Lesung/Matinée Fr. 20.– Kindervorstellung Kinder Fr. 10.– Kindervorstellung Erwachsene Fr. 15.– Literarisches Menü (trockenes Gedeck) Fr. 75.– Dreitageskarte ohne Menü Fr. 100.– SAMSTAG, 21. MÄRZ 14.00 Uhr Schullesung für die Oberstufe 19.00 Uhr Apéro 15.00 Uhr Lesung Stefan Bachmann 19.30 Uhr Eröffnung durch Stadtpräsident Erich Zoller Catalin Dorian Florescu «Bartholomew hat aus nächster Nähe mit angesehen, wie sich ein Tor zwischen seiner Welt und dem verzauberten Feenforst auftat und seine Schwester dahinter verschwand. Er hatte versprochen, Hettie nach Hause zu holen, koste es, was es wolle. Aber was ist, wenn die bösen Wesen nur den richtigen Moment abwarten, um auch ihn zu entführen?» VORVERKAUF www.literaturtage-rapperswil-jona.ch Rahmenatelier & Galerie im bild, Schmiedgasse 32, 8640 Rapperswil Wir danken allen unseren Sponsoren für die grosszügige Unterstützung: Stadt Rapperswil-Jona Amt für Kultur St. Gallen Ortsgemeinde Rapperswil-Jona Leuzinger & Benz Kommunikation S7 Rapperswil-Jona Alte Jona strasse Sc hö nb od en st ra ss e FREITAG, 20. MÄRZ Stefan Bachmann (1993), geboren in Boulder/ Colorado, lebt in Zürich, wo er seit seinem 11. Lebensjahr das Konservatorium besucht (und dort inzwischen die Fächer Orgel und Komposition studiert), ansonsten aber von seiner Mutter bis zum Highschool-Abschluss zu Hause unterrichtet wurde. Er will Filmkomponist werden. Mit 16 schrieb er, inspiriert von seiner Liebe zu Steampunk, Charles Dickens und C.S. Lewis’ «Chroniken von Narnia», sein Debüt, «Die Seltsamen» – ein Riesenerfolg in den USA und nun auch in Deutschland und der Schweiz. Stefan Bachmann liest aus «Die Wedernoch». EI NT R I T T S P R E IS E se stras Jona Neue FREITAG, 20. MÄRZ Kunst(Zeug)Haus Daniela Colombo, Marianne Hegi, Lucia Studerus Widmer e trass hers Zürc wil Liebe Leserinnen und Leser Vom 20. bis 22. März finden in Rapperswil zum zehnten Mal die Literaturtage statt. Mit Lesungen, einem literarischen Menü sowie einer Matinée mit der szenischen Lesung eines Briefwechsels soll das Kunst(Zeug)Haus für drei Tage buchstäblich zum Begegnungsort werden. Wir hoffen, mit dem vielseitigen Programm auch Sie anzusprechen und freuen uns über Ihren Besuch. S5 Busse ab Bahnhof Rapperswil, Haltestelle Zeughaus: Linie 622 und Linie 995 fahren im Halbstundentakt, jeweils um .03 Uhr und .33 Uhr Parkplätze: Kunst(Zeug)Haus, Teuchelweiherwiese Jona Kunst(Zeug)Haus 20.00 Uhr Einführung – Lesung Die Einführung zu Peter Stamm hält Dr. Ralf Klausnitzer (Humboldt Universität zu Berlin). Peter Stamm Peter Stamm, geboren 1963, studierte nach einer kaufmännischen Lehre einige Semester Anglistik, Psychologie, Psychopathologie und Wirtschaftsinformatik. Längere Aufenthalte in Paris, New York und Skandinavien. Peter Stamm arbeitete in verschiedenen Berufen, unter anderem in Paris und New York, seit 1990 als freier Autor und Journalist. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele. 2012 wurde Peter Stamm mit dem Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen ausgezeichnet, 2013 wurde er Mainzer Stadtschreiber und 2014 wurde ihm der Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg verliehen. Zuletzt erschienen der Roman «Nacht ist der Tag» und unter dem Titel «Die Vertreibung aus dem Paradies» seine Bamberger Poetikvorlesungen. Peter Stamm liest aus seiner neuesten Erzählsammlung «Der Lauf der Dinge». Peter Stamm erzählt gelassen und mit grosser Präzision, mit wenigen Worten entfaltet er Welten: Momentaufnahmen eines Glücks entstehen oder die Sehnsucht nach Veränderung. Seine Figuren erleben Enttäuschungen und Wunder. In klaren Sätzen und bewegenden Bildern entstehen Augenblicke grösster Intensität. Die Leser dieser Erzählungen verstehen mehr: von der Liebe, dem Menschen, vom Leben. Peter Stamm ist ein Meister der Kurzgeschichte. Kunst(Zeug)Haus Catalin Dorian Florescu (1967) in Timisoara, Rumänien geboren. 1976 erste Ausreise mit seinem Vater nach Italien und Amerika. Rückkehr nach Rumänien, acht Monate später. 1982 erneute Flucht mit den Eltern in den Westen. Seitdem wohnhaft in der Schweiz. Hochschulstudium der Psychologie und Psychopathologie an der Universität Zürich. Abschluss 1995. Von 1995 bis 2001 als psychotherapeutischer Begleiter in einem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige tätig. Fünfjährige Weiterbildung in Gestalttherapie. 2007: Berater für Suchtprobleme in Dielsdorf, Kanton Zürich. Lebt seit Dezember 2001 – mit einem Jahr Unterbruch: 2007 – als freier Schriftsteller in Zürich. Er liest aus «Jacob beschliesst zu lieben» und aus «Zaira». Erzählt wird die abenteuerliche Lebens- und Familiengeschichte des Jacob Obertin, aufgespannt zwischen Lothringen und dem rumänischen Banat. Es ist eine Geschichte von Liebe und Freundschaft, Flucht und Verrat und darüber, wie die Fähigkeit eines Menschen zu lieben ihn über alles hinwegretten kann. Jacob wird mit dem Kampf um Macht und Besitz konfrontiert, wird vom eigenen Vater verraten und verliert seine erste Liebe. In «Zaira» erzählt Florescu die Geschichte einer Reise von Osteuropa bis nach Amerika. Es ist auch die Geschichte einer unmöglichen Liebe, die die Jahrzehnte überdauert. Farbig und prall und mit einem verblüffenden Schluss entwirft der Roman das Bild einer Epoche voller dramatischer Konflikte. SAMSTAG, 21. MÄRZ SONNTAG, 22. MÄRZ SAMSTAG, 21. MÄRZ Figurentheater Zeughaus 17.00 Uhr Einführung – Lesung 15.00 Uhr Kindertheater Die Einführung zu Monika Maron hält Dr. Ralf Klausnitzer (Humboldt Universität zu Berlin). Frau Holle Figurenspiel der Rapperswiler Marionetten mit Stabpuppen und Tisch-Marionetten nach einem Märchen der Gebrüder Grimm. «Es waren einmal… zwei Schwestern, die beide Marie hiessen. Obwohl sie denselben Namen trugen, hätte ihr Alltag nicht unterschiedlicher sein können. Die eine musste von morgens bis abends schwer schuften und erhielt von Stiefmutter und Stiefschwester kein gutes Wort. Die andere führte das Leben einer Prinzessin. Auf abenteuerlichem Wege gelangten beide Mädchen ins Reich von Frau Holle. Was sie hier erlebten und wie sie die ihnen gestellten Aufgaben lösten, erzählt diese Geschichte.» Der Name der Brüder Grimm ist untrennbar verbunden mit ihren Kinder- und Hausmärchen. Auf ihren Wanderungen trugen Jacob und Wilhelm zusammen, was ihnen der Volksmund erzählte. Um die mündlichen Überlieferungen für die Nachwelt zu erhalten, schrieben sie das Erzählte auf. Dieser so entstandene Märchenschatz für Gross und Klein wurde erstmals 1812/15 veröffentlicht. Kunst(Zeug)Haus Monika Maron Monika Maron (1941) in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte u.a. die Romane «Flugasche», «Die Überläuferin», «Stille Zeile sechs», «Animal triste», «Pawels Briefe. Eine Familiengeschichte», «Endmoränen» und «Ach Glück», ausserdem mehrere Essaybände und die Reportage «Bitterfelder Bogen». Zuletzt erschien der Roman «Zwischenspiel». Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter dem KleistPreis (1992), dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (2003), dem Deutschen Nationalpreis (2009) und dem Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011). Sie liest aus «Zwischenspiel». «Zu Beerdigungen ging ich nur, wenn es sich nicht vermeiden liess oder wenn ich glaubte, den Toten müsse meine Abwesenheit kränken. Auch wenn ich nicht an ein Leben nach dem Tod glaubte, stellte ich mir dann vor, der oder die Gestorbene wäre auf geheimnisvolle Weise anwesend, suchte Kinder, Enkelkinder und Freunde, fände mich nicht unter ihnen und müsste nachträglich an meiner Zuneigung zweifeln. Ich hatte lange überlegt, ob ich zu Olgas Beerdigung gehen sollte, und letztlich war es dieser kleine Rest von lächerlicher Unsicherheit, der meine Entscheidung bestimmt hatte.» FREITAG, 20. MÄRZ 14.00 UHR SCHULLESUNG FÜR OBERSTUFE STEFAN BACHMANN 19.00 UHR APÉRO 20.00 UHR EINFÜHRUNG – LESUNG PETER STAMM SAMSTAG, 21. MÄRZ 15.00 UHR LESUNG CATALIN DORIAN FLORESCU 15.00 UHR RAPPERSWILER MARIONETTEN «FRAU HOLLE» 17.00 UHR EINFÜHRUNG – LESUNG MONIKA MARON 20.00 UHR EINFÜHRUNG – LESUNG EUGEN RUGE SONNTAG, 22. MÄRZ 11.00 UHR SZENISCHE LESUNG «MERET OPPENHEIM» BRIEFWECHSEL 15.00 UHR LESUNG DOMINIQUE ANNE SCHUETZ 15.00 UHR RAPPERSWILER MARIONETTEN «FRAU HOLLE» 17.00 UHR LESUNG ALEX CAPUS 19.00 UHR LITERARISCHES MENÜ «MOFONGO» www.literaturtage-rapperswil-jona.ch SONNTAG, 22. MÄRZ SONNTAG, 22. MÄRZ SONNTAG, 22. MÄRZ SONNTAG, 22. MÄRZ 20.00 Uhr Einführung – Lesung 11.00 Uhr Szenische Lesung 15.00 Uhr Lesung 17.00 Uhr Lesung 19.00 Uhr Literarisches Menü Die Einführung zu Eugen Ruge hält Dr. Ralf Klausnitzer (Humboldt Universität zu Berlin). Meret Oppenheim Dominique Anne Schuetz Alex Capus Mofongo Eugen Ruge (1954) in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Seit er 1988 aus der DDR in den Westen ging, ist er hauptberuflich fürs Theater und für den Rundfunk als Autor und Übersetzer tätig. Er liest aus «Cabo de Gata». «Ein Mann lässt alles hinter sich: seine Stadt, sein Land, sein bisheriges Leben. Mit nicht viel mehr als einer Hängematte und ein paar Schreibheften im Gepäck steigt er in einen Zug Richtung Süden: Andalusien. Der Name zieht ihn an. Der Zufall bringt ihn nach Cabo de Gata, ein Fischerdorf an der Mittelmeerküste. Die Landschaft ist öde; ein kalter Wind weht. Kein Ort zum Bleiben. Und doch bleibt er, als einziger Gast in der Pension der alten Wirtin, die ihm unerklärlich feindselig erscheint, so abweisend wie alles hier. Es ist, als hätten sie etwas zu verbergen: die Frau mit dem Gipsbein, der Fischer, der ständig sein Boot repariert, die beiden alten Männer im Pyjama, die sich jeden Morgen auf der Promenade anschreien. Das einzige Wesen, zu dem der Reisende schliesslich Kontakt findet, ist – eine Katze. Und plötzlich glaubt er zu begreifen, dass sie ihm etwas sagen will.» Cabo de Gata ist ein Glanzstück novellistischer Prosa. Im Wechselspiel von Erfindung und Erfahrung liegt seine Wahrhaftigkeit – und auch seine Kunst. Manche Geschichten muss man erfinden, um zu erzählen, wie es war. Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln Es lesen: Graziella Rossi & Helmut Vogel Textkonzept: Dr. Daniela Colombo Zeitlebens war die Künstlerin und grosse Surrealistin Meret Oppenheim auf die Wahrung ihrer Privatsphäre bedacht, selbst ihren Nachlass hielt sie per testamentarischer Verfügung noch 20 Jahre nach ihrem Tod unter Verschluss. «Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln» will Einblicke geben in Meret Oppenheims Gedankenwelt. Briefe an die Mutter, den Vater und den Ehemann sowie Korrespondenz mit Künstlern. Brief der Mutter an Meret Oppenheim: Liebstes Itscheli Ich bin sehr froh hat man bei Dir nichts gefunden. Aber es ist doch schon viel, wenn Du Dich so erschöpfst, dass Du ganz energielos wirst. Denk auch an Deine Arthritis. (…) Brief des Vaters an Meret Oppenheim: So wenig ich ja Deine Kunst «verstanden» habe, ich habe «immer» an sie «geglaubt» und nun fängst Du an von grösseren Kreisen anerkannt zu werden. Das heisst also, dass Du wahrhaftig vom Geist der Zeit erfasst und durchdrungen bist und von Zeit zu Zeit die Gnade erlebst ihn ausdrücken zu können. Das ist eine grosse Sache. Und mein Glaube an Dich, der wohl nicht immer auf ganz festen Füssen stand, wird nun immer sicherer. Oppenheim an den Vater: Mein liebes Papali Vielen lieben Dank für Deinen Brief. Du hast mir riesige Freude gemacht mit Deinem Ankauf, habe vielen herzlichen Dank. (…) Auch dass es Dir gefallen hat, macht mir grosse Freude. Die Reaktion ist jetzt überhaupt oft günstig. Aber weißt Du (…): Die Introvertierten haben es eben viel schwerer gegen aussen. Sie können und wollen sich eben nicht «verkaufen». Das hat mit der Qualität der Bilder nichts zu tun. Wenn ich extrovertiert wäre, dann wäre ich schon längst «berühmt», was ich übrigens in einem kleinen Kreis auch bin, ich meine «geschätzt» in diesem Fall. GRAZIELLA ROSSI (1957) ist nach Beendigung der Schauspielakademie in Zürich und Prag seit 1983 als Schauspielerin in der Schweiz, in Italien, Frankreich, Österreich, in den USA und in Kanada tätig. 2003 erhielt Graziella Rossi den Förderpreis des Kulturraums Schaffhausen. Sie war in den letzten Jahren bei verschiedenen Theaterproduktionen in Hauptrollen zu erleben. Ausserdem trat sie als Sängerin bei musikalischen Abenden auf und wirkte in Hörspielen, Radioübertragungen und Filmen mit (ab 1999 als Abusinda in Lüthi&Blanc). Zuletzt brillierte sie in «Medea» von Fiona Templeton und als «Rose» im gleichnamigen Stück von Martin Sherman. HELMUT VOGEL (1943) erhielt seine Schauspielund Musikausbildung in Wien und Paris. Während 6 Jahren gehörte er zum Ensemble des Theaters am Neumarkt. Heute arbeitet Helmut Vogel freischaffend als Schauspieler, Regisseur, Sprecher und Sänger im deutschen und englischen Sprachraum. Zuletzt konnte man den Schauspieler u.a. in «Kellner Lear (U. Widmer), «Mit der Güte der Menschen war›s wieder mal nichts» (eine Walter Mehring-Revue), «Liebhaber ohne Adresse» (Canetti-Motesiczky) sowie in einem Hanns Eisler-Abend erleben. Zu seinen Regiearbeiten zählen u.a. «Moskva Petuski» und «Aufzeichnungen eines Psychopathen». Kunst(Zeug)Haus Geboren 1956 in Winterthur. Aufgewachsen in St. Gallen. Studium Graphic Design. Texterin und Creative Director in der Werbung. Internationale Auszeichnungen. Mitglied im Art Directors Club New York. Romanerstling «Der Tod der weissen Könige». Für ihren Roman «Leo & Ludwig» erhielt die Autorin 2010 die literarische Auszeichnung des Kantons Zürich. Dominique Anne Schuetz liest aus ihrem neuesten Roman «Die unsichtbare Grenze». «Nie wieder wollten sie den Leibhaftigen bei seinem Bad stören und hofften, dass er dafür Dorf und Bewohner verschonte. Das blieb auch viele Jahrhunderte lang so. Bis einer die unsichtbare Grenze, die das Gute vom Bösen trennte, übertrat.» Am Ende des 19. Jahrhundert, tief im Valsertal. Im Dorf Fanell, das abgeschnitten vom Rest der Welt ist, wächst der wissbegierige Andreas auf. Er findet sich in der streng katholischen und abergläubischen Gemeinschaft nicht zurecht und flüchtet in die Welt der Bücher. Sobald er kann, verlässt er das Dorf, um in Zürich zu studieren – seine grosse Liebe Elfi muss er zurücklassen. In Davos begegnet er dem unheimlichen Engländer Clifton Devlin, der in Oxford Medizin studiert hat und wie ein Besessener auf der Suche nach dem Bösen ist. Als ihm Andreas die Teufels-Sage von Fanell erzählt, wittert Clifton die dunklen Mächte und bricht ins Valsertal auf. Erst spät realisiert Andreas, welche Gefahr dem abgeschotteten Dorf und Elfi droht. Er reist hinterher und versucht, die Katastrophe zu verhindern. Kunst(Zeug)Haus Alex Capus, geboren 1961 in der Normandie, lebt heute in Olten. 1994 veröffentlichte er seinen ersten Erzählungsband «Diese verfluchte Schwerkraft», dem seitdem vierzehn weitere Bücher mit Kurzgeschichten, Romanen und Reportagen folgten. Capus zählt zu den erfolgreichsten, zeitgenössischen Autoren, die in der Schweiz leben. Er konnte glücklicherweise kurzfristig an Stelle des gesundheitlich verhinderten Autors Peter Zeindler für die Literaturtage gewonnen werden. Capus liest aus seinem 2014 erschienen Erzählband «Mein Nachbar Urs. Geschichten aus der Kleinstadt». Alex Capus lebt in Olten. Das Leben dort ist übersichtlich und friedfertig – wären da nicht die Nachbarn. Capus hat fünf Nachbarn, die alle Urs heißen. Eigentlich sind es sogar sechs, aber einer will nicht, dass man über ihn schreibt. An milden Sommerabenden trifft Capus sich mit ihnen und lässt sich die Welt erklären. Manchmal hat Capus genug von seinen fünf Ursen. Dann kann es passieren, dass er einen Nachmittag mit Prinz Charles verbringt. Voller Humor und Feingefühl, gutmütig und gnadenlos zugleich, hält Alex Capus einer ganz gewöhnlichen Kleinstadt den Spiegel vor. Seine bezaubernden Geschichten sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer unerschöpflichen Menschenkenntnis. Restaurant Bottega Es liest: Prisca Gaffuri Textkonzept: Lucia Studerus Widmer Cecilia Samartin, geboren 1961 in Havanna, musste als Mädchen aufgrund der politischen Unruhen mit ihrer Familie in die USA fliehen. Sie studierte Psychologie in Los Angeles und arbeitete einige Jahre lang als Familientherapeutin sowie als Migrationsberaterin. Ihre Romane standen in mehreren Ländern auf den Bestsellerlisten und sie wird regelmässig weltweit zu Lesereisen eingeladen. Cecilia Samartin lebt in San Gabriel, Kalifornien. Als die siebzigjährige Lola nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause kommt, scheint sie ein anderer Mensch zu sein. Sie färbt sich die Haare und legt es noch stärker als zuvor darauf an, ihren Kindern zu beweisen, dass sie von einem Pflegeheim nichts wissen will. Nur ihr zehnjähriger Enkel Sebastian versteht sie – und der kann eine Verbündete gerade gut gebrauchen, denn sein krankes Herz macht ihn zum Aussenseiter. Was für Sebastian gut ist oder nicht, löst bei seinen Eltern immer wieder Streit aus. Dass der Vater von Sebastians Lieblingslehrerin ebenso begeistert ist wie der Junge, trägt ebenfalls dazu bei, dass der Haussegen ziemlich schief hängt. Kochend beginnt Abuela Lola die Familienbande zu kitten. PRISCA GAFFURI ist 1965 in Pully geboren, aufgewachsen in verschiedenen Sprachräumen in der Schweiz. Die Schauspielschule schloss sie 1992 an der SGZ in Zürich, das Studium zur Theaterpädagogin 2002 an der Theaterhochschule in Zürich ab. Sie ist Mitbegründerin und Ensemblemitglied des Hofstatttheaters Schwyz, war langjähriges Ensemblemitglied des Historischen Museums in Luzern und ist als Sprecherin, Regisseurin und freie Schauspielerin tätig. Am Luzerner Theater gastierte sie 2009 in «Stichtag» (Regie: Volker Hesse) und 2012/13 in «Di chli Häx» (Regie: Annina Dullin-Witsch). 2015 Eugen Ruge Kunst(Zeug)Haus LITERATURTAGE Kunst(Zeug)Haus RAPPERSWIL JONA SAMSTAG, 21. MÄRZ
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