Grüne Zeitung Hallein April 2015

N
I
E
L
L
A
H
G R Ü N EAUSGABE 1/2015
I N FO
ch
Zugestellt dur
Österreichische
Post
EMAGAZIN
DAS GEMEIND
DE R G RÜ N E N
HALLEIN
JUNG, ALLEINE, AUF DER FLUCHT
ALI IST 18 UND BEGINNT IN ÖSTERREICH EIN NEUES LEBEN.
Weltweit sind 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Einer von
ihnen ist Ali. Er ist im Jahr 2012 im Alter von 15 Jahren alleine von
Afghanistan nach Österreich geflüchtet. Wer Ali drei Jahre nach
seiner Ankunft in Österreich kennenlernt, merkt schnell, dass er
das beste Beispiel für gelungene Integration ist – auch wenn er
das selber so nie sagen würde.
Die Basis dafür, wie gut sich jemand in einem Land einlebt, wird
schon in den ersten Monaten gelegt. Im Falle von Asylsuchenden
ist diese Anfangsphase jedoch von Wartezeiten, Ungewissheit
und erzwungener Untätigkeit erfüllt – denkbar ungünstige Bedingungen, um Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu lernen.
Diese Erfahrung musste auch Ali machen: Seine erste Station in
Österreich war das Flüchtlingslager in Traiskirchen. Sieben Monate hat er dort verbracht – „ich habe mich dort überhaupt nicht
wohl gefühlt, es war wie im Gefängnis“ – und sich selbst die ersten Brocken Deutsch beigebracht.
Nach sieben Monaten kam Ali nach Salzburg – in eine Wohngemeinschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. 2014 erhielt Ali schließlich einen positiven Asylbescheid, d.h. er darf sich
in Österreich dauerhaft niederlassen, die Schule besuchen, eine
Existenz aufbauen. Und genau das macht Ali: Binnen kürzester
Zeit machte er am BFI seinen Pflichtschulabschluss und lernte
Deutsch.
„Es ist schwer, in einem neuen Land neu anzufangen. Du musst
alles neu lernen – wie ein zweijähriges Kind. Aber genau deswegen ist es wichtig, schnell die Sprache zu lernen und sich zu
integrieren“, sagt Ali in einwandfreiem Deutsch. Macht man ihm
dazu Komplimente, wehrt er diese mit einer bescheidenen Handbewegung ab: „Ach, andere können es noch viel besser!“
Inzwischen ist Ali 18, wohnt alleine in einer betreuten Wohnung
und besucht die erste Klasse einer Fachschule. Sein Lieblingsfach: Mathematik. Er weiß, was er will – einen Beruf in der Technik – und ist auf dem besten Weg dorthin: Schon jetzt gehört er
zu den Besten in seiner Klasse, sagt Alis Sozialpädagogin vom
gemeinnützigen Verein „Rettet das Kind“, die ihn mehrmals pro
Woche im Alltag unterstützt. Ali lächelt nur zurückhaltend, aber
man sieht die Freude und ein klein wenig Stolz in seinen freundlichen, braunen Augen.
Darauf angesprochen, wie er mit Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen umgeht, denkt Ali kurz nach, um dann in seiner gewohnt
ruhigen, bedachten Stimme zu sagen: „Durch mehr persönliche
Kontakte zwischen Flüchtlingen und ÖsterreicherInnen könnten
viele Vorurteile aus der Welt geschafft werden“, und bringt einen
Vergleich: „Stell dir vor, du bist in einem Zimmer ohne Fenster
eingesperrt und jemand sagt dir, dass draußen die Sonne scheint.
Das kannst du glauben oder nicht! Wenn du aber selber rausgehst und dich überzeugen kannst, ob die Sonne scheint oder
nicht, dann ist das was anderes.“
DIE GRÜNEN HALLEIN
UNSERE TERMINE
MÄRZ–JUNI 2015
GRÜNE ANTRÄGE
2014
DIESE PUNKTE HABEN WIR SCHON BEANTRAGT:
>Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle – fand keine Mehrheit
>Strom für alle öffentlichen Gebäude
von der Ökostrombörse beziehen
und so neue Anlagen zur Ökostromerzeugung in Salzburg fördern.
Die Entscheidung steht noch aus.
>Stärkung des e5-Programmes für
energieeffiziente Gemeinden durch
einen eigenen Ausschuss – der
Ausschuss wird nicht eingesetzt!
>Überdachte Fahrradständer bei
allen stark frequentierten Bushaltestellen. Die Planungsphase läuft,
wir setzen alles an eine rasche
Umsetzung
>PKW-Stellplatzreduzierung bei Neubauten – eine Grundsatzdiskussion
wurde gestartet
>TTIP- freie Gemeinden – was im
Landtag einstimmig beschlossen
und in vielen anderen Gemeinden in
Salzburg schon umgesetzt wurde,
ist auch bei uns einstimmig beschlossen:
HALLEIN IST EINE TTIP-KRITISCHE
GEMEINDE!
>STAMMTISCH NEU: Immer am 21. um
19.21 Uhr, die Lokale wechseln wir jeden Monat. Aktuelle Infos auf unserer
Homepage oder Facebook-Seite.
>EUROPÄISCHER AKTIONSTAG
GEGEN TTIP / CETA / TISA –
Samstag, 18.4.2015, in Hallein
Altstadt, 9–12 Uhr.
>KLEIDERTAUSCHPARTY
12.6.2015, Hallein
HABEN AUCH SIE IDEEN UND
VORSCHLÄGE, WIE HALLEIN
NOCH LEBENSWERTER WIRD?
Wilfried Vogl: 0650/990 2779
Marlies Rabenberger: 0680/2088 048
E-Mail: [email protected] Homepage: tennengau.gruene.at/hallein
Facebook: fb.me/GRUENEhallein
GRÜNE SCHWERPUNKTE
2015
e5 – WEITERHIN
AUCH FÜR HALLEIN?
DA BLEIBEN WIR DRAN:
>Schulneubau / Sanierung NMS
Neualm – nicht auf die lange Bank
schieben, sondern handeln
>Wir setzen uns nach wie vor für bessere Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen Fraktionen
ein
>Spielplätze und konsumfreie Zonen
für Kinder und Jugendliche in der
ganzen Stadt
>Transparente Gestaltung des Budgets in den Ausschüssen – unser
Nein zum Budget 2015 soll sich in
ein Ja verwandeln können
>Vorrang für Stärkung des öffentlichen Verkehrs und Ausbau des
Radwegenetzes
Wir haben viele Veranstaltungen gemacht: Kleidertauschparty, Poetry
Slam, Stammtisch mit den Grünen
Andersrum, Themenstammtische zu
Carsharing und Raumordnung … und
das soll auch 2015 so bleiben!
DAS ERFOLGREICHE REZEPT FÜR
KOMMUNALE ENERGIEPOLITIK
Das vom Land Salzburg forcierte Programm für Gemeinden, die sich bewusst
mit dem Thema Energie auseinandersetzen, steht in Hallein zur Diskussion.
Energie einsparen! Erneuerbare Energien
nutzen! Neue Techniken einsetzen! Zukunftsweisende Mobilität verwenden!
Wir sagen, darüber muss in Hallein zukünftig noch mehr diskutiert werden.
Und am besten unter Mitarbeit aller interessierten HalleinerInnen . Wir GRÜNE fordern den Ausbau der e5-Aktivitäten. Der
Ausstieg aus diesem wichtigen Zukunftsprogramm kommt für uns nicht in Frage!
> www.e5-salzburg.at
02
GRÜNE HALLEIN 01/2015
DIE GRÜNEN HALLEIN
LOKALBAHNVERLÄNGERUNG
ALS CHANCE
FÜR HALLEIN
Wäre in den letzten Jahrzehnten nicht
so massiv in den Straßenbau investiert
worden, könnte es bereits eine Bahnverbindung
Salzburg-Grödig-Hallein
geben. Der Erfolg der S-Bahn bestätigt
den Ausbau des Nahverkehrs.
RIF – WACHSTUM OHNE GRENZEN?
Rif, der nördlichste Stadtteil von Hallein, liegt zwischen dem Stadtkern und
Salzburg Süd. Ein gutes Fünftel aller
HalleinerInnen wohnt hier. Hier befindet
sich das Universitätssportzentrum, die
FH Salzburg ist in unmittelbarer Nähe
und die Lage an der Königsseeache
bietet hohen Freizeitwert. Kein Wunder,
dass Bautätigkeit und Zuzug in Rif ungebrochen hoch sind. Wohnungs- und
Grundstückpreise steigen in astronomische Höhen.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Rif
in Hallein eingemeindet. Zwischen den
Weltkriegen entstanden die ersten
bescheidenen Häuser. Fehler und Unachtsamkeit der Politik in den 1980ern
sowie einige rabiate Bauträger schufen
bei steigender Bautätigkeit vollendete
Tatsachen, unter denen Rif heute noch
leidet. So bildete sich etwa kein örtliches
Zentrum und Gebäude wurden zu nahe
an die Straße gesetzt, es blieben kaum
mehr Bereiche für FußgängerInnen.
Frühmorgens stauen die Autos im Berufsverkehr von Rif raus und am Abend
wieder zurück. Der Verkehr zum und
vom Sportzentrum ist nicht nur bei Veranstaltungen erheblich.
Obwohl Rif regelmäßig von Bussen angefahren wird und die S­-Bahn in PuchUrstein gut erreichbar ist, haben viele
Familien zwei Autos. Der Parkdruck
GRÜNE HALLEIN 01/2015
in den engen Straßen steigt. Gefährliche Situationen an unübersichtlichen
Stellen ohne Gehsteig und das tägliche
Autochaos vor Schule und Kindergarten
spiegeln diese Fehlentwicklung wider.
Tagsüber ist Rif aber fast wie ausgestorben. Eine typische Schlafstadt. Wie
geht es weiter? Kann Rif weiter wachsen? Wie kann Infrastruktur entstehen?
Wer kann sich diese Preise für Grund
und Boden noch leisten? Welche Auswirkungen hat die steigende Verkehrsbelastung für uns alle?
Damit die Situation in Rif nicht weiter
ausartet, müssen Begehrlichkeiten nach
Umwidmung von Grün- in Bauland eine
Absage erteilt und der Grünflächenverbund Rif Rehhof gesichert werden.
Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln muss laufend verbessert
werden. Die Maßnahmen wären oft gar
nicht aufwändig: Bustaxis für Nachtschwärmer aus Salzburg müssten bis
nach Rif geführt werden. Die Tarifzone
für die S-Bahn in Urstein und der Bus in
Rif muss mit demselben Ticket benutzbar sein.
> Unser Fazit: Rif muss lebenswert
bleiben und darf nicht zum Speckgürtel von Salzburg werden.
Seit der Tieferlegung der Lokalbahn
am Hauptbahnhof ist die Verlängerung
der Lokalbahn in Richtung Mirabell und
Alpenstraße immer wieder Thema. Den
vielen Studien sollten aber nun auch
Taten folgen, die Trassen sind schon geplant.
Wir sehen eine Chance für den gesamten Tennengau. Alle AnrainerInnen, Gewerbebetriebe, neue Wohngebiete wie
vielleicht das Binder-Areal oder auch
das Sportzentrum Rif würden profitieren.
Statt wieder Löcher für Autos in Stadtberge zu graben, kann man mit der
unterirdischen Verlängerung einen Ausgangspunkt für die Entwicklung bis hin
nach Hallein setzen.
03
GRÜNE THEMEN
EINKAUFEN & ARBEITEN
SO KOMMT LEBEN IN DEN ORT
Mit ihrer Ankündigung, keine neuen
großen Einkaufsflächen mehr genehmigen zu wollen, hat LHStv.in Astrid Rössler eine politische Debatte ausgelöst.
Wir wollten von ihr wissen, was ihre
Entscheidung für unsere Wirtschaft,
unsere Arbeitsplätze und unser Shopping-Erlebnis bedeutet.
Keine neuen großen Einkaufsflächen –
damit bleiben nicht nur die Erweiterungswünsche der Einkaufszentren auf der
Strecke, sondern auch die Arbeitsplätze,
die auf den neuen Flächen entstanden
wären. Wie geht es dir damit?
ASTRID RÖSSLER: Wir haben uns die
Kaufkraftströme in Salzburg genau angeschaut und festgestellt, dass der massive Ausbau der großen Handelsflächen
auf Kosten der kleinen Geschäfte in den
Ortszentren geht. Dass dort dann viele
Arbeitsplätze verloren gehen, wird in
der Debatte leider gerne ausgeblendet.
Es geht übrigens um gar nicht so wenig
Beschäftigte: In den kleinen Geschäften
sind nämlich auf der gleichen Fläche
deutlich mehr Menschen beschäftigt als
in den großen Märkten.
Beim Einkaufen wird mit den Füßen abgestimmt. Große Einkaufszentren sind
eben beliebter.
KONTAKTIEREN
SIE MICH!
ASTRID RÖSSLER: Natürlich ist das
Shoppen im Einkaufszentrum ein
Erlebnis, das wir nicht missen möchten.
Aber den Leuten geht es hier nicht um
ein Entweder-Oder. Sie wollen, dass wir
das richtige Maß behalten. Ich bekomme
derzeit unglaublich viel Zustimmung zu
meiner Entscheidung. Die Botschaft ist
immer die gleiche: „Es gibt genug große
Märkte, ich möchte auch noch durch
die kleinen Geschäften im Ortszentrum
bummeln können.“
Soll die Politik entscheiden, welche
Geschäfte erfolgreich sein dürfen? Wir
leben schließlich im freien Markt.
ASTRID RÖSSLER: Die bisherige
Entwicklung hat relativ wenig mit
dem freien Markt zu tun. Da wurden
große Handelsflächen auf der
grünen Wiese ohne Rücksicht auf
die regionale Entwicklung rechtlich
bewilligt. Das waren politische
Entscheidungen, die uns nun zunehmend
zu schaffen machen. Wollen wir
wirklich weiteren Flächenverbrauch
und steigende Verkehrsbelastung,
wissend, dass wir damit nur noch den
Verdrängungswettbewerb der Großen
auf Kosten der Kleinen fördern?
Wirtschaftliche Chancengleichheit über
die Raumordnung?
ASTRID RÖSSLER: Derzeit traut sich
kaum ein Unternehmer zu, im Zentrum
zu überleben, solange er fürchten muss,
dass am Rand fröhlich weitergewidmet
wird. Ich möchte, dass die Menschen
die Möglichkeit haben, ihre Güter des
täglichen Bedarfs in ihrer Nähe zu
kaufen. Die Belebung der Ortszentren
bedeutet, dass wir Strukturen bewahren,
die uns vertraut sind, die uns gut tun
und in denen wir uns wohlfühlen. Da
geht es ganz entscheidend auch um
Lebensqualität.
LABG. KIMBIE HUMER-VOGL
Bezirkssprecherin der GRÜNEN Tennengau
Ich möchte die Tennengauer und
Tennengauerinnen im Salzburger
Landtag vertreten. Wenn Sie Anliegen
haben, bitte zögern Sie nicht mich zu
kontaktieren:
Mail: [email protected]
Telefon: 0662/8042 - 2838
IMPRESSUM: HERAUSGEBER & FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH: DIE GRÜNEN HALLEIN · Kontakt: Wilfried Vogl,
Neualmer Straße 20a, 5400 Hallein · Mail: [email protected] · BILDNACHWEIS: Fotos: Die GRÜNEN Hallein, Die
GRÜNEN Salzburg, Fotalia, Andreas Kolarik · DRUCK: Colordurck LaLinea, Hallein · SATZ: designkraft.at
04
GRÜNE HALLEIN. tennengau.gruene.at/hallein