10 SPORT Donnerstag, 7. Mai 2015 EISHOCKEY LEROYS EISHOCKEY-WM-CORNER Die Polizei hat viel zu tun erhält dadurch einen gewissen Charme, moderne Gebäude sind jedoch eher selten. Und – da musste ich dann ein bisschen schmunzeln – sogar eine altehrwürdige Telefonzelle konnte ich finden, welche der Anbieter O2 offenbar noch immer in Betrieb hält. ••• Festsiegerin Vroni Trachsel aus Zell.Bild: zvg SCHWINGEN Zellerin jubelt als Festsiegerin 1. Frauen- und Meitlischwingfest in Hergiswil An der Premiere des Hergiswiler Frauenschwingfests konnte sich Vroni Trachsel aus Zell mit hervorragenden Gängen auf den 1. Rang schwingen. Einzig ihren ersten Gang verlor sie gegen Marina Zahner aus Kaltbrunn. Danach drehte die regionale Schwingerin, welche dem Schwingklub Steinhuserberg angehört, voll auf und verbuchte Sieg um Sieg. Sie bodigte Diana Fankhauser aus Chesalles sur Oron, Valeria Siegenthaler aus Schangnau, die Ex-Schwingerkönigin Sonia Kälin aus Egg, Erika Deck aus Morschach und im Schlussgang bezwang die Zellerin Corinne Schmid aus Steinhuserberg. Sie siegte mit ihrem gekonnten Hüfter. Damit feierte die schon lange das Frauenschwingen ausübende Vroni Trachsel ihren bisher grössten Erfolg. Es war ihr erster Kranzfestsieg. Gleichzeitig holte sie den elfen Kranz der Karriere. Das Eichenlaub knapp verpasst hat Sara Leuenberger aus Ufhusen. Sie setzte sich in drei Gängen souverän durch, erreichte zudem zwei gestellte Gänge und musste nur eine Niederlage einstecken (Rang 5b). Vera Geissbühler aus Eriswil schaffte mit zwei Siegen und zwei gestellten Gängen den 12. Rang. Bei den Meitli II (Jahrgänge 2003 bis 2005) erzielte die Gondiswilerin Carmen Zürcher mit zwei gewonnenen Gängen den 9. Rang. kye Auszug aus der Rangliste: Aktive: 1. Vroni Trachsel, Zell, 58,25; 5b Sara Leuenberger, Ufhusen, 56,25 9. Janine Müller, SK Huttwil, 55,25; 12. Vera Geissbühler, Eriswil, 54,50. – Meitli II: 1. Anja Hämmerli, Weesen, 59,25; 9. Carmen Zürcher, Gondiswil, 54,00. Leroy Ryser Redaktor «Unter-Emmentaler» W ir in der Schweiz haben es schön. Schön und ruhig. Auch auf den Strassen. Kriminaldelikte kennen wir fast nur aus dem Fernsehen. Hier in Prag fällt mir das auf. Denn die Sirenen der Blaulicht-Fahrzeuge erklingen andauernd. Ich glaube es gab bisher noch keinen einzigen Tag, an dem ich nicht mindestens eine Sirene gehört habe. Ist die Verbrecherrate hier so hoch? ••• Auf Google gibt es Beiträge mit unterschiedlichen Meinungen. Da heisst es beispielsweise, die Stadt sei «ziemlich sicher» und man könne «selbst in der Dämmerung gefahrlos umher schlendern». Zugleich sei sie aber das Zentrum von Autoknackern, so wird geraten, das Handschuhfach offen zu lassen, damit Diebe sehen, dass nichts im Auto versteckt ist. Von Diebstählen habe ich zum Glück noch nichts bemerkt, so frage ich mich aber trotzdem, wieso die Polizei dennoch so häufig auftaucht. ••• Dass die Stadt noch nicht so weit gebildet ist, wie beispielsweise Bern oder Zürich, können Touristen hingegen rasch erkennen. Viele Gebäude, meist Hochhäuser, erscheinen alt und heruntergekommen. Die Stadt FUSSBALL Befreiungsschlag gelungen 3. Liga, Gruppe 4: Shqiponja – SV Sumiswald 1:6 (1:1) Tagessiegerin im Sumpf Endlich. Nach vier Niederlagen in Serie und dem Fall unter den Trennstrich gelingt dem SV Sumiswald auswärts bei Shqiponja mit einem 6:1-Sieg ein veritabler Befreiungsschlag. 54. Oberwiler OL Von Stefan Sommer ORIENTIERUNGSLAUF Die OLG Oberwil führte am Sonntag ihren 54. Oberwiler OL als Wettkampf über die Normaldistanz im Chalchgraben bei Busswil durch. Der Mittellandwald war nass und sumpfig. Trotzdem wagten sich 385 Postensucher in den Wald. Doch die OL-Ausübenden sind aus hartem Holz geschnitzt. Sie müssen sich bei solch widrigen Wetterbedingungen nicht gross überwinden. Im Zentrum steht die Freude am Sport in der Natur. Für das regionale Highlight sorgte die Eliteläuferin Sarina Jenzer. Das in Bremgarten bei Bern lebende Mitglied der OLG Huttwil gewann die Hauptstrecke der Damen in Abwesenheit der Seriensiegerin Simone Niggli souverän. Die zweitklassierte Westschweizerin Kerria Challandes verlor über 13 Minuten auf die Siegerin. slh Auszug aus der Rangliste: H55 (6,0 km/140 m/19 Posten, 13 Klassierte): 1. Peter Lyrenmann, Bremgarten bei Bern, 50:42; 4. Hans Kohler, OLG Huttwil, 1:00:56. – H65 (5,4/130/18, 16): 1. Hansruedi Schlatter, Zofingen, 52:18; 15. Hans-Peter Städelin, Melchnau, 1:17:38. – H80 (3,0/70/13, 3): 1. August Grüniger, Rifferswil, 39:07; 3. Eugen Röthlin, OLV Langenthal, 58:08. – DAL (6,8/180/20, 4): 1. Sarina Jenzer, OLG Huttwil, 46:28; 2. Kerria Challandes, Boudevilliers, 59:49. – D50 (4,4/125/ 16, 5): 1. Joli Wehrli, Cressier FR, 48:47; 3. Christina Moser, OLV Langenthal, 1:02:45. – D16 (4,8/ 130/16, 8): 1. Kaja Stalder, Langenthal, 45:54; 2. Rosa Lerf, Bern, 46:18. – D12 (3,3/50/14, 14): 1. Annika Clavadetscher, Langenthal, 24:45; 5. Chiara Calaciura, Lotzwil, 31:35. Und noch etwas ist mir während meinem WM-Aufenthalt aufgefallen: McDonalds gibt es an jeder Ecke – Verpflegung ist also kein Problem. Werbung, welche die Entfernung zum nächsten Fast-Food-Restaurant anzeigt, ist fast öfters zu finden als Supermärkte. In Prag lässt es sich für mich als Journalist aber gut leben. Denn die Weltmeisterschaft ist sehr gut organisiert und alles funktioniert, wie es soll. Die Menschen hier sind zudem hilfsbereit, die meisten sprechen zumindest ein bisschen Englisch, sodass es kaum Kommunikationsbarrieren gibt. Ich kann daher durchaus sagen: Mir gefällt es in Prag, und auch wenn die Sirenen zahlreich aufheulen – warum auch immer –, fühle ich mich hier gut aufgehoben. Der Jugend gehört die Zukunft. Dies ist in jeder Branche – ausser im Bundeshaus – so. Auch in der Amateurliga ist dies nicht anders. So hatte Christian Wisler den Auftrag erhalten, den Matchbericht vom Shqiponja-Spiel zu schreiben. «Die Jungen müssen das auch lernen», war der Gedanke des Stamm-Schreiberlings. Und was macht Christian Wisler? Er war die überragende Figur beim 6:1-Auswärtssieg gegen Shqiponja und steuerte gleich drei Tore und viele gute Szenen bei. Über sich selber schreiben in einem Artikel einer Mannschaftssportart ist relativ heikel. Sich selber loben? Ein normaler Mensch gerät spätestens hier in Gewissensbisse. Nun, ich will mal nicht so sein. Wisler kommt ein anderes Mal wieder zum Zug, wenn er mal nicht drei Tore schiesst. Hoffentlich ist der Schreiberling auch nach dem Auswärtsspiel an diesem Donnerstag bei Italica wiederum genauso stark. Allen kann es reicht sein. Zähe erste 45 Minuten Doch bevor sich Christian Wisler ein erstes Mal in die Torschützenliste eintragen konnte, war es eine zähe Angelegenheit. In der ersten halben Stunde tobten sich die technisch und spielerisch starken Albaner aus. Die Partie verlief sehr ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Auf den erwähnten Führungstreffer von Christian Wisler, nach toller Vorlage von Thomas Gasser, antwortete Shqiponja postwendend mit dem Ausgleichstreffer nur vier Minuten später. Die wohl spielentscheidende Szene geschah acht Minuten nach dem Seitenwechsel. Paul Brodbeck wurde im Strafraum von den Beinen geholt und der fällige Penalty wurde von Wisler eiskalt zum 2:1 ausgenutzt. Von da an kannte das Spiel praktisch nur noch eine Richtung. Frustriert vom Gegentreffer und konditionell auch nicht ganz auf der Höhe ergaben sich die Langenthaler. Paul Brodbeck (59. Minute), Christian Wisler (65.), Thomas Gasser 74. (per Foulelfmeter) und Stefan Fankhauser (81.) hiessen die weiteren Torschützen in diesem einseitigen Spiel. Und es hätten noch diverse Tore auf Seiten der Sumiswalder fallen müssen. Etwas Luft am Strich Wie bereits eingangs erwähnt: Einbilden darf man sich nichts auf diesen Sieg. Drei Punkte, nicht mehr aber auch nicht weniger. Dank dieses Sieges rangiert Sumiswald momentan mit zwei Punkte mehr und einem Spiel weniger vor Koppigen knapp über dem Strich. Ein weiteres kapitales Spiel folgt heute Donnerstag, erneut im Stadion Hard in Langenthal gegen den Tabellenletzten AS Italica. Ein Sieg und die Lage sieht definitiv wieder besser aus als noch zuvor. Matchtelegramm: 2. Mai. – Stadion Hard, Langenthal. – 60 Zuschauer. – Tore: 38. Wisler 0:1. 42. 1:1. 53. Wisler (Foulelfmeter) 1:2. 59. Brodbeck 1:3. 65. Wisler 1:4. 74. Thomas Gasser (Foulelfmeter) 1:5. 81. Stefan Fankhauser 1:6. – SV Sumiswald: R. Ruch; Steiner, A. Gasser, Geissbühler, Jost; M. Reist, Th. Gasser, S. Fankhauser, Brodbeck; Wisler (68. S. Reist), Siegenthaler (76. Sommer). Eine kanadische «Leibgarde» Kevin Clark, SCL Tigers Der kanadische Stürmer Kevin Clark (27) hat für ein Jahr bei den SCL Tigers unterschrieben. Er kann zusammen mit Chris die Domenico die Liga aufmischen – oder er geht zusammen mit seinem Trainer Benoit Laporte mit Karacho unter? Von Klaus Zaugg Eine Eishockey-WM ist immer auch ein bisschen Transfer-Bazar. So kommt es, dass in Prag von den Deutschen (!) unter dem Siegel strengster Diskretion erzählt wird, was in Langnau geht. Langnaus Sportchef Jörg Reber dementiert und will nichts von einem solchen Transfer wissen. Doch der Deal ist gemacht, der Vertrag ist unterschrieben. Langnaus neuer ausländischer Stürmer heisst Kevin Clark. DEL-Topstürmer Der Kanadier ist am ehesten dem legendären Kelly Glowa vergleichbar, der in den 1980er und 1990er Jahren in etwas mehr als 500 Nationalliga-Partien über 1000 Punkte gebucht hat. Kevin Clark ist klein (175 cm) und leicht (78 kg), aber teuflisch schnell und torgefährlich – und hitzköpfig. Er hat zuletzt zweimal hintereinander in der Deutschen Eishockey Liga DEL 30 Tore geschossen. Er ist damit der einzige Stürmer in Europa, der soeben zweimal hintereinander 30 Treffer erzielt hat. 2013/14 produzierte er für Krefeld in der Qualifikation in 51 Partien 30 Tore (38 Assists) und letzte Saison liess er sich für Hamburg in 52 Spielen 32 Tore notieren (34 Assists). Zudem wurde er in der abgelaufenen Saison zum DEL-Spieler der Saison und zum besten Stürmer gewählt und hatte ligaweit die beste Plus/Minus-Bilanz. Clark will weiterkommen Kevin Clark hatte einen weiterlaufenden Vertrag in Hamburg. Aber er hat dem Klub mitgeteilt, dass er in seiner Karriere weiterkommen und deshalb in die Schweiz wechseln will. Sportchef Jörg Reber hat nun mit Hamburg einen Deal ausgehandelt: Er überweist etwas Münz nach Norddeutschland und dafür wird Kevin Clark freigegeben. Auch das dementiert Jörg Reber aufs Heftigste. Aber wahr ist es halt trotzdem. Die SCL Tigers haben Kevin Clark bekommen, weil ihn die anderen NLA-Klubs nicht haben wollen. Alle mit der gleichen Begründung: Ein Spieler aus der Operettenliga DEL taugt nicht für die NLA. Dafür gibt es ja viele Beispiele. Die DEL ist zwar eine Operetten-Rumpelliga. Aber wer sich dort als «Zwerg» dank Beweglichkeit und Kaltblütigkeit im Abschluss durchsetzt, bringt die Eigenschaften mit, die in der Lauf- und Tempoliga NLA gefragt sind. EISHOCKEY Auch Andri Spiller an Bord SC Langenthal Jetzt scheint das Kader des SC Langenthal praktisch komplett: Der ehemalige EVZ-Junior Andri Spiller wird in der nächsten Saison ebenfalls für den SC Langenthal auflaufen. Bereits im Vorfeld wurde gemunkelt, ob Spiller in der kommenden Saison erneut mittels BLizenz bei Gelb-Blau auflaufen werde. Kevin Clark wird ein Tiger. Bild: zvg Wie es zu diesem Transfer gekommen ist, wird verständlich, wenn wir wissen, wer in Langnau Trainer ist: Benoit Laporte war ja letzte Saison noch Hamburgs Bandengeneral und wurde dort nach vier Spielen gefeuert – er hatte zuvor noch den Transfer von Kevin Clark nach Hamburg orchestriert. Der Kanadier ist sein Wunschausländer. Damit ist klar: Benoit Laporte wird mit «seinem» neuen Ausländer triumphieren oder mit Karacho untergehen. In Langnau entsteht nun mit Chris DiDomenico, Kevin Clark und Trainer Benoit Laporte eine kanadische «Leibgarde». Das ist nicht ohne Risiko, und die zentrale Frage ist: Wird es Benoit Laporte gelingen, den Schillerfalter und Rock’n’Roller Chris DiDomenico so zu zähmen, wie sein Vorgänger Bengt-Ake Gustafsson? Und kann er dafür sorgen, dass Kevin Clark sein Temperament im Zaume hält? Durchschnitt wird nicht möglich sein – entweder Triumph oder Untergang mit fliegenden Fahnen. Denn Kevin Clark ist zwar neben dem Eis ein «Anti-Elik». Kein Rock’n’Roller. Der freundliche Familienmensch ist verheiratet, hat noch keine Kinder und schätzt das beschauliche Leben im Dorf. Er soll auf Chris DiDomenico einen beruhigenden Einfluss haben. Aber auf dem Eis ist er ebenso hitzig wie sein kanadischer Landsmann. Laporte plant, seine kanadische Tanzmaus neben Chris DiDomenico laufen zu lassen. Es könnte eines der besten Stürmer-Duos der Liga werden. Die beiden können das Eis zum Brennen bringen. Erst Leistung – dann Geld Langnaus neuer ausländischer Stürmer hat für ein Jahr zu einem moderaten Salär von rund 200 000 Franken netto unterschrieben. Sein Ziel ist klar: Gut spielen und dann im zweiten Jahr entweder in Langnau oder dann bei einem Grossklub richtig Geld machen. Also zuerst Leistung und dann Geld. An der Motivation wird es nicht fehlen. Er passt auch ins Konzept der Langnauer. Präsident Peter Jakob hat ja öffentlich erklärt, man wolle keine teuren, grossen Namen, sondern junge, hungrige Ausländer, die sich in Langnau einen Namen machen wollen. Nun haben ihn die Langenthaler aber gleich definitiv vom EVZ übernommen. Die Kaderplanung scheint damit so gut wie abgeschlossen: Per heutigem Wissensstand stehen 24 Spieler im Kader, 8 Verteidiger und 14 Stürmer. Ex-Tiger Remo Schlapbach erhielt bereits eine Absage, unter den 14 Stürmern sind aber auch die beiden Jungtalente Silvan Hess und Helder Duarte aufgeführt. Wer hingegen noch ins Team stossen könnte, ist Marc Schefer. Er befinde sich weiterhin im Aufbau, noch könne nichts Definitives über seine Zukunft gesagt werden. ryl Andri Spiller stösst vom EV Zug zum SC Langenthal. Bild: Leroy Ryser
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