1 Grußwort 2 Liebe Frauen, liebe Mitglieder, Liebe Freunde, wie war es doch früher so einfach. Frauen heirateten, zogen die Kinder groß, kümmerten sich um Eltern und Familenbetrieb, soweit vorhanden. Und es war gut so. War es gut so? Manchmal verstehen wir Älteren die Welt nicht mehr, wenn junge Frauen so viele Entscheidungsmöglichkeiten haben. Es ist komplizierter geworden, die Lebensentwürfe nachzuvollziehen. Trotzdem beneiden wir die jüngeren Frauen manchmal darum. Hätte nicht so manche ältere Frau auch gern solche Möglichkeiten gehabt? Luise Böttcher Noch im hohen Alter trauerte meine Mutter ihrem Berufswunsch nach, den sie nie umsetzen durfte. Ihr Vater war gegen die Ausbildung zur Krankenschwester, er erlaubte es ihr nicht. Sie wäre gerne Krankenschwester geworden, auch wenn das in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts noch bedeutet hätte, unverheiratet bleiben zu müssen. Das hätte sie gerne dafür in Kauf genommen. Alle Frauen, die ihr Leben nicht so gestalten konnten, wie sie es wollten, die sich gesellschaftlichen Normen und Vorstellungen beugen mussten und bezüglich ihres Lebensentwurfs Enttäuschungen erlebt haben – sie alle sind die Wegbereiterinnen für die Möglichkeiten, die Frauen heute offen stehen. Heute braucht es Mut und Durchsetzungsvermögen – auch, wenn eine Frau das tradierte Familienmodell mit Vater, Mutter und Kind leben will. Lesen Sie hierzu weiter im Leitartikel von Elke Seipel (S. 4-5). Auch die beiden Anleitungen für die Praxis bieten viel Gelegenheit, sich über unterschiedliche Lebensentwürfe auszutauschen. Überprüfen wir doch einmal, wie es uns selbst in unserem eigenen Leben ergangen ist und noch ergeht. Und was wir von unseren Kindern und den Kindern unserer Freunde erfahren. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und gehen Sie beim Rückblick auf Ihr eigenes Leben gnädig mit sich um. Es grüßt Sie herzlich Luise Böttcher, Vorsitzende des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e. V. INHALTSÜBERSICHT Evangelische Frauen aktuell 1 / April 2015 Seite Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung Grußwort Vorsitzende Luise Böttcher 2 Vorwort Geschäftsführende Pfarrerin Angelika Thonipara 3 Schwerpunktthema „Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung“: Leitartikel, Interview, Bericht Tagesmütter 4-7 Bibel verstehen, Anregungen für die Praxis: Wie selbstbestimmt lebten die Frauen zur Zeit Jesu? 8-11 Landesverband: Termine, JHV, neue Vorstandsmitglieder, EfiD-Kampagne, EKKW, Act War Children e.V. 12-17 Frauenarbeit: Fachtag Intersektionalität, Kuren für Mütter und Väter, Kollegiale Beratung, Frauenmobil in der Region 18-21 Aktuelles aus den Evangelischen Familien-Bildungsstätten in Gießen, Offenbach, Wetterau und Wiesbaden 22-25 Informationen aus unseren Mitgliedsgruppen und Verbänden 26 Neues aus der Katharina-Zell-Stiftung 27 Beilagen: Faltblatt Angebote Frauenarbeit, Spendenbitte Katharina-Zell-Stiftung Vorwort Liebe Freundinnen und Freunde unseres Frauenverbands, Liebe Leserin, lieber Leser, „Jede Frau hat die Fähigkeit zu fliegen. Ob sie dies mit Flügeln tut oder mit dem Besen, hängt von dem Mann an ihrer Seite ab.“ Dieser Spruch fiel mir neulich als Spruchkarte in die Hände. Ich sehe unterschiedliche Frauen vor mir, ganz unterschiedliches Frauenleben, unterschiedliche Lebensentwürfe und Ziele. Vor allem jungen Frauen stehen heute viele Möglichkeiten offen und es ist oft die Frage: Wie passt da ein Mann an ihre Seite? Wie ist Familienleben möglich? Vielleicht geht die Entscheidung aber auch zum Single-Leben oder zum Leben in einer anderen partnerschaftlichen Beziehung oder in einer kommunitären Gemeinschaft. In all dem, vor allem in unguten Abhängigkeiten, braucht es die Frauensolidarität, die zu innerer Gelassenheit und Freiheit führt. Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum in 2017 möchte ich an eine beeindruckende Frau erinnern: Katharina von Zimmern (1478-1547). Sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie sie ihren Weg in dieser inneren Freiheit ging, die uns durch das Evangelium gegeben ist. „Zur Freiheit hat Euch Christus befreit“, dieses Wort aus dem Galater-Brief will in jedes Jahrhundert hineinklingen und erlebt werden. Katharina von Zimmern stammte aus einer kinderreichen Familie. Der Vater war ein hochgebildeter Freiherr, der bei Kaiser Friedrich III in Ungnade fiel, sodass die Familie fliehen musste. Sie erlebte mit ihrer Mutter als Zehnjährige eine abenteuerliche Flucht. Sie und ihre ältere Schwester wurden durch Bemühungen ihres Vaters und weiteren Unterstützungen in die Abtei Fraumünster / Zürich aufgenommen. In der Abtei herrschten jedoch sittlich bedenkliche Zustände. Es gab Hinweise, dass die Mädchen von Geistlichen belästigt wurden und daher die Abtei vorübergehend verlassen mussten. 18-jährig wurde Katharina nach einem heftigen Wahlkampf zur Äbtissin geweiht. Sie stand nun einem großen „Unternehmen“ vor mit zahlreichen Ländereien, die weit in die Zentralschweiz hinein reichten und mit vielen Untertanen. Bei ihr lag das alte Begnadungsrecht der Stadt und das Recht, den Schultheiß zu wählen. Katharina von Zimmern sanierte die Finanzen der Abtei, versuchte das alte Münzrecht der Stadt zurückzugewinnen und entfaltete eine rege Bautätigkeit. Sie veranlasste den Neubau des Abteigebäudes und beauftragte Künstler zur Ausmalung der Kapelle. Sprüche, die sie ins Deckenfries einschnitzen ließ, lassen auf eine gute Portion Humor schließen. Zur Abtei gehörte auch eine Schule, die unter Katharina gebaut wurde. Obwohl Äbtissinnen im Spätmittelalter den politischen Einfluss weitgehend verloren hatten, war Katharina nominell immer noch Stadtherrin von Zürich und damit 3 die erste Repräsentantin. Hohe Gäste der Stadt wurden zuerst von ihr begrüßt. 1519 wurde Ulrich Zwingli Priester in Zürich. Er begann, das Evangelium reformatorisch zu predigen und übersetzte die Bibel. Katharinas Verdienst an der Reformation bestand unter anderem darin, dass sie Zwingli jeden Freitag im Fraumünster predigen ließ. Händler und BauAngelika Thonipara ern, die sich freitags zum Markt vor der Kirche trafen, besuchten auch den Gottesdienst. Auf diesem Weg verbreitete sich das Gedankengut der Reformation. Es gibt weiterhin Hinweise darauf, dass Katharina von Zimmern reformatorische Streitschriften sowie eine Predigt Zwinglis und eine Lutherschrift in einem Buch sammelte und selbst binden ließ. Bald teilte sich die Stadt in zwei Lager. Als sich 1523 die Ereignisse in der Stadt überschlugen, Heiligenfiguren aus den Kirchen geräumt wurden, Fastengebote aufgehoben und es keine Prozessionen mehr gab, verließen viele Konventfrauen das Kloster und es wurde für Katharina schwer, ein Leben in klösterlicher Gemeinschaft nach den benediktinischen Regeln weiterhin zu leben. 1524 übergab sie als Äbtissin die Abtei der Stadt. Die Übergabeurkunde soll von ihr selbst geschrieben sein. Sie schätzte die politischen Ereignisse richtig ein, hat mit diesem selbstlosen Akt die friedliche Umsetzung der Reformation in Zürich möglich gemacht. Alle anderen Klöster wurden nach und nach ebenso der Stadt übergeben. Bereits am Gründonnerstag 1524 feierte Zwingli das erste evangelische Abendmahl in Zürich. Ihre katholische Familie hatte sich längst von ihr distanziert.1525 heiratete sie Ritter Eberhard von Reischach, starb aber als Witwe am 17. August 1547. Ihr Grab ist nicht bekannt, jedoch wurde ihr am 14. März 2014 im Kreuzgang des Fraumünsters in Zürich ein Denkmal gesetzt. Ein ebenso selbstbestimmtes Leben mit Weitblick und Weisheit wünsche ich uns allen. Herzliche Grüße Ihre Angelika Thonipara, geschäftsführende Pfarrerin des Verbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. 4 Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung Frauen-Lifestyle heute – zwischen alten Klischees und neuen Rollenzuschreibungen Ihre Mütter und Großmütter haben ihnen den Weg bereitet: Junge Frauen leben ihr Leben heute selbstbestimmt und jenseits der traditionellen Rollenklischees. Kinder? Partnerschaft? Karriere? Das entscheiden sie selbst. Selbstständig, selbstbewusst und selbstverständlich sind Frauen mehrfach zugehörig unterwegs und genießen ihr Leben. Oder …? Susanne ist 32 Jahre alt. Sie hat BWL und Jura mit dem Schwerpunkt internationales Wirtschaftsrecht studiert und arbeitet seit fünf Jahren in einem mittelständischen Unternehmen als Fachanwältin. Vor kurzem ist sie zur Abteilungsleiterin befördert worden. Also eigentlich alles prima – eine Bilderbuchkarriere. Von ihrer Altbauwohnung aus hat sie einen wunderschönen Blick über Berlin-Charlottenburg, den sie abends gerne mit einem Glas Rotwein genießt. Allein. Denn Susanne ist Single aus Überzeugung. Für Susanne ist das normal – für ihr Umfeld anscheinend nicht. „Meine Freundinnen bedauern mich regelrecht“, erzählt sie. „Ständig sind sie auf der Suche nach einem Lebenspartner für mich. Wenn ich die Zeitung aufschlage, ist es nicht besser: überall Werbung für Partnerschaftsbörsen, daneben Berichte, Analysen und Statistiken, die den Grund für die vielen Singles suchen. So langsam fühle ich mich wirklich bedrängt. Kann ich nicht leben, wie ich es will?“ Wie Susanne geht es vielen Frauen. Ein Blick in die Statistik zeigt: Jede fünfte Deutsche lebt allein, immer mehr Frauen sind berufstätige Singles. Geht es um die Frage nach der Ursache, scheint die Antwort für Viele auf der Hand zu liegen: „Die will ja keiner“, „Die ist zu stark für einen Mann“, „Männer wollen keine starken Frauen“ heißt es dann schnell. Dass Frauen aber vielleicht auch glücklich sind, ohne einen festen Partner oder eine feste Partnerin an ihrer Seite, dass sie es möglicherweise genau so wollen und nicht anders – das wird oft gar nicht erst in Erwägung gezogen. Erleben wir hier die Wiedergeburt eines alten Klischees? Früher war es die sprichwörtliche „Alte Jungfer“ – die Frau als Mangelwesen, ohne Partnerschaft, ohne Kinder. Rollenzuweisungen sind nicht neu Seit Jahrhunderten müssen sich vor allem Frauen immer wieder mit gesellschaftlichen Vorstellungen auseinandersetzen, die ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Doch selten war das Verständnis davon, was und wie eine Frau sein sollte oder könnte, so verschieden wie heute. Seit Frauen überall auf der Welt für ihr Recht zu „sein“ eintreten, gibt es vielfältige ideale Frauenbilder. Dabei unterliegt die soziale Rollenzuweisung einem ständigen Wandel – bis heute: Durch gesellschaftliche Differenzierungs– und Individualisierungsvorgänge haben sich die Geschlechterrollen gewandelt. Frauen haben vielfältigere Chancen und Wahlmöglichkeiten. Sie können frei über ihr Leben entscheiden. Dennoch werden über ihre Zugehörigkeit zu Bildung, Herkunft und Milieu immer wieder Rollenzuschreibungen vorgenommen. In Zeiten der Mehrfachzugehörigkeit eine Herausforderung, die sich noch potenziert. Die Familie spricht mit Selbst Susannes Mutter hat klare Vorstellungen für ihre Tochter. „Da haben wir gekämpft und uns stark gemacht dafür, dass Frauen beides haben können – Kinder und Karriere! Und jetzt stehe ich ohne Enkelkinder da. Das habe ich mir irgendwie anders vorgestellt …“ Und nicht nur die offen formulierten Erwartungen zwingen Susanne in eine bestimmte Rolle – oft sind die Rollenzuschreibungen sehr viel subtiler, teilweise sogar gesellschaftlich gesteuert. Zwei Beispiele: ⇒ ⇒ Der demografische Wandel: Wir werden immer älter, die Geburten gehen immer weiter zurück. Unsere Gesellschaft braucht dringend mehr Kin der, damit die Renten bezahlt werden können. Schnell werden neue Gesetze auf den Weg ge bracht: Die Politik setzt die Einführung der „Herdprämie“ durch und suggeriert damit den Frauen die Botschaft „Genieße die Zeit mit Deinen Kindern, sie brauchen Dich – Karriere kannst Du auch später noch machen!“ Der bundesweite Fachkräftemangel: Schon heute herrscht in vielen Branchen akuter Fachkräfte- Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung mangel. Unternehmen brauchen die Arbeitskraft der gut ausgebildeten, jungen Frauen – und plötzlich ermöglichen Firmen wie Apple und Facebook ihren Mitarbeiterinnen das sogenannte „Social Freezing“, das Einfrieren ihrer Eizellen. Und manipulieren Frauen dadurch, ihren Kinderwunsch getrost auf später zu vertagen, um sich erst einmal ihrer Karriere widmen zu können. Eine moderne Frau, die sich dem Diktat der spätkapitalistischen Konsumgesellschaft als Ressource ohne Verfallsdatum zur Verfügung stellt. Eine gruselige Vorstellung. Beide Beispiele zeigen: Es gibt immer noch eine große Diskrepanz zwischen den eigenen Vorstellungen und den Rollen und Bedarfen, die die Gesellschaft vorgibt. Auch, wenn viele junge Frauen das häufig gar nicht so empfinden: Fragt man sie, ob sie sich benachteiligt fühlen und ob es eine neue feministische Bewegung für Geschlechtergerechtigkeit braucht, verneinen sie das häufig. Sie fühlen sich gleichberechtigt und sind überzeugt, ihr Leben selbstbestimmt leben zu können, als aktive Gestalterinnen ihrer Zukunft und ihres eigenen Weges. Sie kennen ihre eigenen Ziele und Bedürfnisse und sind sich einig darüber, dass sie sich, wenn sie mit anderen zusammen leben, die Pflichten des Alltags gerecht untereinander aufteilen. Kinder setzen Vorstellungen auf den Prüfstand Solange die Frauen sich noch in der Ausbildung befinden, reisen, erste Karriereschritte machen und ihr individuelles freies Leben genießen, funktioniert das partnerschaftliche, gleichberechtigte Miteinander auch im Wesentlichen. Doch wenn es an Lebensübergänge wie die Familiengründung geht, geraten diese Vorstellungen der gleichgestellten Geschlechterrollen häufig ins Schleudern. In der Regel kommt es dann zu einer Re-Traditionalisierung der Rollen: Weil er mehr verdient (Stichwort: Gender Pay Gap), weil jetzt doch besser geheiratet werden sollte (Stichwort: Ehegattensplitting), weil der Nachwuchs betreut werden muss (Stichwort: zu wenige Betreuungsplätze) oder weil sein Chef und seine Kollegen komisch schauen, wenn er Elternzeit nimmt. Die Rollenverteilung kommt wieder auf den Prüfstand, Aufgaben und Zuständigkeiten werden neu sortiert. Was vorher selbstverständlich war, muss jetzt neu verhandelt werden. Geschlechterarrangements sind zwar erwünscht und werden im Hinblick auf die Arbeitsteilung als wichtig angesehen, doch es gibt viele Hindernisse. Gesetzgeber fördert rollenkonforme Lebensmodelle Das Familienrecht setzt Anreize für eine geschlechterspezifische Rollenverteilung und ist immer an die „intakte Ehe“ zwischen Frau und Mann, an die herkömmliche Vater-Mutter-Kind-Familie gebunden. Es fördert in der Einkommensteuer und dem Sozial- und Unterhaltsrecht das klassische Modell – und geht dabei an vielen familiären Realitäten vorbei: „Die Spannung zwischen institutioneller Regulierung und der sozialen Wirklichkeit ist nicht aufgelöst“, schreibt die Sozialwissenschaftlerin Barbara Riedmüller in 5 ihrem Bericht "Familie und demographischer Wandel"*. Inkonforme Lebensformen oder Lebensmodelle, so Riedmüller, erleben inzwischen eine höhere soziale Akzeptanz, haben aber auf der rechtlichen Seite enormen Anpassungsbedarf. Sie entscheiden über Gleichheit, Ungleichheit und über die Verteilung von Chancen und Teilhabe. Da stellt sich doch die Frage: Wieviel Selbstverwirklichung ist jungen Frauen heute überhaupt möglich? Werden sie nicht doch – wenngleich auch sehr viel subtiler – immer wieder dazu gedrängt, bestimmte Erwartungen zu erfüllen, rollenkonform zu leben? Vertrauen ins eigene Bauchgefühl Die weibliche Erfahrung mit Stereotypen und Zuweisungen sind die Herausforderungen, denen sich auch junge Frauen immer wieder stellen müssen. Rollenvorbilder gibt es viele, von Lady Gaga bis Bundeskanzlerin. Alles scheint möglich. Den eigenen Weg zu finden und ein erfülltes Leben zu führen mit den vielen Optionen, ist dennoch nicht immer leicht. Welche Botschaft können wir jungen Frauen geben? Vielleicht diese: Vertraut euren eigenen Lebensvorstellungen. Lasst euch nicht instrumentalisieren oder vereinnahmen, sondern traut eurem Bauchgefühl. Trefft eure eigenen Entscheidungen – unabhängig davon, was Gesellschaft, Wirtschaft oder Mainstream euch an Rollenzuweisungen einreden wollen. Es ist euer Leben. … und Susanne? „Ich bin beruflich erfolgreich und genieße das. Ich führe ein vielseitiges Leben, genieße Freundschaften und habe viele Hobbies. Ich bin mir der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern schon auch bewusst. Aber ich kann – wie die meisten Frauen heute auch – vieles erreichen. Ich bin zufrieden, eigentlich sogar glücklich. Ich werde Partnerschaften leben, wann und wie es mir entspricht und weiß um deren Verantwortung. Vielleicht mit Kindern, oder ohne. Einfach ein Frauenleben nach meinem Geschmack. Manchmal konform, manchmal nicht.“ Elke Seipel, Referentin für Frauenarbeit * Barbara Riedmüller: Ein neues Geschlechterverhältnis? In: Starke Familie. Bericht der Kommission im Auftrag der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart 2009 Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung 6 „Ich habe mich für mich entschieden“ Den sicheren Job mit Beamtenstatus gab sie auf und verwirklichte stattdessen ihren Kindheitstraum. Damit steht unsere Interviewpartnerin Carina Engel stellvertretend für Frauen, die ihren eigenen Weg gehen. Carina Engel Fotos: privat Carina, Du hast schon eine Beamtenlaufbahn hinter Dir. Wie ist es dazu gekommen? Carina Engel: Im Grunde wusste ich schon als kleines Mädchen, was ich werden wollte: Erzieherin. Nur die fünf Jahre dauernde Ausbildungszeit hat mich abgeschreckt. Als ich nach einem Praktikum im Einwohnermeldeamt das Ausbildungsangebot als Verwaltungsfachangestellte mit Beamtenanwärterinnenstatus der Stadt Frankfurt erhielt, flüsterten viele Stimmen mehr oder weniger laut auf mich ein … „Da kannst Du nicht Nein sagen!“, „Du bist dumm, wenn du dieses Angebot nicht annimmst!“, „Als Beamtin hast du ausgesorgt – so eine Chance kommt nicht wieder!“ Solche und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Kopf und auch meine Freunde rieten mir dazu. Also nahm ich an. Aber das war nicht das Richtige für Dich? Carina Engel: Nein. Ich landete am Service-Telefon für Führerscheinfragen. Die Aussicht, nach ein bis zwei Jahren in die Sachbearbeitung mit Kundenkontakt wechseln zu können, hat sich nicht erfüllt: Führerschein- und Zulassungsstelle wurden strukturell zusammengelegt. Misstrauen und Mobbing unter den Mitarbeiterinnen vergifteten das Arbeitsklima. Dazu kam der Stress von 42 Wochenstunden ununterbrochenem Telefondienst – so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Mein Körper reagierte mit heftigen Kopfschmerzen, meine Stimmung wurde immer depressiver und ich wurde richtig krank. Ich wusste, dass ich etwas verändern musste. Nur wie? Ich konnte doch nicht einfach mein Beamtenverhältnis aufgeben. Davon rieten mir auch alle Menschen um mich herum dringend ab. Schließlich war ich darüber privat versichert und bekam auch weiterhin mein Gehalt. Ein gutes halbes Jahr war ich krankgeschrieben. Ein Wiedereingliederungsversuch misslang. Trotzdem hast Du es schließlich geschafft, dich aus dieser Situation zu befreien ... Carina Engel: Ich erinnerte mich an die sympathische Psychologin in der Kopfklinik während meines Kuraufenthalts: Wenn Sie träumen könnten, was würden Sie gerne machen? Was waren früher Ihre Wünsche? So kamen meine damaligen Träume zurück und setzten mich in Bewegung. Mir wurde schnell klar, dass ich Den eigenen Weg gehen – Frauenleben in Bewegung 7 eine neue Ausbildung beginnen musste. Wie sollte ich die bezahlen? Über eine Internetrecherche habe ich erfahren, dass meine Ausbildungszeit anerkannt würde und ich deshalb nur drei Ausbildungsjahre absolvieren musste, um Erzieherin zu werden. Und welch‘ ein Glück: Ich fand auch heraus, dass es ein elternunabhängiges Bafög gibt, wenn drei Ausbildungs- und drei Arbeitsjahre vorliegen. Und weil ich eine Erzieherinnenschule besuchte, konnte ich rückzahlungsfreies Schüler-Bafög beantragen. Besser konnte es kaum laufen. Auch die Berufsberaterin der Kreisvolkshochschule ermutigte mich, diesen Weg zu gehen. Gab es auch Hürden und Stolpersteine? Wenn der Alltag aus den Fugen gerät Carina Engel: Der schwerste Schritt für mich war, mit meiner Kündigung ganz bewusst meine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis in Kauf zu nehmen. Ich wusste ja nicht, ob die neue Ausbildung auch tatsächlich die Lösung meines Problems war. Meine Oma war ganz klar auf meiner Seite. Sie fragte mich regelmäßig, wie es läuft und was ich lerne und wie sie mich unterstützen könne. Sie solidarisierte sich mit mir, denn auch sie litt in ihrer Jugend an Kopfschmerzen. Am Anfang plagten mich immer mal wieder Zweifel. Ich war körperlich sehr geschafft und es brauchte ein halbes Jahr, bis ich mich einigermaßen stabilisiert hatte und auch die Kopfschmerzen allmählich nachließen. Langsam konnte ich mich aktiv am Unterricht beteiligen, die Noten wurden besser und ich spürte: „Ja, es funktioniert!“ Tagesmütter sind oft die letzte Rettung, wenn es darum geht, den Spagat zwischen Job und Familie zu managen. Doch was bedeutet das für ihre eigenen Familien? Elisabeth Becker-Christ begleitet seit zweieinhalb Jahren den Bereich Tagespflege in der FBS Wetterau – und kennt beide Seiten. Carina Engel: Oh ja, auf jeden Fall! Klar, damals habe ich wesentlich mehr Geld verdient, hatte keine Verantwortung und dafür nach Dienstschluss Feierabend. Heute habe ich weniger Geld, mehr Verantwortung und die Arbeit geht mit mir nach Hause. Aber ich kann meine Arbeit mitgestalten! Es macht mich glücklich, was die Kinder mir zurückgeben und wenn ich sehe, was aus ihnen geworden ist, nachdem ich sie drei Jahre lang begleitet habe. Ich erhalte viel Lob und Anerkennung in meinem Job, von meinem Arbeitgeber und von den Eltern. Die Entscheidung war richtig, für meine körperliche und für meine psychische Gesundheit. Ich habe mich für mich entschieden. „Immer wieder erlebe ich, dass Eltern jemanden suchen, der ihr Kind betreut, wenn es krank ist und die Tagespflege nicht besuchen kann“, berichtet sie. „Großeltern wohnen oft nicht in der Nähe, zuhause bleiben können die Eltern auch nicht – obwohl das gesetzlich geregelt ist. Und wenn ein Vater die Tage zu Hause übernimmt, wird schnell mit Konsequenzen gedroht.“ Ist ein Kind krank, wird das als berufliche Notlage für die Eltern empfunden. Das Wohl des Kindes steht dann hinter dem enormen beruflichen Druck, unter dem Eltern stehen, zurück. „Ich höre von Tagesmüttern, dass Ärzte Kinder gesund schreiben – obwohl der Infekt noch nicht abgeklungen ist. Von Karenztagen der Kinder zu Hause, um wieder zu Kräften zu kommen, ganz zu schweigen“, so BeckerChrist weiter. „Das wiederum kann fatale Folgen für die anderen Kinder und auch für die Tagesmütter und ihre Familien haben: Sie stecken sich an und können dann selbst nicht mehr arbeiten.“ Ein besonderer Engpass besteht in den Randzeiten – nach der Kita oder nach der Schule – weil keine Hortplätze zur Verfügung stehen. Gerade diese Zeiten aber bedeuten große Veränderungen für den Familienalltag der Tagesmütter. Die Folge: Immer mehr Tagesmütter möchten ihre Arbeitszeit reduzieren, um wieder mehr Freiräume für die eigenen Kinder zu haben. Ich denke, ich bin selbstbewusster geworden und habe auch gelernt, schwierige Situationen durchzustehen. Eigentlich laufe ich gerne weg … aber hier habe ich gegengearbeitet, mich mit dem Problem auseinandergesetzt. Und ich habe gelernt, nach mir zu schauen, nach meinem Wohlergehen. Ich kann es nicht allen recht machen, sondern muss auch Grenzen setzen. Jetzt wünsche ich mir, dass ein bisschen Ruhe einkehrt und ich mich mit meiner Erzieherinnenrolle auseinandersetzen kann. Ich liebe es, mit den Kindern die Welt zu entdecken und zu staunen. Wenn der Alltag aus den Fugen gerät – das System Familie muss laufen, eine Absicherung für alle Eventualitäten muss bereitstehen. Der Druck, der hier auf allen Seiten entsteht, ist enorm. Das kann sich nur ändern, wenn Gleichberechtigung nicht nur auf dem Papier besteht, wenn Gesetze umgesetzt und auch von Arbeitgebern akzeptiert werden. Elisabeth Becker-Christ hat eine klare Haltung: „Ich wünsche Eltern, dass sie die Möglichkeit haben, Kinder zu Hause genesen zu lassen und den Familien genug Freiräume, um miteinander das Leben zu gestalten.“ Das Interview führte Kristin Flach-Köhler, Verbandsreferentin Elisabeth Becker-Christ, Arbeitsbereich Kindertagespflege Familien-Bildungsstätte Wetterau Und wie geht es Dir heute? War Deine Entscheidung richtig? 8 Bibel verstehen Wie selbstbestimmt lebten Frauen zur Zeit Jesu? „Eine Frau soll sich von ihrem Mann nicht trennen. Wenn sie sich aber trennt, soll sie unverheiratet bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen. Ein Mann soll seine Frau nicht wegschicken.“ (1.Kor 7,10b+11) Ehe, Scheidung und Wiederverheiratung zur Zeit Jesu Die Fragen „wie möchte ich leben“ oder „wie gestalte ich aktiv meine Zukunft“ entstammen der Moderne. Erst in der Neuzeit ist es Frauen überhaupt möglich, sich über ihre eigene Lebensgestaltung und ihre Rollenzuschreibung Gedanken zu machen und sie eventuell auch zu ändern. Für Frauen zur Zeit Jesu stellten sich diese Fragen nicht. Die Frauen sind entweder „Jungfrauen“ (heiratsfähige Mädchen, die noch im Haus des Vaters leben), Verheiratete, Geschiedene, Witwen oder sogenannte „Agunahs“ (s.u.). Sie sind im antiken Israel grundsätzlich einem „pater familias“ unterstellt, ihrem Vater oder Ehemann, der ihnen gegenüber weitgehende Rechte hat. Die verheiratete Frau ist somit von ihrem Mann abhängig und auf ihn angewiesen, Ansehen erlangt sie nur als Mutter. Es war üblich, dass die Ehen schon im Kindesalter durch die Vorstände der Familien (in der Regel die Väter des künftigen Bräutigams sowie der künftigen Braut) arrangiert wurden. Liebe war keine notwendige Voraussetzung für die Ehe, sie konnte jedoch Ausgangspunkt für eine Brautwerbung sein, die Entscheidung des Brautvaters beeinflussen oder sich erst in der Ehe entwickeln. Die Ehe wird in zwei Schritten geschlossen: Im ersten Schritt wird das Brautgeld übergeben, in einem zweiten wird die Braut in das Haus des Bräutigams überführt, erst dann ist die Ehe vollgültig geschlossen. Mit der Heirat übernimmt der Mann die Rolle der familiären Autoritätsperson. Die Frauen sind dabei vor männlicher Gewalt und Willkür gerade auch innerhalb der Familie schlecht aus: Große Frauen der Bibel in Bild und geschützt. SolanText, Herder Verlag, 1993 ge eine jüdische Ehe besteht, hat die Frau den rechtlichen Status einer Ehefrau. Sie lebt mit ihrem Mann in seinem Haus gedrängt auf engem Raum mit Kindern und oftmals auch Tieren zusammen. Die Kinder aus dieser Ehe werden als Nachkommen des Vaters gerechnet. Die Ehe ist für die Frau exklusiv, der Mann kann weitere Ehefrauen haben, die Ehe ist also polygyn. Erst durch den Tod wird die Ehe beendet, die überle- aus: Große Frauen der Bibel in Bild und Text, Herder Verlag, 1993 bende Ehefrau wird dann zur Witwe. Die wirtschaftliche Not von verwitweten Frauen ist ein wiederkehrendes Thema in den biblischen Schriften und führt oftmals in die Prostitution. Ist die Frau eine kinderlose Witwe, treten die Leviratsgesetze in Kraft, nach denen der Verwandtschaftsgrad bestimmt wird, welcher Mann nun für den Verstorbenen beauftragt ist, einen männlichen Nachkommen zu zeugen. Die Ehe kann auch durch einen Scheidebrief beendet werden, wenn beide Partner mit ihrer Unterschrift in die Scheidung einwilligen. Dann erhält die Frau einen „get“, einen Scheidebrief, der ihr zusagt, dass sie von nun an frei ist, den zu heiraten, den sie möchte. Mit dem „get“, dem Aufhebungsvertrag der Ehe, werden auch die finanziellen Mittel vereinbart, welche die Frau nun von ihrem geschiedenen Mann oder dessen Familie einfordern kann. Wenn ihr Ehemann aber verschwindet, verschollen ist oder ihr keinen rechtskräftigen „get“ ausstellt, wird die Frau zu einer „Agunah“, einer „lebendigen Witwe“. Sie ist dann gebunden und kann nicht wieder heiraten. „Wenn sie sich aber trennt, soll sie unverheiratet bleiben ...“ Wenn Paulus im 1. Brief an die Korinther (s.o.) davon spricht, dass es auch möglich sei, ehelos zu leben, dann ist das eine geradezu revolutionäre Neuerung. Von vielen Frauen mag das als Privileg empfunden werden, das sie aus der strengen patriachalen Tradition herausholt und ihnen neue Freiheiten für ein selbstbestimmtes Lebens eröffnet. Könnte das zunächst einmal für die „Agunahs“ möglich gewesen sein, die nun „ehefrei“, „asketisch“ und „autonom“ leben können? Hier schließen sich viele Fragen nach der neuen christlichen Gemeinschaft und dem Umgang mit Ehe, Scheidung und Wiederverheiratung an, die in der frühen Kirche für Aufregung und Neuansätze gesorgt haben. Monika Kreutz, Theologische Referentin Anregung für die Praxis Gruppenarbeit „Frauen zur Zeit Jesu“ Benötigtes Material: Mitgliederzeitung 1/2015, Bibeln, Konkordanz, Zettel, ggf. Arbeitsblätter mit den Fragen zur Gruppenarbeit, Filzstifte, Wandzeitungen. Einführung: Der Artikel „Wie selbstbestimmt lebten Frauen zur Zeit Jesu?“ (siehe Seite 8) wird vorgelesen bzw. die Informationen daraus frei vorgetragen bis zum letzten Absatz („Wenn sie sich aber trennt, …“). Gruppenarbeit: Bitte bilden Sie vier Kleingruppen zu den Themen • verheiratete Frau • Witwe • geschiedene Frau • „lebendige Witwe“ bzw. alleinlebende Frau Die Gruppen bearbeiten nun folgende Fragen (hier ausformuliert für die Gruppe „verheiratete Frau“): ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ Welche Frauen fallen uns aus der Bibel ein, die verheiratet waren? Sammeln Sie die Namen der Frauen auf Zetteln (u.U. mit Hilfe einer Konkordanz bzw. Bibel). Welche Frau reizt Sie am meisten, von welcher wollen Sie mehr erfahren? Tragen Sie zu dieser Frau gemeinsam zusammen, was Sie aus deren Leben wissen, bzw. mit Hilfe der Konkordanz und der Bibel in Erfahrung bringen können. Inwieweit deckt bzw. unterscheidet sich das Leben „ihrer“ Frau mit den gerade eingangs im Referat erhaltenen Informationen? Welche zwei Frauen wären bereit, „ihre“ Frau im Plenum vorzustellen? Nach einiger Zeit bekommen die Gruppen zur Weiterarbeit weitere Fragen: ⇒ ⇒ Wie erleben Sie das Leben einer verheirateten Frau heute im Gegensatz zu „ihrer“ Frau aus der Bibel? Welche Chancen bzw. Schwierigkeiten erleben Sie bei verheiraten Frauen heute, an welche Grenzen stößt ihr Lebensstil? Präsentation und Diskussion im Plenum: 1. Vorstellung der Gruppenergebnisse Dazu setzen sich aus jeder Gruppe ein oder zwei Frauen in einen Halbkreis. Sie stellen die Frau der Bibel vor (wenn möglich, in „Ich-Form“), die der Gruppe als Beispiel für eine verheiratete Frau einfiel. Danach setzen sich die berichtenden Frauen wieder in den Gesamtkreis. 2. Interpretation mit Blick auf die Frauen damals Was könnte das Paulus-Wort aus dem 1. Brief an die Korinther für die Frauen der damaligen Zeit bedeutet haben, wenn er sagt, „wenn sich eine Frau trennt, soll sie unverheiratet bleiben“? Nun wird auch der letzte Abschnitt des Artikels vorgelesen und gemeinsam diskutiert. 3. Interpretation mit Blick auf die Frauen heute Jede Gruppe berichtet, welche Chancen bzw. Schwie- 9 rigkeiten sie heute bei Frauen erleben, die in einer vergleichbaren Lebenssituation stecken. 4. Ausblick Die Gruppenleiterin bringt die Informationen aus dem Leitartikel ein (siehe S. 4-5) und diskutiert mit der Gruppe, welche Chancen sich heute für Frauen eröffnen und mit welchen neuen Zwängen sie andererseits zu kämpfen haben. Feedbackrunde: Was nehme ich heute an neuen Erkenntnissen zur Situation von jungen Frauen in unserer Gesellschaft mit? Die Veranstaltung wird mit einem Segen abgeschlossen (s. u.). „In dem Segen wollen wir bewusst Frauen einschließen, die ein anderes Leben führen als wir.“ Renate Drevenšek, Referentin Frauenarbeit Diese Arbeitshilfe finden unsere Mitglieder auch im Log-InBereich unserer Homepage. Segen für Frauen Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir stark sind in unserer schöpferischen Kraft, dass wir mutig sind in unserem Recht. Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir Nein sagen, wo es nötig ist, dass wir Ja sagen, wo es gut ist. Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir schreien, wo Unrecht ist, dass wir nicht schweigen, wo Entsetzen ist. Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir Weisheit suchen und finden, dass wir Klugheit zeigen und geben. Gottes Segen komme zu uns Frauen, dass wir die Wirklichkeit verändern, dass wir das Lebendige fördern. Dass wir Gottes Mitstreiterinnen sind auf Erden! nach: Hanna Strack, Segen für Frauen, www.hanna-strack.de 10 Anregung für die Praxis Neue Texte im Materialpool für unsere Mitglieder Wir freuen uns über einen Gottesdienst und Andachten, die uns von Frauen aus den Regionen zur Verfügung gestellt wurden. Herzlichen Dank! Bitte unterstützen Sie unser Anliegen des gegenseitigen Gebens und Nehmens im Materialpool mit Ihren Beiträgen und tragen Sie damit zur beiderseitigen Bereicherung unter den Mitgliedern bei. Sie sind an einigen Materialien interessiert und können diese aber nicht selbst ausdrucken? Wir senden Ihnen die Materialien gerne gegen einen geringen Kostenbeitrag zu. In der neu eingerichteten Rubrik „Jahresprojekt 20142016“ sind viele neue Materialen hinzugekommen. Für unsere Mitglieder haben wir im Login-Bereich der Internetseite www.evangelischefrauen.de folgende Texte in verschiedene Rubriken eingestellt: Andachten Fußspuren Gottes Im Dunkel erwächst das Licht Frühling – endlich wieder Licht Gottesdienst 2. Advent Seht auf, schaut hin, Gott ist nah, Lk 21,10, 25-33 Gruppenarbeiten Achtsam leben – Quelle des Lebens Fußwaschung – eine sinnliche Erfahrung Jahresprojekt 2014-2016 Andacht: Gal. 3,26-28 Andacht: Einander annehmen Andacht: Zugehörigkeit – Dazugehören Dekanatsfrauentag: Zugehörigkeit Predigt: Streitbare Frauen und aufmüpfige Witwen Gruppenarbeit: Mehrfachzugehörigkeit … und wer bist du? Geistlicher Impuls: Mehr Fach Zu Gehör ig keit Hintergrundtext: MehrFachZugehörigkeit im jüdischchristlichen Kontext Übung: Begriff Zugehörigkeit Übung: Zitrone Buchtipp: Einer unter 7 Milliarden – Was Menschen erleben, träumen und hoffen Buchttipp: „Anders als erwartet“ – Migrantinnen in der Wetterau Ausstellung: Migrantinnen in der Gefahr Buchtipp Wir sind doch Schwestern Anne Gesthuysen Piper Verlag München 2014, 405 Seiten, 9,99 Euro In Anlehnung an die Lebensgeschichten ihrer Großtanten erzählt Anne Gesthuysen in ihrem Roman „Wir sind doch Schwestern“ das spannende und facettenreiche Leben von drei hochbetagten Schwestern. Die Rahmenhandlung bildet der 100. Geburtstag von Gertrud, der ältesten Schwester, einer ehemaligen Lehrerin. Dieser besondere Tag soll beim 84jährigen „Nesthäkchen“ Katty auf dem Tellemannshof gefeiert werden. Doch dieser Ort erinnert Getrud auch nach fast 80 Jahren noch an eine nicht verheilte Wunde. Für Katty hingegen, die selbstbewusste, tüchtige Gastgeberin, birgt er auch viele glückliche Erinnerungen. Hierher kam sie einst als junges Mädchen, hier ist ihr Zuhause und hier, so wünscht sie sich, soll Gertrud nun ihren Lebensabend verbringen. Bei der Überzeugungsarbeit soll die Dritte im Bunde helfen, die sanfte Paula (fast 98-jährig). Sie war als einzige der Schwestern verheiratet, doch auch ihr hat das Leben anders als erwartet mitgespielt. Bevor die Zukunft der Drei geplant werden kann, muss also erst die Vergangenheit aufgearbeitet werden. Das Leben hat die Schwestern zu trinkfesten, humorvollen, patenten und starken Frauen gemacht. Im Alter zeigt sich ihr jeweiliger Eigensinn, zuweilen ihre Schrulligkeit, aber auch ihre Fragilität. Und die Hierarchien unter den Geschwistern bestehen noch immer. Informatives Vorlage für Plakat mit blauer Welle in DIN A4-Format Mit leichtem Erzählstil schildert Gesthuysen die drei Lebensgeschichten der Schwestern und leuchtet die verschlungenen und verwobenen Geschehnisse der Vergangenheit aus unterschiedlichen Perspektiven aus. Temporeich wechseln Vergangenheit und Gegenwart einander ab. Die Leserin nimmt teil an Liebe, Eifersucht und Missverständnissen, an Schicksalsschlägen und Krisen, aber auch an den Hoffnungen und Sehnsüchten der jeweiligen Schwester. Der berührend, einfühlsam und mit viel Humor geschriebene Roman ist in kurze Kapitel unterteilt, so dass er sich auch zum Vorlesen in einer Gruppe gut eignet. Das spannende Leben der drei alten Frauen bietet viele Themen und Ansatzpunkte, um biographische Fragestellungen zu bearbeiten. Kontakt: Ulrike Lang, Telefon 06151 66 90-157 oder E-Mail: [email protected] Renate Drevenšek, Referentin Frauenarbeit Übungen und mehr Tanzanleitung: Meine Füße fest auf Mutter Erde Methode zur Themenfindung Methode Ideen finden Methode ABC der Themen Vorlesetexte Die Raupe und der Schmetterling Anregung für die Praxis Erzähl-Café zum Thema „Familie: Neue Herausforderungen , alte Rollen?“ Erinnerungen wecken, Lebenserfahrungen austauschen, gemeinsam Themen bearbeiten – ein ErzählCafé ist eine wunderbare Gelegenheit, Menschen mit unterschiedlichen Lebenshintergründen miteinander ins Gespräch zu bringen. Angeleitet von einer Moderatorin erzählen verschiedene Frauen mit Fokus auf ein bestimmtes Thema aus ihrem Leben und kommen darüber mit den Anwesenden ins Gespräch. Diskutiert wird in Kleingruppen oder im Plenum, kleine Zwischenübungen lockern die Veranstaltung auf. Hier ein Vorschlag für ein Erzähl-Café zu unterschiedlichen Lebensentwürfen und Vorstellungen von Familie: Wie sieht der Familien- und Berufsalltag junger Frauen aus? Was hat sich verglichen mit früher geändert? Einstiegsübung: Familie – mein Begriff Schreiben Sie einen Begriff, den Sie mit Familie verbinden, auf eine Karte. Bewegen Sie sich nun alle im Raum, treffen Sie dabei eine Frau mit dem gleichen Begriff, tauschen Sie sich kurz aus. Sollte sich kein Begriffszwilling finden, halten Sie Ausschau nach einem Begriff, der Sie interessiert. Beim Gongschlag (nach zwei Minuten) suchen Sie sich die nächste Gesprächspartnerin (insgesamt drei Runden). Erzählrunde: Wie haben sich Ihre Pläne und Vorstellungen von Familie umsetzten lassen? Was lief gut, wo gab es Hürden? Zeit für Nachfragen einplanen! Zwischenübung: Fächer der Vorurteile Jede Tischgruppe nimmt ein DIN A4-Blatt quer zur Hand. Reihum notiert nun jede Frau ein typisches 11 Vorurteil zum Thema „berufstätige Mutter“ und faltet dann das Blatt wie eine Ziehharmonika, so dass das Geschriebene verdeckt ist. Haben alle am Tisch etwas geschrieben, wird das Blatt am nächsten Tisch weiter beschrieben, bis es voll ist. So werden alle Papiere mehrfach weitergereicht, ihr Ursprung ist nicht mehr zu erkennen. Dann werden die Blätter in den Gruppe gelesen und besprochen. Erzählrunde: Wie steht es mit der Mehrfachbelastung, um Beruf und Familie zu vereinbaren? Welche Herausforderungen mussten Sie bewältigen? Wo hatten Sie Unterstützung? Begegnen bzw. begegneten Sie in Ihrem Alltag Vorurteilen? Zwischenübung: Die Familienskulptur Bilden Sie Gruppen von mindestens acht Frauen. Nun gestalten Sie eine Familienskulptur, die Ihrer Meinung nach die meist verbreitetste Familienform abbildet. Geben Sie den Personen entsprechende Schilder (Mutter, Vater, Großmutter, Kind, Lebenspartnerin etc.). Präsentation der Ergebnisse. Erzählrunde: Wie hat sich Familiengründung und Vereinbarkeit mit dem Beruf auf die Rollenverteilung ausgewirkt? Was braucht es für jede Einzelne und für jede Familienform an Unterstützung? Abschließend bündelt die Moderatorin die wichtigsten Aussagen und Ergebnisse des Erzähl-Cafés und verweist ggf. auf weiterführendes Informationsmaterial. Als verbindendes Element bietet sich ein gemeinsamer Abschluss mit einem Segen an. Ulrike Lang, Referentin Frauenarbeit Diese Arbeitshilfe finden unsere Mitglieder auch im Log-InBereich unserer Homepage. Termine April, Mai, Juni, Juli 12 Nord-Nassau Dekanat Selters 02.07.2015, 18-17 Uhr, Seminar zum Thema: Respekt - Menschen sind gleichwertig und nicht gleich: eine Betrachtung zur Unterscheidung von Toleranz, Akzeptanz, Respekt und wertschätzender Anerkennung, Ort: 56242 Selters, Ev. Gemeindehaus, Amtsstr. 10, Referentin: Elke Seipel, Frauenarbeit EFHN, Kosten: 10,00 € / 8,00 € für Mitglieder, Anmeldung: Marlies Klinge, Tel. 06151 66 90-152, E-Mail: [email protected] ____________________________________________ Dekanat Weilburg 12.06.2015, 17 Uhr, Pilgerinnenweg im Weiltal, Thema: Luft und Erde, Ort: NN, Infos: über die Presse ____________________________________________ Oberhessen Dekanat Gießen 19.04.2015, 14-17 Uhr, Dekanatsfrauentag in Gießen Klein-Linden, Thema „Zeit“, Ort: Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Kleinlinden, Kirchstraße, 35392 Gießen-Kleinlinden, Leitung: Team Land, Maritta Biehl und Elke Valentin, Kosten: 5,00 € für Kaffee und Kuchen, Referentin: Pfarrerin Monika Kreutz, Theologische Referentin EFHN, Anmeldung und Mitfahrgelegenheit: Maritta Biehl, Telefon 0641 93 12 782, E-Mail: [email protected] —————————————————————————22.07.2015, 8-18.30 Uhr, Tagesausflug Ev. Dekanat Gießen nach Seligenstadt, Leitung: Team Land, Maritta Biehl und Elke Valentin, Buskosten: 10,00 €, Anmeldung bis 30.06.2015 bei Maritta Biehl, Telefon 0641 93 12 782, E-Mail: [email protected] —————————————————————————Dekanat Nidda 20.06.2015, 13.30-17.30 Uhr, Dekanatsfrauentag „Frauen auf historischem Weg - Spurensuche in Unter- und Ober-Widdersheim, Kontakt: Telefon 06043 96 40 222, [email protected] FrauenMacht - im ländlichen Raum Fachtag mit Einführungsvortrag mit Frau Dr. Runzheimer, Dezernentin des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zu: Potenziale bieten Perspektiven Frauen im ländlichen Raum mit anschließender Talkrunde, Markt der Möglichkeiten, Kabarett „Stachelige Landfrauen“ und Workshops. Wann: 13.06.2015, 10 - 17 Uhr Wo: Hephata Diakoniezentrum e.V., Elisabeth-SeitzStraße 12, 34613 Schwalmstadt-Treysa Kosten: 5,00 € Kooperation: Landesverband EFHN, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung EKHN, Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck, Kommunale Frauenbüros Kassel, Schwalm-Eder-Kreis und Regionalentwicklung Schwalmau, Landwirtschaftsministerium, Eder-Begleitausschuss des Leaderprogramms, Landfrauen e.V. Dekanat Wetterau 21.06.2015, 19.30 Uhr, Frauenmusikkabarett „Belle Mélange“ „Cherchez la femme - was Mann wissen muss“, Ort: Oppertshofen, Bürgerhaus, Lattwiesenweg 8, Leitung: Dekanatsfrauenausschuss, Kosten: 11,00 € VVK, 13,00 € Abendkasse, Weitere Infos: www.dekanat-wetterau.ekhn.de 04.07.2015, 9-17 Uhr, Innehaltetag zum Jah- resthema „MehrFachZugehörigkeit … und wer bist du?“, Ort: Ilbenstadt, Ev. Gemeindehaus, Schulstr. 1, Leitung: Elisabeth Becker-Christ, Renate Drevenšek, Referentinnen Frauenarbeit EFHN, Kosten: 10,00 € für Frauen aus dem Dekanat Wetterau. Frauen aus anderen Dekanaten 15,00 €. Bitte bringen Sie etwas Leckeres für ein gemeinsames Mittagsbuffet mit. Anmeldung: Marlies Klinge, Tel. 06151 66 90-152, E-Mail: [email protected] Rheinhessen Dekanat Mainz 24.04.2015, 20-22 Uhr, „Mehr als Ja und Amen doch, wir können die Welt verbessern!“, Vortrag und Diskussion zum gleichnamigen Buch von Prof. Dr. Dr. hc. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, Ort: Mainz, Ev. Christuskirche, Veranstalterinnen: Ev. Erwachsenenbildung im Dekanat Mainz, Ev. Frauen in Hessen und Nassau e.V. im Dekanat Mainz Forum FrauenSingen Reisen und Pilgern am Strom Kulturen begegnen sich Forum FrauenSingen Der Verband Evangelische Chöre in HessenChöre und Nassau bietetund wieder Der Verband Evangelische in Hessen Nassau bietet wiedereinen einenSingtag Singtagan anmit mitWorkWorkshops aus für singende Frauengeaus shops für singende Frauen Frauenchören, und gemischten mischten Chören undFrauenchören für alle interessierten Frauen, Chören. Anmelden können sich die (noch?) nicht im Chor singen. auch alle interessierten Frauen, Wann: 20.06.2015, 9.30 Uhr die (noch?) nicht im Chor singen. Wo: Ev. Saalkirche, Ingelheim 20.06.2015, 9.30 Uhr Kosten: 15 € bzw. 25Wann: € Wo: Ev. Saalkirche, Ingelheim Kosten: 15 €bis bzw. 25 € Anmeldung: 24.5.2015 Anmeldung: bis 24.5.2015 im Internet www.chorverband-ekhn.de im Internet www.chorverband-ekhn.de Veranstaltende: Fachausschuss Frauenchöre im Verband Ev. Chöre in Hessen undFrauenchöre Nassau, Zentrum Veranstaltende: Fachausschuss im Verkündigung EKHN,in Landesverband EFHN,Zentrum EvangeVerband Ev. Chöre Hessen und Nassau, lische Saalkirchen– Burgkirchengemeinde und Verkündigung EKHN,und Landesverband EFHN, EvangeKatholische St. Remigiusgemeinde Ingelheim und lische Saalkirchenund Burgkirchengemeinde Katholische St. Remigiusgemeinde Ingelheim Dekanat Oppenheim 09.05.2015, 10-12 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Nierstein, JohannesBusch-Haus, Mühlgasse 28, Referentin: Ulrike Lang, Gastgebende Gruppenleiterin: Almut Jakob, Anmeldung bei Marlies Klinge, Telefon: 06151 66 90-152, [email protected] Evangelische Frauen aktuell 1/2015 Termine April, Mai, Juni, Juli Ökumenische Nacht der Kirchen „Komm, sei Gast!“ Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. und der Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung im Zentrum Bildung beteiligen sich mit einem Filmabend an der Ökumenischen Nacht der Kirchen in Darmstadt. Film „Töchter des Aufbruchs Lebenswege von Migrantinnen“ von Uli Bez mit anschließender Diskussion. Wann: 26.06.2015, 19.00 Uhr Ort: Darmstadt, Erbacher Str. 17 Katharina-Zell-Haus Rhein-Main Dekanat Rodgau 11.05.2015, 15-17 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Dietzenbach, Haus des Lebens, Limesstr. 4, Referentin: Ulrike Lang, Gastgebende Gruppenleiterin: Ingrid Albrecht, Anmeldung: Marlies Klinge, Telefon: 06151 66 90-152, E-Mail: [email protected] ____________________________________________ Dekanat Rüsselsheim 11.05.2015, 15-17 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Raunheim, Martin-LutherHaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 12, Referentin: E. Seipel, Gastgebende Gruppenleiterin: Doris Radlinger, Anmeldung: Marlies Klinge, Telefon 06151 66 90-152, E-Mail: [email protected] ____________________________________________ 20.06.2015, 9.30-11.30 Uhr, Frauenfrühstück, Ort: Rüsselsheim, Ev. Bonhoeffergemeinde ____________________________________________ Süd-Nassau Dekanat Diez 11.06.2015, 15-17 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Birlenbach, Dorfgemeinschaftshaus, Schulstr. 55, Referentin: Elke Seipel, Frauenarbeit EFHN, Gastgebende Gruppenleiterin: Marianne Dick, Anmeldung: M. Klinge, Telefon: 06151 66 90-152, [email protected] —————————————————————————Dekanat Hochtaunus 09.05.2015, 15 Uhr, Dekanatsfrauengottesdienst „Die (h)eilige Familie“, Ort: Usingen, Laurentiuskirche, Pfarrgasse 7. Kuchenspenden werden gerne entgegengenommen. Wer Mitfahrmöglichkeiten sucht oder bietet, melde sich bis 28.04. bei Sigrid Meinert, Telefon 06171 88 66 50 —————————————————————————Dekanat Idstein 25.06.2015, 16-18 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Niedernhausen, Gemeindesaal, Fritz-Gontermann-Str. 2, Referentin: E. Seipel, Gastgebende Gruppenleiterin: Ulrike Tide, Anmeldung: Marlies Klinge, Tel. 06151 66 90-152, [email protected] —————————————————————————Dekanat Kronberg 25.04.2015, 9 Uhr, Frauenfrühstück „Ökumene im Dekanat - wo stehen wir?“, Ort: Kelkheim, Gemeindehaus St. Johannes Fischbach, Paradiesweg 17 —————————————————————————28.06.2015, 13.30-17.30 Uhr, Dekanatsfrauentag „MehrFachZugehörigkeit … und wer bist du?, Ort: Hofheim, Ev. Gemeindehaus Diedenbergen, Casteller Str. 37, Referentin: E. Seipel, Infos: Christel Schuhmacher, Telefon: 06192 85 86 GottesdienstWerkstatt für einen Gottesdienst im Advent von Frauen gestaltet Starkenburg Dekanat Bergstraße 17.04.2015, 14.30–17.00 Uhr, „Meditationstänze“ unter Anleitung von Christa Ritter, Ort: Lindenfels, Gemeindehaus der Ev. Kirche, Leitung: Dekanats-Team, Anmeldung bis 13.04.2015 im Gemeindebüro Lindenfels, E-Mail: [email protected], Infos: Gabriele van Hülst, Tel. 06204 64 32, [email protected] —————————————————————————Dekanat Darmstadt-Land 27.04.2015, 14.30-17 Uhr, Thementag 1 MehrFachZugehörigkeit … und wer bis du?“, Referentin: Elke Seipel, Frauenarbeit EFHN, Ort: Katharina-Zell-Haus, Darmstadt, Kontakt: Gerlinde Nintzel, Tel. 06154 81 420, E-Mail: [email protected] —————————————————————————Dekanat Darmstadt-Stadt 13.05.2015, 14.30-16 Uhr, Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen, Ort: Darmstadt, Gemeindehaus der Ev. Michaelsgemeinde, Mollerstr. 23, Referentin: U. Lang, Gastgebende Gruppenleiterin: Hannelore Knötzele, Anmeldung: M. Klinge, Tel. 06151 66 90-152, [email protected] 13 In der Gottesdienst-Werkstatt beschäftigen wir uns mit dem Bibeltext Hohes Lied 2, 8-13, der in diesem Jahr erstmals in der erneuerten Perikopenrevision für den 2. Adventssonntag vorgeschlagen ist: Wir entwickeln dazu liturgische Elemente und suchen nach kreativen Gestaltungsmöglichkeiten für das Feiern dieses Gottesdienstes im Advent. Termin: Ort: 13.06.2015, 10 - 17 Uhr Ev. Gemeindehaus „Scheune“, Römergasse 17, Darmstadt-Wixhausen Leitung: R. Drevenšek, M. Kreutz, U. Lang Kosten: 18,00 € / 15,00 € für Mitglieder Anmelden bis 01.06.2015 bei Marlies Klinge, Telefon: 06151 66 90-152, E-Mail: [email protected] Evangelische Frauen aktuell 1/2015 14 Weltgebetstag 2015 Weltgebetstag 2015 Bahamas "Begreift ihr meine Liebe?“ Jedes Jahr feiern Menschen weltweit den Weltgebetstag. Der Gottesdienst wird jährlich von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet, in diesem Jahr von Frauen auf den Bahamas. Auch in unzähligen Gemeinden in ganz Deutschland gestalten Frauen in ökumenischen Gruppen den Weltgebetstag. Elisabeth Becker-Christ, die gemeinsam mit Ute Hohmeier dafür zuständig ist, den WGT auf dem Gebiet der EKHN in die Breite zu tragen, hat den WGT-Gottesdienst in der Universitätsstadt Gießen erlebt. Kirchen der Stadt, die engagiert Texte vortrugen und die Lieder mit Kreativität und Freude einbrachten. Und ab dem Fürbittgebet kam herrlicher Duft aus den Kellerräumen zu uns nach oben und zog durch die Kirche, es mussten also auch unten noch Frauen aktiv wirbeln! Vorsitzende Luise Böttcher beim WGT in Großen-Buseck Die Musikgruppe Darrabukka trommelt in Guntersblum „Es ist der erste Freitag im März, Nachmittag. Ich bin in der katholische Kirche St. Thomas Morus in Gießen. Die Sonne scheint durch die bunten modernen Glasfenster und meine Gedanken schweifen auf die Bahamas. Eine Frau aus der Wetterau hat mir bei unserem letzten Vorbereitungstreffen erzählt, dass sie am nächsten Tag in Miami auf ein Kreuzfahrtschiff steigen wolle und just am Weltgebetstag in Nassau sein würde. Was würde sie wohl an diesem Tag in der Hauptstadt erleben? Wir konnten doch lesen, wie sehr die Frauen der Bahamas sich auf diesen Tag freuten. Sie erzählten in den Materialien eindrücklich davon, wie sie sich „ihren“ WGT 2015 auf den Inseln der Bahamas vorstellten … Frauen in Löhnberg bei Weilburg feiern den WGT-Gottesdienst Zurück nach Gießen. Mit dem Glockenschlag zog das Vorbereitungsteam zum Halleluja ein – begleitet vom schwungvollen Spiel der Frauenmusikgruppe. Dieser Gottesdienst berührte mich sehr. Ich sah und erlebte 19 Frauen aus den verschiedensten Gemeinden und Weltgebetstag – Laiinnen aus verschiedenen Gemeinden und Kirchen bereiten einen Gottesdienst vor und lassen für uns den Inhalt mit allen Sinnen lebendig werden! Was für ein Geschenk für mich als Teilnehmerin, für die Gemeinde, die Stadt und nicht zuletzt auch für alle, die geplant und durchgeführt haben. Projektarbeit – sich auf Zeit engagieren, in ein Thema einsteigen und es vertiefen, Kontakte knüpfen mit anderen und dann von dem, was mir nahe kommt, zehren können – auch das ist Weltgebetstag! Und nicht zuletzt ist der Weltgebetstag die Chance, informiert zu beten und betend zu handeln. Auch das wurde in Gießen spürbar. Insgesamt 650 Euro konnten aus Gießen in die Deutsche Kollekte überwiesen werden. Damit werden laufende Projekte weltweit fortgeführt und neue Projekte angestoßen, wie zum Beispiel eine Medienkampagne, wo es um den Umgang mit Sexueller Gewalt auf den Bahamas gehen wird. Der Weltgebetstag 2015: Für mich war das ein ganz besonderer Tag, der sicher noch lange in mir nachwirken wird. Danke an alle Frauen und Männer, die engagiert gestaltet, organisiert, sich eingebracht und in die weltweite Gebetskette eingebunden haben.“ Elisabeth BeckerChrist, Referentin Frauenarbeit WGT-Teilnehmerin in Guntersblum 15 Landesverband Neue Frauenpower im Landesverband Zu Beginn dieses Jahres wurden Mechthild Fitting und Pfarrerin Angelika Maschke in den Vorstand des Landesverbands berufen. Wir freuen uns über die Verstärkung und danken ihnen sehr herzlich für ihr Engagement! Wir wollten von ihnen wissen: EINLADUNG zur Jahreshauptversammlung 2015 des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. "Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit für den Landesverband erreichen?" Mechthild Fitting Wohnort: Alzey Propstei: Rheinhessen Dekanat: Alzey Geburtsjahr: 1960 Beruf: Lehrerin „Ich möchte mit meinem Engagement dazu beitragen, dass Frauen ermutigt und gestärkt werden, ihr Leben und damit auch das Leben und Erleben in ihren Familien und der Gesellschaft zu gestalten. In den verschiedenen Spannungsfeldern meines Lebens möchte ich gerne bezeugen, wie der christliche Glaube mich trägt und hält, gleichzeitig auch bewegt und treibt. Ich freue mich auf die Herausforderungen und das Miteinander mit vielen interessanten Frauen.“ Angelika Maschke Wohnort: Buseck-Beuern Propstei: Oberhessen Dekanat: Kirchberg Geburtsjahr: 1969 Beruf: Pfarrerin "Ich will unserem Verband in dieser schwierigen Zeit bei den anstehenden Entscheidungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Von Weltgebetstags- und Frauenhilfearbeit her kommend, möchte ich die Anliegen der Ehrenamtlichen in der regionalen Frauenarbeit stärken. Mein besonderes Interesse als Pfarrerin liegt in der weltweiten Ökumene und sozialen Gerechtigkeit auch bei uns in Deutschland." Außerdem begrüßen wir ganz herzlich Silvia Scheu-Menzer als neues beratendes Mitglied der Jahreshauptversammlung (JHV). Die Bürgermeisterin aus Hünfelden lernte den Frauenverband auf dem FrauenMarktplatz LebensKUNST in Herborn kennen: „Die Art und Weise, wie sich der Landesverband an diesem Tag präsentiert hat und die Frauen, die mir an diesem Tag begegnet sind und ihre Geschichten erzählt haben, haben mich dazu bewogen, die Arbeit des Landesverbands als beratendes Mitglied der JHV tatkräftig zu unterstützen.“ Datum: 18. April 2015 Ort: Darmstadt, Stiftskirche/- saal, Stiftstr. 12a Tagesordnung 09:30 Uhr Ankommen 10:00 Uhr Begrüßung Luise Böttcher, Vorsitzende Liturgischer Beginn zum Jubiläumsjahr 2015 Grußwort: Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer TOP 1: Regularien: Feststellen der Beschlussfähigkeit, Ergänzung der Tagesordnung TOP 2: Berichte aus der Verbandsarbeit Luise Böttcher, Vorsitzende des Landesverbands EFHN Angelika Thonipara, geschäftsführende Pfarrerin EFHN Barbara Uhdris, Vorsitzende der Katharina-Zell-Stiftung Aussprache zu den Berichten TOP 3: Finanzbericht, Jahresabschluss 2014 Christiane Hucke, Schatzmeisterin EFHN Aussprache Beschluss zum Jahresabschluss 2014 Entlastung des Vorstands TOP 4: Nachwahl Vorstand (Delegierte aus den Mitgliedsverbänden) Wahlhandlung TOP 5: Jahresprojekt 2014-2016 MehrFachZugehörigkeit ... und wer bist du? Vorstellung / Stand TOP 6: Bekanntgabe des Wahlergebnisses 12:30 bis 13:30 Uhr Mittagspause TOP 7: Schwerpunktthema Familien-Bildungsstätten des LV EFHN - Familienwirklichkeit heute - Die Arbeit der Familien-Bildungsstätten des Landesverbands TOP 8: Verschiedenes 16:00 Uhr Ende der Jahreshauptversammlung 16 Landesverband Vernetzung mit der Frauenarbeit der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck Wahl der Landesfrauenkonferenz In diesem Frühjahr werden in den Kirchenkreisen der EKKW die Delegierten der Landesfrauenkonferenz gewählt. Die Landesfrauenkonferenz ist ein ehrenamtliches Gremium, das die landeskirchliche Frauenarbeit kritisch und konstruktiv unterstützt und begleitet. Anders als in der EKHN ist unsere Frauenarbeit nie ein eigenständiger Verein gewesen, sondern war immer in die Landeskirche und in das Landeskirchenamt integriert. Um ein Gegenüber zur Kirchenleitung zu schaffen, das die Interessen der Frauen an der Basis vertritt, wurde 1988 die Landesfrauenkonferenz gegründet. Sie ist in ihrer Art einmalig in den Kirchen der EKD. Die Gemeinden benennen Wahlfrauen, die für ihren Kirchenkreis für einen Zeitraum von vier Jahren jeweils eine Delegierte und bis zu drei Stellvertreterinnen wählen, die die Frauen und Frauengruppen auf landeskirchlicher Ebene vertreten. Zusammen mit den hauptamtlichen Regionalbeauftragten für Frauenarbeit gestalten die Ehrenamtlichen die Frauenarbeit und bieten Veranstaltungen in den Kirchenkreisen an. Die Landesfrauenkonferenz tagt zwei Mal im Jahr in Kassel. Neben dem Austausch über die regionale Arbeit stehen auch gesellschafts- und frauenpolitische Themen auf der Tagesordnung, zuletzt die Frage der Organtransplantation. Aufbruch ins Leben – Gottesdienst zur Exodusgeschichte mit Tanz und Bewegung Eine Kirche, in der Bänke und Stühle an die Seite geräumt sind. Ein Gottesdienst, der nicht nur den Kopf anspricht, sondern auch die Füße – so wollen wir die biblische Geschichte von Unterdrückung, Aufbegehren und Befreiung feiern und erleben. Wir laden ein, die Botschaft der Bibel in den Körper hineinzunehmen. Wie fühlt sich Bedrückung an? Was macht es mit mir, wenn alle Lasten auf einer Schulter liegen? Was verändert sich, wenn ich die Zusage höre: „Du bist nicht allein! Ich gehe mit dir!“? In einer großen Polonaise werden wir uns durch den Kirchenraum bewegen, das Miriam-Lied singen und uns stärken an Leib und Seele. Eine Frauengruppe unter der Leitung von Monika Kreutz, Marlies Scharping und Andrea Wöllenstein hat die Gottesdienste vorbereitet. Musikalisch werden sie gestaltet mit Orgel, Saxophon, Percussion und Gesang. (siehe auch S. 18) Pfarrerin Andrea Wöllenstein, Referat Erwachsenenbildung / Frauenarbeit in der Erwachsenenbildung der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck Kampagnenpatin gesucht Der Vorstand unseres Verbandes hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Kampagne „Alternativer Organspendeausweis“ der EFiD (Evangelische Frauen in Deutschland), unserer Dachorganisation, zu unterstützen. Dieser Kampagne haben alle Mitgliedsorganisationen von EFiD einstimmig zugestimmt. Wir suchen nun eine Frau, die Interesse an diesem Thema hat und sich als Kontaktfrau zwischen EFiD und unserem Verband zur Verfügung stellt. Welche Erwartungen damit verbunden sind und worin die genaue Aufgabe besteht sowie für weiterführende Informationen steht Ihnen unsere geschäftsführende Pfarrerin Angelika Thonipara zur Verfügung. Telefon: 06151 66 90-170 oder E-Mail: [email protected] Neuregelung Spendenbescheinigungen In den vergangenen Jahren haben wir uns persönlich mittels eines Schreibens bei Ihnen für Ihre Spenden bedankt und Ihnen entsprechende Spendenbescheinigungen zur Vorlage bei Ihrem Finanzamt ausgestellt. Die Stelle unserer Mitarbeiterin Sigrid Klinge, die diese Versandarbeit jahrelang treu erledigt hat und dieses Jahr wohlverdient in Rente geht, wird aufgrund weiterer Einsparmaßnahmen im Verbandsbereich nicht mehr besetzt. Daher werden wir künftig nur noch bei Spendenbeträgen ab 200 € Spendenbescheinigungen verschicken. Der Gesetzgeber kommt uns dabei entgegen, denn er hat bereits geregelt, dass bei Spenden bis 200 € ein einfacher Spendennachweis genügt, um die Spende beim Finanzamt geltend zu machen: z.B. mit dem Überweisungs- oder Einzahlungsbeleg der Bank, mit einem Online-Banking-Ausdruck bei Online-Überweisungen oder mit Ihrem Kontoauszug. Dazu muss Ihre Überweisung bzw. Ihr Kontoauszug folgende Angaben enthalten: ∗Empfänger: Ev. Frauen in Hessen und Nassau e.V. ∗Höhe des Betrags ∗Verwendungszweck: (z. B. Spende für Frauenarbeit/ Familien-Bildungsstätte/Unterstützungsfonds) ∗wichtiger Zusatztext: Freistellung FA Darmstadt vom 20.10.2014 Sollten Sie dazu Fragen haben oder Unterstützung benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter. Rufen Sie uns bitte an. Bei Spendenbeträgen ab 200 € stellen wir weiterhin unaufgefordert Spendenbescheinigungen an Sie aus. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis. Landesverband „Nichts ist gut …“ Alle vier Wochen finden im Katharina-Zell-Haus Gruppenseminare statt, die Menschen zusammenbringen, die unter Kriegstraumatisierungen leiden. Dr. Helga Spranger leitet diese Gruppen. Sie ist Gründerin der HilfsorganiDr. Helga Spranger sation Act War Children e.V. und unterstützt „Kriegskinder“ und ihre Nachkommen dabei, das Erlebte zu bewältigen und mit den Erinnerungen leben zu lernen. Am 8. Mai 2015 jährt sich zum 70. Mal der Tag des Kriegsendes des Zweiten Weltkriegs 1945. Wie damals stehen heute wieder flüchtende kriegstraumatisierte Menschen vor den seelischen und materiellen Trümmern ihrer eigenen Geschichte. Eltern und besonders Kinder können kaum noch nachvollziehen, was sich um sie herum ereignet. Die Tragödie wiederholt sich derzeit außerhalb unserer Grenzen, aber mit spürbaren Einwirkungen auf unser Land und Europa. Wie damals fliehen die gepeinigten Menschen aus ihrer Heimat, heute in unsere sicheren Grenzen. Kriegstraumatisierungen damals und heute In ganz Europa und der Sowjetunion wurden Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden der Bevölkerung durch das Erleben von Verfolgung, Aushungerung und Ermordung der Bevölkerung geformt. Spätfolgen der erlittenen Kriegs- und Fluchttraumatisierungen verdeutlichen noch heute überdeutlich die jahrzehntelangen Nachwirkungen – auch auf die nachfolgenden Generationen: Oft tragen die ehemaligen Kriegskinder ohne ihr bewusstes Zutun die eigene erlebte Kriegstraumatisierung und deren somato-psychische Folgen in die nächste und übernächste Generation weiter. Spurensuche Es gibt unterschiedliche seelische Antworten für Angriffe auf die Entität einer Persönlichkeit. Herkunft der Traumatisierten und gesellschaftliche Einbettung, Sprache und Alter und schließlich Gesundheitszustand prägen ihre emotionalen und damit auch ihre körperlichen Ausdrucksformen. Durch die kontinuierliche therapeutische und wissenschaftliche Arbeit mit deutschen kriegstraumatisierten Menschen und deren Kindern und Enkeln haben wir genaue Kenntnisse über Diagnose, Spätfolgen und Therapie gewonnen, die auch in der Betreuung heutiger Flüchtlinge von Bedeutung sind. Seelische Eindrücke gehen nicht verloren! Es mag sein, dass sie im Gesamtablauf eines Lebens ein mehr oder weniger dominantes Eigenleben führen, aber sie bleiben erhalten, so lange, bis sie, wie wir Psychotherapeuten sagen, „durchgearbeitet“ sind. Auch Menschen im höheren und hohen Alter (z.B. in Pflegeeinrichtungen) sind ihrem psychophysischen Zustand entsprechend therapiefähig und haben Anspruch auf therapeutische Hilfe, um die Bürde ihrer quälenden Erinnerungen zu verringern. 17 Weil traumatisierte Menschen, ob jung oder alt, mitunter schwer eine angsteinflößende Erfahrung aus der Vergangenheit mit eigener Sprache auszudrücken vermögen, kann man sich mit sogenannten nonverbalen Verfahren dem Traumatisierungszentrum vorsichtig nähern. Es gibt unzählige Beispiele für non-medikamentöse therapeutische Interventionen, die auch im höheren Alter wahrgenommen werden können. Auf diese Weise sollen die betroffenen Menschen dabei Unterstützung bekommen, ihr persönliches Mosaik, das so sehr durcheinander geraten ist, wieder in eine Ordnung zu leiten, die es ihnen ermöglicht, in ihrer Gesamtpersönlichkeit weiter zu existieren. Gesellschaft steht sozialpolitisch in der Pflicht Spätfolgen von Kriegstraumatisierungen sind nicht nur für die Betroffenen eine individuelle Bürde. Sie können die Wahrnehmung einer Bevölkerung umformen. Ereignisse, die ursprünglich als furchtbar und grauenvoll abgelehnt wurden, können sich in der Bedeutung wandeln zu etwas Alltäglichem. Kriegstraumatisierungen werden akzeptabel – und Kriege auch. Nichts ist gut. Politiker, Helfer und Profis müssen begreifen und dazu beitragen, Kriegstraumatisierte entsprechend zu behandeln und deren Integration zu erreichen. Vor 70 Jahren gab es diese Hilfen nicht. Heute wissen wir doch, wie es gehen müsste! Sollten wir es dann nicht besser machen als damals? Somit sind wir wieder am Anfang: bei der Gesellschaft und ihrer psychosozialen und sozialpolitischen Pflicht. Dr. Helga Spranger, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapeutische Medizin Mechthild Lemp in den Ruhestand verabschiedet „Sie hatte immer ein offenes Ohr für die Mitarbeiterinnen. Ihre Loyalität, ihre Fachkompetenz und ihre Herzlichkeit haben den Landesverband auf ganz besondere Weise geprägt.“ Mechthild Lemp Mit diesen Worten verFoto:Kristof Lemp abschiedete die geschäftsführende Pfarrerin Angelika Thonipara Personalleiterin Mechthild Lemp zum 31. Dezember 2014 in den Ruhestand. Mechthild Lemp war zwanzig Jahre lang für die Personalarbeit des Landesverbands zuständig und arbeitete in dieser Funktion mit vier verschiedenen Vorstandsvorsitzenden und drei Geschäftsführerinnen zusammen. Als erste Ansprechpartnerin für neue Mitarbeiterinnen sorgte sie stets für eine herzliche Willkommenskultur und eine fundierte und kompetente Einführung. Als Nachfolgerin konnte Claudia Claus gewonnen werden, die lückenlos die Aufgaben von Frau Lemp übernommen hat. Angelika Thonipara, Geschäftsführende Pfarrerin 18 Frauenarbeit Frau ist nicht gleich Frau – Warum es die kopftuchtragende Feministin nicht gibt?! Kennen Sie diese Situation? Sie werden am Anfang einer Veranstaltung als Teilnehmer_innen gebeten, sich nach ihren Geburtsorten im Raum aufzustellen. Dann geht alles ganz schnell: Man ruft sich die Namen der Orte zu: „Wo ist Frankfurt, wo Freiburg, wo Hamburg?“ 80 Prozent der Teilnehmenden stellen sich zu Frankfurt und beginnen zu differenzieren, zu welchen Stadtteilen sie gehören. Aus dem Blick geraten diejenigen, deren Geburtsorte außerhalb dieses selbstdefinierten „Kerngebiets“ oder gar außerhalb Deutschlands liegen. Sie sind gezwungen, sich an den äußersten Rand des Raums zu begeben. Da gibt es keine Verhältnismäßigkeit mehr, keine übergreifende Orientierung. An dieser Übung erlebten die 20 Teilnehmerinnen des Fachtags im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum (EVA) in Frankfurt gleich zu Beginn, wie in einer Mehrheitsgesellschaft angenommene Normalitäten konstruiert werden, wie sie funktionieren und wie letztlich eine sicherlich nicht gewollte Ausgrenzung geschieht. Die Berliner Kultur- und Sozialanthropologin Dr. Urmila Goel ging einen Tag lang mit den Teilnehmerinnen aus der kirchlichen Frauenbildungsarbeit, aus außerkirchlichen Bildungsinstitutionen und aus der Gleichstellungsarbeit der Frage nach: Wie führen miteinander verwobene Machtverhältnisse zu Ausgrenzungen? Die Organisatorinnen des Fachtags, Dr. Christiane Wessels für den Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung im Zentrum Bildung, Kristin Flach-Köhler für den Landesverband EFHN und Angelika Förg für das EVA in Frankfurt, waren sich der Aktualität ihres Themas sehr bewusst. Wenige Tage zuvor und in unmittelbarer Nähe des Tagungsortes legten 16.000 Menschen auf dem Römerberg ein beeindruckendes Zeugnis für Vielfalt und Toleranz ab. Diese Demonstration richtete sich gegen die prominent von PEGIDA propagierte Islamfeindlichkeit und Fremdenhass. Unter dem Titel „Frau ist nicht gleich Frau - Intersektionalität als Perspektive auf Differenzen und Machtverhältnisse“ hatten die Veranstalterinnen im Rahmen ihres gemeinsamen Jahresprojektes „MehrFachZugehörigkeit … und wer bist du?“ Multiplikatorinnen in der Frauenbildungsarbeit eingeladen. Das Jahresprojekt will den Blick dafür schärfen, wie Zugehörigkeiten, selbstdefinierte oder von außen zugewiesene, über Chancen und Möglichkeiten bestimmen: Welche Kategorien haben wir im Kopf? Was bedeutet für uns normal? Wie äußert sich Rassismus, Homophobie, Sexismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit im Alltag? Und wieso wird zum Beispiel dem Merkmal „ethnische Herkunft“, dem Migrationshintergrund, so viel Bedeutung zugemessen, während andere Unterschiede wie z. B. Bildungsabschlüsse oder sozialer Status im Alltag viel weniger problematisiert werden? Tanzgottesdienst Aufbruch ins Leben Der Gottesdienst „Aufbruch ins Leben!“ lädt ein, die biblische Geschichte von Unterdrückung, Aufbegehren und Befreiung leiblich nachzuvollziehen. In Tanz und Bewegung werden wir uns an Leib und Seele stärken. Wann und Wo: 03.05.2015, Christuskirche Mainz 10.05.2015, Elisabethkirche Marburg jeweils 18.00 Uhr Mitwirkende: Monika Kreutz, Pfarrerin EFHN Andrea Wöllenstein, Pfarrerin EKKW Marlies Scharping, Biodanza-Lehrerin Bettina Klünemann, Pfarrerin Christuskirche Mainz siehe auch Seite 16 Der Referentin gelang es, den engagierten Teilnehmerinnen einen Einblick in die komplexe Problematik verflochtener Machtverhältnisse (Fachbegriff „Intersektionalität“) zu geben. Zugleich bot sie ihnen vielfältige Möglichkeiten, die eigene Verwobenheit in Ausgrenzungsmechanismen als Bildungsverantwortliche kritisch zu reflektieren. Oftmals wirken mehrere Machtverhältnisse gleichzeitig. Worin sind diese Machtverhältnisse begründet? Das können Diskriminierungen sein aufgrund der sozialen Herkunft oder Rassismus oder Vorstellungen, die Heterosexualität als Norm setzen. Als besonders problematisch stellten sich im Verlauf der Diskussion so genannte „Wir-Konstruktionen“ heraus. Über ein „Wir“ lässt sich zwar Zusammenhalt, Sicherheit und Wohlgefühl herstellen. Für die eigene Identität und für Gruppenidentität braucht das „Wir“ aber stets die Abgrenzung zu anderen. Andere werden zu anderen gemacht. Vorstellungen von Homogenität, wie sie ein „Wir“ braucht, lassen auch kaum Uneindeutigkeiten zu. Hier gilt nur: Entweder – Oder. Die kopftuchtragende Feministin passt da ebenso wenig ins Bild wie die lesbische Migrantin. Am Ende gab es viel Dank für die Referentin, Dr. Urmila Goel, deren Anliegen es ist, sich das eigene Privilegiertsein bewusst zu machen und es mit einer dankbaren und anerkennenden Haltung für weniger Privilegierte einzusetzen. „Ich habe heute viel gelernt und gemerkt, dass ich Schubladen im Kopf habe. Es gilt, immer wieder genau hinzuschauen und Bewertungen zu hinterfragen“, so eine Teilnehmerin. Kristin Flach-Köhler, Verbandsreferentin Dr. Christiane Wessels, Fachbereich Erwachsenen- und Familienbildung im Zentrum Bildung der EKHN Frauenarbeit 19 Kuren für Mütter und Väter Landesverband ist Gründungsmitglied der „Arbeitsgemeinschaft Frauen- und Familiengesundheit / Müttergenesung in der Diakonie Hessen“ Die Anforderung an Frauen, Beruf und Familie zu vereinbaren, ist zu einer gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit geworden. Gleichzeitig sind es weiterhin mehrheitlich die Frauen, die für Familienkultur und die Organisation des Familienalltags die Verantwortung übernehmen. Doch diese Mehrfachbelastung ist oft mit gesundheitlichen Risiken verbunden: Körperlicher und seelischer Dauerstress können zu Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen führen. Angesichts der zunehmend steigenden Mehrfachbelastung junger Eltern ist und bleibt das Arbeitsfeld Frauengesundheit / Müttergenesung der Diakonie Hessen eine wichtige Anlaufstelle für Mütter und Väter. Vor diesem Hintergrund hat sich nach der Fusion der beiden hessischen Diakonischen Werke eine neue gemeinsame Arbeitsgemeinschaft gebildet. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Mütter, die mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burnout, mit Kopfschmerzen, Angstzuständen, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen kuren, um 37 Prozent gestiegen. Ein Drittel der Kurteilnehmerinnen sind alleinerziehend, 36 Prozent sind die Hauptverdienerinnen in der Familie. Bei 12 Prozent der Familien sind beide Partner gleichermaßen am Familieneinkommen beteiligt. Doch nicht nur Mütter leiden unter der Mehrfachbelastung, auch Männer geraten immer mehr unter Druck. Deshalb können nun auch Väter an den Kurmaßnahmen teilnehmen. Die Kurmaßnahmen des Müttergenesungswerks setzen den Belastungen des Alltags etwas entgegen. Das ganzheitliche und elternspezifische Konzept ver- Sammelaktion 2015 Foto: Deutsches Müttergenesungswerk eint eine medizinisch fundierte Behandlung mit alltagstauglichen Strategien, um die krankmachenden Faktoren zu erkennen und zu verändern. 49.000 Frauen mit 71.000 Kindern haben auf diese Weise bereits Unterstützung für ihre Gesundheit und ihren Alltag bekommen. Wir bitten Sie daher, die große Sammlungsaktion des Müttergenesungswerks im Mai 2015 mit einer Spende zu unterstützen. Mutter-, Mutter-Kind- und Vater-KindKuren sind notwendig wie eh und je. Ihre Spenden werden hauptsächlich für Einzelzuschüsse an Alleinerziehende und Familien vergeben, die das Geld für nötige Anschaffungen, Eigenanteile und kostenpflichtige Freizeitaktivitäten in den Kurhäusern nur schwer selbst aufbringen können. Ulrike Lang, Referentin Frauenarbeit Spenden überweisen Sie bitte an: Arbeitsgemeinschaft Frauen- und Familiengesundheit/ Müttergenesung in der Diakonie Hessen Evangelische Bank IBAN: DE64 5206 0410 0004 006020 BIC: GENODEF1EK1 Foto: Deutsches Müttergenesungswerk 20 Frauenarbeit Foto: EFHN Das „knallgelbe Frauenmobil“ kommt in die Regionen Ein Angebot für Gruppenleiterinnen und gastgebende Frauengruppen Unsere Referentinnen sind bei Ihnen vor Ort, kommen Sie vorbei! Die Referentinnen des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. sind im Frühsommer 2015 mit dem „Frauenmobil“ in den Regionen unterwegs. Sie besuchen Frauengruppen, informieren über den Landesverband und tauschen sich mit den Gruppenleiterinnen über aktuelle Entwicklungen aus. Hierzu sind Gruppenleiterinnen und an Frauenarbeit interessierte Frauen aus den Dekanaten herzlich eingeladen. Ein spiritueller Impuls eröffnet die Veranstaltung, die thematischen Beiträge stammen zum Beispiel aus dem Jahresthema „MehrFachZugehörigkeit … und wer bist du?“. Gemeinsam mit den Referentinnen können die Gruppenleiterinnen ... ∗ sich über die Frauenarbeit in ihrem Dekanat oder ihrer Region austauschen, ∗ ihre Anfragen und Wünsche ansprechen und ∗ sich bei praktischen Dingen beraten lassen. Anmeldungen bitte an Marlies Klinge, Telefon: 06151 66 90-152, [email protected] Die Termine finden Sie auf unserer Homepage unter www.EvangelischeFrauen.de Kollegiale Beratung feministisch-theologischer Praxis Feministische Theologie ist lebendig, vielfältig und immer in Bewegung. Frauen, die mit dieser Perspektive haupt- oder ehrenamtlich arbeiten, sind eingeladen, sich im Rahmen der kollegialen Beratung auszutauschen und die eigene Praxis zu reflektieren. Hierzu bietet der Landesverband 2015 drei Treffen an. Im Mittelpunkt stehen die Reflexion der eigenen Praxis, Konzeptentwicklung für Angebote, Erprobung von Praxisentwürfen, die eigene Standortbestimmung sowie Information und Austausch. Termine: 16.06., 22.09., 08.12.2015, jeweils 15-18 Uhr, im Katharina-Zell-Haus, Erbacher Str. 17, Darmstadt Kontakt: Kristin Flach-Köhler, Verbandsreferentin Telefon 06151 66 90-162 E-Mail: [email protected] Frauenarbeit Werkstatt Feministische Theologie Im Herbst 2014 stellte die Clownin und Theologin Dr. Gisela Matthiae ihre spannenden Thesen vor, 2015 steht die Care-Bewegung im Mittelpunkt des jährlich stattfindenden Workshops, den der Landesverband in Kooperation mit dem EVA durchführt. Humor und Lachen gelten nicht gerade als christliche Tugenden. Im Gegenteil: manchmal wird Lachen sogar als Ausdruck von Sünde gedeutet. Dr. Gisela Matthiae sieht das anders: „Lachen ist Ausdruck des christlichen Glaubens – und hat eine höchst politische Dimension“, zeigte sich die Clownin und Theologin überzeugt. Als Referentin in der Werkstatt Feministische Theologie nahm sie die Teilnehmerinnen mit auf eine unterhaltsame Spurensuche von Lachen in Geschichte und Gegenwart. Lachen Frauen anders als Männer? Worüber lachen fromme Christen? Und welche gesellschaftspolitische Kraft steckt im Lachen – damals wie heute? „Lachen ist ein Einspruch gegen den gesellschaftlichen Anspruch, stets perfekt sein zu sollen“, so eine ihrer Thesen. Mit Humor werden Menschen nicht die Perfektion anstreben, sondern ein besseres, gerechteres Leben – gerade mit allen Schwächen, Sehnsüchten, Macken und Marotten. Und Lachen schafft auch eine kritische Distanz zu sich selbst: Wer über sich selbst lachen kann, geht nachsichtig mit sich um, nimmt sich selbst zwar sehr wohl ernst – aber eben nicht zu sehr. So kommt wieder etwas in Bewegung, es entstehen neue Gestaltungsmöglichkeiten und neue Perspektiven. Konkret konnten die Teilnehmerinnen das an einem Praxisbei- 21 spiel ausprobieren: Die Referentin lud die Frauen ein, altbekannte biblische Texte einmal so zu lesen, als seien sie mit humorvoller Absicht geschrieben worden. Ein ungewohnter Blickwinkel. Doch „Komik ist auch ein anderes Wort für die unglaublichen Verheißungen Gottes“, so Dr. Matthiae. „Also: Glaubt an das Verrückte und macht etwas Verrücktes – und lacht gelegentlich auch einmal über euch selbst!“ Füreinander Sorge tragen: Die Care-Bewegung im christlich-muslimischen Dialog 2015 steht die Werkstatt Feministische Theologie im Zeichen der Care-Bewegung: Menschen tragen seit jeher und an jedem Ort füreinander Sorge. In Islam und Christentum gibt es je eigene Vorstellungen für eine Ethik des Fürsorgens (Care-Arbeit). Im interreligiösen Dialog betrachten wir das Thema Barmherzigkeit als eine göttliche Qualität, die uns in beiden Religionen zum Handeln ruft. Gemeinsam mit der Soziologin und Islamwissenschaftlerin Dr. Naime Cakir, sowie der evangelischen Pfarrerin Gisela EglerKöksal werden wir den unterschiedlichen Dimensionen in den einzelnen Religionen auf die Spur kommen. Begleitet werden wir von der Kantorin Betina Strübel, die uns in ihren Schatz von interreligiösen Liedern mithineinnimmt. Die Werkstatt Feministische Theologie 2015 findet vom 11.-13. September in Arnoldshain statt. Anmeldung bei Marlies Klinge, Telefon 06151 66 90152, Email: [email protected] Kristin Flach-Köhler, Verbandsreferentin unten: Werkstatt Feministische Theologie 2014 Foto: Flach-Köhler 22 Evangelische Familien-Bildungsstätten (FBS) Pilotprojekt zur Förderung der Entwicklung von Familienzentren im Landkreis Gießen Die Evangelische Familien-Bildungsstätte Gießen begleitet zehn Einrichtungen auf ihrem Weg zum Familienzentrum Familienzentren sind eine Chance für Familien und Kommunen, indem sie als sozialräumlich ausgerichtete Knotenpunkte familienunterstützender Netzwerke einen wichtigen Beitrag zum Gelingen von Familienleben leisten. Sie sorgen für die gute Vernetzung von Angeboten für Familien, sind offene Anlaufstelle für alle Menschen im Sozialraum, erreichen Menschen frühzeitig in den verschiedenen Lebenssituationen und begleiten und unterstützen sie in den verschiedensten Lebensphasen und Lebenslagen. Um die Entwicklung von Familienzentren im Landkreis Gießen zu befördern, haben der Landkreis Gießen und die Evangelische Familien-Bildungsstätte Gießen in enger Kooperation ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht: Zehn Einrichtungen, die sich im Rahmen einer Ausschreibung zur Teilnahme an diesem Projekt beteiligt hatten, erhalten nun Unterstützung und Beratung bei ihrer Entwicklung zum Familienzentrum. Über 15 Monate begleitete die Evangelische FamilienBildungsstätte Gießen diese zehn Einrichtungen auf ihrem Weg zum Familienzentrum. Am 28. Januar 2015 fand die offizielle Abschiedsveranstaltung des Pilotprojekts statt, das im Oktober 2013 begonnen hatte. Geladen waren Vertreter_innen des Landkreises Gießen, die Kooperationspartner_innen aus den Einrichtungen und das Team der Evangelischen FamilienBildungsstätte mit Leiterin, Fachbereichsleiterin und Organisationsentwickler_innen. Fachberatung und Netzwerktreffen Zur Entwicklung der Familienzentren standen zwei Instrumente zur Verfügung: Fachberatung und Netzwerktreffen. Jede der Einrichtungen startete von einem unterschiedlichen Ausganspunkt. So vielfältig wie die Startpositionen waren auch die Themen, die in den Fachberatungen angesprochen wurden. Jede Einrichtung konnte frei über ein Kontingent von neun Beratungsstunden verfügen. Folgende Schritte wurden unternommen: ∗ Standortbestimmung (Kooperation und Vernetzung vor Ort, Ressourcen) ∗ Organisationsform definieren ∗ Steuerungsgruppe bilden und einbinden (Einrichtung, Träger, Kommune) ∗ Entwicklungsziele entwickeln ∗ Teamworkshops ∗ Bedarfsanalyse ∗ Angebotsplanung und -umsetzung (Spielgruppen, Elterncafés, Nähworkshop, Burnout-Prophylaxe) ∗ Evaluieren und Modifikation der Angebote ∗ Besuche in Familienzentren ∗ „Kick off“ als Einrichtung planen und durchführen Aus den Beratungsgesprächen in den Einrichtungen generierten sich die Themen, die einer weitergehenden inhaltlichen Vertiefung bedurften. Diese wurden dann in den insgesamt vier Netzwerktreffen durch Referent_innen bearbeitet. Themen der Netzwerktreffen ∗ Was macht ein Familienzentrum aus: Arbeitsprinzipien von Familienzentren. Vorstellen von Einrichtungs-/Sozialraum-Umfeldanalyse als Grundlage belastbarer Bedarfsanalysen ∗ Notwendiges und Hilfreiches: Wie kommt das Team ins Boot? Wer rudert, wer steuert? Ressourcen. ∗ Fundraising ∗ Öffentlichkeitsarbeit Weitere Netzwerktreffen sind in Planung. Die guten Kooperationen werden auch 2015 mit zweimal jährlich stattfindenden Treffen fortgeführt. Die Rückmeldungen der beteiligten Familienzentren waren durchgehend positiv, so dass die Vertreter_innen des Landkreises eine Neuauflage des Projekts für zehn weitere Einrichtungen zugesagt haben. Die zweite Staffel wird in 2015 beginnen. Christiane Hegemann, Leiterin Evangelische Familien-Bildungsstätte Gießen Teilnehmende der Abschlussveranstaltung am 28.01.2015 Foto: FBS GI Evangelische Familien-Bildungsstätten (FBS) Eine wunderbare Leiterin und Kollegin Abschied von Kerstin Remane, Leiterin der FBS Wetterau Verabschiedungsfeier Kerstin Remane am 27. Januar in der Alten Wäscherei, Bad Nauheim Am 27. Februar 2015 wurde Kerstin Remane aus ihrer bisherigen Tätigkeit als Leiterin der Evangelischen Familien-Bildungsstätte (FBS) Wetterau verabschiedet. Seit 2003 hatte sie diese verantwortungsvolle Aufgabe im Landesverband wahrgenommen. Gemeinsam mit ihren 15 Mitarbeiterinnen hat sie in den vergangenen zwölf Jahren mit Kirchengemeinden, Dekanaten, weiteren freien Trägern sowie mit dem Wetteraukreis und den Kommunen Angebote für Familien organisiert und durchgeführt und ein breites Netzwerk aufgebaut. Dabei hat sie ihre Leitungsaufgabe stets mit großem Weitblick, Einfühlungsvermögen, Sachund Fachlichkeit sowie Engagement wahrgenommen. Unter Kerstin Remanes Leitung hat sich die FamilienBildungsstätte Wetterau zu einer Fachstelle für die Kindertagespflege entwickelt und ist neben anderen für die Durchführung des Arbeitsbereichs „Betreuter Umgang“ im Auftrag des Wetteraukreises zuständig. Bis 2013 war der Fachservice Pflegefamilie unter anderem in der FBS angesiedelt. Darüber hinaus war Remane federführend beteiligt an der Gründung eines Familienzentrums in Friedberg, wofür der Träger die 23 Anerkennung und Förderung als Familien-zentrum vom Land Hessen und der EKHN erhielt. Zudem initiierte sie die Kooperation mit der Non-ProfitOrganisation „wellcome“, die speziell Frauen und Eltern in ihrer Anfangszeit als junge Familie Unterstützung und Entlastung bietet. Während ihrer Tätigkeit als Leiterin der FBS Wetterau hat sie mit ihren Mitarbeiterinnen mehrere Umzüge gemeistert und dafür gesorgt, dass der Betrieb auch in diesen Zeiten reibungslos weitergelaufen ist. Am 1. April 2015 tritt sie ihre Stelle als pädagogische und geschäftsführende Mitarbeiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung Süd-Niedersachsen an und kehrt damit in ihre alte Heimat zurück. Wir verabschieden uns von einer wunderbaren Leiterin und Kollegin – und wünschen ihr für ihren weiteren Weg alles Gute und Gottes Segen. Angelika Thonipara, Geschäftsführende Pfarrerin geschmücktes Eingangsportal Spenden statt Geschenke Dr. Hartmut Wagner, Ehemann unserer wellcomeKoordinatorin in der FBS Offenbach, Ingrid Wagner, hat anlässlich seiner 70-jährigen Geburtstagsfeier einen Betrag von über 1.300 Euro für die FamilienBildungsstätte Offenbach, Bereich wellcome, gespendet. Wir danken Herrn Wagner sehr herzlich für die großzügige Spende. Ute Hohmeier, Familien-Bildungsstätte Offenbach 24 Evangelische Familien-Bildungsstätten (FBS) Bessere Chancen durch anerkannten Berufsabschluss Evangelische Familien-Bildungsstätte Wetterau bietet Grundbildungslehrgang Hauswirtschaft an Jeden Tag arbeitet Frau Vogel als Küchenhilfe in der Pizzeria vor Ort. Sie putzt das Gemüse, reinigt das Geschirr, bereitet Salate vor und putzt die Küche. Eigentlich macht ihr die Arbeit Spaß. Sie hat eine abwechslungsreiche Tätigkeit, versteht sich gut mit den Köchen und arbeitet, wenn ihr Mann zu Hause die Kinder betreut. Von Zeit zu Zeit würde sie natürlich gerne andere Aufgaben übernehmen, z.B. den Einkauf so organisieren, dass die Produkte immer in ausreichender Menge vorhanden sind oder den Gastraum so dekorieren, dass es zur Jahreszeit passt. Sie sieht in der Pizzeria viele Möglichkeiten für sich, aber sie ist die Küchenhilfe und hat keine Ausbildung abgeschlossen. Ihr Chef traut ihr keine anderen Tätigkeiten zu und gibt ihr folglich keine Chance dazu. In der Zeitung liest sie in einem Bericht, dass zehn Frauen eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt haben und jetzt staatlich geprüfte Hauswirtschafterinnen sind. Interessiert liest sie den Bericht und erfährt dabei von einem Angebot der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Wetterau. Frauen und Männer bekommen hier die Möglichkeit, Grundwissen für die tägliche Versorgung und Organisation des Haushaltes zu erwerben. Die Unterrichtseinheiten finden immer am Freitag statt. Bei Interesse kann im Anschluss an den Lehrgang und bei Erfüllung der Voraussetzungen nach § 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz – eine viereinhalbjährige praktische Tätigkeit in der Hauswirtschaft oder verantwortliches Führen des eigenen Haushalts mit mindestens drei Personen – bei der Industrieund Handelskammer die Prüfung zur staatlich anerkannten Hauswirtschafterin / Hauswirtschafter abgelegt werden. Die Vorbereitung auf die Prüfung umfasst 430 Unterrichtsstunden und dauert etwa zwei Jahre. Der Grundbildungslehrgang Hauswirtschaft bietet die Möglichkeit, den Abschluss in einem anerkannten Beruf zu erwerben. Eine Hauswirtschafterin übernimmt viele Aufgaben, z. B. das Vor- und Zubereiten von Speisen, das Erstellen von Speise-, Reinigungs- und Hygieneplänen. Sie gestaltet Wohnumfeld und Räume, pflegt und reinigt Textilien. Besonders positiv an der Arbeit der Hauswirtschafterin ist die Vielseitigkeit des Berufes. Freude an der Arbeit im Haushalt und Organisationstalent sind ebenso gefragt, wie das Wissen im Umgang mit Menschen, deren Versorgung und Betreu- ung. Die Hauswirtschafterin hat täglich mit vielen Menschen zu tun und erledigt Aufgaben unterschiedlicher Art. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann sich die Hauswirtschafterin anschließend z. B. auch zur staatlich geprüften Wirtschafterin oder Meisterin in der Hauswirtschaft weiterbilden. Nachdem sie den Zeitungsartikel gelesen hat, hat Frau Vogel noch viele Fragen. Sie möchte wissen, welche Themen im Unterricht besprochen werden und ob sie nach bestandener Prüfung eine Leitungsaufgabe in der Pizzeria übernehmen könnte. Sie wendet sich an die Familien-Bildungsstätte, um weitere Fragen zu klären. Als ihr Chef zusagt, einen Teil der Ausbildungskosten zu übernehmen, meldet sich Frau Vogel zum nächsten Grundbildungslehrgang Hauswirtschaft an. Damit ergreift sie nicht nur die Chance, in der Pizzeria andere Aufgaben zu übernehmen. Nach bestandener Prüfung könnte sie auch in einem Hotel, einem Altenheim usw. arbeiten . Kerstin Remane, Leiterin Familien-Bildungsstätte Wetterau Neue Leiterin der Evangelischen Familien-Bildungsstätte Wetterau Seit dem 1. April ist Andrea Kube Leiterin der Evangelischen FamilienBildungsstätte Wetterau. Die 43-jährige Mutter zweier Söhne (16 und 18 Jahre) lebt seit zehn Jahren mit ihrer Familie in Friedberg. Zuvor war sie als pädagogische Beraterin in der Familienund Erwachsenenbildung tätig. Auf die Arbeit als Andrea Kube Foto: privat Leiterin hat sie zudem ihre kaufmännische Berufspraxis, verschiedene kirchliche Ehrenämter sowie ihr akademischer pädagogischer Hintergrund vorbereitet. „Mein Anliegen ist es, in Familien und Gesellschaft ein pädagogisches Umfeld zu schaffen, in dem die Einzelnen ihr Potenzial voll entfalten können – mit Wohlbefinden und im Einklang mit einem gesunden Umfeld“, erläutert Andrea Kube. „Evangelische Familienbildung leistet dazu einen umfassenden Beitrag für lebensbegleitendes Lernen in allen Lebensphasen. Ich freue mich auf meine Arbeit in der Evangelischen FamilienBildungsstätte und auf die Menschen, denen ich dabei begegnen werde!“ Wir wünschen Andrea Kube einen guten Start und viel Freude bei ihrer Arbeit als Leiterin der Familien-Bildungsstätte Wetterau. Herzlich Willkommen! Angelika Thonipara, Geschäftsführende Pfarrerin Evangelische Familien-Bildungsstätten (FBS) Sind seit einem Jahr ein Paar: Martina Knab und Matthias Notnagel 25 Foto: Charlotte Mattes, ekhn.de Eine Schatzkiste für Herzenssachen „Der passt zu mir!“ Martina Knab war sich ganz sicher, als sie ihn zum ersten Mal auf dem Foto sah. Charmant lächelt sie ihren Partner, Matthias Notnagel, an. Er sitzt neben ihr und ist ganz stolz auf seine Martina, lächelt zurück und gibt ihr einen Kuss. Beide sind seit einem Jahr ein Paar und wollen es bleiben. Kennengelernt haben sie sich über ein Projekt, das die EVIM Behindertenhilfe in Kooperation mit der Ev. Familien-Bildungsstätte Wiesbaden durchführt: Die Schatzkiste berät, begleitet und vermittelt Menschen mit Beeinträchtigungen, die auf Kontaktsuche sind. Jacqueline Andrée, die für die Schatzkiste in Wiesbaden zuständig ist, kennt alle Klienten in ihrer Kartei persönlich. Sie kennt diejenigen, die einen Partner finden möchten und auch jene, die eher an Freundschaften interessiert sind. Denn die Schatzkiste ist bei weitem nicht nur eine „Partnervermittlung“. „Wir erleben sogar oft, dass ‚ziemlich beste Freundschaften‘ entstehen.“ Man verabredet sich in der Freizeit oder besucht die Tanzworkshops, die Koch- und Filmabende und die inzwischen legendären Partys der Schatzkiste im Kulturzentrum Schlachthof in Wiesbaden. Zudem wird Beratung immer wichtiger, ein Angebot, das auch Angehörige, Institutionen oder andere Träger der Behindertenhilfe in Anspruch nehmen. Bei Martina Knab und Matthias Notnagel war sich Jacqueline Andrée ganz sicher: „Die beiden passten auf Grund ihrer Profile ganz wunderbar zusammen.“ Nicht nur gemeinsame Hobbys entscheiden darüber. Fragen, wie zum Beispiel, ob beide auf Grund ihrer Beeinträchtigung in der Lage sind, selbstständig den anderen am Wohnort zu besuchen, spielen auch eine Rolle. Knab und Notnagel erhielten von Andrée einen Brief mit dem Foto des jeweils anderen. Und beide sagten auf den ersten Blick: „Ja, diesen Menschen möchte ich kennenlernen.“ Martina Knab ist sehr froh, dass es die Schatzkiste gibt. Eine andere Partnervermittlung, wie zum Beispiel „parship“, käme für sie nicht in Frage. „Ich will mich nicht allein in fremde Hände geben“, sagt die 38-jährige ruhig und bestimmt. Andrée bestätigt, dass die Unwissenheit bei vielen Menschen mit Beeinträchtigungen in Bezug auf Liebe und Sexualität hoch ist. Da liegt die Gefahr des Missbrauchs nahe. Daher habe sie mit einem Kollegen einen Workshop angeboten, bei dem es auch um Beziehungsaufbau und -gestaltung und den Umgang mit schwierigen Situationen ging. Beim ersten Date ist Jacqueline Andrée mit dabei und begleitet behutsam, mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Auch später, wenn ein Pärchen den Weg zum Glück selbst in die Hand nimmt, steht sie ihnen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite. Bei Martina Knab und Matthias Notnagel lief das erste Date so gut, dass sich beide im Anschluss gleich für den Filmabend in der Schatzkiste verabredet haben – und bis heute ein glückliches Paar sind. Jacqueline Andrée, EVIM Schatzkiste Wiesbaden Kontakt: Schlossplatz 4, 65183 Wiesbaden, Tel. 0611 53 24 18 98 26 Mitgliedsgruppen und Verbände Der zweite Teil „coaching myself - mit Fotoshooting“ findet am 23. Juni statt. Anmeldungen bis 19. Juni __________________________________________ Mit 65 auf die Bühne 30. Juni View ´n Talk Saalgasse 15, Frankfurt am Main Telefon 069 92 07 08-0 www.eva-frauenzentrum.de Neu: „Auszeit - Meditation und Andacht“ An jedem dritten Freitag im Monat werden im Wechsel Andachten gefeiert oder Meditation angeboten. Atemholen, Loslassen, Ankommen – dazu laden Ursula Mühlberger und Anne Daur-Lyrhammer mit der neuen Auszeit-Reihe ein. Frauen können ohne Anmeldung einfach kommen und vielleicht anders wieder gehen. Das Angebot ist kostenfrei, Spenden sind willkommen. Termine: 17. April (Andacht), 15. Mai (Meditation), 19. Juni (Andacht) Zeit und Ort: jeweils von 18-19 Uhr, EVA __________________________________________ 11. Mai Füreinander Sorge tragen - Politik, Religion, Säkularität und Gender Menschen tragen seit jeher und überall füreinander Sorge. Zunehmend wird heute jedoch das Sorgen entsorgt. Und dies geschieht ungleichgewichtig, entlang von Geschlechter- und Armutsgrenzen. Für die drei Religionen, die in der Sarah-Hagar-Tradition stehen, ist ein sorgsamer Umgang miteinander Teil eines religiös begründeten Ethos. An diesem Abend werden einige Texte und Thesen verschiedener Autorinnen des Sammelbandes „Füreinander Sorge tragen“ vorgestellt. Zeit und Ort: 17-19 Uhr, EVA Referentinnen: Sawsan Chahrrour, Gisela EglerKöksal, Brigitta Kress, Petra Kunik Leitung: Mechthild Nauck Kooperation: Sarah & Hagar e. V. __________________________________________ 26. Mai Bin ich schön? Coaching myself: „Ich bin schön! Ich mag mich!“ Kinder können das ganz locker von sich behaupten. Sie auch? In diesem Workshop geht es darum, die eigene Schönheit zu entdecken. Mit verschiedenen Methoden können Sie sich von Ihren vielfältigen Facetten überraschen lassen. Welche Fähigkeiten und schöne Seiten stecken in Ihnen? Bitte bringen Sie zu diesem ersten Teil ein Kinderfoto von sich mit. Zeit und Ort: 18 – 20:30 Uhr, EVA Kosten 7 €, ermäßigt 5 € Leitung: Nike Klüber, Anmeldung bis 20. Mai In der Dokumentation von Lilo Mangelsdorff wird gezeigt, wie Pina Bausch per Zeitungsannonce Laiendarsteller ab 65 suchte, um mit ihnen ihr 1978 entstandenes Stück „Kontakthof“ neu zu inszenieren. Der Film folgt chronologisch den Stadien der Inszenierung, beobachtet die älteren Damen und Herren bei den Proben, bis das Stück selbst, je näher die Aufführung rückt, sich dem Zuschauer desto klarer erschließt. Das eigentliche Thema sind jedoch die Menschen, ihre Ängste und Hemmungen, ihre Arbeit und Entwicklung, ihre Aufregung und Begeisterung. Zeit und Ort: 16 - 19:30 Uhr, EVA Leitung: I. Grassmann, L. Kagerbauer, N. Klüber Kooperation: Evangelische Medienzentrale, Frauenreferat der Stadt Frankfurt Neue Pfarrerin im EVA Mein Name ist Ute Seibert und seit Januar arbeite ich im EVA. Ich bin Pfarrerin und lebte nach dem Theologiestudium und dem Vikariat in Frankfurt, mit meiner Familie in Nicaragua und seit 1988 in Chile. In unterschiedlichen Kontexten lag Pfarrerin Ute Seibert Foto: privat mein Schwerpunkt in der Bildungsarbeit, in den Bereichen feministische Theologie, Spiritualität, Körperarbeit, Frauen- und Menschenrechte. 1991 gründeten wir in Chile das ökumenische Frauenkollektiv „Con-spirando“, dessen Ziel es ist, Frauen zu stärken, um in von Gewalt geprägten Beziehungen eigene Lebenswege zu finden; der Blick auf die eigenen Erfahrungen im Kontext ist dabei ebenso wichtig, wie die Entwicklung der Organisationen. Seit 2010 war ich jeweils sechs Monate auf einer halben Pfarrstelle in der Markus-Gemeinde in Offenbach und in Chile. In dieser Zeit des Wechsels bin ich hier angekommen. Nun möchte ich gerne meine Erfahrungen aus dem Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Wurzeln und die Arbeit in interkulturellen und ökumenischen Teams im EVA einbringen. Ich bin neugierig, Sie, Ihre Themen und Ihr Engagement im Interesse von Frauen hier in Frankfurt kennenzulernen und freue mich auf die Arbeit im EVA. Der Einführungsgottesdienst von Pfarrerin Ute Seibert findet am 14. April 2015 um 19 Uhr in der Nikolaikirche in Frankfurt statt. Katharina-Zell-Stiftung Katharina Zell – unsere Frau der Reformation Unsere Namenspatronin, Katharina Zell, lebte zur Zeit der Reformation in Straßburg. Es ist faszinierend, wie sich in der damaligen Zeit der Wunsch nach Veränderungen in vielen Köpfen bildete, Form annahm, ausgesprochen und aufgeschrieben und schließ- Katharina Zell Wandmalerei am Künstlerhaus in lich mit der Lehre Luder Schillerstraße in Wittenberg thers verbreitet wurde. Die Abkehr – wie es Katharina Zell beschreibt – von dem zürnenden, strafenden Gott hin zu dem liebenden Gott, der froh machenden Botschaft, wurde von vielen Menschen als Befreiung empfunden. Es ging um ein neues Verständnis des Glaubens. Der Austausch der Reformatoren untereinander war sehr rege. Die Straßburger Drucker leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Verbreitung der Reformation. Aber es war auch gefährlich, sich zum neuen Glauben zu bekennen. Mit den neuen Gedanken wurde das bestehende Machtgefüge in Frage gestellt. Der Klerus fürchtete um seinen Einfluss und versuchte mit drastischen Strafen diese Bewegung aufzuhalten. Viele Menschen verloren ihre Heimat, viele verloren ihr Leben. Der Rat der Stadt Straßburg war aufgeschlossen für die neuen Gedanken. Als freie Reichsstadt hatten sie das Recht auf eine eigene Verfassung und eigene Geldprägung. Die Stadt unterstand keinem Reichsfürsten, sondern direkt dem Kaiser, mussten dem aber keine Heerfolge leisten. Durch diese Privilegien konnte die Stadt zu einem Umschlagplatz neu erwachter Gedanken und Ideen werden. Die Stadt hatte – auch weit über ihre Grenzen hinaus – einen guten Ruf und war bekannt für ihre weitreichende, große religiöse Toleranz. So kam es, dass viele Glaubensflüchtlinge Schutz in Straßburg suchten. Katharina und Matthias Zell hatten ein gastfreundliches Pfarrhaus und beherbergten und verpflegten nicht nur reisende Reformatoren, sondern sehr viele Glaubensflüchtlinge und Flüchtlinge aus den Bauernkriegen. Katharina wusste sich einig mit ihrem Mann und schreibt im Rückblick auf jene Zeit: „Ich hab mich mit meines Mannes Willen und Wohlgefallen vieler Leut angenommen, für sie geredet und geschrieben, es seien die, so unserm lieben Doktor Martin Luther angehangen oder Zwinglin oder Schwenckfelden oder die armen Taufbrüder, reich und 27 arm, weis und unweis, alle haben zu uns kommen dürfen. Was sind uns ihre Namen angegangen? Wir sind auch nit gezwungen gewesen, eines jeden Meinung oder Glaubens zu sein, sind aber schuldig gewesen, einem jeden Lieb, Dienst und Barmherzigkeit zu beweisen. So hat uns unser aller Meister Christus gelehrt.“ Diesem Glauben blieb Katharina bis ans Ende ihres Lebens treu, obwohl es ihr viel Kritik und auch Strafe einbrachte. Lydia Bergerhausen, Vorstand Katharina-Zell-Stiftung Viele weitere Informationen zu Katharina Zell finden Sie auf unserer Homepage unter www.EvangelischeFrauen.de Spenden statt Geschenke Gudrun Pelkner und Vorstandsvorsitzende Barbara Uhdris Gudrun Pelkner, seit vielen Jahren treues Mitglied im Landesverband, hatte sich zu ihrem 80. Geburtstag Spenden statt Geschenke von ihren Gästen gewünscht. 610 Euro sind auf diese Weise zusammengekommen! Wir danken Frau Pelkner ganz herzlich dafür! Katharina Zell live erleben! Die Katharina-Zell-Stiftung weist auf ihren Veranstaltungsservice für Gruppen, Kirchengemeinden und private Interessenten hin. In Gottesdiensten, Andachten, Leseabenden, Gruppennachmittagen, Theater-Workshops oder auch bei Geburtstagsfeiern erfahren die Anwesenden am Beispiel der Katharina Zell und ihrem Mann Matthias in Anspielen mehr über die Zeit der Reformation. Für die Veranstalter_innen fällt kein Honorar an, sondern es wird um eine Spende für die Stiftung gebeten. Diese Spenden fließen ohne Abzug in Projekte, in denen Frauen und Familien gefördert werden, die sich in einer prekären Lebenssituation befinden. Wer mehr über den Veranstaltungsservice erfahren möchte, kann Kontakt mit Barbara Uhdris aufnehmen. Telefon 06042 23 09, E-Mail [email protected] Impressum Herausgeberin: Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., Erbacher Str. 17, 64287 Darmstadt, V.i.S.d.P. Angelika Thonipara Redaktion: Mareike Rückziegel, Mechthild Köhl, E-Mail: [email protected], Telefon 06151 66 90-165 www.EvangelischeFrauen.de, Umschlaggestaltung: piva & piva, Bilder S. 4, S. 5 und Titelbild: Fotolia, Erscheinungsdatum: April 2015, dreimal jährlich, Auflage: 3.500 Exemplare. Die Mitgliederzeitung der Evangelischen Frauen kann abonniert werden. Jahresabonnement 8 Euro jährlich plus Porto, für Gruppen gibt es günstige Staffelpreise, bitte fragen. Bestellung: Telefon 06151 66 90 150, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für Nr. 2/2015 ist Ende Mai 2015. Das Heft Nr. 2/2015 erscheint im Juli 2015. 28
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