LEBEN & GENIESSEN So erfinden wir das Rad neu 116 FOCUS 18/2015 TITEL Von der Tret- zur Trendmaschine Der „Nationale Radverkehrsplan“ des Bundesverkehrsministeriums sieht vor, dass der Rad-Anteil am Gesamtverkehr in deutschen Städten bis 2020 von elf auf 16 Prozent steigen soll AUDIO Seite scannen mit FOCUS ACTIVE APP Lassen Sie sich die Titelgeschichte vorlesen. Die Städte bauen die Radwege aus, das E-Rad boomt, und neue Verleihsysteme machen das Vehikel für jedermann immer und überall als Verkehrsmittel attraktiv: Der Drahtesel ist tot – es lebe das City-Bike! F� oto: Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin Sie: Schuhe:Levi‘s;Lederjacke&Overall:CAMPUS; Er:Schuhe:Red Wing Heritage;Anzug:Tiger of Sweden;Hemd: UNIQLO 117 M an kann diese Geschichte in Paris erzählen. In Amsterdam, in Rom oder in Berlin. Man kann sie auch hier erzählen, in Aschaffenburg. An den Ampeln in der Innenstadt. Diese haben nämlich jetzt Henkel. Zum Festhalten für die Radfahrer. In der Rot-Phase. Rund 80 Euro kostet so ein gelber Haltegriff, etwa 150 davon hat das Städtchen Aschaffenburg bereits angebracht. Keine große Sache, einerseits. Die sportlichen Radler müssen nun an der Ampel nicht mehr aus ihren Klickpedalen raus, die Gelegenheitsstrampler tun sich einfach leichter beim Anfahren nach dem Ampelstopp. Andererseits aber sind diese Henkel vor allem ein Signal: für eine Revolution. Das Rad wird neu erfunden! Der rostige alte Drahtesel hat also nicht nur als Unwort ausgedient, sondern auch in echt. Radfahren ist auch kein irgendwie alternativer oder sonstwie politischer Akt – es ist zum Lifestyle-Statement geworden. Neue Verleihsysteme, neue Geschäftsmodelle, neue Technologien wie das E-Bike haben das Fahrrad für komplett neue Zielgruppen erschlossen. Gerade in den verstopften Innenstädten ist es das umweltfreundliche (und gesunde!) Verkehrsmittel für Menschen, die noch zwischen Work und Life eine Art Balance anstreben; ein pragmatisches von A-nach-B-Vehikel. Das man aber dank innovativer Leihsysteme nicht mehr von B nach A zurückbringen muss. FOCUS 18/2015 Fotos: Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin ; Er: Jeans:Levi‘s 501 CT; Schuhe: Red Wing Heritage/Jacke&Jeans: Levi‘s Commuter; Shirt: Levi‘s; Schuhe: Red Wing Heritage/ Sie: Jacke: Levi‘s Vintage Clothing; Shorts: Levi‘s Commuter; Schuhe:Nike LEBEN & GENIESSEN TITEL Verschwitzt war mal! Anzugträger haben nun keine Ausreden mehr! Dank der Elektro-Bikes kann jeder, ohne komplett verschwitzt zu sein, mit dem umweltfreundlichen Velo in der Bank oder Versicherung ankommen VIDEO Seite scannen mit FOCUS ACTIVE APP Mehr Eindrücke vom Rad-Shooting FOCUS 18/2015 Für ein „faires Miteinander im Straßenverkehr“ wirbt der Weltrekordversuch „Ich fahr‘ mit Herz“ am 9. Mai. Die längste Fahrradschlange der Welt (Guinness Buch) auf dem Tempelhofer Feld Berlin steht, wenn über 1300 Bikes Vorderrad an Hinterrad für fünf Minuten stehen. Das Fahrrad als Stil-Beweis, ja als Statussymbol – so etwas kann man etwa bei Stilrad besichtigen, einem: Rad-Laden? Nein, eher Manufaktur für Fahrräder in der Münchner Innenstadt. Es riecht nach frisch gemahlenem Espresso statt nach Kettenöl. Einzelne Zweirad-Kreationen hängen wie Kunstobjekte von der Decke – statt aneinandergereihter Drahtesel wie bei Radlbauer & Co. mit roten Preisschildern am Lenker. Ab 500 Euro, aber wer will, kann auch welche für 6000 Euro kaufen. Wer noch einen Fahrradkorb braucht, bekommt bei Stilrad die Lederedition – für 300 Euro. Erst vor wenigen Jahren gründeten Tina Umbach und Michael Vogt das Geschäft. Sie wollten das Rad zumindest ein bisschen neu erfinden. Weg von der reinen Funktionalität, hin zum Designobjekt. Zum Skulpturalen. „Wir wollen auch auf der Straße Begehrlichkeiten wecken“, sagt Umbach. Fahrrad sehen, Fahrrad testen, Fahrrad kaufen – so funktioniert das nicht bei Stilrad. „Jeder bekommt sein individuell abgestimmtes Bike von uns“, verspricht Umbach. Wie der Maßanzug beim Edelschneider. „Eine Mutter mit zwei kleinen Kindern sucht doch etwas anderes als ein sportsüchtiger Manager.“ Und dennoch gibt es genügend Mütter, Manager und alles dazwischen, die bei Stilrad fündig werden: Das Geschäft brummt. Nach München folgten in Zürich, Wien, Berlin und jetzt Frankfurt neue Showrooms. Selbst Luxusgüterhersteller wie Chanel oder Gucci, die sich noch vor zehn Jahren auf gar keinen Fall mit so etwas Profanem wie dem Rad in Verbindung hätten bringen lassen wollen – längst Lustobjekt Fahrrad Früher waren es der Porsche und die Rolex, heute ist das Stadtrad das neue Statussymbol in deutschen Metropolen wie Berlin oder München 119 LEBEN & GENIESSEN haben sie noble Velos mit ihren Logos auf den Markt gebracht. Und es ist gar nicht so selten geworden, dass es Fahrräder auch wirklich auf den Laufsteg schaffen. Zweirad ist gleich urbaner Chic, so kalkulieren Hersteller, Händler, Kunden. Rad gefahren wird heute deshalb mehr und anders als sonntags mit der Familie ins Grüne. Rad fahren ist: trendy. Gesund. Schnell. Und hält fit! Also stehen, rollen, rosten in Deutschland 72 Millionen Fahrräder, auf denen die Deutschen, so das Statistische Bundesamt, in diesem Jahr 24 800 000 000 Kilometer treten werden. Zweirad-Deutschland radelt also rund 65 000-mal von der Erde zum Mars. Die Radindustrie ist eine Branche mit Rückenwind. Viel Rückenwind. Bis zu fünf Milliarden Euro gaben die Deutschen laut Zweirad-IndustrieVerband (ZIV) im vergangenen Jahr für Räder und Zubehör aus. Allein der Umsatz von E-Bikes & Co. stieg auf 2,2 Milliarden Euro – ein Plus von stolzen zehn Prozent. Deshalb bemühen sich viele Städte wie Münster, Freiburg und andere ernsthaft und nachhaltig darum, den Wünschen und Bedürf- nissen des Homo radfahrensis entgegenzukommen. Also noch mal zurück nach Aschaffenburg. „Mittelstädte wie wir sind autoverkehrsmäßig am absoluten Limit“, seufzt Stadtentwicklungsreferent Bernhard Keßler. Die Stadt am Main hat 70 000 Einwohner, im Umland leben etwa noch mal so viele Menschen. „Die Luft hier muss unbedingt wieder besser, der Lärm deutlich weniger werden“, sagt Keßler. Der Anteil der Radfahrten im Stadtverkehr liegt derzeit bei (noch) mageren zwölf Prozent. Er soll sich, das hat der Magistrat der Stadt nun beschlossen, in den nächsten Jahren (mindestens) verdoppeln. Und deshalb, das hat der Magistrat auch so beschlossen, dürfen 95 Prozent der Einbahnstraßen jetzt auch in der Gegenrichtung befahren werden. Ein absoluter Spitzenwert in Deutschland. Darüber hinaus hat Keßler die Busspuren für die Radler freigegeben, durch das Kopfsteinpflaster der Altstadt hat man asphaltierte Schneisen gezogen. „Farbe und Pinsel reichen heute nicht mehr aus“, gesteht Keßler. „Die Spuren sind für Radler – und für ältere Menschen mit Urbaner Zuwachs Anteile der verschiedenen Fahrradtypen in Deutschland in Prozent Trekkingrad Cityrad E-Bikes MTB All-Terrain-Rad Kinder- u. Jugendrad Rennrad Hollandrad Sonstige 0,5 7,5 9 43 32 10 11 23 Die Zukunft gehört dem Cityrad! Bereits fast jedes vierte verkaufte Rad ist ein Stadtrad. Tendenz in den nächsten Jahren: stark steigend! Quelle: Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) �Bikes für die Banker!� „Städte, in denen man laufen oder Rad fahren kann, sind einfach Städte mit deutlich höherer Lebensqualität“ Weltweites Vorzeigeprojekt London wird grün! Eine Milliarde Euro investiert die Bankenmetropole in die Radl-Autobahn. Diese hat dann auf einer Länge von 220 Kilometern (mit 200 Ausfahrten) Platz für 12�000 Fahrradfahrer – in der Stunde! 120 Star-Architekt Norman Foster FOCUS 18/2015 TITEL Pragmatisches Vehikel �Fotos: Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin; Foster + Partners; Andreas Gebert/dpa; Er: Jacke & Jeans: Levi‘s Commuter; Hemd: Lyle&Scott; Schuhe: Nike Sie:Parka: Ines de la Fressange x UNIQLO; Shirt & Jeans: Levi‘s Commuter; Gürtel: UNIQLO; Schuhe: Nike Der romantische Drahtesel hat längst ausgedient. Um heute von A nach B zu kommen, leiht man in Städten ein Rad – ohne es von B nach A wieder zurückbringen zu müssen Rollatoren. Das sind kurioserweise auch die Hauptkonfliktparteien im täglichen Verkehr, die sich immer wieder in die Quere kommen.“ Das Prunkstück des städtischen Radausbaus: die „Grünbrücke“ über die Ringstraße. Für 15 Millionen Euro wurde dieser rund 175 Meter breite Überweg im Jahr 2013 fertiggestellt und verbindet zwei Zonen mit Parks und Wäldchen von der Fasanerie bis in die Innenstadt. „Früher war hier für Radler kein Überweg möglich, heute fahren sie durch städtische Grünanlagen bis ins Zentrum“, referiert Keßler stolz. Ein zusammenhängender Naherholungsraum ist so entstanden, in dem rund 8000 Menschen im 5-Minuten-Umkreis leben. Sie frequentieren die neuen Wege erkennbar stark. Die Radwege FOCUS 18/2015 sind von unzähligen Reifenspuren durchzogen. Die Weltstadt London hat im Prinzip dasselbe Anliegen wie Aschaffenburg – nur wird dort lauter getrommelt. Was übrigens auch dem Charakter des Bürgermeisters entspricht. Umgerechnet eine Milliarde Euro will Boris Johnson für den Ausbau des Radwegenetzes an der Themse in den nächsten Jahren ausgeben. Schon heute sind fast ein Dutzend markierte Doppelfahrbahnen im Bau, „Cycle Superhighways“, die aus den Vororten ins Zentrum führen. Star-Architekt Norman Foster will mit seinem „SkyCycle“ eine regelrechte Radweg-Utopie in London realisieren: Auf Korridoren entlang des U-Bahn-Netzes sollen mehr als 200 Kilometer autofreie Transport- Eine Million Elektroräder Absatz von E-Bikes in Deutschland 480 in Tausend 410 380 330 200 150 09 10 11 12 13 14 Experten erwarten 2020 einen E-BikeAbsatz von einer Million Räder – 570 Prozent mehr als noch im Jahr 2009 Quelle: Zweirad-IndustrieVerband (ZIV) wege entstehen – mit Platz für bis zu 12 000 Radler pro Stunde. Rund neun Millionen Londoner wären dann maximal zehn Radminuten weit weg von einer der 200 Auffahrten auf den SkyCycle. „Städte, in denen man laufen oder radfahren kann“, sagt Norman Foster, „sind einfach Städte mit höherer Lebensqualität. So wird eine ganz neue Generation von Fahrradfahrern entstehen.“ Kopenhagen wiederum, dort liegt der Radverkehrsanteil schon heute bei 35 Prozent, will die fahrradfreundlichste Stadt der Welt sein. Grüne Welle für Radler, zweispurige geschützte Radwege, eine Extrabrücke über das innere Hafenbecken, ausschließlich für Zweiradfahrer: Von der dänischen Hauptstadt könnte sich Radl-Deutschland vielleicht mal inspirieren lassen. Zwar ist der Anteil der Wege, die Bürger zum Beispiel in München mit dem Rad absolvieren, von sechs im Jahr 1996 auf 17 Prozent im Jahr 2011 gestiegen, in Rostock auf 20, in Münster auf 38 und in Greifswald sogar auf 44 Prozent. Der „Nationale Radverkehrsplan“ des Bundesverkehrsministeriums sieht vor, dass der Radanteil am Gesamtverkehr in „ländlichen Räumen“ von acht auf 13 Prozent bis 2020 steigen soll. Durchschnittlich sollen alle „städtischen Kommunen“ auf einen Radanteil von mindestens 16 Prozent kommen – aktuell sind es lediglich elf Prozent. Dazu müssen aber sowohl inner- als auch außerorts die Radwege-Netze massiv erweitert werden. Vor allem Kleinund Mittelstädte haben da noch enormen Nachholbedarf. Kostenlos das Fahrrad in U- und S-Bahnen mitnehmen wie zum Beispiel in Hamburg? Eine Ausnahme. Noch! „In vielen Städten fehlt immer noch der politische Mut, die Straßen systematisch umzubauen und Autospuren oder Parkplätze umzuwidmen für den Rad- und Fußverkehr. Die Folge sind Sicherheitsprobleme und Stress zwischen den Verkehrsteilnehmern“, wettert Stephanie Krone vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC. Es feh121 Mehr Räder als Autos Ausstattungsgrad je 100 Haushalte in Prozent 100 80 60 Telefon 40 TV Fotoapparat Fahrrad Pkw 20 Krafträder 1970 2010 81,7 Prozent aller Haushalte besitzen ein Rad – 77,1 Prozent ein Auto und nur elf Prozent ein Motorrad Quelle: Statistisches Bundesamt le, so Krone, schlicht am Geld. Der Radverkehrsetat auf Bundesebene liegt mit 80 Millionen Euro 20 Millionen unter dem Haushalt von 2002. „Diese Mittel reichen nicht einmal aus, um die notwendige Instandhaltung bestehender Radwege an Bundesstraßen durchzuführen. Die Politik hinkt dem Fahrrad-Trend ziemlich hinterher.“ Das Geld, das die Politik bereitstellt, ist das eine. Die Radfreundlichkeit im Alltag ist das andere: Welche Stadt führt schon spezielle Ampelschaltungen für die Radfahrer ein? Wo räumt der Winterdienst zuverlässig die Radwege für die Pendler? Und wo werden Baustellen auf der Straße so geplant und abgesichert, dass nicht wieder der Radfahrer der Dumme ist? 122 Es werden noch mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, wenn Politik und Verwaltung vor Ort diese Fragen aktiver angehen. Und wenn sie zusätzlich neue, innovative Verleihsysteme wie zum Beispiel in München fördern. Man hat einen Termin in der Innenstadt, aber das Fahrrad steht zu Hause? Man ist auf Dienstreise in einer anderen Stadt, aber möchte mit dem Rad von A nach B kommen? Für solche Fälle haben Unternehmen wie Nextbike oder die Bahn-Tochter Call a Bike in den vergangenen Jahren immer mehr Radleihsysteme eingerichtet. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) will zu den bisherigen Angeboten noch ein eigenes auf den Markt bringen: 1200 robuste, mit GPS-Ortung „Wir möchten mit dem Rad unseren Fahrgästen ein Angebot aus einer Hand bieten – auch wenn sie mal nicht U-Bahn oder Bus nutzen“ Herbert König Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft ausgestattete Zweiräder will man dort auf den Markt bringen. Der Tretwillige findet per Computer oder Smartphone das nächste freie Bike, mit einem Code kann er es ausleihen und später wieder abgeben – überall in der Innenstadt, an rund 100 festen Stationen in den äußeren Stadtgebieten. Große Konzerne betteln schon jetzt bei der MVG darum, auf ihrem Unternehmensgelände eine Verleihstation einrichten zu dürfen. „Wir möchten unseren Fahrgästen ein praktisches Angebot aus einer Hand bieten – auch wenn sie mal nicht U-Bahn, Bus oder Tram nutzen“, sagt Herbert König, Geschäftsführer der Münchner Stadtwerke und Vorsitzender der MVG-Geschäftsführung. Von mehr oder weniger jeder öffentlichen Haltestelle sollen die Münchner ein Leihrad nutzen können. „Als Ersatz für das Privatrad, das dann nicht mehr in der U-Bahn mitgeschleppt oder an der Haltestelle angekettet werden muss“, so König. Vorerst müssen die Leihradler der MVG noch selbst treten – aber ab 2016 soll es sogar E-Bikes im Verleih geben. Überhaupt das E-Bike: Es ist einer der großen Antreiber des Fahrradbooms. Um 17 Prozent ist allein vergangenes Jahr der Verkauf der Elektrotreter angestiegen, knapp über zwei Millionen E-Bikes sirren inzwischen auf deutschen Straßen herum. Das Oma-fährt-damit-auchnoch-zum-Markt-Image der Elektrozweiräder schwindet, es werden immer mehr Mountainbikes und Rennräder mit Motor an ein immer jüngeres, hipperes Publikum verkauft. „Langsam kippt die Szene“, sagt auch Tina Umbach vom Hipster-Radladen Stilrad, „urbane Mobilität bedeutet immer mehr auch Elektroantrieb.“ Radfahren ohne Schwitzen, sodass sogar der Geschäftsmann im Anzug gern zur Arbeit radelt – das ist nicht nur die Zukunft, das ist immer mehr auch die Gegenwart. � GREGOR DOLAK / ANDREAS HASLAUER / CHRISTIAN THIELE / RABEA ZÜHLKE FOCUS 18/2015 �Fotos: Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin; Stefan M Prager/imago Anzug: Tiger of Sweden; Hemd: Lyle & Scott; Schuhe: Red Wing Heritage; Kopfhörer: Marshall Headphones TITEL LEBEN & GENIESSEN LEBEN & GENIESSEN 10 FitnessHelfer Wer im Sommer mit dem Rennrad über Pässe oder mit dem Bike über Trails flitzen will, muss mit dem Training starten. Und zwar: heute! Wenn die Blumen sprießen und die Vögel zwitschern, erwacht die Lebenslust aus dem Winterschlaf. Und die Bewegungslust. Frühling bedeutet: Rauszeit! Das eigene Kraftwerk wieder anwerfen, taufrische Luft einsaugen, die Welt riechen, den Wind spüren. Am besten gelingt das nach wie vor mit dem Rad. Die Sonnenstrahlen wärmen nicht nur das Herz – sie verleiten auch zum Träumen: vielleicht mal in den Sommerferien den Donauradweg mit der Familie in Angriff nehmen. Oder mal eine Alpenüberquerung mit den Kumpels wagen? Oder sich bei einem Jedermannrennen anmelden! Oder endlich mal den Rettungsring am Bauch loswerden! Worauf warten Sie eigentlich noch? 124 Eine uralte Trainingsweisheit besagt: Siege im Sommer werden im Winter gemacht. Eine noch ältere Universalweisheit besagt: Es ist nie zu spät! Lieber spät im Jahr (oder spät im Leben) anfangen als gar nicht! Wer sich jetzt im Frühling Ziele setzt, hat im Sommer und Herbst gut lachen. Aber bitte realistische Ziele setzen! Sonst drohen Überlastung, Trainingsfrust und Motivationsloch. Wichtigster Tipp: Machen Sie vor dem Trainingsbeginn einen Gesundheits-Check! bessere Karten. Da man alle drei Fragen selten erschöpfend selbst beantworten kann, sucht man sich am besten Hilfe: beim Radeln die Landkarte, bei der Fitness die Leis- Gezielt verbessern 3 mit Trainingsplan Das A und O: 2 Leistungs-Check Mit dem Radfahren ist es wie mit der eigenen Leistungsfähigkeit: Wer weiß, wo er ist, wohin er will und wie er zum Ziel kommt, hat tungsdiagnostik. Ob Gesundheits-, Hobby- oder Profisportler – wissenschaftlich validierte Tests auf dem Rad-Ergometer schaffen die Grundlage zur gezielten Leistungssteigerung. Für (Wieder-)Einsteiger reicht meist ein Stufentest, um das eigene Fitnesslevel zu checken. Um seine trainingsrelevanten Herzfrequenzen zu erfahren, sollte man einen Laktattest machen. Profis lassen zudem maximale Sauerstoffaufnahme sowie optimale Trittfrequenz und Sitzposition ermitteln. Strampelwissenschaften: FOCUS-Redakteur Andreas Haslauer beim Leistungstest Nach dem Test ist vor dem Test. Anhand des Ist-Zustandes, der Trainingsziele, des Zeitbudgets und weiterer Faktoren lässt man sich vom Sportarzt oder von leisFOCUS 18/2015 F� otos: Daniel Geiger; Wolf Heider-Sawall für FOCUS-Magazin; Sportfotograf; Michael Deines/action press; mauritius images Ziele setzen! 1 Auch auf dem Rad Der Berg ruft! Ziele setzen, wie einen Alpenpass zu überqueren, fördert die Motivation TITEL Die hohe Kunst tungsdiagnostischen Dienstleistern einen individuellen Trainingsplan zusammenstellen. Ab jetzt gilt: immer schön dranbleiben! 8 des runden Tritts Was zählt: Grund- 4 lagenausdauer Viel hilft viel. Je schneller ich radle, desto fitter werde ich. Ziel-, Ortsschild- und Passsprint machen mich richtig schnell. Alles falsch! Wer hoch hinaus will, beginnt nicht am Dachstuhl, sondern im Keller. Im Ausdauersport geht ohne Grundlagenausdauer gar nichts. Wichtigste Regel für Einsteiger und Wiedereinsteiger: Umfang vor Intensität! Training ist gut, „Wer nur wenig Zeit hat, um topfit an den Start zu gehen, muss clever und systematisch trainieren“ Tim Böhme Leiter des Radlabors Freiburg 5 Kontrolle besser Sie haben Ihren Gesundheits-Check und Ihren Ist-Zustand anhand einer professionellen Leistungsdiagnostik überprüft? Sehr gut! Mit Hilfe Ihres Trainingsplans können Sie nun ganz gezielt Ihre Performance auf dem Rad verbessern. Nur Profis steuern das Training mit Hilfe von Kraftmesskurbeln über die Wattleistung, „Normalos“ dagegen am besten anhand der Herzfrequenz. Bei Pulsuhren lassen sich die Herzfrequenzbereiche so programmieren, dass man bei Über- oder Unterschreitung akustisch gewarnt wird. So bleiben die Augen jederzeit auf der Straße .�.�. Zur Abwechslung 6 runter vom Rad Wenn Slalom-Ass Felix Neureuther auf dem Seil tanzt, dann ist ihm nicht etwa langweilig, sondern er setzt bewusst einen anderen Trainingsreiz. Auch wenn die Trainingsumfänge und -intensitäten bei Hobbysportlern sehr viel geringer als bei Leistungssportlern sind, freut sich auch deren Körper über Abwechslung. Also: Rennrad oder Mountainbike stehen lassen und zum Bergsteigen, Schwimmen .�.�. Kraft ist nichts ohne Kontrolle. Daher verwenden Rennfahrer im Frühling viel Zeit, um „in Tritt zu kommen“. Wer seinen Tritt-Zyklus durch Training optimiert und per Radcomputer kontrolliert, bringt seine Kraft effektiver auf die Straße oder auf den Trail – und fährt kraftschonender. Während des Grundlagentrainings kann man beispielsweise zehn Minuten lang mit einer 110er-Trittfrequenz und wenig Druck fahren. Auch bewährt: eine Minute lang nur mit einem Bein treten. Nicht vergessen: 9 die Fahrtechnik Wer sein Rennrad oder Mountainbike sicher beherrscht, verliert die Angst vor schwierigen Passagen, fährt schneller, verbraucht weniger Körner – und hat jede Menge Spaß! Kleiner Aufwand, großer Nutzen: Oft reicht schon ein halber Tag aus, um Sicherheit und Speed zu verbessern. Das Ziel des Fahrtechniktrainings muss sein, Abfahrten zur aktiven Regeneration zu nutzen und möglichst wenig Energie zu vergeuden. Den Fahrstil verbessern bedeutet: bergab aus dem Sattel zu gehen, richtig zu bremsen, Balance zu halten und Kurventechniken zu erlernen. Runder Tritt will trainiert werden, denn er sorgt für effektive Kraftübertragung und spart Körner Und dann: topfit am 10 Jahreshöhepunkt! Zurück auf Los: Wollten Sie nicht mal eine Alpenüberquerung mit den Kumpels wagen? Oder sich erstmals bei einem Jedermannrennen anmelden? Zuvor müssen Sie unbedingt am Berg trainieren, um Ihre Kletterfähigkeiten zu schulen. Beim Training am Berg verbessert sich zum einen die Kraftausdauer, aber auch die Pedaliertechnik, da jede Pedalphase bewusst getreten werden sollte. Das finale Vollgastraining bettet man am besten bis zu zwei Wochen vor dem Highlight in eine Halbtagestour oder Trainingseinheit ein. Clever: eine Vorbereitungstour. So kann man Material und Abläufe in Ruhe checken – und die eigene Leistungsfähigkeit. Und dann: mit Spaß Vollgas geben! Süßes Nichtstun 7 macht schneller Trainingspartner wie die GPS-Uhr Forerunner 920XT von Garmin sind unverzichtbar für die Trainingskontrolle FOCUS 18/2015 Nach einer 4000-HöhenmeterRennradtour ist man platt. Klar. Wer jetzt trotz Erschöpfung weitertrainiert, wird nicht besser, sondern schlechter. Stichwort Übertraining. Wer seinem Körper jedoch nach der Belastung die richtige Dosis Erholung gönnt, belohnt sich selbst nicht mit gleichem, sondern sogar mit höherem Leistungsniveau! Die Kunst bei der „Superkompensation“ besteht nun darin, den optimalen Zeitpunkt für den Anschlussreiz zu finden. Profis wie Tony Martin überlassen nichts dem Zufall, sie feilen im Windkanal an der aerodynamisch optimalen Position auf dem Rennrad 125 LEBEN & GENIESSEN Mit neuem O Style durch die City Pimp my Ride: Im Frühling kurbelt man auf dem frisch überholten Bike ins Café um die Ecke. Wie aus dem Oldie ein echter Goldie wird! 126 b Old- oder Youngtimer – echten Auto-Fans macht das Hegen und Pflegen, das Pimpen und Fräsen fast noch mehr Spaß als das Schätzchen an sich. Und beim Fahrrad? Da gibt’s speziell in der Rennradszene eine eifrige, mitunter eifernde Klassiker-Gemeinde. Die trifft sich jährlich in der Toskana beim L’Eroica-Rennen. Hier sind nur Ü-30-Rennräder erlaubt. Die Retro-Radler schwitzen im kratzigen Wolltrikot schlaglöchrige Straßen rauf und runter. Und statt Iso-Drinks wird an den Verpflegungsstationen Chianti, Pecorino und Salami gereicht. Beim Mountainbike, dem groben, naturverbundenen Bruder des Rennrads, beginnt die RetroWelle jetzt erst. Kein Wunder, ist das heute allgegenwärtige Zweirad-SUV eine junge Errungenschaft, die Ende der 70er-Jahre vom Kommerz unbefleckt ihre Anfänge in San Francisco nahm. Dort donnerte eine hippieeske Clique mit Beach-Cruiser-Rädern die kalifornischen Hügel hinab. Und weil den Rad-Hippies die Rostlauben unterm Hintern zusammenkrachten, dengelten sie eigene Geländeräder zusammen. Mit stabilen Rahmen, fetten Reifen und Berguntersetzung. Das Mountainbike war geboren. Doch die Lawine kam erst Anfang der 90erJahre in Fahrt. Und rollt bis heute über Stadt, Land und Berg. FOCUS 18/2015 F� otos: Daniel Geiger für FOCUS-Magazin Frischzellenkur: Tuning-Profis verwandelten ein Uralt-Mountainbike in eine blendende Stadtschönheit TITEL Mit den heutigen MTBs haben die der 90er indes nur noch den Nachnamen gemein. Ging’s vor 25 Jahren gänzlich ungefedert durchs Unterholz, bügeln nun Stoßdämpfer alles glatt. Scheibenbremsen wie beim Motorrad sorgen für Entschleunigung. 2015 kommt das Bergradl im digitalen Zeitalter an: Elektronische Schaltungen wechseln die Gänge, und „schlaue“ Fahrwerke passen sich per Klick am Lenker dem Untergrund an. Eben dieser High-TechOverkill à la Formel 1 sorgt jetzt für eine Retro-Rad-Renaissance. Immer mehr Radfreunde entdecken nämlich ihre alten, simplen, zeitlos schönen Lieblinge wieder. Erstaunlich viele haben die Jahrzehnte überlebt – verstaubt, aber halbwegs intakt. Bei Ebay ist gar ein reger Handel mit alten Rädern entstanden: Für Kult-Bikes wie von Breezer, Klein oder Yeti, die einst das Mountainbike-Lebensgefühl prägten, werden 5000 Euro und mehr geboten. Und bezahlt. Wer solch einen Edel-Klassiker sein Eigen nennt, kommt um eine Frischzellenkur fürs Baby kaum herum. Aber Obacht! Allein ein schnöder Zahnkranz aus der falschen Epoche sorgt für Spott der Mountainbike-Historiker. Wer sich diesem Dogma nicht stellen mag, hat dennoch unzählige Möglichkeiten für Schönheits-OPs. „Mit ein wenig handwerklichem Geschick, Zeit und Geld lässt sich fast jedes betagte Mountainbike in ein stylisches, robustes City-Bike verwandeln“, sagt Tuning-Experte Christian Zimek vom Fachmagazin „MountainBIKE“. Viel braucht es dazu nicht: Breite, flach profilierte Ballonreifen sorgen für Komfort, flottes Vorankommen und Pannenschutz, eine Lichtanlage für Sicherheit, ein Gepäckträger für Alltagstauglichkeit. Probleme gibt es höchstens bei der Kompatibilität. Zimek: „Alt und Neu passen nicht immer zusammen. Man muss genau auf die jeweiligen Standards, etwa bei den Achsen, achten. Oder mit der Bohrmaschine – und Sachverstand – nachhelfen.“ FOCUS 18/2015 Tuningteile fürs Fahrrad 1 Statt Kühler – eine Schutzblechfigur Chromblitzende Original-Reiter aus den 50er-Jahren gibt es für wenig Geld bei www.sellaberolinum.de 1 2 2 Handschmeichler: echte Ledergriffe Die „Plump Leather Grips“ von Brooks sorgen für besten Grip und Komfort. 65 Euro. Über www. brooksengland.com 3 City-Cruisen auch mit High Heels? Kein Problem mit den supergriffigen Holzpedalen von www.motobicycles. com. Für 155 Euro. 4 Very British: Sattel und Satteltasche 3 4 Materialschlacht Mit diesen Teilen wurde ein 94er-Kona-Bike vom Fachmagazin „MountainBIKE“ gepimpt. Es werde Licht! Edle Scheinwerfer und Nabendynamos gibt’s bei Schmidt Maschinenbau. www.nabendynamo.de. Dem Dreck keine Chance Stylisch, aber knifflig zu montieren: die Schutzbleche von www.gillesberthoud.fr für 45 Euro. Sich Gehör verschaffen Retro-Pflicht: OriginalKlingeln wie die von Diamant ersteigert man (mit etwas Glück) bei Ebay. Die Lust an der Last Den Holz-Gepäckträger der Firma Wald aus Kentucky gibt es für rund 80 Euro bei Online-Händlern. Brooks muss einfach sein! Der Sattel kostet 170 Euro, das Tool Bag 80 Euro. Und wenn’s gar nicht klappt? Dann hilft der Radhändler mit Werkzeug und Ersatzteilen aus vergangenen Epochen. Aufbaugrenzen setzt nur das Konto. Einen Brooks-Kernledersattel lassen sich Fans bis zu 300 Euro, ein Steuerlager der US-Kultschmiede Chris King locker 150 Euro kosten. Aber der Experte beruhigt: „Neben eBay-Schnäppchen gibt es immer mehr spezialisierte Shops für stylebewusste Radler.“ Vielleicht wartet auch bei Ihnen zu Hause ein rostiger Drahtesel nur darauf, als cooler City-Flitzer wachgeküsst zu werden? Schauen Sie doch gleich mal im Keller! � ANDREAS HASLAUER 127 LEBEN & GENIESSEN Die besten Räder 2015 Ob Fat-, Elektro- oder Urban-Bike: Der Radmarkt zündet ein Innovations-Feuerwerk! FOCUS zeigt die beeindruckendsten Zweiräder – von 700 bis weit über 10 000 Euro Urbane Bikes Rolls und Rolex sind out! Fahrräder sind das Statussymbol Canyon Commuter des dritten Jahrtausends. Der Radlbauer Canyon interpretiert mit der Commuter-Family das Stadtrad komplett neu. Das „Commuter 7.0 SL“ punktet mit integriertem Licht, stylischen Schutzblechen und Shimano-Zehnfachschaltung vor allem bei Pendlern. Hingucker: sein bereits preisgekröntes Äußeres! POSTMODERNER PENDLER Gewicht: 10,6 kg l Preis: 1700 Euro Wer königlich niederländischer MAJESTÄTISCHER Hoflieferant ist, kann sich was daEXPORTSCHLAGER rauf einbilden. So wie Gazelle. Die stellen seit über 120 Jahren Gazelle Populair majestätische Drahtesel her. Der Klassiker: „Tour Populair“. Es gibt ihn als Herren- (siehe rechts) und als Damenversion. Übrigens: Was bei uns Hollandrad heißt, nennen unsere Nachbarn „Oma Fiets“ Gewicht: 22,6 kg l Preis: 850 Euro Wider jeden Schnickschnack: „Singlespeed“, also ein einziger Fixie Inc. Gang statt 30 Gänge, ist zwischen London, Kopenhagen und München ausgesprochen trendy. Hauptvorteil von Eingangrädern wie dem „Peacemaker“ von Marktführer Fixie: Wo nichts ist, kann nichts kaputtgehen. Schalt-Purismus hin oder her – das Peacemaker hat zeitgemäße Goodies wie Scheibenbremsen, Bullhornlenker und Bügelschloss am Oberrohr. Sicher ist sicher! PURISTISCHER EINSCHALTER Gewicht: 9,4 kg 128 l Preis: 700 Euro FOCUS 18/2015 TITEL Gelände & Straße Die Mountainbike-Industrie wird nicht müde, immer wieder Innovationen aus dem Hut zu zaubern. Neueste Errungenschaft: „Fatbikes“ wie das GROSSES UNGEHEUER „Monster S“ von Bulls. Das hat ultrabreite Reifen, die man Bulls Monster S mit extrem wenig Luftdruck fahren kann. Garantiert dabei: monstermäßiger Spaß! Übrigens: Das Monster S wurde vom Fachmagazin „MountainBIKE“ zum Testsieger gekürt. Gewicht: 15,9 kg Preis: 1600 Euro Ultimate F� otos: Peter Ehrit (1); Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin (1) Sie: Jacke & Shirt: Levi‘s Commuter; Hose: BOBBY KOLADE; Tasche & Schuhe: Levi‘s; Er:Jacke & Hemd: Lyle & Scott; Hose: SOPOPULAR; Schuhe: Red Wing Heritage; Cap: Levi‘s Explosionen beSCHWARZE BESTIE ginnen mit einem Scott Spark 700 Funken. Das „Spark 700“ von Scott zündet jetzt ein noch nie gesehenes technisches Feuerwerk: dank elektronischer Schaltung gelingt der Gangwechsel schneller denn je. Und die elektronische Fahrwerksverstellung passt die 120 Millimeter Federweg jedem Trail an. Gewicht: 10,1 kg Preis: 9800 Euro Der neueste Schrei in Deutschlands Innenstädten: das Klapprad von Birdy Der Kampf um das leichteste Serien-Rennrad der Welt ist ein harter. Trek Émonda liegt derzeit mit dem „Émonda SLR“ vorn: Der Rahmen belastet die Waage mit gerade mal 690 Gramm, mit Ultraleicht- (und Ultrateuer-) Ausstattung wiegt das Komplettrad je nach Größe unter fünf Kilo! Das Trek lässt sich individuell konfigurieren. Diese Version kommt mit elektronischer Schaltung und Team-Lackierung auf 10�540 Euro. Qualität kostet eben! SUPERSCHNELLES LEICHTGEWICHT Trek Gewicht: ab 4,7 kg Preis: ab 9700 Euro FOCUS 18/2015 129 TITEL LEBEN & GENIESSEN E-Bikes Das „Stereo“ von Cube ist eines der am höchsten geHybrid lobten Allmountain-Bikes am Markt. Jetzt gibt es das Fully mit 27,5-Zoll-Laufradgröße auch als motorisierte Variante. Der durchzugsstarke 250-WattMotor von Bosch zaubert einem bergauf ein Grinsen ins Gesicht. Und bergab bügeln die 140 Millimeter an Federgabel und Heck (fast) jedes Hindernis platt. GELÄNDIGES GLÜCKSRAD Cube Stereo Gewicht: 21,5 kg Preis: 5500 Euro Die Schweinfurter Firma SCHNITTIGER STADTINDIANER Haibike ist noch keine 20 Hai XDuro Jahre jung, aber immer voll am Puls der Zeit. Klar also, dass Haibike als einer der ersten BikeHersteller das Potenzial des E-Bikes erkannte und konsequent in diese Richtung Gas gibt. Das „XDuro Urban“ bringt die Vorzüge des Bosch-Mittelmotors mitten hinein in die City. Dank der Renn-Geometrie des hydrogeformten Rahmens und der 10-GangSchaltung gleitet man wie ein Wirbelwind durch die Stadt. Gewicht: 18,4 kg Preis: 3450 € Mountainbike-Pionier Specialized zündet den Specialized Turbo – und schickt mit dem „Turbo S“ eine echte Turbo S Rennsemmel auf die Straße. Speed trifft Style: Der rote Blitz kann als 25 km/hund 45 km/h-Version geordert werden. Der in die Hinterradnabe eingebaute Elektromotor macht nicht nur mächtig Dampf, sondern auch eine schlanke Silhouette. Und mit Licht und Schutzblechen wird das „Turbo S“ fit für die Stadt. ROTE RENNSEMMEL Gewicht: 22,0 kg Preis: 5000 Euro 130 FOCUS 18/2015 LEBEN & GENIESSEN Schön aus dem Sattel Stylische Rad-Klamotten, allwissende GPS-Uhren, coole Helme, schicker Kopfschutz. FOCUS zeigt die angesagtesten Zubehörteile des Fahrrad-Frühlings Wasserdichtes Garn Levi’s-Jeans – zum Radeln Alles im Griff: Handschuhe Kurzfinger-Handschuhe wie die Natural Fit LTD von Cube sind beim Radeln unverzichtbar, denn sie bieten besten Grip am Lenker und schützen im Falle eines Falles die Handinnenflächen. Preis: 25 Euro Oberlässig im Eiscafé chillen ist das eine, per Fahrrad durch die City cruisen das andere. Levi’s verbindet mit der neuen Commuter-Linie nun beides miteinander. Das Trucker-Jacket hat eine wasserdichte, abnehmbare Überjacke. Preis: 150 Euro Wer stört? Handy-Halter Zubehör-Profi Topeak hat ein Herz für „Immererreichbar-Radler“: das RideCase. Damit lässt sich das Smartphone unverlierbar am Lenker befestigen. Preis: 40 Euro Da steh ich drauf! Rad-Schuhe Abrutschen unerwünscht: Mountainbike-Star Danny MacAskill hat zusammen mit Five Ten den Radschuh entwickelt. Preis: 100 Euro 132 TITEL Erste Hilfe! Hosentaschenwerkzeug Was tun, wenn die Kette reißt, die Speiche bricht oder sich eine Bremsscheibe lockert? Einfach Topeaks 150 Gramm leichtes Mini 20 Pro zücken und im Nu reparieren! Mit 20 Profi-Tools aus Werkzeugstahl. Preis: 30 Euro Radeln mit Köpfchen Fahrradhelm Die schwedische Helmfirma POC ist bei abfahrtsorientierten Mountainbikern extrem angesagt. Stylisch und superrobust: der preisgekrönte Trabec. Preis: 160 Euro Easy Rider Hemd und Short �1 �2 Die Frisur sitzt Regendach fürs Rad Wer hat’s erfunden? Natürlich die Schweizer! Das Dryve-Regendach ist in Sekundenschnelle aufgebaut, wiegt nur 1050 Gramm und hält Business-Kostüm und Anzug trocken. Preis: 160 Euro Keine Modemarke hat die Radwelt in den vergangenen zehn Jahren so revolutioniert wie Maloja. Das Karohemd BaldinM. besteht aus reiner Baumwolle. Preis: 80 Euro �1 Was muss die perfekte BikeShorts können? Sie muss stretchy und wasserabweisend sein – und natürlich megacool ausschauen. So wie die AntieniM. von Maloja. Preis: 110 Euro Sitzen geblieben! Sattel Alleswisser: Armband-Computer Ob Sattel, Pedale oder Griffe – Ergon kümmert sich um alle Kontaktstellen zwischen Biker und Bike. Bequem und 235 Gramm leicht: der neue SMC3 Pro. Preis: 130 Euro Die Ambit3 Peak von Suunto ist mehr als eine Armbanduhr. Sie zeichnet per GPS den Weg auf, zeigt Geschwindigkeit, Strecke, Höhenmeter – und lässt sich mit dem Smartphone verbinden. Preis: 550 Euro FOCUS 18/2015 F� otos: Levi‘s Commuter (1); Björn Ewers/Cosmopola für FOCUS-Magazin (1) �2 133
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