ahl vieler Kleine Ausw Aktionen NaturZeitung 3. Mai 2015 Sonderausgabe | April 2015 Hohenlohe und SchwäbischFränkischer Wald Hunderte Veranstaltungen erwarten Sie am NaturErlebnisTag 2015 überall in Baden-Württemberg. Unter bw.deutscher-naturerlebnistag.de finden Sie diese und können sich direkt anmelden! Reise durch die Erdgeschichte 14–16 Uhr, Mainhardt/Mönchsberg. Auf einer Wanderung durch den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald entdecken die Teilnehmer eine Landschaft, die über Millionen von Jahren durch Wasser geformt wurde. Im Anschluss gibt es bei einem gemeinsamen Grillen Gelegenheit, sich über die Eindrücke auszutauschen. Kostenfrei. Sonderausgabe | April 2015 NaturZeitung Deutscher NaturErlebnisTag am 3. Mai in Baden-Württemberg Einblicke und Weitblicke Oberrheinisches Tiefland 13.30–16.30 Uhr, Obersulm-Affaltrach. Während der Weitblick über das Weinsberger Tal genossen wird, kosten die Teilnehmer die regionalen Weinsorten. Dabei erfahren sie viel über die Herstellung des leckeren Rebensaftes. Schwarzwald Der Dschungel am Oberrhein 10–12.30 Uhr, Karlsruhe-Rappenwört. Die Auenlandschaft des Oberrheins lädt mit einer bemerkenswerten und artenreichen Pflanzenwelt zum Erkunden ein. Während der botanischen Exkursion wird besonders nach typischen und seltenen Pflanzenarten der Region Ausschau gehalten. Natur- & Wein-Genusstour 13–16 Uhr, Vogtsburg-Schelingen. Die Wanderung durch die terrassierte Weinberglandschaft des Schelinger Kirchbergs ist nicht nur optisch ein Genuss – mit Weinverkostung und passenden Häppchen bietet sie auch tolle Erlebnisse für den Gaumen. Neckarland und Gäulandschaft Buntschillernde Welt der Schmetterlinge 15–17 Uhr, Tübingen. Bei der familienfreundlichen Exkursion in die Welt der einheimischen Schmetterlinge gibt es neben spannenden Suchspielen auch Kinderschminken. Der Ausflug führt dabei über kurze und kinderwagengerechte Wege. Kostenfrei. Abendstimmung am Venusberg 17.30–19.30 Uhr, Aidlingen. Der Abendspaziergang führt durch das größte Naturschutzgebiet des Landkreises Böblingen. Von der Hochfläche des Venusbergs bietet sich den Teilnehmern ein schöner Ausblick auf die reich strukturierte Landschaft, mit etwas Glück sogar in der Abendsonne. Für Kinder kostenfrei. Odenwald und Bauland Wandern mit dem Förster für Groß und Klein Eseltrekking & Kräuterwanderung 14–18 Uhr, Herrischried. In Begleitung eines zutraulichen Eselpärchens wandern die Teilnehmer durch die Landschaft im Oberen Hotzenwald und entdecken währenddessen die Welt der Wildkräuter. Es bieten sich dabei ausreichend Gelegenheiten zum Innehalten, Pflanzensammeln und für interessante Gespräche. Kostenfrei. Burgenwanderung 10–16 Uhr, Schramberg. Wanderung über die Falkenstein-Ruinen zur Burg Hohenschramberg, einer der größten Festungsanlagen des Mittelalters. Die eindrucksvolle Kulisse vermittelt den Teilnehmern ein Gefühl dafür, wie das Leben zur Zeit der Ritter aussah, und lässt sie ein Stück weit darin eintauchen. Kostenfrei. Schwäbische Alb Sinnesführung in der Charlottenhöhle 18–20 Uhr, Giengen-Hürben. Bei einer Führung durch die Tropfsteinhöhle können die Besucher ihre Sinne ganz neu entdecken. An verschiedenen Stationen erfahren sie, wie sich die Wahrnehmung in der Höhle verändert und was man entdecken kann, wenn man sich nicht nur auf seine Augen verlässt. Für Kinder kostenfrei. Heimischer Biber und sein Revier 13.30–16.15 Uhr, Dischingen. Gemeinsam geht es auf Spurensuche: Die Teilnehmer erfahren vieles über den Biber, u. a. wie er lebt, und können seine „Naturbauwerke“ betrachten. Begleitet von einer Märchenerzählerin, ist die Veranstaltung besonders für die Kleinen interessant. Oberschwaben und Bodensee 14–17 Uhr, Rosenberg-Bronnacker. Rosenberg und seine Gemeinden sind geprägt von Wäldern und Fluren – und einem besonderen Skulpturenradweg. Mitten in der Natur können dort eindrucksvolle Kunstwerke junger Künstler aus nächster Nähe bewundert werden. Der Förster führt die Teilnehmer durch diese abwechslungsreiche Landschaft, in der Natur auf Kunst trifft. Kostenfrei. Vom Leben unserer Honigbienen Wege zur Ruhe in der Natur Unser Wasser – woher kommt es? 10–13 Uhr, Heidelberg. Einfache Übungen zum Stressabbau im Alltag erlernen die Teilnehmer dieser Veranstaltung. Inmitten von Exotenwald und Mammutbäumen bekommen sie Tipps und Tricks an die Hand, um den Herausforderungen des Berufsund Privatlebens mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Ein professionelles ImpulsCoaching ist in der Veranstaltung inbegriffen. 13–17 Uhr, Mühlingen. Die Teilnehmer erhalten anhand von Schauvölkern der Imkerei einen Einblick in die Welt der Honigbienen und erfahren, welche wichtige Rolle diese für die Umwelt spielen. Auch wie die Arbeit der Imker durch verschiedene Umwelteinflüsse verändert wurde, wird ein Thema der Veranstaltung sein. Kostenfrei. 13–16 Uhr, Bad Schussenried. Interessante Fragestellungen rund um das Thema Wasser werden während einer kleinen Wanderung beantwortet: Wie sucht der Bach seinen Weg? Was lebt und wächst am Wasserlauf? Eine Veranstaltung für die ganze Familie. Kostenfrei. Daheim ist es doch am schönsten! S obald es Frühling wird, zieht es viele Menschen in den Süden, um Urlaub zu machen und neue, beeindruckende Landschaften zu entdecken – dabei befinden wir uns alle schon an einem einzigartigen Reiseziel: in Baden-Württemberg, dem Naturerlebnisland. Mit einer hohen Kulturdichte und einem mannigfaltigen Naturerbe bietet es eine faszinierende Vielfalt wie keine andere Region Europas. Entdecken Sie diese Vielfalt selbst: am 3. Mai beim NaturErlebnisTag 2015! Nicht nur Dichter und Denker wie Friedrich Schiller und Johann Peter Hebel ließen sich von der abwechslungsreichen Landschaft im Südwesten Deutschlands inspirieren – auch bekannte Tüftler und Erfinder wie Daimler, Benz, Bosch und Porsche stammen von hier oder haben hier gewirkt. Aber was macht Baden-Württemberg eigentlich aus? Jede Region hat ihre Besonderheit. Zwischen dem Odenwald im Norden, dem Bodensee im Süden, dem Rheintal im Westen und der Schwäbischen Alb im Osten eröffnet sich eine Landschaft, die von der Umwelt im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich geprägt worden ist – sei es durch Eiszeit, Vulkanismus oder andere Urkräfte der Erde. Jede Region erzählt uns darüber ihre eigene Geschichte: malerische Flusslandschaften an Rhein, Donau oder Neckar, domartig wirkende Tannen- und Fichtenwälder, tiefe Täler im Schwarzwald und Schönbuch oder geheimnisvolle Moorlandschaften in Oberschwaben. Eine besondere und artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die regional ganz den Teilnehmern Interesse und Freude an der regionalen Natur wecken und oft längst vergessenes Wissen über unsere heimische Natur vermitteln. Mit dem Landesnetzwerk Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung (LNUB) hat die Akademie außerdem eine Serviceplattform geschaffen, auf der das ganze Jahr Naturerlebnisangebote und spannende Informationen zu finden sind. unterschiedlich ist, belebt diese eindrucksvollen Gebiete – und bietet uns vieles zum Entdecken: Ursprünglich vom Aussterben bedrohte Arten wie das Schwäbisch-Hällische Landschwein, die Wildkatze oder der selten gewordene Sonnentau haben an bestimmten Orten in Baden-Württemberg wieder eine Heimat gefunden. Aber nicht nur die Natur Baden-Württembergs kann beeindrucken – auch kulinarisch haben die Regionen vieles für Feinschmecker zu bieten: Erlesene Weine, angebaut in den Weinberglandschaften nahe dem Kaiserstuhl oder entlang des Neckars und seiner Zuflüsse, oder die weltberühmte Schwarzwälder Kirschtorte sind dabei nur ein paar wenige Beispiele. Im Schwarzwald finden Besucher außerdem vielfältige Gastronomie – so setzt sich Natur in der Küche und auf dem Teller fort. Für Geschichtsinteressierte gibt es in den verschiedenen Regionen ebenfalls einiges zu sehen – wie die Venus vom Hohle Fels, die älteste Frauenfigur der Welt, die noch heute in Blaubeuren, in der Nähe ihres Fundorts Schelklingen am Fuße der Schwäbischen Alb, ausgestellt ist. Das und noch vieles mehr macht Baden-Württemberg zu dem Naturerlebnisland schlechthin, in dem es einiges zu entdecken gibt – nicht nur für Touristen, sondern auch für Einheimische. Schützenswertes kennenlernen und erhalten. „Außer Meer und Hochgebirge findet man hier alle Landschaftsformen. Baden-Württemberg ist Europa im Kleinformat“, so Claus-Peter Hutter von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Die Umweltakademie engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 1987 besonders dafür, Projekte umzusetzen, die bei Als vor einigen Jahren der NaturErlebnisTag ins Leben gerufen wurde, der deutschlandweit Jung und Alt für Natur- und Umweltthemen begeistern sollte, gehörte die Umweltakademie zu den engagierten Unterstützern: Gemeinsam mit den Akademien der anderen Bundesländer koordiniert die Umweltakademie Baden-Württemberg landesweit Veranstaltungen, die zentral an einem Tag stattfinden. Im letzten Jahr gab es hier an über 200 Standorten viele, teils kostenfreie Angebote für die ganze Familie – mit insgesamt über 3.000 Besuchern! Auch dieses Jahr findet der NaturErlebnisTag wieder statt – am Sonntag, 3. Mai. Von Vogel-Exkursionen am Oberrhein, Trapper-Erlebnissen im Schwarzwald, Schifffahrten auf dem Bodensee über Höhlenexkursionen auf der Schwäbischen Alb, Weinwanderungen im Neckartal bis hin zu Fahrradtouren im Gäu und vielem mehr bietet das Veranstaltungsangebot für jeden etwas. Es gibt viel zu entdecken im Naturerlebnisländle – am NaturErlebnisTag 2015. • Mehr über die faszinierenden Regionen Baden-Württembergs erfahren Sie auf den Seiten 2 und 3 • Eine Auswahl der Veranstaltungen des NaturErlebnisTages am 3. Mai 2015 finden Sie auf S. 4 Interview Seien Sie am 3. Mai 2015 dabei – beim NaturErlebnisTag 2015. mit Franz Untersteller – Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. ren, ist nicht nur eine verantwortungsvolle Aufgabe, sie ist auch sehr spannend. Wenn junge Menschen, aber auch Erwachsene, die Natur ganz vorurteilsfrei kennenlernen, entwickeln sie die nötige Begeisterung, um sich für diese und damit für ihre eigene Zukunft einzusetzen. Dazu leistet der NaturErlebnisTag in ganz Deutschland einen wichtigen Beitrag. Unter bw.deutscher-naturerlebnistag.de finden Sie alle Aktionen in Baden-Württemberg und können sich direkt anmelden. Impressum: NaturZeitung – eine Sonderausgabe anlässlich des NaturErlebnisTages 2015 in Baden-Württemberg Auflage 643.000 Herausgeber Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg (Umweltakademie) beim Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Bildquellen Alfred Limbrunner, Claus-Peter Hutter, © Eric Isselée – Fotolia.com, Georg Krause, Jean-Claude Winkler, Roland Bauer, © serdarerenlere – Fotolia.com,© Thinkstock/Jupiterimages Kernerplatz 9, 70182 Stuttgart www.umweltakademie.baden-wuerttemberg.de Kartografie Wolfgang Lang, Grafenau Text & Gestaltung agencyteam Stuttgart GmbH Franz Untersteller, seit 2011 im Amt Herr Untersteller, warum halten Sie den NaturErlebnisTag für wichtig? Engagement für die Natur ist heutzutage notwendiger denn je. Junge Leute und insbesondere Kinder an Umweltthemen heranzufüh- Den NaturErlebnisTag gibt es seit bald 10 Jahren mit immer mehr Teilnehmern. Was ist das Erfolgsrezept? Die wachsende Begeisterung freut mich sehr, es bestätigt einfach, dass der NaturErlebnisTag ein gutes Konzept hat: Die Wissensvermittlung passiert spielerisch, fast nebenbei. Jung und Alt haben Spaß, mit den Natur- und Landschaftsführern und anderen Veranstaltern draußen unterwegs zu sein – und dabei viel Neues zu entdecken. Unsere Umwelt verfügt über so viele Ressourcen, die wir unbedingt schützen müssen. Mit dem starken Ausbau erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg konnten wir schon viel bewegen – aber Umweltschutz beginnt im Alltag und mit vielen kleinen Handlungen von jedem von uns. Am NaturErlebnisTag kann man dann selbst sehen, wie schön die Pflanzen- und Tierwelt ist, für die wir uns einsetzen. Was macht den Tag für Sie zu einem besonderen Ereignis? Mehr zum NaturErlebnisTag 2015 unter: bw.deutscher-naturerlebnistag.de Die Landschaft, Natur, Kultur, Tier- und Pflanzenwelt Baden-Württembergs ist so vielfältig und es ist schön zu sehen, wie genau das durch die vielen Engagierten vermittelt wird. Eine Vogel-Exkursion wird in Begleitung eines unserer vielen ehrenamtlichen Naturund Landschaftsführer Baden-Württembergs gleich viel spannender. Was wünschen Sie allen, die mitmachen? Den Akteuren, dass sie viele Teilnehmer haben, und den Teilnehmern, dass sie erkennen, dass jeder Tag in unserem herrlichen BadenWürttemberg zu einem NaturErlebnisTag werden kann. NaturZeitung Seite 2 Oberrheinisches Tiefland Zurück zum Ursprünglichen. D er Rhein, der sein Quellgebiet in der Schweiz hat, fließt ab Basel gen Norden durch das Oberrheinische Tiefland und wird vom Hochrhein zum Oberrhein. Im 19. Jahrhundert sollte er einst gebändigt werden, wurde begradigt und verkürzt. Zunächst als Jahrhundertwerk gepriesen, stellte sich das bald als Problem heraus. Der Grundwasserspiegel sank, Seitenarme fielen trocken und die Vegetation veränderte sich. Seit den 1980er-Jahren engagiert man sich, der ursprünglichen Natur des Oberrheins und der Umgebung wieder Platz einzuräumen: Freiräume und Retentionsflächen wurden geschaffen und die Vorgänge der natürlichen Flussdynamik gefördert. Mittlerweile konnten sogar Lachse wieder im Rhein angesiedelt werden – und auch die Weißstörche sind zurückgekehrt. Sonderausgabe | April 2015 Die Naturräume Baden-Württembergs Odenwald und Bauland Tauberbischofsheim Weitgehend bedingt durch die Schwäbisch Hall Neckarland und Gäulandschaft Baden-Baden Stuttgart Freudenstadt S Balingen S Albstadt Sigmaringen Freiburg Schwarzwald Oberschwaben und Bodensee Ravensburg Singen Konstanz Lörrach I Bo Hohenlohe und SchwäbischFränkischer Wald H Friedrichshafen Waldshut-Tiengen Weinbergidylle im Neckartal Auf und ab – im schönsten Sinne. ier treffen zwei unterschiedliche Landschaften zusammen: der Schwäbische Wald mit seinen malerischen Tälern voll kleiner Weiler, Ölund Sägemühlen und Hochebenen mit satten Weiden und Obstbaumwiesen – und das Hohenloher Land mit seinen weiten landwirtschaftlich genutzten Ebenen und tiefen in den Muschelkalk eingeschnittenen Tälern. Auf dem Weg durch diese Region findet man nicht nur Mischwälder aus Tannen, Fichten, Eichen und Buchen – sondern kann auch besondere Tierarten sehen: die Hohenloher Weiderinder und das Schwäbisch-Hällische Landschwein. Dieses stand vor einiger Zeit noch kurz vor dem Aussterben – heute hat es wieder einen festen Platz in der Kulturlandschaft der Hohenloher Ebene. Mehr zum NaturErlebnisTag 2015 unter: bw.deutscher-naturerlebnistag.de Wo die Schwäbisch-Hällischen Schweine zu Hause sind len, Felsen, Wacholderheiden, Acker- und Waldflächen geprägt. Als Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes wechseln sich hier harte und weiche Gesteine ab und verleihen ihr ein raues Äußeres. Jura pur im Eselsburger Tal Oberschwaben und Bodensee Ulm Waldwildnis erleben Dichten, Denken, Spätzle essen? D ie Schwäbische Alb ist Inbegriff einer kargen Ackerlandschaft auf der Hochfläche und herrlichen Kalkbuchenwäldern am Albtrauf. Ein fast noch vollständiger Obstwiesengürtel schließt sich Richtung Albvorland an. Dazu kommen die einzigartigen Wacholderheiden an felsigen und oft abschüssigen Hängen. Diese Magerbiotope sind über Jahrhunderte durch Schafbeweidung entstanden und können auch nur so erhalten bleiben. Oberflächengewässer sind hier kaum zu finden, im größten Karstgebiet Mitteleuropas. Zu schnell versickert das Wasser, um an anderer Stelle als Karstquelle wieder zutage zu treten. Wie etwa am Blautopf, einem Gewässer, um das sich viele Legenden ranken. Die leuchtend blaue Wasserfärbung des kalkgesättigten Wassers fasziniert jeden Betrachter. Das Landschaftsbild der Schwäbischen Alb ist in weiten Teilen durch Trockentäler, Höh- Schwäbische Alb Reutlingen Offenburg Neckarland und Gäulandschaft Weit geht der Blick vom Katzenbuckel ins Land Aalen Tübingen m nördlichen Teil vereint das Land Gegensätzliches: die Bergstraße als den westlichen Rand des Odenwaldes mit ihrer märchenhaften Baumblüte – von Süßkirsche und Apfel bis hin zu Mandel und Maulbeere – und den Odenwald selbst mit seinen mächtigen Buchen- und Eichenwäldern. Er fasziniert aber auch durch Granite und Buntsandsteine, die durch die Hand der Natur zu ganzen Blockhalden aufgetürmt sein können. Schon bei den Römern waren diese beliebte Bausteine. Im Bauland sind die Buntsandsteinschichten von Muschelkalk überlagert. Die Zerfurchtheit dieser Hochfläche mit typischen Karsterscheinungen macht das Gebiet bereits interessant – aber auch die nachhaltige regionale Landwirtschaft mit Dinkel- und Grünkernanbau auf weiten Feldern bietet viel Anlass zum Staunen. Raue Schale – blühender Kern. Hohenlohe und SchwäbischFränkischer Wald Heilbronn Tarzans Welt im Taubergießen-Auwald Natur trifft Kultur hoch im Norden. Ein Erlebnis für Augen und Gaumen. Heidelberg Oberrheinisches Tiefland Odenwald und Bauland Schwäbische Alb Württemberg sieben Naturräume unterscheiden. Seite 3 Schwarzwald Mannheim Geologie lassen sich für Baden- Karlsruhe eit jeher schätzen Menschen den klimatischen Gunstraum des Neckars und seiner Umgebung. Die Landschaft inspirierte dabei nicht nur Dichter wie Schiller, Hölderlin, Hegel und Mörike zu neuen Gedanken – sondern auch Genießer: Bereits die Römer erkannten die besondere Fruchtbarkeit des Lössbodens um den Neckar und betrieben an den Hängen Weinbau. Der insgesamt über 362 km lange Fluss ist aber nicht nur Lebensader der Landschaft, sondern auch wichtige Wirtschaftsachse. Neben Genüssen für das Auge und den Gaumen und einigen namhaften Autoherstellern hat die Region aber auch vieles für Naturinteressierte zu bieten: etwa die Keuperhöhen des Strom- und Heuchelberges und das vielfältige Landschaftsmosaik aus Stroh- und Heckengäu sowie das Neckarland selbst. NaturZeitung Sonderausgabe | April 2015 de ns ee chwarzwälder Kirschtorte und Schinken hinterlassen bei Besuchern einen bleibenden Eindruck – aber die Region hat vor allem landschaftlich noch vieles mehr zu bieten: erstaunliche Vegetation im Südschwarzwald mit Alpenglockenblumen und anderen alpinen Pflanzen – und mit dem nördlichen Schwarzwald das größte geschlossene Waldgebiet Baden-Württembergs. Botanische Raritäten wie der „fleischfressende“ Sonnentau sind hier beheimatet – und auch die bedrohte Wildkatze findet hier wieder ein Zuhause. In den Wintermonaten lädt der Feldberg zum Skifahren mit der ganzen Familie ein – Titisee und Schluchsee zu entspannten Badeausflügen im Sommer. Tiefe Täler und verbreitete Blockschutthalden in der ganzen Region sind heute noch Zeugen der letzten Eiszeit, die das Landschaftsbild stark geprägt und geformt hat. Viel mehr als nur Trinkwasserspeicher. O berschwaben, das Land zwischen Allgäu und Donau, erzählt dem Betrachter Geschichten von früheren Eiszeiten, die ihre Spuren hinterlassen haben: als Seen, Moore und sogenannte Moränen, Ablagerungen der Gletscher in Form von Sand, Lehm und Schotter. Viele Besucher der Region wissen diese aber nicht nur wegen ihrer besonderen Landschaft, sondern auch wegen der großen Anzahl an Kurorten zu schätzen. Im Südwesten wird die Region vom Bodensee begrenzt. Er ist ein Touristenmagnet und zudem Lebensraum für über 350 Vogelarten. Das „Schwäbische Meer“ ist bis zu 250 Meter tief und versorgt 5 Millionen Menschen mit Trinkwasser. Damit ist es nicht nur der größte Trinkwasserspeicher Deutschlands – sondern auch optisch ein Erlebnis, das zum Erkunden und Schwimmen einlädt. Bodensee: Natur und Kultur geben sich die Hand Über die Akademie für Natur- und Umweltschutz Aktiv für Baden-Württemberg. „Verlust von Wissen können wir uns nicht mehr leisten. Nur eine umweltgebildete und naturbegeisterte Gesellschaft ist in der Lage, die richtigen Maßnahmen für eine ökologisch-ökonomische Zukunftsvorsorge zu treffen“, so Claus-Peter Hutter, Leiter der Umweltakademie Baden-Württemberg. Die Akademie für Natur- und Umweltschutz engagiert sich seit 1987 dafür, der Wissenserosion in Sachen Natur, Umwelt, Landschaft, Landwirtschaft und Ernährung entgegenzuwirken: Sie bringt regelmäßig Projekte mit Modellcharakter auf den Weg und unterstützt dabei, dass Entscheidungsträger, Fachleute und Interessierte zusammenkommen und neue Lösungen für aktuelle Umweltfragen finden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Klimavorsorge und Ressourcenschutz, Erhaltung der biologischen Vielfalt, nachhaltige Lebensmittelproduktion und Landwirtschaft. Die Akademie ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und Teil des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Sie organisiert und unterstützt Seminare, Symposien, Kongresse und Events. Dabei wird Wissen über Naturbewahrung, Umweltvorsorge und nachhaltige Entwicklung insbesondere für Multiplikatoren aus allen gesellschaftlichen Bereichen vermittelt. Mithilfe vieler Unterstützer wurden schon zahlreiche Projekte in die Tat umgesetzt und Besucher begeistert: 1,5 Millionen Mehr zum NaturErlebnisTag 2015 unter: bw.deutscher-naturerlebnistag.de Menschen waren beispielsweise bei Sonderausstellungen der Akademie-NaturInfo-Zentren. 20.000 Besucher nahmen an den „Schwimmenden Seminaren“ auf Bodensee, Rhein und Neckar teil. Außerdem konnten über 6.000 Erzieher und Lehrer in den Grundlagen der Naturerziehung geschult werden und geben jetzt das Wissen an die nächste Generation weiter. Mit 400 Seminarangeboten erreicht die Umweltakademie jedes Jahr rund 8.000 Teilnehmer. Gemeinsam macht es einfach mehr Spaß, seine Umwelt zu entdecken, etwas zu lernen – und die Zukunft für die Natur unserer Region und der Welt weiterhin positiv und nachhaltig zu verändern.
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