UNTER UNS - acrevis Bank

UNTER
UNS
Herausforderungen
Euro-Mindestkurs:
Reaktionen auf die Aufhebung 3
Prof. Dr. Klaus W. Wellershoff
über die Kluft zwischen
Real- und Finanzwirtschaft
8
ES Sicherheit AG: Gefahren
erkennen und eliminieren 10
Kundenmagazin | März 2015
editorial
Zeiten, in denen die Stärken
zum Tragen kommen
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Unsere Aufgabe ist und bleibt anspruchsvoll – Tag für Tag. Von der Aufhebung des Euro-Mindestkurses bis zur Einführung von Minuszinsen durch die Schweizerische Nationalbank: Solche
Ereignisse und Entscheidungen, die wir nicht direkt steuern können, beeinflussen unsere
Arbeit stark. Dazu gehören auch die volatilen Märkte und die zunehmende Regulierung in der
Finanzbranche. Doch nicht nur wir als Finanzdienstleister sind gefordert, auch Sie, unsere
Kundinnen und Kunden, müssen sich mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen. Vom
Unternehmen zum privaten Sparer, vom Anleger bis zum Hausbauer: Was auf den Märkten
geschieht, wirkt sich auf uns alle aus. Wir gehen in dieser «Unter uns»-Ausgabe näher auf die
aktuellen Ereignisse ein und zeigen, wie unterschiedlich die Folgen und Reaktionen sind.
Wir verstehen diese turbulente Zeit als Herausforderung im positiven Sinn. Es ist einfach, in
guten Zeiten erfolgreich zu sein. Erst in schwierigen Phasen zeigt sich, ob ein Unternehmen
gut aufgestellt ist. Dass wir auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken dürfen, freut
und bestätigt uns. Unsere Stärken wie die lokale Verankerung, die Nähe zu unseren Kunden
und die Beratungskompetenz kommen gerade dann zum Tragen, wenn die Rahmenbedingungen widrig sind. Zum Geschäftsabschluss 2014 finden Sie auf den folgenden Seiten weitere
Informationen.
Eine Voraussetzung für den Erfolg sind zufriedene, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wir spüren täglich, dass uns die persönliche Beziehung zwischen unserem Team und unseren
Kunden von anderen Banken unterscheidet. Hinter den Kulissen arbeiten wir permanent an
der Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur. In diesem Zusammenhang haben wir die
Vision von acrevis als «wertvollste Bank» formuliert. Einen kleinen Einblick geben wir Ihnen in
diesem Magazin.
Bis zur nächsten Ausgabe von «Unter uns» wird zweifellos wieder viel geschehen. Unsere
Zielsetzung besteht darin, Ihnen Sicherheit und Beständigkeit zu bieten und gleichzeitig flexibel
auf Ereignisse zu reagieren. Nur so können wir unser Ver­sprechen an Sie einlösen: Gemeinsame
Lösungen für eine erfolgreiche und sichere Zukunft zu schaffen. Herzlichen Dank, dass Sie uns
das zutrauen – und uns vertrauen.
Stephan Weigelt
Vorsitzender der Geschäftsleitung
2
fokus
Der Euro ist ein Thema – so oder so
Am 15. Januar dieses Jahres hob die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro­
Mindestkurs von 1.20 Franken auf. Für Finanzdienstleister und ihre Kunden bedeutete
diese überraschende Entscheidung einen grossen Einschnitt. Das zeigen die Reaktionen
einiger acrevis Kunden sowie der Blick hinter die Kulissen der Bank an diesem Tag.
Thomas Meyer, CEO Bischoff Textil AG, St.Gallen:
«Unser Unternehmen ist ein führender Stickereihersteller.
Wir sind schwergewichtig im internationalen Wäsche- und
Damenoberbekleidungsmarkt tätig. In der Schweiz beschäf­
tigen wir 90 Personen, weltweit sind es über 1000. Die
Textilindustrie steht seit Jahren unter Druck. Wir haben uns
der Globalisierung schon frühzeitig erfolgreich gestellt. Für
gewisse Kundensegmente und zum Erhalt, beziehungsweise
der Weiterentwicklung der Innovationskraft, ist ein ange­
passter Werkplatz Schweiz unabdingbar. Für diesen fallen
die Kosten mehrheitlich im Inland an. Zulieferer aus dem
Euro-Raum sind nur bedingt vorhanden. Erst im vergangenen
Jahr haben wir eine Million Franken in zwei Saurer-Stick­
maschinen der neuesten Generation für den Werkplatz
Diepoldsau investiert.
Der Exportanteil der Bischoff Textil AG liegt bei 97 %. Unsere
gesamte Produktion ist vom starken Schweizer Franken
betroffen. Wir fakturieren zu 35 % in Euro, und bei diesem
Anteil unseres Umsatzes schlägt das schlechte Kursver­
hältnis direkt durch. Gleichzeitig pochen unsere FrankenKunden auf Währungsrabatte, damit nicht der gesamte
Verlust bei ihnen anfällt. Als Direktmassnahme auf die
erneute Schwächung des Euro haben wir entschieden,
Aufträge mit grossem Margendruck vermehrt in die eigenen
Joint-Venture-Betriebe auszulagern. Ebenso klären wir,
welche Aufträge im Euro-Raum produziert werden können,
um so die Kursschwankungen abzufedern. Das kann punk­
tuell zu Personalabbau führen. Zudem führen wir Gespräche
mit Lieferanten, zum Teil bereits mit guten Resultaten.
Natürlich suchen wir auch intern akribisch nach weiteren
Möglichkeiten für Einsparungen und Effizienzsteigerungen.
Positiv stimmt uns die modebedingt vermehrte Nachfrage
nach Stickereien. Allerdings ist es eine Herausforderung, die
Zahlungsbereitschaft der Kunden mit unseren Herstellungskosten in Einklang zu bringen.
Thomas Meyer (rechts), CEO Bischoff Textil AG, und Stephan Schumacher, Seniorberater Finanzierungen bei acrevis.
3
fokus
Stefan Kümin, Geschäftsführer Gebr. Kümin Weinbau und Weinhandel AG,
mit Dino Marcesini (links), Teamleiter Anlagekunden bei acrevis.
Florian Keller, Leiter Private Banking Support, acrevis Bank AG
Stefan Kümin, Geschäftsführer Gebr. Kümin Weinbau und
Weinhandel AG, Freienbach:
«Unser Unternehmen existiert seit 1902, ich bin in vierter
Generation als Geschäftsführer verantwortlich. Seit der
Gründung sind wir im Weinbau und -handel tätig. Wir
unterhalten Rebberge in drei Kantonen und produzieren
Weine aus der Region. Zudem beziehen wir Offenwein von
anderen Produzenten und füllen diesen ab. Als weiteres
Geschäftsfeld sind wir als Lohnkelterei für Dritte tätig und
brennen Spirituosen – auch das mit Rohstoffen aus der
Region. Mit 20 Mitarbeitenden erledigen wir alles selbst: von
der Pflege der 16 Hektare Reben über die Weinproduktion
bis hin zum Verkauf und der Auslieferung. Unsere Abnehmer
sind Gastronomiebetriebe, Depositäre und Private.
unterhalten unsere Lieferanten meist grosse Lager, die noch
zu einem höheren Europreis gefüllt wurden. Entsprechend
können sie Währungsvorteile nicht sofort weitergeben. Beim
Kauf von Maschinen im Euro-Raum, die in der Schweiz
nicht hergestellt werden, könnten wir sicherlich ebenfalls
profitieren. Allerdings haben wir erst im letzten Jahr eine
entsprechende Investition getätigt – als der Euro noch
stärker war. Es bringt nichts, solchen Fällen nachzutrauern –
wir schauen lieber voraus. Es hilft uns sicher, dass wir eine
Nische bedienen. Wenn Grossverteiler beispielsweise im
grossen Stil günstig Wein aus Spanien importieren und den
Preis­vorteil weitergeben, müssen wir nicht mit ihnen
­konkurrieren, denn wir bieten mit Wein aus der Region eine
Besonderheit an.»
Der Export ist für uns kein Thema, und wir haben nur
wenige Touristen, die bei uns einkaufen. Deshalb dürfte uns
die Aufhebung des Mindestkurses nicht direkt tangieren.
Vielleicht wirkt sich der starke Euro aber indirekt auf uns
aus, wenn beispielsweise die Umsätze in Gastronomie und
Tourismus zurückgehen und bei uns entsprechend weniger
bestellt würde. Ein tiefer Euro könnte sich zudem beim
Einkauf von Flaschen günstig für uns auswirken. Allerdings
Florian Keller, Leiter Private Banking Support,
acrevis Bank AG:
«Von der Entscheidung der SNB wurden wir genauso
überrascht wie unsere Kunden und andere Marktteilnehmer.
Um einem Insiderhandel vorzubeugen, ist der Kreis der
involvierten Personen bei der Nationalbank sehr klein
gehalten worden. Die Nachricht erreichte uns deshalb über
unsere Finanzinformations-Systeme.
4
fokus
Die Fremdwährungen gegen Schweizer Franken im Allgemeinen und der Euro gegen den Franken im Speziellen erlitten
unmittelbar starke Rückschläge. Der Devisenhandel war
für einige Minuten gar eingestellt. Danach waren wir stark
gefordert: Es gab viele Transaktionen sowohl bei den Devisen
als auch bei den Aktien. Die Situation bei unseren Kundenberaterinnen und Kundenberatern sowie der Handelsabteilung
war deutlich hektischer als bei anderen einschneidenden
Ereignissen in der Vergangenheit wie beispielsweise der
Pleite von Lehman Brothers.
Natürlich kam bei einigen Kunden eine gewisse Nervosität
auf und wir hatten viele Anfragen zu beantworten. Allerdings:
Der grössere Teil unserer Devisenkunden profitiert tenden­
ziell eher von tieferen Fremdwährungen gegenüber dem
Schweizer Franken. Deshalb kam es zu sehr vielen und
grossen Devisentransaktionen und Absicherungsgeschäften.
Privatpersonen deckten sich zudem mit Euro ein, um
beispielsweise günstige Auslandferien zu buchen oder über
der Grenze einzukaufen. Die Reaktionen bei den Firmen­
kunden fielen sehr unterschiedlich aus – je nach Branche.
Exportlastige Unternehmen sind natürlich vor allem negativ
betroffen. Aber auch für importierende Betriebe ist die Lage
nicht ausschliesslich positiv, sie sind zum Teil gezwungen,
Euro-Rabatte zu gewähren.»
Roland Stump, Geschäftsführer Stump’s Alpenrose,
Wildhaus:
«Unser Haus hat sich seit der Gründung 1883 nach und nach
zu einem der führenden Seminar- und Tagungshotels der
Ostschweiz mit grosszügigem Wellnessbereich entwickelt. Wir
beschäftigen 30 Mitarbeitende, davon bis zu 8 Auszubildende,
und wir können in unserer Restauration zeitlich bis zu 550
Personen bewirten. In der Tourismusbranche sind wir von der
Aufhebung des Mindestkurses doppelt betroffen: Zum einen
stammen rund 15 % unserer Kunden aus dem Euro-Raum.
Andererseits ist Europa als Ferienziel für Schweizer jetzt
äusserst attraktiv. Erschwerend kommt hinzu, dass wir sämtliche Güter in der Schweiz, ja sogar in der Region beschaffen
und nicht – wie andere Unternehmen – die Produktion ins
Ausland verlagern können. Eine gewisse Entlastung erfahren
wir von Lieferanten, welche die Einsparungen vergünstigter
Einkäufe aus dem Euro-Raum an uns weiter geben.
Die unmittelbare Auswirkung war ein spürbarer Rückgang
der Nachfrage nach privaten Ferien und Kurzurlauben.
Mittelfristig befürchten wir, dass Personen aus dem EuroRaum, die überbetriebliche Seminare in unserem Haus
belegt haben, ihre Teilnahme neu evaluieren. Langfristig ist
es denkbar, dass Schweizer Firmen mit grosser Exportabhängigkeit ihre Aktivitäten im Bereich Weiterbildung redu­
zieren, was für uns letztlich weniger Seminarbuchungen
bedeutet. Als mögliche Gegenmassnahmen sehen wir:
Euro-Parität für Buchungen in unserem Haus bei 1.10
Franken fixieren, attraktive Komplett­angebote schaffen und
allenfalls Personal abbauen. Um die Kosten zu reduzieren,
ist mittelfristig auch eine Neu­positionierung unseres Hauses
denkbar – weg vom klassischen Seminar-, Ferien- und
Restaurationsgeschäft und hin zu alternativen Produkten.
Alles in allem sind die Folgen des Entscheids der Nationalbank in ihrem gesamten Ausmass für uns schwierig einschätzbar und lassen sich nur erahnen.»
Roland Stump, Geschäftsführer Stump‘s Alpenrose, mit acrevis Kundenberaterin Albulena Morina.
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aktuell
Erfolgreicher Jahresabschluss
acrevis blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurück. Bruttogewinn, Betriebserfolg
und Jahresgewinn liegen über dem Vorjahr. Der Geschäftsaufwand konnte dank dem
2013 initiierten «FIT»-Projekt reduziert werden. Das Jahr 2015 steht im Zeichen zukunftsweisender Projekte im Bereich des Private Bankings sowie einem Umbauprojekt am
Hauptsitz St.Gallen.
Dass acrevis ihr Ergebnis wiederum zu steigern vermochte,
ist ausserordentlich erfreulich. Es zeigt, dass mit dem 2013
initiierten «FIT»-Projekt das erwünschte Resultat erreicht
werden konnte und gute Voraussetzungen geschaffen sind,
um mit schlanken Prozessen effizient und mit hochstehender
Qualität die kommenden anspruchsvollen Jahre anzu­gehen.
Auf erfolgreichem Weg unterwegs: Markus Isenrich, Präsident
des Verwaltungsrates, und
Stephan Weigelt, Vorsitzender
der Geschäftsleitung.
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Über den Erwartungen und fast synchron haben sich sowohl
die Kundengelder (+4.8 %) als auch die Kundenausleihungen
(+5.1 %) entwickelt. Der Ausleihungsdeckungsgrad (Kundengelder/Ausleihungen) von 94.4 % darf unverändert als sehr
gut qualifiziert werden.
aktuell
Die leichte Reduktion des Zinsergebnisses (nach einem
deutlichen Anstieg im Vorjahr), trotz des erfreulichen Wachstums des Geschäftsvolumens, ist auf das anhaltende –
ja historische – Tiefstzinsniveau zurückzuführen.
Die Wertberichtigungen und Verluste konnten auf tiefem
Niveau gehalten werden, und das Asset- und LiabilityManagement, mit dem das Zinsänderungsrisiko gemessen
und gesteuert wird, weist sowohl absolut als auch im Markt­
vergleich gute Werte aus.
Einen deutlichen Rückgang verzeichnen die Depotgelder
(-11.0 %). Aufgrund der konsequenten Bereinigung von Verbindungen zu ausländischen sowie zu einzelnen grösseren
institutionellen Anlegern entspricht dies den Erwartungen.
Die Zunahme des Kommissionsertrages (+1.8 %) ist auf
ausserordentliche Dienstleistungen bei der Erstellung von
Steuerverzeichnissen zurückzuführen.
Handelsgeschäft und tiefe Kosten erzeugen Mehrwerte
Während das Handelsgeschäft um 5.4 % gesteigert werden
konnte, verzeichnet der übrige ordentliche Erfolg einen deutlichen Rückgang von 35.1 %. Dieser ist im Wesentlichen auf
eine grosse Zurückhaltung bei Aktienanlagen in den Finanzanlagen und auf die normalisierten Erträge aus Beteiligungen zurückzuführen.
Besonders erfreulich und wichtig ist der Rückgang des
­Geschäftsaufwandes um 6.4 %. Dies aufgrund des erwähnten «FIT»-Projektes. Der Betriebserfolg von CHF 22.9 Mio.
(CHF 0.8 Mio. oder 3.6 % über dem Vorjahr) ermöglicht
es, CHF 2.9 Mio. (Vorjahr: CHF 1.0 Mio.) den Reserven
für allgemeine Bankrisiken zuzuweisen, der Generalversammlung einen Jahresgewinn von CHF 17.9 Mio. (Vorjahr:
CHF 17.3 Mio.) zu präsentieren, Dividendenzahlungen
von CHF 10.0 Mio. (unverändert CHF 32 pro Aktie) und
weitere Reservezuweisungen von CHF 8.0 Mio. (Vorjahr:
CHF 7.0 Mio.) zu beantragen.
Gute Eigenmittelausstattung
Die vorhandenen Eigenen Mittel (nach Gewinnverwendung)
betragen CHF 330.2 Mio. (+3.4 %). Die Kapitalquote nach
Berücksichtigung des antizyklischen Kapitalpuffers beläuft
sich auf 14.1 % (Vorjahr: 14.0 %) bei einer regulatorischen
Zielgrösse von 11.2 %. Um künftigen Entwicklungen rasch
erfolgreich begegnen zu können, schlägt acrevis den Aktionären vor, dem Verwaltungsrat die Kompetenz zur Erhöhung
des Aktienkapitals zu erteilen (genehmigte Kapitalerhöhung).
acrevis denkt dabei vor allem an sinnvolle Akquisitionen und
an allfällige zusätzliche Anforderungen des Gesetzgebers.
Weitere detaillierte Informationen sind auf
unserer Webseite unter www.acrevis.ch/publikationen
zu finden.
Der Jahresabschluss 2014 in Kürze
Jahresabschluss 2014 in Kürze
Kennzahlen
(in CHF 1’000, soweit nicht anders angegeben)
2014
Vorjahr
Bilanzsumme
Eigene Mittel (nach Gewinnverwendung)
Kundenausleihungen
Kundengelder
3’995’207
330’225
3’356’815
3’167’737
3’784’894
319’423
3’195’052
3’022’147
210’313
10’802
161’763
145’590
5.6 %
3.4 %
5.1 %
4.8 %
26’982
22’913
17’852
26’297
22’108
17’322
685
805
530
2.6 %
3.6 %
3.1 %
Depotvolumen (in Mio. CHF)
3’522
3’956
Kapitalquote in %
14.1
14.0 1)
Bruttogewinn
Betriebserfolg (Zwischenergebnis)
Jahresgewinn
1)
1)
Veränderungen
Unter Berücksichtigung des antizyklischen Kapitalpuffers
7
interview
Zur Person
Professor Dr. Klaus W.
Wellershoff ist CEO der inter­­national tätigen Unternehmensberatung Wellershoff & Partner
Ltd. In dieser Funktion berät er
mit seinem Team seine Kundinnen und Kunden im Bereich
Makroökonomie und Finanzmärkte. Weiter ist Wellershoff
Mitglied des Verwaltungsrats
der Schindler Holding AG und
stellt sein Wissen als Mitglied
des Geschäfts­leitenden
Ausschusses der Forschungs­
gemeinschaft für National­
ökonomie an der Hochschule
St.Gallen zur Verfügung. Zudem
ist er Stiftungsrat der World
Demographic Association.
8
interview
Das Wachstum von morgen
heute schon ausgeben?
Mit Professor Dr. Klaus W. Wellershoff referierte an den acrevis Anlegerapéros in
St.Gallen und Pfäffikon ein Kenner der Weltwirtschaft und Finanzmärkte. Ins Zentrum
stellte er die Frage, wohin sich die Aktienmärkte bewegen. Im Interview spricht
der Ökonom über den Zusammenhang zwischen Real- und Finanzwirtschaft.
Professor Dr. Wellershoff, Sie haben in Ihrem Referat
davon gesprochen, dass zwischen der Entwicklung
des Wirtschaftswachstums und der Aktienmärkte eine
Kluft besteht. Wie äussert sich diese?
Historisch gesehen sind 3 % Wachstum der Normalfall.
Davon kann heute nicht einmal mehr ansatzweise die Rede
sein. Inflationsbereinigt lag die Jahreswachstumsrate der
Industrienationen Mitte 2013 unter 1 %, weniger also als am
Tiefpunkt in der Rezession 2001. Das Wachstum nimmt
seither zwar zu, aber überaus gemächlich. Schauen wir die
Aktienmärkte an, erhalten wir allerdings ein ganz anderes
Bild. Die weltweiten Aktienindizes sind innerhalb von drei
Jahren um 50 % gestiegen, auch in der Schweiz.
Wie lässt sich diese Entwicklung erklären?
Besonders bemerkenswert ist ja, dass die Unternehmens­­ge­winne im gleichen Zeitraum kaum gewachsen sind. Es
scheint also keinen Zusammenhang zu geben zwischen den
Resul­taten der Realwirtschaft und dem Zuwachs auf den
Aktienmärkten. Die Zinsen sind in den letzten drei Jahren
ebenfalls nicht mehr wesentlich gefallen und dienen deshalb
auch nicht als Erklärung für den Anstieg der Aktienkurse.
Die Entwicklung an den Aktienmärkten muss also andere
Gründe haben.
Welche sind das aus Ihrer Sicht?
Im Grunde kann es nur daran liegen, dass die Anleger
zunehmend optimistischer sind, was zu höheren Bewertungen geführt hat. Es stellt sich aber die Frage, ob dieser
Optimismus berechtigt ist. Offenbar werden die Risiken der
Wirtschaftsentwicklung als kleiner eingeschätzt als noch
vor wenigen Jahren. Das ist einerseits verständlich, denn die
Lage der Realwirtschaft in den westlichen Industrienationen
ist tatsächlich besser geworden. Das zeigt die Situation
auf den Immobilienmärkten, die Baukonjunktur, aber auch
das Bankensystem hat das Schlimmste der Finanzkrise
offenbar hinter sich gebracht. Das, in Kombination mit der
positiven Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten,
deutet auf eine Beschleunigung beim weltweiten Wirtschaftswachstum hin.
Wo sehen Sie Stolpersteine dieser Entwicklungen?
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, dass die Aktienmärkte
das höhere Wachstum der Zukunft bereits vorweggenommen haben. Ein weiterer Anstieg ist nur möglich, wenn die
Einschätzung der Unternehmensgewinne durch die Analysten optimistisch ausfällt. Allerdings sind diesbezüglich in der
Schweiz aufgrund der jüngsten Entwicklungen noch viele
Fragen offen, beispielsweise die Auswirkungen der Wechselkursentwicklung auf die Wettbewerbsstärke, die Folgen des
Währungseffektes für Umsätze und Margen, die Massnahmen der Politik zur Stärkung der Schweizer Wirtschaft etc.
In den USA bewegen sich die Bewertungen des Aktienmarkts heute schon in ungewöhnlichen Höhen. Sollte es
sich dabei um eine Fehlbewertung handeln, wäre Europa
davon ebenfalls betroffen, denn der US-Markt macht einen
grossen Teil des Weltaktienmarkts aus und die wichtigsten
Aktien­indizes können sich in der Regel der Entwicklung
der amerikanischen Leitbörse nicht entziehen.
Sie sprechen davon, dass ein künftiges Wachstum
gewissermassen «vorbezogen» wurde. Gilt das auch
für den einzelnen Konsumenten?
Genau darin sehe ich eine Gefahr. Seit Anfang der 80er-Jahre
sind die Zinsen gefallen. Dadurch ist nicht nur die Realwirtschaft gewachsen, auch die Vermögenswerte haben eine
Aufwertung erfahren. Das ist durchaus nachvollziehbar, hat
aber einen Nebeneffekt: In den Augen vieler Leute handelt
es sich um eine permanente Vermögenszunahme, obwohl
der Zuwachs nur durch den Zinsverfall ausgelöst wurde.
Mit welchen möglichen Auswirkungen?
Auf privater Ebene wird dieser vermeintliche Reichtum gerne
für aktuelle Bedürfnisse verwendet, also für den unmittel­
baren Konsum. Bei der Politik entstehen ebenfalls Begehrlichkeiten, sobald das Finanzvermögen wächst. Das heisst:
Wir geben heute schon einen Teil der Wertschöpfung aus, die
wir für die Zukunft erwarten. Selbst wenn die Aktien­kurse
noch einmal steigen sollten, haben wir die daraus entstehenden Möglichkeiten bereits ausgereizt. Wenn wir heute schon
ausgeben, was erst später anfällt, dann hat das negative
Auswirkungen auf unseren Lebensstandard von morgen.
9
porträt
Wo Sicherheit im Zentrum steht
Ein junges Unternehmen mit langer Erfahrung: So könnte man den Hintergrund der
ES Sicherheit AG in St.Gallen beschreiben. Der Spezialist auf dem Gebiet der
Sicherheitstechnik und Sicherheitsschulung kann auf Jahrzehnte am Markt zurück­
blicken und hat seit Herbst 2014 eine neue Inhaberschaft. Der Nachfolgeprozess
wurde von acrevis begleitet. Die Bank ihrerseits stützt sich in Sicherheitsfragen
ebenfalls auf die Kompetenz der ES Sicherheit AG ab.
Vor rund zehn Jahren wurde die ES Sicherheit AG gegründet.
Albert Rütsche führte die Firma bis im Herbst 2014 und
übergab diese nach über 35-jähriger Tätigkeit in der Sicherheitsbranche im Oktober letzten Jahres schliesslich den
neuen Inhabern Michael Kälin und Sandro Kengelbacher.
Beide sind bereits seit zehn Jahren in leitender Position im
Unternehmen tätig. Während sich Kälin um die Bereiche
Finanzen und Personal kümmert, liegen Verkauf und Marketing bei Kengelbacher.
Prominente Kundschaft
An den Standorten in St.Gallen und Brüttisellen beschäftigt
das Unternehmen gesamthaft 38 Angestellte. «Unser Thema
ist die elektronische Sicherheit», so die beiden Inhaber.
Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen rund um
Branderkennung, Einbruchmeldung, Videoüberwachung,
Zutrittskontrolle, aber auch Sicherheitsschulungen. Kunden
sind Unternehmen sowie Private aus der ganzen Schweiz
mit Schwerpunkt Deutschschweiz. Zu den prominenten
Referenzen im Firmenbereich gehören unter anderem die
ETH Zürich, der Flughafen Zürich oder auch die Migros.
Die ES Sicherheit AG vertreibt keine eigenen Produkte,
sondern sucht sich auf dem Weltmarkt die besten Produkte,
um den individuellen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu
werden. Im Vordergrund stehe ohnehin nicht der reine
Verkauf von Produkten, hält Michael Kälin fest: «Wir sind
keine Handelsfirma, sondern setzen auf das Projektgeschäft.» Nach der erfolgreichen Inbetriebsetzung eines
Systems übernimmt die ES Sicherheit AG Wartung und
Unterhalt. «Das Ergebnis sind oft jahrelange Geschäfts­
beziehungen», sagt Sandro Kengelbacher.
Enge Beziehung
Eine solche unterhält die Firma auch mit acrevis, ihrer
Hausbank, die das Unternehmen seit vielen Jahren und unter
anderem beim Nachfolgeprozess begleitete. Die Übernahme
sei frühzeitig aufgegleist worden, so dass alles Notwendige
sorgfältig vorbereitet werden konnte, halten Kälin und
10
Kengelbacher fest. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem bisherigen Inhaber und seinen Nachfolgern, deren
Treuhänder und acrevis sei der gesamte Prozess im letzten
Jahr unproblematisch und schnell vonstatten gegangen.
Die Beziehung zwischen der ES Sicherheit AG und acrevis
ist aus einem weiteren Grund eng: acrevis selbst ist Kundin
beim Sicherheitsspezialisten, wenn es um ihre eigenen
Sicherheitssysteme geht. Für Kundenberater André Lutz liegt
in der engen gegenseitigen Zusammenarbeit viel Nutzen für
beide Seiten. «Ob wir einen Wunsch haben oder umgekehrt:
Alles wird schnell, direkt und unkompliziert erledigt.»
Michael Kälin bestätigt diesen Eindruck: «Bei einer grossen
Bank hätten wir vermutlich laufend wechselnde Ansprechpartner, den Kundenberater der acrevis hingegen kennen wir
gut, und das Verhältnis basiert auf gegenseitigem Vertrauen.»
Die ES Sicherheit AG fühle sich zudem besonders wohl bei
einer regional verankerten Bank, mit der sie Werte und
Philosophie teile.
Neue Entwicklungen
Für die Zukunft warten auf das traditionsreiche Unternehmen
unter neuer Führung viele Herausforderungen. Eine davon
liegt im technischen Fortschritt begründet. Vor allem im
Privatbereich werden Sicherheitslösungen immer öfter mit
dem Internet oder einer mobilen Lösung verknüpft. Das
schafft zwar neue Möglichkeiten der Steuerung und der
Kontrolle, öffnet gleichzeitig aber mögliche Gefahrenherde.
Solche und andere Aufgabenstellungen werden die ES
Sicherheit AG in St.Gallen auch in Zukunft auf Trab halten. Das
Unternehmen ist dafür bestens gerüstet: «Wir beobachten
den Sicherheitsmarkt genau und sorgen dafür, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend weiterbilden»,
erklärt Sandro Kengelbacher. So sei beispielsweise gewährleistet, dass den Kunden das aktuelle technische Wissen zur
Verfügung stehe und die definierte Lösung den neuesten
Anforderungen entspricht. Ein Beleg dafür sind auch die
notwendigen fachtechnischen Anerkennungen und Zulassungen, über welche die ES Sicherheit AG ausnahmslos verfügt.
porträt
acrevis Kundenberater André Lutz zusammen
mit den Geschäfts­leitern der ES Sicherheit AG
Michael Kälin und Sandro Kengelbacher (von links).
11
aktuell
René Lichtensteiger, Bereichsleiter
Privat- und Geschäftskunden:
«Gewisse Hypotheken werden nun
sogar etwas teurer.»
12
aktuell
Minuszins: Die Beratungskompetenz
wird noch wichtiger
Gleich mit zwei Massnahmen hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) in jüngster
Zeit aufhorchen lassen. Neben der Aufhebung des Euro-Mindestkurses war es die
Einführung von Negativzinsen, die zu reden gab. Benno Giger, Bereichsleiter Private
Banking und René Lichtensteiger, Bereichsleiter Privat- und Geschäftskunden der
acrevis, im Gespräch über unmittelbare und mögliche weitere Folgen dieses Schritts.
Die wohl meistgehörte Frage vorweg: Bedeuten Negativzinsen, dass die Kunden von acrevis nun für ihre Spargelder Zinsen bezahlen müssen?
René Lichtensteiger: Aktuell und hoffentlich auch in Zukunft
nicht. Wer bei uns über ein Konto in Schweizer Franken
verfügt, bezahlt keine Negativzinsen. Wir stellen jedoch fest,
dass andere Banken den negativen Einlagenzins bereits
institu­tionellen Anlegern weiterbelasten. Für uns würde ein
solches Vorgehen erst dann zum Thema, wenn die Nationalbank weitere einschneidende Massnahmen diesbezüglich
­beschliessen würde. Auch wenn diese Situation ­eintreten
sollte: acrevis profitiert in keiner Weise von negativen Zinsen –
das möchten wir unterstreichen. Vielmehr müssten wir in
diesem Fall die uns entstehenden Kosten kompensieren.
Das heisst, wenn ich über ein ganz normales Sparkonto
verfüge, gibt es für mich derzeit nichts zu tun?
René Lichtensteiger: (Klein-)Sparer sind sicherlich diejenigen
Personen, die derzeit grundsätzlich nichts unternehmen
­müssen. Wer sein Geld auf einem Konto ruhen hat, erhält
eine minimale Verzinsung. Insofern bleibt im Grunde der
Ist-Zustand bestehen. Allenfalls bietet es sich an, das Kontoangebot noch einmal zu verifizieren. acrevis bietet diesbezüglich verschiedene Optionen an: Aktionäre profitieren
beispielsweise von einem Vorzugszins von 0.2 bis 0.4 %.
Eine Möglichkeit, um für eine bestimmte längere Zeit
­Negativzinsen auszuschliessen, ist die Anlage in Kassen­
obligationen.
Wer ist denn derzeit unmittelbar betroffen vom
Negativzins?
Benno Giger: Am stärksten betroffen sind Anleger, die in
festverzinsliche Wertpapiere mit geringem Risiko investieren. Wir beobachten, dass Obligationen in Schweizer
Franken nicht mehr verlängert werden, weil sie eine
sehr kleine oder sogar eine Minusrendite aufweisen. Die
Anleger lassen ihr Geld derzeit vermehrt auf ihr Konto zu-
rückfliessen in der Hoffnung, es später wieder mit positiver
Verzinsung investieren zu können. Obligationäre, die vor
einer Fälligkeit stehen, müssen sich entscheiden, ob sie
das Risiko erhöhen und ­beispielsweise in Aktien investieren, oder bei geringem ­Risiko eine Anlage ohne Ertrag
akzeptieren wollen.
Warum wird diese Entscheidung nun nötig?
Benno Giger: Auch in der Zeit von Negativzinsen hat sich
am Grundsatz «je höher die erwartete Rendite, desto höher
das Risiko» nichts geändert. Bislang konnte man mit einer
konservativen Anlagestrategie auf die Werterhaltung des Ver­
mögens setzen. In der aktuellen Marktsituation führen solche
risikoarme, sichere Anlagen zu einer negativen Rendite. Das
kann Kunden motivieren oder aber auch dazu verleiten, höhere Risiken einzugehen, um doch noch eine positive Rendite
zu erzielen.
Aus konservativen Anlegern werden nun also riskante?
Benno Giger: So explizit würde ich es nicht formulieren.
Vielmehr gilt es, Risikofähigkeit und Risikobereitschaft noch
besser abzuwägen und im Gespräch das für den Kunden
passende Risikoprofil zu finden. Es gibt gute Alternativen
zu sicheren Obligationen. Ich denke an werthaltige Aktien
mit guter Dividendenrendite. Dazu gehört nicht zuletzt die
­acrevis Aktie, die bei geringen Kursschwankungen immerhin
eine Rendite von fast 3 % erzielt.
Die grosse Nachfrage nach den sogenannten «Dividenden­
perlen» hat dazu geführt, dass diese Papiere zum Teil hoch –
vielleicht zu hoch – bewertet sind und damit ein erhebliches
Rückschlagspotenzial aufweisen. Ich würde deshalb auf
eine moderate Bewertung achten. Bei den Rohstoffaktien
beispielsweise sehe ich aktuell ein interessantes Einstiegs­
niveau. In solchen Phasen ist unsere Beratungs- und Analysekompetenz ganz besonders gefragt.
13
aktuell
Benno Giger, Bereichsleiter
Private Banking:
«Nun ist Beratungs­kompetenz
besonders gefragt.»
Gibt es neben den Anlagekunden weitere Betroffene
beim Thema Negativzins?
René Lichtensteiger: Konkret sind das die Hypothekarkunden. Direkt nach der Entscheidung gingen viele Beobachter
davon aus, dass die Zinsen nun noch einmal sinken würden,
obwohl sie bereits rekordtief waren. In Wahrheit werden
gewisse Hypotheken – vor allem die langfristigen – nun sogar
etwas teurer. Damit bei den Banken bei langfristigen Fest­
hypotheken keine unverhältnismässige Zinsänderungsrisiken
entstehen, sind Absicherungsmassnahmen, die ihren Preis
haben, notwendig.
Sollte man aufgrund dieser Ausgangslage aus Kundensicht nun langfristige Hypotheken abschliessen oder noch
zuwarten?
René Lichtensteiger: Wer gerne auf lange Sicht fix kalkuliert,
ist mit einer Absicherung durch eine langfristige Hypothek gut
beraten. Viel tiefer können die Zinsen nicht mehr sinken. Wer
davon ausgeht, dass die Zinsen noch länger tief bleiben, – und
mit dem Risiko, dass es doch anders kommt, umgehen kann –
bleibt bei der Liborhypothek oder geht in diese und profitiert
bis auf Weiteres von Tiefstsätzen.
14
Hintergründe zum
Negativzins
Beim Negativzins oder auch Minuszins handelt es sich
um eine geldpolitische Massnahme der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die Entscheidung, erstmals
seit den 70er-Jahren wieder Negativzinsen einzuführen,
fiel Mitte Dezember 2014. Sie bedeutet, dass Banken
für die Liquidität, die sie auf Girokonten der SNB halten,
bezahlen müssen. Auf diesen Konten gilt seit Januar
2015 ein Zins von -0.75 %, allerdings erst ab einem
bestimmten Freibetrag. Die Massnahme erfolgte, um
Anlagen in Franken weniger attraktiv zu machen mit
dem Ziel, den Aufwertungsdruck auf den Franken zu
mindern.
aktuell
acrevis: Die wertvollste Bank.
Die Grundlage für zufriedene Kundinnen und Kunden sind zufriedene und motivierte
Mitarbeitende. Aufgrund dieser so einfachen wie grundsätzlichen Erkenntnis soll
im laufenden Jahr der Führungs- und Kulturentwicklung eine besondere Stellung
beigemessen werden. Geleitet wird acrevis dabei von der Vision, als «wertvollste
Bank» wahrgenommen zu werden.
Qualitätsversprechen die wichtigen Grundsätze zum Verhalten, zum Handeln sowie zum Auftreten unserer Mitarbeitenden. Sie dienen als Leitplanken für die tägliche Arbeit.
Zusätzliche Werte definiert
Der Ausgangspunkt für einen erfolgreichen Führungs- und
Kulturentwicklungsprozess ist die Analyse des Ist-Zustandes. Diese erfolgte anhand von Mitarbeiterbefragungen und
Interviews. So entstand ein Bild darüber, wie zielorientiert
und zufrieden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bezug
auf verschiedene Aspekte ihrer Arbeit sind. Gleichzeitig
­wurden die Resultate für einen Vergleich mit der Situation
bei anderen Banken beigezogen. Das erfreuliche Ergebnis:
Trotz bewegter Jahre nach dem Zusammengehen von vier
Banken und einem herausfordernden Marktumfeld schneidet acrevis bei der Beurteilung durch ihre Mitarbeitenden
gut ab.
Bei der Schaffung von acrevis wurden Werte festgelegt,
denen die Mitarbeitenden bei der täglichen Arbeit nachleben
sollen. Die Basis bilden die Begriffe «regional, kompetent
und unabhängig». Weil diese Werte zeitlos sind, dienen sie
als Grundlage für das immer währende Streben, sich
weiterzuentwickeln, zu verbessern und Neues zu schaffen.
Jährlich definiert acrevis Schwerpunkte für das kommende
Jahr, mit denen sie sich besonders intensiv befassen
möchte. Zuoberst auf der Liste steht jeweils ein kunden­
orientiertes Thema; für dieses Jahr die Gewinnung von
neuen Kunden und der Ausbau bestehender Verbindungen.
Eine prominente Stellung nimmt aktuell auch die Führungsund Kulturentwicklung ein, die sich mit der Verankerung
und dem «täglichen Leben» der Werte befasst. Wir tun dies
aus Überzeugung, dass dies zu den wichtigsten Voraussetzungen gehört, um erfolgreich mit Kunden, Aktionären,
Mitarbeitenden und der Gesellschaft ganz allgemein
umzugehen.
In einem ersten Schritt wurden Service- sowie Mitarbeiterund Führungsstandards erarbeitet. Sie enthalten neben dem
Weiter wurde deutlich, dass die eingangs erwähnten zeit­
losen Werte ergänzt werden sollen: acrevis ist es wichtig,
dass sich ihre Mitarbeitenden leidenschaftlich für das Unternehmen engagieren und persönliche Kontakte pflegen – zu
ihren Kunden, ihren Aktionären und allgemein zu möglichst
vielen Menschen in ihrer Region.
Menschen erfolgreich machen
Im Rahmen von Workshops werden derzeit die bestehenden
Werte und ihre Umsetzung im Alltag diskutiert und auf den
Prüfstand gestellt. Dabei dreht sich alles um die gemeinsame Mission:
«acrevis schafft gemeinsame Lösungen und macht
Menschen erfolgreich – für eine sichere Zukunft.»
Mit der Vision, dass acrevis die «wertvollste Bank» ist oder
sein soll, denken wir an die Sicht unserer Kunden, Mitarbeitenden, Aktionäre sowie an die Region, in der wir uns
engagieren.
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Schliessung Bancomat am Bahnhof Gossau
Der acrevis Bancomat im Bahnhofgebäude in Gossau wird per Mitte Juni aufgrund der Neugestaltung des Bahnhof­
platzes und des SBB-Kundenbereichs geschlossen. Weitere acrevis Bancomaten in Gossau befinden sich an der
Poststrasse 4, an der St.Gallerstrasse 23 sowie im Mettendorf an der Lerchenstrasse 44. Gerne weisen wir Sie darauf
hin, dass Sie mit der acrevis Maestro-Karte in der ganzen Schweiz an allen Bancomaten ohne Zusatzkosten Geld
beziehen können.
acrevis Bank AG
Marktplatz 1
9004 St.Gallen
Tel. 058 122 75 55
Fax 058 122 75 50
[email protected]
www.acrevis.ch
Wenden Sie sich für weitere Informationen an unsere Beraterinnen und Berater unter Telefon 058 122 75 55 oder via [email protected]
St.Gallen • Gossau SG • Wil • Wiesendangen • Bütschwil • Rapperswil-Jona • Pfäffikon SZ • Lachen SZ • Wittenbach
«Unter uns», das Kundenmagazin der acrevis Bank AG, wird klimaneutral produziert und hat dafür das entsprechende
Gütesiegel von «myclimate» erhalten. Diese Stiftung entwickelt und unterstützt weltweit hochwertige Klimaschutzprojekte.
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PERFORMANC E
neutral
Drucksache
01-15-757591
myclimate.org