Da staunen selbst die Lehrer

„Die Super-Smarties“ des Marien-Gymnasiums beschäftigten sich mit der „Gedankenblitz“-Aufgabe. Zum Team gehören Tobias Groth,
Lehrer Marco Hagedorn, Patricia Groß, Marina Hennemann, Sophia Stoppelkamp und Jost Raker (von links). � Fotos: Egert
Da staunen selbst die Lehrer
MG-Schüler beschäftigten sich mit erster „Gedankenblitz“-Aufgabe
Von Silvia Rinke
So ein Wasserläufer fasziniert
jedes Kind: Er kann auf dem
Wasser gehen, kann stundenlang reglos auf derselben Stelle
stehen, ohne unterzugehen. Die
Oberflächenspannung des nassen Elements macht das möglich, und genau mit diesem Prinzip befasste sich das Forscherteam des Marien-Gymnasiums
für den „Gedankenblitz“-Wettbewerb 2015.
Da waren also wieder zündende Ideen gefragt. Patricia
Groß, Marina Hennemann,
Sophia Stoppelkamp, Julia
Hanke, Tobias Groth, Lucia
Bay und Jost Raker nahmen
die Herausforderung an. Betreut wurde die Gruppe von
den Naturwissenschaftslehrern Frithjof Egert und Marco
Hagedorn.
Bereits zum sechsten Mal
spornt der Schulwettbewerb
alle Fünft- bis Zehntklässler
der weiterführenden Schulen
im Kreis Soest zum Experimentieren an. Die Wirtschaftsförderung Kreis Soest
initiiert den „Gedankenblitz“-Wettbewerb
zusammen mit der Stiftung Bildung, Wissenschaft und
Technologie.
Das betreuende Lehrerteam
ist vom Ergebnis der Forschungsphasen der Schüler
bereits sehr angetan: „Das
Team hat eine Materialkombination mit erstaunlichen
Eigenschaften
gefunden“,
verrät Physiklehrer Frithjof
Egert. Und er berichtet ebenfalls: „Die Entdeckung unseres Teams deckt eine Unschärfe in der Aufgabenstellung auf.“ Die kritische Anfrage des MG-Teams verblüff-
Büroklammern können durch
Nutzung der Oberflächenspannung auf Wasser gelegt werden,
obwohl sie eigentlich nicht
schwimmen.
te sogar die betreuenden Professoren: Sie mussten einige
Tage brüten, bevor sie eine
Antwort geben konnten.
Nun arbeitet das Sextett des
Marien-Gymnasiums
mit
Hochdruck an der Fertigstellung des Objekts und der Do-
kumentation und Präsentation ihrer Erarbeitungen. Am
kommenden Dienstag müssen sie das Ergebnis in Soest
einer Jury präsentieren und
die geforderten Pflichtkriterien unter Beweis stellen.
Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern der Fachhochschule Südwestfalen sowie der Hochschule HammLippstadt, des zdi-Netzwerks,
der Stiftung Bildung und Wissenschaft und Technologie,
der
Wirtschaftsförderung
Kreis Soest GmbH sowie verschiedenen Sponsoren. „Alle
hoffen natürlich, den Anforderungen entsprechen zu
können und ein Objekt zu haben, das schwerer ist als das
anderer Teams“, weiß Frithjof Egert. Denn dann hätten
„Die Super-Smarties“ die
Chance unter die zehn besten
Schulteams zu kommen.
Das Prinzip des Wasserläufers steht im Mittelpunkt
„Baut einen Körper bzw. ein Objekt,
das auf einer Wasseroberfläche stehen kann“, lautet die wie immer
knifflige Aufgabe der ersten Runde
des „Gedankenblitz“-Wettbewerbs.
„Dieses Objekt sollte möglichst
schwer sein. Es muss nicht unbedingt wie ein Tier aussehen, hier
sind eurer Phantasie keine Grenzen
gesetzt.“. Die Aufgabe, ein Objekt
nach dem Prinzip Wasserläufer zu
entwickeln, wurde zusammen mit
der Fachhochschule Südwestfalen
und der Hochschule Hamm-Lippstadt entwickelt. Das geforderte Objekt von maximal 20 Zentimeter
Durchmesser muss bei Raumtemperatur mindestens 30 Sekunden auf
der Wasseroberfläche stehen; nicht
zu verwechseln mit „schwimmen“.
„Um zu beweisen, dass das Objekt
wirklich die Oberflächenspannung
des Wassers nutzt, müssen bei Zugabe von Spülmittel die Teile des
Objekts, die vorher Kontakt mit der
Wasseroberfläche hatten, anschließend unter Wasser sein“, fordert die
Aufgabenstellung. Kosten darf der
selbstgebaute Wasserläufer höchstens 25 Euro. Je schwerer das Objekt ist, desto besser. � sia