KIRCHEN ZEITUNG 2 17. Ausgabe | 27. März 2015 Wie viel Kirche verträgt eine Stadt? Liebe Leserinnen und Leser, immer wieder lässt uns eine Diskussion aufhorchen, die die Frage aufwirft: „Wie viel Religion verträgt der Staat?“ Da werden zum einen demokratisch-freiheitliche Grundrechte ins Feld geführt und zum andern der angeblich zu große Einfluss der Kirchen auf staatliches Handeln. Manch einer winkt da genervt ab: „Leute, lasst doch die Kirche im Dorf!“. Eine Provokation per se, wie ich finde, denn wie viel Religion, wie viel Kirche verträgt ein Dorf oder eine Stadt eigentlich? Ist Religion, die individuelle Glaubensfreiheit, ein Wagnis, eine Herausforderung oder eine Bereicherung für eine Stadt? Wie viel Religion lässt sie zu, verträgt sie? Eine Frage, die Markgraf Karl Wilhelm von BadenDurlach, der Stadtgründer Karlsruhes, vor 300 Jahren mit einer erstaunlichen Weitsichtigkeit beantwortete. Offenheit und Pluralität waren sein Leitbild – und das nicht nur im stadtplanerisch-baulichen Sinne. Bereits drei Monate nach der Grundsteinlegung seiner neuen Residenz manifestierte Karl Wilhelm in seinem von ihm am 24. September 1715 unterzeichneten, 18 Artikel umfassenden „Privilegienbrief“ die ideelle Grundlage eines modernen Staatsdenkens, das mit der Verleihung bürgerlich-religiöser Freiheiten den Weg für eine prosperierende Stadt ebnete. Dass er die Religionsfreiheit an die erste Stelle der Rechtsurkunde stellte, verdient auch heute – vor allem heute – besondere Aufmerksamkeit. Religion als vitaler Faktor einer Stadt, dieser Idee sollten wir uns auch heute nicht verweigern! Der Privilegienbrief von 1715, voran die dort verbürgte Religionsfreiheit, ist daher auch ein wichtiger Bestandteil des 300. Karlsruher Stadtgeburtstags. Es geht rund – auch zum Impressum Die Kirchenzeitung ist eine Beilage der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN), der Evangelischen Kirche in Karlsruhe und der Katholischen Kirche Dekanat Karlsruhe. Martin Wacker Foto: Stadtmarketing Kirche hat viele Gesichter: So veranstaltet zum Beispiel die Evangelische Petrus-JakobusGemeinde regelmäßig ein Marktcafé auf dem Wochenmarkt. Dort kommen unterschiedlichste Menschen zu Gesprächen zusammen. Foto: Alàbiso Redaktion: Evangelische Kirche in Karlsruhe: Thomas Schalla (ts), Christina Müller (cm), Joachim Faber (jf) Katholische Kirche Dekanat Karlsruhe: Hubert Streckert (hs), Stephan Langer (sl), Hans-Gerd Köhler (hgk) Redaktionsleitung: Martina Erhard (me) Freie Mitarbeit: Gustavo Alàbiso (Fotos) Titelbild: Gustavo Alàbiso Anschrift der Redaktion: Kirchenzeitung, Evangelisches Dekanat Karlsruhe, Reinhold-Frank-Straße 48, 76133 Karlsruhe E-Mail: [email protected] v.i.S.d.P. Hubert Streckert Die Redaktion freut sich über Rückmeldungen und Leserbriefe. Die nächste Ausgabe erscheint am 24. Juli 2015 (Redaktionsschluss: 24. Juni 2015). Anzeigenleitung: Ulf Spannagel Die Kirchenbezirke im Internet: www.ev-kirche-ka.de; www.kath-karlsruhe.de Christentum in einer Stadt wie Karlsruhe K irche unter den speziellen Bedingungen einer Großstadt – das ist, anlässlich des 300. Geburtstags von Karlsruhe, das Schwerpunktthema dieser Ausgabe der Kirchenzeitung. Darum ging es auch, als die Pfarrei St. Stephan im vergangenen Jahr ihr großes Jubiläum feierte. Vor 200 Jahren wurde ihr Gotteshaus geweiht – als erste katholische Pfarrkirche in der Stadt. Bei einem Podiumsgespräch richteten die Verantwortlichen den Blick nach vorne. Unter dem Titel „Kirche findet Stadt“ ging es um die besonderen Gegebenheiten für Seelsorge in der Großstadt. Denn St. Stephan ist nicht nur Pfarrkirche, sondern gilt, wie es an dem Abend hieß, als „Symbol“ und „zentraler Ort“ des kirchlichen Lebens in Karlsruhe. Für den inhaltlichen Impuls sorgte Hubertus Schönemann. Er leitet die katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der Deutschen Bischofskonferenz (KAMP) in Erfurt. Schönemann legte dar, welche gesellschaftlichen Entwicklungen gerade in Städten spürbar sind, etwa Freiheit und Pluralität der Lebensstile. Dies stelle für die Kirche eine Herausforderung und zugleich eine Chance da. „In der Stadt ist alles möglich – auch Religion“, so Schönemann. „Stadt fordert heraus“ Wie ist es, Dekan in Karlsruhe zu sein? Hubert Streckert: Ich arbeite wirklich gerne hier als Dekan in der Stadt. Karlsruhe ist sehr dynamisch, und auch die Kirche hier ist sehr lebendig und eher jung. Wir sind herausgefordert, unseren Auftrag immer neu zu finden. Thomas Schalla: Karlsruhe ist der größte Kirchenbezirk innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Baden. Viele kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen zeigen sich hier zuerst, von daher haben wir in vielen Bereichen Pilotaufgaben, zum Beispiel beim Thema Inklusion. Eine moderne Stadt wie Karlsruhe braucht eine Kirche, die mitzieht und auch selbst Akzente setzt. „Alles ist möglich“ Die Kirchenzeitung 3 Interview mit den Dekanen Thomas Schalla und Hubert Streckert Thema Religion! Gemeinsam mit zahlreichen Partnern der in Karlsruhe ansässigen Religionsgemeinschaften wurde für unseren Themenbereich „Dialog“ ein vielseitiges Programm mit einer spannenden Auswahl von Veranstaltungen mit religiös-kulturellem Kontext, darunter der „Garten der Religionen“ sowie Diskussionsrunden, Möglichkeiten des Austauschs, Verstehens und Verständnisses entwickelt. Glaube und Religion, Kirche und Stadt sind wichtige DialogThemen innerhalb des Stadtgeburtstags. Sie bieten die Chance, die aktuelle Wertediskussion über Toleranz und Grenzen religiöser Freiheit offen und friedlich zu führen. Hierzu möchte ich Sie alle herzlich einladen. Ihr Martin Wacker Projektgeschäftsführer KA300 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 Das Christentum sei zu Beginn eine Religion der Städte gewesen. Gerade hier habe es in seiner Geschichte gelernt, wie es auf soziokulturelle Veränderungen reagieren könne. Auch heute finden laut Schönemann vor allem in den Städten die Veränderungen statt, denen sich die Kirchen zu stellen haben. „Hier kann gelernt werden, in welcher Gestalt Glaube und Kirche zukünftig leben werden – wenn man sich drauf einlässt“, so Schönemann. Er brachte dabei den Vergleich mit der Karlsruher UStrab-Baustelle. Sie stehe für die „Zukunfts-Baustelle Karlsruhe“. Können auch die Kirchen ihre Situation als „Zukunfts-Baustelle“ sehen? Wichtig sei dabei, offen, neugierig und dialogisch aufzutreten. „Gott ist schon da“, sagte Schönemann: „Wir müssen ihn nicht hinbringen.“ Vielmehr gelte es, „das Evangelium mit den Menschen der Städte zu entdecken“. Dass die Kirchen in Karlsruhe auf diese Herausforderungen und Chance eingehen wollen, machten an dem Abend die beiden Dekane, Hubert Streckert und Thomas Schalla, deutlich. Einzelne konkrete Angebote in dieser Richtung gibt es bereits, so etwa die Kirchenhütte auf dem Christkindlesmarkt. sl Was zeichnet kirchliches Leben in der Stadt aus? Thomas Schalla: Hier gibt es für die Menschen viele Alternativen auf engem Raum. In der Stadt kann man sich jedoch „nicht aus dem Weg gehen“, ist auf den Dialog miteinander angewiesen. Dies ist für mich eine große Bereicherung. Ich denke dabei immer an den Apostel Paulus und seinen Gang durch Athen: gehen wir wie er mit offenen Augen durch die Stadt und finden heraus, wo Gott schon ist. Hubert Streckert: Die Stadt ist wie ein großer Marktplatz. Als Kirchen wollen wir Gott wahrnehmen, in dem, was in der Stadt lebendig ist. Entsprechende Angebote machen wir beispielsweise mit unserer Citypastoral. Welchen Platz haben die Kirchen in der Stadt? Thomas Schalla: Kirchliches Leben ist in Teilen rückläufig. So ist es beispielsweise nicht mehr selbstverständlich, sonntags den Gottesdienst zu besuchen. Aber dennoch sind wir ein wichtiger gesellschaftlicher Akteur, dessen Kompetenz gebraucht wird, das geht über Diakonie und Caritas hinaus. Wir nehmen unseren Auftrag wahr, das Evangelium zu verkündigen. Hubert Streckert: Wir sind ein bedeutender Player in dieser Stadt, der nicht nur die fromme Sparte abdeckt. Wir sind vielfältig aufgestellt, neben dem, was das Leben in den Gemeinden ausmacht, etwa auch in den Bereichen Kultur, Ehrenamt und Erziehung. Insgesamt sehe ich unsere Aufgabe darin, etwas für den Zusammenhalt der Gesellschaft zu tun, uns für Frieden und Versöhnung einzusetzen und dafür, dass es in der Stadt möglichst viel Kommunikation gibt. Zur Person Thomas Schalla Am 15. Mai 2014 hat Thomas Schalla sein Amt als Dekan der Evangelischen Kirche in Karlsruhe angetreten. Der promovierte 52jährige Theologe hat seit Sommer 2008 als Landesjugendpfarrer der Evangelischen Landeskirche in Baden gearbeitet und das Evangelische Amt für Kinder- und Jugendarbeit Baden geleitet. Zuvor war er neun Jahre lang Gemeindepfarrer der evangelischen Matthäusgemeinde in der Südweststadt. Zur Person Hubert Streckert Seit 2008 ist Hubert Streckert Dekan des katholischen Dekanates Karlsruhe. Der 54-Jährige, der zugleich Ehrendomkapitular ist, stammt aus Höpfingen im Neckar-OdenwaldKreis. Er wirkte ein gutes Jahr- Was heißt das konkret? Thomas Schalla: Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft, etwa der wachsenden Mobilität, wollen wir Möglichkeiten zum Auftanken bieten. Kirche kann hier für viele auch Herberge sein. Christlicher Glaube drängt immer dazu, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Deshalb engagieren wir uns zum Beispiel auch aktuell so stark im Rahmen der Flüchtlingsarbeit. Hubert Streckert: Zugleich sind wir immer in Grenzsituationen gefordert. Ich denke hier beispielsweise an die Notfallseelsorge. Außerdem ist es unsere Aufgabe, Werte zu vertreten. Thomas Schalla: Ja, manchmal müssen wir auch kirchliche Interessen vertreten und sie gegenüber der Politik und Gesellschaft deutlich machen, etwa, wenn es um unsere Haltung zum verkaufsoffenen Sonntag geht. Wie wichtig ist es dabei, ökumenisch aufzutreten? Hubert Streckert: Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir mit einer Stimme sprechen. Ich bin sehr froh, dass wir derart freundschaftliche und kollegiale Beziehungen pflegen. Natürlich bleiben wir zwei verschiedene Kirchen, aber die Botschaft ist dieselbe. zehnt in der Jugendseelsorge auf Diözesanebene. Von 2002 bis 2007 war er Pfarrer von St. Heinrich und Kunigunde, Karlsruhe-Neureut, seit 2004 zugleich Leiter der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt. Thomas Schalla: Viele Menschen, auch Vertreter der Politik, machen keinen Unterschied zwischen evangelischer und katholischer Kirche. Und auch aus meiner Sicht gehört die Zukunft der Ökumene. Das fühlt sich gut und richtig an. Karlsruhe begann mit der Vision von Markgraf Karl Wilhelm von Baden. Welche Vision haben Sie für Stadt und Kirche heute? Hubert Streckert: Ich wünsche mir, dass wir in der Stadt den Toleranzgedanken, wie er im Privilegienbrief des Markgrafen formuliert ist, für heute weiterschreiben. Aufgabe der großen Konfessionen ist es, sich für einen „Rat der Religionen“ zu engagieren – damit alle, die an Gott glauben, gemeinsam auftreten. Der „Garten der Religionen“ zum Stadtgeburtstag könnte dafür die Initialzündung sein. Thomas Schalla: Möge die Stadt so jung und dynamisch bleiben wie sie ist! Für uns als Kirchen fände ich es schön, wenn wir mehr ökumenische Gemeindezentren hätten und so auch nach außen kommunizieren, dass wir gemeinsam auf dem Weg sind. Dazu gehört auch, gemeinsam an den „Rändern“ präsent zu sein, ob in der Vesperkirche oder beim Hospizdienst. cm / sl / Fotos: Gustavo Alàbiso Homepages: www.ev-kirche-ka.de www.kath-karlsruhe.de KIRCHEN ZEITUNG 4 17. Ausgabe | 27. März 2015 So bunt und vielfältig wie die Stadt selbst Angebote der Evangelischen und Katholischen Kirche in Karlsruhe – eine Auswahl D ie Stadt Karlsruhe feiert in diesem Jahr ihren 300. Geburtstag. Bunt ist die Stadt, vielfältig und vielseitig – und die Evangelische und die Katholische Kirche sind mit ihren Einrichtungen mittendrin: in den Stadtteilen und auf den Plätzen, mit ihren Kirchen und Gebäuden. Martina Erhard, Christina Müller und Stephan Langer stellen Ihnen hier Menschen vor, die für die Kirchen arbeiten. Sie stellen Angebote vor, von denen viele Menschen profitieren, und zeigen, wie bunt und vielfältig diese Angebote sind. Großes Engagement Zeit zum Zuhören Anne Helene Kratzert: Pfarrerin in Palmbach-Stupferich Krankenhausseelsorger sind für Patienten da O B ben auf dem Berg, inmitten von Grün liegt sie, die evangelische Gemeinde in Palmbach und Stupferich. „Ich erlebe hier eine sehr aktive und engagierte Gemeinde“, erklärt Anne Helene Kratzert, Pfarrerin im Probedienst. Das Engagement für ein lebendiges Gemeindeleben sei da und Menschen, die haupt- und ehrenamtlich mitarbeiten und sich für ein lebendiges Gemeindeleben einsetzen, erklärt sie. Viele junge Familien leben in Palmbach, haben hier gebaut, so die 36-jährige Theologin. „Ich habe dadurch viele Taufen, und durch die Bewohner des Neubaugebiets haben wir hier eine sehr aktive Kinderkirche und das Angebot von Krabbelgruppen.“ Insgesamt gebe es in den beiden Ortsteilen eine bunte Mischung an Menschen verschiedenen Alters, verschiedenster beruflicher Ausrichtung und auch unterschiedlich enger kirchlicher Bindung. Wichtig und bedeutend in der Gemeinde seien die Waldenser und ihre Geschichte. „Der Ort Palmbach wurde von den Waldensern gegründet, hieß damals ,La balme‘“. Vor über 300 Jahren wurden insgesamt 28 Menschen wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat in Savoyen vertrieben und fanden Zuflucht hier in BadenWürttemberg. In der Waldenserkirche in Palmbach gibt es Grabsteine und weitere Hinweise auf die Geschichte. „Diese Familien prägen den Ort und nehmen auch sehr an unserem Gemeindeleben teil“, freut sich Kratzert. Von den 1 800 Einwohnern in Palmbach sind 820 evangelisch. Direkt nebenan befindet sich der Ortsteil Stupferich. 688 Evangelische leben dort. „Stupferich ist ein katholischer Ort, aber wir haben hier eine evangelische Kirche, die in den 60’er Jahren gebaut wurde und worüber wir sehr glücklich sind.“ Der diesjährige Stadtgeburtstag ist auch Thema in den Bergdörfern. „Wir planen einen Waldenserweg mit Gedenkstelen“, erklärt die Pfarrerin. Dieser solle an unseren eigenen Ursprung erinnern, und das findet Anne Helene Kratzert wichtig. cm Erlebt in Palmbach und Stupferich sehr engagierte Haupt- und Ehrenamtliche, die sich für ein lebendiges Gemeindeleben einsetzten: Pfarrerin im Probedienst Anne Helene Kratzert. Foto: cm eten Sie für mich“, das ist ein Satz, den die Mitarbeiter der Krankenhausseelsorge am Städtischen Klinikum oft hören. Klinikpfarrer Martin Bantle, Gemeindereferentin Rita Renner und die beiden Pastoralreferenten Klemens Heymann und Guntmar Huber sind dort nicht nur für Patienten und deren Angehörige, sondern auch für die Mitarbeiter da. „Wir treffen auf Menschen in Ohnmachtssituationen, die oft keine anderen Worte finden, als die Worte des Gebets“, sagt Heymann. Dabei spielt die Konfession bei der Arbeit der Krankenhausseelsorger nur eine untergeordnete Rolle, wie Huber versichert. Und Bantle fügt hinzu, dass man in der Krankenhausseelsorge natürlich nicht missionarisch unterwegs sei. „Wir haben im Krankenhaus mit allen Religionen zu tun.“ Für die rund 60 Stationen des Städtischen Klinikums sind zur Hälfte die evangelischen Krankenhausseelsorger zuständig und zur anderen Hälfte die katholischen. „Auf Wunsch wird natürlich ein Kollege der anderen Konfession hinzugerufen, aber oft geht es bei den Begegnungen gar nicht um religiöse Themen, sondern einfach nur darum, dass jemand da ist, der Zeit hat und der zuhört“, sagt Huber. „Wir wissen nie, was uns erwartet, wenn wir eine Zimmertür aufmachen“, erklärt er. „Uns begegnen alle Facetten der Gesellschaft, und das macht die Krankenhausseelsorge so vielseitig“, meint Huber. „Gerade bei onkologischen Problemen geht es in den Gesprächen Das Team der Katholischen Krankenhausseelsorger am Städtischen Klinikum: Klemens Heymann, Martin Bantle, Guntmar Huber und Rita Renner (von links). Foto: me oft darum, wie man mit der schwierigen Situation fertig werden soll“, erzählt Renner. Für Demenzpatienten hingegen sei es wichtig, zu erfahren, dass sie nicht verlassen sind und dass sie so sein dürfen, wie sie wollen. „Genau dieses Gefühl wollen wir ihnen geben“, so die Gemeindereferentin, die sich sehr beschenkt fühlt durch das Vertrauen, das ihr entgegengebracht wird. Oft werden die Krankenhausseelsorger zu Sterbenden gerufen, damit diese die Krankensalbung empfangen können. „Man betet mit den Sterbenden und ist da für die Angehörigen“, sagt Heymann. „Oft hört man in diesen Situationen die Frage nach dem Warum“, so Bantle. „Eine Antwort darauf können aber auch wir nicht geben.“ me „Wir wollen Kirche erlebbar machen“ Die Petrus-Jakobus-Gemeinde betreibt einen Café-Stand auf dem Wochenmarkt V or etwa zweieinhalb Jahren fing es an: Damals hatten Wolfgang Scharf, Pfarrer der Evangelischen Petrus-Jakobus-Gemeinde in der Nordweststadt, und Wolfgang Jahn, Vorsitzender im Ältestenkreis, eine außergewöhnliche Idee. Dort, wo bald auch die neue Kirche der Gemeinde entstehen soll, nämlich am WaltherRathenau-Platz, richteten sie ein Kirchencafé ein. „Von März bis Oktober sind wir etwa zwei- bis dreimal pro Monat mit unserem KirchencaféStand samstags auf dem Wochenmarkt“, sagt Jahn. „Wir wollen mit den Menschen in Kontakt kommen und deutlich machen, dass wir als Kirche vor Ort sind“, erklärt er. Die ehrenamtlichen Helfer aus der Kirchengemeinde sind jeweils schon früh auf dem Markt, bauen die Kaffeetheke auf und versorgen die Händler an den Ständen mit frischem Kaffee. „Unser Kaffeestand hat sich inzwischen zu einem richtigen Marktmittelpunkt entwickelt“, freut sich Scharf. „Auch die Menschen, die sonst eigentlich nicht so viel mit Kirche zu tun haben, kommen gerne zu uns an den Stand“, erzählt er, betont aber auch, dass es bei diesen Gesprächen, die entstehen, nicht unbedingt um Seelsorge geht. „Man spricht über Gott und die Welt“, meint der Pfarrer. Wichtig ist ihm auch, dass sich am Stand Menschen begegnen können: „Vor allem für Bewohner des Stadtteils, die neu zugezogen sind, ist es schön, wenn sie mit Alteingesessenen ins Gespräch kommen.“ Neben den Gottesdiensten und der Gemeindearbeit sei es auch Aufgabe der Kirche, an die Öffentlichkeit zu gehen, ist Scharf überzeugt: „Wir müssen hinausgehen, um Begegnung zu schaffen“, sagt er. „Wir wollen Wertschätzung vermitteln und Kirche erlebbar machen.“ me Der Kaffeestand der Kirchengemeinde ist ein Ort der Begegnung. Foto: Alàbiso 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG 5 Auftanken und aufatmen Hilfe in allen Notlagen Im Herz-Jesu-Stift gibt es eine Essensausgabe – und mehr Bahnhofsmission als „letzte Bastion der Kirche“ H W ungrige speisen – das ist in der christlichen Tradition das erste und vielleicht elementarste Werk der Barmherzigkeit. In Karlsruhe-Mühlburg leisten dieses Werk drei katholische Ordensschwestern Tag für Tag, unterstützt durch eine Vollzeitkraft und ein Dutzend ehrenamtliche Mitarbeiter. Im Herz-Jesu-Stift unterhalten sie eine Essensausgabe für Menschen, die keine Wohnung haben oder aus anderen Gründen in einer schwierigen Lebenslage sind. Sie bekommen dort ein Frühstück und ein warmes Mittagessen. Etwa 90 Frauen und Männer nehmen dieses Angebot regelmäßig wahr. Mit ihrer Essensausgabe führen die Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) den Auftrag ihrer Gründerin, Mutter Alfons Maria Eppinger, fort. Sie hatte die Gemeinschaft Mitte des 19. Jahrhunderts im Elsass ins Leben gerufen zur „Verpflegung armer Kranker und zur Unterstützung anderer Armer“. Unter das Leitwort „Auftanken – austauschen – aufatmen“ haben Schwester Eva Maria, die Oberin und verantwortliche Leiterin der Einrichtung, und die Schwestern Alfonsa und Josetta ihr Angebot gestellt. Die Gäste haben im Herz-Jesu-Stift nicht nur die Möglichkeit, satt zu werden und zu duschen. „Ebenso wichtig sind für viele Gäste die sozialen Kon- takte“, beobachtet Schwester Eva Maria. „Die Tischgemeinschaften tragen mit dazu bei, dass ein ,Wir-Gefühl‘ entsteht“, ergänzt Schwester Alfonsa, betriebliche Leiterin. Der Umgang mit den Gästen ist nicht immer leicht. Doch die Schwestern setzen sich mit ganzer Energie für ein friedliches und wohlwollendes Miteinander ein. „Die spirituelle Grundlage unseres Handelns ist die Überzeugung, dass Gott barmherzig ist“, betont Schwester Eva Maria: „Uns ist wichtig, dass Menschen wieder Vertrauen in ihre eigene Kraft gewinnen.“ sl Mehr als eine Essensausgabe: Für den besonderen Geist der Einrichtung sorgen Schwester Alfonsa, Schwester Josetta und Schwester Eva Maria (von links). Foto: privat ir sind die letzte Bastion der Kirche“, sagt Susanne Daferner, und die Leiterin der Karlsruher Bahnhofsmission erklärt auch gleich, wie sie das meint: „Wenn sonst niemand mehr da ist, der helfen kann, sind wir als christliche Einrichtung da.“ Bei ihrer Arbeit begegnen ihr und ihren rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „alle Notlagen, die man sich nur denken kann“. Daferner erzählt von einem 21-Jährigen, der mit einem fahrenden Bautrupp unterwegs war und den man in Karlsruhe ohne Geld zurückließ. „Wir sorgten dafür, dass er nach Hause kam.“ Oder da ist der 55-Jährige, der früher als Versicherungskaufmann arbeitete und nun schon seit einem Jahr auf der Straße lebt. „Job weg, Wohnung weg, der Abstieg kann schnell gehen“, meint Daferner. „In Deutschland gibt es sehr viel versteckte Armut“, sagt Daferner. Die Bahnhofsmission, eine Einrichtung in katholischer Trägerschaft, hilft: Im Winter gibt es zum Beispiel warme Kleidung und Schlafsäcke für die Obdachlosen, oder man bietet ihnen einen Kaffee oder einen Erkältungstee an. „Unsere Stammkundschaft kommt jeden Tag“, erzählt Daferner. Das seien aber nicht nur Obdachlose, sondern auch Minijobber, Hartz IV-Empfänger oder Menschen mit kleiner Rente. Susanne Daferner nimmt sich Zeit für ein Gespräch mit den Besuchern der Bahnhofsmission. Foto: me Daferner und ihr Team kümmern sich aber auch um Menschen aus dem Ausland, die von der Stadt in ihre Heimat zurückgeschickt werden. Drei bis vier solche Fälle gibt es pro Tag. „Meist sind es Osteuropäer, die hier arbeiten wollten“, so Daferner. „Da sie kein Geld haben, geben wir ihnen für die Heimfahrt ein Vesperpaket mit.“ Für Daferner und ihre Mitarbeiter sei der christliche Glaube Motivation zur Hilfe, wie sie versichert. „Nicht alle sind große Kirchgänger, aber die christliche Nächstenliebe ist allen wichtig.“ me „SENFKoRN“ in Karlsruher Südstadt-Ost Gemeindediakonin Kerstin Huber arbeitet seit sechseinhalb Jahren in der Ladenkirche E s liegt inmitten der Anna-Lauter-Straße (Hausnummer 13) in der Südstadt-Ost, das „SENFKoRN“, die Ladenkirche der Evangelischen Kirche in Karlsruhe. In dem großen Ladenraum befinden sich Korbstühle, Kinderspielzeug und ein Thekenbereich. Seit sechseinhalb Jahren arbeitet Gemeindediakonin Kerstin Huber im „SENFKoRN“. „Wir bieten etwas für die Menschen an, die hierher gezogen sind, wollen Anonymität durchbrechen“, erklärt die 48-Jährige. Sehr viele Familien mit Kindern leben in dem neuen Stadtteil. Und viele treffen sich bei den Angeboten, beispielsweise im „senfkÖrnchen“, dem Eltern-Kind-Café für Kinder bis 3 Jahre, oder dem „sprÖssling“, der sich an über Dreijährige richtet. „Wenn hier zehn bis zwölf Erwachsene mit ihren Kindern sind, dann ist was los“, lacht Kerstin Huber. „Man- che haben eine kirchliche Bindung, andere waren noch nie in Kontakt mit der Institution“, erklärt sie. Neben den offenen Angeboten für Eltern lädt das „SENFKoRN“ auch zu Themenabenden ein. Einen Bezug zur evangelischen Johannis-PaulusGemeinde gibt es auch. „Unser Keimling-Gottesdienst für Kinder bis 5 Jahre findet im Gemeindesaal statt, und es ist schön, dass die Menschen so den Schritt in die Kirche tun.“ cm Jeder ist herzlich willkommen in der Ladenkirche „SENFKoRN“. Kerstin Huber freut sich über Gäste und arbeitet gerne mit ihnen zusammen. Foto: cm 6 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG Caritasverband stellt sich sozialen Notlagen „Wir haben eine wirklich schöne Gemeinschaft“ Vorstand stellt Geschäftsbericht für 2014 vor Gisela Huber schätzt die Abwechslung, die ihr die Tagespflege bietet I n ihrem zu Beginn des Jahres erstellten Geschäftsbericht für das Jahr 2014 berichten die Vorstände Hans-Gerd Köhler und Christian Pflaum über die soziale Notlage in Karlsruhe, die Entwicklung in den Beratungsdiensten und Einrichtungen und über die Fortschritte bei den sich im Bau befindlichen Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus und Haus Sonnensang. Der Caritasverband Karlsruhe e.V. ist mit seinen 330 hauptberuflichen Mitarbeiter/-innen der katholische Wohlfahrtsverband in Karlsruhe und sieht sich als Anwalt für Menschen in Not, sozialer Dienstleister und Sinnstifter. Schwierige Lebenssituationen und Notlagen bestimmten auch in 2014 den Beratungsalltag des Caritas-Sozialdienstes (CSD) im Beratungszentrum Caritashaus. Das Thema Armut zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Beratungstätigkeit. Viele Menschen sind verschuldet, bezogen gekürzte Leistungen oder waren völlig mittellos, weil Anträge noch nicht bearbeitet waren oder andere Umstände vorlagen. Hinzu kommt in der CSDBeratung nach wie vor eine hohe Anzahl Ratsuchender, die in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind oder „Aufstocker“ waren. Insgesamt fanden im Jahr 2014 über 1800 neue Kunden bei den Beratungsdiensten mit 12760 Beratungskontakten qualifizierte Unterstützung. Extrem zugenommen hat im Jahr 2014 die Zahl der Menschen, die auf Wohnungssuche sind, weil ihr derzeitiger Wohnraum zu teuer ist oder sie in unzumutbaren (unhygienischen bzw. nicht energieeffizienten) Wohnverhältnissen leben. Eine besondere Herausforderung stellte für den Caritasverband Karlsruhe e.V. die aktuelle Flüchtlingssituation in Karlsruhe dar. Die Mitarbeiter/innen in der Verfahrens- und Sozialberatung kamen aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen an ihre Leistungsgrenzen. Der Caritasverband hat hierbei die vielen in den katholischen Gemeinden engagierten Menschen begleitet und vernetzt nun mit einer aus Mitteln des Erzbischöflichen Ordinariats, des Caritasverbands für die Erzdiözese Freiburg und aus Eigenmitteln neu geschaffenen Stelle diese Tätigkeiten vor Ort. „Uns ist es wichtig, dass die Flüchtlinge Menschen begegnen, die sie willkommen heißen und ihnen ganz konkret helfen“, betont Köhler. Als sozialer Dienstleister ist der Caritasverband Karlsruhe e.V. Träger mehrerer Einrichtungen: dazu zählen zwei Pflegeheime, zwei Jugendgästehäuser, das Haus Sonnensang (Kindertagesstätte, -krippe, Schülerhort und Studentenwohnheim), ein Wohnheim für psychisch erkrankte Menschen, die offene Betreuungsgruppe für Menschen mit dementieller Erkrankung sowie die Beiertheimer Tafel. Gemeinsam mit anderen Trägern ist die Caritas Träger vom Hospiz- und Kinderhospizdienst, der neuen Sozial- und Verfahrensberatung in der LEA (Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge), dem Ökumenischen Migrationsdienst und dem Zentrum für seelische Gesundheit. Für Christian Pflaum, 2. Vorstand des Caritasverbands Karlsruhe e.V., ist das im Jahr 2013 fertig gestellte Caritas-Seniorenzentrum St. Valentin in Daxlanden ein wichtiger Meilenstein und Leuchtturm für die künftige stationäre Versorgung von pflegebedürftigen, älteren Menschen. In der stationären Altenhilfe führt insbesondere die Heimmindestbau-Verordnung zu erheblichen Veränderungen, denen sich der Caritasverband Karlsruhe e.V. mit seinen zwei neuen Caritas-Seniorenzentren St. Valentin und St. Franziskus mit hohen Investitionen stellt. Für das Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus in der Karlsruher Südwest- stadt ist die Eröffnung für den Oktober 2015 geplant. Neben den baulichen Veränderungen werden dabei auch neueste Pflegekonzepte mit Wohngruppen und Hausgemeinschaftsmodell eingeführt. Auch der Neubau Haus Sonnensang kommt gut voran. Bauträger ist hier die Familienheim Karlsruhe eG, die das Haus nach Fertigstellung dann an den Caritasverband vermietet. Die Rückkehr der Kinder, übrigens mitt- lerweile auch mit Krippenkindern, ist für den Sommer 2015 geplant. Der Caritasverband Karlsruhe e.V. sieht sich aber auch als Sinnstifter. Dafür steht zum Beispiel die organisierte Nachbarschaftshilfe, die seit vielen Jahren durch unzählige engagierte Menschen in den katholischen Gemeinden angeboten wird. Ältere Menschen können schon lange – gegen eine geringe Aufwandsentschädigung – Unterstützung aus der Nachbar- schaft erfahren. Aber auch junge Familien, die z. B. durch Erkrankung eines Elternteils gehandicapt sind oder auch mal etwas Zeit für sich benötigen, können über „Nachbarschaftshilfe-Minikids“ Betreuung für ihre Kleinsten „buchen“. Bei der Beiertheimer Tafel wird bedürftigen Menschen ermöglicht, qualitativ einwandfreie Ware zu einem günstigen Preis (10 bis 30 Prozent vom Discounterpreis) einzukaufen. Christian Pflaum (links) und Hans-Gerd Köhler stellten der Presse den Geschäftsbericht 2014 vor. Foto: cvka Der komplette Geschäftsbericht oder auch nur einzelne Bereiche können unter www.caritas-karlsruhe.de (unter „Der Verband\Geschäftsberichte“) heruntergeladen werden. Hans-Gerd Köhler G isela Huber muss keinen weiten Weg zurücklegen, wenn sie dreimal pro Woche die Tagespflege des Wichernhauses besucht, denn sie wohnt nur eine Straße entfernt. „Seit zwei bis drei Jahren komme ich nun schon regelmäßig ins Wichernhaus“, erzählt die 83-Jährige, die sich mit ein wenig Unterstützung noch sehr gut selbst versorgen kann. Die Tagespflege ist für sie die ideale Ergänzung, denn „ich habe öfter mal Kreislaufprobleme und nach zwei Operationen lässt mich auch das Gedächtnis hin und wieder im Stich“, meint die gebürtige Karlsruherin. „Hier in der Tagespflege bin ich unter Aufsicht. Das beruhigt meine Töchter“, erzählt sie lachend. Die rüstige Rentnerin legt aber auch großen Wert darauf, dass sie noch so viel wie möglich selbstständig erledigen kann. „Dabei hilft mir mein Rolls Royce“, sagt sie und deutet auf ihren Rollator. Mit ihm dreht sie täglich nach dem Mittagessen auch einige Runden, denn Bewegung ist ihr wichtig. An der Tagespflege schätzt Gisela Huber besonders das Zusammensein mit den anderen Senioren: „Wir haben eine wirklich schöne Gemeinschaft“, findet sie. Frühstück und Mittagessen werden in der Gruppe eingenommen, man singt zusammen, macht Turnübungen oder bastelt. Hilfreich für die 83-Jährige ist auch das Gedächtnistraining, das regelmäßig auf dem Programm steht. „Sehr viel Freude macht das Erraten von Filmtiteln aus früheren Zeiten“, erzählt sie. „Das Langzeitgedächtnis ist eben besser als das Kurzzeitgedächtnis“, sagt Huber, deren große Leidenschaft das Lösen von Kreuzworträtseln ist. Eine sehr schöne Abwechslung sind für sie aber immer die Besuche der Kinder aus dem benachbarten Kindergarten. „Wir ba- Für ein Gespräch ist immer Zeit: Gisela Huber (rechts) und die Leiterin der Tagespflege, Georgette Hückel. Foto: me cken zusammen oder feiern auch mal gemeinsam die Geburtstage“, berichtet Huber. „Das macht den Kindern Spaß und uns auch.“ Aber auch Zeit für Besinnliches muss sein, weshalb Gisela Huber nie die wöchentliche Bibelstunde und die Andacht auslässt. „Ich fühle mich sehr wohl hier“, versichert Huber und lobt vor allem auch das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Alle geben sich sehr viel Mühe, obwohl die Arbeit sicher nicht immer leicht ist“, meint sie. Für die 83-Jährige steht bereits fest, dass sie später, wenn sie mal nicht mehr alleine leben kann, ins Wichernhaus zur vollstationären Pflege will. „Aber das wird sicher noch ein paar Jahre dauern“, ist die Rentnerin überzeugt, die sich selbst als „sehr positiv denkenden Menschen“ bezeichnet. Tagespflege Wichernhaus „Pro Tag sind im Durchschnitt 15 Gäste bei uns in der Einrichtung“, sagt Georgette Hückel, Leiterin der Tagespflege. Interessenten können auch zur Probe vorbeikommen. Fünf Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter kümmern sich um die Senioren, die täglich zwischen 8 und 16 Uhr im Wichernhaus betreut werden. „Wir bieten natürlich auch einen Hol- und Bring-Service an“, versichert Hückel. Dieser Service beinhaltet auch Rollstuhltransporte, denn auch Menschen mit schweren Behinderungen kommen regelmäßig in die Tagespflege. me 7 Vorteile für Pflegebedürftige D as neue Pflegestärkungsgesetz, welches am 1. Januar dieses Jahres in Kraft trat, bringt für die Pflegebedürftigen einige Vorteile. Es stärkt die Tagespflege und macht sie noch attraktiver: Gab es bisher nur drei Pflegestufen, so wurde mit dem neuen Gesetz auch die neue Pflegestufe 0 eingeführt. Sie betrifft jene Personen, die etwa an Demenz leiden, oder aber geistig behinderte Menschen, Menschen also, die zwar in ihren Alltagskompetenzen eingeschränkt sind, aber keine körperlichen Beeinträchtigungen haben. Während für sie bisher keine Leistungen bezahlt wurden, können seit Januar pro Monat bis zu 231 Euro in Anspruch genommen werden. Zusätzlich ist es möglich, dass pflegebedürftige Menschen die Tagespflege nutzen, obwohl sie gleichzeitig ambulante Pflegesachleistungen und/ oder Pflegegeld in Anspruch nehmen. Und zwar kann die Tagespflege ohne Anrechnung der übrigen Leistungen besucht werden. Zuvor waren die Kosten für die Tagespflege von den Pflegegeldleistungen abgezogen worden. Pflegende Angehörige können also ihrer Arbeit nachgehen, während der Pflegebedürftige in der Tagespflege versorgt wird. Zusätzlich kann für die Wochenenden noch ein ambulanter Pflegedienst beauftragt werden. me KIRCHEN ZEITUNG 8 17. Ausgabe | 27. März 2015 Kirche in Gesellschaft und Kultur Höhepunkte im aktuellen Programm des Bildungszentrums Karlsruhe den und Absolventen der Karlsruher Hochschule für Musik dargeboten werden. Die Veranstaltungen sind so terminiert, daß sie nicht mit den feststehenden Gottesdienstzeiten konkurrieren. Weitere Termine: Gründonnerstag, 2. April, 16.30 Uhr, Karfreitag, 3. April, 18.00 Uhr – es erklingt das Quatuor pour la Fin du Temps von Olivier Messiaen (1908 bis 1992) – und Karsamstag, 4. April, 15.30 Uhr. Passion und Ostern in der Kunsthalle Das Bildungszentrum Karlsruhe (Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg) begleitet die Erinnerung an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi, die an den österlichen Tagen Karfreitag, Karsamstag und Ostern als dem Höhepunkt des Kirchenjahres gefeiert wird, mit einem besonderen Angebot: Von Palmsonntag, 29. März, 15.30 Uhr, mit Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh bis zum Ostersonntag, 5. April, 15.30 Uhr, verbinden fünf Sonderveranstaltungen der Reihe „Kunst und Kirche“ theologische Führungen zu bedeutenden Exponaten der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe mit musikalischen Akzenten, die von Studieren- Studienhalbtag zum Zweiten Vatikanischen Konzil Am 8. Dezember 2015 wird es 50 Jahre her sein, daß in Rom das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) zu Ende gegangen ist. Das Bildungszentrum Karlsruhe führt anläßlich des Konzilsjubiläums seit 2012 eine große Veranstaltungsreihe durch, die das Gedenken an dieses bedeutendste Ereignis der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts wachhalten und seine weitere Erschließung fördern will. Nach den Fastenpredigten in St. Bernhard, Baden-Baden, steht nun am Samstag, 18. April 2015, 9.00 – 13.00 Uhr, im Gemeindehaus der Stiftskirche Baden-Baden, Marktplatz 10, ein Studienhalbtag über das zentrale Anliegen des Konzils, die Öffnung der Kir- che für die moderne Welt und ihre Präsenz in Gesellschaft und Kultur der Gegenwart bevor. Referent ist der Salzburger Dogmatiker Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Sander. Theologisch-politischer Dialog in der Autobahnkirche mit Erzbischof Stephan Burger und Botschafterin Annette Schavan Am Sonntag, 19. April 2015, findet in der Autobahnkirche St. Christophorus, Baden-Baden, der diesjährige „Theologisch-politische Dialog in der Autobahnkirche“ statt. Erstmals steht der neue Erzbischof von Frei- burg, Stephan Burger, der Meßfeier um 9.30 Uhr vor. Um 11.00 Uhr spricht Annette Schavan, langjährige Kultusministerin von Baden-Württemberg und Bundes-Bildungsministerin und nunmehr Botschafterin Deutschlands beim Heiligen Stuhl, über das Thema: „Gott hat uns auf den Menschen verpflichtet – Christen in öffentlicher Verantwortung“. Auch das hier angesprochene öffentliche Engagement von Christinnen und Christen steht in der Tradition des Zweiten Vatikanischen Konzils und seiner Hinwendung zur Welt von heute. TL Den AKL gibt es in Karlsruhe seit 1990. Jährlich werden rund 230 Menschen beraten. Foto: Petra Bork pixelio.de dungen durch die Presse, dass sich gerade junge Menschen selbst töteten, da sie für sich keine Perspektive mehr für das Leben sahen. Der AKL besteht in Karlsruhe seit 1990. Jährlich berät er rund 230 Menschen in akuter Selbsttötungsgefahr sowie in Lebenskrisen, aber auch Angehörige von Suizidgefährdeten und Hinterbliebene von Selbsttötungsopfern. Zuhören, Ressourcen aufspüren, Lösungswege aufzeigen, das sind die ersten Schritte. Häufig gelingt es, an andere professionelle Stellen weiterzuvermitteln oder die Hilfesuchenden zu stabilisieren, bis sie einen der meist mit langen Wartezeiten verbundenen Psychotherapieplätze bekommen. Der Verein und seine Arbeit werden überwiegend von Ehrenamtlichen getragen. Diese werden intensiv ausgebildet und in ihrer Arbeit durch Fortbildungen und Supervisionen unterstützt. Sie erleben die Tätigkeit beim AKL als berührend und konkret, oft befreiend und lösend, trotz der Schwere der Themen. „Am Ende einer Begleitung steht oft das Gefühl der Dankbarkeit und der gegenseitigen 9 Das Leben im eigenen Heim genießen Evangelische Sozialstation kümmert sich um ambulante Pflege U m die beiden Kois und die rund 50 Goldfische im Gartenteich kümmert sich Günter Sammet mit Leidenschaft. Seit vielen Jahren ist der Fischteich im heimischen Garten das große Hobby des 81-Jährigen. Auch wenn er gesundheitlich inzwischen angeschlagen ist, so vergeht doch kaum ein Tag, den er nicht im geliebten Garten zubringt. Dabei ist das keine Selbstverständlichkeit: Günter Sammet leidet seit Jahren an Diabetes, ein kleiner Autounfall vor zwei Jahren verschlechterte die Situation, und er musste ins Krankenhaus. „Ich hatte zwei Bypass-Operationen und einen Milzinfarkt“, berichtet der frühere Karosseriebaumeister. „Als mein Mann aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wusste ich nicht, was zu tun ist, und ich wandte mich an die Sozialstation“, erzählt Doris Sammet. „Ich wusste ja nicht einmal, wie ich ihm die Insulinspritze geben sollte“, meint die 74-Jährige. Von der Evangelischen Sozialsta- tion kam jedoch zum Glück schnelle Hilfe. Eine Krankenschwester kam und erklärte ihr, wie man die Insulinspritze richtig setzt. Außerdem wurde der Pflegebedarf geklärt, so dass nun regelmäßig ein Pfleger ins Haus kommt, um beim Waschen und Rasieren zu helfen. „Für mich war das eine enorme Erleichterung“, sagt sie. Vor allem auch deswegen, weil meist derselbe Pfleger komme, zu dem man inzwischen einen sehr guten Kontakt aufgebaut habe. „Aufgrund dieser Unterstützung hat mein Mann große Fortschritte gemacht“, freut sich die Ehefrau. „Sogar eine kleine Urlaubsfahrt war schon möglich“, erzählt sie und fügt hinzu, wie froh sie ist, dass ihr Mann nicht ins Heim musste. Doris und Günter Sammet können also auch weiterhin gemeinsam in ihrem Haus in Rüppurr leben. Sie können sich um ihren Garten kümmern, und der 81-Jährige kann immer noch täglich bei seinen Fischen nach dem Rechten sehen. me Doris und Günter Sammet genießen die gemeinsame Zeit im heimischen Garten. Foto: ERB Besonderheiten bei ärztlichen Verordnungen häuslicher Pflege D Arbeitskreis Leben bietet Hilfe bei Selbsttötungsgefahr ür Miriam (Name geändert) schien es so einfach, ihrer verzweifelten Lage zu entkommen. Tabletten nehmen und schlafen – für immer. Endlich Ruhe haben vor den schlaflosen Nächten, in denen sich die Gedanken teuflisch im Kreis drehten. Die ständigen Ansprüche und Forderungen zermürbten sie. Eine Anzeige in den Badischen Neuesten Nachrichten ließ noch einmal Hoffnung aufblitzen. Sie rief beim Arbeitskreis Leben an. Dort fand sie jemanden, der ihr endlich einmal zuhörte, ihr nicht gleich Vorwürfe machte, sondern einfach nur da war. Sie trafen sich. Schritt für Schritt gewann Miriam neues Zutrauen ins Leben, nahm ihre Probleme in Angriff und fand wieder Lebensmut. Eine der Hoffnungsgeschichten, die der Arbeitskreis Leben Karlsruhe (AKL) Tag für Tag schreibt. Der Verein leistet Hilfe in Lebenskrisen und bei Selbsttötungsgefahr. Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland rund 10000 Menschen das Leben. Auch in Karlsruhe und Umgebung gingen in den letzten Wochen immer wieder Mel- KIRCHEN ZEITUNG Anspruch auf Behandlungspflege und Kostenübernahme Darüber reden kann Leben retten F 17. Ausgabe | 27. März 2015 Wertschätzung“, schreibt eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Leider ist es sehr nötig, das Hilfsangebot auszubauen. Sie können die Arbeit des AKL unterstützen, durch Spenden und Beiträge, aber auch durch Ihre Mitarbeit in der Beratung. In Kürze startet ein neuer Kurs, an dem über neun Monate an jeweils einem Abend alle 14 Tage, in zwei Kompaktkurstagen und zwei Wochenendseminaren für die ehrenamtliche Arbeit ausgebildet wird. Dazu gehören neben dem Einüben in die empathische Gesprächsführung auch das Vermitteln von Kenntnissen über Krisentheorien und -verläufe sowie die Arbeit an der eigenen Person. Oder Sie helfen dem AKL, indem Sie die Stiftung des AKL unterstützen, die die Arbeit langfristig sichern soll. Die Geschäftsstelle des AKL berät Sie gerne, wenn Sie dem AKL und damit Menschen helfen wollen, wieder neu ins Leben zu finden: Arbeitskreis Leben Karlsruhe e.V. Hirschstraße 87, 76137 Karlsruhe, Telefon (0721)811424, www.ak-leben.de, [email protected] ie Kosten für die Behandlungspflege werden zum allergrößten Teil von der Krankenkasse übernommen. Lediglich ein sehr kleiner Teil muss selbst getragen werden, aber nur dann, wenn der zu Pflegende wirtschaftlich dazu in der Lage ist. Wie genau die Berechnung der Selbstbeteiligung aussieht, erklärt die Krankenkasse. Im Gegensatz zur Grundpflege gibt es die Behandlungspflege nur aufgrund einer ärztlichen Verordnung. Allerdings hat die Krankenkasse einen so genannten Genehmigungsvorbehalt. In der Praxis heißt das: Man erhält vom Arzt eine Verordnung häuslicher Krankenpflege. Diese Verordnung wird bei einem zugelassenen Pflegedienst eingelöst. Die Krankenkasse prüft die Verordnung und entscheidet, ob sie die Leistungen bewilligt und bezahlt. Wie hilft die Evangelische Sozialstation Karlsruhe? Sie prüft die Verordnung bereits im Vorfeld und weist auf Fehler hin, denn ein Kreuzchen an der falschen Stelle kann zu erheblichen Problemen bei den Verordnungen führen. Sie bearbeitet die Verordnung schnell und leitet sie an die Krankenkasse weiter. Sie hat mit den Krankenkassen entsprechende Verträge geschlossen, um die Leistungen der häuslichen Krankenpflege auch abrechnen zu können. 10 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 Der Mensch ist nicht nur Konsument Ein Kommentar von Martina Erhard S echs Tage sollst du arbeiten, am siebten Tag sollst du ruhen“, heißt es im Alten Testament. Das gilt nicht für alle: In Krankenhäusern, bei der Polizei, in Pflegeeinrichtungen, in vielen Bereichen muss auch am Sonntag gearbeitet werden, weil es anders nicht geht. Aber ist es wichtig, am Sonntag neue Schuhe zu kaufen, das schicke Kleid für die nächste Party oder das spannende Buch von der aktuellen Bestsellerliste? Oder kann man das nicht auch von Montag bis Samstag er- ledigen? Befürworter der verkaufsoffenen Sonntage sagen nein. Sie wollen den Sonntag zu einem Event machen, zu einem Shopping-Event. Auch in Karlsruhe möchte man in diesem Jahr – anlässlich des Stadtjubiläums – einen dritten verkaufsoffenen Sonntag genehmigen. Die Evangelische und die Katholische Kirche in Karlsruhe haben sich bereits dagegen ausgesprochen. Für sie hat der Schutz der Sonntagsruhe höchste Priorität. In Zeiten, in denen die Kirchen immer leerer werden, geht es nicht in erster Linie darum, den Menschen den Besuch der Gottesdienste zu ermöglichen, sondern darum, ihnen Freiraum für Freizeit zu geben, für besinnliche, geistliche und familiäre Aktivitäten. Geschützt werden sollen dabei nicht nur die Angestellten im Einzelhandel. Es geht vielmehr auch darum, den Menschen nicht nur als Konsumenten wahrzunehmen. Man muss nicht immer und überall kaufen können – das gilt auch in Zeiten von Amazon. Jene, die für die verkaufsoffenen Sonntage votieren, führen ins Feld, dass der Einzelhandel gegen die Konkurrenz Internet sonst keine Chance habe, da man per Computer rund um die Uhr – auch am Sonntag – einkaufen könne. Sicher, die kleinen Geschäfte in den Innenstädten müssen geschützt werden. Aber kann man dies tatsächlich tun, indem man die Geschäfte am Sonntag öffnet? Dazu ist wohl eher ein generelles Umdenken des Verbrauchers nötig. Er muss abwägen, was ihm wichtiger ist, der bequeme Klick von der Wohnzimmercouch aus oder die persönliche Beratung im Fachgeschäft. Und diese persönliche Beratung findet er von Montag bis Samstag, so dass er am Sonntag Ruhe, Besinnung und Entspannung genießen kann. 17. Ausgabe | 27. März 2015 Hallo Kinder! Ich bin Eva Rüdiger, die Leiterin der katholischen Kindertagesstätte St. Pius im Mühlburger Feld. Heute haben wir die KinderKirchenZeitung für Euch gestaltet: mit Eindrücken aus unserer Kita, mit einem Lied, einem Basteltipp und einem Rätsel. Rom ausgebildete Fotograf lebt seit 1990 in Deutschland. Er fotografiert für die ökumenische Kirchenzeitung und arbeitet als Selbstständiger für Tageszeitungen und Bildagenturen, für Behörden, Unternehmen und für Buchverlage. „Unsere vielschichtige Zeit braucht wegweisende Bilder“, findet Alàbiso. „Die Kirchen müssen wissen, wer sie in Welt und Gesellschaft sein wollen. Wer anders denkt, glaubt auch anders. Was ‚richtig‘ ist – das ist kaum zu beantworten und schon gar nicht vorzuschreiben.“ Auch eigene Themen fotografiert Alàbiso: Das jüngst im Kleinen Buchverlag erschienene, gemeinsam mit Benno Stieber verfasste Buch „300 x Karlsruhe“ ist seine Idee zum Stadtgeburtstag. Für 30 Euro ist es im Buchhandel erhältlich. Jf Wir lernen viel voneinander, über die jeweiligen Herkunftsländer der Kinder, über Kultur und religiöse Feste. Immer wieder singen wir auch Lieder in mehreren Sprachen – so wie das bekannte „Bruder Jakob“, das wir Euch auf Englisch, Französisch, Italienisch und Türkisch mitgebracht haben. Probiert mal, es in den verschiedenen Sprachen zu singen! Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch? Schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken? Hörst du nicht die Glocken? Ding dang dong, ding dang dong. Gustavo Alàbiso fotografiert für die Kirchenzeitung nformative Bilder“ sind ihm wichtig, „auf denen man die Gesichter sieht, Gefühle, Thema und Hintergrund erfährt.“ Gustavo Alàbiso, Fotograf der Kirchenzeitung, ist gern dabei, wenn Ideen entstehen. Durch ihn werden sie zu Fotos, „die im Moment der Aufnahme die ganze Spannung auf den Punkt bringen.“ Der aus einem protestantischen Elternhaus stammende, in Gustavo Alàbiso 11 s u a s e d n e n Span s u i P . t S a t i der K Bilder mit Gefühl I KINDER-KIRCHEN ZEITUNG Foto: jf Eva Rüdiger, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte St. Pius Fotos: sl Bei uns ist vieles anders. In unseren zwei Gruppen haben wir derzeit Kinder aus 16 verschiedenen Nationalitäten. Das sieht man schon an unserer Eingangstür, an die wir „Willkommen“ in ganz vielen Sprachen geschrieben haben. Englisch: Are you sleeping, are you sleeping, brother John, brother John? Morning bells are ringing, morning bells are ringing. Ding ding dong, ding ding dong. Französisch: Frère Jacques, frère Jacques, dormez-vous, dormezvous? Sonnez les matines, sonnez les matines. Ding ding dong, ding ding dong. Italienisch: Frà Martino, campanaro, dormi tu? Dormi tu? Suona le campane! Suona le campane! Din don dan, din don dan. Türkisch: Yakop usta, Yakop usta! Uyuyormusun? Uyuyormusun? Çani duymadinmi? Çani duymadinmi? Ding, dang, dong! Ding, dang, dong! Wir singen sehr viel in unserer Kita. Wir haben sogar einen ElternKind-Chor, mit dem wir schon ein Konzert gegeben haben. Das Singen macht auch das Lernen der deutschen Sprache viel einfacher. Zum Singen gehört natürlich das Musikmachen. Dazu passt unser Basteltipp Mit einfachen Mitteln könnt Ihr Euch tolle Rasseln machen! Ihr nehmt zum Beispiel eine Toilettenpapier-Rolle. Über das eine Ende zieht ihr straff Frischhaltefolie und klebt sie fest. Dann könnt Ihr etwas Reis, Steinchen oder Perlen hineinfüllen. Jetzt nur noch die andere Seite mit Frischhaltefolie bespannen und festkleben – und fertig ist Eure Rassel. Ihr könnt Sie natürlich noch anmalen oder farbig bekleben. Und noch ein Tipp: Wenn Ihr mehrere Rasseln mit verschiedenen Materialien füllt, bekommt ihr ganz unterschiedliche Geräusche! Bei uns in der Kita machen wir auch sonst immer viele Projekte. Die Vorschläge kommen von den Kindern, und sie stimmen auch geheim darüber ab. So werden sie selbstständig und lernen ganz nebenbei noch, wie man sich in unserer Welt einbringen und organi- sieren kann. Bis vor kurzem hatte die eine Gruppe das Thema „Tiger“, die andere Gruppe das Thema „Katze“. Wir haben auch schon „Karlsruhe“ als Projekt gehabt und dazu verschiedene bekannte Orte in der Stadt besucht. Das Schloss zum Beispiel, das Leonie dann gemalt hat. Aus diesem Karlsruhe-Projekt kommt auch unser Rätsel. Wir haben Euch Fotos von drei wichtigen Gebäuden aus der Stadt mitgebracht. Erkennt Ihr die? Und so könnt Ihr gewinnen: Schickt uns die Namen der drei Gebäude auf einer Postkarte und sendet Sie bis zum 17. April an folgende Adresse: Evangelisches Dekanat, Reinhold-Frank-Straße 48, 76133 Karlsruhe Zu gewinnen gibt es eine Vorlesebibel und zweimal „7x7 Biblische Geschichten“. Viel Glück. KIRCHEN ZEITUNG 12 17. Ausgabe | 27. März 2015 „Im Fokus: Das Kreuz“ eit 1958 lädt der Jugendkreuzweg ein, sich dem Geschehen um Kreuzigung und Erlösung auf andere Weise zu nähern. Begonnen hat diese Geschichte im Berliner Waldstadion auf dem damaligen Katholikentag abends im Fackelschein. Dieser „Urkreuzweg“ war so mitreißend, dass viele sagten: „Das wiederholen wir, dezentral, mit anderen Texten als den üblichen, aktualisiert.“ Seither erscheinen Jahr für Jahr andere Texte, die die Passion Jesu betrachten, aber auch gleichermaßen unser Leben anschauen, unsere Zeit, die Passion der Menschheit. Seit 1972 wird der Kreuzweg ökumenisch begangen. In diesem Jahr lautet das Thema: „Im Fokus: Das Kreuz“. Es geht um die Frage: Hinsehen und helfen oder einen Leidenden bloßstellen und sich an seinem Leid ergötzen? Die Kreuzwegstationen entstammen einer Gestaltung von Kupferblechen, die ehemals die Kirchtürme der alten Stiftskirche in Bücken (Niedersachsen) zierten. Die daraus entstandenen, in Grün- und Rottönen gehaltenen Werke des Künstlers ‚Pablo‘ Holger Hirndorf zeichnen sich durch ihre Kraft und Ruhe aus. Für den Kreuzweg der Jugend wurden sie von Bernd Arnold fotografisch in Szene gesetzt. Der Jugendkreuzweg wird am 27. März, 18.30 Uhr in Heilig Kreuz, Knielingen, begangen. Weitere Termine: www.kath-karlsruhe.de sl KIRCHEN ZEITUNG Eine Fotoausstellung mit der Künstlerin Gülay Keskin bis 12. April I n der Karlsruher Stadtkirche sind vom 15. März bis 12. April zeitgenössische Fotos zu Passion und Auferstehung Jesu zu sehen. „In vielen christlichen Kirchen sieht man Jesus leidend und spärlich bekleidet“, so die Heidelberger Fotografin Gülay Keskin, „als muslimisch geprägter Mensch fällt mir das immer wieder auf, und ich will mit meinen Fotografien das eigentlich Anstößige dieses Leidensweges neu wecken“. So habe sie nach einem dafür passenden Mann ge- sucht, der Jesus in seiner Haltung angemessen verkörpern könne. Anstelle des Holzkreuzes trage Jesus bei ihr eine Aluminiumstange. „Gülay Keskin stellt mit ihrem Werk eine spannende Verbindung alter Ikonografie und gegenwärtiger künstlerischer Ausdrucksmittel her“, so Pfarrer Dirk Keller von der Stadtkirche Karlsruhe. Acht Fotoszenen überspannen großformatig den Altarbereich und zeigen unter anderem das Ringen in Gethsemane und Jesu Hingabe am Kreuz. Am Günstiger unterwegs: „Fastenticket“ Angebot des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) bis Ostermontag, 6. April Kess – der Elternkurs der Katholischen Kirche D as Thema „Erziehung“ ist in aller Munde – und ganz viele haben dazu etwas zu sagen. Die Angebote reichen von seriöser Beratung bis zu schrillen Fernsehsendungen. Der Elternkurs der Katholischen Kirche heißt „Kess“. Das Treffen von jeweils 2,5 Stunden vorgesehen. Der Kurs ist übrigens nicht erst sinnvoll, wenn bei der Erziehung Probleme auftauchen. Im Gegenteil. Martina Maier-Luck betont: „Kess ist für alle Eltern gut, wenn sie einen Schritt aus dem Erziehungsalltag herausmachen und über die Beziehung zu ihrem Kind nachdenken können. Auch die Möglichkeit, sich mit anderen über Erziehungsfragen auszutauschen, ist hilfreich. Aber natürlich werden in unserem Kurs auch schwierige Themen angesprochen, Dinge, mit denen Eltern oft zu kämpfen haben. Hier geben wir Anregungen, Friedensgebet zum 70. Jahrestag des Kriegsendes I zerstört wurde und als Ruine stehen blieb. Aus Nägeln in der Ruine wurde ein Kreuz zusammengefügt, und seit 1959 wird dort an jedem Freitag eine Versöhnungslitanei gebetet. Sie entfaltet die Worte „Father Forgive“ – „Vater vergib“ –, die in die Chorwand der Ruine eingemeißelt wurden. Heute sind Nachbildungen des Nagelkreuzes weltweit verbreitet, und die Friedenslitanei wird an vielen Orten gebetet. Das Karlsruher Nagelkreuz wird seit 2007 von Gemeinden verschiedener Konfessionen zu Gottesdienst und Gebet in ihre Kirchen geholt. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten die Situation einmal anders in den Blick zu nehmen, etwas anderes auszuprobieren.“ Der nächste „Kess“-Kurs für Eltern von Kindern ab drei Jahren beginnt am 13. April, 19.30 Uhr im Gemeindezentrum St. Stephan. Infos und Anmeldung beim katholischen Dekanatsbüro, Erbprinzenstraße 14, 76133 Karlsruhe, Telefon (0721)91274-31, E-Mail: [email protected] Wer sich allgemein über das „Kess“-Konzept informieren will, kommt im Internet weiter: www.kess-erziehen.de beziehungsweise www.familienseelsorge-freiburg.de sl L iegt Ihnen der Klimaschutz am Herzen und bewegen Sie sich gern? Möchten Sie Ihren Arbeitsplatz mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln erreichen und auch privat die Stadt und das Umland kennen lernen? Interessieren Sie sich für die Region mit ihren Mu- seen, Kinos, Thermal- und Erlebnisbädern? Oder wollen Sie die Wandergebiete in der Umgebung erkunden? Dann haben Sie mit dem Fastenticket die Gelegenheit, eine neue Mobilität auszuprobieren. Es gilt noch bis zum Ostermontag, 6. April, sieben Tage lang im gesamten KVV-Netz, an Sonnund Feiertagen sogar für die ganze Familie. Es kostet 24 Euro und ist bei allen KVV-Kundenzentren erhältlich. Mitmachen lohnt sich gleich doppelt, da Sie beim Kauf des Fastentickets noch eine zusätzliche Postkarte mit einem Gewinnspiel erhalten, bei dem drei interessante Preise verlost werden. Anregungen für interessante und abwechslungsreiche Wanderungen und Radtouren mit Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel gibt es u.a. beim KVV (Telefon: 6107-5885, Internet: www.kvv.de), in der Mobilitätszentrale am Karlsruher Marktplatz (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.30 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 15 Uhr, Telefon: 61 07-57 90, Internet: www.ka-mobil.de) oder im Buchhandel. Die Aktion „7 Wochen weniger Auto“ wird von der Evangelischen Kirche in Karlsruhe und dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) durchgeführt und von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der BUZO und weiteren Umweltverbänden unterstützt. „Klingende Kirchen – Klingende Straßen“ „Vater vergib“ mmer freitags um 12 Uhr findet auch in Karlsruhe vor dem Friedenskreuz von Coventry ein Friedensgebet statt. Es ist seit einiger Zeit in der Christuskirche untergebracht. Am 8. Mai, dem 70. Jahrestag des Kriegsendes, wird das Gebet in besonderer Weise gestaltet. Erhard Bechtold, der aktuelle Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Karlsruhe, wird dem Gottesdienst vorstehen. Das Friedenskreuz wie das Friedensgebet gehen auf eine Initiative an der anglikanischen Kathedrale von Coventry zurück, die 1940 durch einen deutschen Luftangriff 15. März wurde die Ausstellung mit einem Gottesdienst mit Orgel-Ballett und Tänzern des Badischen Staatstheaters in Anwesenheit der Künstlerin eröffnet. Am 29. März um 10.30 Uhr im Gottesdienst tanzt „2 good 4 you“ Breakdance, und Landesbischof Jochen CorneliusBundschuh predigt. Die Ausstellung ist werktags von 13 bis 15 Uhr und sonntags nach dem Gottesdienst geöffnet. Mehr Infos zum Projekt unter www.karlsruhe-stadtkirche.de Helfen oder sich am Leid ergötzen? Die fünfte Station des ökumenischen Jugendkreuzwegs 2015. Foto: JKW „Weniger Stress. Mehr Freude“ Wort ist eine Abkürzung; es setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Begriffe zusammen, welche die Grundausrichtung des Kurses zusammenfassen. Demnach sollte Erziehung „kooperativ“, „ermutigend“, „sozial“ und „situationsorientiert“ sein. Der Kurs verspricht „Weniger Stress. Mehr Freude“. „,Kess‘ vermittelt Eltern viele praktische Anregungen für den Erziehungsalltag“, erklärt Martina Maier-Luck, „Kess“-Referentin aus Karlsruhe: „Aber noch mehr wollen wir eine Einstellung weitergeben, die das Zusammenleben in der Familie erleichtert.“ Dazu sind in einem „Kess“-Kurs fünf 13 Jesus in der Evangelischen Stadtkirche Karlsruhe Der ökumenische Kreuzweg der Jugend S 17. Ausgabe | 27. März 2015 Weltkriegs und angesichts zahlloser Kriege und gewaltsamer Konflikte weltweit bittet es um Versöhnung und Frieden und erinnert an die christliche Verantwortung zum Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. sl Zu Versöhnung und Frieden mahnt das Nagelkreuz von Coventry. Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Das Friedensgebet in der Christuskirche wird aus diesem Anlass in besonderer Weise gestaltet. Foto: sl Ein Projekt zum Stadtgeburtstag KA300 in der Karlsruher Oststadt am Samstag, 9. Mai A n den Feierlichkeiten zum 300. Karlsruher Stadtgeburtstag beteiligen sich auch die Kirchen in der Karlsruher Oststadt. Am Samstag, 9. Mai, laden die Luthergemeinde und St. Bernhard zu dem musikalischen Beitrag „Klingende Kirchen – Klingende Straßen“ ein. Der evangelische und der katholische Kirchenraum sollen auf besondere Weise, nämlich klingend, für Interessierte erlebbar werden. Die Veranstaltungen beginnen um 13 Uhr mit Turmblasen von St. Bernhard. Eröffnet wird „Klingende Kirchen – Klingende Straßen“ dann mit dem ökumenischen Eröffnungsgottesdienst um 14 Uhr in St. Bernhard, in dem auch der Bläserkreis Mittelbaden mitwirkt. Herzliche Einladung dann um 16 Uhr zum Kinderkonzert mit dem Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ in die Lutherkirche. Zur gleichen Zeit werden in St. Bernhard Klangwege durch den Kirchenraum durch Wort und Gesang angeboten. Pentatonische Orgel-Klanginstallationen und Psalmen-Inszenierungen finden um 17 Uhr in der Lutherkirche statt. Das Chorkonzert „Laudate Dominum“ ist dann um 18 Uhr in St. Bernhard. Gregor Linßen und seine Band AMI geben um 20 Uhr ein Konzert in der Lutherkirche. Um 22 Uhr endet „Klingende Kirchen – Klingende Straßen“ mit einer liturgischen Komplet in St. Bernhard. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen unter www.lutherana.de cm KIRCHEN ZEITUNG 14 17. Ausgabe | 27. März 2015 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG 15 Start der Gemeinschaftsschule am Standort Karlsruhe Private Gemeinschaftsschule im Verbund mit der Evangelischen Grundschule Karlsruhe A n der Evangelischen Grundschule wird ab dem kommenden Schuljahr eine Gemeinschaftsschule ihre Arbeit aufnehmen. Die Genehmigung hierfür wurde Anfang Februar vom Regierungspräsidium Karlsruhe erteilt. Die Schulstiftung freut sich über diese positive Entscheidung gemeinsam mit der Schule und den Eltern. Alle haben sich enorm dafür eingesetzt, dass das möglich werden konnte. Die im September mit Klasse 5 startende Gemeinschaftsschule ist eine ideale Fortführung der Grundschule: Die Merkmale des speziellen Profils der Grundschule finden sich in der Schulart der Gemeinschaftsschule besonders gut wieder. Der evangelische Schulträger, die Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden, möchte mit seinen Schulen christliche Werte im Schulalltag vermitteln. Mit der Montessori-Pädagogik wird auf jedes Kind in jahrgangsübergreifenden Klassen und Freiarbeit individuell eingegangen. Die Evangelische Grundschule ist außerdem inklusiv; daher gehören dem Bilder vom Leben in der Stadt Lehrerkollegium auch Sonderschullehrerinnen an. Und die Grundschule ist als rhythmisierte Ganztagesschule mit festen Schulzeiten bis 15.30 Uhr angelegt, zusätzlich gibt es Nachmittagsangebote bis 17.00 Uhr. Diese Konzeption gilt ebenso für die kommende Gemeinschaftsschule. Elternarbeit nimmt einen großen Raum ein Die Elternarbeit nimmt einen großen Raum an der Schule ein. Das wurde auch am hohen Einsatz der Eltern der Grundschulkinder für die Gemeinschaftsschule deutlich. Jetzt sind alle sehr gespannt darauf, ob die neue Gemeinschaftsschule so gut nachgefragt wird, wie das im Vorfeld der Genehmigung erwartet wurde. Interessierte können sich unter www.evang-grundschule-karlsruhe.de informieren. Ihre weiteren Fragen beantwortet gerne das Sekretariat der Grundschule unter der Telefonnummer (07 21) 9 14 46 90 Neue Führungsreihe des Roncalli-Forums zum 300. Geburtstag von Karlsruhe S In jahrgangsübergreifenden Klassen und in Freiarbeit wird auf jedes Kind individuell eingegangen. Foto: Evang. Schulstiftung Reiseziele 2015 eit 2003 gibt es gemeinsame Führungen von Staatlicher Kunsthalle Karlsruhe und Roncalli-Forum. In monatlich zwei Führungen wird ein Exponat kunsthistorisch und theologisch gedeutet. Eine dritte Führung wird im Internet übertragen. Das Ganze wird unterstützt vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Im Jahr des 300. Geburtstags von Karlsruhe geht es in der Führungsreihe um das Thema „Stadt“. Die Informationen zu den entsprechenden Im Juni geht es in der neuen Reihe um das Bild „Blick auf das Karlsruher Schloss vom Schlossgarten aus“ von Karl Kuntz. Dazu wird es drei Führungen geben. Foto: SKK Kunstwerken aus der Sammlung werden dabei ergänzt durch Beiträge des Badischen Landesmuseums, der Badischen Landesbibliothek, des Karlsruher Instituts für Technologie, der Literarischen Gesellschaft sowie der Hochschule für Musik Karlsruhe. Zu jeder Führung steuert eine dieser Einrichtungen etwas bei – von Musik über Literatur und Kunstgeschichte. So entsteht ein Dialog zwischen Kunst, Theologie, Musik und Literatur. Kooperationspartner ist zudem die Karlshochschule Karlsruhe. „Wir greifen mit dieser Reihe den Stadtgeburtstag Karlsruhes auf und beschäftigen uns mit Gemälden, die sich mit städtischem Leben oder allgemein mit dem Thema Stadt befassen“, erläutert Jennifer Borck, die immer den kunsthistorischen Part bei den Führungen übernimmt. Das Kunstwerk ist auch über die Führungen hinaus jeweils für einen Monat an der „Roncalli-Wand“ im Schirmer-Saal der Kunsthalle beziehungsweise in den Räumen der Kunsthalle zu sehen. sl 29.04. bis 05.05.15 Lourdes mit dem Bus 31.10. bis 08.11.15 Israel: Begegnungen im Heiligen Land Kunst und Religion im Dialog 01.05. bis 05.05.15 Berlin: religiöses Leben in der Hauptstadt 31.10. bis 07.11.15 25.05. bis 03.06.15 Israel: Erfahrungsorte der Heilsgeschichte Rom: eine Exerzitienreise in die Ewige Stadt Ausstellung des Roncalli-Forums in St. Michael 26.05. bis 04.06.15 Sinai: mit Beduinen unterwegs 30.11. bis 04.12.15 Altötting: Traditionelle Adventswallfahrt 26.05. bis 04.06.15 Südenglische Kathedralen A 27.06. bis 02.07.15 Rom: gestern und heute 10.07. bis 12.07.15 Moncalieri – zum Fest des Seligen Bernhard von Baden 24.07. bis 28.07.15 Salzburg – zu den Jedermann Festspielen 10.08. bis 15.08.15 La Salette über Ars 02.09. bis 08.09.15 Frankreich … anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des 2. Weltkriegs 03.09. bis 06.09.15 Chorwallfahrt der Cäcilienchöre durch das Burgund 04.09. bis 09.09.15 Schweden – auf den Spuren der Heiligen 04.09. bis 12.09.15 Lebensspuren Edith Steins in Deutschland und Holland 10.09. bis 14.09.15 Lourdes Flug 25.09. bis 27.09.15 Schönstatt/ Vallendar – Kevelaer 16.10. bis 30.10.15 Sri Lanka: Brücke zwischen Religionen & Kulturen Veranstalter: Pilgerbüro der Erzdiözese Freiburg Schwarzwald-Reisebüro Freiburg GmbH Merianstraße 8 79104 Freiburg E-Mail: [email protected] www.pilger-buero.de m 17. April wird in der Kirche St. Michael in Karlsruhe-Beiertheim um 19.30 Uhr eine Ausstellung mit dem Titel „Welche Botschaft hat die Kunst?“ eröffnet. Die Ausstellung setzt die jährlich stattfindende Reihe „Kunst und Religion. Verschiedene Wege – gemeinsames Ziel“ fort, die als Beitrag einer interdisziplinären Diskussion fest in der Karlsruher Kultur verankert ist. Gezeigt werden Arbeiten von neun Künstlern aus Baden-Württemberg. Die Konzeption für das Projekt wurde von dem Karlsruher Bildhauer Elmar Interschick entwickelt. Unter Beteiligung muslimischer Kunstschaffender ermöglicht die Ausstellung gemeinsam mit Theologen des Islams und des Christentums einen Zugang zur Frage nach den Gemeinsamkeiten von Kunst und Religion. Es geht um das, was verbindet und was trennt. Sowohl Kunst als auch Religion bieten Deutung an. Kunst ist immer gestaltete und bereits interpretierte Annäherung an erlebte Wirklichkeit. Die originäre Leistung von Künstlern vermag dazu verhelfen, die Welt zu er- kennen und zu bewerten. Diese Hilfestellung wird auch Gläubigen zuteil, die sich mit den Grundlegungen ihres Glaubensbekenntnisses auseinandersetzen. Im Unterschied zu den Schriften der Theologie stellt sich die Frage, ob wirklich jedes Kunstwerk eine Botschaft besitzt. Ist sich der Künstler der mutmaßlichen Botschaft seines Wirkens bewusst, und wird dies in der heutigen Informationsflut auch wahrgenommen? Zu diesen Fragen möchte die Ausstellung anhand der gezeig- Infos und Kontakt Das neue Programmheft des Roncalli-Forums für den Zeitraum bis August liegt vor. Auf 50 Seiten enthält es bewährte und neue Angebote der katholischen Erwachsenenbildung. Das Programm kann unter Telefon 07 21 / 9 32 83 30 angefordert werden. Es steht auch im Internet zur Verfügung: www.roncalli-forum.de. ten Werke Antworten aus künstlerischer und theologischer Sicht suchen. Die Präsentation der ausgewählten Bilder und Skulpturen ermöglicht darüber hinaus einen Dialog zwischen Christentum und Islam, ohne vordergründig religiös geprägt zu sein. Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm. Am 20. April findet ein Podiumsgespräch gemeinsam mit Vertretern aus Kunst und Religion statt zum Thema „Die Botschaft der Kunst im Christentum und im Islam“. Der Deutschsprachige Muslimkreis bewirtet auch in diesem Jahr die Gäste ab 19 Uhr mit einem orientalischen Imbiss vor Beginn der Diskussion. Führungen am 23. April (um 18.45 Uhr) und am 27. April (um 17.45 Uhr) verhelfen zu einem Einblick in Motiv und Motivation von Kunst und Künstlern. Die Finissage findet am 30. April, 19.30 Uhr, statt. Veranstalter der Reihe ist das Roncalli-Forum Karlsruhe, eine Institution für Erwachsenenbildung der Erzdiözese Freiburg, in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Bildungswerk. Die Erzbischof Hermann Stiftung, die Stadt Karlsruhe, das Regie- StadtBilder Die neue Reihe „StadtBilder“ beginnt im Mai mit dem „Dorffest“ von David Teniers d. J. Das Gemälde zeigt, dass Feste und Feiern zum Alltag dazu gehören. Führungen: Dienstag, 5. Mai, 19 Uhr, Mittwoch, 6. Mai, 13 Uhr. Internetführung am Mittwoch, 6. Mai, 16 Uhr. Die Kirche St. Michael in Karlsruhe-Beiertheim wird erneut zum Ausstellungsort. Foto: Käuflein rungspräsidium Karlsruhe und der Förderverein des Roncalli-Forums ermöglichen durch ihre finanzielle Unterstützung diese bemerkenswerte Ausstellung, die als Impulsgeber Anstöße liefern möchte. Elke Schneider 16 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 Vielseitige Aufgaben in der Orthopädie PD Dr. Stephan Kirschner leitet die Orthopädische Klinik der St. Vincentius-Kliniken ie traditionelle Orthopädie reicht von der Säuglingssonographie bis hin zur Behandlung von Senioren“, erklärt Dr. Stephan Kirschner. Er ist seit einem Jahr Direktor der Orthopädischen Klinik der St. VincentiusKliniken in Karlsruhe. „Zur Versorgung älterer Patienten haben wir, zusammen mit der Unfallchirurgie, eine spezielle geriatrische Station eingerichtet“, sagt er. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt jedoch im Bereich der Endoprothetik: „Pro Jahr führen wir rund 2600 Operationen durch, bei etwa 1200 davon geht es um den Einsatz von Kunstgelenken oder um den Austausch von defekten Kunstgelenken“, so Kirschner. „Künstliche Hüftgelenke werden bereits seit den 60er-Jahren eingesetzt. Es sind die erfolgreichsten Operationen überhaupt“, versichert der Mediziner, der vor seiner Karlsruher Zeit unter anderem in Würzburg, Frankfurt und Dresden tätig war. Kirschners Ziel ist es, an den St. Vincentius-Kliniken bald ein Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung einzurichten. Insgesamt kümmern sich 120 Mitarbeiter – 21 Ärzte, Pfleger und Physiotherapeuten – um die Patienten der Orthopädischen Klinik. Die drei Operationssäle sind jeden Tag in Betrieb. Etwa 600 Patienten pro Jahr werden konservativ behandelt, pro Monat kommen noch einmal rund 1 000 Patienten in die Ambulanz. Häufig kommen Patienten mit Meniskusschäden: „Dabei handelt es sich in der Regel um junge Erwachsene“, erklärt Kirschner. Gelenkerhaltende Eingriffe, so genannte Osteotomien, werden vorgenommen. Darunter versteht man die Korrektur von X- oder O-Beinen. „Wir wollen frühzeitig vorbeugen und die Fehlstellung beheben, damit später gar nicht erst ein Kunstgelenk fällig wird“, sagt er. Das Team von Stephan Kirschner wird auch bei Endoprothesenwechseloperationen mit Knochendefekten tätig. „Ist nicht genügend Knochen übrig, um Prothesen anzupassen, wird der Knochen aufgebaut“, Foto: Leidert D Endoprothetik-Spezialist am St. Vincentius-Klinikum: Dr. Stephan Kirschner. erklärt er. Zu diesem Zweck steht eine Knochenbank zur Verfügung. Es handelt sich dabei um die Femurköpfe von Coxarthrosepatienten. Sie werden im Rahmen von normalen Primäroperationen gewonnen, thermodesinfiziert und bei minus 40 Grad gelagert. Aus diesem Material wird Knochenmehl hergestellt, welches in den Defekt eingebracht wird und die Produktion neuer Knochen beschleunigt. Doch es muss gar nicht erst zu Operationen kommen, denn „man kann auch vorbeugen“, so der Mediziner. Er rät zu mäßiger aber regelmäßiger Bewegung und dazu, auf das Gewicht zu achten, um den Körper zu schonen. Und noch einen Tipp hat er parat: „Rauchen ist für die Knochen nicht gut“, sagt er. „Sind Operationen nötig, ist bei Rauchern der Heilungsprozess verlangsamt.“ me Evangelische Erwachsenenbildung bietet trägerneutrale Beratung an E it einer neuen Dienstleistung rundet die Evangelische Erwachsenenbildung Karlsruhe ihr Angebot für die Bevölkerung ab: Seit Herbst 2014 ist die Einrichtung der öffentlichen allgemeinen Weiterbildung Gründungsmitglied im Landesnetzwerk Weiterbildungsberatung Baden-Württemberg (LN WBB). Zu den Mitgliedseinrichtungen gehören unterschiedliche Bil- dungs- und Beratungseinrichtungen, die individuelle Beratung für Menschen anbieten, die eine für sie passende Weiterbildung finden wollen. Die Beratung orientiert sich an den Interessen und Zielen der Ratsuchenden. Sie ist an klaren Qualitätsstandards ausgerichtet. Die Beraterinnen und Berater sind professionell kompetent. Nachdem das Angebot an (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten groß und kaum überschaubar erscheint, bezieht die trägerneutrale Beratung bei der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten die Angebote unterschiedlicher Anbieterinnen und Anbieter mit ein und gewährleistet so eine unabhängige Beratung, wenn es darum geht, das individuell beste Weiterbildungsangebot zu finden. Die Beratung wird von der badenwürttembergischen Landesregierung gefördert und ist für die Ratsuchenden kostenlos. Im Besonderen bietet die Evangelische Erwachsenenbildung Weiterbildungsberatung zu folgenden Themen an: Fragen allgemeiner Weiterbildung, Fragen beruflicher Weiterbildung, Orientierungsberatung, Wiedereinstiegsberatung, Kompetenzentwicklungsberatung und Beratung 50 plus. Informationen auf www.eeb-karlsruhe.de, Telefon (07 21) 82 46 73-10. Joachim Faber Vom Rand in die Mitte A Dein ist mein ganzes Herz M lle reden von Inklusion. Doch worum es dabei wirklich geht, ist längst noch nicht allgemein angekommen. Viele denken, das Wort sei nur ein neuer Name für etwas, das mehr oder weniger schon gemacht wird. Oder man meint, hinter dem Begriff verberge sich einfach noch etwas mehr Förderung von Menschen mit Behinderung. Aber um all das dreht es sich nicht. Vielmehr geht es bei Inklusion um einen grundlegenden Perspektivwechsel. Die Gesellschaft soll nicht in erster Linie etwas „für“ Menschen mit Behinderung tun. Sondern sie soll die Möglichkeiten schaffen, dass diese selbst ihre Rechte wahrnehmen und überall dabei sein können. „Es geht bei Inklusion nicht um eigene Angebote – sondern darum, Menschen mit Behinderung Sonderwelten ersparen zu können, die wir ihnen früher zugewiesen haben“, erklärt der katholische Diakon Bernhard Stoffel-Braun. Er leitet das Behindertenreferat im Erzbischöflichen Seelsorgeamt Freiburg. Organspende in der Diskussion Foto: jf 17 Inklusion verlangt einen Wechsel der Perspektiven – auch in den Kirchen Weiterbildung mit persönlichem Zuschnitt inen Themenabend zur Organspende bietet die Evangelische Erwachsenenbildung Karlsruhe in der Trägerkooperation „de brevitate vitae – von der Kürze des Lebens“ am 25. Juni 2015, 18 Uhr, im Karlsruher Albert-SchweitzerSaal an. Die Bereitschaft, Organe zu spenden, ist zurückgegangen. Ungereimtheiten bei der Vergabe gespendeter Organe und Zweifel am Hirntod als Kriterium zur Organentnahme haben die Bevölkerung verunsichert. Auch wenn das Ziel allen ärztlichen Bemühens eindeutig das Wohl der Patientinnen und Patienten ist, steht der Verdacht im Raum, die Aufrechterhaltung der Le- KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 bensfunktionen im Umfeld der Hirntoddiagnostik instrumentalisiere Sterbende mit dem Ziel der Organspende. Ethische, philosophische und religiös begründete Haltungen zur Organtransplantation sind in Bewegung. Menschen finden sich im Zwiespalt zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und der Verantwortung für andere. Das betrifft auch Angehörige von Menschen, die Organe spenden, wie auch solche, die Organe empfangen. Die Frage nach einer ausgeglichenen Balance von Geben und Nehmen stellt sich. Aspekte des Rechtsempfindens und juristische Gesichtspunkte sind zu bedenken. Der Themenabend will informieren, Standpunkte verdeutlichen und das Erörtern und Abwägen der unterschiedlichen Fragestellungen im Blick auf Organspende ermöglichen. Ins Gespräch kommen Fachleute mit ärztlicher, medizinrechtlicher, politisch-juristischer und theologischer Kompetenz sowie Angehörige von Betroffenen und das Publikum. Moderation: Joachim Faber M.A. und Dipl.-Theol. Dr. Albert Käuflein. Nena Wagner (Gesang) und Britta Baier (Gesang, Piano) werden mit zum Thema ausgewählten Chansons am Themenabend mitwirken. Infotelefon 07 21/82 46 73-10, www.debrevitate-vitae.de Joachim Faber Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten Ins Rollen gebracht haben das Ganze die Vereinten Nationen. Im Dezember 2006 nahmen sie die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung an. In Deutschland gilt sie seit 2009. Darin heißt es, Menschen mit Behinderung sollen in den „vollen Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten kommen“ – und die Gesellschaft hat dafür Sorge zu tragen, dass dies möglich wird. Ein „Meilenstein zur Gleichstellung“ sei das, befand die damalige Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer. Dieser Text muss nun allerdings auch mit Leben erfüllt werden. Die eigentliche Arbeit fängt also erst an. Einen Eindruck von den Herausforderungen und Schwierigkeiten, die damit zusammenhängen, vermittelte vor einem Jahr die Diskussion um den „Fall Henri“. Es machte bundesweit Schlagzeilen, als in Walldorf einem Jungen mit Down Syndrom der Besuch eines Gymnasiums verwehrt wurde. Auch in den Kirchen muss sich einiges bewegen. Sie machen zwar schon immer viele Angebote für Menschen mit Behinderung. Aber, wie gesagt: Inklusion ist mehr. „Das Thema ist noch nicht in seiner ganzen Dimension bei uns angekommen“, beobachtet Bernhard Stoffel-Braun. Barrieren in den Köpfen abbauen Was konkret zu tun ist auf dem Weg zu einer „inklusiven“ Kirchengemeinde, das war eines der Themen beim „Bürgerforum Inklusion“, das die Lebenshilfe Karlsruhe gemeinsam mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im vergangenen Jahr veranstaltet hat. Unter der Moderation von Pfarrer Eberhard Weber, dem Inklusionsbeauftragten der Evangelischen Kirche in Karlsruhe, trugen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, was sich in den Gemeinden noch zu verändern hat. Darunter war viel Handfestes. Aber es wurde auch deutlich: Viel schwieriger als bauliche und technische Hindernisse sind die „Barrieren in den Köpfen“ abzubauen. Es dürfte spannend werden, wenn wirklich allen Beteiligten die Tragweite der UN-Konvention klar wird. Dann nämlich wird man schnell auch beim Thema „Geld“ landen. Im vergangenen Sommer warnte bereits der baden-württembergische Städtetag, dass Inklusion flächendeckend an allen Schulen sowohl finanziell als auch organisatorisch nicht zu leisten sei. „Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif“, betont Andreas Riesterer, Referent für Behindertenhilfe beim Diözesan-Caritasverband in Freiburg. Wenn es ums Geld geht, wird schnell deutlich werden, ob es die Gesellschaft ernst meint mit dem Thema. Inklusion fordert auch die Kirchen heraus. Unser Foto entstand in Aulhausen, wo der emeritierte Limburger Bischof Franz Kamphaus lebt. Dort haben Menschen mit Behinderung die Kirche künstlerisch gestaltet. Foto: KNA-Bild Bereichernde Lebensund Glaubenszeugen Genau dies aber würde sich lohnen. Welche Chancen Inklusion bietet – und zwar für alle – betont der frühere Bischof von Limburg, Franz Kamphaus. Seit seiner Emeritierung lebt er in einer großen Behinderteneinrichtung. Er schreibt: „Ich bin mit Menschen zusammen, die wenig zu sagen, aber viel zu erzählen haben. Und sie fragen, allein durch ihr Dasein: ,Seht ihr, wie behindert ihr seid? Behindert durch eure Wahnvorstellung, ihr müsstet immer fit und rundum belastbar sein, ihr dürftet von niemandem abhängig sein …‘“ Mit dieser Botschaft seien Menschen mit Behinderung „bereichernde Lebens- und Glaubenszeugen“, sagt der Freiburger Theologe Klaus Baumann. Wenn, so bleibt hinzuzufügen: wenn die Gesellschaft willens ist, diese Botschaft zu hören … sl Angebot der Kirchen in Karlsruhe P farrer Eberhard Weber, der Inklusionsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Karlsruhe, betont, dass es nicht im Sinne des Inklusionsgedankens ist, ständige, eigene Angebote für Menschen mit Behinderung zu machen. Von daher gibt es nur punktuell besondere Gottesdienste. Infos unter Telefon: (07 21) 61 17 17. Allerdings: Zweimal jährlich treffen sich Menschen mit ganz verschiedenen Begabungen, um miteinander einen ökumenischen Gottesdienst zu feiern, zu singen und zu beten. Mitgestaltet wird die Feier von einem inklusiven Projektchor und einer Musikgruppe. Infos über die nächsten Termine gibt es beim katholischen Diakon Bernd Kittel, [email protected]. 18 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 „In mir steckt noch mehr Potenzial“ Flüchtlinge und Kirchenasyl Am Kolping-Kolleg Karlsruhe Abitur oder Fachhochschulreife nachholen „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35) E s kommt eine Zeit im Leben eines jungen Menschen, in der er merkt: „Es steckt noch mehr Potenzial in mir, ich will noch gerne einen höheren Schulabschluss nachholen. Ich will mehr machen aus meinem Leben.“ In allen Bundesländern bieten Kollegs motivierten Menschen diese zweite Chance. Dass es in Karlsruhe in zentraler Lage auch ein solches Kolleg gibt, das Kolping-Kolleg Karlsruhe, hat sich jedoch noch nicht überall herumgesprochen. Diese Tagesschule ist eine staatlich anerkannte Einrichtung des 2. Bildungsweges der Erzdiözese Freiburg, in der junge Erwachsene die allgemeine Hochschulreife in drei Jahren und die Fachhochschulreife in zwei Jahren erlangen können. Seit nunmehr 43 Jahren engagiert sich das Kolping-Kolleg Karlsruhe erfolgreich in diesem Bildungszweig und eröffnet so jungen Menschen neue Perspektiven für ihre berufliche Zukunft. Seit fünf Jahren ist diese Schule für junge Erwachsene nun zentral in Karlsruhe in der Südweststadt am Kolpingplatz im Kolpinghaus untergebracht. Die Räume, die zuvor vom Roncalli-Forum und dem Bildungswerk genutzt wurden, hat die Erzdiözese Freiburg mit viel Aufwand umge- baut, sodass sich dort nun auf zwei Etagen moderne, freundliche Unterrichtsräume, ein Computerraum, eine kleine Cafeteria und ein Foyer finden. Zurzeit besuchen ca. 60 Schülerinnen und Schüler das Kolleg. Sie sind mindestens 18 Jahre alt, haben Mittlere Reife oder einen gleichwertigen Bildungsabschluss und bereits eine zweijährige Berufsausbildung oder eine mindestens zweijährige berufliche Tätigkeit hinter sich. Familienzeit wird einer Berufstätigkeit gleichgestellt. Anders als zum Beispiel an den Abendgymnasien findet hier der Unterricht tagsüber statt, was vielen ebenso entgegenkommt wie die sehr persönliche Atmosphäre, die hier zu spüren ist. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten erhalten in der Regel elternunabhängige Unterstützung nach dem BAföG, die nicht zurückbezahlt werden muss. Anmeldungen für das neue Schuljahr 2015/16 sind bereits möglich. Die Aufnahmeprüfungen finden am 11. und 13. Mai sowie am 9. und 10. Juli 2015 statt. Kolping-Kolleg Karlsruhe, Karlstraße 115, 76137 Karlsruhe, Telefon: 0721/68032850, E-Mail: [email protected], www.kolping-kolleg-karlsruhe.de Der andere Weg zum Abitur oder zur Fachhochschulreife führt über das Kolping-Kolleg Karlsruhe … In zwei Jahren zur Fachhochschulreife In drei Jahren zum Abitur Schulgebühr pro Monat 37,50 Euro Elternunabhängiges BAföG, das nicht zurückbezahlt werden muss Unterricht tagsüber Gute Erreichbarkeit [email protected] www.kolping-kolleg-karlsruhe.de Veranstaltungen der Kirchen zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe A uch die Evangelische und die Katholische Kirche beteiligen sich mit verschiedenen Veranstaltungen am Jubiläumsjahr. Hier eine kleine Auswahl: Regionaler ökumenischer Gottesdienst im Schlossgarten Durlach am Pfingstmontag, 25. Mai, um 11 Uhr mit Musik. 26. Juli, 18 Uhr mit dem Künstler und der Choreografie „a table“. raussichtlich am Sonntag, 13. September. „Holländische Nacht“ am Samstag, 27. Juni, ab 19 Uhr im Hof der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz. Konzert mit dem Thema „Tulpen aus Amsterdam“. Anschließend Hoffest. „Organum“. Die Orgel gilt als Königin der Instrumente. Acht solche Königinnen aus fünf Ländern werden am 19. September mit der Auftragskomposition „ORGANUM“ des Komponisten und Organisten Wolfgang Mitterer aus Wien in der Staatlichen Hochschule für Gestaltung dank Satellitenübertragung zu hören und auch zu sehen sein. Das Konzert findet am 19. September um 16 und 21 Uhr in der Karlsruher Hochschule für Gestaltung, Lichthof 4, statt. Ökumenischer Festgottesdienst mit Erzbischof Stephan Burger und Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh am Sonntag, 21. Juni, um 11 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche. Anschließend Empfang. Ein musikalisches Märchen zum 300. Stadtgeburtstag von Karlsruhe ist am Sonntag, 21. Juni, ab 19 Uhr in der Auferstehungskirche Rüppurr zu hören. Mit dabei auch das Blechbläserensemble „Rüppurr Brasspur“. Ausstellung von Uwe Appold zum Hohenlied mit Tafelinszenierungen der Krypta der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz. Vernissage: Sonntag, 28. Juni, 18 Uhr mit dem Künstler. Finissage: Sonntag, Eröffnung des „Gartens der Religionen“ im Otto-Dullenkopf-Park am 24. September. Infos unter www.gartenderreligionen-karlsruhe.de KA 300 Stadtteilprojekt „Bilder.Erzählen.Geschichte“: Ausstellung in der Friedenskirche Weiherfeld vom Samstag, 13. Juni, bis Sonntag, 12. Juli. Buchvorstellung „Religionsgemeinschaften in Karlsruhe“, vo- Ökumenische „Nacht der offenen Kirchen“ am Freitag, 25. September, in der gesamten Stadt. Weitere Informationen, auch zu den geplanten Gottesdiensten im Festpavillon hinterm Schloss gibt es unter www.kath-karlsruhe.de sowie www.ev-kirche-ka.de cm/sl I ch könnte beim HausaufgabenMachen helfen“, sagt eine Frau, die sich im Pfarrbüro meldet. Nur ein Beispiel von vielen, das die sehr große Hilfsbereitschaft vieler Menschen in den verschiedenen Kirchen zum Ausdruck bringt. Die Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen in Karlsruhe (ACK) hat sich auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung intensiv mit der Situation der Flüchtlinge in unserer Stadt beschäftigt. Auch die Kirchengemeinden wurden bisweilen unvorbereitet von der Entwicklung getroffen. Umso mehr haben Menschen in den Gemeinden sich ansprechen lassen zu helfen. Gerade Caritas und Diakonie haben ihre Arbeitskraft und Logistik eingesetzt. Die Kirchenleitungen riefen dazu auf, Unterkunft zur Verfügung zu stellen. „Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen“ – an diesem Wort Jesu müssen sich die Kirchengemeinden messen lassen. Wieder einmal ist in diesem Zusammenhang auch das Kirchenasyl in die Diskussion geraten. Nein, das ist kein zweites Recht, das neben den staatlichen Gesetzen existiert. Nicht anerkannte Asylbewerber werden in kirchlichen Räumen vor der Ab- schiebung bewahrt. Dies ist eine menschliche Maßnahme, um einen vorübergehenden Schutz zu bieten. Sicherlich geht das über die sonstige Hilfe für Flüchtlinge hinaus, aber es gibt doch immer wieder auch dieses Engagement. Und nicht ohne Erfolg: Bei 80 Prozent der Fälle von Kirchenasyl hat eine nochmalige Prüfung durch die Behörden dazu geführt, dass die Abschiebung ausgesetzt wurde. Sicherlich darf der Res- pekt, den der Staat kirchlichen Räumen entgegenbringt, nicht ausgenutzt werden. Aber Jesu Gebot gilt. Das Angebot der Frau im Pfarrbüro mag angesichts der großen Herausforderung durch die Not der Flüchtlinge und Asylsuchenden nur als kleiner Dienst erscheinen. Aber wo viele Menschen viele kleine Dienste anderen entgegenbringen, geschieht Gutes, das große Auswirkungen hat. Erhard Bechtold, ACK-Vorsitzender 19 KIRCHEN ZEITUNG 20 17. Ausgabe | 27. März 2015 Alle Vögel sind schon da Grüß Gott, du schöner Maien Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle! Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern! Frühling will nun einmarschiern, kommt mit Sang und Schalle. Grüß Gott, du schöner Maien, da bist du wiedrum hier, tust Jung und Alt erfreuen mit deiner Blumenzier. Die lieben Vöglein alle, sie singen all so hell. Frau Nachtigall mit Schalle hat die fürnehmste Stell. Der Frühling hat sich eingestellt Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen! Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen. Der Frühling hat sich eingestellt; wohlan, wer will ihn sehn? Der muss mit mir ins freie Feld, ins grüne Feld nun gehn. Er hielt im Walde sich versteckt, dass niemand ihn mehr sah; ein Vöglein hat ihn aufgeweckt; jetzt ist er wieder da. Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen: Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen. (Volkslied) Die kalten Wind verstummen, der Himmel ist gar blau; die lieben Bienlein summen daher auf grüner Au. O holde Lust im Maien da alles neu erblüht, du kannst mir sehr erfreuen mein Herz und mein Gemüt. (Volkslied) Jetzt ist der Frühling wieder da! Ihm folgt, wohin er geht, nur lauter Freude, fern und nah, und lauter Spiel und Lied. Und allen hat er, groß und klein, was Schönes mitgebracht, und sollt’s auch nur ein Sträußchen sein, er hat an uns gedacht. Drum frisch hinaus ins freie Feld, ins grüne Feld hinaus. Der Frühling hat sich eingestellt, wer bliebe da zu Haus? (Volkslied) Wir machen Jugendliche stark Angebote des Evangelischen Jugendwerks in Karlsruhe … … der Service- und Beratungsstelle in Sachen Kinder- und Jugendarbeit für alle Gemeinden der Evangelischen Kirche in Karlsruhe und ihre ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden. Hier unsere wichtigsten aktuellen Termine: (mehr Infos, Anmeldung etc. wie immer unter www.juweka.de) Wir haben Sonne, Wind und Strand, Sport und Kultur, Besinnung und Spaß im Programm, inclusive Schnuppersurfen. Bist Du dabei? Weitere Infos, Leistungen, Teilnahmebedingungen, Anmeldeformular: www.juweka.de Weitere Freizeiten für Kinder und Jugendliche unter www.ejuba.de/ Freizeiten „mehr_als_ohne_dach“ – unser interreligiöses Jugendprojekt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart (3. bis 7. Juni). Wir suchen dafür Mitarbeitende beim Kirchentag und/oder Mitplanende für die Vorbereitung. Hast Du Interesse, dann melde Dich! Vorbereitungstreffen über: [email protected] Als Besucher/in findest Du uns beim Kirchentag vom 4. bis 6. Juni im Zentrum Jugend/ NeckarPark. Taizé – Nacht der Lichter: Freitag, 22. Mai, 20 Uhr in der Johanniskirche am Werderplatz, KA-Südstadt Fahrt nach Taizé zum internationalen Jugendtreffen in Burgund: 1. bis 9. August 2015, für Jugendliche ab 15 Jahre, Kosten: 170 bis 180 €. Weitere Infos, Leistungen, Anmeldeformular unter www.juweka.de „Mehr Himmel als Blau“ – unsere Freizeit: Ostsee – Sommer – Insel – Freizeit auf Hiddensee, 31. August bis 9. September 2015, für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren, Kosten: 340 bis 390 €. „mehr_als_ohne_dach“ – unser interreligiöses Jugendprojekt wieder bei DAS FEST in der Günther-KlotzAnlage: 24. – 26. Juli. Machst Du mit? Infos, Vorbereitungstreffen … unter www.juweka.de YouVent – das Treffen der Evangelischen Jugend Baden vom 25. bis 27. September 2015 in Breisach. YouVent das heißt: sich treffen, miteinander feiern, glauben und beten, gemeinsam handeln und sich auf den Weg machen, Spaß haben, sich ausprobieren und ‚ganz viele sein‘, und wenn Du willst, bist DU mittendrin! Wenn Du mitkommen willst: Wir fahren gemeinsam mit dem Bus. bis 21 Uhr in unserer Jugendwohnung „Luise53“, im Dachgeschoss über dem Jugendwerk. Themen und Termine: www.juweka.de „Luise53hilft …“ – unsere Nachhilfe- Börse für finanziell benachteiligte Kids ab der 5. Klasse. Infos, Anmeldung, Selbstverpflichtung: www.juweka.de Kontakt: Evangelisches Jugendwerk Karlsruhe, Luisenstraße 53, 76137 Karlsruhe-Südstadt, Montag 14 bis 16.30 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 9 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr, Freitag nach Vereinbarung Telefon: (0721) 848930, [email protected]. ... und außerdem gibt’s bei uns noch: „Luise53immermittwochs …“ – unser offenes Angebot für junge Erwachsene, Jugendliche und Ehrenamtliche … jeden Mittwoch von 18 Jugendliche beim Juleica-Grundkurs. Foto: Andrea Weiß 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG 21 Gemeinsame Wege im nachbarschaftlichen Miteinander BLV und MBV starten Kooperation in der Südweststadt Maximilian Knorre, Jürgen Sickinger (Bürgerverein Südweststadt), Beatrix Wieß (BLV); Monika Scheytt (BLV), Jürgen Dietrich (MBV), Marcel Kleinert (MBV); Bernhard Baldas (BLV). Foto: BLV D tere Angebote eines nachbarschaftlichen Austauschs zusammengetragen. Sie reichten von Malerei über einen „jungen Chor“ , Tanzabende und die Bildung von Wandergruppen bis zur Einrichtung eines „Computer-Clubs“, einer „Reparaturwerkstatt“ und dem Wunsch nach alltäglicher Unterstützung im Wohnumfeld. „Ich war überrascht, wie viele der Angesprochenen der Einladung folg- er Badische Landesverein für Innere Mission (BLV) und der Mieter- und Bauverein Karlsruhe (MBV) haben in der Karlsruher Südweststadt eine Kooperation gestartet. Gemeinsam neue Wege im nachbarschaftlichen Miteinander und sozialen Austausch innerhalb des Stadtviertels zu beschreiten ist das Thema des Projekts von MBV und BLV. Ort der Auftaktveranstaltung am 25. Februar war das „Grüne Zimmer“ des Friedensheims, eine Altenhilfeeinrichtung des BLV in der Redtenbacherstraße, das zum Quartiershaus für die Menschen im Stadtteil geworden ist. Mit rund 50 BesucherInnen der MBV-Mitglieder übertraf die Resonanz die Erwartungen. Jürgen Dietrich, der Geschäftsführende Vorstand des MBV, sagte zum Start der Kooperation: „Wir freuen uns, mit dem BLV einen kompetenten Partner gefunden zu haben, der sich mit uns für unsere gemeinsamen Ziele einsetzt.“ Große Resonanz und zahlreiche Ideen Schwerpunkt des Quartiersprojekts ist die Förderung eines generationenübergreifenden nachbarschaftlichen Miteinanders. „So sollen Unterstützungsnetzwerke aus älteren und jüngeren Menschen zur Selbsthilfe im Quartier entstehen“, umriss Monika Scheytt, Stellvertretender Vorstand des BLV und Projektbeauftragte für das Quartiersprojekt, die Zielsetzung. Außerdem sollen Angebote erarbeitet werden, die es MieterInnen des MBV ermöglichen, auch im Alter und bei täglichem Hilfe- und Pflegebedarf im vertrauten Umfeld wohnen bleiben zu können und die notwendige Unterstützung zu erhalten. „Ich war sehr erfreut über die große Resonanz, die die Veranstaltung fand“, zog MBV-Vorstand Dietrich Bilanz. „Es ist schön zu sehen, dass sich schon so viele Menschen mit Ideen eingebracht haben. Der Abend heute hat mir gezeigt, dass das Interesse da ist und noch viel passieren wird. So kann es weitergehen!“ Das Quartiersprojekt Südweststadt des BLV bietet bereits ein vielfältiges Angebot für die BewohnerInnen des Stadtteils: von „Alt und Jung“, bei dem SeniorInnen Kleinkinder betreuen, gemeinsamen Spaziergängen rund ums Quartier über Skat und Spielenachmittage, englische und französische Konversation bis zu Literaturkreisen und Gesangsabenden sowie den monatlich stattfindenden Quartiersgesprächen. Bei der Veranstaltung wurden zahlreiche Ideen für wei- ten“, resümierte Jürgen Sickinger, der Vorsitzende des Bürgervereins der Südweststadt e.V. „Schon diese Tatsache, aber auch das Interesse an den angebotenen Aktivitäten, lassen Positives für das weitere Projekt erwarten. Der Bürgerverein der Südweststadt wird das Quartiersprojekt, welches das Wir-Gefühl im Stadtteil fördert, auch weiterhin begleiten.“ Näheres unter: www.badischer-landesverein.de 22 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 17. Ausgabe | 27. März 2015 KIRCHEN ZEITUNG „Das Fach Religion bietet viele Möglichkeiten“ Der Frühling lockt aufs Rad Georg Wagensommer unterrichtet evangelische Religionslehre an der Ludwig-Erhard-Schule Saisonstart der Radwegekirchen am kommenden Palmsonntag, 29. März F reitagmorgen, 10.30 Uhr, Ludwig-Erhard-Schule Karlsruhe. Georg Wagensommer ist auf dem Weg zu seinen Schülern der EWG1 (Eingangsklasse Wirtschaftsgymnasium). „Wir haben jetzt gemeinsam eine Doppelstunde evangelischen Religionsunterricht, und das Thema, mit dem wir heute beginnen, ist die Bibel“, erklärt der promovierte Religionspädagoge. Die 18 Schüler bekommen von ihm die Aufgabe, ihr Wissen zum Thema Bibel zusammenzustellen. ben Antworten. „In den Evangelien steht das gleiche, es ist nur anders geschrieben“, erklärt eine Schülerin auf die Frage von Georg Wagensommer, warum es vier von ihnen gibt und wer von den Schülern schon einmal darin gelesen hat. „Ich arbeite gerne als Religionslehrer hier an der Schule und habe ein tolles Kollegium“, freut sich der 44-Jährige. Neben den Klassen am Gymnasium unterrichtet er auch noch Berufsschulklassen. „Heute morgen war ich bei Auszubildenden im Bereich zahnmedizinische Fachangestellte, alles Frauen“, lacht Wagensommer. Hier Es gibt lebendige Unterrichtsgespräche In Gruppen arbeiten die jungen Menschen zusammen und tragen ihre Ergebnisse dann mit Hilfe des Beamers der Klasse vor. Stichworte wie Jünger, Propheten, Gott, Schöpfung, Vaterunser, Jesus und vieles mehr sind zu lesen, und Wagensommer ergänzt die Begriffe durch Informationen. „Psalmen gibt es insgesamt 150“, „Im Neuen Testament gibt es vier Evangelien“. Und er stellt Fragen an seine Schüler. „Wer war Noah und was hat er gemacht?“ oder „Wer von euch weiß, was Dekalog übersetzt bedeutet?“. Ein lebendiges Unterrichtsgespräch entsteht, und die Schüler hören interessiert zu, ge- Die vielen Möglichkeiten, die das Fach Religionslehre bietet, schätzt Georg Wagensommer sehr. Foto: cm war das Thema Fundamentalismus. Das sei ja auch gerade in Karlsruhe sehr aktuell mit den stattfindenden Pegida- und Nokargida-Demonstrationen. Das Fach Religionslehre biete viele Möglichkeiten, so der zweifache Familienvater. „Gerade in der Berufsschule lebt der Religionsunterricht davon, dass nicht ausschließlich Stoff vermittelt wird. Der Dialog, der hier zwischen den Schülern untereinander und mir geführt wird, hat große Bedeutung.“ Das Berufsschulleben sei bunt und vielfältig, erklärt Wagensommer und gewährleiste ein hohes Maß an Schülerorientierung. Behandelt werden Lehrplanthemen wie „Ich bin – ich werde“, „Leben in einer pluralen Welt“ aber auch „In und Out“ sowie „Lifestyle“. „Die Schüler kommen gerne in den evangelischen Religionsunterricht, und mittwochs ist jeweils die komplette Berufsschulklasse von 17.15 bis 18.00 Uhr anwesend“, freut er sich. Neben seiner Tätigkeit an der Ludwig-Erhard-Schule arbeitet Georg Wagensommer als wissenschaftlicher Mitarbeiter am EIBOR (Evangelisches Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik) in Tübingen. „Beides zu haben, die wissenschaftliche Arbeit, für die mein Herz schlägt, und die Schule hier, das ist eine tolle Kombination.“ cm Klasse wird ein halbes Jahr von der katholischen, dann ein Jahr von der evangelischen und wieder ein halbes Jahr lang von der katholischen Lehrerin begleitet – oder umgekehrt. Birgit Witzenbacher und Susanne Einsiedler-Arlitt sind von diesem ökumenischen Modell überzeugt. Auch die Eltern unterstützen die konfessionelle Kooperation, und für Mit den Kindern die großen Fragen stellen: Birgit Witzenbacher (rechts) und Susanne Einsiedler-Arlitt unterrichten an der Eichelgartenschule „Reli“ in konfessioneller Kooperation. Foto: sl is Ende Oktober laden die Kirchen Radfahrerinnen und Radfahrer zum Verweilen ein – vom nordbadischen Taubertal bis zum Bodensee. Zwei Drittel der Kirchen – genau 16 – liegen am 101 Kilometer langen Radweg „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ zwischen Rothenburg ob der Tauber und Freudenberg am Main. Fast alle Kirchen entlang des Radweges nähmen teil, sagt Pfarrerin Heike Kuhn, Beauftragte der Landeskirche für die Radkirchen. Was macht eine Radwegekirche aus – neben der Nähe zu einem Radweg und verlässlichen Öffnungszeiten: Dass sich die Radfahrer willkommen fühlen und einen Rastplatz, Toiletten, verschiedene Wegweiser, Besinnungsmöglichkeiten und oft sogar frisches Mineralwasser und Flickzeug finden. Bundesweit sind weit über 250 Kirchen im Netzwerk „Gelebte Gastfreundschaft am Wegesrand“ sind für Pfarrerin Heike Kuhn (vorn, vierte von links) die Radwegekirchen, wie hier der Dom von Werbach-Niklashausen am Taubertal-Rundweg. Foto: ekiba „Kirche in Freizeit und Tourismus“ der Evangelischen Kirche in Deutschland als Radwegekirchen registriert. Zum Kirchentag vom 3. bis 7. Juni 2015 S Birgit Witzenbacher und Susanne Einsiedler-Arlitt unterrichten „Reli“ – in konfessioneller Kooperation enn sie von „Reli“ reden, ist ihre Begeisterung spürbar. Dabei steht das Fach zeitlich nicht einmal im Mittelpunkt ihres pädagogischen Wirkens. Birgit Witzenbacher ist vor allem Rektorin der Eichelgartenschule, und Susanne EinsiedlerArlitt unterrichtet an der Grundschule in Rüppurr als Klassenlehrerin eine ganze Reihe anderer Fächer. Aber der Religionsunterricht liegt den Beiden sehr am Herzen. „Es ist eine Freude, gemeinsam mit den Kindern die großen Fragen zu stellen“, sagt Birgit Witzenbacher. Und Susanne Einsiedler-Arlitt betont: „Im Religionsunterricht darf ich einfach eine Dimension mehr anbieten.“ Die beiden Lehrerinnen unterrichten leidenschaftlich gerne „Reli“. Und, das ist außergewöhnlich: Sie tun es gemeinsam, in gewisser Weise ökumenisch. Der Fachbegriff dafür heißt „konfessionelle Kooperation“. Diese Möglichkeit haben die Diözesen und Landeskirchen in BadenWürttemberg vor zehn Jahren geschaffen. Konkret sieht das so aus, dass die Grundschulkinder der ersten und zweiten Klasse in Rüppurr nicht wie früher für den Religionsunterricht getrennt werden, sondern die ganze B Auf nach Stuttgart! „Einfach eine Dimension mehr“ W Rauf aufs Rad und reintreten in die Pedale: Die 25 Radwegekirchen in Baden sind ab Palmsonntag (29. März) wieder geöffnet. die Kinder ist sie ohnehin selbstverständlich. „Eine konfessionelle Unterscheidung entspräche in diesem Alter nicht der Lebenswirklichkeit der Kinder“, erklärt Birgit Witzenbacher. Die Sechsjährigen könnten es nur schwer nachvollziehen, wenn die Klassengemeinschaft, die sich gerade ja erst findet, für einige Stunden in der Woche gleich wieder aufgeteilt würde, so Susanne Einsiedler-Arlitt. Religionsunterricht, so erleben es die beiden Lehrerinnen, ist ein Fach, das ihre gesamte Persönlichkeit verlangt. Nicht selten schütten Kinder bei ihnen regelrecht ihr Herz aus – und erwarten eine authentische Antwort aus dem Glauben heraus. Bei der konfessionellen Kooperation kommen noch weitere Herausforderungen hinzu. Auch die katholische und die evangelische Lehrerin müssen einander vertrauen, gut miteinander harmonieren. Und sie müssen beziehungsweise dürfen sich in neue Perspektiven einarbeiten. Birgit Witzenbacher und Susanne Einsiedler-Arlitt erleben das als Bereicherung: „Wir geben unsere je eigene Verwurzelung nicht auf, lernen aber auch selbst einen neuen Blickwinkel kennen.“ sl o nah vor der Haustür: Vom 3. bis 7. Juni findet in diesem Jahr der Evangelische Kirchentag in Stuttgart statt. Alle zwei Jahre zieht der Kirchentag eine Stadt fünf Tage lang in seinen Bann und bringt mehr als 100000 Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft zusammen, um ein Fest des Glaubens zu feiern, über die Fragen der Zeit nachzudenken und zu diskutieren. Rund 5000 von ihnen kommen aus dem Ausland aus etwa 80 verschiedenen Nationen und Konfessionen. Damit trägt der Kirchentag nicht nur zur Ökumene, sondern auch zur Völkerverständigung bei. Und – der Kirchentag ist jung. Über die Hälfte der Teilnehmenden sind unter 30. Aus Baden sind unter anderem die Konfiarbeit (Zelthalle 4), der Pfarrer und Musiker Andreas Bücklein und die Arbeitsstelle Frieden dabei. Mehr Infos unter www.kirchentag.de und www.zentrumfrieden2015.de Neu: Jo! Menschen mit Behinderung schreiben für alle – in der neuen Zeitschrift „jo!“. Das Redaktionsteam lebt und arbeitet in der Johannes-Diakonie in Mosbach. Ihm geht es um einen sehr persönlichen Blick auf den Alltag. Die erste Ausgabe spürt den Gefühlen einer neuen Liebe nach, schildert die Sünden von Autofahrern und erzählt, wie es sich im Heim oder der eigenen Wohnung lebt. Das zweite Heft steht unter dem Motto: „Der Ball rollt weiter“ und kommt im Juni heraus. Das Magazin erscheint viermal im Jahr und kann, bislang kostenfrei, bestellt werden. Zum Reinschnuppern: www.johannes-diakonie.de/jo-magazin.html In Baden kommen in dieser Saison fünf neue Radwegekirchen hinzu, darunter vier evangelische: St. Stephan in Neulingen-Nußbaum, die 23 Einen Ausflug wert Zum Saisonstart lädt die Evangelische Landeskirche Baden am Palmsonntag um 10 Uhr in die Stiftskirche Wertheim ein. Tourismuspfarrerin Heike Kuhn und Dekan Hayo Büsing leiten den Eröffnungsgottesdienst unter dem Motto „Leben in Bewegung“. Er wird durch Spielszenen mit einem Radfahrer von heute und einem Jakobspilger aus dem Mittelalter kontrastreich begleitet. „Nach dem Gottesdienst wird die Fahne ,Offene Kirche‘ gehisst und damit die Radwegekirchen-Saison feierlich eröffnet“, kündigt Tourismuspfarrerin Kuhn an. Kirche Rosenberg-Hirschlanden, die Auferstehungskirche in KonstanzLitzel-Stetten und die Bergkirche in Küssaberg-Kadelburg. Auch die katholische Herz Jesu Kapelle in Tauberbischofsheim gehört neu dazu. Alle trügen, so Kuhn, nun das einheitliche Signet, ein grünes Schild mit weißer Kirche und schwarzer Radfahrersilhouette. Reisen und entdecken Spuren der Reformation auch in Karlsruhe R eformation in Baden? Ihre Spuren sind noch heute sichtbar, und ein neues Magazin macht sie lebendig. Die beiden evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden haben dafür gemeinsam mit der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) die hiesigen Schauplätze der Reformation in den Fokus genommen. 24 Orte zwischen Taubertal und Bodensee, die vor 500 Jahren Zentren der theologischen Debatten und Umbrüche waren, erzählen davon. Im Magazin „Spuren – Orte der Reformation in Baden-Württemberg“ finden sich außerdem viele Tipps – zu gastronomischem Angebot, Übernachtungsmöglichkeiten und touristischen Highlights in den einzelnen Orten und Regionen. 2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Bis heute prägen die epochalen Umwälzungen der Jahre zwischen 1517 und 1555 auch weite Teile Badens. Ausführliche Hintergründe und Informationen zu 24 Orten der Reformation in und um Baden-Württemberg sind im Magazin nachzulesen. Neben einführenden Beiträgen zu Ursachen und Verlauf der Reformation in Deutschlands Süden finden sich darin verschiedene Anekdoten und Kuriositäten, wie etwa die evangelischen Wurzeln des Schwarzwälder Bollenhuts. Den Hauptteil bilden 24 Kapitel zu Orten in Baden, Württemberg und angren- zenden Regionen – mit Geschichten von Waldshut und Wertheim, von Gemmingen im Kraichgau und Heidelberg, von Karlsruhe sowie Basel, Speyer und Straßburg. Das Magazin „Spuren – Orte der Reformation in Baden-Württemberg“ kann kostenfrei bestellt werden unter [email protected] oder Telefon (0 18 05) 55 66 90. Weitere Informationen zu Baden unter www.ekiba.de/reformationskirchen 24 KIRCHEN ZEITUNG 17. Ausgabe | 27. März 2015 Kirchenmusik in Karlsruhe Sonntag, 29. März, 17 Uhr, St.-Bonifatius-Kirche Bob Chilcott – St John Passion (2013) Karlsruher Erstaufführung Kai Kluge, Tenor Conrad Schmitz, Bariton Vokalensemble cantiKA nova Markus Bieringer, Orgel Dominik Axtmann, Leitung Das Karlsruher Vokalensemble cantiKA nova wird wieder einmal seinem Namen gerecht und präsentiert in einer Karlsruher Erstaufführung die erst 2013 komponierte JohannesPassion von Bob Chilcott. Chilcott (*1955), früher Sänger im berühmten King’s College Chor, Cambridge und bei den King’s Singers, zählt sicherlich zu den populärsten englischen Chorkomponisten unserer Zeit. Sonntag, 29. März 18 Uhr, Christuskirche G. P. Pergolesi – Stabat mater (Fassung für Soli, Chor und Orchester) W. A. Mozart – Große Messe c-moll Irena Bespalvoite, Franziska Gottwald (Sopran) Martin Platz (Tenor) Stefan Geyer (Bass) Oratorienchor an der Christuskirche Kammerphilharmonie Karlsruhe Carsten Wiebusch, Leitung Karfreitag, 3. April, 17 Uhr, Evang. Stadtkirche Karlsruhe Johann Sebastian Bach – Matthäus-Passion 110 Jahre Bachchor Karlsruhe Cornelia Samuelis, Sopran Christina Bock, Alt Sören Richter, Tenor (Evangelist) Kai Kluge, Tenor (Arien) Falko Hönisch, Bass (Arien) Markus Lemke, Bass (Christus) Bachchor Karlsruhe Cantus Juvenum Karlsruhe Camerata 2000 Leitung: Christian-Markus Raiser Die Matthäus-Passion ist eine Komposition von besonderer Bedeutung in vielerlei Hinsicht: für das Gesamtwerk Johann Sebastian Bachs, für die Passionszeit im Kirchenjahr und für das Repertoire eines Bachchores. Diese Aufführung an Karfreitag in der Stadtkirche im großen Jubiläumsjahr der Stadt ist gleichzeitig ein kleines Jubiläum für den Karlsruher Bachchor: Er wurde vor 110 Jahren gegründet. Samstag, 18. April, 19 bis 23 Uhr, Stadtkirche Durlach Durlacher Orgelnacht 19 Uhr: Jazztrio meets Orgel Thomas Wind (Hammond-Orgel) Tobias Langguth (Gitarre) Wolfgang Disch (Schlagzeug) und Christoph Georgii (Orgel) 20 Uhr: Orgel und Schlagzeug Mussorgsky: „Bilder einer Ausstellung“; Detlev Helmer (Orgel) und Thomas Keemss (Schlagzeug) 21 Uhr: Mundharmonika und Orgel Ulrich Müller-Froß (Mundharmonika) und Eva SassenscheidtMonninger (Orgel) 22 Uhr: Flöte, Orgel & Poesie Johannes Hustedt (Flöte), Johannes Blomenkamp (Orgel) und Anne Kratzert (Gedichtlesungen) Vier verschiedene Kurzkonzerte, unterbrochen von einem Gläschen Sekt o. ä. auf dem romantischen Durlacher Saumarkt bei freiem Eintritt an einem (hoffentlich) lauen Frühlingsabend, herzliche Einladung! Sonntag, 10. Mai, 18 Uhr, Stadtkirche Durlach Giacomo Puccini – Messa di Gloria Luis Bacalov – Misa Tango Karin Eckstein, Bandoneon Foto: Privat Regina Grönegreß, Alt Steven Ebel, Tenor Armin Kolarczyk, Bass Karin Eckstein, Bandoneon Kammerphilharmonie Karlsruhe Durlacher Kantorei Leitung: Johannes Blomenkamp Der Argentinier Luis Bacalov lebt in Italien, dem Land Puccinis, und hat mit der „Misa Tango“ die Tangomusik seines Heimatlandes mit der traditionellen musikalischen Messkomposition verbunden. Dazu gehört selbstverständlich das Bandoneon, das Tango-Instrument überhaupt.
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