Liederabende 5
Franz-Josef Selig
Gerold Huber
Dienstag
21. April 2015
20:00
Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte
schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen
Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
in der Pause einnehmen.
Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es
ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen
Gästen.
Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr
Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder
veröffentlicht wird.
Liederabende 5
Franz-Josef Selig Bass
Gerold Huber Klavier
Dienstag
21. April 2015
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 21:50
PROGRAMM
Franz Schubert 1797 – 1828
Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817)
für Bass und Klavier
Der Tod und das Mädchen op. 7,3 D 531 (1817)
für Singstimme und Klavier
An den Tod D 518 (1816 oder 1817)
für Singstimme und Klavier
Hugo Wolf 1860 – 1903
Drei Gedichte von Michelangelo (1897)
für Bass und Klavierbegleitung
»Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes Leben«
»Alles endet, was entstehet«
»Fühlt meine Seele das ersehnte Licht«
Franz Schubert
Totengräbers Heimwehe D 842 (1825)
für Singstimme und Klavier
Der Wanderer (»Ich komme vom Gebirge her«)
op. 4,1 D 489 (1816)
für Singstimme und Klavier
Hugo Wolf
Harfenspieler I (»Wer sich der Einsamkeit ergibt«)
Harfenspieler II (»An die Türen will ich schleichen«)
Harfenspieler III (»Wer nie sein Brot mit Tränen aß«)
aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89)
für Singstimme und Klavier
Pause
2
Franz Schubert
Gruppe aus dem Tartarus op. 24,1 D 583 (1817)
für Singstimme und Klavier
Prometheus D 674 (1819)
für Bass und Klavier
Grenzen der Menschheit D 716 (1821)
für Bass und Klavier
Modest Mussorgsky 1839 – 1881
Pesni i pljaski smerti (Lieder und Tänze des Todes) (1875 – 77)
für Singstimme und Klavier
Kolybel’naja (Wiegenlied)
Serenade
Trepak
Polkovodec (Der Feldherr)
3
DIE GESANGSTEXTE
Franz Schubert
Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817)
für Bass und Klavier
Text von Johann Mayrhofer
Franz Schubert
An den Tod D 518 (1816 oder 1817)
für Singstimme und Klavier
Text von Christian Friedrich Daniel
Schubart
Auf der Wellen Spiegel
Schwimmt der Kahn.
Alte Burgen ragen
Himmelan;
Tannenwälder rauschen
Geistergleich –
Und das Herz im Busen
Wird uns weich.
Tod, du Schrecken der Natur,
Immer rieselt deine Uhr,
Die geschwungne Sense blinkt,
Gras und Halm und Blume sinkt.
Mähe nicht ohn’ Unterschied,
Dieses Blümchen, das erst blüht,
Dieses Röschen, erst halbrot,
Sei barmherzig, lieber Tod!
Denn der Menschen Werke
Sinken all,
Wo ist Turm, wo Pforte,
Wo der Wall,
Wo sie selbst, die Starken,
Erzgeschirmt,
Die in Krieg und Jagden
Hingestürmt?
Tod! wann kommst du? meine Lust!
Ziehst den Dolch aus meiner Brust,
Streifst die Fessel von der Hand,
Ach, wann deckst du mich mit
Sand.
Komm, o Tod! wenn dir’s gefällt,
Hol Gefangne aus der Welt:
Komm, vollende meine Not,
Sei barmherzig, lieber Tod!
Trauriges Gestrüppe
Wuchert fort,
Während frommer Sage
Kraft verdorrt.
Und im kleinen Kahne
Wird uns bang –
Wellen drohn, wie Zeiten,
Untergang.
Hugo Wolf
Drei Gedichte
von Michelangelo (1897)
für Bass und Klavierbegleitung
Übersetzung von
Walter Robert-Tornow
Franz Schubert
Der Tod und das Mädchen op. 7,3
D 531 (1817)
für Singstimme und Klavier
Text von Matthias Claudius
»Wohl denk’ ich oft an mein
vergangnes Leben«
Wohl denk’ ich oft an mein
vergangnes Leben,
Wie es vor meiner Liebe fur dich
war;
Kein Mensch hat damals Acht auf
mich gegeben,
Ein jeder Tag verloren fur mich war;
Ich dachte wohl, ganz dem Gesang
zu leben,
Auch mich zu fluchten aus der
Menschen Schar.
Genannt in Lob und Tadel bin ich
heute,
Und, das ich da bin, wissen alle
Leute!
Das Mädchen:
Vorüber, ach vorüber!
Geh wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart
Gebild!
Bin Freund und komme nicht zu
strafen
Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen
schlafen!
4
»Alles endet, was entstehet«
Franz Schubert
Totengräbers Heimwehe
D 842 (1825)
für Singstimme und Klavier
Text von Jakob Nikolaus,
Reichsfreiherr von Craigher de
Jachelutta
Alles endet, was entstehet.
Alles, alles rings vergehet,
Denn die Zeit flieht, und die Sonne
Sieht, das alles rings vergehet,
Denken, Reden, Schmerz, und
Wonne;
Und die wir zu Enkeln hatten
Schwanden wie bei Tag die
Schatten,
Wie ein Dunst im Windeshauch.
Menschen waren wir ja auch,
Froh und traurig, so wie ihr,
Und nun sind wir leblos hier,
Sind nur Erde, wie ihr sehet.
Alles endet, was entstehet.
Alles, alles rings vergehet.
O Menschheit, o Leben,
Was soll’s? o was soll’s?
Grabe aus – scharre zu,
Tag und Nacht keine Ruh.
Das Treiben, das Drängen,
Wohin? o wohin?
»Ins Grab, tief hinab!«
O Schicksal, o traurige Pflicht,
Ich trag’s länger nicht,
Wann wirst du mir schlagen,
O Stunde der Ruh?
O Tod, komm und drücke
Die Augen mir zu.
Im Leben, da ist’s, ach, so schwül,
Im Grabe so friedlich, so kühl!
Doch ach! wer legt mich hinein?
Ich stehe allein, so ganz allein.
»Fühlt meine Seele das ersehnte
Licht«
Fühlt meine Seele das ersehnte
Licht
Von Gott, der sie erschuf? Ist es der
Strahl
Von andrer Schönheit aus dem
Jammertal,
Der in mein Herz Erinnrung
weckend bricht?
Ist es ein Klang, ein Traumgesicht,
Das Aug und Herz mir füllt mit
einem Mal
In unbegreiflich glüh’nder Qual,
Die mich zu Tränen bringt? Ich
weiß es nicht.
Was ich ersehne, fühle, was mich
lenkt,
Ist nicht in mir: sag mir, wie ich’s
erwerbe?
Mir zeigt es wohl nur eines Andren
Huld;
Darein bin ich, seit ich dich sah,
versenkt.
Mich treibt ein Ja und Nein, ein Sus
und Herbe –
Daran sind, Herrin, deine Augen
Schuld.
Von allen verlassen,
Dem Tod nur verwandt,
Verweil ich am Rande,
Das Kreuz in der Hand,
Und starre mit sehnendem Blick
Hinab ins tiefe Grab! –
O Heimat des Friedens,
Der Seligen Land,
An dich knüpft die Seele
Ein magisches Band!
Du winkst mir von ferne,
Du ewiges Licht!
Es schwinden die Sterne –
Das Auge schon bricht,
Ich sinke, ihr Lieben,
Ich komme, ich komm!
5
Franz Schubert
Der Wanderer (»Ich komme vom
Gebirge her«) op. 4,1 D 489 (1816)
für Singstimme und Klavier
Text von Georg Philipp Schmidt
(»von Lübeck«)
Hugo Wolf
Harfenspieler I (»Wer sich der
Einsamkeit ergibt«)
aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89)
für Singstimme und Klavier
Wer sich der Einsamkeit ergibt,
Ach! der ist bald allein;
Ein jeder lebt, ein jeder liebt
Und läßt ihn seiner Pein.
Ja! Laßt mich meiner Qual!
Und kann ich nur einmal
Recht einsam sein,
Dann bin ich nicht allein.
Ich komme vom Gebirge her,
Es dampft das Tal, es braust das
Meer,
Ich wandle still, bin wenig froh,
Und immer fragt der Seufzer, wo?
Die Sonne dünkt mich hier so kalt,
Die Blüte welk, das Leben alt,
Und was sie reden, leerer Schall,
Ich bin ein Fremdling überall.
Es schleicht ein Liebender
lauschend sacht,
Ob seine Freundin allein?
So überschleicht bei Tag und
Nacht
Mich Einsamen die Pein,
Mich Einsamen die Qual.
Ach, werd ich erst einmal
Einsam in Grabe sein,
Da läßt sie mich allein!
Wo bist du, mein geliebtes Land,
Gesucht, geahnt, und nie gekannt?
Das Land, das Land so
hoffnungsgrün,
Das Land, wo meine Rosen blühn;
Wo meine Freunde wandelnd gehn,
Wo meine Toten auferstehn,
Das Land, das meine Sprache
spricht,
O Land, wo bist du? …
Hugo Wolf
Harfenspieler II (»An die Türen
will ich schleichen«)
aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89)
für Singstimme und Klavier
Ich wandle still, bin wenig froh,
Und immer fragt der Seufzer, wo?
Im Geisterhauch tönt’s mir zurück,
»Dort, wo du nicht bist, dort ist das
Glück.«
An die Türen will ich schleichen,
Still und sittsam will ich stehn,
Fromme Hand wird Nahrung
reichen,
Und ich werde weitergehn.
Jeder wird sich glücklich scheinen,
Wenn mein Bild vor ihm erscheint,
Eine Träne wird er weinen,
Und ich weiß nicht, was er weint.
6
Hugo Wolf
Harfenspieler III (»Wer nie sein
Brot mit Tränen aß«)
aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89)
für Singstimme und Klavier
Franz Schubert
Prometheus D 674 (1819)
für Bass und Klavier
Text von Johann Wolfgang
von Goethe
Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
Wer nie die kummervollen Nächte
Auf seinem Bette weinend saß,
Der kennt euch nicht, ihr
himmlischen Mächte.
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst,
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
Mit Eichen dich und Bergeshöhn.
Mußt mir meine Erde doch lassen
stehn
Und meine Hütte, die du nicht
gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.
Ihr führt ins Leben uns hinein,
Ihr laßt den Armen schuldig
werden,
Dann überlaßt ihr ihn der Pein:
Denn alle Schuld rächt sich auf
Erden.
Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn’ als euch, Götter!
Ihr nährt kümmerlich
Von Opfersteuern,
Vom Gebetshauch
Eure Majestät,
Ihr darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.
Franz Schubert
Gruppe aus dem Tartarus op. 24,1
D 583 (1817)
für Singstimme und Klavier
Text von Friedrich Schiller
Horch – wie Murmeln des empörten
Meeres,
Wie durch hohler Felsen Becken
weint ein Bach,
Stöhnt dort dumpfig tief ein
schweres, leeres,
Qualerpreßtes Ach!
Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus noch ein,
Kehrt’ ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.
Schmerz verzerret
Ihr Gesicht. Verzweiflung sperret
Ihren Rachen fluchend auf.
Hohl sind ihre Augen – ihre Blicke
Spähen bang nach des Kozytus
Brücke,
Folgen tränend seinem Trauerlauf.
Wer half mir wider
Der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz,
Und glühtest jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden da droben?
Fragen sich einander ängstlich
leise,
Ob noch nicht Vollendung sei?
Ewigkeit schwingt über ihnen
Kreise,
Bricht die Sense des Saturns
entzwei.
Ich dich ehren, wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne
geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herrn und deine?
7
Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehen,
Weil nicht alle
Blütenträume reiften?
Was unterscheidet
Götter von Menschen?
Daß viele Wellen
Vor jenen wandeln,
Ein ewiger Strom:
Uns hebt die Welle,
Verschlingt die Welle,
Und wir versinken.
Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich.
Ein kleiner Ring
Begrenzt unser Leben,
Und viele Geschlechter
Reihen sich dauernd
An ihres Daseins
Unendliche Kette.
Franz Schubert
Grenzen der Menschheit
D 716 (1821)
für Bass und Klavier
Text von Johann Wolfgang
von Goethe
Modest Mussorgsky
Pesni i pljaski smerti (Lieder und
Tänze des Todes) (1875 – 77)
für Singstimme und Klavier
Text von Arseny Golenišev-Kutuzov
Deutsch von Peter Stamm
Wenn der uralte,
Heilige Vater
Mit gelassener Hand
Aus rollenden Wolken
Segnende Blitze
Über die Erde sät,
Küß ich den letzten
Saum seines Kleides
Kindliche Schauer
Tief in der Brust.
Kolybel’naja (Wiegenlied)
Stöhnen und Weinen.
Das Licht flackert müde, rußig und
matt ist sein Schein.
Sanft wiegt die Mutter das Kind
ohne Rast und Ruh durch die
endlose Nacht.
Früh in der Dämmerung steht vor
der Tür des Todes,
der Barmherzige, und pocht!
Aufgeregt fährt da die Mutter
zusammen …
»Mußt nicht erschrecken vor mir!
Schon schaut der Morgen so bleich
in das Fenster.
Weinen und Sehnen, die Pein … Du
bist so müde.
Nun schlumm’re ein wenig, ich
werde ­wachen für dich.
Siehst du, du brachtest dein Kind
nicht zur Ruhe, Süßer als du
singe ich.«
Leise! Mein Kind ist so ruhelos,
quält sich, ach, es zerreißt mir
das Herz!
»Nun denn, bei mir wird es ruhiger
werden. Schlafe mein Kind,
schlaf ein!«
Bleich sind die Wangen, der Atem
wird schwächer …
o schweig, ich flehe dich an!
Denn mit Göttern
Soll sich nicht messen
Irgendein Mensch.
Hebt er sich aufwärts
Und berührt
Mit dem Scheitel die Sterne,
Nirgends haften dann
Die unsichern Sohlen,
Und mit ihm spielen
Wolken und Winde.
Steht er mit festen,
Markigen Knochen
Auf der wohlgegründeten,
Dauernden Erde,
Reicht er nicht auf,
Nur mit der Eiche
Oder der Rebe
Sich zu vergleichen.
8
»Das verheißt Gutes, sein Leiden
wird enden. Schlafe mein Kind,
schlaf ein!«
Geh doch, du Schrecklicher!
Nimmst mir mein Liebstes,
richtest zu Grunde mein Glück.
»Nein, ich verschaffe ihm friedliche
Träume,
Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein!«
Warte, er quält sich so sehr,
laß dein Singen, ende dein
schreckliches Lied!
»Siehst du, er schläft nun vom
leisen Gesange.
Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein!«
Laß dich in fester Umarmung
ersticken;
das Flüstern der Liebe höre …
O schweig … Du bist mein!
Trepak
Wald, öde Wildnis, und nirgends
ein Mensch
Heulen uns, Stöhnen des Sturmes:
Ist es nicht beinah, als schaufelt
das Grab der Böse im
nächtlichen Dunkel?
Schau, ja so ist’s!
Durch die Nacht wankt ein Mann,
schon hat der Tod ihn umfangen;
tanzt mit dem Trunk’nen zu zweit
den Trepak,
singt ihm ins Ohr dabei leise:
Ach, der erbärmliche alte Bauer,
hat sich betrunken und wankt
nach Hause;
doch der wilde Schneesturm hat
sich jäh erhoben,
jagt vom Feld dich in den dunklen
Wald hinüber.
Schwermut und Gram quälen deine
Seele,
leg’ dich zum Schlafen ein wenig
nieder!
Ich will dich, mein Täubchen, warm
mit Schnee umgeben, will dir
gleich ein wunderbares Spiel
bereiten.
Sturm, schüttle auf ihm das
Flockenbette!
Hei, sing ein Lied ihm, du wildes
Wetter!
Sing die ganze Nacht ihm, singe
ohne Ende,
wiege ein den Trunk’nen, daß er
fest entschlafe.
Wälder und Wolken, ihr
Wirbelwinde,
nächtliches Dunkel und
Schneegetümmel,
webt auch weichen Flocken einen
dicken Schleier,
der den Alten schütze, wie ein
kleines Kindelein.
Schlaf nun mein Freund, schlafe
ein, sei glücklich.
Sieh, wie der Sommer erblüht!
Es lacht die Sonne über Feldern,
und es rauscht die Senne;
Weither tönt ein Liedchen, und es
flattern Tauben …
Serenade
Wonnig und zauberhaft, nächtliche
Bläue,
Frühlingsnacht, zitternd und hold …
Wach liegt die Kranke, wie matt
sind die Glieder,
lauschend der flüsternden Nacht.
Nicht schließt der Schlaf ihr die
glänzenden Augen,
lockend das Leben sie ruft,
und unterm Fenster im nächtlichen
Schweigen
der Tod ihr sein Ständchen nun
bringt
»Dunkel und enge umschließt dich
dein Kerker,
jung noch, schon welkst du dahin;
sieh deinen Ritter hier, der dich
befreien wird
mit wunderbarer Gewalt.«
Komm, sieh im Spiegel dich
an: sieh die Schönheit deiner
bleichen Stirn,
rot sind die Wangen, dein Leib wird
vom lockigen Haar wie Wolken
umhüllt;
Sieh deiner Augen leuchtende
Bläue,
heller als himmlischer Glanz.
Heiß wie des Mittags Glut weht mir
dein Atem …
Mädchen, du hast mich verführt.
Hat nicht mein Singen dein Ohr
gefesselt?
Riefst du nicht flüsternd mich her?
Nun kommt dein Ritter, den Lohn
zu verlangen;
nur eine Stunde der Lust.
Zart ist dein Leib, wie berauscht
mich sein Reben.
9
Polkovodec (Der Feldherr)
Tanze zur Mitternacht, stampfe die
Erde,
stampfe sie fest, daß den Schatten
des Grabes
in hundert Jahren kein Knochen
verlässt.
Auf daß ihr nie mehr ersteht aus
dem Grab!
Kanonen donnern, Helme glänzen,
Gebrüll von ehernem Geschütz.
Das Fußvolk rennt, die Pferde jagen,
in roten Strömen fließt das Blut.
Es glüht der Mittag, Menschen
kämpfen!
Die Sonne sinkt, noch tobt der
Kampf.
Es naht der Abend, kein Ermatten
im Kampf;
das Morden endet nicht.
Es senkt die Nacht sich übers
Schlachtfeld.
Die tap’fren Krieger ziehen ab …
Still ist es, nur durch düst’ren Nebel
tönt Seufzen, Stöhnen himmelan.
Und da, im bleichen
Mondesscheine, auf seinem
hohen, fahlen Roß
aus weißen, funkelnden Gebeinen
erscheint der Tod.
Lauscht in der weiten Stille dem
Jammern und dem Beten,
zufrieden blickt er auf sein Werk,
reitet als Feldherr voller Stolz
um das graue Schlachtfeld dann
herum.
Und auf dem Hügel schaut er um
sich,
er hält das Pferd an und lächelt …
Ruft dann mit schicksalhaftem
Klang,
daß übers Schlachtfeld weit es
schallt:
Kampf und Mord endet, nur ich bin
der Sieger!
Ihr liegt vor mir nun. Soldaten, im
Staub!
Krieg war das Leben euch, ich bin
der Frieden!
Auf jetzt, ihr Toten, zur Heerschar
vereint!
Zieht zur Parade nun festlich vorüber;
zählen will ich mein gewaltiges
Heer.
Legt in die Erde die Knochen dann
wieder,
süß auszuruh’n vom Getriebe der
Welt!
Jahre um Jahre vergeh’n
unaufhaltsam,
langsam verlischt die Erinn’rung an
euch.
Einzig der Tod wird euch niemals
vergessen,
auf eurem Grab will ich feiern ein
Fest!
10
ZU DEN WERKEN
Lieder von Schubert, Wolf und
Mussorgsky
Heutige Liederabende bauen üblicherweise auf die Interpretationskunst einer Singstimme und eines Pianisten oder einer Pianistin. Das hat seinen Ursprung in der bürgerlichen Konzert-Kultur, die sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts rasant entwickelte.
Wenn anfänglich noch unterschiedlichste Gattungen in den Konzerten aufeinandertrafen, Orte und Rahmenbedingungen wenig
festgelegt waren und auch noch die vielfältigsten Begleitformen
existierten (von der Harfe übers Klaviertrio bis hin zu orchestralen
Arrangements), fand über die Jahrzehnte eine Spezialisierung
statt, an deren Ende zwischen Sinfoniekonzerten, Kammermusik und Liedrezitals klar getrennt wurde. Die lyrische Gattung des
Liedes braucht eine intime Atmosphäre, in der sich Gefühle und
Stimmungen rein und intensiv ausdrücken können. Und das Klavier eroberte sich mehr und mehr den Rang als der perfekte Partner der Singstimme.
Von einem Kunstlied im engeren Sinne spricht man heute erst
seit Etablierung des deutschsprachigen »Liedes«, mit dem man
heute vor allem Werke Franz Schuberts, Robert Schumanns,
Johannes Brahms’ und Hugo Wolfs verbindet, in denen das
Lied an Komplexität gewann. Schuberts Rang als »Liederfürst«
ist unumstritten. Er hat das Lied als ernstzunehmende Gattung
erst etabliert. Zu seiner Zeit galt das Lied zwar durchaus schon
als hochrangiges Kunstprodukt. Aber große Komponisten gaben
sich mit solchen Petitessen noch nicht uneingeschränkt ab.
Meist standen Gefälligkeit und Amüsement im Mittelpunkt, wenn
sie doch mal welche komponierten. Aber Opus-Zahlen? Gestanden die meisten ihren »Werkchen« nicht zu.
Es gab schon damals unterschiedlichste Liedformen. Aber zur
Zeit Schuberts war vor allem die einfache Strophenform beliebt.
Die Melodie sollte nicht kompliziert und von geringem Tonumfang sein, damit jeder es singen könne, und die Klavierbegleitung leicht. Dafür waren einfach gebaute Gedichte mit gleichen
Vers- und Strophenlängen nötig, so dass alle Strophen auf eine
Melodie gesungen werden konnten. Man verstand das Lied als
11
eine »lyrische Dichtungsart«, deren Charakter auf der Darstellung
eines Gefühls beruhe, welches die Seele sanft bewege. Eine solche Ästhetik bedeutete für Komponisten freilich den Verzicht auf
Kunstmittel: Keine Tonmalereien, keine dramatischen Wirkungen
wie plötzliche Tempo-, Dynamik- oder Harmoniewechsel.
»Ich bin ein Fremdling überall« –
Lieder von Franz Schubert
Schon in seinem Lied Der Wanderer räumte Schubert die Ästhetik der schönen Einfachheit beiseite. Es ist ein durchkomponiertes, sehr komplexes Kunstwerk. Komponiert 1816 auf ein Gedicht
von Georg Philipp Schmidt, zeigt sich darin der erst 19-Jährige
als raffinierter Textausdeuter. Hier wiederholt sich nichts, hier
wird entlang des Textes komponiert, jede Nuance kommentiert,
interpretiert, illustriert. Schubert beschreibt einen Prozess. Ständig wechseln die Bewegungsmuster. Die Vertonung ist modulationsreich: Molltonarten für düstere, tödliche Gedanken, Dur
als Aufhellung. Zwei Tonarten stehen für zwei Welten: cis-Moll
für Fremdheit, Einsamkeit, E-Dur für Entrückung, Utopie, Liebe.
Schon der Beginn ist harmonisch unbestimmt, schwankend,
entsprechend dem Irren und Suchen des Wanderers. Zunächst
wird seine Situation beschrieben: gleichmäßig pochende Achteltriolen über gebrochenen Akkorden im Klavier, die Stimme
kantabel, fast arios. Fermate-Zeichen betonen die quälende,
typisch romantische Leitfrage: »Wohin?« Dann das Kernstück des
Liedes: »Die Sonne dünkt mich hier so kalt, die Blüte welk, das
Leben alt, und was sie reden, leerer Schall, ich bin ein Fremdling überall«. Eine Art Lied im Lied, ein in sich geschlossener
Achttakter. Der Wanderer: ein Einsamer in der Fremde, umgeben von Kälte, Leere, Unverständnis. Traum und Utopie kontra
bittere Realität. Die Melodik der Singstimme wirkt statisch, das
Klavier bewegt sich im Schreitrhythmus des Wanderns. (Diesen
Liedteil wird Schubert später zum Variationenthema des Adagios seiner »Wanderer-Fantasie« machen.) Es folgen mehrere
Abschnitte in unterschiedlichen Tempi und Bewegungsmustern, mal freudig erregt, mal desillusioniert, dann entrückt und
12
doch verheißungsvoll. Die Stimmungen sind vielfältig, kurze
Abschnitte wie flüchtige Traumbilder: »Wo bist du, mein geliebtes Land?«
In Schuberts riesigem Liederkosmos emanzipierte sich das Klavier gegenüber der Singstimme um ein Beträchtliches, bestimmte
den Ausdrucksgehalt des Werkes jetzt entscheidend mit, gewann
an Gewicht, Ausdruckskraft und kunstvoller Gestaltung. Schuberts Lied Der Tod und das Mädchen von 1817 auf das gleichnamige
Gedicht von Matthias Claudius besticht zwar zunächst durch die
Einfachheit der Mittel. Im Innern aber wirkt subtile Gestaltung:
So liegt einem Großteil der akkordischen Klavierbegleitung der
Lang-kurz-kurz-Rhythmus einer Pavane zugrunde, eines langsamen Schreittanzes der Renaissance, der Melancholie und Weltschmerz ausdrückt und auch als Trauer- und Beerdigungsmusik Verwendung fand. Matthias Claudius liebäugelte in seinem
1775 erschienenen Gedicht mit der geheimnisvollen Ambivalenz
von Geborgenheit und Bedrohung, die dem Tod seines Erachtens innewohnt. Seine schaurig-schöne Botschaft: Gevatter Tod
kommt nicht als Feind daher, sondern als einfühlsamer Erlöser.
Tod! Das ist Schuberts Thema. Nicht erst ab 1823, als der 26-Jährige erfährt, dass er an einer unheilbaren Geschlechtskrankheit,
der Syphilis, leidet. Nein, schon seit seiner Jugend und vor allem
unter dem Eindruck des frühen Todes seiner Mutter im Jahre
1812 beschäftigte sich Schubert immer wieder auch kompositorisch mit dem Thema Tod. Wohl auch, weil er mit einem statistisch verbürgten Zeitlimit leben musste: Die Lebenserwartung
eines Mannes aus der Wiener Vorstadt betrug zu dieser Zeit (die
Säuglingssterblichkeit abgerechnet) weniger als 30 Jahre. Die
omnipräsente Todesthematik brachte Schubert in die Nähe der
Romantiker, deren Sehnsucht nach dem Ganzen sich im Tod
erfüllte, weil er alle Grenzen auflöst.
Diesen utopischen Aspekt komponierte Schubert in seinem spätem Lied Totengräbers Heimwehe von 1825 auf einen Text von Jakob
Nikolaus Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta exzessiv aus.
Die zunächst durch die hart akzentuierte, vorwärtsdrängende Klavierstimme aufgewühlte, choralhafte Totengräberweise mündet
in einen schockierend kontrastierenden, weil auf die simpelsten
13
musikalischen Mittel reduzierten Abschnitt, in dem das Klavier die
Singstimme zunächst unisono begleitet. Die abschließende Strophe »O Heimat des Friedens« erklingt in ungeheurer Entrückung
– in harmonischer Ferne und langsamem Tempo, pianissimo: die
Befreiung des einsamen Totengräbers im Tod.
Einfache Strophenlieder komponierte Schubert auch, wie etwa
1816 oder 1817 An den Tod auf ein Gedicht von Christian Friedrich
Daniel Schubart. Die zwei Strophen, in denen Schubert jeweils
zwei der vier ausgewählten Strophen bündelt, sind musikalisch
identisch komponiert, doch strophenintern wechselt die Stimmung, die fließende triolische Akkordbewegung wechselt in ein
kleinteiliges Begleitmuster.
Die Formen, derer sich Schubert bediente, sind vielfältig. In
Gruppe aus dem Tartarus von 1817 auf einen Text von Friedrich
Schiller sind alle drei Strophen individuell vertont. Prometheus
von 1819 auf Goethes berühmtes Gedicht dagegen gestaltete er
als szenischen Monolog inklusive ausgedehnter Rezitative. Und
als variiertes Strophenlied komponierte er 1821 das thematisch
verwandte fünfstrophige Goethe-Gedicht Grenzen der Menschheit, das vom Verhältnis der Menschheit zum Göttlichen handelt.
Auf der Donau von 1817 auf ein dreistrophiges Gedicht von Johann
Mayrhofer ist dagegen in ABA’-Form gebaut. In den Außenteilen imitiert das Klavier aufbrausende Wellen, die im Mittelteil
durch akkordische Begleitung kontrastiert werden, um den Stimmungswechseln zwischen finster-bedrohlicher Naturbeschreibung und existentieller Fragestellung gerecht zu werden. Tonmalerisch wird der Tiefton des Liedes erst mit dem letzten Sington
auf »Untergang« erreicht.
»Wagner des Liedes« –
Lieder von Hugo Wolf
Hugo Wolf starb, gerade mal 43 Jahre alt, am 22. Februar 1903
geistig umnachtet in einer Wiener Nervenklinik – die »progressive
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Paralyse«, Folge einer syphilitischen Infektion, hatte seinen Verstand vernichtet. Sein Œuvre umfasst alle möglichen Gattungen
– ob Streichquartett oder Oper. Aber bekannt ist er heute als der
bedeutendste Liedkomponist neben Schubert und Schumann,
weil er in seinen Liedern in ungewohnte, extreme und neue Ausdruckswelten vorstieß.
Dass er sich ausschließlich als Liedkomponist einen Namen
machen konnte, darunter litt Hugo Wolf: »Die schmeichelhafteste
Anerkennung als ›Liederkomponist‹ betrübt mich in die innerste
Seele«, gestand er 1891 in einem Brief. »Was anders will es denn
bedeuten, als eben einen Vorwurf, daß ich immer nur Lieder
komponiere, daß ich doch nur ein kleines Genre beherrsche.«
Die Liedkunst gehört eben zu jenen Gattungen, auf die so manch
einer noch immer herabblickte, so etwa der berühmte, gefürchtete Musikkritiker Eduard Hanslick. Er schrieb vom Kunstlied als
einer Gattung, »die ja die allergeringste technische Meisterschaft
erfordert und der musikalischen Phantasie eine feste Stütze bietet in dem Gedichte selbst«.
Gattungsgeschichtlich knüpfte Wolf an Schumann an, stellte die
Dichtung in den Mittelpunkt, brachte sie durch differenzierte,
poetisch fein nuancierte musikalische Ausdeutung auf eine neue
Ebene. Wie auch später im Falle Claude Debussy kündet sein
Schaffen von einer »in positivem Sinne traumatischen WagnerErfahrung«, wie der Musikwissenschaftler Hermann Danuser
schreibt. Komponisten mit musiktheatralischen Ambitionen, auf
denen das Erbe Wagners ähnlich schwer lastete wie das Schaffen Beethovens auf den Sinfonie-Schöpfern, bot das Lied eine
Chance, »auf einem Gebiet, das Wagner kaum gepflegt hatte,
mit von Wagner hergeleiteten Verfahren eigenständig zu schaffen, ohne zu Abtrünnigen zu werden« – was Wolf den Beinamen
»Wagner des Liedes« einbrachte.
Wolf schrieb weniger einzelne Lieder oder Zyklen als vielmehr
Sammlungen. Der weitaus größte Teil davon entstand innerhalb
sehr kurzer Zeit in den Jahren 1888 und 1889: darunter das bedeutende Spanische Liederbuch und allein 53 Mörike-, 20 Eichendorff- und 51 Goethe-Vertonungen. Zu letzteren gehören auch
die Lieder Harfenspieler I bis III, die Wolf innerhalb von vier Tagen
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im Oktober 1888 verfasste. Es sind Vertonungen der Gesänge des
Harfners aus Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Selbstverständlich ging es Wolf nicht bloß um die Textvertonung, sondern auch um den Charakter des Harfners: einem vom Schicksal
gebeutelten, armen Mann, dessen melancholische Anfälle sich
bis in eine Eskalation des Wahnsinns steigern. Sehr genau hat
Wolf in das Seelenleben dieses Menschen hineingehorcht, hat
dessen drei abgründige Lieder, die in Einsamkeit, Schuld, Todessehnsucht, Melancholie beinahe ertrinken, mit den sublimen,
feinnervigen harmonischen Mitteln Wagners psychologisch
ausgeleuchtet – deutlich hörbar in der chromatischen und tonal
unruhigen, ja morbiden Tristan-Harmonik. Man kann annehmen,
dass Wolf sich mit dem Harfner identifiziert hat, über dessen
Gesang Wilhelm Meister sagte: »Das Lied, das er sehr wohl verstehen konnte, enthielt den Trost eines Unglücklichen, der sich
dem Wahnsinne ganz nahe fühlt.«
Die Drei Gedichte von Michelangelo schrieb Wolf im März 1897.
Es ist seine letzte vollendete Komposition, bevor er in geistige
Umnachtung verfiel. Die Texte entnahm er einem Band deutscher
Übersetzungen von Walter Heinrich Robert-Tornow, Gedichte,
aus denen der leidende, gequälte Künstler spricht: Michelangelo
Buonarroti, einer der bedeutendsten Maler, Bildhauer und Architekten der Hochrenaissance und auch Dichter.
Einem Freund schrieb Wolf über seine finsteren, schwermütigen
Vertonungen: »Wenn Du vor Ergriffenheit dabei nicht Deinen Verstand verlierst, so hast Du nie einen besessen. Es ist wahrlich, um
dabei verrückt zu werden, dabei von einer verblüffenden, wahrhaft antiken Einfachheit. Na, Du wirst Augen machen! Ich fürchte
mich förmlich vor dieser Komposition, weil mir dabei um meinen
Verstand bange wird. So gemeinschädliche und lebensgefährliche Dinger produziere ich jetzt.«
Das erste der drei Lieder, »Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes
Leben«, das zunächst grüblerisch und schwermütig aufs eigene
Künstlerleben zurückblickt, mündet schließlich im trotzig-mutigen Bekenntnis: »Genannt in Lob und Tadel bin ich heute, / Und,
daß ich da bin, wissen alle Leute!« Dieser Stolz ist aber bereits im
zweiten Gesang, verlöscht. Fatalistisch heißt es darin: »Und nun
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sind wir leblos hier, / Sind nur Erde, wie ihr sehet. / Alles endet,
was entstehet.« Eine beklemmende, mal zerrissene, mal fahle
und leere Klangwelt lässt Wolf hier aufscheinen. Eindringlich und
schwermütig, mal flammend, mal zart, mal sehnsuchtsvoll strömend, mal stagnierend artikuliert sich dagegen das finale »Fühlt
meine Seele«.
»Die grausigsten Todesvisionen« –
Lieder von Modest Mussorgsky
Modest Mussorgsky gilt zweifellos als Erneuerer der russischromantischen Musik. Als Kind bekam er Klavierunterricht von
seiner Mutter, ansonsten blieb er musikalisch Autodidakt –
vielleicht Quelle für so manch unkonventionellen Weg, den er
beschritt. Die Gegner kreideten ihm das gerne als Dilettantismus
an. Zu Lebzeiten blieb ihm die angemessene Anerkennung als
Komponist verwehrt. Er starb 1881 alkoholkrank und verarmt im
Alter von nur 42 Jahren.
Mussorgskys Œuvre blieb vergleichsweise klein, umfasst aber
einige der wichtigsten Kompositionen der russischen Romantik: darunter seine Oper Boris Godunow (1868/69), die sinfonische
Dichtung Eine Nacht auf dem kahlen Berge (1867) und der Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung (1864). Mussorgsky gehörte zu den
sogenannten »Novatoren«, die sich für die Förderung einer russisch-nationalen Musik einsetzten. Dieses sogenannte »Mächtige Häuflein« hatte sich 1862 in Sankt Petersburg gegründet
und setzte sich aus den Komponisten Mili Balakirew, César Cui,
Modest Mussorgsky, Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander
Borodin zusammen.
Drei Liederzyklen schrieb Mussorgsky, die ihn zum vielleicht
größten Liederkomponisten Russlands machten. Mussorgsky
habe »die kindlichsten Kinderlieder geschrieben und die grausigsten Todesvisionen erstehen lassen«, schrieb der Musikwissenschaftler Jacques Handschin einmal. Mit ersterem bezog er
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sich auf den Liederzyklus Kinderstube, mit letzterem auf die recht
berühmten Lieder und Tänze des Todes.
Mussorgsky schrieb die düsteren Lieder und Tänze des Todes zwischen 1874 und 1877 auf Texte von Arseny Golenišev-Kutuzov, mit
dem er damals die Wohnung teilte. Mussorgsky über seinen Liederzyklus: »Irgendeine fesselnde, irgendeine gnadenlos tödliche
Liebe ist zu hören! Genauer gesagt: der Tod – kalt und leidenschaftlich verliebt in den Tod – genießt den Tod.«
In vier dramatischen Szenen siegt der Tod immer wieder über
das Leben: Menschen, namenlose Individuen, sind ihm inmitten
einer rauen, unwirtlichen Realität hilflos ausgeliefert. Er tritt den
kranken, betrunkenen, sterbenden oder übernächtigten Opfern
in personifizierter Gestalt entgegen. Im Wiegenlied spricht er
zur Mutter eines kranken Kindes. In der Serenade nähert er sich
einem Mädchen in Gestalt des Geliebten: »Nun kommt dein Ritter, den Lohn zu verlangen; nur eine Stunde der Lust. Zart ist dein
Leib, wie berauscht mich sein Reben. Laß dich in fester Umarmung ersticken; das Flüstern der Liebe höre … O schweig … Du
bist mein!«. In Trepak tanzt der Tod mit einem betrunkenen Bauern, der sich im verschneiten Wald verlaufen hat: »Leg’ dich zum
Schlafen ein wenig nieder! Ich will dich, mein Täubchen, warm
mit Schnee umgeben.« Im letzten Lied schließlich spricht der
Tod in Gestalt eines siegreichen Feldmarschalls zu seinen Truppen: »Legt in die Erde die Knochen dann wieder, süß auszuruh’n
vom Getriebe der Welt! … Einzig der Tod wird euch niemals vergessen, auf eurem Grab will ich feiern ein Fest! Tanze zur Mitternacht, stampfe die Erde, stampfe sie fest, daß den Schatten des
Grabes in hundert Jahren kein Knochen verlässt. Auf daß ihr nie
mehr ersteht aus dem Grab!«
Mussorgsky gestaltete jedes der Lieder als eine kleine, atmosphärisch aufgeladene, dramatische Szene. Für die erzählenden
Passagen wählte er oft eindringlichen Sprechgesang, für Dramatik sorgt tonmalerischer Furor, ob es sich dabei um den Wintersturm handelt, in den der Bauer gerät, oder Märsche im Lied vom
Feldherrn.
Verena Großkreutz
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BIOGRAPHIEN
Franz-Josef Selig
Franz-Josef Selig hat sich international als einer der renommiertesten
Interpreten großer Basspartien etabliert. Regelmäßig ist er in den Rollen
des Gurnemanz, König Marke, Sarastro, Rocco, Osmin, Daland, Fiesco und
Fasolt an allen großen Opernhäusern
der Welt (u. a. Wiener Staatsoper, Bayerische Staatsoper, Mailänder Scala,
die Pariser Opernhäuser und Metropolitan Opera New York) und Festivals (u. a.
Bayreuther Festspiele, Salzburger Festspiele) zu Gast. Der Bassist schloss zunächst an der Staatlichen Hochschule für Musik
und Tanz in Köln das Studium der Kirchenmusik ab, bevor er
in die Hochschulklasse Gesang von Claudio Nicolai wechselte.
Anfangs gehörte er sechs Jahre als Ensemblemitglied dem Essener Aalto-Theater an. Seither ist Franz-Josef Selig als freischaffender Sänger tätig.
Engagements in Oper und Konzert führten Franz-Josef Selig
immer wieder mit namhaften Orchestern und Dirigenten zusammen, darunter Sir Colin Davis, James Levine, Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Semyon Bychkov, Riccardo Muti, Yannick Nezét-Séguin, Antonio Pappano, Philippe
Jordan und viele andere.
Die Spielzeit 2014/2015 begann für Franz-Josef Selig mit Mozarts
Zauberflöte (Sarastro) an der Wiener Staatsoper, es folgen Engagements an der Opéra National de Paris als Arkel (Pelléas et Mélisande), an der Oper Frankfurt als Gurnemanz (Parsifal) und am
Teatro Real Madrid als Rocco (Fidelio). Ebenfalls als Arkel war
er in zwei konzertanten Aufführungen mit dem NHK Symphony
Orchestra unter der Leitung von Charles Dutoit in Tokyo zu hören.
Im Neujahrskonzert des hr-Sinfonieorchesters in Wiesbaden
übernahm er den Solopart in Beethovens neunter Sinfonie.
Trotz seiner zahlreichen Konzert- und Opernengagements findet
der Sänger Zeit für Liederabende. Ein Programm mit Liedern von
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Schubert, Wolf und Mussorgsky zum Thema Tod und Vergänglichkeit sang er mit großem Erfolg zuletzt in Paris, Frankfurt und
Stuttgart. In der aktuellen Saison sind Liederabende ausser in
Köln in Paris und Straßburg geplant.
Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen dokumentieren die
künstlerische Bandbreite dieses außergewöhnlichen Sängers
– von Bachs Matthäus-Passion über Mozarts Zauberflöte (Royal
Opera London/Sir Colin Davis), Don Giovanni (Wiener Staatsoper/
Riccardo Muti), Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele/Nikolaus Harnoncourt), Die Entführung aus dem Serail (Gran Teatre del
Liceu/Ivor Bolton/Christoph Loy) bis L’incoronazione di Poppea
(Gran Teatre del Liceu/David Alden/Harry Bicket). Die Partie des
Gurnemanz in Wagners Parsifal nahm er sowohl unter Christian
Thielemann (Wiener Staatsoper) als auch mit Marek Janowski
und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin auf. Die DVD der
Produktion Der Ring des Nibelungen (Produktion der Metropolitan Opera New York, 2010) mit Franz-Josef Selig als Fasolt erhielt
2013 den Grammy Award als beste Opernaufnahme. Im Juni 2014
erschien seine erste Lied-CD mit Gerold Huber am Klavier. Unter
dem Titel Prometheus vereinigt sie Lieder von Schubert, Wolf
und Strauss. Aus dem Jahr 2013 ist inzwischen auch eine DVD
mit dem Fliegenden Holländer von den Bayreuther Festspielen
erschienen (Thielemann/Gloger).
In der Kölner Philharmonie war Franz-Josef Selig zuletzt im März
2011 zu hören.
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Gerold Huber
Der gebürtige Straubinger studierte als
Stipendiat an der Hochschule für Musik
in München Klavier bei Friedemann
Berger und besuchte die Liedklasse von
Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1998
erhielt er gemeinsam mit dem Bariton
Christian Gerhaher, mit dem er bereits
seit Schülertagen ein festes Lied-Duo
bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York. 2001 ging er als
Preisträger aus dem Internationalen
Klavierwettbewerb Johann Sebastian Bach Saarbrücken hervor.
Als Liedbegleiter ist Gerold Huber regelmäßig zu Gast bei Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem SchleswigHolstein Musik Festival, in Vilabertran (Spanien), bei den Schwetzinger Festspielen und dem Rheingau Musik Festival oder den
wichtigsten Konzertsälen wie der Kölner Philharmonie, der Alten
Oper Frankfurt, dem Wiener Konzerthaus, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall, der New Yorker Frick Collection, dem Salzburger Festspielhaus oder den Konzerthäusern in Essen, Dortmund oder
Baden-Baden.
Gerold Huber ist ein gefragter Begleiter der jüngeren Generation und arbeitet mit einer Vielzahl international renommierter
Sänger zusammen, darunter Mojca Erdmann, Christiane Karg,
Christina Landshamer, Ruth Ziesak, Maximilian Schmitt, Martin
Mitterrutzner, Rolando Villazón und Franz-Josef Selig. Zudem
ist er der Pianist der 2002 gegründeten »Liedertafel« bestehend
aus Markus Schäfer, Christian Elsner, Michael Volle und FranzJosef Selig. Als Kammermusikpartner konzertierte Gerold Huber
u. a. mit dem Artemis-Quartett, zudem arbeitet er regelmäßig
mit dem Henschel-Quartett, mit Reinhold Friedrich und Matthias Hornung. Solistisch widmet er sich vornehmlich den Werken Johann Sebastian Bachs, Ludwig van Beethovens, Johannes
Brahms’ und Franz Schuberts. Konzerte führten ihn u. a. in die
Münchner Residenz, in das Théâtre municipal de Romains nach
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Frankreich, zum Kultursommer Kassel oder zum New Zealand
Festival in Wellington.
Neben zwei Solo-CDs mit Werken von Beethoven und Schumann
liegen zahlreiche herausragende CD-Einspielungen gemeinsam
mit Christian Gerhaher vor. Ihre Aufnahmen der Winterreise und
der Schönen Müllerin wurden jeweils mit dem ECHO Klassik für
die beste Liedeinspielung ausgezeichnet. Das Schubert-Album
Abendbilder erhielt den Gramophone Award 2006. In den folgenden Jahren erschienen zahlreiche weitere Lied-CDs: mit Christian Gerhaher (Melancholie mit Werken von Schumann, ausgezeichnet mit dem BBC Music Award 2009, und Mahler-Lieder
– auch diese CD wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem
Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2010), Wolfs Italienisches Liederbuch (gemeinsam mit Mojca Erdmann) sowie 2012
das Album Ferne Geliebte, das mit Beethoven, Haydn, Schönberg
und Berg eine Gegenüberstellung der beiden Wiener Schulen
zeigt. Die jüngste Einspielung gemeinsam mit Christian Gerhaher
präsentiert Schubert-Lieder unter dem Titel Nachtviolen. Zu seiner umfangreichen Diskographie zählen außerdem Einspielungen mit Bernarda Fink (Schubert), mit Ruth Ziesak (Liszt, Haydn,
Mahler/Zemlinsky, Mendelssohn), mit Maximilian Schmitt (Clara
und Robert Schumann, Schubert Die schöne Müllerin) sowie mit
Franz-Josef Selig (Lieder von Schubert, Strauss und Wolf).
Gerold Huber gibt häufig Meisterklassen, wie zuletzt an der University of Yale, dem Aldeburgh Festival sowie bei den Schwetzinger Festspielen. Seit 2013 hat Gerold Huber eine Professur für
Liedbegleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg inne.
In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Dezember vergangenen Jahres zu Gast.
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KölnMusik-Vorschau
April
SO
26
16:00
MI
22
SIGNUM saxophone quartet
Blaž Kemperle Sopransaxophon
Erik Nestler Altsaxophon
Alan Lužar Tenorsaxophon
David Brand Baritonsaxophon
20:00
Graham F. Valentine Sprecher
Freiburger BarockConsort
Nominiert von Baden-Baden,
Dortmund, Hamburg und Köln
Samuel Pepys’ London Diary
und Musik aus dem England des
17. Jahrhunderts
Georg Friedrich Haas
Saxophonquartett
Kompositionsauftrag von KölnMusik
und European Concerthall Organisation
(ECHO), Uraufführung
Auf über 3000 Seiten hat der englische
Lebemann, Staatssekretär und Musikliebhaber Samuel Pepys zwischen 1660
und 1669 alles festgehalten, was privat,
auf den Londoner Straßen, bei Bällen
oder in der Kneipe passierte. Pepys
berühmte Tagebücher sind so zu einer
köstlichen Sittengeschichte Englands
im 17. Jahrhundert geworden. Zusammen mit dem Alte-Musik-Ensemble
Freiburger BarockConsort reist Schauspiel-Ikone und Sprachkünstler Graham
F. Valentine dorthin zurück, um Pepys
zu treffen!
sowie Werke von Sibelius,
Glasunow, Ligeti und Gershwin
Gefördert durch die
Europäische Kommission
Familiensache – Zu diesem Konzert
bieten wir eine Kinderbetreuung an.
15:00 Einführung in das Konzert
14:00 Museum Ludwig
Blickwechsel Musik und Malerei:
»Monochrom«
In deutscher und englischer Sprache
Philharmonie für Einsteiger 5
Rising Stars –
die Stars von morgen 6
FR
24
MO
27
20:00
20:00
WDR Big Band Köln
Maria Schneider ld, arr
Grigory Sokolov Klavier
Maria Schneider –
More Masterpieces
Johann Sebastian Bach
Partita für Klavier B-Dur BWV 825
Westdeutscher Rundfunk
Ludwig van Beethoven
Sonate für Klavier Nr. 7 D-Dur
Op. 10,3
Jazz-Abo Soli & Big Bands 6
Franz Schubert
Sonate für Klavier a-Moll op. 143 D 784
Moments musicaux op. 94 D 780
19:00 Einführung in das Konzert
23
DI
Mai
11:00
fr
28
01
Schülerinnen und Schüler aus
12 Kölner Grundschulen
20:00
Maifeiertag
Gürzenich-Orchester Köln
Andreas Fellner Dirigent
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Michael Mienert Regisseur
Anne Sofie von Otter Mezzosopran
Russell Braun Bariton
Singen mit Klasse!
Gordon Kampe
Sechse kommen durch die ganze Welt
(2014)
Libretto von Dorothea Hartmann nach
den Gebrüdern Grimm
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
New York Philharmonic
Alan Gilbert Dirigent
Esa-Pekka Salonen
Nyx
für Orchester
Béla Bartók
Der wunderbare Mandarin
Sz 73 op.19
Konzertsuite für Orchester
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
KölnMusik gemeinsam mit dem
Gürzenich-Orchester Köln
Peter Eötvös
Senza sangue
Oper in einem Akt für zwei Sänger und
Orchester nach der gleichnamigen
Novelle von Alessandro Baricco
Kompositionsauftrag von KölnMusik und
New York Philharmonic
Uraufführung
DO
30
20:00
New York Philharmonic
Alan Gilbert Dirigent
19:00 Einführung in das Konzert
durch Stefan Fricke
Igor Strawinsky
Pétrouchka Burleske in vier Bildern für
Orchester
Maurice Ravel
Valse nobles et sentimentales
für Klavier. Bearbeitung für Orchester
Richard Strauss
Suite aus der Oper
»Der Rosenkavalier« TrV 227d
für Orchester
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
Internationale Orchester 5
24
Samstag
25. April 2015
20:00
Foto: Reiner Pfisterer
Franui
Wolfgang Mitterer
Orgel, präpariertes Klavier, Elektronik
Tanz Boden Stücke
Ob bei der Ruhrtriennale, den Salzburger Festspielen oder 2012 in
der Kölner Philharmonie: Wo Franui aus Tirol aufspielt, löst die Musicabanda mit ihrem Mix aus Klassik, Jazz und Volksmusik Begeisterung aus. Bei ihrem neuesten Programm erhalten sie Unterstützung
vom Tiroler Organisten Wolfgang Mitterer. Gemeinsam widmen sie
sich Tanzmusik, wie sie in inneralpinen Tälern aufgespielt wurde
und wird, wie sie Béla Bartók aufnotierte und wie sie bei dessen
musikalischen Nachfahren Ligeti und Eötvös und auch bei Haydn,
Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner und Mahler widerhallt.
Ihr nächstes
Abonnement-Konzert
MO
So
04
31
20:00
Mai
20:00
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Magdalena Kožená Mezzosopran
Mitsuko Uchida Klavier
Schola Heidelberg
Ensemble Modern Orchestra
Ingo Metzmacher Dirigent
Robert Schumann
Gedichte der Königin Maria Stuart
op. 135 (1852)
für Singstimme und Klavier.
Texte in der Übersetzung
von Gisbert Vincke
Porträtkonzert Louis Andriessen 1
Michael Gordon
No Anthem
Hymne für ein nicht existierendes Land
für Ensemble
Kompositionsauftrag von
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
finanziert durch die Ernst von
Siemens Musikstiftung
Uraufführung
Claude Debussy
Chansons de Bilitis L 90 (1897 – 98)
für Singstimme und Klavier.
Texte von Pierre Louÿs
Gustav Mahler
Lieder (1901/02)
für Stimme und Klavier bzw. Orchester.
Texte von Friedrich Rückert
»Rückert-Lieder«
Louis Andriessen
De Snelheid (Velocity)
für großes Ensemble
Claude Debussy
Ariettes oubliées (1885 – 88, rev. 1903)
für Singstimme und Klavier.
Texte von Paul Verlaine
De Staat
für vier Frauenstimmen
und großes Ensemble
19:00 Einführung in das Konzert
durch Tilmann Claus
Olivier Messiaen
L’Épouse
Ta Voix
Les Deux Guerriers
Le Collier
Prière exaucée
aus: Poèmes pour Mi (1936)
Fassung für Sopran und Klavier.
Texte von Olivier Messiaen
DI
05
21:00
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Liederabende 6
Susana Baca voc
Ana Tijoux voc
In Zusammenarbeit mit c/o pop
Unterstützt durch die DEG –
Deutsche Investitions- und
Entwicklungsgesellschaft mbH
20:00 Einführung in das Konzert
durch Jochen Voit
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Lisa Batiashvili Violine
The Philadelphia
Orchestra
Yannick NézetSéguin Dirigent
Foto: Chris Lee
Samstag
23. Mai 2015
20:00
Werke von Nico Muhly, Dmitrij Schostakowitsch
und Sergej Rachmaninow
Mit der ersten gemeinsamen Europatournee des Philadelphia
Orchestra mit seinem Music Director Yannick Nézet-Seguin präsentieren sie ihre inspirierende Zusammenarbeit. Lisa Batiashvili
hat mit Schostakowitschs Konzert für Violine und Orchester Nr.
1 a-Moll ein Stück gewählt, zu dem sie schon als junge Geigenschülerin eine besonders emotionale Beziehung hatte. Der Abend
beginnt mit dem neuen, vom Philadelphia Orchestra in Auftrag
gegebenen Werk »Mixed Messages« des US-Amerikaners Nico
Muhly, der auch schon für Philip Glass und die isländische Sängerin
Björk arbeitete und die Musik zum Film »Der Vorleser« komponierte.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Verena
­Großkreutz ist ein Original­­­beitrag für
dieses Heft.
Fotonachweise: Marion Koell S. 19; Volker
Strüh S. 21
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Foto: Ewa-Marie Rundquist
Freitag
1. Mai 2015
20:00
Anne Sofie von Otter
Russell Braun Bariton
New York Philharmonic
Alan Gilbert Dirigent
Mezzosopran
Werke von
Esa-Pekka Salonen, Béla
Bartók und Peter Eötvös