MEHR WERT - Fuhrmann GmbH

1/2015, Auflage 2.000
MEHR
WERT
Das MAGAZIN der Fuhrmann GmbH
Preispolitik auf dem Prüfstand
Was bewirken Einsparungen im
Beschaffungsmanagement?
Wenn Effizienz der Sorgfalt vorangeht
Wie kann man das Hygieneniveau in
Arzt­praxen kosteneffizient steigern?
­Quo vadis
Gesundheits­wesen?
2
Editorial
Vorwort
Sehr geehrte Geschäftspartner,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Druck auf die Leistungserbringer im Gesundheitswesen steigt. Dieser zunehmende Wettbewerb führt zwangsläufig zu Veränderungen im Gesundheitssystem. In dieser
Situation ist es notwendig, nach Lösungen zu suchen
und sich nicht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen zu
beschäftigen. Daher möchten wir uns in dieser Ausgabe
den Themen Veränderung und Wandel widmen.
Arndt Fuhrmann
Geschäftsführer
Gerade bei der Zusammenarbeit zwischen Industrie und
Krankenhaus müssen gegenseitiges Misstrauen und Vorbehalte einer konstruktiven Zusammenarbeit Platz machen.
Es gilt die Anforderungen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Gerade in der Dreiecksbeziehung Krankenhaus,
Einkaufsgesellschaft und Industrie gibt es immer wieder
Zielkonflikte. Wir möchten aufzeigen, dass es in dieser
Zusammenarbeit auch drei Sieger geben kann (Seite 6).
Sehr konkret beschäftigen wir uns mit dem Thema Hygiene
ab Seite 8. Die Anforderungen für niedergelassene Ärzte
steigen ständig. Auch hier gilt es, nach neuen Ideen zu
suchen und alte, ausgetretene Pfade zu verlassen.
Ein persönliches Anliegen ist mir die Vorstellung des Kinder­
heims Pauline von Mallinckrodt in Siegburg ab Seite 10. Wir
haben im vergangenen Jahr auf Weihnachtsgeschenke für
unsere Kunden verzichtet und stattdessen diese Einrichtung
gezielt unterstützt. Es ist eine große Freude zu sehen, dass
man auch mit kleinen Mitteln große Wirkung erzielen kann,
wenn man sich intensiv mit den besonderen Anforderungen
der Kinder auseinandersetzt.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr Arndt Fuhrmann
MEHRWERT 1/2015
INHALT
PANORAMA GESUNDHEIT
4
4 Quo vadis Gesundheits­wesen?
Unsicherheit, Kritik und verlorenes Vertrauen
prägen die aktuelle Atmosphäre auf Seiten
von Ärzten und Patienten
KRANKENHAUS IM BLICK
6 Preispolitik auf dem Prüfstand
Wohin steuert die Entwicklung von „schneller,
6
KRANKENHAUS
schlanker, effektiver” im Beschaffungsmanagement?
IN DER PRAXIS
8 Wenn Effizienz der Sorgfalt vorangeht
Wie kann man das Hygieneniveau in Arztpraxen
kosteneffizient steigern?
8
10
EINBLICKE
10 Eine helfende Hand von Grund auf
Kinderheim Pauline von Mallinckrodt
Impressum
Herausgeber:
Fuhrmann GmbH
Gewerbegebiet Bövingen 139
D-53804 Much
www.fuhrmann.de
[email protected]
Redaktion:
Fuhrmann GmbH, Ute Johänntgen, Claudia Thomas
C&G: Strategische Kommunikation GmbH, Overath
Layout und Realisierung:
C&G: Strategische Kommunikation GmbH, Overath
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3
4
PANORAMA GESUNDHEIT
Quo vadis
Gesundheits­wesen?
Unsicherheit, Kritik und verlorenes
Vertrauen prägen die aktuelle
Atmosphäre auf Seiten von
Ärzten und Patienten
von Julia Esser
I
n der öffentlichen Wahrnehmung geraten negative
Schlagzeilen aus dem Gesundheitswesen immer mehr in
den Fokus. Schlagworte wie Versorgungsengpässe, Infektionen nach Behandlungen, vernachlässigte Betreuung bis
hin zur Schließung von Versorgungseinrichtungen – einen
Überblick im Dunst der Nachrichtenvielfalt zu behalten wird
immer schwieriger. Und das nicht nur auf Patientenseite,
sondern auch bei Experten. Gründe gibt es viele. Zum Beispiel hat sich die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in den letzten Jahren deutlich verschlechtert: Mehr als
jede vierte der rund 2.000 Kliniken in Deutschland ist von
Insolvenz bedroht, fast ein Drittel schrieb im letzten Jahr
Verluste. Um die Krankenhäuser wirtschaftlich betreiben zu
können und die medizinische Versorgung der Bevölkerung
abzusichern, werden Organisationsstrukturen hinterfragt
sowie Behandlungs- und Beschaffungsprozesse den neuen
Anforderungen angepasst (Seite 6, Krankenhaus im Blick).
Letztendlich steht nach wie vor der Mensch im Mittelpunkt aller Betrachtungen. Deshalb ist der Ansatz, nach
Lösungen zu suchen, der einzig Richtige. Zusammenarbeit
statt Blockade, Kooperation statt Resignation. Wenn alle
Beteiligten im Gesundheitswesen bereit sind, neue Wege
von der Beschaffung bis zur Behandlung zu gehen, werden aus Unsicherheit Sicherheit und aus Ängsten echte
Perspektiven. Ansätze sind ausreichend vorhanden.
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Editorial 5
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6
krankenhaus im blick
Preispolitik
KRANKENHAUS
von Alexander Griessl
D
ie demografische Entwicklung,
verbesserte Behandlungsmethoden und gute Heilungschancen
junger Patienten führen unter anderem zu einer längeren Lebenserwartung der Menschen. Erhöhte
Kosten im deutschen Gesundheitswesen sind die Folge. Die Kostenlast sollte unter anderem durch
Einsparungen im Einkauf und Veränderungen von Materialien und
Strukturen aufgefangen werden.
Gleichzeitig darf die Behandlungs­
qualität der Patienten nicht be­
einträchtigt werden. Alle Beteiligten im Gesundheitswesen stellt
das vor neue Herausforderungen
und Aufgaben.
Rund 50 Prozent aller deutschen Krankenhaus-Manager sehen die steigenden Ausgaben bei den Sachkosten,
so beschreibt es eine aktuelle Studie
der HHL Leipzig Graduate School of
Management aus 2014 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Wilfried von
Eiff von der Universität Münster. Mit
nur 29 Prozent wird der Anstieg bei
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auf dem Prüfsta
nd
den Prozesskosten eingeschätzt. Wo
aber liegen die Gesundheitsausgaben
im Krankenhaus hauptsächlich? Ein
großer Anteil betrifft sicherlich die
Sachkosten und den darin enthaltenen
medizinischen Bedarf. Ein weiterer
Kostenpunkt sind die Personal- und
vor allem die Prozesskosten, die in
der Betrachtung und der Erörterung
der Einsparpotenziale häufig nicht im
Fokus stehen.
Bedingt durch die gestiegenen Sachkosten haben Einkaufsgemeinschaften
in den letzten Jahren starke Marktbedeutung erhalten. Mehr als 50 Prozent
des Einkaufsvolumens (teil-)stationärer
Einrichtungen werden durch die Bündelung von Einkaufsvolumen abgedeckt,
mit wachsender Tendenz. „Um große
Einsparungen bei Medizinprodukten
über eine zentrale Beschaffungsstrategie realisieren zu können, sind
Standards wie die Vereinheitlichung
von Sortimenten notwendig“, erläutert Arndt Fuhrmann: „Standardisierte Medizinprodukte und Sortimente
setzen standardisierte Behandlungen
und Abläufe im Krankenhaus voraus“.
Dann können moderate und verbindliche Rahmenbedingungen, niedrige
Einkaufspreise durch Bündelung von
Mengen und Lieferanten und geringere
Verbräuche zu einer Verbesserung führen. Ein Zusatznutzen darüber hinaus
kann die Reduzierung der Prozesskosten in Logistik, Management und in der
Patientenversorgung sein. Allerdings
kann eine stringente Standardisierung
auch zu einer geringeren Produkttiefe
und -breite und weniger Flexibilität und
Individualität führen, was unter Umständen einen Zielkonflikt zwischen Beschaffung, Medizin und Pflege auslöst.
Nach Vorn ist die Richtung
Alle Akteure in der Klinikbeschaffung
haben die Problematik erkannt und
stellen sich dieser aktiv. Dies erfordert
Mut und Offenheit für neue Wege und
Maßnahmen, die auch eingespielte Abläufe und Organisationen im Krankenhaus infrage stellen und beeinflussen.
krankenhaus im blick
Die Annahme, alle Kostenprobleme
ausschließlich über niedrige Einkaufspreise – die im Verbandstoffsektor
bereits auf dem Tiefpunkt sind – und
sowie Produkt- und Servicekonzepte
erarbeitet. Die langjährige Expertise
des Unternehmens und seiner Mitarbeiter, Produkt- und Markt-Know-how
sowie ausführliche Praxiskenntnisse im
7
dern und Einkäufern im Vorfeld ist bei
großen Setprojekten optimal, um neue
Lösungsansätze, hier beispielsweise die
Umsetzung des ‚2-Set-Konzeptes‘, von
allen Perspektiven her auch praktisch zu
beleuchten. So können auch versteckte
Wohin steuert die Entwicklung von
„schneller, schlanker, effektiver” im
Beschaffungsmanagement?
harte Verhandlungen mit der Industrie
zu erzielen, wäre eindimensional, der
Überzeugung ist Alexander Griessl,
verantwortlicher Key-Account-Manager
für Klinikeinkaufsgesellschaften bei
Fuhrmann. „Radikal geforderte und
umgesetzte Preisnachlässe gehen zu
Lasten der Weiterentwicklung und der
Service- und Produktqualität, die wir
mit einer Fertigung und Qualitätssicherung in Deutschland und Europa sowie
umfassender Beratungsleistung für unsere Kunden sicherstellen“. Letztlich
führt die reine Kostenreduzierung auf
Artikelebene auch zu einer sinkenden
Behandlungsqualität und Patientenversorgung im Krankenhaus.
Empfehlen statt Anweisen
Fuhrmann setzt auf eine Partnerschaft
zwischen Klinik, Einkaufsgemeinschaft
und Industrie. Die vielfältigen individuellen Bedürfnisse der Kunden werden
keinesfalls ignoriert, sondern in Zusammenarbeit werden Lösungsszenarien
Krankenhausalltag unterstützen dabei.
Dem Kunden werden nicht lediglich
hochwertige Medizinprodukte geliefert.
Individuelle Empfehlungen begleiten
den Kunden bei seinem Handeln. Diese
reichen von der Sortimentsauswahl und
-straffung, über die Optimierung von Arbeitsabläufen im OP und auf der Station
bis hin zur Bestellabwicklung oder auch
der Rationalisierung der Logistikkosten
durch sichere und vereinfachte Produktkennzeichung.
„So wenig wie möglich, so viel wie nötig“, so die Devise bei der individuellen
Zusammenstellung der Materialien für
Sets bei Fuhrmann. Im Universitätsklinikum Frankfurt am Main wurden in den
OP-Abteilungen, der Radiologie, Neurologie und Kardiologie zuletzt 28 individuelle Sets mit Verbandstoffen und medizinischem Zubehör für verschiedene
Operationen konfiguriert und eingeführt.
„Der intensive Austausch mit Anwen-
Rationalisierungspotenziale entdeckt
werden. Die individuellen Bedürfnisse
des Kunden und die Wirtschaftlichkeit
stehen dabei im Vordergrund“, erläutert
Produktmanagerin Susann Morgner.
Weiterführende INFOS + Quellen
„Sachkostenentwicklung und Bedeutung
von Einkaufsgesellschaften im Kranken­
hausumfeld“, Studie Roland Berger
Strategy Consultants
www.rolandberger.de
www.hhl.de
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8
In der Praxis
Wenn Effizienz
der Sorgfalt
vorangeht
Mehr Patienten und weniger
Zeit. Der wirtschaftliche
Druck, der auf medizinischen
Einrichtungen lastet, fordert
häufig einen Tribut der Hygiene.
Durch die Nutzung cleverer
Lösungen können schlimme
Folgen vermieden werden.
von Jörg Foese
I
n der heutigen Zeit werden niedergelassene Praxen
immer stärker als Wirtschaftsunternehmen geführt.
Effizienz spielt dann eine übergeordnete Rolle. Viele
Praxen werden geschlossen, stattdessen sind medizinische Zentren der aktuelle Trend. Doch diese sind
häufig ohne eine Erweiterung der Kapazitäten für
die zusätzlichen Patienten überlastet. Damit diese
Praxen rentabel bleiben, muss die Behandlung von
mehr Patienten in kürzerer Zeit durchgeführt werden.
Dabei bleibt unter Umständen das ein oder andere
Detail auf der Strecke.
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in der praxis 9
Mangel an Fachkräften und
Investitionskraft
Nach einigen Hygiene-Skandalen in
der Krankenhauslandschaft in den
vergangenen Jahren ist die Proble­
matik nun auch der weiten Öffentlichkeit bekannt. Mangelnde Hygiene
ist ein häufiger Infektionsgrund. Um
die Ge­­­fahren einzudämmen, gilt es,
die Ursachen zu analysieren und zu
minimieren.
Für eine nosokomiale Infektion spielen neben der Übertragung durch die
Hände auch die Instrumente eine große
Rolle. „Insbesondere kleinere Praxen
sind hier auf die Hilfe externer Dienstleister angewiesen“, erklärt Jörg Foese,
Key-Account-Manager bei Fuhrmann.
Diese schulen entweder das bestehende Personal, oder übernehmen komplett die Aufbereitung der Instrumente.
Denn hier greift der Fachkräftemangel:
Eine Ausbildung von mindestens zwei
Angestellten zum Sterilgutassistenten
bzw. qualifizierten Medizinprodukteaufbereiter ist notwendig. Unzureichende
oder falsche Instrumentenpflege haben
massive Auswirkungen auf die Hygiene
in den Behandlungsräumen. Zusammen
mit der zeitintensiven Dokumentation
und verpflichtenden Kontrollen erfordert
eine regelkonforme Sterilisation zusätzliches Personal und Investitionen. Die
hygienisch einwandfreie Aufbereitung
von Instrumenten wird in der Praxis also
immer mehr zu einem hohen Kostenfaktor durch die veränderten Gesetze und
Regelungen.
Berücksichtigung aller Faktoren
In den vergangenen Jahren hat sich
das Bild gebessert. Nicht nur Patienten sind besser geschützt, sondern vor
allem auch das Personal, ohne das die
Behandlungen gar nicht möglich wären. Man hat ein neues Bewusst­sein
für Hygiene entwickelt. Die Folgen für
Patientensicherheit und Mitarbeiter sind
unter Umständen zu gravierend, um
weiterhin über die Problematik hinwegzusehen. Praxisbetreiber haften für ihre
Angestellten und müssen empfindliche
Geldstrafen fürchten. Finanzielle Konsequenzen in Form von Schmerzens- und
Bußgeldern oder Ordnungsstrafen gilt
es auch aus wirtschaft­licher Sicht zu
vermeiden.
Durch die Verschärfung der Kontrollen
und Dokumentationspflichten verlieren
Praxen viel Zeit für wesentlichere Aufgaben wie die Patientenbehandlung.
Deshalb wenden sie sich verstärkt
dem Outsourcing zu oder nutzen Einmalinstrumente. Viele Praxen geben
ihre Instrumente zur Sterilisation und
Wiederaufbereitung an einen externen
Dienstleister. Der Nachteil hierbei sind
sowohl die hohen Anschaffungskosten
aufzubereitender Instrumente, als auch
die langen Wartezeiten.
Auf dem richtigen Weg
Laut statistischem Bundesamt gelten
ein Drittel aller nosokomialen Infektionen in Deutschland durch verbesserte
Hygiene als vermeidbar. Nach der
Übertragung durch Hände- und Hautkontakt, steht die Übertragung durch
Instrumente an zweiter Stelle.
Das genannte Outsourcing der Medizin­
produkteaufbereitung weist in wirtschaftlicher Hinsicht Nachteile auf.
Plus­­punkte sammeln Praxen bei der
Berufsgenossenschaft da­
her durch
den Einsatz von Einmalinstrumenten.
Fuhrmann bietet solche Instrumente
an. Damit behandelt das Unternehmen
gleich zwei wichtige Faktoren: Es fallen
keine Zusatzkosten für die Personal­
erweiterung oder eine aufwändige Wiederaufbereitung an. Zusätzlich fällt die
Gefährdung der Mitarbeiter und ihrer
Gesundheit durch den Kontakt mit infektiösen Medizinprodukten komplett
weg.
„Insbesondere
kleinere Praxen
sind auf die
Hilfe externer
Dienstleister
angewiesen.“
Jörg Foese, Key-Account-Manager
Medizinischer Fachhandel und Ambulantes Operieren
Eine solche konsequente und gute
Instrumentenhygiene würde die An­­zahl der in Einrichtungen des Gesundheitssystems erworbenen In­fektionen
verringern. Auch aus wirtschaftlichen
Gründen lohnt sich die Nutzung von
Einmalinstrumenten, da diese letztlich
günstiger sind als das Zurückgreifen auf
externe Dienst­leister. Für eine bessere
Hygienesituation sind die passenden
Gesetze bereits verabschiedet. Mit der
strikten Isolationspflicht für MRSAPatienten in den Niederlanden als Vorbild, sollten Umsetzung und Kontrolle in
Deutschland noch konsequenter ausgeführt werden. Inzwischen sind deutsche
Praxen gut aufgestellt und mit den passenden Lösungen steht einer besseren
Hygiene nichts im Wege.
Weiterführende INFOS
Robert Koch Institut: www.rki.de
TRGS (Technische Regeln für Gesundheit
und Sicherheit) des Hauptverbands der
Berufsgenossenschaften: www.dguv.de
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10
EINBLICKE
„Im Namen aller Schwimmer und aller
zukünftigen Ersthelfer bedanke ich
mich ganz herzlich für die großartige
Unterstützung.“
Sonja Boddenberg, Geschäftsführerin & Heimleitung
Eine helfende Hand von Grund auf
Seit über 100 Jahren finden
im Kinderheim Pauline von
Mallinckrodt in Siegburg
viele junge Menschen in
Krisensituationen Hilfe und
tatkräftige Unterstützung.
von Ute Johänntgen
G
lobal denken, lokal handeln. Was für die Weltwirtschaft gilt, lässt sich auf das Thema soziales
Enga­
gement übertragen. Egal, ob Privatperson oder
Unternehmen – wer helfen will, kann dies jedenfalls
nicht für alle bedürftigen Menschen rund um den Globus tun. „Aus unserer Sicht ist es ein guter Weg, sich
auf ein Thema zu fokussieren und dieses umfassend zu
fördern. Es gilt, im Kleinen anzufangen, um das große
Ganze zu verbessern. Daher engagieren wir uns beim
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Kinderheim Pauline von Mallinckrodt in Siegburg“, erklärt Arndt Fuhrmann. „Die meisten Menschen leben
in sozial und wirtschaftlich sicheren Verhältnissen.
Menschen und vor allem Kinder, die in einem benachteiligten Umfeld aufwachsen, haben in der Regel auch
schlechtere Zukunftschancen. Hier möchten wir ansetzen und freuen uns, die Projekte des Kinderheims Pauline ganz in unserer Nähe unterstützen zu dürfen. So
können die Kinder zur Ruhe kommen, Kraft tanken und
sich körperlich, geistig und sozial entfalten.“
Unterstützung mit Tradition
Seit über 100 Jahren kümmern sich die Ordensschwestern
von der Kongregation der Christlichen Liebe um benachteiligte Kinder und Jugendliche. Ordensgründerin Pauline von
Mallinckrodt machte es sich im 19. Jahrhundert zur Aufgabe,
durch die Industrialisierung benachteiligten jungen Menschen
neue Perspektiven zu bieten. Bis heute kümmert sich das Heim
in Siegburg um Kinder, Jugendliche und Eltern in Konfliktsituationen. Das Heim betreut junge Menschen aller Alters­klassen –
vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Aber auch Hilfe­
stellungen für die Eltern der Kinder gehören zum Angebot.
Einblicke 11
Problembewältigung, Unterstützung und Entlastung
sind das Ziel. Da alle jungen Menschen unterschiedliche Vorgeschichten und Probleme haben, sind die
Maßnahmen oft sehr individuell. Einige Jugendliche
und Betreuer beschritten sogar den Jakobsweg in
Spanien. In einem anderen Beispiel verwandelten
40 Kinder innerhalb eines Ferienprojekts zu Ostern
den nahegelegenen Wald in ein Kunstwerk. Zu den
wichtigsten Zielen gehören die Beseitigung sozialer
Missstände und die Schaffung neuer Perspektiven für
Kinder, Jugendliche und junge Mütter, die in einer Krise
Unterstützung brauchen. Dabei richten die Betreuer
des Kinderheims ihre Arbeit exakt auf die Bedürfnisse
der jungen Menschen aus. Die Betreuung soll immer
zeitlich begrenzt sein, denn es gibt konkrete Ziele:
®® eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie
®® die Vermittlung in eine Fremdfamilie
®® eine Überleitung der stationären Hilfe
in eine andere Hilfeform
®® die Begleitung Jugendlicher und junger
Mütter in die Selbständigkeit
Engagement im Umfeld weit verbreitet
Unterstützung findet die Einrichtung hauptsächlich in
der Region: Neben privaten Förderern im Förderverein
Pauline von Mallinckrodt in Siegburg e. V. unterstützen zahlreiche Unternehmen und Institutionen aus
der Umgebung das Heim bei seiner Arbeit – so wie
Fuhrmann. Das Unternehmen legt großen Wert auf
soziales Engagement. In diesem Jahr beispielsweise
organisiert Fuhrmann für eine Gruppe von sechs- bis
elfjährigen einen Einführungskurs in die Erste Hilfe und
für eine Gruppe von zwölf- bis 18jährigen einen, für den
Führerschein anerkannten, Ersthelferkurs. Das Deutsche Rote Kreuz in Siegburg e.V. führt diese Kurse im
Auftrag von Fuhrmann vor Ort aus. Außerdem werden
zukünftig Schwimmkurse für die Bewohner des Heims
finanziert. Arndt Fuhrmann ergänzt: „Die Unterstützung
gemeinnütziger Organisationen ist uns wichtig. Daher
verzichteten wir im vergangenen Jahr unter anderem
auch auf Weihnachtsgeschenke für unsere Kunden und
sammeln das Geld stattdessen für Förderungen, die
Einrichtungen wie dem Siegburger Kinderheim Pauline
von Mallinckrodt zugute kommen.“
Wissenswertes
im krankenhaus
Welche Blumen sind
erlaubt?
Blumen sind absolut in Ordnung.
Nur sollten es wegen der Keime in
der Erde keine Topfblumen sein.
Schnittblumen sind dagegen sehr
willkommen. Ein farbenfroher
Strauß sollte es sein, aber Vorsicht:
Calla oder Nelken werden gerne in
die Kategorie Trauerblumen ein­
geordnet und sollten deshalb vermieden werden. Bücher und Zeitschriften sind ebenfalls ein gutes
Geschenk.
Wie finde ich das
passende Krankenhaus?
Viele Krankenhäuser und Praxen
bieten eine allgemeine Versorgung,
sind jedoch häufig auf die Behandlung bestimmter Beschwerden und
Erkrankungen spezialisiert. Deshalb
ist es gut zu wissen, welche Einrichtung welche Schwerpunkte hat und
wo sich Patienten gut aufgehoben
fühlen. Verschiedene Portale bieten
zu diesem Zweck Suchmaschinen,
die bei der Suche nach der passenden Einrichtung für individuelle Bedürfnisse helfen.
Links:
Weitere Projekte – Kontakt
Kinderheim Pauline von Mallinckrodt
www.kinderheim-pauline.de
www.klinikbewertungen.de
www.krankenhausbewertung.de
www.weisse-liste.krankenhaus.aok.de
MEHRWERT 1/2015
Ausblick
Das erwartet Sie in der neuen Ausgabe
®® V
erbrennungsmedizin – Brandkliniken in
Deutschland: Welche Sets helfen? ®® E
-Health – Das vernetzte Krankenhaus /
Möglichkeiten und Potenziale ®® F
achkräftemangel in deutschen
Kliniken und in der Pflege
Fuhrmann GmbH
Gewerbegebiet Bövingen 139
D-53804 Much
Telefon+49 2245 9196-0
Telefax +49 2245 9196-60
[email protected]
www.fuhrmann.de