01_Titel, Seite 1 19.03.2015 20:35 &&1,01,-6: Deutschland 4,50 Euro Österreich 5,00 Euro Ausgabe April 2015 1 GOLF TICKER 3/14 02_Editorial, Seite 2 19.03.2015 20:35 BAR REFAELI by Chen Man T H E A R T O F F U S I O Big Bang Broderie. Gehäuse aus 18 Karat Gold. Mit 209 Diamanten besetzt aus insgesamt 1,3 Karat. Einzigartiges Verfahren, Carbon Lünette und Ziffernblatt mit der historischen St. Gallen Stickerei zu überziehen. Band aus 100% Seidenstickerei auf schwarzem Kautschuk. Auf 200 Exemplare limitierte Edition. BOUTIQUES BERLIN • FRANKFURT • MUNICH 2 GOLF TICKER 4/15 N 02_Editorial, Seite 3 19.03.2015 20:35 EDITORIAL Wir haben eine Verabredung! In wenigen Monaten findet in der Nähe von Heidelberg das größte und weltweit bedeutendste Event des Golfsports statt, das je in Deutschland veranstaltet wurde. Auf dem Gelände des gastgebenden GC St. Leon-Rot kämpfen zunächst am 14. und 15. September die besten Juniorinnen der USA und Europas um den PING Junior Solheim Cup, bevor sich dann vom 18. bis 20. September die Crème de la Crème der US-amerikanischen Profispielerinnen mit der europäischen Elite im Wettstreit um den „großen“ Solheim Cup misst. Deshalb möchten wir Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, ganz dringend eine Reise nach St. Leon-Rot ans Golferherz legen. So schnell werden Sie nicht wieder die Gelegenheit haben, ein derart hochkarätiges Teilnehmerfeld des internationalen Damengolfsports live in Deutschland zu sehen – schon gar nicht in Kombination mit der einzigartigen Atmosphäre des Solheim Cups. Wann können Sie sonst Stadionstimmung mit anfeuernden Fangesängen auf einem Golfkurs erleben?! Wir möchten Sie auf diese Festtage des Golfsports schon ein bisschen einstimmen: In Ihrer aktuellen Ausgabe des GOLF TICKER finden Sie gleich zwei interessante und informative Vorberichte! Natürlich unterhalten wir Sie darüber hinaus wieder mit einem gelungenen Potpourri von spannenden Geschichten aus der großen, bunten Welt des Golfsports. Wir berichten von den wichtigsten Ereignissen der Professionals bei den Turnieren der Damen und Herren, starten eine neue Serie mit Tipps und Tricks des Erfolgscoachs Frank Adamowicz, portraitieren den charismatischen US-Amerikaner Rickie Fowler, geben Ihnen nützliche Anregungen und Informationen für Ihre nächsten Golfreiseziele und vieles, vieles mehr … Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen Heike Löw, Chefredakteurin PS: Und denken Sie bitte an unsere Verabredung! GOLF TICKER 4/15 TICKETS UNTER WWW.SOLHEIMCUP.DE 3 03_Inhalt, Seite 4 19.03.2015 20:35 Toranas Verlags GmbH Geschäftsführer: Michael Hartung, Thorsten Zegrotzki Gunther-Plueschow-Strasse 18 50829 Köln Tel. +49 (0) 221 - 3 37 73 77- 90 E-Mail: [email protected] Herausgeber und Geschäftsführer Thorsten Zegrotzki 18 WGC-Cadillac Championship Chefredakteurin Heike Löw Tel. +49 (0) 2171 - 39 88 - 0 E-Mail: [email protected] Redaktion Christopher Haug Kristin Hofmann Romy Leander Joachim Richter Thorsten Zegrotzki Artdirection Michael Kratzer Grafik und Layout Olaf Glasmacher Michael Kratzer 28 Puerto Rico Open Mitarbeiter dieser Ausgabe Frank Adamowicz Fred König Markus Michel Annekathrin Rudolph Carsten Upadek GOLF Sport Fotos gettyimages.de, thinkstock.com, gc-slr.de, Pro Golf Tour, Tour España, ladieseuropeantour.com, www.solheimcup.de, www.youtube.com, Falkensteiner Schlosshotel, GC Dolomitengolf, Tourist Board Dominikanische Republik, Brenners Park-Restaurant, stillehelden, Nagy / Presseamt München, Fred König, Tobias Kuberski Titelfoto gettyimages.de 6 Abgebildet 8 News Interessantes aus der Welt des Golfsports 14 Pádraig Harrington kann doch noch siegen PGA Tour, The Honda Classic 18 Dustin Johnson holt den Titel erst im Endspurt WGC-Cadillac Championship Anzeigenleitung Eric Laut Tel. +49 (0) 221 - 3 377 377- 32 E-Mail: [email protected] 28 Alex Cejka feiert seinen ersten Erfolg PGA Tour, Puerto Rico Open 32 Jordan Spieth lässt sich im Play-off nicht stoppen Disposition Jörg Eimer Tel. +49 (0) 2171 - 39 88 - 25 E-Mail: [email protected] PGA Tour, Valspar Championship 49 Turnierkalender Druck PRODUKTIONSWERK GMBH & CO. KG Tel. +49 (0) 221 - 3 377 377- 0 www.produktionswerk.com Facebook.com/GolfTicker www.golf-ticker.de Die wichtigsten Termine 52 Inbee Park triumphiert in Singapur LPGA Tour, HSBC Women’s Championship 58 Ranglisten Die aktuell besten Spieler 4 GOLF TICKER 4/15 03_Inhalt, Seite 5 19.03.2015 20:35 42 Olympia 2016 in Rio 32 Valspar Championship 80 Reisebericht Reisen Specials 72 Tee-Time am Wörthersee Portait 38 Portrait Rickie Fowler Falkensteiner Schlosshotel Velden, Österreich 74 Reise News Interessantes für Reiselustige 78 Faszination Berge Portait GEWINNSPIEL +++ 42 Proteste gegen olympische Golf-Anlage 46 PING Junior Sohlheim Cup 2015 Lucky 33 60 Sohlheim Cup 2015 Preview Golfclub Dolomitengolf, Österreich 68 Tipps und Tricks 80 Reisebericht Dominikanische Republik von Frank Adamowicz Die perfekte Urlaubsdestination in der Karibik Service 92 Golf & Gourmet Portrait 94 City-Golf München Spiel und Spaß mit italienischem Lebensgefühl 62 Equipment Exclusive Shopping Tipps 98 King’s Corner Lust auf Ladies-Golf 3 Editorial GOLF TICKER 4/15 Fotos: gettyimages.de Zwei-Sterne-Koch Paul Stradner leitet das Brenners Park-Restaurant in Baden-Baden 4 Impressum 5 05_Sportnews, Seite 10 19.03.2015 20:36 NEWS Captain, oh captain! Nach dem Ryder Cup ist vor dem Ryder Cup – wenn im kommenden Jahr die europäische Mannschaft ihren Titel beim Auswärtsspiel im US-amerikanischen Hazeltine, Minnesota, verteidigen will, wird Darren Clarke ihr Anführer sein. Der 46-jährige Nordire wurde von einem fünfköpfigen Komitee – darunter die ehemaligen Captains Colin Montgomerie, José María Olazábal sowie Paul McGinley – für diese wichtige Aufgabe des europäischen Ryder Cup-Teamchefs nominiert. „Da trete ich in ganz schön große Fußstapfen“, kommentierte Clarke seinen neuen Job. Der British Open Champion von 2011 ist ein echter Ryder Cup-Experte. Von 1997 bis 2006 gehörte er jeweils zum Team Europa und sorgte viermal mit dafür, dass die berühmte Trophäe gewonnen werden konnte. Zuletzt eben 2006 im irischen The K Club, als er nur sechs Wochen nach dem Krebstod seiner ersten Ehefrau Heather trotz aller Trauer in den heißen Matches gegen seine US-amerikanischen Konkurrenten drei von drei möglichen Punkte für seine Mannschaft holte. „Der Ryder Cup spielte in meinem Leben und meiner Karriere immer eine große Rolle, deshalb ist es eine große Ehre für mich, die Mannschaft jetzt anzuführen!“ Sein Gegenpart im USamerikanischen Team wird Davis Love III sein – die beiden sind enge Freunde. „Das ist wundervoll“, freute sich Clarke, „er ist ein Gentleman und es gibt kaum einen angenehmeren Menschen in unserem Sport.“ Für Love III ist es übrigens die zweite Kapitänswürde, bereits 2012 leitete er das Unternehmen Ryder Cup für die USA. Allerdings mit dem Ergebnis der mehr oder weniger schmachvollen Heimniederlage von Medinah, als seine Männer den vermeintlich sicheren Sieg am Finaltag noch herschenkten – damals gewannen die Europäer mit 14,5 zu 13,5. Was Love III angeht, wäre da wohl noch eine Rechnung offen. Glück gehabt! https://youtu.be/N1pyViodqpg Bei der Valspar Championship musste Ernie Els in Runde 2 einen äußerst vertrackten Schlag nehmen. Sein Ball war hinter einem Baum gelandet. Der Südafrikaner traf in der Folge zwar so gut, dass er sich aus dieser misslichen Situation wieder befreien konnte, allerdings nicht ohne Schaden: Sein Schläger krachte nämlich nach dem Treffmoment mit voller Wucht vor den Stamm und brach in zwei Teile. Den Griff hielt Els in der Hand, der Rest flog davon. Zum Glück wurde niemand getroffen. Els beendete das Loch schließlich mit Doppel-Bogey und hatte nun einen Schläger weniger im Bag. 10 GOLF TICKER 4/15 05_Sportnews, Seite 11 19.03.2015 20:36 NEWS Ryder Cup 2022 Da waren es nur noch fünf – die Türkei zog jetzt offiziell ihre Bewerbung für den Ryder Cup 2022 zurück – kurz bevor eine Expertenkommission die potenziellen Gastgeber unter die Lupe nehmen will. Die European Tour ließ mitteilen, dass der Präsident des Türkischen Golfverbands, Ahmet Agaoglu, erklärte, die Türkei sei nicht in der Lage, die notwendigen logistischen Voraussetzungen zu garantieren. Bereits im November vergangenen Jahres stand die türkische Offerte bereits einmal auf der Kippe, als bekannt wurde, dass für den Tribünenbau auf dem präferierten Kurs mehr als 15.000 Bäume hätten gefällt werden müssen. So sind nach dem endgültigen Rückzug der Türkei aktuell jetzt noch Spanien, Italien, Österreich und Portugal an der Austragung des Mammut-Events interessiert – und natürlich Deutschland! Der Berliner „Tagesspiegel“ kolportierte kürzlich, dass auch hierzulande eine interessante Entscheidung bereits gefallen sei, und zwar was den möglichen Austragungsort beträfe. Der Deutsche Golf Verband rechnet sich mit einer Bewerbung für den Ryder Cup 2022 große Chancen aus und will nach Informationen der Tageszeitung aus der Hauptstadt einen Golfplatz aus Brandenburg ins Rennen schicken: Bad Saarow oder Groß Kienitz. „Die Entscheidung ist definitiv noch nicht gefallen“, kommentierte Marco Kaussler, Leiter der deutschen Ryder Cup-Bewerbung und Geschäftsführer der RC Deutschland, diese Meldung. Ganz falsch sei der Bericht aber nicht, fügte er noch hinzu, am 30. April reiche man die Unterlagen dann bei der European Tour ein. Spiel, Spaß und Ehre Der Weltranglistenerste Rory McIlroy freut sich riesig, dass er den großen Tiger Woods jetzt auch auf einem ganz anderen Feld beerbt hat. Der Nordire ziert das Cover des im Juni erscheinenden Videospiels „EA Sports Rory McIlroy PGA Tour“. Von 1998 an lief das erfolgreiche Game nämlich unter dem Label „Tiger Woods“. Dessen Vertrag endete dann 2013, seinerzeit war der 39-jährige 14-fache Majorsieger noch die Nummer 1 im internationalen Profigolf gewesen. GOLF TICKER 4/15 11 12a_Puerto Rico Open, Seite 28 PGA TOUR 19.03.2015 20:38 PUERTO RICO OPEN Eine halbe Ewigkeit Er wirkte, als möchte er die ganze Welt umarmen. Der Sieg im Stechen am ersten Extraloch war für den 44-jährigen Alex Cejka (-7/281) so ganz besonders. Nach seiner Premiere auf der US-amerikanischen Profi-Tour vor zwölf Jahren konnte er in Puerto Rico endlich seinen ersten PGA-Titel feiern! Dabei durchlebte er während des Turniers – ähnlich wie in seiner ganzen Karriere – ein Wechselbad der Gefühle. Von Markus Michel 28 GOLF TICKER 4/15 12a_Puerto Rico Open, Seite 29 19.03.2015 20:38 PGA TOUR D er Sieg auf der Karibikinsel, die zu den US-amerikanischen Außenstaaten gehört, war für Alex Cejka alles andere als ein Spaziergang. Aber wenn jemand weiß, wie man mit schwierigen Situationen umgeht und sich aus diesen wieder befreit, dann er. Als Nummer 285 der Golfweltrangliste war der Deutsche nicht spielberechtigt bei der WGCCadillac Championship in Doral. Trotzdem musste Cejka sich nicht über Beschäftigungslosigkeit beklagen. Die PGA Tour hat nämlich für alle Nicht-Qualifizierten als Ersatzturnier die Puerto Rico Open zeitgleich terminiert. So wurde der Par 72-Kurs des Trump International Golf Club überraschend zur Bühne der größten Show in der 26-jährigen Profikarriere des Deutschen. Ein Blick zurück Alex Cejka wurde am 2. Dezember 1970 in Marienbad in der damaligen Tschechoslowakei geboren und begann bereits im Alter von drei Jahren mit einem abgesägten Schläger Golf zu spielen. Als er neun war, nutzte sein Vater eine Urlaubsreise und floh mit seinem Sohn durch Südosteuropa nach Deutschland. Über Frankfurt und Darmstadt in München angekommen, wagte Cejka im Alter von 19 Jahren den Schritt zum Profi und arbeitete sich durch die Qualifying School der European Tour, bis er 1994 so viel Preisgeld erzielte, dass er für das Folgejahr automatisch spielberechtigt war. Voller Elan feierte er hier 1995 seine größten Erfolge. Einer seiner drei Titel aus diesem Jahr resultierte aus dem Erfolg bei den Volvo Masters in Valderrama, wo er genau den Mann als Titelträger beerbte, in dessen Schatten er lange Zeit spielte – Golflegende Bernhard Langer. Ein weiterer Sieg folgte 2002 bei der Trophée Lancôme, als die Zeichen schon auf Abschied von Europa standen. Cejka sah seine Zukunft in den USA und qualifizierte sich über die erfolgreich absolvierte Qualifying School erstmals für die anschließende Saison auf der PGA Tour. GOLF TICKER 4/15 29 12a_Puerto Rico Open - Seite 30 PGA TOUR 19.03.2015 21:53 PUERTO RICO OPEN Alex Cejka wirbelte mächtig Sand auf Am Ende seiner ersten Spielzeit, die er mit einem 4. Rang bei der PGA Championship krönte, kam Alex Cejka 2003 mit dem 33. Platz auf die beste Position, die er in der Golfweltrangliste je hatte. Während es im Folgejahr weiterhin gut lief, musste er sich in den Jahren 2005 und 2006 erneut über die Qualifying School seine Tour Card verdienen. Als sinnbildlich für die Gegensätzlichkeiten in seiner Karriere kann man die Players Championship 2009 betrachten. Ab dem zweiten Tag dominierte Cejka das Feld und lag vor dem Finale mit 11 unter ganze fünf Schläge vor einem Sextett an Zweitplatzierten, um dann eine katastrophale Schlussrunde von 7 über zu fabrizieren. Es schien, als hätte er – den sicheren Sieg vor Augen – die Nerven verloren. In der Folge brachte den Vater von zwei Söhnen (14 und 16) ausgerechnet eine Grasallergie – welch Schock für einen Golfprofi – aus dem Tritt und die Achterbahnfahrt ging weiter, als er 2012 die Spielberechtigung für die PGA Tour verlor. Cejka wechselte in die zweitklassige Web.com Tour, besann sich auf seine Kämpferqualitäten und schaffte die Wende. Durch gute Ergebnisse 2014 inklusive eines Titelgewinns bei der Pacific Rubiales Colombia Championship in Bogotá sicherte er sich das Ticket für die diesjährige Saison auf der PGA Tour und damit seinen bisher größten Erfolg. Hier kommt Alex Emiliano Grillo beim Abschlag Tim Petrovic zeigte die Richtung an Seit seiner Rückkehr in die Eliteklasse wechselten Licht und Schatten. Mehreren Top 20-Platzierungen standen einige verpasste Cuts gegenüber, wie zuletzt bei der Honda Classic. Ähnlich wechselhaft war dann auch sein Auftritt in Puerto Rico. In der ersten Runde erspielte sich Cejka bei strahlendem Sonnenschein mit drei Birdies und einem Bogey (-2/70) einen sehr guten geteilten 5. Rang, während der US-Amerikaner Chris Hubbard mit der Runde des Tages (-4/68) in Führung ging. War Cejkas erste Runde schon beachtlich, ließ der Deutsche am Freitag ein Feuerwerk folgen. Ohne einen einzigen Fehler gelangen ihm fünf Birdies (-5/67) und auf einmal führte er das Feld mit drei Schlägen vor dem US-Amerikaner Brandon Haggy (-5/67) an. Beste Voraussetzungen also, am Samstag diese Führung auszubauen. Auf den Frontnine lief noch alles nach Plan für die Mission „Erster PGA-Titel“. Ohne Bogey und mit Birdie an der 6 konnte Cejka das Feld in Schach halten, bis zu den zwei Bogeys an der 15 und 17. Anschließend produzierte der 44-Jährige am 18. Loch, an dem er am Vortag noch mit einem Birdie geglänzt hatte, ein so überflüssiges wie unfassbares Doppel-Bogey, dass er sich damit fast um die Früchte seiner Arbeit brachte und auf einen geteilten 5. Rang zurückfiel. Wollte er seinen Traum noch verwirklichen, musste er am Finaltag die Qualität der ersten beiden Tage erneut abrufen. Zwei Birdies auf den ersten beiden Löchern waren deshalb eine gute Antwort von Cejka auf seine misslungene Abschlussarbeit des Vortags. Zwei weitere Birdies folgten und mit lediglich einem Bogey war seine 69er-Schlussrunde mehr als zufriedenstellend. Allerdings reichte dies nur zu einem zwischenzeitlichen 3. Rang zusammen mit Tim Petrovic 30 GOLF TICKER 4/15 12a_Puerto Rico Open - Seite 31 19.03.2015 21:53 PGA TOUR Sam Saunders verfolgte aufmerksam die Flugbahn seines Balls Skeptischer Blick: Jon Curran und Sam Saunders (beide USA), während der Argentinier Emiliano Grillo und der US-Amerikaner Jon Curran ihre Runde in Führung liegend noch beenden mussten. (K)eine Frage der Kleidung So ganz mochte Cejka an seine Chance wohl nicht mehr geglaubt haben. Als Grillo und Curran ihr letztes Loch in Angriff nahmen, zog er sich bereits um. In Shorts und Shirt konnte er dann verfolgen, wie die beiden wider Erwarten Bogey spielten und somit schlaggleich mit ihm, Petrovic und Saunders waren. Schnellstmöglich wieder in Spielkleidung begab sich Cejka nun ins Stechen, das den Sieger aus diesem Quintett hervorbringen musste. Ausgerechnet das 18. Loch, an dem Cejka am Tag zuvor schier verzweifelte, wurde nun zum Ort seines Triumphes. Dem Deutschen gelang mit seinem Birdie der große Coup, den seine vier Mitstreiter nicht kontern konnten. Nach unglaublichen 286 sieglosen Auftritten bei der PGA Tour konnte der Mann mit Wohnsitz in Las Vegas endlich einmal eine Trophäe in die Kameras halten und hatte nun mehr als einen Grund zur Freude. So und nicht anders Alex Cejka auf Erfolgskurs Happy End mit Folgen GOLF TICKER 4/15 TURNIERERGEBNIS + + + Puerto Rico Open Rio Grande, Puerto Rico 5. bis 8. März 2015, Trump International Golf Club-Puerto Rico, Par 72 SPIELER RUNDE 2 3 4 -7 70 67 75 69 281 540.000 T2 Emiliano Grillo -7 66 70 72 70 281 198.000 T2 Tim Petrovic -7 75 71 68 67 281 198.000 T2 Jon Curran -7 70 71 70 70 281 198.000 T2 Sam Saunders -7 72 72 69 68 281 198.000 T6 Will Wilcox -6 77 69 69 67 282 97.125 T6 Will MacKenzie -6 75 69 70 68 282 97.125 T6 Boo Weekley -6 74 71 68 69 282 97.125 T6 Scott Pinckney -6 70 71 71 70 282 97.125 1 Alex Cejka ZUM PAR 1 GESAMT PREISGELD (in Dollar) Fotos: gettyimages.de Nachdem Alex Cejka in den vergangenen Jahren so häufig um seine Tour Card kämpfen oder zittern musste, ist er jetzt erst einmal sicher dabei und hat für die kommenden zwei Jahre eine volle Spielberechtigung. Für das Masters in Augusta hat der Sieg in Puerto Rico nicht gereicht, aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen, denn für Cejka zählte etwas anderes mehr: „Zumindest kann ich jetzt sagen, dass ich lange auf der US PGA Tour gespielt und einmal gewonnen habe. Das ist doch eine gute Sache, wenn ich mich zur Ruhe setze.“ So, wie man den Vorzeigeprofi in den vergangenen Jahren erlebt hat, kann man aber wohl davon ausgehen, dass er sich noch nicht ernsthaft mit einem Rentnerdasein beschäftigt. Gratulation für so viel Durchhaltevermögen, Herr Cejka! 31 12b_Valspar Championship, Seite 32 PGA TOUR 19.03.2015 20:39 VALSPAR CHAMPIONSHIP „Das ultimative Ziel ist es, der Beste in der Welt zu sein“ Jordan Spieth 32 GOLF TICKER 4/15 12b_Valspar Championship, Seite 33 19.03.2015 20:39 PGA TOUR Der coole Texaner Hin und her ging es an den vier Tagen der Valspar Championship in Palm Harbor in Florida, bevor Jordan Spieth (-10/274) aus den USA als verdienter Champion mit der Sonne um die Wette strahlen konnte. Spieth ist durch seinen Triumph erst der vierte Spieler auf der Tour, der vor seinem 22. Geburtstag zwei Titel erringen konnte. Diesen Rekord teilt er sich jetzt mit Sergio García, Robert Gamez und niemand Geringerem als Tiger Woods. Es brauchte allerdings ein nervenaufreibendes Stechen über drei Löcher gegen Sean O’Hair und Patrick Reed (beide USA), bis Spieth nach einem unfassbar guten Birdie-Putt das besondere Momentum auf seiner Seite hatte. Von Markus Michel Sean O’Hair hatte erst im Play-off das Nachsehen. Mit Wucht aus dem Bunker: Patrick Reed GOLF TICKER 4/15 33 12b_Valspar Championship, Seite 34 PGA TOUR 19.03.2015 20:39 VALSPAR CHAMPIONSHIP Ryan Moore zeigte sich nach seinem Birdie an der 13 in Runde 1 sehr zufrieden. Voller Respekt für die schwierige Aufgabe: Alex Cejka beim Abschlag in der berüchtigten „Schlangengrube“ D er bereits 1970 von Larry Packard designte Copperhead Course des Innisbrook Resorts ist einer von über 600 Plätzen, für die die Architektenlegende verantwortlich zeichnete, bevor er im vergangenen Jahr im biblischen Alter von 101 Jahren verstarb. Packard kam es bei seinen Entwürfen stets darauf an, ein Design zu finden, das den Golfprofis alles Können abfordert. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Kurs nicht bei allen Spielern beliebt, sodass hier nicht die gesamte Weltelite antritt. Andererseits nutzen Spitzenspieler wie der Schwede Henrik Stenson oder der Engländer Ian Poulter das Turnier, um Spielpraxis für das anstehende Masters zu bekommen. Der Deutsche Alex Cejka hat zwar kein Ticket für Augusta, war aber nach seinem Überraschungscoup in der Vorwoche bei den Puerto Rico Open ebenfalls hoch motiviert und wollte auf dem anspruchsvollen Platz seine gute Form erneut unter Beweis stellen. Cejka mit Blitzstart Anscheinend beflügelt von seinem jüngsten Erfolgserlebnis legte Alex Cejka los wie die Feuerwehr. Er startete sensationell mit drei Birdies auf den ersten fünf Löchern, bevor er sich anschließend sein einziges Bogey einhandelte. Zwei weitere Birdies bedeuteten für ihn einen sehr starken geteilten 6. Rang 34 GOLF TICKER 4/15 12b_Valspar Championship, Seite 35 19.03.2015 20:39 PGA TOUR Jordan Spieth agierte hoch konzentriert und ließ sich weder von Wasser- noch von Sandhindernissen irritieren. gemeinsam mit Ian Poulter und Henrik Stenson (alle –4/67). An die Spitze hatte sich der Engländer Brian Davis mit grandiosen acht Birdies und zwei Bogeys (-6/65) vor die US-Amerikaner Ricky Barnes und Sean O’Hair (beide –5/66) gespielt. Wichtige Lagebesprechung: Henrik Stenson und sein Caddie tauschen sich aus. (alle –5/137), der seine Runde mit einem sehenswerten Eagle begann. Ebenfalls ein spektakuläres Eagle, sogar als Hole-inOne, gelang dem US-Amerikaner Jonathan Byrd an der 15! Der Schlag des Tages brachte ihm aber in der Endabrechnung nichts ein, Byrd verpasste mit 144 Schlägen den Cut. Ein Ass im Ärmel Bäumchen wechsle dich Der böige Wind an Tag 2 machte den Spielern schwer zu schaffen und ließ den Cut prominente Opfer fordern. So mussten der Südafrikaner Ernie Els und der Gewinner der Honda Classic, Pádraig Harrington aus Irland, vorzeitig die Heimreise antreten. Alex Cejka hingegen schaffte den Sprung ins Wochenende, wenn auch bei ihm nicht alles nach Plan lief. Auf der Backnine gestartet, handelte er sich an den „Snake Pit“ genannten drei Schlusslöchern zwei Bogeys ein. Diese konnte er später zwar durch zwei Birdies kompensieren, allerdings folgten zwei weitere Bogeys, sodass er auf einen geteilten 15. Rang (+2/73) zurückfiel. Noch hinter ihm landete der vormals führende Brian Davis, der sein Ergebnis von Tag 1 fast umdrehte. Der Engländer spielte sieben Bogeys und zwei Birdies (+5/76) und rutschte ins Mittelfeld. Besser machte es Brendon de Jonge aus Zimbabwe. Der 44-jährige überraschte mit einer 69 und lag mit 6 unter vor einem Quintett mit Jordan Spieth, Ryan Moore, Derek Ernst, Kevin Streelman (alle USA) und Henrik Stenson GOLF TICKER 4/15 Mit 5 unter locker dabei war am ebenfalls windigen Samstag der US-Amerikaner Ryan Moore. Er spielte solide bis zum 12. Loch Even Par, um dann auf den letzten sechs Bahnen gleich vier Birdies zu produzieren. Damit löste er Brendon de Jonge ab und setzte sich an die Spitze (-9/204) vor seine Landsleute Jordan Spieth (-8/205) und Derek Ernst (-7/206). Spieth, der Rookie des Jahres 2013 und Hoffnungsträger der US-amerikanischen Golffans, hatte seine Leistung kontinuierlich gesteigert und sich nach einer eher mäßigen 70er-Auftaktrunde in den Kreis der Favoriten katapultiert. Ernst wiederum hatte Henrik Stensons Eagle vom Vortag kopiert und sich so an Bahn 1 ein beruhigendes Polster verschafft, das er mit jeweils drei Bogeys und Birdies über den Tag rettete (-2/69). In Lauerstellung auf T5 immer noch mit guten Chancen lag Henrik Stenson, für den es am Moving Day nur zu einer Par-Runde reichte. Währenddessen schien bei Alex Cejka alles auf ein hervor35 13_Portrait Rickie Fowler, Seite 38 PORTRAIT 19.03.2015 20:39 RICKIE FOWLER Große Fußstapfen Rickie Fowler hat etwas gemeinsam mit Jack Nicklaus und Tiger Woods. Genau wie die beiden Golftopstars hält er nämlich die Rekordmarke von vier Top Five-Ergebnissen bei den Major-Turnieren in einer Saison! Dass er im Gegensatz zu Nicklaus und Woods dabei allerdings keinen Titel einfahren konnte, wird ihm jetzt sicher noch mehr Ansporn sein, dies schnellstmöglich zu ändern. Von Markus Michel 38 GOLF TICKER 4/15 13_Portrait Rickie Fowler, Seite 39 19.03.2015 20:39 PORTRAIT D as vergangene Jahr 2014 lief für Rickie Fowler durchaus erfolgreich. Nach zwei eher durchwachsenen Spielzeiten schloss der 26-jährige US-Amerikaner mit Wohnsitz in Jupiter, Florida, nicht nur mit der höchsten Gewinnsumme in seiner Karriere insgesamt ab, sondern er beendete die Saison auch auf Platz 10 der Weltrangliste, womit er bewies, dass er zu den absoluten Top-Athleten seiner Sportart gehört. Wenn ihm jetzt auch noch der ein oder andere weitere Turniersieg gelänge, dann wären endlich alle Erwartungen erfüllt, die schon so früh in ihn gesetzt wurden. Die Zukunft Süd-Kaliforniens So lautet das Motto von Murrieta in Kalifornien, dieser 100.000 Einwohner zählenden, typischen Pendlerstadt zwischen San Diego und Los Angeles, wo der am 13. Dezember 1988 geborene Rickie Yutaka Fowler aufwuchs. Mutter Lynn war Angestellte in einem Stahlbetrieb, sein Vater Rod Fowler Speditionsunternehmer. Den ungewöhnlichen zweiten Vornamen Yutaka verdankt Rickie übrigens seinem Großvater mütterlicherseits, der aus Japan stammt, während die Großmutter, eine Navaho, sicher Anteil an seinem attraktiven Aussehen hat. Bereits im Alter von drei Jahren begann Rickie seine außerordentlichen sportlichen Fähigkeiten zu kultivieren. Im Golfsport und – im Motocross. Seine Familie, die zu dieser Zeit durch Schwester Taylor (30.04.1991) komplettiert wurde, unterstützte ihn in beidem. So schenkte ihm der Großvater seinen ersten Golfschläger und der Vater, der früher selber Motocross-Rennen fuhr, das erste Dirt-Bike. Mutter Lynn wiederum chauffierte den Knirps zum Üben auf die örtliche Murrieta Valley Golf Range. Als Gegenleistung dafür, dass Rod Fowler die Range mit Sand und Kies versorgte, konnte Rickie hier kostenlos seine ersten Schwünge üben. Ein wenig Feinschliff bekam er mit sieben Jahren zudem durch Barry McDonnell verpasst, für lange Zeit der einzige Trainer, der ihn unterwies. Noch aber war nicht klar, für welche seiner beiden großen sportlichen Leidenschaften er sich schließlich entscheiden würde. Im Gegensatz zum Stadtmotto Murrietas war seine Zukunft noch nicht so klar. Seine Fans sehen in ihm die Wachablösung für Tiger Woods, der zuletzt nicht mehr glänzen konnte. Rickie Fowler, der Mann in Orange, soll es jetzt richten, Talent ist mehr als ausreichend vorhanden – allein, noch fehlen die Titel. Vielleicht wird 2015 ja das Jahr des 26-Jährigen. GOLF TICKER 4/15 Unfall mit Folgen Erst diverse Knochenbrüche nach einem Unfall 2003 beendeten Rickie Fowlers Motorsportpläne und fortan konzentrierte sich der damals 14-Jährige auf das, wofür er nach Meinung seiner Mutter geboren war – den Golfsport. Der Erfolg gab ihm recht. 2005 siegte er bei den Western Union, dem ältesten Golfturnier für Junioren in den USA und in seinem vorletzten Jahr an der Murrieta Highschool gewann er 2006 die California State High School Championship. Auch auf der Oklahoma State University, wo Fowler sich ein Jahr später einschrieb, blieb er auf der Siegerstraße. Er spielte und gewann den Walker Cup, die Sunnehanna Amateur in Johnstown, Pennsylvania, und die Players Amateur in Bluffton, Süd Carolina. Bei seinem U.S. Open-Debüt 2008 war er einer von lediglich drei Amateuren, die den Cut überstanden, und er beendete das Turnier in La Jolla auf einem res39 18_HSBC Womens Championship, Seite 52 LPGA TOUR 19.03.2015 20:41 HSBC WOMEN’S CHAMPIONS Die Elite unter sich Die Top 3 der Welt haben den weiteren Proetten auf der LPGA Tour bei den HSBC Women’s Champions in Singapur keine Chance gelassen. Nahezu unbeeindruckt von der Konkurrenz sicherte sich die Südkoreanerin Inbee Park mit –15/273 ihren ersten Turniergewinn in diesem Jahr. Auf den weiteren Plätzen folgten die Weltranglistenerste Lydia Ko (-13/275) aus Neuseeland und die US-Amerikanerin Stacy Lewis (-11/277). Grund zur Freude hatte auch eine Deutsche. Caroline Masson feierte ihr erstes Top Ten-Ranking der Saison! Von Annekathrin Rudolph A ls die drei derzeitigen Top-Proetten auf die letzte Runde des Par-72-Kurses des Sentosa Golf Clubs gingen, stand bereits fest: An einem Sieg von Inbee Park, Lydia Ko oder Stacy Lewis führte nichts mehr vorbei. Alle Außenseiter-Chancen, den ersten Platz bei der achten Auflage des mit 1,4 Millionen US-Dollar dotierten Wettkampfes in Malaysia zu erlangen, waren mit Blick auf das Tableau bereits begraben. Vielmehr stellte sich die Frage, ob sich die Unbeschwertheit der 17-jährigen Ko gegen die jahrelange Erfahrung von Lewis und Park, die zwei Schläge vor der Konkurrenz auf die letzten 18 Bahnen ging, durchsetzen könnte? Dem spannenden Wochenende im südostasiatischen Stadtstaat waren allerdings zwei relativ ereignisarme Tage vorausgegangen. Bereits am Donnerstag setzte sich Inbee Park nach einer 66er-Runde gemeinsam mit der Taiwanerin Yani Tseng in Front. Am Freitag änderte sich lediglich ihre Führungspartnerin, als sie nun tête-à-tête mit der Spanierin Carlota Ciganda und einem Score von –9/135 ins Clubhaus zurückkehrte. Mehr Aufmerksamkeit als das Geschehen an der Spitze des Leaderboards zogen da drei andere Begebenheiten auf sich. Neuauflage eines Spektakels Zunächst stellte Paula Creamer in unnachahmlicher Art unter Beweis, dass ihr 23 Meter langer Putt, der ihr 2014 die Trophäe in Singapur einbrachte, keineswegs purer Zufall gewesen war. Auf der diesjährigen Turnier-Eröffnungsgala spielte die US-Amerikanerin in Abendrobe und High Heels gegen ihre Landsfrau Michelle Wie sowie Lydia Ko – und wieder versuchte 52 GOLF TICKER 4/15 18_HSBC Womens Championship, Seite 53 19.03.2015 20:41 LPGA TOUR GOLF TICKER 4/15 53 18_HSBC Womens Championship, Seite 54 LPGA TOUR 19.03.2015 20:41 HSBC WOMEN’S CHAMPIONS KOSMISCHE LYDIA Gerade einmal 17 Jahre alt und schon die Nummer 1! Als jüngste Frau in der Geschichte des professionellen Damengolfs hat die Neuseeländerin Lydia Ko die Weltrangliste erobert. Nach ihrem geteilten zweiten Platz beim Coates Golf Championship in Ocala, Florida, setzte sie sich an die Spitze des Rolex Rankings und verwies die erfahrenen Proetten Inbee Park aus Südkorea und die US-Amerikanerin Stacy Lewis auf die weiteren Plätze. Dabei scheint der Golf-Teenager Rekorde im Allgemeinen für sich gepachtet zu haben: Unglaubliche 130 Wochen führte sie zuvor auch das Ranking der weltbesten Amateurgolferinnen an und sicherte sich – ebenfalls als jüngste Spielerin aller Zeiten – in dieser Phase gleich zwei LGPA-Tour-Siege bei ihren Profikolleginnen. Bereits mit 15 hatte sie nämlich bei den Bing Lee Samsung Women’s NSW Open und den CN Canadian Women’s Open gewonnen. Besonders beeindruckend ist dabei die rasante Entwicklung der in Seoul geborenen Proette, die bereits mit fünf Jahren Golf spielte. Während Ko die Saison 2010 noch als 549. der Weltrangliste schloss, steigerte sie sich ein Jahr später schon auf Position 295. 2012 enterte die damals 15-Jährige dann die Top 50, und 2013 war sie mit ihrem 4. Platz endgültig in der Weltspitze angekommen. Dass sie nach ihrem 2. Rang 2014 nun auch diese Wertung anführen könnte, war demnach nur eine Frage der Zeit. Ebenfalls die Spitzenposition hat die nur 1,52 Meter kleine Frau auch im Race to the CME Globe, der Geldrangliste der Damen, inne. Damit fehlt jetzt eigentlich nur noch ein Major-Sieg auf dem Erfolgskonto der Neuseeländerin. Ergattert sie diesen jetzt sogar noch bei der ANA Inspiration im April, könnte Ko den nächsten Rekord, den der jüngsten Major-Siegerin aller Zeiten ebenfalls einstellen. Derzeit trägt diesen Titel die US-Amerikanerin Morgan Pressel, die 2007 mit 18 Jahren das Kraft Nabisco Championship gewann. Und da Ko erst nach dem erwähnten Major ihren 18. Geburtstag feiert, läge es durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie Pressel ablöst. Einfach kosmisch diese Lydia Ko. 54 Bitte alle recht freundlich: Die Welt-Elite der Damen bei der Eröffnungsgala sie sich am gleichen Loch. Dass ihr Ball erneut zwölf Sekunden lang unterwegs war und schließlich wieder im Cup verschwand, versetzte nicht nur Creamer, sondern die ganze Zuschauerschar in frenetischen Jubel. Eine Bekanntschaft der etwas anderen Art machte wenige Stunden später die Südkoreanerin Mirim Lee. Auf ihrer ersten Runde entschied sich ein Otter, das Green zu erkunden und die 24-Jährige beim Putten zu begleiten. Als Glücksbringer erwies sich der kleine Geselle allerdings nicht. Mit fünf Bogeys und zwei Birdies notierte Lee eine +3/75 und musste die Spitzengruppe davonziehen lassen. Das sportlich interessantere Zeichen setzte dagegen Lexi Thompson. Der USAmerikanerin gelang auf dem 140 Meter langen 14. Loch das Highlight des Tages – ein Hole-in-One. Zu einem Top-Ergebnis verhalf dieser Kunstschlag der Nummer 10 der Welt jedoch nicht. Mit –7/281 landete die 20-Jährige letztlich auf einem geteilten 12. Platz. Ebenso verhielt es sich mit dem spektakulären Putt von Creamer am Vorabend, der ihr für den Turnierverlauf gar kein Glück bringen wollte. Mit +5/293 reichte es für sie am Ende nur zu einem enttäuschenden T55. Erfahrung schlägt Jugend Auch am Moving Day konnte Inbee Park die Führung dank ihrer beständigen Spielweise festigen. Allerdings musste sie in Kauf nehmen, dass sich die Konkurrenz – allen voran Lydia Ko und Stacy Lewis, die beide ihren Rückstand auf zwei Schläge verkürzten – in Lauerstellung brachte. Bei tropischen Temperaturen stand den Zuschauern auf dem Seropong-Kurs also eine spannende letzte Runde bevor. Dass die drei Favoritinnen sogar gemeinsam auf die letzten 18 Bahnen gingen, heizte die Stimmung natürlich zusätzlich an. GOLF TICKER 4/15 20_Solheim Cup Preview, Seite 60 SPECIAL 19.03.2015 20:44 SOLHEIM CUP 2015 Das wird ein Spaß! Wenn vom 18. bis 20. September 2015 die Damen-Teams der USA und Europas im Solheim Cup ihren prestigeträchtigen Wettstreit um die begehrte Trophäe austragen, werden nicht nur golfsportliche Hochgenüsse geboten, sondern auch schöne Gelegenheiten, ausgiebig und stimmungsvoll zu feiern. Das Rahmenprogramm, das das verantwortliche Organisationsteam des gastgebenden Golf Club St. Leon-Rot geschnürt hat, kann sich wirklich sehen lassen. TICKETS UNTER WWW.SOLHEIMCUP.DE 60 GOLF TICKER 4/15 20_Solheim Cup Preview, Seite 61 19.03.2015 20:44 SPECIAL Z eitgleich zum Start des weltbedieses Turniers entfalten kann. rühmten Münchner OktoberFähnchen und Schminke gehören festes wird auch auf dem einfach dazu.“ Solheim Cup-Gelände in der Nähe von Heidelberg ein zünftiges „O’zapft is“ Das Rahmenprogramm des größten ertönen. In der Public Area 1 wird Golf-Teamwettbewerbs für Damen Eicko Schulz-Hanßen nämlich ein Original-Wiesn-Festzelt verspricht ebenfalls echte Higherrichtet. 2.500 Fans können hier bei lights. So ist zum Beispiel David Live-Musik, frisch gezapftem Bier und feinsten Schmankerln Edwards, einer der besten Trick Shot Golfer der Welt, mit viel Spaß haben und richtig Party machen. Ab dem 15. Septem- seiner Show zu Gast, und auch in den Hospitality-Bereichen ber wird hier bereits für Solheim Cup-Stimmung gesorgt, also steht der Erlebnischarakter im Vordergrund. Mit dem Caterschon vier Tage bevor in München das erste Wiesn-Fass ing-Partner Eurest wurde ein Konzept ausgearbeitet, das die Zusammenarbeit mit mehreren Star-Köchen, darunter auch angeschlagen wird. Frank Oehler aus dem Fernsehformat „Die Kochprofis“, vorsieht. Die bekannten Küchenchefs werden mit feiner Gourmet„Support your Team!“ küche und Live-Cookings die Solheim Cup-Gäste begeistern. Auch für den Wettkampf haben sich die Verantwortlichen einiges einfallen lassen. So wird an Teebox 1 eine Tribüne für Tickets sichern! 1.500 Zuschauer aufgebaut, die über LED-Leinwände Regieund Textanweisungen für stimmungsvolle Fangesänge und Es ist also für jede Menge Spaß gesorgt – und das Mitfiebern Stadionatmosphäre auf dem Golfplatz transportiert. „Support mit dem Lieblings-Team kommt dann von ganz allein, spätesyour Team“ lautet nämlich das Motto des Solheim Cup 2015, tens wenn an Tee 1 die ersten beiden Paarungen auf dem Platz und damit das auch tatsächlich gelebt wird, werden sich viele erscheinen, wird es in den jeweiligen Fanlagern kein Halten freiwillige Helfer schon am Eingang um die Grundausstattung mehr geben. Wer sich das Spektakel nicht entgehen der Zuschauer kümmern. Eicko Schulz-Hanßen, Geschäftsfüh- lassen will, sollte sich jetzt seine Eintrittskarten sichern: rer des Golf Club St. Leon-Rot beschreibt das so: „Wir 20.000 Tickets wurden bereits verkauft. Man sieht sich – helfen gerne ein wenig nach, damit sich der besondere Spirit in St. Leon-Rot, beim Solheim Cup 2015! GOLF TICKER 4/15 Fotos: tos: www.s www.solh ol eim eimcup cup.de .de , www ww .ladieseu ese rop ro ean antou ur.c r.com om „Fähnchen und Schminke gehören einfach dazu.“ 61 34_Reisebericht DomRep, Seite 80 REISEN 19.03.2015 20:49 DOMINIKANISCHE REPUBLIK High-EndDestination Die Dominikanische Republik erlebte in den vergangenen Jahren einen großen Wandel und erfand sich als Urlaubsziel noch einmal neu. Statt Masse gibt es jetzt viel Klasse: „Nachhaltige und umweltschonende Entwicklung der Tourismuswirtschaft“ lautet seitdem die Devise. Es gab hohe Investitionen in die Infrastruktur, den Neubau von Hotels und luxuriösen Golf-Resorts. Heute ist die Karibik-Insel deshalb eine echte High-End-Destination. Von Fred König 80 GOLF TICKER 4/15 34_Reisebericht DomRep, Seite 81 19.03.2015 20:49 REISEN Karibische Idylle: Kreuzfahrer vor Santo Domingo GOLF TICKER 4/15 Romantisch: Künstlerdorf Altos de Chavón 81 34_Reisebericht DomRep, Seite 82 REISEN 19.03.2015 20:49 DOMINIKANISCHE REPUBLIK Amerikas erstes Gotteshaus, 1540 eingeweiht: Catedral Primada de América F lüge in die Dominikanische Republik gibt es ganz problemlos. Die Fluggesellschaft Condor etwa fliegt sechsmal wöchentlich von Frankfurt nach Punta Cana oder Santo Domingo; Air Berlin startet von München aus (über Düsseldorf), bei den meisten anderen Airlines ist immer eine Zwischenlandung drin, beispielsweise in Paris, Madrid oder New York. Doch selbst mit 12 bis 15 Stunden Reisezeit ist man noch gut bedient, wenn man bedenkt, dass einst Christoph Kolumbus, der 1492 die AntillenInsel entdeckte, wesentlich länger und unbequemer unterwegs war. Raue Zeiten waren das damals, als die Spanier die Insel in Besitz nahmen und sie in der Folgezeit gnadenlos ausbeuteten. Später wurde es nicht besser: Zunächst kamen die Franzosen (vom Inselteil Haiti aus), dann wieder die Spanier, danach die Amerikaner und schließlich der berüchtigte Diktator Trujillo – leicht hatten es die Leute dort nie. Erst seit 1966 ist die „Dominican Republic“ eine Präsidialdemokratie und bekam so die Chance, sich im Laufe etlicher Jahre zu einer der beliebtesten Feriendestinationen in der Karibik zu entwickeln. 82 Malerisches Ambiente: Innenstadt von Santo Domingo Natürlich hat man in der Schule gut aufgepasst und weiß, dass die Dominikanische Republik ein Inselstaat auf der Antillen-Insel Hispaniola ist, dass die DomRep flächenmäßig zwei Drittel (in der Mitte und im Osten) der Insel einnimmt, während im westlichen Drittel der Staat Haiti angesiedelt ist. Was jedoch nicht jedem bekannt ist, als einmalige Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt Santo Domingo aber unbedingt auf dem Besuchsprogramm stehen sollte: Die 1540 eingeweihte Kathedrale ist die älteste in Amerika. Doch weil die Zeiten über viele Jahrzehnte, ja beinahe Jahrhunderte turbulent und die Finanzen immer knapp waren, fehlen diesem Gotteshaus die Türme – die Catedral Primada de América wurde einfach nie fertig. Touristische Zukunft Heute geht alles ein wenig zügiger, der Bau-Boom in der Dominikanischen Republik ist beeindruckend. Derzeit werden wieder 2.000 neue Hotelzimmer geschaf- fen. Die meisten gehören zu den großen, international renommierten Hotelketten wie Sheraton, Marriott oder Hilton. Hinzu kommt aber auch der stetige Ausbau des Straßennetzes, der die Fahrzeiten auf der Insel erheblich verkürzt. So reduzierte sich diese beispielsweise von Santo Domingo nach Punta Cana im Osten mit der neuen Autobahn von dreieinhalb auf zwei Stunden. Was die Urlauber in der DomRep so fasziniert: kilometerlange, schneeweiße Sandstrände mit manchmal bizarren Klippen, türkisfarbenes Wasser, eine üppige tropische Vegetation, ein ebenso zwangloses wie elegantes Ambiente in erlesenen Hotels aller Kategorien, von preiswerten Unterkünften bis hin zu feinsten Nobelherbergen – und natürlich die 26 abwechslungsreichen Golfanlagen, die interessantesten davon an der Südund Ostküste, von Santo Domingo bis Punta Cana. GOLF TICKER 4/15 34_Reisebericht DomRep, Seite 83 19.03.2015 20:49 REISEN Attraktionen in Casa de Campo: Amphitheater für 5.000 Personen ... ... und das mediterran gestaltete Künstlerdorf Altos de Chavón Perfekt für Freizeitskipper: Jachthafen von Casa de Campo Schatz der Karibik Hübsche Urlaubsziele mit attraktiven Golfanlagen gibt es auch im Norden der Dominikanischen Republik, etwa in Puerto Plata oder Rio San Juan. Touristisch am besten erschlossen ist jedoch die SüdOst-Küste von Santo Domingo bis Punta Cana. La Romana, die drittgrößte Stadt der Republik, ist seit Gründung der Zuckerrohrfabrik Anfang des 20. Jahrhunderts die Zuckermetropole des Landes, kann heute aber auch mit touristischen Attraktionen aufwarten: Nur ein paar Kilometer vor der Stadt liegt ein wahrer „Schatz der Karibik“ – die exklusive und längst weltweit bekannte Hotelanlage „Casa de Campo“. Im weitläufigen Gelände dieses „Leading Hotel of the World“ gibt es mehr als 400 exquisite Hotelzimmer und luxuriöse Villen, Jachthafen, Tennis- und Poloplätze, dazu ein Historisches Museum und ein Amphitheater mit 5.000 Plätzen. Weiterer Hit: das mediterran gestaltete Künstlerdorf Altos GOLF TICKER 4/15 de Chavón mit seinen verwinkelten Gässchen und schattigen Arkaden, den vielen kleinen Läden, Restaurants und Kunstgalerien. Der karibische Sandstrand liegt vor der Haustür – einfach nur zum Faulenzen oder für Wassersportmöglichkeiten jeglicher Art. Daneben gibt es aber auch noch 14 (!) Swimmingpools. Vom privaten Hafen aus kann, wer mag, zum Hochseefischen aufs Meer hinausfahren. Weiter im sportlichen Programm: Reiten, ein großes Fitness-Center, Tennis, die weltgrößte Tontauben-Schießanlage – und natürlich Golf. ersten Blick nicht unbedingt aufregend, bietet jedoch mit seinen Roughs und den vielen Sandfallen diverse Herausforderungen, man könnte auch sagen: Gemeinheiten. Entschädigt wird man dafür durch viele spektakuläre Ausblicke auf das Meer. „Dye Fore“ (auf einem Plateau oberhalb des Chavon River gelegen) kann, muss man aber nicht spielen. Schmale Fairways, die an den Rändern steil abfallen, borstiges Heidegras, extrem schnelle und fast immer stark erhöhte Grüns, auf denen kaum ein Ball hält – es gibt amüsantere Plätze. Einfach göttlich Eine Klasse für sich ist der Course „Teeth of the Dog“ (18 Löcher, Par 72, Greenfee rund 290 Euro). Er zählt zu den besten Plätzen der Welt. Sieben überwältigend schöne und von Palmen gesäumte Spielbahnen verlaufen direkt an der Karibischen See entlang, vier auf den ersten Neun, drei weitere auf den Backnine. Nahezu „göttlich“ präsentiert sich die achte Spielbahn (Par 4), die als kleine Drei Plätze, alle entworfen vom berühmten Course-Designer Pete Dye, warten hier auf Spielsüchtige. „The Links“ (18 Löcher, Par 72, Greenfee rund 150 Euro) liegt ein wenig landeinwärts inmitten des Resorts. Das kleine, leicht hügelige Schmuckstück mit einem CR von 65.7 (Herren, Rot) wirkt auf den 83 35_Golf und Gourmet - Seite 92 REISEN GOLF & GOURMET 19.03.2015 21:37 PAUL STRADNER BADEN-BADEN Am Puls der Zeit Im Brenners Park-Restaurant in Baden-Baden führt einer der jüngsten Zwei-Sterne-Köche Deutschlands das Regiment: Paul Stradner, Jahrgang 1981, erhielt im November vergangenen Jahres seinen zweiten Michelin-Stern. Damit bestätigte der gebürtige Österreicher eindrucksvoll, dass er zu den Großen seiner Zunft gehört. Von Thorsten Zegrotzki W enn ein Küchenchef nur drei Monate nach seinem Start in einem der renommiertesten Restaurants Deutschlands mit dieser hohen Auszeichnung des berühmten Guide Michelin bedacht wird, dann kommt das schon einer Sensation gleich. Kurz nachdem Paul Stradner im August 2012 seine neue Position im Brenners Park-Restaurant antrat, da war er auch schon prämierter Sterne-Koch. Ein Jahr später bedachte ihn der Gault&Millau ebenfalls mit hohen Weihen, nämlich 17 von 20 Punkten, bevor dann kürzlich Stern Nummer 2 folgte. Über 10 Jahre Berufserfahrung mit Stationen in den besten Restaurants Europas legten das Fundament für diesen tollen Karrieresprung des heute 33-Jährigen. Stradner, der aus Graz stammt, wuchs in einer stark von Obst- und Gemüseanbau sowie von Viehzucht geprägten ländlichen Region auf. Seine grundlegende Ausbildung erhielt er im ländlichen Umfeld der Steiermark, bevor er im Grazer Luttenberger, im Château de Nantilly, bei Jean-Georges Klein und 92 GOLF TICKER 4/15 35_Golf und Gourmet - Seite 93 19.03.2015 21:37 REISEN natürlich bei Harald Wohlfahrt in die Lehren der Haute Cuisine eingeweiht wurde. „Was macht die große Küche aus, wohin geht sie?“ Diese Fragen bestimmen Stradners Arbeit. So ist er als Küchenchef des Park-Restaurants nicht nur stets am Puls der Zeit. Er betreibt auch gezielte Analysen seines Tuns in qualitativer Hinsicht und pflegt einen regen Austausch mit den Besten der Besten. Paul Stradner praktiziert einen tief in der französischen Küche verankerten Küchenstil: Purismus und Virtuosität vereinen sich bei ihm zu höchster Exzellenz. Dass in einer Gourmet-Küche ausschließlich Produkte von allererster Güte zur Verarbeitung kommen, versteht sich in Brenners Park-Hotel & Spa von selbst. Diese zu finden erfordert Zeit, stetige Marktbeobachtung sowie einen engen Kontakt zu Händlern, Produzenten und Züchtern. Stradners Philosophie könnte man folgendermaßen beschreiben: Am Anfang steht das Produkt, das erstklassig sein muss. Den nächsten Schritt sieht er darin, diesem eine Finesse zu verleihen, wobei der ursprüngliche Geschmack sich GOLF TICKER 4/15 optimal entfalten muss. Experimentierfreudigkeit ist dabei unerlässlich. Letztlich gilt es aber, die Qualität des Grundproduktes nicht zu verfälschen. Gemüse wird gegart oder mit modernster Technik zubereitet, um die Vitamine zu bewahren. Klarheit in Komposition und Präsentation ist ihm dabei besonders wichtig. Der Stammkundschaft gegenüber erweist Paul Stradner seine Reverenz, indem er die klassischen Gerichte, jene kulinarischen Identitätsmerkmale des Brenners, wie den Rehrücken Baden-Baden, selbstverständlich beibehalten hat, sie dabei jedoch „ein bisschen in die Zeit holt“ – denn diese gehören zum Haus wie der Blick auf den Schwarzwald. Mit Lust widmen sich Gourmets aus Deutschland und aller Welt nun seinen fünf- bis siebengängigen Degustations-Menüs oder auch einem fünf- bis sechsgängigen vegetarischen Menü – Nachklang einer Kindheit, in der die Gemüsegarten-Küche von Mutter Stradner dominierte. Mit dieser Bandbreite seiner hohen Kochkunst ist Paul Stradner absolut am Puls der Zeit und deshalb eine echte Empfehlung. Brenners Park-Hotel & Spa Schillerstraße 4/6 76530 Baden-Baden www.brenners.com Paul Stradner und sein Team freuen sich über Ihren Besuch. Tischreservierungen unter: [email protected] oder telefonisch +49(0)7221– 900 890 93 36_CityGolf, Seite 94 REISEN 1 CITY-GOLF 19.03.2015 20:51 MÜNCHEN 2 3 1 Edel: GC Riedhof 2 Nobel: Suite im Bayerischen Hof 3 Nationaltheater 4 Engl. Garten, Chinesischer Turm 5 Standl auf dem Viktualienmarkt 6 Sportlich: GC Gut Häusern 7 Berühmter Biertempel: Hofbräuhaus 8 Alte Pracht: Rathaus am Marienplatz 9 Top-Hotel: Bayerischer Hof 4 5 Eigener Rhythmus Was fällt einem spontan zu München ein? Bei einer jüngsten Umfrage wurden folgende Begriffe genannt: Oktoberfest, FC Bayern, Hofbräuhaus und Weißwurst – und zwar genau in dieser Reihenfolge. Kein Wort über die kulturellen Highlights, über die lockere Lebensart oder gar die äußerst üppige Golfszene. Ein wenig Aufklärung kann also nicht schaden. Von Fred König 94 10 Idyllisch: GC Bergkramerhof D ie ersten „Gastarbeiter“ kamen schon im 17. Jahrhundert nach München – italienische Architekten und Baumeister schufen großartige barocke Kirchen, Paläste und Straßenzüge. Im 19. Jahrhundert zogen dann Tausende italienische Wanderarbeiter nach Bayern, um am damaligen Bauboom teilzuhaben. Wieder später, in den 1960er Jahren, kamen „Pizza, Pasta, Gelato und Chianti“ in die Bayernmetropole. So entstand im Laufe der Jahrhunderte die gelungene Mischung eines bayerischitalienischen Lebensgefühls, das diese Stadt so einmalig macht, und zu der berühmte Besucher ihre – manchmal sehr unterschiedlichen – Kommentare schrieben. Der eine, Ernest Hemingway, schwärmte: „Fahren Sie gar nicht erst woanders hin, ich sage Ihnen, es geht GOLF TICKER 4/15 36_CityGolf, Seite 95 19.03.2015 20:51 REISEN 6 7 8 nichts über München. Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung.“ Der andere, Gottfried Keller, schimpfte: „Ein liederliches, sittenloses Nest voll Fanatismus, Grobheit, Kälbertreiber, voll Heiligenbilder, Knödel, Radiweiber ...“ Beides ist natürlich maßlos übertrieben. Es gibt viele andere herrliche Plätze in Deutschland; und liederlicher oder sittenloser als in anderen Metropolen geht es in der Stadt an der Isar auch nicht zu. Richtig ist jedoch, dass München einen ganz eigenen, eher südländisch geprägten Rhythmus lebt, bei dem Aktion und Müßiggang, Tradition und Moderne, ernsthaftes Business und eine ungezügelte Lebenslust deutlich enger beieinanderliegen als anders wo. Pures Vergnügen Golfen rund um München – Gelegenheiten dazu gibt es reichlich: dreimal 27 Löcher, zwölf 18-Loch- und 13 9-Loch-Kurse, daneben noch vier öffentliche Kurzplätze und zwei Golf-Ranges – keine andere Stadt in Deutschland kann in einem Umkreis von nur 30 Kilometern mit einem so umfangreichen Angebot aufGOLF TICKER 4/15 warten. Wir können hier natürlich nicht alle Plätze ausführlich vorstellen, sondern nur einige Anregungen geben. Einer der bekanntesten Golfclubs in Deutschland ist zweifellos der GC Beuerberg, Mitglied der „Leading Golf Courses Germany“. Er liegt zwar rund sieben Kilometer außerhalb unseres 30-Km-Umkreises, ein Besuch auf der noblen, südlich von München gelegenen 18-Loch-Anlage (6.267 Meter, Par 74) lohnt sich jedoch immer. Wochentags kostet das Greenfee 70 Euro, am Wochenende und an Feiertagen 80 Euro. Eine besonders romantische Augenweide und große Herausforderung zugleich: die 14. Spielbahn, ein schmales 146 Meter langes Par 3, bei dem sich ein kleiner Bach hindurchschlängelt und für trickreiche Wasserhindernisse sorgt. Kulinarische Genüsse nach dem Spiel gibt es in dem weithin bekannten Restaurant (mit herrlicher Terrasse). Wohin zuerst? Die Wahl fällt wirklich schwer. City-Golf München – das ist Golf in allen Himmelsrichtungen. Im Süden von München lie95
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