Liederabende 5 Franz-Josef Selig Gerold Huber Dienstag 21. April 2015 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Liederabende 5 Franz-Josef Selig Bass Gerold Huber Klavier Dienstag 21. April 2015 20:00 Pause gegen 20:50 Ende gegen 21:50 PROGRAMM Franz Schubert 1797 – 1828 Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817) für Bass und Klavier Der Tod und das Mädchen op. 7,3 D 531 (1817) für Singstimme und Klavier An den Tod D 518 (1816 oder 1817) für Singstimme und Klavier Hugo Wolf 1860 – 1903 Drei Gedichte von Michelangelo (1897) für Bass und Klavierbegleitung »Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes Leben« »Alles endet, was entstehet« »Fühlt meine Seele das ersehnte Licht« Franz Schubert Totengräbers Heimwehe D 842 (1825) für Singstimme und Klavier Der Wanderer (»Ich komme vom Gebirge her«) op. 4,1 D 489 (1816) für Singstimme und Klavier Hugo Wolf Harfenspieler I (»Wer sich der Einsamkeit ergibt«) Harfenspieler II (»An die Türen will ich schleichen«) Harfenspieler III (»Wer nie sein Brot mit Tränen aß«) aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89) für Singstimme und Klavier Pause 2 Franz Schubert Gruppe aus dem Tartarus op. 24,1 D 583 (1817) für Singstimme und Klavier Prometheus D 674 (1819) für Bass und Klavier Grenzen der Menschheit D 716 (1821) für Bass und Klavier Modest Mussorgsky 1839 – 1881 Pesni i pljaski smerti (Lieder und Tänze des Todes) (1875 – 77) für Singstimme und Klavier Kolybel’naja (Wiegenlied) Serenade Trepak Polkovodec (Der Feldherr) 3 DIE GESANGSTEXTE Franz Schubert Auf der Donau op. 21,1 D 553 (1817) für Bass und Klavier Text von Johann Mayrhofer Franz Schubert An den Tod D 518 (1816 oder 1817) für Singstimme und Klavier Text von Christian Friedrich Daniel Schubart Auf der Wellen Spiegel Schwimmt der Kahn. Alte Burgen ragen Himmelan; Tannenwälder rauschen Geistergleich – Und das Herz im Busen Wird uns weich. Tod, du Schrecken der Natur, Immer rieselt deine Uhr, Die geschwungne Sense blinkt, Gras und Halm und Blume sinkt. Mähe nicht ohn’ Unterschied, Dieses Blümchen, das erst blüht, Dieses Röschen, erst halbrot, Sei barmherzig, lieber Tod! Denn der Menschen Werke Sinken all, Wo ist Turm, wo Pforte, Wo der Wall, Wo sie selbst, die Starken, Erzgeschirmt, Die in Krieg und Jagden Hingestürmt? Tod! wann kommst du? meine Lust! Ziehst den Dolch aus meiner Brust, Streifst die Fessel von der Hand, Ach, wann deckst du mich mit Sand. Komm, o Tod! wenn dir’s gefällt, Hol Gefangne aus der Welt: Komm, vollende meine Not, Sei barmherzig, lieber Tod! Trauriges Gestrüppe Wuchert fort, Während frommer Sage Kraft verdorrt. Und im kleinen Kahne Wird uns bang – Wellen drohn, wie Zeiten, Untergang. Hugo Wolf Drei Gedichte von Michelangelo (1897) für Bass und Klavierbegleitung Übersetzung von Walter Robert-Tornow Franz Schubert Der Tod und das Mädchen op. 7,3 D 531 (1817) für Singstimme und Klavier Text von Matthias Claudius »Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes Leben« Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes Leben, Wie es vor meiner Liebe fur dich war; Kein Mensch hat damals Acht auf mich gegeben, Ein jeder Tag verloren fur mich war; Ich dachte wohl, ganz dem Gesang zu leben, Auch mich zu fluchten aus der Menschen Schar. Genannt in Lob und Tadel bin ich heute, Und, das ich da bin, wissen alle Leute! Das Mädchen: Vorüber, ach vorüber! Geh wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh Lieber! Und rühre mich nicht an. Der Tod: Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund und komme nicht zu strafen Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen! 4 »Alles endet, was entstehet« Franz Schubert Totengräbers Heimwehe D 842 (1825) für Singstimme und Klavier Text von Jakob Nikolaus, Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta Alles endet, was entstehet. Alles, alles rings vergehet, Denn die Zeit flieht, und die Sonne Sieht, das alles rings vergehet, Denken, Reden, Schmerz, und Wonne; Und die wir zu Enkeln hatten Schwanden wie bei Tag die Schatten, Wie ein Dunst im Windeshauch. Menschen waren wir ja auch, Froh und traurig, so wie ihr, Und nun sind wir leblos hier, Sind nur Erde, wie ihr sehet. Alles endet, was entstehet. Alles, alles rings vergehet. O Menschheit, o Leben, Was soll’s? o was soll’s? Grabe aus – scharre zu, Tag und Nacht keine Ruh. Das Treiben, das Drängen, Wohin? o wohin? »Ins Grab, tief hinab!« O Schicksal, o traurige Pflicht, Ich trag’s länger nicht, Wann wirst du mir schlagen, O Stunde der Ruh? O Tod, komm und drücke Die Augen mir zu. Im Leben, da ist’s, ach, so schwül, Im Grabe so friedlich, so kühl! Doch ach! wer legt mich hinein? Ich stehe allein, so ganz allein. »Fühlt meine Seele das ersehnte Licht« Fühlt meine Seele das ersehnte Licht Von Gott, der sie erschuf? Ist es der Strahl Von andrer Schönheit aus dem Jammertal, Der in mein Herz Erinnrung weckend bricht? Ist es ein Klang, ein Traumgesicht, Das Aug und Herz mir füllt mit einem Mal In unbegreiflich glüh’nder Qual, Die mich zu Tränen bringt? Ich weiß es nicht. Was ich ersehne, fühle, was mich lenkt, Ist nicht in mir: sag mir, wie ich’s erwerbe? Mir zeigt es wohl nur eines Andren Huld; Darein bin ich, seit ich dich sah, versenkt. Mich treibt ein Ja und Nein, ein Sus und Herbe – Daran sind, Herrin, deine Augen Schuld. Von allen verlassen, Dem Tod nur verwandt, Verweil ich am Rande, Das Kreuz in der Hand, Und starre mit sehnendem Blick Hinab ins tiefe Grab! – O Heimat des Friedens, Der Seligen Land, An dich knüpft die Seele Ein magisches Band! Du winkst mir von ferne, Du ewiges Licht! Es schwinden die Sterne – Das Auge schon bricht, Ich sinke, ihr Lieben, Ich komme, ich komm! 5 Franz Schubert Der Wanderer (»Ich komme vom Gebirge her«) op. 4,1 D 489 (1816) für Singstimme und Klavier Text von Georg Philipp Schmidt (»von Lübeck«) Hugo Wolf Harfenspieler I (»Wer sich der Einsamkeit ergibt«) aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89) für Singstimme und Klavier Wer sich der Einsamkeit ergibt, Ach! der ist bald allein; Ein jeder lebt, ein jeder liebt Und läßt ihn seiner Pein. Ja! Laßt mich meiner Qual! Und kann ich nur einmal Recht einsam sein, Dann bin ich nicht allein. Ich komme vom Gebirge her, Es dampft das Tal, es braust das Meer, Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer, wo? Die Sonne dünkt mich hier so kalt, Die Blüte welk, das Leben alt, Und was sie reden, leerer Schall, Ich bin ein Fremdling überall. Es schleicht ein Liebender lauschend sacht, Ob seine Freundin allein? So überschleicht bei Tag und Nacht Mich Einsamen die Pein, Mich Einsamen die Qual. Ach, werd ich erst einmal Einsam in Grabe sein, Da läßt sie mich allein! Wo bist du, mein geliebtes Land, Gesucht, geahnt, und nie gekannt? Das Land, das Land so hoffnungsgrün, Das Land, wo meine Rosen blühn; Wo meine Freunde wandelnd gehn, Wo meine Toten auferstehn, Das Land, das meine Sprache spricht, O Land, wo bist du? … Hugo Wolf Harfenspieler II (»An die Türen will ich schleichen«) aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89) für Singstimme und Klavier Ich wandle still, bin wenig froh, Und immer fragt der Seufzer, wo? Im Geisterhauch tönt’s mir zurück, »Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück.« An die Türen will ich schleichen, Still und sittsam will ich stehn, Fromme Hand wird Nahrung reichen, Und ich werde weitergehn. Jeder wird sich glücklich scheinen, Wenn mein Bild vor ihm erscheint, Eine Träne wird er weinen, Und ich weiß nicht, was er weint. 6 Hugo Wolf Harfenspieler III (»Wer nie sein Brot mit Tränen aß«) aus: Gedichte von Goethe (1888 – 89) für Singstimme und Klavier Franz Schubert Prometheus D 674 (1819) für Bass und Klavier Text von Johann Wolfgang von Goethe Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte. Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst, Und übe, dem Knaben gleich, Der Disteln köpft, Mit Eichen dich und Bergeshöhn. Mußt mir meine Erde doch lassen stehn Und meine Hütte, die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut Du mich beneidest. Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden. Ich kenne nichts Ärmeres Unter der Sonn’ als euch, Götter! Ihr nährt kümmerlich Von Opfersteuern, Vom Gebetshauch Eure Majestät, Ihr darbtet, wären Nicht Kinder und Bettler Hoffnungsvolle Toren. Franz Schubert Gruppe aus dem Tartarus op. 24,1 D 583 (1817) für Singstimme und Klavier Text von Friedrich Schiller Horch – wie Murmeln des empörten Meeres, Wie durch hohler Felsen Becken weint ein Bach, Stöhnt dort dumpfig tief ein schweres, leeres, Qualerpreßtes Ach! Da ich ein Kind war, Nicht wußte, wo aus noch ein, Kehrt’ ich mein verirrtes Auge Zur Sonne, als wenn drüber wär Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz wie meins, Sich des Bedrängten zu erbarmen. Schmerz verzerret Ihr Gesicht. Verzweiflung sperret Ihren Rachen fluchend auf. Hohl sind ihre Augen – ihre Blicke Spähen bang nach des Kozytus Brücke, Folgen tränend seinem Trauerlauf. Wer half mir wider Der Titanen Übermut? Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei? Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz, Und glühtest jung und gut, Betrogen, Rettungsdank Dem Schlafenden da droben? Fragen sich einander ängstlich leise, Ob noch nicht Vollendung sei? Ewigkeit schwingt über ihnen Kreise, Bricht die Sense des Saturns entzwei. Ich dich ehren, wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine? 7 Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Blütenträume reiften? Was unterscheidet Götter von Menschen? Daß viele Wellen Vor jenen wandeln, Ein ewiger Strom: Uns hebt die Welle, Verschlingt die Welle, Und wir versinken. Hier sitz ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich. Ein kleiner Ring Begrenzt unser Leben, Und viele Geschlechter Reihen sich dauernd An ihres Daseins Unendliche Kette. Franz Schubert Grenzen der Menschheit D 716 (1821) für Bass und Klavier Text von Johann Wolfgang von Goethe Modest Mussorgsky Pesni i pljaski smerti (Lieder und Tänze des Todes) (1875 – 77) für Singstimme und Klavier Text von Arseny Golenišev-Kutuzov Deutsch von Peter Stamm Wenn der uralte, Heilige Vater Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blitze Über die Erde sät, Küß ich den letzten Saum seines Kleides Kindliche Schauer Tief in der Brust. Kolybel’naja (Wiegenlied) Stöhnen und Weinen. Das Licht flackert müde, rußig und matt ist sein Schein. Sanft wiegt die Mutter das Kind ohne Rast und Ruh durch die endlose Nacht. Früh in der Dämmerung steht vor der Tür des Todes, der Barmherzige, und pocht! Aufgeregt fährt da die Mutter zusammen … »Mußt nicht erschrecken vor mir! Schon schaut der Morgen so bleich in das Fenster. Weinen und Sehnen, die Pein … Du bist so müde. Nun schlumm’re ein wenig, ich werde wachen für dich. Siehst du, du brachtest dein Kind nicht zur Ruhe, Süßer als du singe ich.« Leise! Mein Kind ist so ruhelos, quält sich, ach, es zerreißt mir das Herz! »Nun denn, bei mir wird es ruhiger werden. Schlafe mein Kind, schlaf ein!« Bleich sind die Wangen, der Atem wird schwächer … o schweig, ich flehe dich an! Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgendein Mensch. Hebt er sich aufwärts Und berührt Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann Die unsichern Sohlen, Und mit ihm spielen Wolken und Winde. Steht er mit festen, Markigen Knochen Auf der wohlgegründeten, Dauernden Erde, Reicht er nicht auf, Nur mit der Eiche Oder der Rebe Sich zu vergleichen. 8 »Das verheißt Gutes, sein Leiden wird enden. Schlafe mein Kind, schlaf ein!« Geh doch, du Schrecklicher! Nimmst mir mein Liebstes, richtest zu Grunde mein Glück. »Nein, ich verschaffe ihm friedliche Träume, Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein!« Warte, er quält sich so sehr, laß dein Singen, ende dein schreckliches Lied! »Siehst du, er schläft nun vom leisen Gesange. Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein!« Laß dich in fester Umarmung ersticken; das Flüstern der Liebe höre … O schweig … Du bist mein! Trepak Wald, öde Wildnis, und nirgends ein Mensch Heulen uns, Stöhnen des Sturmes: Ist es nicht beinah, als schaufelt das Grab der Böse im nächtlichen Dunkel? Schau, ja so ist’s! Durch die Nacht wankt ein Mann, schon hat der Tod ihn umfangen; tanzt mit dem Trunk’nen zu zweit den Trepak, singt ihm ins Ohr dabei leise: Ach, der erbärmliche alte Bauer, hat sich betrunken und wankt nach Hause; doch der wilde Schneesturm hat sich jäh erhoben, jagt vom Feld dich in den dunklen Wald hinüber. Schwermut und Gram quälen deine Seele, leg’ dich zum Schlafen ein wenig nieder! Ich will dich, mein Täubchen, warm mit Schnee umgeben, will dir gleich ein wunderbares Spiel bereiten. Sturm, schüttle auf ihm das Flockenbette! Hei, sing ein Lied ihm, du wildes Wetter! Sing die ganze Nacht ihm, singe ohne Ende, wiege ein den Trunk’nen, daß er fest entschlafe. Wälder und Wolken, ihr Wirbelwinde, nächtliches Dunkel und Schneegetümmel, webt auch weichen Flocken einen dicken Schleier, der den Alten schütze, wie ein kleines Kindelein. Schlaf nun mein Freund, schlafe ein, sei glücklich. Sieh, wie der Sommer erblüht! Es lacht die Sonne über Feldern, und es rauscht die Senne; Weither tönt ein Liedchen, und es flattern Tauben … Serenade Wonnig und zauberhaft, nächtliche Bläue, Frühlingsnacht, zitternd und hold … Wach liegt die Kranke, wie matt sind die Glieder, lauschend der flüsternden Nacht. Nicht schließt der Schlaf ihr die glänzenden Augen, lockend das Leben sie ruft, und unterm Fenster im nächtlichen Schweigen der Tod ihr sein Ständchen nun bringt »Dunkel und enge umschließt dich dein Kerker, jung noch, schon welkst du dahin; sieh deinen Ritter hier, der dich befreien wird mit wunderbarer Gewalt.« Komm, sieh im Spiegel dich an: sieh die Schönheit deiner bleichen Stirn, rot sind die Wangen, dein Leib wird vom lockigen Haar wie Wolken umhüllt; Sieh deiner Augen leuchtende Bläue, heller als himmlischer Glanz. Heiß wie des Mittags Glut weht mir dein Atem … Mädchen, du hast mich verführt. Hat nicht mein Singen dein Ohr gefesselt? Riefst du nicht flüsternd mich her? Nun kommt dein Ritter, den Lohn zu verlangen; nur eine Stunde der Lust. Zart ist dein Leib, wie berauscht mich sein Reben. 9 Polkovodec (Der Feldherr) Tanze zur Mitternacht, stampfe die Erde, stampfe sie fest, daß den Schatten des Grabes in hundert Jahren kein Knochen verlässt. Auf daß ihr nie mehr ersteht aus dem Grab! Kanonen donnern, Helme glänzen, Gebrüll von ehernem Geschütz. Das Fußvolk rennt, die Pferde jagen, in roten Strömen fließt das Blut. Es glüht der Mittag, Menschen kämpfen! Die Sonne sinkt, noch tobt der Kampf. Es naht der Abend, kein Ermatten im Kampf; das Morden endet nicht. Es senkt die Nacht sich übers Schlachtfeld. Die tap’fren Krieger ziehen ab … Still ist es, nur durch düst’ren Nebel tönt Seufzen, Stöhnen himmelan. Und da, im bleichen Mondesscheine, auf seinem hohen, fahlen Roß aus weißen, funkelnden Gebeinen erscheint der Tod. Lauscht in der weiten Stille dem Jammern und dem Beten, zufrieden blickt er auf sein Werk, reitet als Feldherr voller Stolz um das graue Schlachtfeld dann herum. Und auf dem Hügel schaut er um sich, er hält das Pferd an und lächelt … Ruft dann mit schicksalhaftem Klang, daß übers Schlachtfeld weit es schallt: Kampf und Mord endet, nur ich bin der Sieger! Ihr liegt vor mir nun. Soldaten, im Staub! Krieg war das Leben euch, ich bin der Frieden! Auf jetzt, ihr Toten, zur Heerschar vereint! Zieht zur Parade nun festlich vorüber; zählen will ich mein gewaltiges Heer. Legt in die Erde die Knochen dann wieder, süß auszuruh’n vom Getriebe der Welt! Jahre um Jahre vergeh’n unaufhaltsam, langsam verlischt die Erinn’rung an euch. Einzig der Tod wird euch niemals vergessen, auf eurem Grab will ich feiern ein Fest! 10 ZU DEN WERKEN Lieder von Schubert, Wolf und Mussorgsky Heutige Liederabende bauen üblicherweise auf die Interpretationskunst einer Singstimme und eines Pianisten oder einer Pianistin. Das hat seinen Ursprung in der bürgerlichen Konzert-Kultur, die sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts rasant entwickelte. Wenn anfänglich noch unterschiedlichste Gattungen in den Konzerten aufeinandertrafen, Orte und Rahmenbedingungen wenig festgelegt waren und auch noch die vielfältigsten Begleitformen existierten (von der Harfe übers Klaviertrio bis hin zu orchestralen Arrangements), fand über die Jahrzehnte eine Spezialisierung statt, an deren Ende zwischen Sinfoniekonzerten, Kammermusik und Liedrezitals klar getrennt wurde. Die lyrische Gattung des Liedes braucht eine intime Atmosphäre, in der sich Gefühle und Stimmungen rein und intensiv ausdrücken können. Und das Klavier eroberte sich mehr und mehr den Rang als der perfekte Partner der Singstimme. Von einem Kunstlied im engeren Sinne spricht man heute erst seit Etablierung des deutschsprachigen »Liedes«, mit dem man heute vor allem Werke Franz Schuberts, Robert Schumanns, Johannes Brahms’ und Hugo Wolfs verbindet, in denen das Lied an Komplexität gewann. Schuberts Rang als »Liederfürst« ist unumstritten. Er hat das Lied als ernstzunehmende Gattung erst etabliert. Zu seiner Zeit galt das Lied zwar durchaus schon als hochrangiges Kunstprodukt. Aber große Komponisten gaben sich mit solchen Petitessen noch nicht uneingeschränkt ab. Meist standen Gefälligkeit und Amüsement im Mittelpunkt, wenn sie doch mal welche komponierten. Aber Opus-Zahlen? Gestanden die meisten ihren »Werkchen« nicht zu. Es gab schon damals unterschiedlichste Liedformen. Aber zur Zeit Schuberts war vor allem die einfache Strophenform beliebt. Die Melodie sollte nicht kompliziert und von geringem Tonumfang sein, damit jeder es singen könne, und die Klavierbegleitung leicht. Dafür waren einfach gebaute Gedichte mit gleichen Vers- und Strophenlängen nötig, so dass alle Strophen auf eine Melodie gesungen werden konnten. Man verstand das Lied als 11 eine »lyrische Dichtungsart«, deren Charakter auf der Darstellung eines Gefühls beruhe, welches die Seele sanft bewege. Eine solche Ästhetik bedeutete für Komponisten freilich den Verzicht auf Kunstmittel: Keine Tonmalereien, keine dramatischen Wirkungen wie plötzliche Tempo-, Dynamik- oder Harmoniewechsel. »Ich bin ein Fremdling überall« – Lieder von Franz Schubert Schon in seinem Lied Der Wanderer räumte Schubert die Ästhetik der schönen Einfachheit beiseite. Es ist ein durchkomponiertes, sehr komplexes Kunstwerk. Komponiert 1816 auf ein Gedicht von Georg Philipp Schmidt, zeigt sich darin der erst 19-Jährige als raffinierter Textausdeuter. Hier wiederholt sich nichts, hier wird entlang des Textes komponiert, jede Nuance kommentiert, interpretiert, illustriert. Schubert beschreibt einen Prozess. Ständig wechseln die Bewegungsmuster. Die Vertonung ist modulationsreich: Molltonarten für düstere, tödliche Gedanken, Dur als Aufhellung. Zwei Tonarten stehen für zwei Welten: cis-Moll für Fremdheit, Einsamkeit, E-Dur für Entrückung, Utopie, Liebe. Schon der Beginn ist harmonisch unbestimmt, schwankend, entsprechend dem Irren und Suchen des Wanderers. Zunächst wird seine Situation beschrieben: gleichmäßig pochende Achteltriolen über gebrochenen Akkorden im Klavier, die Stimme kantabel, fast arios. Fermate-Zeichen betonen die quälende, typisch romantische Leitfrage: »Wohin?« Dann das Kernstück des Liedes: »Die Sonne dünkt mich hier so kalt, die Blüte welk, das Leben alt, und was sie reden, leerer Schall, ich bin ein Fremdling überall«. Eine Art Lied im Lied, ein in sich geschlossener Achttakter. Der Wanderer: ein Einsamer in der Fremde, umgeben von Kälte, Leere, Unverständnis. Traum und Utopie kontra bittere Realität. Die Melodik der Singstimme wirkt statisch, das Klavier bewegt sich im Schreitrhythmus des Wanderns. (Diesen Liedteil wird Schubert später zum Variationenthema des Adagios seiner »Wanderer-Fantasie« machen.) Es folgen mehrere Abschnitte in unterschiedlichen Tempi und Bewegungsmustern, mal freudig erregt, mal desillusioniert, dann entrückt und 12 doch verheißungsvoll. Die Stimmungen sind vielfältig, kurze Abschnitte wie flüchtige Traumbilder: »Wo bist du, mein geliebtes Land?« In Schuberts riesigem Liederkosmos emanzipierte sich das Klavier gegenüber der Singstimme um ein Beträchtliches, bestimmte den Ausdrucksgehalt des Werkes jetzt entscheidend mit, gewann an Gewicht, Ausdruckskraft und kunstvoller Gestaltung. Schuberts Lied Der Tod und das Mädchen von 1817 auf das gleichnamige Gedicht von Matthias Claudius besticht zwar zunächst durch die Einfachheit der Mittel. Im Innern aber wirkt subtile Gestaltung: So liegt einem Großteil der akkordischen Klavierbegleitung der Lang-kurz-kurz-Rhythmus einer Pavane zugrunde, eines langsamen Schreittanzes der Renaissance, der Melancholie und Weltschmerz ausdrückt und auch als Trauer- und Beerdigungsmusik Verwendung fand. Matthias Claudius liebäugelte in seinem 1775 erschienenen Gedicht mit der geheimnisvollen Ambivalenz von Geborgenheit und Bedrohung, die dem Tod seines Erachtens innewohnt. Seine schaurig-schöne Botschaft: Gevatter Tod kommt nicht als Feind daher, sondern als einfühlsamer Erlöser. Tod! Das ist Schuberts Thema. Nicht erst ab 1823, als der 26-Jährige erfährt, dass er an einer unheilbaren Geschlechtskrankheit, der Syphilis, leidet. Nein, schon seit seiner Jugend und vor allem unter dem Eindruck des frühen Todes seiner Mutter im Jahre 1812 beschäftigte sich Schubert immer wieder auch kompositorisch mit dem Thema Tod. Wohl auch, weil er mit einem statistisch verbürgten Zeitlimit leben musste: Die Lebenserwartung eines Mannes aus der Wiener Vorstadt betrug zu dieser Zeit (die Säuglingssterblichkeit abgerechnet) weniger als 30 Jahre. Die omnipräsente Todesthematik brachte Schubert in die Nähe der Romantiker, deren Sehnsucht nach dem Ganzen sich im Tod erfüllte, weil er alle Grenzen auflöst. Diesen utopischen Aspekt komponierte Schubert in seinem spätem Lied Totengräbers Heimwehe von 1825 auf einen Text von Jakob Nikolaus Reichsfreiherr von Craigher de Jachelutta exzessiv aus. Die zunächst durch die hart akzentuierte, vorwärtsdrängende Klavierstimme aufgewühlte, choralhafte Totengräberweise mündet in einen schockierend kontrastierenden, weil auf die simpelsten 13 musikalischen Mittel reduzierten Abschnitt, in dem das Klavier die Singstimme zunächst unisono begleitet. Die abschließende Strophe »O Heimat des Friedens« erklingt in ungeheurer Entrückung – in harmonischer Ferne und langsamem Tempo, pianissimo: die Befreiung des einsamen Totengräbers im Tod. Einfache Strophenlieder komponierte Schubert auch, wie etwa 1816 oder 1817 An den Tod auf ein Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart. Die zwei Strophen, in denen Schubert jeweils zwei der vier ausgewählten Strophen bündelt, sind musikalisch identisch komponiert, doch strophenintern wechselt die Stimmung, die fließende triolische Akkordbewegung wechselt in ein kleinteiliges Begleitmuster. Die Formen, derer sich Schubert bediente, sind vielfältig. In Gruppe aus dem Tartarus von 1817 auf einen Text von Friedrich Schiller sind alle drei Strophen individuell vertont. Prometheus von 1819 auf Goethes berühmtes Gedicht dagegen gestaltete er als szenischen Monolog inklusive ausgedehnter Rezitative. Und als variiertes Strophenlied komponierte er 1821 das thematisch verwandte fünfstrophige Goethe-Gedicht Grenzen der Menschheit, das vom Verhältnis der Menschheit zum Göttlichen handelt. Auf der Donau von 1817 auf ein dreistrophiges Gedicht von Johann Mayrhofer ist dagegen in ABA’-Form gebaut. In den Außenteilen imitiert das Klavier aufbrausende Wellen, die im Mittelteil durch akkordische Begleitung kontrastiert werden, um den Stimmungswechseln zwischen finster-bedrohlicher Naturbeschreibung und existentieller Fragestellung gerecht zu werden. Tonmalerisch wird der Tiefton des Liedes erst mit dem letzten Sington auf »Untergang« erreicht. »Wagner des Liedes« – Lieder von Hugo Wolf Hugo Wolf starb, gerade mal 43 Jahre alt, am 22. Februar 1903 geistig umnachtet in einer Wiener Nervenklinik – die »progressive 14 Paralyse«, Folge einer syphilitischen Infektion, hatte seinen Verstand vernichtet. Sein Œuvre umfasst alle möglichen Gattungen – ob Streichquartett oder Oper. Aber bekannt ist er heute als der bedeutendste Liedkomponist neben Schubert und Schumann, weil er in seinen Liedern in ungewohnte, extreme und neue Ausdruckswelten vorstieß. Dass er sich ausschließlich als Liedkomponist einen Namen machen konnte, darunter litt Hugo Wolf: »Die schmeichelhafteste Anerkennung als ›Liederkomponist‹ betrübt mich in die innerste Seele«, gestand er 1891 in einem Brief. »Was anders will es denn bedeuten, als eben einen Vorwurf, daß ich immer nur Lieder komponiere, daß ich doch nur ein kleines Genre beherrsche.« Die Liedkunst gehört eben zu jenen Gattungen, auf die so manch einer noch immer herabblickte, so etwa der berühmte, gefürchtete Musikkritiker Eduard Hanslick. Er schrieb vom Kunstlied als einer Gattung, »die ja die allergeringste technische Meisterschaft erfordert und der musikalischen Phantasie eine feste Stütze bietet in dem Gedichte selbst«. Gattungsgeschichtlich knüpfte Wolf an Schumann an, stellte die Dichtung in den Mittelpunkt, brachte sie durch differenzierte, poetisch fein nuancierte musikalische Ausdeutung auf eine neue Ebene. Wie auch später im Falle Claude Debussy kündet sein Schaffen von einer »in positivem Sinne traumatischen WagnerErfahrung«, wie der Musikwissenschaftler Hermann Danuser schreibt. Komponisten mit musiktheatralischen Ambitionen, auf denen das Erbe Wagners ähnlich schwer lastete wie das Schaffen Beethovens auf den Sinfonie-Schöpfern, bot das Lied eine Chance, »auf einem Gebiet, das Wagner kaum gepflegt hatte, mit von Wagner hergeleiteten Verfahren eigenständig zu schaffen, ohne zu Abtrünnigen zu werden« – was Wolf den Beinamen »Wagner des Liedes« einbrachte. Wolf schrieb weniger einzelne Lieder oder Zyklen als vielmehr Sammlungen. Der weitaus größte Teil davon entstand innerhalb sehr kurzer Zeit in den Jahren 1888 und 1889: darunter das bedeutende Spanische Liederbuch und allein 53 Mörike-, 20 Eichendorff- und 51 Goethe-Vertonungen. Zu letzteren gehören auch die Lieder Harfenspieler I bis III, die Wolf innerhalb von vier Tagen 15 im Oktober 1888 verfasste. Es sind Vertonungen der Gesänge des Harfners aus Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Selbstverständlich ging es Wolf nicht bloß um die Textvertonung, sondern auch um den Charakter des Harfners: einem vom Schicksal gebeutelten, armen Mann, dessen melancholische Anfälle sich bis in eine Eskalation des Wahnsinns steigern. Sehr genau hat Wolf in das Seelenleben dieses Menschen hineingehorcht, hat dessen drei abgründige Lieder, die in Einsamkeit, Schuld, Todessehnsucht, Melancholie beinahe ertrinken, mit den sublimen, feinnervigen harmonischen Mitteln Wagners psychologisch ausgeleuchtet – deutlich hörbar in der chromatischen und tonal unruhigen, ja morbiden Tristan-Harmonik. Man kann annehmen, dass Wolf sich mit dem Harfner identifiziert hat, über dessen Gesang Wilhelm Meister sagte: »Das Lied, das er sehr wohl verstehen konnte, enthielt den Trost eines Unglücklichen, der sich dem Wahnsinne ganz nahe fühlt.« Die Drei Gedichte von Michelangelo schrieb Wolf im März 1897. Es ist seine letzte vollendete Komposition, bevor er in geistige Umnachtung verfiel. Die Texte entnahm er einem Band deutscher Übersetzungen von Walter Heinrich Robert-Tornow, Gedichte, aus denen der leidende, gequälte Künstler spricht: Michelangelo Buonarroti, einer der bedeutendsten Maler, Bildhauer und Architekten der Hochrenaissance und auch Dichter. Einem Freund schrieb Wolf über seine finsteren, schwermütigen Vertonungen: »Wenn Du vor Ergriffenheit dabei nicht Deinen Verstand verlierst, so hast Du nie einen besessen. Es ist wahrlich, um dabei verrückt zu werden, dabei von einer verblüffenden, wahrhaft antiken Einfachheit. Na, Du wirst Augen machen! Ich fürchte mich förmlich vor dieser Komposition, weil mir dabei um meinen Verstand bange wird. So gemeinschädliche und lebensgefährliche Dinger produziere ich jetzt.« Das erste der drei Lieder, »Wohl denk’ ich oft an mein vergangnes Leben«, das zunächst grüblerisch und schwermütig aufs eigene Künstlerleben zurückblickt, mündet schließlich im trotzig-mutigen Bekenntnis: »Genannt in Lob und Tadel bin ich heute, / Und, daß ich da bin, wissen alle Leute!« Dieser Stolz ist aber bereits im zweiten Gesang, verlöscht. Fatalistisch heißt es darin: »Und nun 16 sind wir leblos hier, / Sind nur Erde, wie ihr sehet. / Alles endet, was entstehet.« Eine beklemmende, mal zerrissene, mal fahle und leere Klangwelt lässt Wolf hier aufscheinen. Eindringlich und schwermütig, mal flammend, mal zart, mal sehnsuchtsvoll strömend, mal stagnierend artikuliert sich dagegen das finale »Fühlt meine Seele«. »Die grausigsten Todesvisionen« – Lieder von Modest Mussorgsky Modest Mussorgsky gilt zweifellos als Erneuerer der russischromantischen Musik. Als Kind bekam er Klavierunterricht von seiner Mutter, ansonsten blieb er musikalisch Autodidakt – vielleicht Quelle für so manch unkonventionellen Weg, den er beschritt. Die Gegner kreideten ihm das gerne als Dilettantismus an. Zu Lebzeiten blieb ihm die angemessene Anerkennung als Komponist verwehrt. Er starb 1881 alkoholkrank und verarmt im Alter von nur 42 Jahren. Mussorgskys Œuvre blieb vergleichsweise klein, umfasst aber einige der wichtigsten Kompositionen der russischen Romantik: darunter seine Oper Boris Godunow (1868/69), die sinfonische Dichtung Eine Nacht auf dem kahlen Berge (1867) und der Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung (1864). Mussorgsky gehörte zu den sogenannten »Novatoren«, die sich für die Förderung einer russisch-nationalen Musik einsetzten. Dieses sogenannte »Mächtige Häuflein« hatte sich 1862 in Sankt Petersburg gegründet und setzte sich aus den Komponisten Mili Balakirew, César Cui, Modest Mussorgsky, Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Borodin zusammen. Drei Liederzyklen schrieb Mussorgsky, die ihn zum vielleicht größten Liederkomponisten Russlands machten. Mussorgsky habe »die kindlichsten Kinderlieder geschrieben und die grausigsten Todesvisionen erstehen lassen«, schrieb der Musikwissenschaftler Jacques Handschin einmal. Mit ersterem bezog er 17 sich auf den Liederzyklus Kinderstube, mit letzterem auf die recht berühmten Lieder und Tänze des Todes. Mussorgsky schrieb die düsteren Lieder und Tänze des Todes zwischen 1874 und 1877 auf Texte von Arseny Golenišev-Kutuzov, mit dem er damals die Wohnung teilte. Mussorgsky über seinen Liederzyklus: »Irgendeine fesselnde, irgendeine gnadenlos tödliche Liebe ist zu hören! Genauer gesagt: der Tod – kalt und leidenschaftlich verliebt in den Tod – genießt den Tod.« In vier dramatischen Szenen siegt der Tod immer wieder über das Leben: Menschen, namenlose Individuen, sind ihm inmitten einer rauen, unwirtlichen Realität hilflos ausgeliefert. Er tritt den kranken, betrunkenen, sterbenden oder übernächtigten Opfern in personifizierter Gestalt entgegen. Im Wiegenlied spricht er zur Mutter eines kranken Kindes. In der Serenade nähert er sich einem Mädchen in Gestalt des Geliebten: »Nun kommt dein Ritter, den Lohn zu verlangen; nur eine Stunde der Lust. Zart ist dein Leib, wie berauscht mich sein Reben. Laß dich in fester Umarmung ersticken; das Flüstern der Liebe höre … O schweig … Du bist mein!«. In Trepak tanzt der Tod mit einem betrunkenen Bauern, der sich im verschneiten Wald verlaufen hat: »Leg’ dich zum Schlafen ein wenig nieder! Ich will dich, mein Täubchen, warm mit Schnee umgeben.« Im letzten Lied schließlich spricht der Tod in Gestalt eines siegreichen Feldmarschalls zu seinen Truppen: »Legt in die Erde die Knochen dann wieder, süß auszuruh’n vom Getriebe der Welt! … Einzig der Tod wird euch niemals vergessen, auf eurem Grab will ich feiern ein Fest! Tanze zur Mitternacht, stampfe die Erde, stampfe sie fest, daß den Schatten des Grabes in hundert Jahren kein Knochen verlässt. Auf daß ihr nie mehr ersteht aus dem Grab!« Mussorgsky gestaltete jedes der Lieder als eine kleine, atmosphärisch aufgeladene, dramatische Szene. Für die erzählenden Passagen wählte er oft eindringlichen Sprechgesang, für Dramatik sorgt tonmalerischer Furor, ob es sich dabei um den Wintersturm handelt, in den der Bauer gerät, oder Märsche im Lied vom Feldherrn. Verena Großkreutz 18 BIOGRAPHIEN Franz-Josef Selig Franz-Josef Selig hat sich international als einer der renommiertesten Interpreten großer Basspartien etabliert. Regelmäßig ist er in den Rollen des Gurnemanz, König Marke, Sarastro, Rocco, Osmin, Daland, Fiesco und Fasolt an allen großen Opernhäusern der Welt (u. a. Wiener Staatsoper, Bayerische Staatsoper, Mailänder Scala, die Pariser Opernhäuser und Metropolitan Opera New York) und Festivals (u. a. Bayreuther Festspiele, Salzburger Festspiele) zu Gast. Der Bassist schloss zunächst an der Staatlichen Hochschule für Musik und Tanz in Köln das Studium der Kirchenmusik ab, bevor er in die Hochschulklasse Gesang von Claudio Nicolai wechselte. Anfangs gehörte er sechs Jahre als Ensemblemitglied dem Essener Aalto-Theater an. Seither ist Franz-Josef Selig als freischaffender Sänger tätig. Engagements in Oper und Konzert führten Franz-Josef Selig immer wieder mit namhaften Orchestern und Dirigenten zusammen, darunter Sir Colin Davis, James Levine, Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Semyon Bychkov, Riccardo Muti, Yannick Nezét-Séguin, Antonio Pappano, Philippe Jordan und viele andere. Die Spielzeit 2014/2015 begann für Franz-Josef Selig mit Mozarts Zauberflöte (Sarastro) an der Wiener Staatsoper, es folgen Engagements an der Opéra National de Paris als Arkel (Pelléas et Mélisande), an der Oper Frankfurt als Gurnemanz (Parsifal) und am Teatro Real Madrid als Rocco (Fidelio). Ebenfalls als Arkel war er in zwei konzertanten Aufführungen mit dem NHK Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Dutoit in Tokyo zu hören. Im Neujahrskonzert des hr-Sinfonieorchesters in Wiesbaden übernahm er den Solopart in Beethovens neunter Sinfonie. Trotz seiner zahlreichen Konzert- und Opernengagements findet der Sänger Zeit für Liederabende. Ein Programm mit Liedern von 19 Schubert, Wolf und Mussorgsky zum Thema Tod und Vergänglichkeit sang er mit großem Erfolg zuletzt in Paris, Frankfurt und Stuttgart. In der aktuellen Saison sind Liederabende ausser in Köln in Paris und Straßburg geplant. Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Bandbreite dieses außergewöhnlichen Sängers – von Bachs Matthäus-Passion über Mozarts Zauberflöte (Royal Opera London/Sir Colin Davis), Don Giovanni (Wiener Staatsoper/ Riccardo Muti), Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele/Nikolaus Harnoncourt), Die Entführung aus dem Serail (Gran Teatre del Liceu/Ivor Bolton/Christoph Loy) bis L’incoronazione di Poppea (Gran Teatre del Liceu/David Alden/Harry Bicket). Die Partie des Gurnemanz in Wagners Parsifal nahm er sowohl unter Christian Thielemann (Wiener Staatsoper) als auch mit Marek Janowski und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin auf. Die DVD der Produktion Der Ring des Nibelungen (Produktion der Metropolitan Opera New York, 2010) mit Franz-Josef Selig als Fasolt erhielt 2013 den Grammy Award als beste Opernaufnahme. Im Juni 2014 erschien seine erste Lied-CD mit Gerold Huber am Klavier. Unter dem Titel Prometheus vereinigt sie Lieder von Schubert, Wolf und Strauss. Aus dem Jahr 2013 ist inzwischen auch eine DVD mit dem Fliegenden Holländer von den Bayreuther Festspielen erschienen (Thielemann/Gloger). In der Kölner Philharmonie war Franz-Josef Selig zuletzt im März 2011 zu hören. 20 Gerold Huber Der gebürtige Straubinger studierte als Stipendiat an der Hochschule für Musik in München Klavier bei Friedemann Berger und besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1998 erhielt er gemeinsam mit dem Bariton Christian Gerhaher, mit dem er bereits seit Schülertagen ein festes Lied-Duo bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York. 2001 ging er als Preisträger aus dem Internationalen Klavierwettbewerb Johann Sebastian Bach Saarbrücken hervor. Als Liedbegleiter ist Gerold Huber regelmäßig zu Gast bei Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem SchleswigHolstein Musik Festival, in Vilabertran (Spanien), bei den Schwetzinger Festspielen und dem Rheingau Musik Festival oder den wichtigsten Konzertsälen wie der Kölner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Wiener Konzerthaus, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall, der New Yorker Frick Collection, dem Salzburger Festspielhaus oder den Konzerthäusern in Essen, Dortmund oder Baden-Baden. Gerold Huber ist ein gefragter Begleiter der jüngeren Generation und arbeitet mit einer Vielzahl international renommierter Sänger zusammen, darunter Mojca Erdmann, Christiane Karg, Christina Landshamer, Ruth Ziesak, Maximilian Schmitt, Martin Mitterrutzner, Rolando Villazón und Franz-Josef Selig. Zudem ist er der Pianist der 2002 gegründeten »Liedertafel« bestehend aus Markus Schäfer, Christian Elsner, Michael Volle und FranzJosef Selig. Als Kammermusikpartner konzertierte Gerold Huber u. a. mit dem Artemis-Quartett, zudem arbeitet er regelmäßig mit dem Henschel-Quartett, mit Reinhold Friedrich und Matthias Hornung. Solistisch widmet er sich vornehmlich den Werken Johann Sebastian Bachs, Ludwig van Beethovens, Johannes Brahms’ und Franz Schuberts. Konzerte führten ihn u. a. in die Münchner Residenz, in das Théâtre municipal de Romains nach 21 Frankreich, zum Kultursommer Kassel oder zum New Zealand Festival in Wellington. Neben zwei Solo-CDs mit Werken von Beethoven und Schumann liegen zahlreiche herausragende CD-Einspielungen gemeinsam mit Christian Gerhaher vor. Ihre Aufnahmen der Winterreise und der Schönen Müllerin wurden jeweils mit dem ECHO Klassik für die beste Liedeinspielung ausgezeichnet. Das Schubert-Album Abendbilder erhielt den Gramophone Award 2006. In den folgenden Jahren erschienen zahlreiche weitere Lied-CDs: mit Christian Gerhaher (Melancholie mit Werken von Schumann, ausgezeichnet mit dem BBC Music Award 2009, und Mahler-Lieder – auch diese CD wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2010), Wolfs Italienisches Liederbuch (gemeinsam mit Mojca Erdmann) sowie 2012 das Album Ferne Geliebte, das mit Beethoven, Haydn, Schönberg und Berg eine Gegenüberstellung der beiden Wiener Schulen zeigt. Die jüngste Einspielung gemeinsam mit Christian Gerhaher präsentiert Schubert-Lieder unter dem Titel Nachtviolen. Zu seiner umfangreichen Diskographie zählen außerdem Einspielungen mit Bernarda Fink (Schubert), mit Ruth Ziesak (Liszt, Haydn, Mahler/Zemlinsky, Mendelssohn), mit Maximilian Schmitt (Clara und Robert Schumann, Schubert Die schöne Müllerin) sowie mit Franz-Josef Selig (Lieder von Schubert, Strauss und Wolf). Gerold Huber gibt häufig Meisterklassen, wie zuletzt an der University of Yale, dem Aldeburgh Festival sowie bei den Schwetzinger Festspielen. Seit 2013 hat Gerold Huber eine Professur für Liedbegleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg inne. In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Dezember vergangenen Jahres zu Gast. 22 KölnMusik-Vorschau April SO 26 16:00 MI 22 SIGNUM saxophone quartet Blaž Kemperle Sopransaxophon Erik Nestler Altsaxophon Alan Lužar Tenorsaxophon David Brand Baritonsaxophon 20:00 Graham F. Valentine Sprecher Freiburger BarockConsort Nominiert von Baden-Baden, Dortmund, Hamburg und Köln Samuel Pepys’ London Diary und Musik aus dem England des 17. Jahrhunderts Georg Friedrich Haas Saxophonquartett Kompositionsauftrag von KölnMusik und European Concerthall Organisation (ECHO), Uraufführung Auf über 3000 Seiten hat der englische Lebemann, Staatssekretär und Musikliebhaber Samuel Pepys zwischen 1660 und 1669 alles festgehalten, was privat, auf den Londoner Straßen, bei Bällen oder in der Kneipe passierte. Pepys berühmte Tagebücher sind so zu einer köstlichen Sittengeschichte Englands im 17. Jahrhundert geworden. Zusammen mit dem Alte-Musik-Ensemble Freiburger BarockConsort reist Schauspiel-Ikone und Sprachkünstler Graham F. Valentine dorthin zurück, um Pepys zu treffen! sowie Werke von Sibelius, Glasunow, Ligeti und Gershwin Gefördert durch die Europäische Kommission Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an. 15:00 Einführung in das Konzert 14:00 Museum Ludwig Blickwechsel Musik und Malerei: »Monochrom« In deutscher und englischer Sprache Philharmonie für Einsteiger 5 Rising Stars – die Stars von morgen 6 FR 24 MO 27 20:00 20:00 WDR Big Band Köln Maria Schneider ld, arr Grigory Sokolov Klavier Maria Schneider – More Masterpieces Johann Sebastian Bach Partita für Klavier B-Dur BWV 825 Westdeutscher Rundfunk Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 7 D-Dur Op. 10,3 Jazz-Abo Soli & Big Bands 6 Franz Schubert Sonate für Klavier a-Moll op. 143 D 784 Moments musicaux op. 94 D 780 19:00 Einführung in das Konzert 23 DI Mai 11:00 fr 28 01 Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulen 20:00 Maifeiertag Gürzenich-Orchester Köln Andreas Fellner Dirigent ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Michael Mienert Regisseur Anne Sofie von Otter Mezzosopran Russell Braun Bariton Singen mit Klasse! Gordon Kampe Sechse kommen durch die ganze Welt (2014) Libretto von Dorothea Hartmann nach den Gebrüdern Grimm Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Esa-Pekka Salonen Nyx für Orchester Béla Bartók Der wunderbare Mandarin Sz 73 op.19 Konzertsuite für Orchester Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Peter Eötvös Senza sangue Oper in einem Akt für zwei Sänger und Orchester nach der gleichnamigen Novelle von Alessandro Baricco Kompositionsauftrag von KölnMusik und New York Philharmonic Uraufführung DO 30 20:00 New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent 19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke Igor Strawinsky Pétrouchka Burleske in vier Bildern für Orchester Maurice Ravel Valse nobles et sentimentales für Klavier. Bearbeitung für Orchester Richard Strauss Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« TrV 227d für Orchester Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Internationale Orchester 5 24 Samstag 25. April 2015 20:00 Foto: Reiner Pfisterer Franui Wolfgang Mitterer Orgel, präpariertes Klavier, Elektronik Tanz Boden Stücke Ob bei der Ruhrtriennale, den Salzburger Festspielen oder 2012 in der Kölner Philharmonie: Wo Franui aus Tirol aufspielt, löst die Musicabanda mit ihrem Mix aus Klassik, Jazz und Volksmusik Begeisterung aus. Bei ihrem neuesten Programm erhalten sie Unterstützung vom Tiroler Organisten Wolfgang Mitterer. Gemeinsam widmen sie sich Tanzmusik, wie sie in inneralpinen Tälern aufgespielt wurde und wird, wie sie Béla Bartók aufnotierte und wie sie bei dessen musikalischen Nachfahren Ligeti und Eötvös und auch bei Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner und Mahler widerhallt. Ihr nächstes Abonnement-Konzert MO So 04 31 20:00 Mai 20:00 ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Magdalena Kožená Mezzosopran Mitsuko Uchida Klavier Schola Heidelberg Ensemble Modern Orchestra Ingo Metzmacher Dirigent Robert Schumann Gedichte der Königin Maria Stuart op. 135 (1852) für Singstimme und Klavier. Texte in der Übersetzung von Gisbert Vincke Porträtkonzert Louis Andriessen 1 Michael Gordon No Anthem Hymne für ein nicht existierendes Land für Ensemble Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung Uraufführung Claude Debussy Chansons de Bilitis L 90 (1897 – 98) für Singstimme und Klavier. Texte von Pierre Louÿs Gustav Mahler Lieder (1901/02) für Stimme und Klavier bzw. Orchester. Texte von Friedrich Rückert »Rückert-Lieder« Louis Andriessen De Snelheid (Velocity) für großes Ensemble Claude Debussy Ariettes oubliées (1885 – 88, rev. 1903) für Singstimme und Klavier. Texte von Paul Verlaine De Staat für vier Frauenstimmen und großes Ensemble 19:00 Einführung in das Konzert durch Tilmann Claus Olivier Messiaen L’Épouse Ta Voix Les Deux Guerriers Le Collier Prière exaucée aus: Poèmes pour Mi (1936) Fassung für Sopran und Klavier. Texte von Olivier Messiaen DI 05 21:00 ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Liederabende 6 Susana Baca voc Ana Tijoux voc In Zusammenarbeit mit c/o pop Unterstützt durch die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH 20:00 Einführung in das Konzert durch Jochen Voit 26 Lisa Batiashvili Violine The Philadelphia Orchestra Yannick NézetSéguin Dirigent Foto: Chris Lee Samstag 23. Mai 2015 20:00 Werke von Nico Muhly, Dmitrij Schostakowitsch und Sergej Rachmaninow Mit der ersten gemeinsamen Europatournee des Philadelphia Orchestra mit seinem Music Director Yannick Nézet-Seguin präsentieren sie ihre inspirierende Zusammenarbeit. Lisa Batiashvili hat mit Schostakowitschs Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll ein Stück gewählt, zu dem sie schon als junge Geigenschülerin eine besonders emotionale Beziehung hatte. Der Abend beginnt mit dem neuen, vom Philadelphia Orchestra in Auftrag gegebenen Werk »Mixed Messages« des US-Amerikaners Nico Muhly, der auch schon für Philip Glass und die isländische Sängerin Björk arbeitete und die Musik zum Film »Der Vorleser« komponierte. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Verena Großkreutz ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Marion Koell S. 19; Volker Strüh S. 21 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Foto: Ewa-Marie Rundquist Freitag 1. Mai 2015 20:00 Anne Sofie von Otter Russell Braun Bariton New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Mezzosopran Werke von Esa-Pekka Salonen, Béla Bartók und Peter Eötvös
© Copyright 2024 ExpyDoc