Studierendenbericht – Auslandsstudium Institute of Technology Sligo, Irland WS 2014/15 1. Bericht, Studiengang Betriebswirtschaft, Studentin weiblich 1. Vorbereitung Anfangs erschien das Bewerbungsverfahren sehr umfangreich bzw. das Ausfüllen der Formulare eher kompliziert. Das Motivationsschreiben und die Bewerbung in Deutsch und auf Englisch ging sehr rasch, da die eigene Person selbst vorzustellen ist und jeder Bewerber einen Ansporn hat ins Ausland zu gehen, welcher genannt werden sollte. Die Formulare bezüglich der ERASMUS Förderung und des Anrechnungsantrages nehmen mehr Zeit in Anspruch, da es noch immer geändert werden kann und nicht alle Informationen sofort vorhanden sind. 2. Unterkunft Nachdem die Zusage für die gewünschte Partnerhochschule kam, musste man sich eigenständig um eine Unterkunft bemühen. Zwar wurden einige Weblinks für Unterkünfte in Sligo angegeben, jedoch führten nicht alle auf eine Website und auch ist zu beachten, dass nicht alle Unterkünfte für ein Semester zur Verfügung stehen, sondern einige eine Mindestmietzeit von 2 Semestern voraussetzen. Das Clarion Village antwortet meistens schnell auf Anfragen, jedoch ist es auch oftmals wichtig nach zu haken, denn zum Beispiel muss eine Kaution überweisen werden, mit dessen Erhalt dann erst ein Zimmer reserviert wird. In meinem Fall wurde die Transaktion jedoch von der Buchhaltung übersehen, weswegen ich nach mehrmaliger Nachfrage und einem Anruf dann doch die Bestätigung bekam, dass das Geld bereits 3 Wochen zuvor erhalten wurde. Ein Ausdruck der Transaktionen ist immer wohl ratsam auch für die Zahlungen der Miete. Nach Absprache mit der Rezeption sollte ich ein paar Tage zuvor Bescheid geben, wann ich dort ankomme, damit ich meine Zimmerkarte abholen kann. Somit hatte ich 5 Tage zuvor eine E-Mail geschrieben mit meinen Ankunftsdaten um weitere Informationen zu bekommen, z.B. wie ich meine Zimmerkarte erhalten kann. Jedoch wurde auf diese E-Mail nie geantwortet. Hätte ich nicht Kommilitoninnen aus Kempten gekannt, welche bereits zuvor angekommen waren und mir dann meine Karte holen konnten, wäre ich etwas hilflos in der ersten Nacht in Sligo gewesen, da meine Ankunftszeit ca. 23:00 betrug. 3. Studium an der IT Sligo Der organisatorische Ablauf von Vorlesungen differiert zu dem gewöhnten Alltag an der Hochschule Kempten. Vorlesungen wechseln hier stündlich, wobei nie volle 60 Minuten unterrichtet wird. Da die Räume auch immer gewechselt werden und es etwas dauert bis sich alle im Raum eingefunden haben, beginnt eine Vorlesung meist 5 Minuten später. Die Dozenten beenden die Vorlesung meist auch 5 Minuten eher. Geregelte Pausen gibt es wie in Kempten nicht direkt. Irische Studenten haben mir erklärt, dass jeweils zwischen 10:00 und 11:00 Uhr und zwischen 15:00 und 16:00 eine 20-minütige Pause gemacht wird die dann von der Vorlesungszeit bezogen wird. Ist ein Dozent einmal verhindert aus Krankheit oder anderem Grund wird das meistens bemerkt, indem der Dozent nach 20 Minuten noch nicht erscheint. Pünktlichkeit wird hier nicht so hochgeschrieben, wie in der deutschen Kultur. An organisatorische Verhaltensweisen gewöhnt man sich, auch wenn es anfangs sehr unübersichtlich scheint. Inhaltlich sind die Vorlesungen interessant und die Dozenten auch sehr kompetent. Das System ist etwas unterschiedlich. Hier werden in ziemlich jeder Vorlesung Noten während des Semesters gemacht, die dann in die Endnote einfließen und oftmals ca. 40% ausmachen. Jedoch gibt es auch ein paar Fächer, bei denen keine schriftliche Klausur am Ende des Semesters stattfindet, sondern in vielen kleinen Essays oder andern kleineren Prüfungen Noten erzielt werden die letztendlich 100% ergeben. Zum Beispiel in Allgemeinwissenschaftlichen Fächern wie Spanisch und Französisch oder dem Marketing Fach „Applied Market Research“. Die 40% während des Semesters werden erzielt indem Essays oder kleine Tests geschrieben werden bzw. Präsentationen gehalten werden. Die Art wie diese Noten erzielt werden obliegt dem jeweiligen Dozenten. Die Arbeitsbelastung wird im zweiten Teil des Semesters größer, da viele Projekte zeitgleich abverlangt werden und meist zum Ende des Semesters hin. Vermutlich versuchen die Dozenten zuvor möglichst viel Inhalt zu übermitteln. Inhaltlich scheint die Theorie sehr viel, jedoch wird zur Prüfung eingegrenzt, was den inhaltlichen Lernumfang mit den Fächern in Kempten ziemlich gleicht. In der Prüfung herrscht jedoch nicht so ein Zeitdruck wie in manchen Prüfungen in Kempten. In der Regel hat man für eine Prüfung 2 Stunden Zeit und hat Auswahlmöglichkeit bei den zu beantwortenden Aufgaben. Es gibt einen Teil A, bei der die Aufgabe beantwortet werden muss und einen Teil B bei welchem zwischen mehreren Aufgaben ausgewählt werden kann, z.B.: von 5 Fragen 3 beantworten. Im ERASMUS Programm lernt man viele neue, interessante Leute kennen und kann schnell Freundschaften knüpfen. Vor allem der Kurs „International Marketing“ ist für ERASMUS Studenten konzipiert worden und somit beträgt der Anteil an nicht nationalen Studenten schätzungsweise 85%. Der Kontakt zu irischen Studenten ist etwas schwerer da die Integration der ERASMUS Studenten zu den irischen Studenten auf den Dozent ankommt. Einige möchten Gruppenarbeiten mischen und entscheiden selbst welche Studenten zusammenarbeiten. In anderen Vorlesungen werden die Gruppen selbst gebildet und somit bilden sich Gruppen mit Leuten, die sich bereits kennen. Natürlich liegt es auch an der eigenen Person, wie viel Kontakt zu den irischen Kommilitonen besteht. In Sligo sind alle Personen sehr offen und freundlich und sehr hilfsbereit, daher fällt es nicht schwer mit jemanden ins Gespräch zu kommen. Im Allgemeinen bin ich sehr zufrieden mit der Partnerhochschule, jedoch muss man sich anfangs an den organisatorischen Ablauf etwas gewöhnen. 4. Alltag und Freizeit Sligo bietet eine sehr schöne Landschaft mit einigen kleinen Ausflugszielen. Am Anfang des Semesters ist noch reichlich Zeit sich diese anzusehen und andere kleine Ausflüge zu machen, wie kleine Wochenendtrips zu andern Städten in Irland. Dies ist sehr empfehlenswert, denn zum Ende des Semesters werden viele Projekte abverlangt, welche die Zeit eingrenzen. In Sligo ist es zum Beispiel sehr schön ein paar Stunden nach Strandhill oder Roses Point zu fahren und sich dort am Strand aufzuhalten. Auch ein Spaziergang im Hazelwood oder ein Ausflug zum See „Lough Gill“ bieten sich an. An der IT Sligo kann man auch studentischen Organisationen beitreten oder Hochschulsportmannschaften wie z.B. Volleyball, Rugby oder eine Fitnessstudiomitgliedschaft kaufen um dort einen körperlichen Ausgleich zum Lernen zu schaffen. Sligo bietet viele kleine Pubs in welchen fast jeden Tag Live Musik spielt. 5. Fazit Zu meiner besten Erfahrung in meinem Auslandssemester zähle ich auf jeden Fall die Menschen hier. Es macht keinen Unterschied, welches Alter und an welchem Ort man sich befindet, alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Zu den schlechtesten Erfahrungen zähle ich die Unterkunft. Die Organisation und den Standard verglichen zu den Kosten. Strom ist hier sehr teuer und wenn man die Heizung benutzt kommt man sehr schnell an sein Limit oder über das Limit, was von der Kaution abgezogen wird. 2. Bericht, Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau, Student männlich Auslandserfahrungen werden heute in vielen Firmen und Unternehmen als Grundvoraussetzung zur Einstellung angesehen. Grund dafür ist, dass durch die Zeit im Ausland die Persönlichkeit und das Selbstbewusstsein, die Eigenständigkeit aber auch die Toleranz und andere Sozialkompetenzen geschult werden. Ein weiteres wichtiges Argument für ein Auslandssemester ist zudem das Erlernen beziehungsweise Verbessern einer Fremdsprache. Nach meinem eigenen Befinden erhält man durch ein Auslandssemester die einzigartige Möglichkeit, sich über längere Zeit hinweg während des Studiums mit anderen Menschen, ihrer Kultur und ihrer Sprache aber auch mit unterschiedlichen Dialekten auseinandersetzen zu können, was man in diesem Umfang im späteren Leben vermutlich nicht wiedererleben kann. Die Hauptmotivation weshalb ich mich letztendlich persönlich für ein Auslandssemester entschieden habe, war insbesondere die Verbesserung meiner englisch-sprachigen Kenntnisse, da mir Englisch als Weltsprache im internationalen Markt als sehr wichtig erscheint. Aus diesem Grund entschied ich mich für das Institute of Technology in Sligo, einer Partnerhochschule der Hochschule Kempten im Nordwesten Irlands. Als Wirtschaftsingenieur belegte ich dort den Studiengang „Mechanical Engineering, Year 3“ mit den Fächern „Engineering Materials and Testing“, „Mechanics Thermodynamics“ und „Computer Aided Design“, belegte aber auch das Fach „CAD / CAM“ aus Year 2 und aus zwei weiteren Fakultäten die beiden Fächer „High and Late Medieval Ireland“ und „Construction and Architectural Technology“ zur Anrechnung auf mein allgemeinwissenschaftliches Wahlpflichtkonto. Alles in allem hat mir das Semester in Irland trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten sehr gut gefallen. Die Menschen sind (ganz im Gegensatz zu Deutschland) sehr aufgeschlossen, nett und vor allem hilfsbereit. Dies war sowohl auf der Straße der Fall als auch an der Hochschule selbst. Vorbereitung Die Vorbereitung hin zum Auslandssemester war im Hinblick auf die Bewerbung relativ unproblematisch. Der erste Schritt war hierbei die Wahl des Aufenthaltsortes im Ausland. Über die Homepage der Hochschule Kempten habe ich einen guten Überblick über alle Partnerhochschulen bekommen, mit wichtigen Informationen rund um Studiengänge, Studienbeiträge, Voraussetzungen, Termine und außerdem einigen Erfahrungsberichten ehemaliger Auslandsstudenten. Alle weiteren Informationen, welche Unterlagen zu welcher Zeit für die jeweilige Partnerhochschule eingereicht werden müssen, erhielt ich entweder persönlich oder per Email über das International Office. Da das Kostenniveau in Irland speziell für Lebensmittel etwas höher ist als in Deutschland habe ich aus finanziellen Gründen im Vorfeld Auslands-BaföG beantragt. Dieses kann für Auslandsaufenthalte beantragt werden, egal ob man Inlands-BaföG erhält oder nicht. Dabei ist allerdings zu beachten, dass der gesamte Zulassungsvorgang einige Zeit in Anspruch nimmt und man sich rechtzeitig (mindestens ein halbes bis viertel Jahr vor der Abreise) darum kümmern sollte. Mit einer Unterstützung von circa 300 € war der Alltag so gut zu meistern, jedoch musste ich beispielsweise für die Kaution der Unterkunft oder die Anfahrt nach Sligo auch auf private Rücklagen zurückgreifen. Bei der Anreise nach Sligo habe ich mich dazu entschieden mit meinem privaten Auto zu fahren. Hier war der Aufwand zwar etwas höher in Bezug auf die Streckenplanung über knapp 2000 km (reine Fahrzeit von rund 19 bis 20 Stunden), die Planung der Fährverbindungen oder die Zusatzversicherung für den ADAC, allerdings war ich dadurch weitaus unabhängiger. Bereits vor Reisebeginn habe ich mir (zusammen mit meiner Freundin) das Ziel gesetzt, viel vom Land zu sehen. Über die Wochenenden hinweg sind wir so einen Großteil der nördlichen Inselhälfte (von Galway bis Dublin) abgefahren und haben weitaus mehr gesehen, als andere Austauschstudenten. Es gibt zwar auch Busverbindungen (unter www.buseireann.ie), mit denen viele Städte und populäre Tourismusziele wie die „Cliffs of Moher“, „Slieve Leagues“ oder der „Causeway“ in Nordirland abgefahren werden können, jedoch konnten wir uns mit dem Auto genau die Zeit nehmen, die wir uns für das jeweilige Ziel nehmen wollten und waren nicht an vorgegebene Abfahrtzeiten gebunden. Für alle diejenigen, die nicht mit dem Auto nach Irland fahren möchten, gibt es jedoch auch viele gute Flugverbindungen. Die billigste Variante ist dabei der Flug nach Dublin und von dort aus mit dem Bus weiter nach Sligo. Die jeweiligen Bus-Fahrzeiten sollten unter www.buseireann.ie im Vorfeld mit den Flugzeiten abgeglichen werden, weil beispielsweise Verbindungen an Sonntagen etwas schlechter sind. Unterkunft Sligo ist ein schön gelegenes, idyllisches Hafenstädtchen. Dennoch ist es mit dem Institute of Technology eine sehr moderne Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten und tollem Nachtleben. Im Stadtinneren gibt es für Lebensmittel empfohlen einen Aldi oder Lidl, aber auch andere Läden sind vorhanden. Nachts ist in Sligo in einer Vielzahl an Bars, Pubs und Clubs ebenso viel geboten. Um mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen und das typisch irische Leben kennenzulernen empfehlen sich meiner Meinung nach die Pubs und Bars. So gut wie jeden Abend gibt es dort Life-Auftritte unterschiedlicher Bands, wo für jeden etwas geboten ist, von „traditional Music“ über Pop und Rock-Musik. Im Hinblick auf Unterkünfte gibt es in Sligo viele Studentenwohnheime. Einige Beispiele sind hier: „Yeats Village“, „Clarion Village“, „Milligan Place“, oder „Gateway Appartments“. Die jeweiligen Zahlungsbedingungen müssen auf deren Internetseiten selbst ausfindig gemacht werden. Da viele Unterkünfte jedoch schnell ausgebucht sind, muss bedacht werden, dass man sich ausreichend früh um ein Zimmer kümmert. Ich persönlich war im Clarion Village untergebracht. Dieses Studentenwohnheim erscheint relativ modern und ist zu Fuß nur circa 5 Minuten vom IT Sligo entfernt. Der Weg ins Stadtinnere ist mit 15 bis 30 Minuten zu Fuß etwas länger, es gibt aber auch eine Bushaltestelle direkt in der Nähe. Positiv war außerdem, dass vom IT Sligo jeden Montagabend eine Busverbindung organisiert war, die zum Einkaufen von Lebensmitteln die beiden Läden Aldi und Lidl abgefahren ist. Im Clarion Village selbst gibt es unterschiedlich große Wohngemeinschaften sowohl mit Einzel- als auch Doppelzimmern. Ich selbst war in einer Dreier-WG untergebracht, wo ich mir zusammen mit meiner Freundin ein „Twin Sharing Room“ teilte. Unsere Wohnung bestand aus unserem Doppelzimmer und einem Einzelzimmer (beide Zimmer hatten ein kleines Badezimmer mit Dusche, Waschbecken und WC) und einem großen Gemeinschaftsraum, der zur einen Hälfte aus Wohnzimmer mit TV und Sofaecke und zur anderen Hälfte aus Küchenzeile und Esstisch bestand. Die Wohnungen im Clarion Village sind prinzipiell für die Dauer eines Semesters gut ausgestattet, sauber und möbliert und haben alles, was man zum Leben benötigt, von Kochutensilien, Geschirr und Besteck, Schreibtisch mit Ablageflächen, hängenden Regalen, Internet etc. Dennoch hat es auch einige Nachteile: - Es wäre ratsam Decken und Kopfkissen selbst mitzubringen, da lediglich Betten mit Matratzen gestellt werden - Während meines Semesters war Internet über Kabel vorhanden und wurde zwischenzeitlich sogar auf W-Lan umgestellt. Trotzdem war das Internet dort nicht das Beste und gehört sicherlich nicht zu den schnellsten Verbindungen. Auf Grund einiger Störungen, die vor Allem anfangs recht häufig vorkamen, nutzten viele Austauschstudenten (unter anderem auch meine Freundin) für monatlich 20 € eine SIMKarte des irischen Anbieters „I3“, mit der zumindest über einen Handy-Hotspot eine relativ gute und sichere Internetverbindung hergestellt werden konnte. Als Alternative konnte aber auch das Hochschulinternet innerhalb der regulären Öffnungszeiten genutzt werden - Bei der Küchenausstattung war zwar alles vorhanden, die einzelnen Teile gehörten dabei jedoch nicht zu den hochwertigsten. Als Beispiel ist hier unser WG-Dosenöffner zu nennen, der bereits bei unserem Eintreffen derart verrostet war, dass er überhaupt nicht mehr nutzbar war. Auch unsere Brotzeit-Brettchen waren lediglich dünne mit einer Art Karton überzogene Kork-Brettchen, bei denen sich nach mehrfachem Abspülen ein Großteil der Beschichtung ablöste und auch unsere Bratpfanne war von einigen Gebrauchsspuren gekennzeichnet. Bei jeglichen Mängeln besteht jedoch die Möglichkeit sich bei der Rezeption des Clarion Village zu melden, oder man kauft sich in einem 1-€Shop in Sligo sehr günstig die benötigten Gegenstände nach - Der extremste (und eigentlich einzige unhygienische) Nachteil ist meiner Meinung nach der Waschraum des Clarion Village. Darin sind für geschätzt 600 Parteien lediglich zwei Waschmaschinen (eine davon defekt bzw. außer Betrieb) und nur ein funktionierender Trockner vorhanden, wobei man für jeweils einen Waschgang (45 Minuten) 5€ und für jeden Trockengang (20 Minuten) 1,20€ zu zahlen hat. Der Trockengang war dabei wiederum derart ineffektiv, dass die Wäsche nach einem Gang noch so nass war, dass man entweder noch weitere Trockengänge zahlen musste oder die Wäsche nachträglich noch zum Trocknen aufgehängt werden musste. In unserer WG haben wir deshalb auf den Trockner komplett verzichtet und haben unsere Wäsche von Anfang an auf Wäscheleinen getrocknet, die wir quer durch die Wohnung beziehungsweise unsere Zimmer aufgespannt haben. Die traurigste Tatsache ist hier, dass von der Rezeption von Beginn an jedem versprochen wurde, dass „in der nächsten Woche“ weitere Maschinen angeschafft werden, sich aber über das gesamte Semester hinweg, nichts geändert hat und somit auch oft lange Warteschlangen beim Waschen waren - Zugang zu den Wohnungen und Zimmern hatte man über personalisierte Schlüsselkarten, die jedoch zwei kleine und nervige Krisenherde hatten. Einerseits wurden die Karten zur Kontrolle, ob Mieten gezahlt wurden, durch die Rezeption deaktiviert, oder sie haben sich von selbst deaktiviert, wenn sie beispielsweise in zu dichtem Kontakt mit dem Handy aufbewahrt wurden. Zwar konnten die Karten in der Rezeption mit Angabe der Apartment- und Zimmernummer dann schnell wieder aktiviert werden, jedoch ist die „Rennerei“ etwas lästig und wenn sich die Karte an Wochenenden deaktivierte, wenn die Rezeption unbesetzt ist, konnte man nur noch über den „Sicherheitsdienst“ in die Wohnung gelangen, jedoch bis zur endgültigen Aktivierung nicht mehr direkt ins eigene Zimmer. Dies ist nur selten vorgekommen, ist aber trotzdem ärgerlich Trotz der hier aufgelisteten Nachteile war das Wohnheim alles in allem sehr angenehm und für die Dauer eines Semesters genau ausreichend. Für diesen kurzen Zeitraum kann man es sich überall einigermaßen angenehm machen und vermutlich ist es in anderen Wohnheimen nicht viel besser. Studium am IT Sligo Wie bereits erwähnt, habe ich als Wirtschaftsingenieur am Institute of Technology in Sligo offiziell den Studiengang „Mechanical Engineering, Year 3“ mit den Fächern „Engineering Materials and Testing“, „Mechanics Thermodynamics“ und „Computer Aided Design“ belegt, besuchte aber auch das Fach „CAD / CAM“ aus Year 2 und aus zwei weiteren Fakultäten die beiden Fächer „High and Late Medieval Ireland“ und „Construction and Architectural Technology“. Was mich hier während des gesamten Semesters sehr begeistert hat, war die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Professoren und Dozenten. Meiner Meinung nach steht dies ganz im Gegensatz zu Deutschland. Gerade zu Beginn des Auslandsstudiums, als noch alles neu war, konnte man jeden ansprechen und um Hilfe fragen. Begeistert war ich dabei besonders davon, dass sogar Professoren, die gerade in ihre Klasse gehen wollten, sich trotzdem 5 Minuten Zeit genommen haben, um entweder den Weg haargenau zu erklären oder sogar bis zu dem gesuchten Raum hin mitgelaufen sind. Auch während des Semesters hat sich diese Hilfsbereitschaft nicht geändert. Gerade als Austauschstudent konnte ich zu jeder Zeit und auch mit jeder Frage zum Studiengang-Verantwortlichen gehen, der mir gerne weitergeholfen hat. Die Vorlesungen, die ich besucht habe, waren qualitativ recht gut und verständlich gehalten, sind aber vom Niveau her in einigen Fächern deutlich unterhalb der FH Kempten. Der Unterrichtsstoff wurde sehr gut erklärt, teilweise hatte ich persönlich jedoch das Gefühl, dass man sich mit manchen Themen deutlich zu lange aufgehalten hat und auch während dem Semester wesentlich weniger Stoff durchgesprochen wird, als es bei uns üblich ist. Zur Hälfte des Semesters wurden sogenannte Mid-Term-Asignments (Zwischentests) geschrieben, auf die jedoch gut vorbereitet wurde. Außerdem musste man je nach Fach entweder Übungsaufgaben (in „Mechanics“) berechnen, an Praktikas (in „Engineering Materials and Testing“ und „Mechanics“) teilnehmen oder etwas umfangreichere Berichte (in „High and Late Medieval Ireland“ und „Construction and Architectural Technology“) schreiben. Etwas ungewohnt war für mich, dass Stundenplanänderungen per Email mitgeteilt und diese oft erst am Morgen des jeweiligen Tages versendet wurden. Da die Zeit am Morgen gewöhnlich immer etwas knapp bemessen ist und man morgens eher selten noch Emails kontrolliert, bin ich so gelegentlich unnötigerweise in die Schule gelaufen, um dann ein leeres Klassenzimmer vorzufinden. Allgemein gesehen ist die IT Sligo sehr modern aufgestellt und es werden eine Vielzahl an Studiengängen angeboten. Auch neben dem Studium kann man seine Zeit in zahlreichen Vereinigungen verbringen oder das sehr breit gefächerte Sportangebot nutzen, vom Tauchen über Fitnessstudio, Surfen, Schwimmen, Hallensportarten wie Volleyball oder Gaelic Football. Fazit Mein Fazit für das Auslandssemester in Irland ist, dass sich jede Minute vollkommen gelohnt hat und ich würde jedem weiterempfehlen, diese Erfahrung für sich selbst zu machen. Die Zeit in Irland war interessant, aufregend und abwechslungsreich und lässt sich in dieser Art und Weise vermutlich nicht nachholen. Irland selbst hat eine beeindruckende Landschaft, für die allein sich eine Reise bereits lohnt, aber auch die Menschen dort sind großartig.
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