BLICK Frühling 2015 - KV-Wahl im Jubiläumsjahr Gesichter unserer Kirchenvorstände Evangelische Kirchengemeinde Schneidhain im Taunus Blickpunkt Kirche Grußwort Vor (In) einem ereignisreichen Jahr Das Kirchenjahr ist, wie auch das Kalenderjahr, durch die Anordnung der Festund Feiertage klar strukturiert, deren Abfolge sich alljährlich wiederholt. In diesem Jahr sehen wir aber zwei besonderen Ereignissen entgegen: Wahl des neuen Kirchenvorstands und Feier von „800 Jahre Kirche in Schneidhain“. Die Vorbereitungen der vorangehenden Wahl in 2009 fielen in den Beginn der Amtszeit von Pfarrer Gergel. Neuer Pfarrer und neue Mitglieder des Kirchenvorstands hatten also von Beginn an Gelegenheit, die Arbeit miteinander auszuprobieren. Nicht nur nach meinem Eindruck ist das im Rückblick sehr gut gelungen. Es kam frischer Schwung in die Gemeindearbeit, neue Akzente wurden gesetzt und all das in harmonischer und von gegenseitigem Respekt geprägter Atmosphäre. Dieses beileibe nicht selbstverständliche positive Klima im Leitungsgremium der Gemeinde wurde uns im Übrigen auch durch die Visitation in 2012 bestätigt. Neben den üblichen Verwaltungsarbeiten konnten u.a. folgende Dinge bewältigt werden : Abschluss der Innensanierung des Gemeindehauses, Herrichtung des Weges zum Pfarrhaus, Intensivierung der Senioren- und Jugendarbeit (Fahrt nach Berlin), Neugestaltung des Eingangs- und Terrassenbereichs des Gemeindehauses, Etablierung des Internetauftritts und das Gemeindefest im Sommer 2013. Gegenwärtig steht u.a. die Einrichtung eines Parkplatzes an der Kirche auf dem Programm, die notwendige Innensanierung der Kirche wird dem neuen KV vorbehalten sein. Zwei verdiente Mitglieder des alten KV treten bei der anstehenden Wahl nicht mehr an, Annegret Ostendorf und Dr. Leonhard Häfner. Ihnen sei bereits hier für ihre langjährige Mitarbeit gedankt. Glücklicherweise haben sie zugesichert, die Gemeinde auch weiterhin mit Rat und eingeschränkt auch Tat unterstützen zu wollen. Für die Größe unserer (kleinen) Gemeinde ist nach der Kirchenwahlordnung der EKHN ein KV mit acht Mitgliedern vorgesehen. Dies erfordert mindestens zehn Kandidaten für die Wahl und dem Benennungsausschuss ist es gelungen, neben den sechs Wiederkandidierenden vier neue Interessenten zu gewinnen. Die zehn Kandidaten stellen sich in kurzen Selbstporträts ab Seite 5 vor. Die zentral versendeten Wahlbenachrichtigungen sind unterwegs, Briefwahl kann damit beantragt werden. Wahlen zum Kirchenvorstand am Sonntag, dem 26.4.2015 Wahllokal Ev. Gemeindehaus, Am Hohlberg 19, Untergeschoss Öffnungszeiten des Wahllokals 10.00 bis 16.00 Uhr ab ca. 16.30 Uhr Wahlparty und Bekanntgabe des Ergebnisses 2 Grußwort Blickpunkt Kirche Bitte gehen Sie wählen! Alle Kandidatinnen und Kandidaten würden sich über eine hohe Wahlbeteiligung als Anerkennung ihres Engagements freuen. Auf das andere außergewöhnliche Ereignis ist hier im Blickpunkt schon öfter hingewiesen worden. Zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde feiern wir das 800 jährige Jubiläum. Kopie der Urkunde 1215 Die Ersterwähnung einer Kirche in Schneidhain (damals „Sneithan“) findet sich in einer Urkunde des Mainzer Sankt Stephanstifts, die auf das Jahr 1215 datiert wird. Zugleich werden darin die Orte Schneidhain und Königstein erstmals genannt. Ein Faksimile der Urkunde konnte durch Mithilfe eines katholischen Gemeindemitgliedes aus der Nationalbibliothek in Paris beschafft werden. Es heißt dort: „Ebenso (hat man uns Einkünfte) in Dietzelshain (entzogen). Diesen Zehnten ziehen sie zur Kirche in Schneidhain, in welcher der Kaplan von Königstein die Messe singt. Und diese (Schneidhainer) Kirche ist außerhalb unserer Grenzen. Jenen Zehnten aber entzieht und Arnoldus von Königstein.“ 3 Blickpunkt Kirche Grußwort Seit einiger Zeit ist ein gemeinsamer Festausschuss der beiden Kirchengemeinden mit den Vorbereitungen befasst. Die zentrale Veranstaltung wird am Wochenende des 11. und 12. Juli 2015 stattfinden, am Samstag ein gemeinsames Fest am katholischen Pfarrheim und am Sonntag um 11.00 Uhr ein ökumenischer Festgottesdienst in der bis 1949 gemeinsamen Johanniskirche. Zu den übrigen Veranstaltungen im Laufe des Jahres und weiteren Einzelheiten siehe Seiten 8 bis 10. Indem wir dieses Jubiläum feiern, vergegenwärtigen wir uns dankbar die 800jährige Geschichte der Kirche in Schneidhain. Die Bedeutung der Institution Kirche hat sich in Laufe der Zeiten gewandelt, gerade in der Gegenwart oder für die nahe Zukunft wird die Lage mitunter als kritisch bezeichnet. Beim Blick auf die Menschen im Ort aber kann man erkennen, dass der Glaube nach wie vor eine wichtige Bedeutung für viele hat, insbesondere bei lebensgeschichtlichen Übergängen wie Geburt, Konfirmation, Heirat und Tod. Die Feiern und Veranstaltungen des Jubiläums sollen daher auch zeigen, dass die Kirchengemeinden gerade heute und künftig für die Schönheit eines Lebenskonzeptes mit Gott einstehen. Das gelingt natürlich leichter, wenn „im Pfarrhaus Licht brennt“ und viele mitmachen, um das Gemeindeleben gemeinschaftlich zu gestalten. Ganz aktuell möchte ich Sie daher anregen, unsere Gottesdienste an Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag zu besuchen. Denn dabei kann man eine Ahnung verspüren, warum seit mindestens 800 Jahren in Schneidhain Gottesdienste gehalten werden und der neue Kirchenvorstand dazu beitragen möchte, dass auch in den nächsten sechs Jahren die frohe Botschaft verkündigt wird. Wolfgang Preiß Lied - Vertraut den neuen Wegen (EG 395) 1. Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land. 4 2. Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit! Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid. Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht. 3. Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit. Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit. KV-Wahl Blickpunkt Kirche Kirchenvorstandswahl 2015 Britta Pfannkuch, Falkenweg 4, 49 Jahre alt, Heilpraktikerin und Reittherapeutin. Seit beinahe zehn Jahren wohne ich im Johanniswald und fühle mich im Taunus sehr wohl. Gerne kandidiere ich für den Kirchenvorstand, weil ich mich für die Belange der Menschen interessiere. Besonders für die Älteren in der Gemeinde - sie zu inspirieren, Mut und Hoffnung schenken. Den Jüngeren lege ich ans Herz, die Schöpfung zu bewahren und die Geschöpfe (Tieren) zu achten. Ich freue mich auf die Begegnung mit Ihnen als gewählte Kirchenvorsteherin. Dr. Jürgen Bokr, Am Rodenberg 11, Dipl.-Ökonom, geb. 1961. Seit fast 20 Jahren lebe ich mit meiner Frau und unserer nun volljährigen Tochter in Schneidhain. Dem Kirchenvorstand unserer Gemeinde gehöre ich seit 2009 an. Die Schwerpunkte meiner Tätigkeit sind die Mitarbeit im Bau- und Finanzausschuss sowie die Jugendarbeit („Kochen mit Jürgen“). Zudem setze ich mich als Mitglied im Ortsbeirat für Schneidhain ein. Eine wichtige Aufgabe in diesem Jahr stellt die Ausrichtung der 800-JahrFeier anlässlich der Ersterwähnung unserer Kirche 1215 mit allen damit in Verbindung stehenden Aktivitäten dar, bei denen ich mich gerne einbringe. In der kommenden Wahlperiode wird sich der Kirchenvorstand unter anderem den notwendigen Renovierungsarbeiten an der Kirche und am Gemeindehaus annehmen müssen. Aber auch der 2017 anstehende 500. Jahrestag zur Luther-Reformation ist vorzubereiten und zu feiern. Dies alles würde ich gerne tatkräftig mitgestalten – darum habe ich mich zur Kandidatur bei der Kirchenvorstandswahl entschlossen. Holm Schulze-Clewing, Am Lindenbaum 6, Verkehrsingenieur, geb. 1963. Seit zwanzig Jahren lebe ich in Schneidhain, bin verwitwet und habe einen erwachsenen Sohn. 1999 begann meine Mitarbeit in der Gemeinde, zunächst mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, später auch im Kirchenvorstand. Viele kennen mich von der Begleitung der Adventsfenster. Wir sind die kleinste Gemeinde im Dekanat. Ich möchte weiterhin dazu beitragen, dass unsere Gemeinde durch Aktivität erhalten bleibt und wir auch in Zukunft einen Seelsorger im Ort haben. 5 Blickpunkt Kirche KV-Wahl Wolfgang Preiß, Milcheshohl 12a, Steuerberater, geb. 1957. Ich gehöre seit 17 Jahren dem Kirchenvorstand an, seit August 2008 als dessen Vorsitzender. Mit zu den spannendsten Ereignissen in dieser Zeit gehörten die Bemühungen um die adäquate Neubesetzung der Pfarrstelle jeweils nach dem Ausscheiden der Pfarrer Haas und Minner. Gerne möchte ich die dabei gewonnenen Erfahrungen auch in der anstehenden Wahlperiode einbringen, wenn Pfarrer Gergel in den Ruhestand geht. Ich bin zudem Mitglied im Bau- und Finanzausschuss und im Organisationsteam des Offenen Treffs. Eines meiner Anliegen ist das regelmäßige Angebot interessanter und anregender Gottesdienste. Isabella Schindling, An den Geierwiesen 7, geb. 22.01.81. Ich komme ursprünglich aus Idstein und lebe seit 2011 mit meinem Mann in Schneidhain. Wir haben eine fast zweijährige Tochter. Meine Ausbildung habe ich in einem Anwalts-und Notariatsbüro absolviert und bin danach zur Rechtsschutzversicherung gewechselt. Wir leben sehr gerne in Schneidhain, weshalb ich mich in der Gemeinde einbringen möchte. Jochachim Lampert. Ich bin Wirtschaftsjurist, 59 Jahre alt und wohne seit 20 Jahren in Schneidhain. Die Mitarbeit am „Blickpunkt“ sowie die Organisation des Gemeindeausfluges gehören zu meinen Aufgaben. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass von der Kirchengemeinde mehr Aktivitäten für Menschen angeboten werden, die schon konfirmiert aber noch nicht pensioniert sind. Petra Selg, Wiesengrundstraße 5, techn. Angestellte, geb.1961. Ich lebe seit meiner Geburt in Schneidhain. Ich bin verheiratet und arbeite seit 25 Jahren im Industriepark Höchst. Ich habe eine Tochter Saskia (23 Jahre) sowie einen Sohn Florian (18 Jahre). Seit 2006 gehöre ich dem Kirchenvorstand an und leite seit 2008 den Seniorenkreis. Gerne würde ich weiterhin im Kirchenvorstand mitarbeiten. Impressum: Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Schneidhain im Taunus, Am Hohlberg 17, 61462 Königstein, Tel. 21134, Fax 2032978; Redaktion: Joachim Lampert, Uli Gerke und Pfarrer Peter Gergel; Layout: Patrick Rivera; V.i.S.d.P.: J. Lampert, c/o Pfarramt 6 KV-Wahl Blickpunkt Kirche Sybille Göbel-Hansen. Seit 1989 bin ich in der evangelischen Gemeinde aktiv. Angefangen hat alles mit dem Kindergottesdienst. An zahlreichen Familiengottesdiensten und Kinderbibeltagen war ich in der Vorbereitung und Durchführung aktiv beteiligt. 1992 wurde ich zum ersten Mal in den Kirchenvorstand gewählt. Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Aufgaben übernommen z.B. die Bethelsammlung, Begleitung von Konfifreizeiten, die Kirchenmäuse, die Adventsfensteraktion habe ich mit auf den Weg gebracht,.... . Der Weltgebetstag war von Anfang an etwas besonderes für mich und liegt mir auch heute noch sehr am Herzen. Es ist immer wieder schön, mitzuerleben, wie unkompliziert Frauen aus den beiden Schneidhainer Kirchengemeinden diesen Gottesdienst gemeinsam vorbereiten und durchführen. Für mich ist das lebendige Ökumene. Eine Idee, die mich schon länger beschäftigt, ist der Aufbau eines Besuchsdienstes. Besonders schön wäre es, wenn das gemeinsam mit der katholischen Gemeinde machbar wäre. Christiane van Gogh, Am Fliederbusch 3, Bio-Technikerin, geb. 1966. Seit 2001 wohne ich mit meinem Mann in Schneidhain. Wir haben 2 Kinder: Jasper 9 Jahre und Florentine 6 Jahre alt. 2009 wurde ich in den Kirchenvorstand gewählt. Die Mitarbeit im Kirchenvorstand in den vergangenen Jahren war für mich eine interessante Zeit mit vielen neuen Einblicken in die Aufgaben der Kirchengemeinde. Viele Vorhaben konnten auf den Weg gebracht werden und die Umsetzung weiterer Projekte stehen an. Dafür möchte ich mich weiterhin engagieren und Dinge mitgestalten und so aktiv am Gemeindeleben teilnehmen. Christine Grafe-Vidakovich, Wiesbadener Str. 233, Bankkauffrau, geb. 1970. Ich wohne seit 1994 in Schneidhain, bin verheiratet und habe 2 Kinder (Moritz 15 und Nina 11). Ich arbeite seit 21 Jahren bei der Taunus-Sparkasse, bin seit 2009 im Vereinsring Schneidhain tätig und unterstütze gerne die Vereine und Veranstaltungen in Schneidhain. Als Herr Pfarrer Gergel mich fragte, ob ich nicht gerne den Kirchenvorstand unterstützen möchte, war ich erstmal überrascht, da ich mit Kirchenarbeit bisher noch nichts zu tun hatte. Ich werde versuchen, wenn ich in den Kirchenvorstand gewählt werde, dort einzuspringen, wo ich gebraucht werde. 7 Blickpunkt Kirche 800 Jahr Feier Das Jubiläum 800 Jahr Feier Blickpunkt Kirche Beflaggung an Häusern und öffentlichen Einrichtungen. Fahnen mit Jubiläumslogo können im Pfarrbüro bestellt werden. Es sind Fahnen 1,20 x 1,80 mm mit dem Wappen Schneidhains und dem Schriftzug: 800 Jahre Kirche in Schneidhain bei Abnahme von 10 Stück 100,-- € pro Stück bei Abnahme von 20 Stück 57,-- € pro Stück bei Abnahme von 30 Stück 47,-- € pro Stück jeweils inkl. MWSt. Herausgabe einer Festschrift Verkauf von Jubiläumswein So ein Fest muss gefeiert werden. Nicht nur an einem Tag. Mehrere Veranstaltungen und Gottesdienste verleihen dem Jubiläum eine Festnote. Geplant ist u.a. ein ökumenisches Festwochenende Teilnahme am Umzug Burgfest am 19. Juli 2015 Konzert eines Projektchors am 19.09.15, 18.00 Uhr Leitung: Dekanatskantorin Frau Bereiter Proben im Evangelischen Gemeindehaus um 10.00 Uhr: 13. und 20.Juni 2015; 25.Juli 2015; 5. und 12.Sept. 2015 Samstag, 11.07.15 Gemeindefest ab 15.00Uhr an der Katholischen Kirche mit Speisen und Getränken, Musik, Gesang, gemütlichem Beisammensein Sonntag, 12.07.15, 11.00Uhr Festgottesdienst in der Evang. Kirche mit anschließendem Beisammensein rund um die Kirche 8 9 Blickpunkt Kirche 800 Jahr Feier Akkordeonkonzert am 31.10.15, 19.00 Uhr mit der Yavaband Ausstellung von Bildern und Fotos der vergangenen Jahrzehnte Teilnahme am Tag des Offenen Denkmals am 5.09.2015 Erzählcafé am 09.09.2015 10 Nachruf Blickpunkt Kirche Pfarrer Ernst Friedel † Am 1. Juli 1973 wurde Pfarrer Ernst Friedel mit der Wahrnehmung der pfarramtlichen Dienste in Schneidhain beauftragt. Er war der erste Pfarrer unserer selbständig gewordenen Kirchengemeinde Schneidhain. Der Beginn seiner Tätigkeit fiel zusammen mit meinem persönlichen Zuzug nach Schneidhain. Für beide also eine Art gemeinsamer Neuanfang. Ernst Friedel hat eine lebendige Gemeinde aufgebaut. Es war sein Anliegen, die erwachsenen Gemeindemitglieder zum Gottesdienst zu holen mit neuen Formen der Gottesdienstgestaltung, seien es besondere Formen des Abendmahls oder neue Kirchenlieder, die er mit Gitarrenbegleitung mit den Besuchern einübte. Oder seine Stellungnahme von der Kanzel zu Themen der Zeit. Als Schwerpunkt seiner Arbeit habe ich seine Begeisterung für die Jugend erlebt. Kindergottesdienst, Aufbau von Jugendgruppen, Jungschar, Theaterspiele, Reisen mit Jugendlichen – auch in die DDR - . Seine Kontaktpflege nach Allenstein in Masuren. Dazu gehörte natürlich auch sein Lehrauftrag an der Grundschule Schneidhain und am Gymnasium Taunusschule Königstein. Die Gemeinde Schneidhain verdankt ihm das Gemeindehaus, das Heimat für Seniorentreffen, Jugendabende, Familiengottesdienste, Kirchenchor und verschiedenste Veranstaltungen werden sollte. Die Renovierung unserer kleinen Kirche aus dem 18. Jahrhundert hat er auf den Weg gebracht. Er hat der Gemeinde Schneidhain Inhalt und Gesicht gegeben. Sein Bestreben, in unserem Dorf eine ökumenische Gemeinsamkeit aufzubauen, wurde leider durch die Zurückhaltung der Gegenseite begrenzt. Seine Verbundenheit mit der Gemeinde hat er – solange es seine Kräfte erlaubten - durch zahlreiche Gottesdienste nach seiner Pensionierung aufrechterhalten. Für all das danken wir ihm. Als er nach 15 Jahren Schneidhain verließ um aufzubrechen in eine neue Aufgabe, da schrieb er im Gemeindebrief vom Weg, auf dem er weitergehen wollte. Er fragte: Wohin verläuft dieser Weg? Weiß ich sein Ziel? Und er zitierte Martin von Biberach, einen Dichter des ausgehenden Mittelalters: Ich komm, weiß nit, woher. Ich geh, weiß nit, wohin. Er ist seinen irdischen Weg nun zu Ende gegangen. Uns bleibt nur, ihn mit unseren Gedanken zu begleiten. Er zitierte damals auch ein Wort aus dem Johannesevangelium, wo die Jünger fragten: „Herr wir wissen nicht, wohin wir gehen sollen – und Jesus antwortete: Kommt. Ich bin der Weg.“ Er hat am 20. Februar 2015 sein Ziel erreicht. Wir bleiben als Trauernde zurück. Dr. Leonhard Häfner 11 Blickpunkt Kirche Nachruf Nachruf Blickpunkt Kirche Pfarrer Ernst Friedel † Pfarrer Friedel hat mich konfirmiert. Unter seiner Aufsicht leitete ich in den 1980er Jahren eine evangelische Jugendgruppe und habe viele seiner Gottesdienste Gitarre spielend unterstützt. Es war die Zeit des kalten Krieges, des NATO-Doppelbeschlusses, der Ostermärsche, des ökologischen Erwachens, der Damm-Besetzer, die nicht nur eine neue Bundesstraße verhindern wollten, sondern auch gleich ein ganzes Öko-Dorf errichteten. Mitte der Achtziger Jahre fuhren wir in die DDR, nach Erfurt, zu Gast bei der dortigen Kirchengemeinde und feierten gemeinsame Gottesdienste. Auf unserer Konfirmanden-Freizeit in Höchst im Odenwald sahen wir „Wer die Nachtigall stört“ mit Gregory Peck und diskutierten über den brutalen Rassismus, von dem dieser Film handelt – und von der Größe, dagegen aufzustehen. Mich als Heranwachsenden hat das alles sehr beschäftigt. Ich habe von Pfarrer Friedel gelernt, dass christlicher Glaube keine abstrakte theologische Angelegenheit ist, sondern dass die Frohe Botschaft des Neuen Testaments einen direkten Bezug hat zu der Welt, in der wir leben. Die Predigten von Pfarrer Friedel griffen viele der oben genannten Themen auf und fragten gleichermaßen: Was würde Christus dazu sagen? Noch heute erwarte ich das in jeder guten Predigt und bin zum Beispiel erleichtert, dass unsere Kirche so klare Worte der Solidarität gefunden hat für die Flüchtlinge, die zurzeit in unser Land kommen und hier Schutz und Zuflucht suchen. Begeistert war ich darüber, dass sich Pfarrer Friedel beim Segen am Ende seiner Gottesdienste immer dezent über die Bibel hinwegsetzte. Denn er sagte nie: „Der Herr segne dich und behüte dich“ (wie im 4. Buch Mose, Kap. 6, 24-26), sondern benutzte immer den Plural: „Der Herr segne euch und behüte euch“. Pfarrer Friedel wollte alle ansprechen. Ich habe das immer als Liebeserklärung an die versammelte Gemeinde empfunden. Als Konfirmanden mussten wir zwei Psalmen auswendig lernen, Psalm 103 („Lobe den Herrn, meine Seele“) und Psalm 139 („Herr, du erforschest mich“). Der erste ist ein freudiger Lobgesang – ich habe ihn bei der Taufe unseres jüngsten Kindes vorgetragen –, der zweite ist ein Gebet, das in Zeiten der Verunsicherung und des Zweifels Orientierung gibt. Ich habe gespürt, dass Pfarrer Friedel dieser Psalm besonders wichtig war – vielleicht auch wegen seiner privaten Situation. Verse 9 und 10 sind eine große Verheißung, für alle, die voller Zweifel oder auf der Suche sind – manche ein Leben lang: „Nähme ich die Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten“. Ich habe diese Worte dank Pfarrer Friedel immer „im Gepäck“. Nun ist Pfarrer Friedel gestorben. Möge er in Frieden ruhen! Holger Fabig 12 Pfarrer Ernst Friedel - wie ihn Schneidhain in Erinnerung behalten wird 13 Blickpunkt Kirche In eigener Sache Lebende Krippe – das Erlebnis in Schneidhain Jung und Alt, Groß und Klein, Alleinstehende, Ehepaare, Familien, Bekannte, Verwandte, Falkensteiner, Königsteiner, Schneidhainer und viele andere Gäste, die weit weg etwa in Rosenheim oder sogar in Schweden zuhause sind, mehr. Sie alle kamen am 2. Weihnachtsfeiertag zum Treffpunkt an die Ecke Kohlweg/Am Wäldchen. Mehr als 120 (!) Erwachsene, Jugendliche und Kinder wollten 2014 bei der „Lebenden Krippe“ dabei sein und folgten dem Stern von Bethlehem bis in den Stall im Hof der Bauern Schmitt. In eigener Sache Blickpunkt Kirche Ev. Kirchengemeinde Schneidhain ------------------------------------------------------lädt alle Interessierten ein zu einer Fahrt nach Würzburg mit Besichtigung der Festung Marienberg und der Residenz „Lasset uns gehen und die Lebende Krippe sehen. Die Geschichte zu sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“ Mit diesen Worten gab Pfarrer Peter Gergel den Weg vor. Und seine „Gemeinde“, die zunehmend größer wurde und den Kohlweg vorübergehend in eine proppenvolle Fußgängerzone verwandelte, folgte Ihm mit Freude. Die war in den Liedern zu hören, die auf den Zwischenstationen am Parkplatz vor dem Friedhof und rund um den festlich geschmückten Tannenbaum am Kuckuckstreff gesungen wurden. Perfekt unterstützt wurde der „Chor“, wie in jedem Jahr, von der X-Mass Brass des Königsteiner Fanfarencorps. Die Einladung, 2015 die Weihnachts-Gottesdienste am Heiligen Abend in der Johanniskirche musikalisch zu bereichern, ist an die X-Mass Brass schon ausgesprochen... Krönendes Finale. Angekommen im Hof der Bauern Schmitt gab es nicht nur die „Lebende Krippe“ zu sehen, sondern auch Glühwein zum Aufwärmen und echten Schneidhainer Haddekuche als kulinarischen Leckerbissen. Mit „O du Fröhliche“ und „Stille Nacht, heilige Nacht“ bedankten sich die Besucher bei Hans und Sepp Schmitt. Kühe, ein erst wenige Tage altes Kälbchen, Hühner auf einem Misthaufen, Hunde und Pferde, die sich bereitwillig streicheln lassen - ein solches Spektakel bekommt man nicht alle Tage geboten. An Weihnachten schon. In Schneidhain. Bei der „Lebenden Krippe“, die ein Erlebnis ist. Jedes Jahr aufs Neue. Dass immer mehr Besucher angelockt werden, spricht für sich. Uli Gerke 14 und nach Seligenstadt Samstag, 2. Mai 2015 Abfahrt um 8.00 Uhr Kuckuckstreff in Schneidhain Rückkehr gegen 19.00 Uhr Kosten: 30,-- € pro Person für Busfahrt, Eintritt und Führung 15,-- € für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre Anmeldung und Entrichtung des Teilnehmerbeitrages bis 20. April 2015 im Ev. Pfarramt Schneidhain, Am Hohlberg 17, 61462 Königstein dienstags von 9-12 Uhr und donnerstags von 14-17 Uhr, Tel.: 06174/2 11 34 oder E-Mail:[email protected] 15 Blickpunkt Kirche Informationen Gottesdienst i.d.R. sonntags 10.00 Uhr in der Ev. Johanniskirche, An den Geierwiesen. Abendmahl am 1. Sonntag im Monat, Familiengottesdienste nach Ankündigung, Taufe nach vorheriger Vereinbarung. Pfarrbüro Das Pfarrbüro, Am Hohlberg 17, ist immer dienstags von 9.00 bis 12.00 Uhr durch Renate Beuth besetzt. Tel. 06174/21134, Fax 06174/2032978, E-Mail [email protected] Pfarrer Peter Gergel, Am Hohlberg 17, Tel. u. Fax wie Pfarrbüro. Miniclub für Krabbelkinder, dienstags ab 15.30 bis 17.30 Uhr im Gemeindehaus, Frau Tanja Heckelmann, Tel.: 0173/8787007 Offener Treff für Jedermann, ökum. Vortragsreihe im Gemeindesaal, Reinhold Siegberg, 06174/7963 Unser Spendenkonto Ev. Kirchengemeinde Schneidhain Frankfurter Volksbank IBAN: DE30 5019 0000 0300 5339 14 BIC: FFVBDEFF www.evangelische-kirche-schneidhain.de Ostergottesdienste Meditation, i.d.R. letzter Do. im Monat, 20 Uhr Senioren-Nachmittag, i.d.R. 3. Freitag im Monat, 15 Uhr, Petra Selg, 06174/1654 Kindergottesdienst nach Ankündigung sonntags 11.00 Uhr im Ev. Gemeindehaus, Am Hohlberg 19. VERSTORBEN SIND: Willi Gregori, An den Geierwiesen 22, im Alter von 66 Jahren Annemarie Posenenske, Blumenstraße 217, im Alter von 97 Jahren Maria Becker, geb. Zierold, Am Lindenbaum 16, im Alter von 88 Jahren Waltraud Kilb, geb. Hönge, Milcheshohl 13, im Alter von 84 Jahren Günter Cullmann, Wiesengrundstr. 1, im Alter von 85 Jahren Ingeborg Carius, geb. Dreher, Kuckucksweg 8, im Alter von 86 Jahren Georg Walliser, Wiesbadener Str. 192, im Alter von 80 Jahren Dr. Axel Engelmann, Am Wäldchen 17, im Alter von 68 Jahren GETAUFT WURDE: Sophie Amelia Röska, Drosselweg 2, am 08.02.2015 in Königstein Gründonnerstag, 02.04.2015, 19.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl mit Pfarrer Peter Gergel im ev. Gemeindehaus Karfreitag, 03.04.2015, 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl mit Herrn Dr. van den Brink in der Kirche Ostersonntag, 05.04.2015, 10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl mit Pfarrer Peter Gergel in der Kirche Ostermontag, 06.04.2015, kein Gottesdienst in unserer Gemeinde 16
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