel mit seinem GoodTimes 2/2015 ■ Music from the 60s to the 80s ■ Seite 7 Patti Smith and her band perform Horses Verstorben Günter Berndt (*12.12.1942) war als Cisco 40 Jahre lang (bis 2013) mit Truck Stop unterwegs, mit denen er die deutsche Country-Spielart popularisierte, die Erkennungsmelodie der ARD-Serie „Großstadtrevier", vor allem aber „Der wilde wilde Westen" und „Take it easy, altes Haus" schuf. Berndt starb an Silvester 2014. Jeff Golub (*15.4.1955) war als Gitarrist in Jazz, Rock, R&B und Blues gleichermaßen sattelfest, veröffentlichte über ein Dutzend eigener Alben, begleitete Tina Turner, John Waite, Dave Koz, Rod Stewart, Ashford & Simpson, Billy Squier, Brian Auger und Joe Lynn Turner. Er litt an einer degenerativen Erkrankung des Gehirns und nahm sich am 1.1. das Leben. Lance Diamond (alias Love Doctor) sang für die Goo Goo Dolls und als Sessionmusiker, führte die 24 Karat Diamond Band. Einen Auftritt am Silvesterabend hatte er wegen Herzproblemen kurzfristig abgesagt. Die beendeten am 4.1. sein Leben und damit eine über 40 Jahre lange Karriere. Pino Daniele (*19.3.1945) war seit Beginn seiner Karriere in den 1970er Jahren mit einem Mix aus Jazz, Blues und Rock nicht nur in seiner Heimat Italien erfolgreich. Er hatte bis zu seinem Tod am 5.1. (Herzinfarkt) auch mit Eric Clapton, Pat Metheny, Chick Corea, Wayne Shorter, Al Di Meola und Richie Havens gearbeitet. Curtis Lee (*28.10.1939) sang Pop, sollte während Elvis Presleys Zeit bei der Army als neues Teenie-Idol aufgebaut werden, Phil Spector produzierte seine Hits "Pretty Little Angel Eyes” (US #7) und "Under The Moon Of Love” (#46). Angesichts ausbleibender weiterer Erfolge wechselte er in die Baubranche und erlag am 8.1. einem Krebsleiden. Andrae Crouch (*1.7.1942) war Gospelpionier, schlug Brücken zum Pop. In seiner ersten Gruppe The Church Of God In Christ Singers sang auch Billy Preston. Es folgten The Disciples und The Andrae Crouch Singers, ehe er 1979 eine Solokarriere startete; seine Vokalkünste nutzten Elton John, Michael Jackson, Stevie Wonder und Madonna; er trug als Komponist zu den Soundtracks von „The Lion King" und „The Color Purple” bei. Ein Herzinfarkt kostete den siebenfachen Grammy-Gewinner am 8.1. das Leben. Willie Popsy" Dixon (*26.7.1942) " wurde als singender Schlagzeuger der Holmes Brothers bekannt, arbeitete mit Joan Osborne, Willie Nelson, Peter Gabriel und Van Morrison. Blasenkrebs stand am 9.1. in seinem Totenschein. Tim Drummond (*20.4.1940) spielte Bass für B.B. King, Bob Dylan (mit ihm schrieb er "Saved"), CSN&Y, Neil Young (HARVEST), Eric Clapton, Joe Cocker, Ry Cooder, J.J. Cale, Albert Collins, James Brown und Miles Davis. Am 10.1. verlor er den Kampf gegen den Krebs. Clifford Adams (*8.10.1952) war als Posaunist Mitglied von Kool & The Gang, spielte R&B, Funk, Disco und Jazz mit den Stylistics, Patti Labelle, The Bluebells und Duke Ellington, bis ihn ein Leberkrebsleiden am 12.1. für immer verstummen ließ. Kim Fowley (*21.7.1939) arbeitete zunächst als Sänger, wurde dann erfolgreich als Songlieferant und Produzent (Paul Revere, Gene Vincent, Helen Reddy, Kiss, Warren Zevon, Cat Stevens, Alice Cooper, Byrds, Leon Russell, Kris Kristofferson). Für die meisten SchlagzeiSchlagzei len sorgte er allerdings, als er die Runaways schuf und managte. Sein Wissen gab er im Satellitenradiosender Sirius XM als regelmäßiger Gast in Little Steven van Zandts Sendung „Underground Garage" weiter. Blasenkrebs raffte ihn am 15.1. dahin. die Clovers und Eagles gehörten. Entschlief am 20.1.1 friedlich. nach einer Darmoperation ließen sie am 1.2. für immer verstummen. Silvia Glauder (*10.12.1956) war eine Wiener Sängerin, die mit Johann Hölzel alias Falco bei Drahdiwaberl, danach Laufmasche, Supervamp und Sextiger aktiv war. Sie verstarb am 22.1. Joe B. Mauldin (*8.7.1940) stammte aus Lubbock – wie Buddy Holly, den er als Bassist der Crickets begleitete, war Mitglied der Four Teens. Nach dem Wehrdienst arbeitete er ab Mitte der Sixties als Toningenieur und wurde in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen. Am 7.2. erlag er einem Krebsleiden. Demis Roussos (*15.6.1946) kam in Ägypten zur Welt, sang und spielte Bass, zunächst bei The Idols und We Five; 1968 gründete er mit Vangelis Aphrodite's Child ("Rain And Tears") und erntete international in ProgRockkreisen viel Anerkennung. nung In den 70er Jahren war er nicht nur in Deutschland mit Schlagern ("Goodbye My Love Goodbye", "My Friend The Wind") erfolgreich und nahm in sieben Sprachen auf. Er arbeitete 1989 mit Drafi Deutscher (”Young Love”) und versuchte sich danach an einem Mix aus Folklore und elektronischer Musik. 2009 ging er mit Blues und Soul und dem Album DEMIS ein wenig erfolgreiches Comeback an. Am 25.1. verstummte er für immer. Jochen Hülder (*18.10.1957) managte seit 1982 die Toten Hosen, gründete mit ihnen und für sie das Label JKP (Jochens Kleine Plattenfirma). Magenkrebs verhinderte am 15.1., dass der Reggae-Liebhaber älter als 57 Jahre wurde. Paul Serrano (*1.1.1932) arbeitete als Cheftoningenieur bei Delmark Records und spielte so gut Trompete, dass sich auch Aretha Franklin, Michael Jackson und Mick Jagger seine Dienste sicherten. Er starb am 15.1. Neil Levang (*3.1.1932) bearbeitete Gitarre, Mandoline, Banjo und Geige für Elvis Presley, Neil Diamond, Frank Zappa, The Riders Of The Purple Sage, Jimmy Wakely, Bobbi Gentry, Glen Campbell, David Clayton Thomas und Bobby Darin. Er starb am 26.1. Michael Commander" Gehrke arbei" tete 30 Jahre lang als Tourmanager für die Scorpions, ehe er am 16.1. im Alter von nur 58 Jahren für immer ging. Stephen R. Johnson (*12.7.1952) führte Regie bei innovativen Videos von Peter Gabriel ("Sledgehammer”), Talking Heads, Dire Straits und Oingo Boingo sowie bei TVShows im UK. Herzprobleme kosteten ihn am 26.1. das Leben. Christopher CJ" Buscaglia spielte Gi" tarre bei Green Jelly und betreute als Toningenieur die Goo Goo Dolls sowie Love & Rockets, veröffentlichte mehrere Solo-Alben. Der Asthmatiker erlitt an Weihnachten 2014 einen Herzstillstand, lag im Koma, am 16.1. ließ seine Familie entsprechend seinen Vorgaben die lebenserhaltenden Maschinen abschalten – er wurde nur 51. Rod McKuen (*29.2.1933) arbeitete als Autor und Singer/Songwriter, aus seinem Fundus bedienten sich Barbra Streisand, Dusty Springfield, Petula Clark, Waylon Jennings, das Kingston Trio, Johnny Cash, Frank Sinatra, Perry Como und Johnny Mathis. Von ihm stammte der englische Text für Terry Jacks' "Seasons In The Sun”. Er starb am 29.1. in einem Rehazentrum. Peter Schleicher (*11.5.1945) gründete als singender Keyboarder 1967 mit Ludwig Hirsch The Clan, spielte drei Jahre bei Wolfgang Ambros, coverte solo einige Songs der Rolling Stones im Wiener Dialekt, war zuletzt viel in den USA und arbeitete dort an Musicals. Er starb am 17.1. in seiner Heimatstadt Wien. Danny McCulloch (*18.7.1945) war als Bassist bei/für Screaming Lord Sutch, The Carl Douglas Set, Eric Burdon & The Animals, Muddy Waters und Jerry Lee Lewis tätig, verabschiedete sich am 29.1. für immer. Dallas Taylor (*7.4.1948) trommelte bei Crosby, Stills, Nash & Young in Woodstock, für Manassas, Paul Butterfield und Van Morrison, arbeitete später in der Drogenintervention, unterzog sich 1990 einer Lebertransplantation und starb am 18.1. John Bilezikjian (*1.2.1941) spielte Gitarre, Oud, Zither, Harfe und Schlagzeug in Diensten von Leonard Cohen, Little Richard, Robert Palmer, Luis Miguel und Placido Domingo, war auf den Soundtracks zu „Schindlers Liste" und „French Connection" zu hören und erlag am 19.1. einem Nierenleiden. Don Covay (*24.3.1938) war zwar auch Mitglied der Cherry Keys und Rainbows (mit Marvin Gaye und Billy Stewart), arbeitete mit Little Richard und Jimi Hendrix. Erfolgreicher war er als Lieferant von Songs wie "Sookie Sookie" (Steppenwolf), "Chain Of Fools" (Aretha Franklin) oder "I'm Gonna Cry” (Wilson Pickett). Weitere Kunden waren Gladys Knight, Chubby Checker, Bobby Womack, Solomon Burke sowie die Rolling Stones und Small Faces. Nachschub bleibt seit dem 31.1. auf ewig aus. Rose Marie McCoy (*19.2.1922) sang Jazz und R&B, war aber vor allen eine versierte Songschreiberin, zu deren Kunden Elvis Presley, Faye Adams, Aretha Franklin, Ike & Tina Turner, Nat King Cole, Little Esther, Anita Darian (*26.4.1926 als Anita Esgandarian) sang mit den Tokens (”The Lion Sleeps Tonight”), Burt Bacharach, Dinah Washington, Patti Page, fand aber selten in den Credits Würdigung. Komplikationen Seite 8 ■ GoodTimes 2/2015 ■ Music from the 60s to the 80s Steve Strange (*28.5.1959 als Steven John Harrington) sang bei der Punkcombo The Moors Murderers (mit Chrissie Hynde und Topper Headon) und The Photons, ehe er mit Visage ("Fadee To Grey”) Grey ) zu eiei nem Aushängeschilder der New-RomanticBewegung wurde, in David Bowies "Ashes To Ashes"-Video zu sehen war. Er galt als Paradiesvogel, arbeitete als DJ, popularisierte die Trance-Bewegung und reformierte Visage. Herzinfarkt stand am 12.2. im Totenschein. Sam Andrew (*18.12.1941) spielte Gitarre, Saxofon und Klarinette, gründete Big Brother & The Holding Company und die Kozmic Blues Band, bei denen jeweils Janis Joplin sang. Mit Big Brother war er bis zuletzt aktiv, spielte auch oft in Deutschland, und er malte – bis zum 12.2., als er während einer Herzoperation starb. Lesley Gore (*2.5.1946) war als Singer/ Songwriterin auch eine Protofeministin, wurde 1963 als 16-Jährige von Quincy Jones entdeckt, der sie anfangs auch bis auf #1 mit der Debütsingle "It's My Party" produzierte. Zahlreiche weitere Hits folgten, als eine der ersten Frauen im Musikbusiness outete sie sich als lesbisch. Sie arbeitete an einem Musical, als sie am 16.2. vom Tod überrascht wurde. Melvan Whittington war als Gitarrist der Psych Rocker Love auf deren Album REEL TO REAL zu hören, war bei diversen Reunions dabei und spielte auch mit Ike & Tina Turner. Er starb am 16.2. Mats Olausson (*1961) arbeitete als Keyboarder mit Prog-Metalbands wie Ark, Iron Mask und Kamelot sowie mit den Gitarristen Yngwie Malmsteen und John Norum. Der Schwede wurde am 18.2. tot in seinem Hotelzimmer in Thailand aufgefunden. Marlene Barrow-Tate (*1941) sang beim Trio The Andantes, die als Backingchor Motown-Größen wie die Supremes, Temptations, Martha & The Vandellas, Marvin Gaye, Stevie Wonder oder Jimmy Ruffin begleiteten. Sie starb an 23.2. Chris Rainbow (*18.11.1946 als Christopher James Harley) sang solo, aber auch für Camel und das Alan Parsons Project. Er verstummte am 25.2. Leonard Nimoy (*26.3.1931) spielte nicht nur den Vulkanier Mr. Spock im „Raumschiff Enterprise"/„Star Trek", sondern arbeitete auch als Fotograf, Poet und Sänger. Er litt an einer chronischen Lungenkrankheit, die am 27.2. seinen Tod verursachte.
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