WWW.NATIONALTHEATER-MANNHEIM.DE THEATERMAGAZIN APRIL 2015 Eine Beilage zur Ausgabe vom 28. März 2015 Liebe Leser, herzlich willkommen zum April im Nationaltheater Mannheim! Der Monat beginnt direkt mit Ostern – für viele von Ihnen heißt das freie Zeit und vielleicht sogar Urlaub. Wir würden uns freuen, Sie in diesen Tagen bei uns begrüßen zu dürfen. Traditionell steht am Karfreitag natürlich auch in diesem Jahr in der Oper der Parsifal auf dem Spielplan. Aber auch alle anderen Sparten – Schauspiel, Ballett und Schnawwl – freuen sich mit einem vollen Programm auf Ihren Besuch mit der ganzen Familie. Mit den Premieren von La damnation de Faust am 17. April, der deutschen Erstaufführung von Du Hitler im Schnawwl am 18. April und der deutschsprachigen Erstaufführung von Betty im Schauspiel am 25. April können Sie sich auf ganz unterschiedliche neue Produktionen am Nationaltheater freuen. Außerdem können Sie am 11. April mit Petra Maria Schnitzer (Sopran) und Peter Seiffert (Tenor) einen Festlichen Operettenabend erleben. Mit großer Vorfreude schaue ich außerdem dem 14. April entgegen: Das Programm der 18. Internationalen Schillertage wird vorgestellt und ich freue mich sehr, unsere Planungen Ihnen, unserem Publikum, vorstellen zu dürfen. Soviel sei vorab schon verraten: Vom 12. bis 20. Juni erwarten Sie hochkarätige Gastspiele und ein sehr internationales Programm zum Festivalthema »Geschlossene Gesellschaft«. Wir freuen uns auf Sie! Ihr Burkhard C. Kosminski Intendant Schauspiel TITEL Ragna Pitoll, Boris Koneczny und Anke Schubert in DAS SCHWARZE WASSER (UA) REDAKTION Kristina Bauermeister (kba), Steffi Bub (sb), Esther Dreesen-Schaback (eds), Merle Fahrholz (mf), Elena Garcia-Fernandez (egf), Bente Göbel (bg), Stefanie Hahnemann (V.i.S.d.P.), Johanna Hosenfeld (jh, CvD), Anita Kerzmann (ak), Christine Klotmann (ck), Burkhard C. Kosminski, Dr. Dorothea Krimm (dk), Tilman Neuffer (tn), Michaela Oswald (mo), Anne Richter (ari), Linda von Zabienski (lvz) MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V., Lea Goldberg KONZEPTION Anzinger | Wüschner | Rasp GESTALTUNG Michael J. Böhm FOTOS Hans Jörg Michel, Christian Kleiner ANZEIGEN Doris Horwedel DRUCK Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter. SERVICE Theaterkasse 0621 1680 150 Vorverkauf Schnawwl 0621 1680 302 Abobüro 0621 1680 160 Das Nationaltheater Mannheim, Eigenbetrieb der Stadt Mannheim, wird gefördert durch Wir stecken überall unsere Nase rein. Die Innovationskraft ist zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Deshalb arbeiten wir als nachhaltig ausgerichtetes Energieunternehmen an Lösungen zukunftsfähiger Energieversorgung, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien. Mehr unter www.mvv-energie.de/nachhaltigkeit »DIE LEGENDE VON DOKTOR FAUST KANN AUF VERSCHIEDENSTE WEISE BEHANDELT WERDEN.« Hector Berlioz zu La damnation de Faust Thomas Jesatko (Méphistophélès), Vasily Barkhatov (Regisseur) und Sung Ha (Brandner) Im Probenzentrum des NTM haben kürzlich die szenischen Proben zu der légende-dramatique La damnation de Faust von Hector Berlioz begonnen. Der junge Regisseur Vasily Barkhatov hat sich in den letzten Monaten intensiv mit dem neuzeitlichen Mythos und seinen verschiedenen Interpretationen auseinander gesetzt – ähnlich wie es der Komponist tat, der gleich mehrere Werke zu diesem Sujet schuf. Hierbei spiegelte Berlioz vor allem die Version Goethes – allerdings in einer romantisierten Form. Zahlreiche seiner Zeitgenossen reagierten empört auf diese Abänderung und Aktualisierung des Stoffes. In einem berühmt gewordenen Vorwort erklärt Berlioz seine Beweggründe. mf »Schon der Titel dieses Werkes weist darauf hin, dass es nicht auf der Hauptidee von Goethes Faust beruht, da in dem erlauchten Werk Faust gerettet wird. Der Autor von Fausts Verdammnis hat von Goethe lediglich eine gewisse Anzahl von Szenen entlehnt, die mit seinem Plan übereinstimmten, die Szenen, die auf ihn eine unwiderstehliche Verführung ausübten. Hätte er Goethes Gedanken getreu übernommen, wäre der Vorwurf, den mehrere Personen gegen ihn, zum Teil mit großer Heftigkeit, gemacht haben, ein Monument verstümmelt zu haben, berechtigt gewesen. Man weiß ja, dass es absolut nicht möglich ist, ein Theaterstück von gewisser Länge, wenn es nicht für Gesang geschrieben wurde, zu vertonen, ohne es vielen Änderungen zu unterziehen. Und unter allen dramatischen Werken, die wir kennen, ist Faust zweifellos dasjenige, das sich am wenigsten in seiner gesamten Länge für ein operndramatisches Werk eignet. Wenn also dieses Meisterwerk Hunderten von Änderungen unterzogen werden muss, um den Grundgedanken von Goethes Faust für eine Musikkomposition zu benutzen, dann ist dies Majestätsbeleidigung dem Genie gegenüber und verdient unsere Missbilligung. Daraus ergibt sich, dass es den Musikern verboten werden sollte, berühmte Dramen als Thema ihrer Komposition auszusuchen. Wir wären in diesem Fall der Oper Don Giovanni von Mozart beraubt, für dessen Libretto Da Ponte Molières Don Juan modifiziert hat; wir würden seine Hochzeit des Figaro auch nicht besitzen, für die der Text von Beaumarchais’ Komödie gewiss nicht geschont wurde; noch den Barbier von Sevilla von Rossini aus ähnlichen Gründen; noch Alceste von Gluck, die lediglich eine formlose Paraphrase der Tragödie des Euripides darstellt; […] keine der zahllosen Opern über Shakespeares Dramen hätten jemals geschrieben werden können; und schließlich hätte H. Spohr sich strafbar gemacht, ein Werk, das den Namen Faust trägt, produziert zu haben, in dem sich Faust, Mephistopheles und Margarethe sowie eine Hexenszene wiederfinden, das jedoch keine Ähnlichkeit mit Goethes Versen hat. Nun – eine Antwort zu den Anmerkungen, die über das Libretto von Fausts Verdammnis gemacht wurden, fällt ebenfalls leicht. Warum, wird gefragt, ließ der Autor seinen Helden nach Ungarn reisen? (Probenfoto) Weil er Lust hatte, ein Stück Instrumentalmusik mit einem ungarischen Thema hören zu lassen. Er gibt dies aufrichtig zu. Er würde seinen Helden überall hingeführt haben, wenn er einen musikalischen Grund dazu gehabt hätte. Hat nicht Goethe selbst in seinem Faust II seinen Helden nach Sparta, in den Palast des Menelaos, geführt? Die Legende von Doktor Faust kann auf verschiedenste Weise behandelt werden: sie gehört zum Allgemeingut; sie wurde vor Goethe schon zum Stoff von Dramen; sie war seit langem unter verschiedenen Formen in der literarischen Welt Nordeuropas bekannt, bevor er sie aufgriff; der Faust von Marlowe erfreute sich in England einer Berühmtheit, eines wirklichen Ruhms, den erst Goethes Werk erblassen und schwinden ließ. […] Vielleicht werden diese Anmerkungen auf überragende Geister kindisch wirken, die sofort den Grund der Dinge erkennen und es verabscheuen, wenn man sich bemüht, ihnen zu beweisen, dass man das Kaspische Meer nicht austrocknen oder den Mont Blanc sprengen kann. Jedoch glaubt Hr. H. Berlioz sich dem nicht entziehen zu können, da es ihm äußerst peinlich ist, wenn er der Untreue gegen den Glauben, der sein Leben beherrscht, bezichtigt wird und man ihm vorwirft, er würde sich, wenn auch nur indirekt, respektlos gegenüber dem Genie zeigen.« LA DAMNATION DE FAUST von Hector Berlioz in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln Premiere am 17. April 2015 um 19.30 Uhr im Opernhaus anschließend Premierenfeier im Theatercafé Musikalische Leitung Alois Seidlmeier | Inszenierung Vasily Barkhatov Bühne Zinovy Margolin | Kostüme Maria Danilova | Ausführung Kostüme Eleni Chava | Licht Ralph Schanz | Dramaturgie Merle Fahrholz Chor Anton Tremmel Mit Estelle Kruger, Dorottya Láng/Marie-Belle Sandis; Martin Muehle, John In Eichen/Sung Ha, Thomas Jesatko/Karsten Mewes Unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters Philippe Etienne Mit freundlicher Unterstützung der Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung Nächste Vorstellungen 24. und 28. April sowie 7. und 14. Mai 2015 FESTLICHER OPERNABEND – OPERETTENGALA mit Petra Maria Schnitzer und Peter Seiffert am 11. April 2015 um 19.30 Uhr im Opernhaus In der »Operetten-Spielzeit« am NTM, die eine Neuproduktion der Lustigen Witwe und eine Fledermaus mit restauriertem Bühnenbild brachte, folgt nun eine Operetten-Gala mit zahlreichen Arien- und Duett-Höhepunkten aus Werken von Lehár, Kálmán und Co. in der Reihe der Festlichen Opernabende. Die Stargäste, Petra Maria Schnitzer und Peter Seiffert, sind u. a. als Wagner-Sänger weltweit gefragt. Petra Maria Schnitzer Die Sopranistin Petra Maria Schnitzer singt seit ihrem Debüt an der Wiener Staatsoper als Agathe in Der Freischütz an den bedeutendsten Bühnen wie der Bayerischen Staatsoper, in Antwerpen und Zürich, Paris und an der Metropolitan Opera New York, in Barcelona, Berlin und Dresden. Sie ist bei den Bayreuther Festspielen, den Wiener Festwochen und den Salzburger Festspielen zu erleben. Zu ihrem Repertoire gehören Rollen wie Elsa (Lohengrin), Elisabeth (Tannhäuser), Leonore (Fidelio), Marta (Tiefland), Hanna Glawari (Die lustige Witwe) und viele andere. Mit ihrem Mann, dem Tenor Peter Seiffert, tritt sie häufig gemeinsam auf. Seiffert feierte als Lohengrin an der Deutschen Oper Berlin 1990 in der Inszenierung von Götz Friedrich einen Sensationserfolg, der für seine Karriere wegweisend wurde. Nach diesem »Weltereignis des Wagner-Singens« erhielt er Einladungen an alle bedeutenden Opernhäuser. Zuletzt führten ihn Engagements nach Zürich, Wien, Berlin, Bukarest, Toulouse, Mailand, Valencia, München, London und Buenos Aires. Er sang Partien wie Narraboth (Salome), Kaiser Peter Seiffert (Die Frau ohne Schatten), Matteo (Arabella), Max (Der Freischütz), Erik (Der fliegende Holländer), Stolzing (Die Meistersinger von Nürnberg), Siegmund (Die Walküre) u. a. dk Mit freundlicher Unterstützung unseres Hauptsponsors Typisch BW-Bank Kunden: Haben nicht nur ihre Finanzen kultiviert. Baden-Württembergische Bank Als führende Regionalbank sind wir in Baden-Württemberg fest verwurzelt und kennen Land und Leute. Deshalb ist es uns wichtig, kulturelle Veranstaltungen vor Ort tatkräftig zu unterstützen. Mit Begeisterung engagieren wir uns daher für die Festlichen Opernabende am traditionsreichen Nationaltheater Mannheim. www.bw-bank.de 134697_AZ_TR_225x150 1 23.07.13 10:03 UNVERSCHULDET DRAMATURG TILMAN NEUFFER UND REGISSEUR ROBERT TEUFEL ZU BETTY VON LAURA MARKS Ein schöner Vorort am Rande einer amerikanischen Großstadt. Überall leerstehende Häuser. Warum nicht die Immobilienkrise nutzen, in eines der Gebäude ziehen und als illegalen Wohnraum nutzen? Auf diese Idee sind gleichzeitig Crystal und Gary gekommen. Weil sie auf die Schlafstelle angewiesen sind, müssen die beiden Hausbesetzer jetzt miteinander auskommen. Gary ist extrem misstrauisch und verlässt nur selten das Haus. Crystal braucht dringend Geld, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Crystal arbeitet als Autoverkäuferin. Sie versucht den bürgerlichen Schein zu wahren, um nicht aus der Gesellschaft herauszufallen. Damit der dubiose Lebensberater Charlie ihr endlich den Sportwagenvertrag unterschreibt, ist sie bereit bis zum Äußersten zu gehen. Mit gutem Grund, denn es geht weniger um sie, als um den wichtigsten Menschen in ihrem Leben, Betty … Tilman Neuffer: Was interessiert dich an diesem Stück aus Amerika? Robert Teufel: Laura Marks hat eine sehr gut und knapp gebaute Geschichte geschrieben, über das Streben nach Glück und, damit verbunden, über Erwartungen, Vorstellungen, Hirngespinste, Ängste. Und über die immer drängendere Frage nach Verantwortung. TN: Die Autorin zeigt die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf das Schicksal einer alleinerziehenden Mutter aus der Mittelschicht. Dabei schildert sie deren verzweifelten Überlebenskampf komisch und anrührend zugleich. RT: Ja, die Figuren zappeln in den Fängen des entfesselten Kapitalismus, das ist tragisch, aber auch lächerlich. Bisher abgeschottet von den großen Problemen der Welt wird ein prächtiger amerikanischer Vorort von der Finanzkrise wie von einem Tsunami überrollt: Plötzlich sind die Häuser unbewohnt, die Dinge unbeseelt. Die Menschen lebten in einer Blase, in einer nur scheinbar schönen und sicheren Welt. Jetzt ist sie ganz und gar unwirtlich. Plötzlich herrscht monetäre Knappheit und unter dieser leiden alle – ausnahmslos alle haben damit zu tun. TN: Und wer trägt die Verantwortung? RT: Das ist es, was dieses Stück so großartig macht: Es stellt Fragen von fast antikem Ausmaß. Die Menschen finden sich hineingeworfen in einen nicht selbst verschuldeten bedrohlichen Zustand. Der sie, wie Gary sagen würde, verrückt macht, und der sie so unter enormen Druck setzt, dass sie sich nicht von ihrer besten Seite zeigen. Sie werden wenig kooperativ, sie werden aggressiv, weil sie das Gefühl haben, sie müssen ihren Arsch retten. Aber dafür müssen sie Verantwortung übernehmen. So wie sie die Verantwortung übernehmen müssen für ihren Lebensstil, der mit zu diesem Desaster geführt hat und dessen Opfer sie gleichzeitig auch sind. TN: Die drei Hauptfiguren, Crystal, Gary und Charlie, haben jeder für sich eine Lösungsstrategie, um aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. RT: Gary träumt von einer radikalen Exit-Strategie: Raus aus der Gesellschaft, zurück zu einer nomadischen, überschaubaren Stammeskultur. Allein und vereinzelt wie er ist, sucht er Mitstreiter. Crystal dagegen, deren Situation als alleinerziehende Mutter noch erschwerend dazukommt, versucht den Anforderungen der Gesellschaft durch Anpassung zu genügen. Sie weiß zwar, dass sie keine Chance hat, dennoch strampelt sie sich ab, versucht trotz allem ein optimistisches Lächeln aufzusetzen. Sie ist zu fast allem bereit, denn sie muss um ihr Kind kämpfen, das in die Fänge des ›Sozialstaates‹ geraten ist. Für eine dritte Strategie steht Charlie. Die Verdrängung der Realität hat er zum Beruf gemacht: Charlie verkauft Heilsversprechen, Beruhigungspillen, die uns kuschelig einwiegen wollen in die Idee, dass sich jemand, und sei es auch das Universum, um uns kümmert. Und dass alles eigentlich ganz einfach und ziemlich gut ist. Er ist der kleine neoliberale Glücksdealer, der uns mit Handys, Laptops, Autos zuschüttet, damit wir nichts mehr merken und nicht aufmucken. TN: Wie stellst du dir das Setting, die Ausstattung vor? RT: Wir verzichten im Kostüm und in der Ausstattung auf Opulenz, weil das Stück menschliches Handeln in den Mittelpunkt stellt und nicht Gegenstände. Wir wollen uns auf das Spiel, den Text und das Notwendige konzentrieren und eine Atmosphäre schaffen, die der dunklen, düsteren, aber auch komischen Geschichte entgegen kommt. Sabine Fürst BETTY (DSE) von Laura Marks Premiere am 25. April 2015 um 19.30 Uhr im Schauspielhaus anschließend Premierenfeier in der Lobby Werkhaus Inszenierung Robert Teufel | Bühne Christian Thurm Kostüme Eva Roos | Dramaturgie Tilman Neuffer Mit Sabine Fürst, Almut Henkel, Ragna Pitoll, Dascha Trautwein; Thorsten Danner, Klaus Rodewald Nächste Vorstellung 28. April 2015 THOMAS SIFFLING’S NIGHTMOVES IM APRIL Am 6. April nimmt uns Judith Goldbach TIM FISCHER »GELIEBTE LIEDER« am 30. April 2015 um 19.30 Uhr im Opernhaus mit auf eine historische Klangreise von der Moderne in das Jahr 2015. In ihrem persönlichen Reisetagebuch folgt sie den Spuren Bartóks und lässt sich von seiner Musik inspirieren. Sie interpretiert traditionelles Liedgut aus Ungarn und dem Balkan neu und zeichnet ihre eigenen Bilder in aktuellem und modernem Sound. Ihr Debütalbum »Reisetagebuch« ist ein authentisches und spannendes Werk, voll von energiegeladenem und filigranem Improvisations-Jazz. Judith Goldbach Kontrabass Andreas Francke Bassklarinette/ Saxophon Judith Goldbach Claus Kiesselbach Marimba-/ Vibraphon und Glockenspiel Christian Huber Schlagzeug/ Percussion Am 20. April bringt das Duo LeroiHerzer den Tango ins Theatercafé. Mit ihrem dritten Album »Deux Nous« erheben Laurent Leroi (Akkordeon) und Michael Herzer (Kontrabass) ihre eigene Stimme und präsentieren mit elf Eigenkompositionen, wie variantenreich, überraschend und oft auch augenzwinkernd die vielfältigen Abzweigungen des TangoStammbaums sein können: Vom Tango Clássico bis zum als »Far West« klassifizierten »Django’s Tango«, vom Finnischen Tango bis zu den launischen Tango-Cousinen Vals und Milonga. Die besondere Atmosphäre und das intensive Zusammenspiel bei den Konzerten verzaubert das Publikum immer wieder aufs Neue. kba Tim Fischer berührt. Als Chansonnier, Sänger und Persönlichkeit. Sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiert er mit einem neuen Bühnenprogramm, das für große Momente sorgen wird – zwischen leiser Melancholie und einem lässigen Augenzwinkern. Für »Geliebte Lieder« hat Tim Fischer eine persönliche Auswahl getroffen. Mit dabei sind Songs, die er zum ersten Mal interpretiert ebenso Tim Fischer © Friedrun Reinhold wie einige der berühmtesten Stücke seiner Karriere. Da treffen klassische Chansons von Jacques Brel auf Stücke von Georg Kreisler, Ludwig Hirsch oder Zarah Leander, Lieder von Edith Jeske und Rainer Bielfeldt, wie Rinnsteinprinzessin, der Tim-Fischer-Hymne schlechthin, auf Fetter Elvis und Wo sind die Clowns von Steven Sondheim, Songs von Udo Lindenberg, aber auch von Peter Plate, der mit Tim seinen Song Schöner war’s mit dir aufnahm. Das Jubiläums-Album »Geliebte Lieder« ist Rückblick und Vorausschau auf die weitere Karriere des Chansonniers und Entertainers. kba Tim Fischer Gesang Rainer Bielfeldt Piano Thomas Keller Saxophon/Akkordeon TONSTUDIO DAVID LEMAITRE Michael Herzer, Laurent Leroi am 23. April 2015 um 20.00 Uhr im Studio SAG NICHT, DASS DU ANGST HAST Lesung mit Monika-Margret Steger aus dem Buch von Giuseppe Catozella am 22. April 2015 um 19.00 Uhr im Schnawwl 2008 nahm die Läuferin Samia Yusuf Omar aus Somalia an den Olympischen Spielen in Peking teil, erhielt jedoch danach in ihrer vom Bürgerkrieg zerrütteten Heimat keine Unterstützung mehr. Um an den Olympischen Spielen 2012 in London teilnehmen zu können, entschloss sie sich zur Flucht. Samia kam jedoch bei ihrem Versuch, »irregulär« nach Europa zu gelangen, im Mittelmeer ums Leben. Der italienische Journalist Giuseppe Catozzella erzählt in seinem Buch den Lebensweg dieser jungen Frau, die sich aufgrund ihrer Herkunft gezwungen sah, ihre Heimat zu verlassen, in der Hoffnung auf ein menschenwürdigeres Leben in Europa. Die Schauspielerin Monika-Margret Steger liest mit musikalischer Begleitung von Christiane Schmied aus dem Buch »Sag nicht, dass du Angst hast«. Mit der Lesung soll versucht werden, anhand eines Frauenschicksals den Toten im Mittelmeer einen Namen zu geben. mo Eine Veranstaltung von Amnesty International Mannheim Eintritt frei (um Spenden zugunsten von Amnesty International wird gebeten). David Lemaitre Diese Tonstudio-Veranstaltung schlägt mit dem Konzert mit David Lemaitre eher ruhigere Töne im Studio an. Der Sänger stammt ursprünglich aus La Paz in Bolivien. Dort wuchs er als Sohn einer Künstlerin und eines Ingenieurs mit den Volksliedern des südamerikanischen Hochlands, Gitarre inklusive virtuosen Klischee-Lehrern und den 70er-Jahre-Platten des Vaters auf. Anfang 20 verschlug es David, der heute in Berlin lebt, schließlich nach Europa. Erste eigene Songs wurden geschrieben, viele unterschiedliche Stilrichtungen begriffen und bald schon folgten gemeinsame Konzerte mit Get Well Soon, Chris Garneau, Auftritte beim Melt! & EuroSonic, erste Touren durch Clubs, Bars, Wohnzimmer & Hobbykeller. In seiner Musik vereint er klassische Songwriterkunst mit elektronischen und jazzigen Elementen. bg Präsentiert von Tonstudio und Maifeld Derby EIN INTERVIEW MIT MIR SELBST von Kristo Šagor zur Premiere von Du Hitler am 18. April im Studio Kristo Šagor Regisseur: Wieso Hitler? Autor: Wieso nicht? Regisseur: Nee, im Ernst. Autor: Ja, natürlich ist das ernst. Regisseur: So kommen wir nicht weiter. Auto: Wohin willst du denn weiter? Soll ich dich mitnehmen? Regisseur: Pff. Such dir was aus. Aut:Österreich? Regisseur: Weil er da geboren wurde? Das war ein Auftragsstück, oder? Autor: Ja, für das Landestheater in Linz. Regisseur: Und wieso inszenierst du das jetzt selbst? Autor: Müsste ich das nicht eher dich fragen? Regisseur: Äh, ja. Autor: Und warum? Regisseur: Ich finde das Thema wichtig. Autor: Worum geht es in dem Stück denn deiner Meinung nach? Regisseur: Um Alltagsfaschismus heute – aufgehängt an der Biografie von Adolf Hitler. Autor: Und warum ist das wichtig? Regisseur: Weil es so praktisch ist, mit dem Finger auf die Ausnahmebestie Hitler zu zeigen, anstatt sich mit der eigenen Disposition auseinanderzusetzen. Letztlich geht es in dem Stück um das berühmte »Wie konnte das nur passieren«, ohne dass man das wirklich merkt. Autor: Als ich das geschrieben habe, wusste ich gar nicht, wovon es genau handelt. Regisseur: Und das bewertest du positiv? Autor:Wieso? Regisseur: Wirkte gerade so. Autor: Ja, schon. Ich bin ein totaler Kontrollfreak. Beim Schreiben nicht alles durchzuplanen, ist für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Regisseur: Und wieso hast du das geschrieben? Autor: Ich fand die Grundidee stark: ›Hast du Lust, für uns ein Stück über die Jugend von Adolf Hitler zu schreiben?‹ Ich hatte keine Ahnung, wie ich das machen sollte. Ich wusste anfangs nur, was ich nicht schreiben will. Auch das war eine spannende Herausforderung. Und dann noch die Tatsache, dass Hitler seine Jugendjahre in Linz verbracht hat. Du Hitler wurde im selben Gebäude uraufgeführt, in dem Hitler seine erste Wagner-Oper gesehen hat. Regisseur: Du hast dich entschieden, nicht reinzuschreiben, wer was sagt. Autor:Ja. Regisseur:Warum? Autor: Gute Frage. Hm. Vermutlich, weil ich selbst nicht wusste, wer was sagt. Normalerweise höre ich die Figuren. Regisseur: Und was hast du stattdessen gehört? Autor: Stimmen. Meinungen. Als Regisseur finde ich es spannend – Regisseur:Entschuldigung! Autor:Was? Regisseur: Das müsste doch wohl eher ich sagen. Autor: Oh. Ja. Regisseur:: Als Regisseur finde ich es spannend, Texte neu aufzuteilen. Und in Du Hitler habe ich – Autor: Habe ich – Regisseur: Sorry, stimmt. Autor: Habe ich das als Aufgabe für die Regie gestellt. Jedes Team muss und kann selbst entscheiden, wie es aus den Äußerungen und Meinungen Figuren zusammenschraubt. Regisseur:Verstehe. Autor: Außerdem hatte ich die Idee vor dir. Regisseur:Bitte? Autor: Du hast erst 2012 angefangen, Texte neu aufzuteilen, als du Verschwunden von Charles Way in Münster inszeniert hast. Ich habe Du Hitler 2011 geschrieben. Regisseur:Stimmt. Autor: Und wie besetzt ihr das Stück? Regisseur: Naja, so wie es naheliegt, mit drei Männern und einer Frau. Autor: Hätte ich auch so gemacht. Regisseur:Haha. Autor: Haha. In der Uraufführung in Linz haben sie’s mit zwei Frauen und zwei Männern besetzt. Regisseur: Ich weiß. Autor: Ich weiß, dass du das weißt. Regisseur: Und ich weiß, dass du weißt, dass ich das weiß. Au: Und ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß, dass du – Regisseur: Und wo soll das jetzt hinführen? Aut: Nach Österreich? Regisseur: Nimmst du mich mit? Auto:Gern. DU HITLER (DE) von Kristo Šagor ab 15 Jahren / 9. – 13. Klasse Premiere am 18. April 2015 um 19.00 Uhr im Studio anschließend Premierenfeier im Casino Inszenierung Kristo Šagor | Bühne Iris Kraft | Kostüme Eva Roos Musik Sebastian Katzer | Dramaturgie Anne Richter Mit Helene Schmitt; David Benito Garcia, Sebastian Brummer, Uwe Topmann Öffentliche Hauptprobe für Pädagogen am 16. April 2015 um 19.00 Uhr im Studio um 18.30 Uhr praktische Einführung für Pädagogen im Foyer Studio Anmeldung unter Tel. 0621 1680 302 Nächste Vorstellungen 20., 21. und 22. April 2015 ROMEO UND JULIA IM DOPPELPACK Altes und Neues zur Wiederaufnahme des Shakespeare-Balletts von Kevin O’Day am 28. März im Opernhaus Hitomi Kuhara und Malthe Clemens bei den Proben zu Romeo und Julia »Ein opulentes Fest für die Sinne, ein großes musikalisches Erlebnis und eine Choreographie, in der es manches Juwel zu entdecken gibt.« So stand es in der Rheinpfalz nach Kevin O’Days Premiere von Romeo und Julia, der wohl traurigsten und schönsten Liebesgeschichte der Welt. Die- ses Shakespeare-Ballett wurde 2011 mit Nadège Cotta und Brian McNeal in den Titelpartien am NTM uraufgeführt. Mit unerbittlicher Rasanz schreitet die tragische Geschichte dieses Paares voran. Von äußeren Umständen wird ihnen die Liebe zwar verboten und letztlich auch zerstört – sie kann jedoch nicht verhindert werden. Kevin O’Day folgt dem dramatischem Verlauf von William Shakespeare. Die Zuschauer kommen in den Genuss der ersten Begegnung Romeos und Julias auf dem Fest, der Balkonszene und ihrem im Liebestaumel durchtanzten Pas de deux sowie der nicht mehr aufzuhaltenden, erschütternden Zerstörung in der Gruft. Kraft ihrer Liebe versuchen die Helden, ihrem Recht nach Freiheit zu folgen und feste Gefüge zu zersprengen und scheitern doch, wenn auch nur um Haaresbreite. Auch bei Mercutio und Tybalt hält man den Atem an. Luis Eduardo Sayago und Tyrel Larson tanzen ein tödliches Duell, das eher wie ein Kräftemessen unter Halbstarken beginnt. Es ist der Grund für den verzweifelten Ausbruch der Mutter, Lady Capulet, als sie ihren Neffen tot auffindet, zu dem sie ein etwas zu inniges Verhältnis pflegte. In dieser Spielzeit verkörpern neben Nadège Cotta und Brian McNeal auch Hitomi Kuhara und Malthe Clemens die Kinder der zerstrittenen Familien. Beide sind zurzeit in Proben eingespannt, um den anspruchsvollen Partien von Romeo und Julia gerecht zu werden. Die ersten Vorstellungen werden von der Urbesetzung getanzt. Ab Juni zeigen Malthe Clemens und Hitomi Kuhara ihre Interpretation von Romeo und Julia. Sergej Prokofjews eindringliche Musik wird vom Nationaltheaterorchester gespielt und steht erstmals unter der musikalischen Leitung von Joseph Trafton. eds Die offiziellen Fitness- und Gesundheitspartner des Kevin O’Day Ballett Nationaltheater Mannheim: ERSTE NACHWUCHSTÄNZERIN IM KEVIN O’DAY BALLETT NTM Viola Daus Dank mehrerer großzügiger Spenden konnte die Position der Nachwuchstänzerin erstmals realisiert und mit der 21-jährigen Viola Daus besetzt werden. Die junge Tänzerin wurde 1993 in Lübeck geboren und absolvierte ihr Studium an der Akademie des Tanzes in Mannheim. Während des Studiums war sie am Nationaltheater Mannheim bereits im Musical My Fair Lady zu sehen. Jetzt ist sie in den regulären Probenprozess des Kevin O’Day Balletts eingebunden und hat am 21. März erstmals eine Partie in 2 Gents übernommen. Hier tanzte sie einen der Sträflinge, einen Outlaw. Außerdem ist sie Teil des Tanzstücks Body & Language, das am 21. Mai uraufgeführt wird. eds EIN HERZ FÜR DIE MANNHEIMER BÜRGERBÜHNE Ab sofort kann man die Bürgerbühne per Charity-SMS finanziell unterstützen. Die Unterstützung von 5,- € oder 10,- € pro SMS wird ausgelöst, indem man das Kennwort NTM5 für 5,- € oder NTM10 für 10,- € per SMS an die Kurzwahlnummer 81190 aus dem deutschen Mobilfunknetz sendet. Sobald die Charity-SMS bei unserem Kooperationspartner, der Hubert Burda Media Company, angekommen ist, erhalten Sie eine Bestätigungs-SMS. Ihre finanzielle Unterstützung wird auf Ihrer monatlichen Handyrechnung angezeigt. Der gesamte Erlös kommt den Clubs und Workshops der Spielzeit 2015/2016 zugute. Pro SMS werden 0,17 Euro direkt vom Betrag als Bearbeitungsgebühr abgezogen. Für die Charity-SMS wird keine Spendenquittung ausgestellt. CHARITY-SMS FÜR DIE MANNHEIMER BÜRGERBÜHNE • Charity-SMS an die 81190 (Kurzwahlnummer aus dem deutschen Mobilfunknetz) senden. • In das SMS-Textfeld das Kennwort: NTM5 (5,- €) oder NTM10 (10,- €) eingeben. • Die Charity-SMS Kurzwahlnummer ist ab sofort freigeschaltet. »HOJOTOHO!« Wiederaufnahme der Walküre am 26. April um 17.00 Uhr im Opernhaus DIE WALKÜRE von Richard Wagner Aus dem Dunkel der Bühne schälen sich Frauengestalten mit ungewöhnlichem Kopfschmuck heraus: Gießkanne, Kleiderbügel, Nähmaschine oder einen Raben tragen sie stolz auf ihren Köpfen, während im Orchester der berühmte Walkürenritt erklingt und sie ihre »Hojotoho«-Rufe schmettern. Eine von ihnen, Brünnhilde, wird gegen Wotans Willen Sieglinde und ihren ungeborenen Sohn Siegfried retten. Zur Strafe muss Wotan die geliebte Tochter schlafend in einen Feuerring bannen, bis diese von einem furchtlosen Helden wieder erweckt wird. Nach dem erfolgreichen Verkaufsstart der Ring-DVD kommt Achim Freyers bildmächtige Umsetzung von Richard Wagners Tetralogie nun Stück für Stück auch wieder als Live-Erlebnis auf die Bühne. Auf die Wiederaufnahme des Rheingolds in der vergangenen Spielzeit folgt am 26. April die Wiederaufnahme der Walküre. Siegfried und Götterdämmerung kehren in der kommenden Spielzeit zurück, bevor im Juni und Juli 2016 der Mannheimer Ring als Zyklus noch einmal zu erleben sein wird. In der Walküre ist Ensemblemitglied John In Eichen erstmals als Hunding zu hören. Mit großer Spannung wird Galina Shesternevas Debüt als Brünnhilde erwartet. Nach zahlreichen großen Partien im italienischen Fach steht sie erstmals in einer dramatischen Wagner-Partie auf der Bühne. Und auch unter den fünf Hunden, die in der Walküre auftreten, gibt es einen Neuzugang, ein drittes ganz besonderes »Rollendebüt« … egf Noch 62 Tage bis zur Uraufführung von Esame di mezzanotte DIE EINSTUDIERUNG Es ist Montagabend, 18.00 Uhr im Probezimmer 2. Für die Sopranistin VeraLotte Böcker steht heute die Uraufführung Esame di mezzanotte auf dem Plan. Sie wird darin die Bibliothekarin Iris verkörpern. Fräulein Iris erscheint hoch oben auf einer Galerie in der Ferne wie eine himmlische Vision. So heißt es in den Regieanweisungen. »Das ist die Bibliothekarin der Rara und Standort losen«, erklären die beiden Bibliotheksgehilfen dem verblüfften Giro, der sich auf der Stelle in Iris verliebt. Inmitten der skurrilen Bibliothek ist sie seine einzige Stütze und sein Lichtblick. Am Klavier leitet Philippe Adam Iris’ ersten Auftritt mit sphärischen Glissandi ein, die später von einer Harfe gespielt werden. Nicht nur optisch, sondern auch musikalisch zieht diese engelsgleiche Figur sofort in ihren Bann. VeraLotte Böcker beginnt zu flüstern, zu murmeln, zu singen und streng zu rufen. Mit ihrer Stimme lotet sie alle denkbaren Zwischentöne zwischen Sprechen und Singen aus. Dann folgt eine liedhafte Passage, die sehr ›spanisch‹ klingt. »Diese Stelle erinnert mich an Lieder von Manuel de Falla oder Maurice Ravel«, wirft Philippe Adam ein. Und tatsächlich, in ihre neue Oper hat Lucia Ronchetti die unterschiedlichsten Zitate aus der Musikgeschichte einfließen lassen. »Ich liebe es, mit meiner Stimme zu experimentieren und dabei Klänge zu finden, die in der klassischen Musik so nicht gefordert sind«, erzählt Vera-Lotte Böcker nach der Probe. »Der Interpretationsrahmen ist sehr groß und man ist als Interpret persönlich gefragt. Da noch niemand die Partie zuvor gesungen hat, hat man die Freiheit, eine eigene Vorstellung der Figur zu entwickeln und sie mit der eigenen Stimme entstehen zu lassen.« egf ESAME DI MEZZANOTTE (AT) von Lucia Ronchetti Uraufführung am 29. Mai 2015 im Opernhaus Musikalische Leitung Johannes Kalitzke Inszenierung/Bühne/Kostüme Achim Freyer Kompositionsauftrag finanziert durch die Die Uraufführung wird gefördert von der Stiftung Nationaltheater Mannheim 5. KAMMERMUSIKMATINEE – TUBA! DIE DOKUMENTATION ZUM »NEUEN MANNHEIMER RING« am 12. April 2015 um 11.00 Uhr im Oberen Foyer Ein Film von Rudij Bergmann · Präsentation am 19. April 2015 um 11.00 Uhr im Opernhaus »Auf, meine Tapfern! Laßt nochmal die Tuba schmettern, die Römertuba, die die Welt durchdröhnt!« So oder ähnlich wird die Tuba bisweilen in der Literatur gefeiert. Für den Welt-TubaTag ist es jetzt noch etwas zu früh – der ist am ersten Freitag im Mai. Aber Zeit, endlich dieses besondere Instrument, das eine jahrtausendealte Geschichte hat, einmal in unserer Kammermusikreihe von Nahem zu erleben! Für die heutige Form wurde im Jahr 1835 das Patent in Preußen angemeldet. Und Hector Berlioz beschrieb sie so: »Es ist ein großes Blasinstrument, ein Abkömmling des Bombardons, mit einem Mechanismus von fünf Ventilen versehen, der ihr einen ungeheuern Umfang in der Tiefe gibt. Mittellage und Höhe sind übrigens sehr vornehm, durchaus Über zwei Jahre begleitete der Filmemacher Rudij Bergmann Achim Freyer, sein Team und die Beteiligten auf und hinter der Bühne, um das inszenatorische Ereignis Neuer Mannheimer Ring zu dokumentieren. Der Weg bis zu den Premieren von Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung wird auf diese Weise aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Bergmann war in den spannungsvollsten Situationen hautnah dabei: »Ich beobachte den ersten Cellisten, der sein eigenes WagnerDebüt hat, fange Siegfried Minuten vor seinem Auftritt ab, störe die Lichtdesigner, die gegen die Unwägbarkeiten der Technik angehen, rede mit den Rheintöchtern darüber, wie schwierig es zu singen ist, wenn sie vom nicht rauh, wie bei der Ophikleïde, sondern vibrierend und sehr angenehm zum Klang der Posaunen und Trompeten, deren wahrer Kontrabaß die Tuba ist und mit denen sie sich in unübertrefflicher Weise verbindet.« Siegfried Jung, Tubist im Orchester des Nationaltheaters, spielt mit seiner Klavierpartnerin Yasuko Kagen gemeinsam das Tubakonzert von Ralph Vaughan Williams und Werke von Isaac Albeniz und Enrique Crespo. Es wird außerdem die Vor-Uraufführung von Prayer geben, einem Werk, das die Mannheimer Komponistin und Konzertpianistin Andrea Csollány für Siegfried Jung und seine Frau, die Harfenistin Johanna Jung, geschrieben hat. dk Wir danken Bilfinger. Bühnenhimmel schweben und wundere mich mit dem Damenchor, dass dieser nur 15 Töne zu singen hat.« Rudij Bergmann war langjähriger Mitarbeiter des SDR/SWR und begleitete das regionale, nationale und internationale kulturelle Geschehen mit zahlreichen TV-Beiträgen. Bekannt ist er nicht zuletzt durch die von ihm konzipierte, realisierte und moderierte Kultsendung BERGMANNsART. Nun ist seine Ring-Doku fertig geworden. Sie wird in Ausschnitten in einer Matinee im Opernhaus präsentiert – in Anwesenheit von Rudij Bergmann und Beteiligten der Produktion. dk Der Eintritt ist frei – bitte holen Sie sich Platzkarten an der Theaterkasse. DIE FREUNDE UND FÖRDERER BERICHTEN BEI UNSERER NÄCHSTEN BEGEGNUNG am 22. April im Anna Reiss-Saal lernen wir das neue Team der Chordirektion kennen: den neuen Chordirektor Anton Tremmel und seinen Assistenten Francesco Damiani, in Personalunion Musikalischer Leiter der Jungen Oper. Eintritt für Mitglieder frei, Nichtmitglieder zahlen 10 Euro. Jahre blieb. Ihr Ehemann, Jaco Venter, war derweil am Nationaltheater Mannheim (jetzt Karlsruhe) engagiert. An Südafrika erinnerte ein Volkslied in Afrikaans, während Ausschnitte aus La Bohème, Romeo et Juliette und Gianni Schicchi die Bandbreite ihres solistischen Könnens demonstrierten. In die Rolle der Königin der Nacht ist sie inzwischen »reingewachsen«, Operette (Fledermaus) dagegen ist ihrer Meinung nach wegen der Sprechtexte für Fremdsprachler schwierig. Wie so viele Künstler vor ihr zeigte sie sich begeistert vom Ensemblegeist im NTM, ein besonderer Dank galt dem Publikum, das mit langem Beifall den Dank zurückgab. DIE STIFTUNG NATIONALTHEATER unterstützt die 18. Internationalen Schillertage mit 35.000 Euro. Das Festival, das von der Mannheimer Schauspiel intendanz ausgerichtet wird, bringt vom 12. bis 20. Juni aktuelle Schiller-Inszenierungen renommierter Bühnen nach Mannheim. UNSERE AKTION TREFFPUNKT NATIONALTHEATER wird auch im laufenden Jahr fortgesetzt. Das Projekt richtet sich an Mannheimer, die sonst finanziell nicht in der Lage wären, sich einen Theaterbesuch zu leisten. In Zusammenarbeit mit rund 70 sozialen Einrichtungen in Mannheim haben seit 2010 rund 6.000 Mannheimer Bürger im Rahmen dieses Projekts das Theater besucht. Unser Verein stellt für diese erfolgreiche Aktion 2015 einen Betrag von 20.000 Euro zur Verfügung, der durch Spendengelder Mannheimer Firmen auf 35.000 bis 40.000 Euro anwächst. DER ARNOLD-PETERSEN-PREIS wird am 18. April im Rahmen einer Aufführung der Donizetti-Oper L’elisir d’amore (Der Liebestrank) der jungen Nachwuchssängerin Eunju Kwon überreicht. Die Südkoreanerin gehört dem Mannheimer Ensemble seit zwei Jahren an und bezauberte in mehreren R ollen. UNSERE NÄCHSTE THEATERFÜHRUNG bietet am 18. April um 15.00 Uhr einen Blick hinter die Kulissen mit Frau Brachmann. Treffpunkt ist die Lobby im Werkhaus, Mozartstraße. Eintritt frei, auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Anmeldung nur an Doris Brachmann Tel. 0621 1680 532; [email protected] Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde 1992 zu Ehren des langjährigen Generalintendanten Arnold Petersen von dem Unternehmer Roland Ernst gestiftet. NACHLESE. Gut gelaunt und temperamentvoll präsentierte sich die Sopranistin Estelle Kruger den Freunden. Aufmerksam begleitet von Dr. Dorothea Krimm und Dr. Stephen Marinaro führte sie durch ihre Biografie. Inspiriert von der Südafrikanerin Mimi Coertse studierte sie Gesang. Von Südafrika gelangte sie dann über London und San Francisco in ein Engagement nach Koblenz, wo sie 12 Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V. c/o Nationaltheater Mannheim Mozartstr. 9 · 68161 Mannheim Fax 06 21 16 80 434 [email protected] www.freunde.nationaltheater.de Geschäftsführer R. Dietmann, Tel. 06 21 73 47 21 DAS LIFESTYLE MAGAZIN DER METROPOLREGION RHEIN-NECKAR www.ubibene.de JETZT IM HANDEL ERHÄLTLICH ODER ONLINE BESTELLEN! OSTERN IM NATIONALTHEATER Karfreitag, 3. April 2015 Karsamstag, 4. April 2015 Ostermontag, 6. April 2015 17.00 Uhr · Opernhaus · Wiederaufnahme PARSIFAL von Richard Wagner Ausverkauft 15.00 · Oberes Foyer CAFÉ CONCERT 16.00 Uhr · Schnawwl SCHREIMUTTER Beschwingte Musik am Nachmittag Fr. Verk./€ 16,-/14,- inkl. 1x Kaffee und Kuchen von Jutta Bauer · Figurentheater ab 3 Jahren Fr. Verk./€ 12,-/7,- 19.30 Uhr · Schauspielhaus DER KLEINE PRINZ (UA) Ballett von Dominique Dumais nach Antoine de Saint-Exupéry Fr. Verk./€ 8,50 bis 32,20.00 Uhr · Studio SANTA MONICA (UA) von Akın E. Sipal Fr. Verk./€ 15,-/9,- 19.30 Uhr · Opernhaus CAVALLERIA RUSTICANA / I PAGLIACCI von Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo Fr. Verk./€ 13,- bis 74,20.00 Uhr · Schauspielhaus EMILIA GALOTTI von Gotthold Ephraim Lessing Fr. Verk./€ 8,50 bis 32,Cavalleria rusticana / I Pagliacci Ostersonntag, 5. April 2015 11.00 · Junge Oper STIMMSALABIMM 19.00 Uhr · Opernhaus DIE FLEDERMAUS Musiktheater für zwei Sängerinnen · ab 3 Jahren Fr. Verk./€ 12,-/7,- von Johann Strauß Fr. Verk./€ 13,- bis 74,- 19.00 Uhr · Opernhaus ROMEO UND JULIA (UA) 19.30 Uhr · Schauspielhaus VIEL LÄRM UM NICHTS Ballett von Kevin O’Day nach William Shakespeare Fr. Verk./€ 12,- bis 65,- von William Shakespeare Fr. Verk./€ 8,50 bis 32,- 19.30 Uhr · Schauspielhaus · Wiederaufnahme DER ZERBROCHNE KRUG Emilia Galotti von Heinrich von Kleist Fr. Verk./€ 8,50 bis 32,- DAS NATIONALTHEATER MANNHEIM WÜNSCHT SEINEN BESUCHERN EIN SCHÖNES OSTERFEST! 64. SCHWETZINGER SWR FESTSPIELE WORKSHOP »HOMO FABER« am 8. April 2015 von 17.30 bis 19.30 Uhr mit anschließendem Vorstellungsbesuch Vertrauen Sie eher Natur oder Technik, sind Sie Bauchmensch oder Kopfmensch? Welches Bild haben Sie von sich, welches Bild machen Sie sich von anderen? Und kennen Sie das – dass Ihr Körper manchmal einfach nicht so funktioniert, wie er eigentlich sollte? Mittels praktischer Übungen nähern wir uns Aspekten, die in Homo faber eine Rolle spielen, lernen einzelne BesonHomo faber derheiten der Inszenierung kennen und entwickeln eigene Ideen, wie man diesen Roman dramatisieren und inszenieren könnte. Werden Sie vor dem Vorstellungsbesuch selbst aktiv und erleben Sie dann intensiven Zuschau-Genuss! Treffpunkt Pforte Spielhaus, Hebelstraße Vorstellungsbesuch Homo faber im Anschluss an den Workshop (20.00 – 21.50 Uhr) Keine Vorkenntnisse erforderlich. Begrenzte Teilnehmerzahl! Fr. Verk./€ 10,- für Workshop inkl. Vorstellungsbesuch Nur mit Voranmeldung bei [email protected] OPERN-URAUFFÜHRUNG WILDE 22. / 24. / 25. Mai 2015 Musik: Hèctor Parra • Libretto: Händl Klaus Regie: Calixto Bieito • Musikalische Leitung: Peter Rundel Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR KONZERTE Krassimira Stoyanova • Capriccio Stravagante SWR Vokalensemble Stuttgart/Piano Duo Tal & Groethuysen Elisabeth Leonskaja • Tenebrae • Kinderkonzert Trio Wanderer • SIGNUM saxophone quartet Simone Rubino • Matthias Goerne • Altan Schwetzinger Hofmusik-Akademie u.v.a. Ausführliches Programm: schwetzinger-swr-festspiele.de Programmbroschüre anfordern: [email protected] Das gesamte Programm wird in SWR2 gesendet. MENSCHEN IM NTM DIESMAL MIT MATTHIAS OFFNER, SCHNÜRMEISTER AM NATIONALTHEATER über eine Steuerung die Züge. Früher hatten wir Handzüge, bei denen Gewichte aufgesetzt werden mussten, um das Gegengewicht auszugleichen. Seit dem Umbau lässt sich das alles durch Computer steuern. Es müssen für jede Vorstellung die entsprechenden Züge programmiert werden, die bestimmte Dinge auf die Bühne bringen oder hochziehen. Jeder Schritt muss genau mit dem Bühnenbildner und dem Regisseur abgesprochen werden, damit das Bühnenbild zu jeder Zeit so aussieht wie vorgesehen. Während der Vorstellung sitze ich neben dem Inspizienten. Das ist sehr praktisch, denn es verkürzt den Kommunikationsweg und man kann schnell eingreifen, falls eine Störung eintritt. Die Verbindung mit dem Inspizienten ist ganz wichtig. Erst wenn er mir ein Zeichen gibt, starte ich die Züge, weil nur er aktiv sieht, was auf der Bühne vor sich geht. Er ist sozusagen der Lotse an Bord und koordiniert sowohl Schauspieler, als auch Licht- und Tontechnik und eben auch den Schnürmeister. Gibt es Unterschiede in der Arbeit für die verschiedenen Sparten? Matthias Offner Wie wird man Schnürmeister am Theater? Angefangen habe ich hier als normaler Bühnentechniker. Danach habe ich acht Jahre lang als Möbler gearbeitet. Als eine Stelle am Schnürboden frei geworden ist, habe ich mich beworben und wurde genommen. Jetzt arbeite ich seit 2002 als Schnürmeister im Schauspielhaus. Ein Schnürboden ist übrigens eine Zwischendecke im Theater, die sich oberhalb der Bühne befindet. Dort ist die ganze Obermaschinerie installiert. Sobald Musik im Spiel ist, wird alles viel exakter, weil Musik, besonders wenn sie vom Band kommt, auch bei Verzögerungen gnadenlos weiterläuft. Man kann nicht einfach anhalten und Probleme beheben. Beim Sprechtheater kann es im Spiel zu Verzögerungen kommen oder schneller werden. Nie ist eine Vorstellung exakt gleich. Also muss man hier besonders flexibel sein und sich den Zeichen des Inspizienten anpassen. Genau dasselbe gilt für Inszenierungen mit Live-Musik wie in der Oper. Am 5. April findet die Wiederaufnahme von Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist statt, wo u. a. zwei schwere Glocken zum Bühnenbild gehören. Vor welche besonderen Herausforderungen stellt euch das? Die Sicherung der Glocken ist eine große Herausforderung, weil die Schauspieler an ihnen herumklettern und sie hin und her schwingen. Das ist dann natürlich zusätzlich eine große Belastung. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind diese Glocken durch vier oder fünf Züge und Stahlseile gesichert. Außerdem wird das Ganze nochmal an einem Geländer gesichert, um störende Klappergeräusche zu verhindern. Warum sollte man diese Inszenierung unbedingt gesehen haben? Das Stück lebt von der hervorragenden und sehr intensiven Schauspielerleistung. Außerdem ist es insgesamt eine sehr gute Inszenierung. Aber mehr möchte ich dazu jetzt noch nicht verraten. Das Interview führte Lea Goldberg. Was gehört zu den alltäglichen Aufgaben eines Schnürmeisters? Im richtigen Leben würde man uns vielleicht als Kranführer bezeichnen, im Bereich des Theaters nennt man meinen Beruf allerdings Schnürmeister. Wir sind für all das verantwortlich und zuständig, was auf und hinter der Bühne nach oben und unten bewegt werden muss. Das betrifft die Bühnenhintergründe, Licht- und Tontechnik, Dekoration oder auch sogenannte Flugwerkaktionen, bei denen Darsteller durch Seile in die Luft gehoben werden. Hier muss man besonders darauf achten, dass alles gut gesichert ist und sich die Schauspieler wohl fühlen. Denn in der Luft sind selbst fünf Meter beängstigend hoch. Während der Aufführung koordiniere ich DER ZERBROCHNE KRUG von Heinrich von Kleist OSTERN IM NTM – DAS PROGRAM IN DIESEM MAGAZIN AUF SEITE 11
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