Danke Wir möchten uns herzlich für die vielfältige und engagierte Unterstützung zur Umsetzung der drei Konzerte bedanken. Institut für Theologische Zoologie Förderverein e. V. Jutta Bitsch Mit allen Augen Schöpfungsoratorium Institut für Theologische Zoologie & Förderverein Rudolfstraße 13 D - 48145 Münster // +49 251 5301696 oder 48449123 www.theologische-zoologie.de Konzerte Münster, Freitag 24.4.2015 Düsseldorf, Samstag 25.4.2015 Recklinghausen, Sonntag 26.4.2015 Jutta Bitsch Mit allen Augen Schöpfungsoratorium Andrea Lauren Brown, Sopran Georg Gädker, Bariton Gerald A. Manig, Sprecher canticum novum Sprechchor Neue Philharmonie Westfalen Michael Schmutte, Gesamtleitung Freitag, 24.4.2015, 20 Uhr Liebfrauen-Überwasser-Kirche, Münster Samstag, 25.4.2015, 20 Uhr St. Antonius-Kirche, Düsseldorf-Oberkassel Sonntag, 26.4.2015, 16 Uhr Propstei-Kirche St. Peter, Recklinghausen Ein herzlicher Dank an Bastian Heymel für die kompetente Probenassistenz. Inhalt Theologische Zoologie Werden Sie SchöpfungsbewahrerIn 3 Geleitwort Dr. Rainer Hagencord 4 Grußworte Kapuziner Münster Gemeinde St. Antonius Düsseldorf-Oberkassel Gemeinde St. Peter Recklinghausen 5 6 6 Komposition Jutta Bitsch 7 Libretto 1. Segne die Eine 2. Wir wissen 3. Veni creator 3.a Eindringling 4. Mit allen Augen 5. Weiß die Natur noch den Ruck 5.a Frühe Adonislibelle 6. Mein Gott 7. DU! 7.a Was wäre 8. Vorausgesetzt 9. Vision 9 10 10 11 12 12 12 13 13 14 14 15 Porträts Die Komponistin Der Ideengeber Die Sopranistin Der Bariton Der Sprecher Der Kammerchor Das Orchester Die musikalische Leitung 16 17 18 19 20 21 22 23 Impressum 24 2 Werden Sie SchöpfungsbewahrerIn Das Herzensanliegen der Theologischen Zoologie, zu einer Blickwinkeländerung im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, beizutragen, findet in dem Schöpfungsoratorium von Jutta Bitsch „Mit allen Augen“ auf besondere Weise seinen Ausdruck. Erstmals werden die Gedanken der Theologischen Zoologie nicht mehr ausschließlich in Vorträgen, Lehrveranstaltungen und wissenschaftlichen Texten publiziert, sondern – dank Jutta Bitsch und des großartigen Ensembles – über die Musik erlebbar. Ermutigt durch das Engagement einer Privatperson und hinzugewonnener Unterstützerinnen und Unterstützer haben wir uns als Förderverein des Institutes für Theologische Zoologie (FITZ) gerne dem Vorhaben gestellt, erstmals das Management für eine KonzertTournee zu übernehmen. Zudem haben wir die Produktion einer CD zum Schöpfungsoratorium unterstützt. Damit wir uns auch weiterhin mit Projekten für mehr Respekt im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, engagieren können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn unabhängig arbeiten zu dürfen, bedeutet auch sich selber finanzieren zu müssen. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie sich im Anschluss an das Konzert an unserem Info-Stand über Fördermöglichkeiten informieren und ggf. die OratoriumsCD käuflich erwerben. Besuchen Sie auch unsere Website. Theologische Zoologie www.theologische-zoologie.de/ foerderverein Wir danken Ihnen für alles, was Sie tun, damit unsere natürliche Mit-Welt in ihrer Schönheit und Vielfalt mehr Respekt und Wertschätzung erfährt und wünschen Ihnen ein außergewöhnliches und bewegendes Konzerterlebnis! Im Namen des FITZ-Teams Petra Runte Leiterin des Projektes „Konzert-Tournee“ Spendenkonto: Förderverein des Institutes für Theologische Zoologie e.V. (FITZ) Stichwort „Theologische Zoologie“ Darlehnskasse Münster eG (DKM) IBAN DE41 4006 0265 0045 0415 00 BIC GENODEM1DKM 3 Geleitwort Wir sind verwandt mit allem, was lebt Dass es anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Institutes für Theologische Zoologie zu dieser Komposition und heute zu einer erneuten Aufführung des Schöpfungsoratoriums kommt, erfüllt mich mit großer Freude und tiefer Dankbarkeit gegenüber der Komponistin Jutta Bitsch und dem exzellenten Ensemble unter der musikalischen Leitung von Michael Schmutte. Nicht zuletzt danke ich dem außerordentlichen Engagement unseres Fördervereins für die organisatorische Umsetzung dieser Tournee sowie allen Sponsoren und Unterstützern für die finanzielle Realisierung. In Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ (Uraufführung am 29.4.1798) wird die besondere Rolle des Menschen im Gesamt der Schöpfung so beschrieben: „Doch war noch alles nicht vollbracht: Dem Ganzen fehlte das Geschöpf, Das Gottes Werke dankbar seh’n Des Herren Güte preisen soll.“ Doch – Ironie der Geschichte – just in dieser Epoche hat sich das Verhältnis des Menschen im vermeintlich christlichen Europa zu seinen Mitgeschöpfen grundsätzlich gewandelt: Der Philosoph Klaus-Michael Meyer Abich bringt es in das Bild der „interplanetarischen Eroberer“, die ihre Verwandtschaft mit den Mitgeschöpfen leugnen, den Planeten Erde lediglich als Ressourcenlager verstehen und gnadenlos ausbeuten. Die Rechnung zahlen die Nachwelt, die sogenannte III. Welt und die natürliche Mitwelt. Dies führt dazu, dass jeden Tag etwa 10 Tierund Pflanzenarten ausgerottet werden und allein in Deutschland in der industriellen Tierhaltung in Millionenhöhe Schweine, Puten, Kühe und Hühner zu Rohlingen der Fleisch-, Eier- und Milchproduktion degradiert werden. 4 Institut für Theologische Zoologie Auch sie müssen vorkommen, wenn wir heute von der Schöpfung sprechen und sie musikalisch würdigen. Ein Oratorium „Haydn 2“ wäre heute zynisch. „Mit zunehmender Erkenntnis werden die Tiere den Menschen immer näher sein; wenn sie dann wieder so nahe sind wie in den ältesten Mythen, wird es kaum mehr Tiere geben“, schreibt der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti. Dies ist die Überschrift über das Projekt einer Theologischen Zoologie. Es zur Kenntnis nehmen und würdigen, dass wir Menschen verwandt sind mit allem, was lebt; dass es eine unfassbare Bereicherung ist für unser Selbstverständnis, dass uns die Tiere als Repräsentanten einer immer noch unerschöpflichen Schöpfung nahe kommen. Auch sie fühlen und verfügen über ein – anderes – Bewusstsein. Biblische Erzählungen, die ohne Tiere nicht denkbar sind, daraufhin neu verstehen. Unser Christ-Sein leben: Alles daran setzen, dass die Tiere nicht ein für alle Mal verschwinden und wir ihnen ihre Seele wiedergeben! Wie wunderbar, dass die Musik, die wir heute hören dürfen, einen dringend nötigen Bewusstseinswandel als angemessene Antwort auf ein vielstimmiges Lob nahelegt; was wäre sonst ein Glaube an Gott – als den Liebhaber des Lebens – wert? Dr. Rainer Hagencord Institut für Theologische Zoologie Grußworte Universelle Geschwisterlichkeit 400 Jahre leben und wirken die Kapuziner in Münster. „Betteln und Verkündigen“ lautet das Motto der Feierlichkeiten zu diesem Anlass, denn genau dies, nämlich das Evangelium zu verkünden und für ihren Unterhalt betteln gehen zu dürfen, wurde den Kapuzinern im Jahr 1615 vom damaligen Fürstbischof zugestanden. Die Aufführung des Schöpfungsoratoriums ist ein Highlight im Laufe dieses Jubiläumsjahres und wir, die Kapuziner von Münster, freuen uns diese Aufführung mit ermöglicht zu haben. Als Brüder des Hl. Franziskus ist es den Kapuzinern ein Anliegen die Präsenz Gottes in den Armen und Leidenden zu verkünden und für die Menschen da zu sein. Im Geiste des Hl. Franziskus gilt es, alle Menschen als Kinder des einen Vaters zu sehen und unterschiedslos für sie da zu sein. Aber schon Franziskus selbst hat diese universelle Geschwisterlichkeit nicht auf die Menschen beschränkt, sondern dieses Verständnis auf eine universelle Geschöpflichkeit ausgeweitet. Für Franziskus sind alle Geschöpfe: Menschen, Tiere, Pflanzen, ja die gesamte Schöpfung miteinander verbunden im Lobpreis Gottes. Auch wenn in den vergangenen Jahrhunderten die Frage nach dem Verhältnis zur lebendigen Mitwelt – den Tieren, Pfanzen und allen anderen lebenden Wesen – recht im Hintergrund stand, so ist doch dies Verhältnis in den letzten Jahrzehnten mit zur Lebens-, wenn nicht Überlebensfrage für alles Leben geworden. Auch wenn wir bei weitem noch nicht den Punkt erreicht haben, auch nur alle Menschen als unsere Geschwister zu begreifen, so müssen wir doch deutlich einen Schritt weiter gehen und lernen auch alle Geschöpfe in ihrer je eigenen Würde als unsere Geschwister zu erfahren; als Geschöpfe des einen Vaters. Das Schöpfungsoratorium von Jutta Bitsch bringt uns diesem Verständnis näher. Eingebunden in den Lobpreis Gottes wird uns in deutlicher Weise auch das Leiden und die Ausgegrenztheit der bunten Vielfalt der Schöpfung deutlich vor Augen geführt. Im Lobpreis Gottes und in der Ermahnung der Menschen, dessen, was wir diesen unseren Mitgeschöpfen, unseren Schwestern und Brüdern, tun und antun, ist das Schöpfungsoratorium von Jutta Bitsch ein Beispiel einer frühen franziskanischen Exhortatio, die zum Lobe Gottes auffordert und die Menschen ermahnt ein Leben zu führen, wie es Gott gefällt. Bekanntermaßen erreicht Musik die Herzen der Menschen leichter als jede Predigt. Lassen wir uns von der Musik des Schöpfungsoratoriums anrühren und dessen Botschaft mit in unser Leben hineinnehmen. Bruder Bernd Kapuziner in Münster 5 Grußworte Hege und Pflege statt Ausbeute Sehr gerne haben wir uns bereit erklärt, unsere große, neuromanische Kirche für das Oratorium „Mit allen Augen“ zur Verfügung zu stellen. Wir heißen die Künstlerinnen und Künstler, die Sängerinnen und Sänger und Sie, die Konzertbesucher, herzlich willkommen. Das Thema Schöpfung liegt der Bibel des alten Bundes sehr am Herzen, Gott übergibt sie den Menschen, damit er sie hege und pflege und nicht ausbeute. Ein Problem, das uns alle sehr bewegt, ist das Leid der Tiere, namentlich in der Massentierhaltung. So ist die Aufführung des großen Kunstwerkes auch ein Appell zur Gewissenserforschung. Dechant Michael Dederichs St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf Mehr als nutzbares Material „Die Schöpfung“ ist ein Oratorium von Joseph Haydn. Und: Die Schöpfung ist ein Werk Gottes. Dichterisch beschrieben in den beiden ersten Kapiteln der Bibel – naturwissenschaftlich erforscht bis in kleinste Details; und mit bleibenden, großen Fragen. Die Texte und die Musik des Schöpfungsoratoriums von Jutta Bitsch klagen an und fragen an: Ob Pflanze, Tier – ja, auch der Mensch – mehr ist als ökonomisch nutzbares Material; ob eine extrem anthropozentrische Sicht – und Nutzung – der Schöpfung dem Menschen gut tut; ob das wunderbare Resumée Gottes im Schöpfungsbericht – „es war sehr gut“ – passé ist oder doch auch für die Gegenwart taugt. „Mit allen Augen“ will das Schöpfungsoratorium hinschauen. Ich wünsche allen, die hinhören, einen weiten und tiefen Blick. Propst Jürgen Quante St. Peter in Recklinghausen 6 Gottes Gegenwart in der Schöpfung „Mit allen Augen“, also, ganz bewusst aus den verschiedenen Perspektiven der vielfältigen Geschöpfe, versucht diese Komposition in die Schöpfung und auf ihre Bestimmung zu schauen: mit den Worten der Bibel, in der Poesie des Rainer Maria Rilke, im fragenden und gleichzeitig von tiefem Vertrauen durchdrungenen Gebet des Nikolaus von Kues, in den herausfordernden und bewegenden Tagebuch-Aufzeichnungen von Fridolin Stier und auch in den bildreichen, klangvollen, jedoch auch bewusst hinterfragenden, aktuell kommentierenden Aphorismen von Rainer Hagencord. Wie in den Texten ergibt sich auch in der Musik ein Kontrast: Das Lob Gottes und der Schöpfung zum ausgiebigen Auftakt (Nr. 1: Psalm 104) und die abschließende Vision (Nr. 9: Jesaja 11) werden in „psalmodierenden“ Motiven vertont, teilweise tonmalerische Elemente zur Verdeutlichung des Textes werden z.B. in Nr. 2, 3a und 5 hörbar. Harmonisch angelegte Passagen stehen Reibungen in Klangschichtungen gegenüber, das – mitunter sehr energisch – gesprochene Wort dem gesungenen; meditativ dahinfließende Vokalisen im Chor (Nr. 4) sowie fast nicht enden wollender Jubel in den Gesangsstimmen der Solisten und des Chors (Nr. 1, 9) stehen im Kontrast zu den streckenweise rezitativisch komponierten Soli, ebenfalls zum Kommentar des Sprechers und auch zur teils nüchternen, teils emotionalen Aufzählung der vom Aussterben bedrohten bzw. getöteten Tiere. Komposition Zwei inhaltlich wie musikalisch leitende Motive ziehen sich durch das Oratorium: Die Melodie des gregorianischen Hymnus „Veni creator Spiritus“ (Nr. 1, 3) und die Silbenfolge des in Kapitel 3, Vers 14 des Buches Exodus geoffenbarten Gottesnamens „Ich bin der ʼIch bin daʼ“ (Nr. 1, 4, 5a, 6, 9). Dieses Motiv ist den Röhrenglocken vorbehalten (sechsmal der jeweils selbe Ton, entsprechend der Silbenzahl) und wird somit ausschließlich in angedeuteter Weise, ohne wirklich den Text hörbar zu machen, dargestellt. Dies folgt der Tradition des Alten Testaments, in der der Gottesname „Jahwe“ aus Ehrfurcht nicht ausgesprochen wird (s. Ex 20,7). So kommt zum einen das flehende Bitten um den immer neu wirkenden Geist Gottes zum Ausdruck, zum anderen das durch die Jahrtausende, bis zum heutigen Tag in den auf die Bibel gründenden Religionen bestehende Vertrauen auf die Gegenwart Gottes in seiner Schöpfung. Mein Dank gilt an dieser Stelle Dr. Rainer Hagencord, der mich maßgeblich zu dieser Komposition inspiriert hat, für die gelungene Zusammenarbeit bei der Textauswahl und für die Texte, die er ausdrücklich für diese Komposition verfasst hat! Ebenso danke ich Michael Schmutte für die engagierte und kompetente Vorbereitung und Durchführung der Uraufführung sowie der weiteren Aufführungen! Jutta Bitsch Kirchenmusikerin in Heilig Kreuz, Münster Bezirkskantorin im Bistum Münster 7 Libretto Inhalt 1. Segne die Eine 9 2. Wir wissen 10 3. Veni creator 10 3.a Eindringling 11 4. Mit allen Augen 12 5. Weiß die Natur noch den Ruck 12 5.a Frühe Adonislibelle 12 6. Mein Gott 13 7. DU! 13 7.a Was wäre 14 8. Vorausgesetzt 14 9. Vision 15 8 Libretto 1. Segne die Eine Psalm 104 in der Übersetzung der „Bibel in gerechter Sprache“ Sopran, Bariton, Chor, Orchester Segne die Eine, du meine Lebenskraft! Die Eine, meine Gottheit – so groß bist du! Majestät und Glanz kleiden dich. Die sich in Licht hüllt wie in einen Umhang, den Himmel ausspannt wie eine Zeltbahn. Die ihre Wohnung hoch im Wasser baut, Wolken zu ihrem Gefährt bestimmt, auf den Flügeln des Sturms spazieren geht. Die Stürme zu ihren Boten macht, zu ihren Dienerinnen Feuerflammen. Gegründet hat sie die Erde auf ihren Fundamenten, dass sie nicht wanke – immer und alle Zeit. Die Urflut bedeckte wie ein Kleid die Erde, über den Bergen standen die Wasser. Vor deinem Grollen ergriffen sie die Flucht, vom Klang deines Donnerns wurden sie aufgewühlt. Sie stiegen die Berge empor, flossen herab in die Ebenen – bis zu dem Ort, den du für sie gegründet hast. Eine Grenze hast du ihnen gesetzt, die überschreiten sie nicht. Sie kommen nicht zurück, die Erde zu bedecken. Quellen schickst du in ihre Täler. Zwischen den Bergen gehen sie dahin, tränken alle Lebewesen der Wildnis. Wildesel löschen ihren Durst. Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels, aus dem Gebüsch lassen Sie ihre Stimmen hören. Die Berge tränkst du aus deiner hohen Wohnung, von der Frucht deiner Werke wird die Erde satt. Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen für die Arbeit der Menschen, um Brot aus der Erde hervorzubringen, dazu Wein – er erfreut das menschliche Herz –, Öl, um die Gesichter glänzen zu lassen, und Brot, um das menschliche Herz zu stärken. Satt werden die Bäume der Einen, die Zedern des Libanon, die sie gepflanzt hat, wo Vögel nisten, der Storch in den Wipfeln sein Haus hat. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen Zuflucht für die Klippdachse. Den Mond hat sie für die Festzeiten gemacht, und die Sonne, die selbst den Ort ihres Untergangs kennt. Du bestimmst, dass Finsternis sei, und es wird Nacht. Dann regen sich alle Lebewesen des Waldes. Die Junglöwen brüllen nach Beute, um von Gott ihre Nahrung zu fordern. Geht die Sonne auf, ziehen sie sich zurück in ihre Wohnungen und legen sich nieder. Und heraus geht der Mensch, an sein Werk, an seine Arbeit bis zum Abend. Wie viele sind deine Werke, du, die Eine! Alles hast du in Weisheit gemacht. Voll ist die Erde von deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, groß und weit nach allen Seiten, da tummeln sich ohne Zahl kleine Lebewesen mit großen. Dort: Schiffe fahren herum, der Leviatan, den hast du geformt, mit ihm zu spielen. Alle warten auf dich, dass du ihnen Nahrung gibst zu ihrer Zeit. Du gibst ihnen – sie sammeln ein. Du öffnest deine Hand – sie werden satt an Gutem. 9 Du verbirgst dein Angesicht – sie erschrecken. Du nimmst ihre Geistkraft zurück – sie sterben, werden wieder zu Staub. Du schickst deine Geistkraft – sie werden geschaffen, neu machst du das Angesicht des Erdbodens. Die strahlende Macht der Einen für immer! Die Eine freue sich an ihren Geschöpfen. Die die Erde anschaut, dass sie erbebt, die Berge berührt, dass sie rauchen. Singen will ich der Einen mit meinem Leben, für meine Gottheit musizieren mit meinem Dasein! Möge ihr gefallen, was ich ersinne – ich will mich freuen über die Eine! Verschwinden sollen Verbrechen von der Erde, Gewalttätige sollen nicht mehr sein. Segne die Eine, du meine Lebenskraft! Hallelujah! 2. Wir wissen Röm 8,22 Chor, Orchester Wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. 3. Veni creator Aufzählung einiger vom Aussterben bedrohter Tiere und Hymnus „Veni creator spiritus“ Sopran, Bariton, Chor, Sprechchor, Orchester Bachforelle Kuckuck 10 Feld-Laufkäfer Feldahorn-Blütenspanner Feldbeifuß-Blattkäfer Feldbeifuß-Mönch Feldgrille Feldhamster Feldhase Feldlerche Feldsperling, Feldspitzmaus, Alpen-Spitzmaus, Alpen-Waldmaus, Alpen-Smaragdlibelle, Haselhuhn, Haselmaus, Rotdrossel, Rotbraune Herbsteule, Rotbraune MoorheidenErdeule, Rotbraune Ulmeneule, Ringelnatter, Schlingnatter, Alpenmurmeltier, AlpenmattenPerlmuttfalter, Alpenmatten-Zwergweideneule, Obsthaineule, Obsthainblütenspanner, Rotbrauner Graskopfkäfer, Rotbraunes Ochsenauge, Rohrdommel Cucullia absinthii, Cucullia argentea, Cucullia artemisiae, Cucullia gnaphalii, Cucullia lactucae, Cucullia tanaceti, Cucullia xeranthemi, Macrophya albipuncta, Macrophya blanda, Macrophya carinthiaca, Macrophya crysura, Macrophya diversipes, Cucullia asteris, Cucullia campanulae, Cucullia chamomillae, Cucullia dracunculi, Cucullia fraudatrix, Cucullia lucifuga, Macrophya erythrocnema, Macrophya parvula, Macrophya recognata, Macrophya rufipes, Macrophya tenella, Macrophya teutonia Rebhuhn Rothuhn Pappelglucke Moorente Ockergelbe Escheneule Ockerbraune Herbsteule Nordseeschnäpel Libretto Flussperlmuschel Hummer Kleine Schwimmkrabbe Lachs Karpfen Meerforelle Quappe Saibling Perlfisch Perlgrasfalter Nordfledermaus Purpurschnecke Feuriger Perlmuttfalter Heidelerche Haubenlerche Laubfrosch, Grasfrosch, Amethysteule, Blauschwarzer Eisvogel, Kiebitz, Nachtreiher, Hochmoor-Bläuling, Hochmoor-Gelbling, Ostigel, Baumfalke, Östlicher Großer Fuchs, Flussneunauge, Maulwurfsgrille Osmia villosa, Osmia niveata, Osmia maritime, Osmia gallarum, Pardosa blanda, Pardosa nigra, Pardosa pedestris, Pardosa mixta, Mythimna litoralis, Mythimna straminea, Mythimna flammea, Abraxas grossulariata Iltis Luchs Biber Braunbär Kreuzotter Aal Feuersalamander Kegelrobbe Gottesanbeterin Veni creator spiritus mentes tuorum visita. Imple superna gratia, quae tu creasti pectora. [Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein: Die deine Macht erschaffen hat, erfülle nun mit deiner Gnad.] 3.a Eindringling Rainer Hagencord Sprecher, Chor, Orchester Eindringling in Eure Welt bin ich; kein Ort, an dem Ihr nicht vor mir wart. Habt alles erfüllt mit überbunten Farbspielen, nasebetörenden Duftelegien, wolleweicher Wärme. Eure Flügelschläge Sehnsuchtsrufe Laichschnüre Schilfnester: Hymnen an das Leben – Das Unergründliche, mehr und mehr Tiefe Schaffende! Ich: Oberflächliche(r) Taube(r) Geschmacklose(r) Ausrotter(in) Meine Verwandlungen nutzen sich ab, wenn Euer Ursprung erlischt. 11 4. Mit allen Augen Ihr meine Schwestern! Rainer Maria Rilke Chor, Orchester Goldglänzender Laufkäfer, Rote Waldameise, Kleiner Malvendickkopf, Mit allen Augen sieht die Kreatur das Offene. Ich: Euer Bruder! 5. Weiß die Natur noch den Ruck Mooshummel, Violetter Feuerfalter, Schwalbenschwanz, Rainer Maria Rilke Bariton, Orchester Weiß die Natur noch den Ruck, da sich ein Teil der Geschöpfe abriß vom stätigen Stand? Blumen, geduldig genug, hoben nur horchend die Köpfe, blieben im Boden gebannt. Weil sie verzichteten auf Gang und gewillte Bewegung, stehn sie so reich und so rein. Ihren tiefinneren Lauf, voll von entzückter Erregung, holt kein Jagender ein. Innere Wege zu tun an der gebotenen Stelle, ist es nicht menschliches Los? Anderes drängt den Taifun, anderes wächst mit der Welle, – uns sei Blume-sein groß. Was finde ich in Euch? Göttlich-sinnliches, welches fliegt, flattert, gleitet, hinauf- und hinabstürzt, landet, sucht, Süßes saugt, schimmert, schillert, glänzt, schaut und blinzelt, summt, brummt, Unerhörtes zirpt, grünt, rötet und oranget, färbt und schwärzt, blendet, verschwindet, gründlich erdet. Das Offene, das Ihr hellsichtig schaut, bleibt mir verschlossen: Dem Denkenden, Wissenden, stirnfaltigen Grübler. 5.a Frühe Adonislibelle Für Euch: Sperrangelweit auf! Die Ihr seid und lebt, Rainer Hagencord Sprecher, Chor, Orchester Ihr Wächterinnen des Seins, Jenseits aller Verzweckungen des Lebens. Frühe Adonislibelle, Blaugrüne Mosaikjungfer, Thymianheidenbläuling, 12 Libretto 6. Mein Gott 7. DU! Nikolaus von Kues Sopran, Bariton, Orchester Fridolin Stier sowie Aufzählung der Anzahl von Tieren, die jährlich geschlachtet werden Sopran, Bariton, Sprechchor, Chor, Orchester Mein Gott, Du hast mich dahin geführt zu sehen, dass Dein absolutes Aussehen das natürliche Aussehen jeder Natur ist. Wem es also vergönnt ist, Dein Angesicht zu schauen, sieht alles offen und nichts bleibt ihm verborgen. Er weiß alles. Alles hat jener, o Herr, der Dich hat, und alles hat der, der Dich sieht. Denn niemand sieht Dich als nur derjenige, der Dich besitzt; niemand vermag sich Dir zu nahen, da Du unnahbar bist. Niemand also wird Dich erfassen, außer Du schenkst Dich ihm. Wie aber habe ich Dich, o Herr, der ich nicht wert bin, vor Deinem Angesicht zu erscheinen? Wie gelangt mein Gebet zu Dir, der Du auf keine Weise erreichbar bist? Wie soll ich Dich bitten? Denn was ist sinnloser, als zu bitten, Du mögest Dich mir schenken, da Du doch alles in allem bist. Und wie wirst Du Dich mir geben, wenn Du mir nicht zugleich Himmel und Erde gibst und alles, was in ihnen ist? Ja, noch mehr: wie wirst Du Dich mir geben, wenn Du mich nicht mir selbst gibst? Und wenn ich so im Schweigen der Betrachtung verstumme, antwortest Du mir, Herr, tief in meinem Herzen und sagst: Sei du dein und ich werde dein sein. DU! DU? Ist da DU? Und wenn du bist, was sind wir dir? Quis noverit sensum Domini? [Wer kennt die Gedanken des Herrn?] Materie, Natur, Universum – das ungeheure chemo-bio-physikalische Labor – der Prozess, glaubend gesprochen: DEIN Wort – DEIN Werk! Et verbum mundus factum est. [Und das Wort ist Welt geworden.] Also sprichst DU, offenbarst DU DICH durch sie? Was ist DEIN Wort durch sie zu uns – für uns? Wissen sie, sagen sie auch nur ein Wörtchen mehr als dies, dass DU uns gewollt, gewollt wie sie, wie das Ganze des Alls, wie die Abermillionen Geschöpfe in all ihren Arten, die DU gerufen und wieder fortgeschickt hast, „entwickelt“ und wieder vernichtet hast? Was sind wir DIR? Ein Durchgang, ein Experiment, eine vorläufige „Spitze“. Die endlich DU zu DIR sagende Spitze der Wesen? 13 Schön! Aber auch die erste lebende Zelle, und Schimpanse und Orang-Utan – waren sie nicht jahrhunderttausendelang Spitzenkreationen, Meistermodelle? Kommt! sprichst DU heute, und sie kommen – die Wesen. Geht! sprichst DU morgen, und sie gehen – für immer! „Geh!“ – die verletzte Blaumeise stirbt in meiner Hand, „Geh!“ – meine Katze stirbt unter Qualen, „Geh!“ – das Geliebteste auch! Scheidender Blick aus erlöschenden Augen – Ach! Sie gehen ja alle: „Zurück zum Staub heißt du die Menschenkinder kehren“ – Wenn „Komm!“ Dein erstes Wort, kann „Geh!“ Dein letztes sein? Sprechchor 9.413 Pferde 27.821 Ziegen 56.415.489 Schweine 1.045.718 Schafe und Lämmer 3.803.554 Rinder, Kälber und Jungrinder Puten, Hühner geschlachtet 584.952.800 männliche und weibliche „Gebrauchsküken“ 40.000.000 Hahnenküken vergast, geschreddert, durch Elektroschocks getötet (Zahlen von 2009) 14 7.a Was wäre Rainer Hagencord Sprecher Was wäre, wenn auch Puten und Schweine würdevolle Geschöpfe sind – und nicht Rohlinge der Fleischindustrie? Was wäre, wenn unser Gott, der Liebhaber des Lebens, immer noch mit ihnen im Bunde steht? Was wäre, wenn auch für sie gilt: Was ihr den Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan? 8. Vorausgesetzt Fridolin Stier Sopran, Orchester Vorausgesetzt, dass Gott ist und dass er das All und alles „semper creans“ erschafft, stellt sich die Frage konkret: Was ist von Gott zu erkennen, wenn anzunehmen ist, dass er zum Beispiel die Tiere geschaffen und so beschaffen hat, wie sie sind (…)? Noch konkreter gefragt: Gott und der Riesenkrake, der Haifisch, der Delphin, die VampirFledermaus, die Bakterien, die Viren? Wenn also Gott sie gewollt, so „programmiert“ hat, wie sie sind und wie sie sich verhalten – sollte dann in all dem nichts von Gott zu erkennen sein? Libretto 9. Vision Jesaja 11, 6-9 Sopran, Bariton, Chor, Orchester Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. Das Schöpfungsoratorium auf CD – auch am Info-Stand im Foyer erhältlich 15 Die Komponistin Jutta Bitsch, geboren 1969, zeigte bereits in ihrer Kindheit und Jugend viel Freude am musikalischen Experiment. Während ihres Kirchenmusikstudiums – 1989 bis 1993 (AExamen) - an der Musikhochschule Mainz bildete das Fach Improvisation einen Schwerpunkt. 1999 gewann sie den 2. Preis sowie den Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb für Orgelimprovisation in Schwäbisch Gmünd. Immer stärker wurde im Laufe der Zeit ihr Bedürfnis, das Experimentieren mit Tönen und Klängen schriftlich zu fixieren. So nahm sie zunächst – bereits während des Kirchenmusikstudiums – Studien in Komposition bei Prof. Martin Kürschner in Mainz auf. Danach folgte ein Kompositionsstudium an der Musikhochschule Saarbrücken bei Prof. Theo Brandmüller. Mit der Kantate „Dem Licht antworten – licht werden“ trat sie 1993 erstmalig als Komponistin an die Öffentlichkeit. Hier spiegelt sich ihre Auseinandersetzung gerade auch mit theologischen Texten wider. Schon bald folgten ein Stipendium der Stiftung „Villa Musica“ Rheinland-Pfalz sowie mehrere Kompositionsaufträge, darunter 1997 von der Gemeinde Nackenheim (Gedichte von Carl Zuckmayer), vom Kultusministerium des Landes Rheinland-Pfalz („Kugel im Licht“ - Oratorium über den hl. Benedikt, Uraufführung 2002), 1999 vom Dom zu Worms („ich fischer shimon“ – Petrus-Oratorium, Uraufführung 2000). Nach der Tätigkeit als Dozentin für Musiktheorie, Gehörbildung und Improvisation an 16 der Musikhochschule Mainz und in der Kirchenmusikausbildung des Bistums Mainz führte sie 1998 ihr weiterer musikalischer Weg nach Münster. Neben ihrer kirchenmusikalischen Tätigkeit an der Heilig-Kreuz-Kirche und als Bezirkskantorin im Auftrag des Bistums Münster setzt sie auch hier ihr kompositorisches Wirken fort. 2000 gewann sie den Kompositionswettbewerb der Universität Mainz mit einer Vertonung des Johannesprologs für Bariton, Klarinette und Chor (Uraufführung 2001, Erstaufführung in Münster durch den Kammerchor canticum novum 2004). Außerdem entstanden weitere Oratorien: im Auftrag des Bistums Münster „Schwester Maria Euthymia – Ein Oratorium“ (Uraufführung 2001), im Jahr 2005 das „Edith Stein-Oratorium“ zum Jubiläum „1200 Jahre Bistum Münster“, 2008 das Oratorium „Fais le grandir“, ein Kompositionsauftrag zum 350-jährigen Jubiläum der Augustiner Chorfrauen und der Schulen St. Michael Paderborn. Zur Komposition ihres Schöpfungsoratoriums „Mit allen Augen“ (Uraufführung 2014) wurde Jutta Bitsch durch die intensive Zusammenarbeit mit dem Theologen und Biologen Dr. Rainer Hagencord, Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster, inspiriert. Porträt Der Ideengeber Dr. Rainer Hagencord, geboren 1961 in Ahlen (Westfalen), hat von 1980 bis 1985 Theologie in Münster und Fribourg (Schweiz) studiert, wurde 1987 zum Priester geweiht und hat nach vierjähriger seelsorglicher Arbeit Biologie und Philosophie in Münster studiert und mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Schwerpunkt seines Studiums war die Verhaltensbiologie. Von 1996 bis 2000 hat er als Hochschulpfarrer in Münster schwerpunktmäßig das interdisziplinäre Gespräch zwischen Theologie und Biologie in der Gemeinde etabliert. Hier entstand auch die Idee für das Promotionsvorhaben. Sehr schnell waren sowohl Prof. Dr. Norbert Sachser vom Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie als auch Prof. Dr. Dr. habil. Klaus Müller vom Seminar für philosophische Grundfragen der Theologie bereit, die Arbeit zu betreuen. Eine Intensivierung erfuhr die Auseinandersetzung mit dem Thema dadurch, dass der Bischof von Münster, Dr. Reinhard Lettmann, im Jahre 2002 Rainer Hagencord für die Mitarbeit am Institut für Neuro- und Verhaltensbiologie freistellte. Der Fachbereich Katholische Theologie der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster hat dann im Sommersemester 2004 die Dissertation mit dem Titel „Das Tier: Eine Herausforderung für die christliche Anthropologie. Theologische und verhaltens- biologische Argumente für einen Perspektivenwechsel“ angenommen. 2005 erschien Rainer Hagencords Monografie „Diesseits von Eden. Verhaltensbiologische und theologische Argumente für eine neue Sicht der Tiere“ im Verlag Friedrich Pustet, die inzwischen in der 3. Auflage vorliegt. Dr. Dr. hc. mult. Jane Goodall – neben Diane Fossey wohl die bedeutendste Primatologin der Welt und Gründerin der Jane-GoodallInstitute – hat das Vorwort geschrieben. Es folgten weitere Monografien: „Gott und die Tiere. Ein Perspektivenwechsel“ (Pustet 2008), „Noahs vergessene Gefährten. Ein zerrüttetes Verhältnis heilen“ (MatthiasGrünewald-Verlag 2010), „Wenn sich Tiere in der Theologie tummeln. Ansätze einer theologischen Zoologie“ (Pustet 2010) und „Die Würde der Tiere. Eine religiöse Wertschätzung (Gütersloher Verlagshaus 2011). Zuletzt erschien in Zusammenarbeit mit Dr. Anton Rotzetter, Kapuziner und Mitgründer des Institutes für Theologische Zoologie, das Jahrbuch Theologische Zoologie, Band 1, „Neue Wahrnehmung des Tieres in Theologie und Spiritualität (LIT-Verlag 2014). Seit 2009 leitet Rainer Hagencord das von ihm gegründete Institut für Theologische Zoologie in Münster. Schirmherrin ist die „Dame of British Empire“, Biologin und UNO-Friedensbotschafterin Jane Goodall. www.theologische-zoologie.de 17 Die Sopranistin Ihr Konzert und Opernrepertoire umfasst insbesondere Barockmusik, Mozart, Verdis Requiem und wird bis hin zu modernen Kompositionen gelobt. Auf CD ist Andrea Lauren Brown mit preisgekrönten Einspielungen zu hören, unter anderem von Thomas Larcher „Ixxu“ (Preis der deutschen Schallplattenkritik 2006, ECM Records, Deutschland), von Händel „Dixit Dominus“ mit Thomas Hengelbrock (BMG) und Henrich Schütz´ „Symphoniae Sacrae II“ (Harmonia Mundi, France). 18 Andrea Lauren Brown gastiert für zahlreiche Festivals, wie z. B. in Davos, beim Festival in den Swarovski Kristallwelten, u. a. am Gasteig, München, am Theater an der Wien, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, den Schwetzinger Festspielen, den Haydn Festspielen, den Würzburger Bachtagen, La folle journée und in Aix-enProvence. Ihre besondere Vorliebe für kammermusikalische Zusammenarbeit und Alte Musik bringt sie immer wieder mit Spezialisten aus dem Bereich zusammen, wie z. B. mit dem Weser Renaissance Ensemble in Bremen, wo sie seit vielen Jahren zuhause ist. n Immer wieder bemerkte die Kritik die brillante Leichtigkeit, mit der die Sopranistin Andrea Lauren Brown Werke unterschiedlichster Gattungen von der Renaissance über das Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik interpretiert. Andrea Lauren Brown legte den Bachelor of Music an der West Chester University ab, wo sie summa cum laude graduierte, und erhielt das Masterdiplom in Gesangspädagogik und Sologesang am Westminster Choir College, Princeton New Jersey. Mit einem Stipendium der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft für das Mozarteum in Salzburg ging sie als Preisträgerin der Internationalen Sommerakademie 2002 hervor. 2003 gewann sie den 2. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb der ARD in München. www.andrea-brown.de Porträt Der Bariton Der in Freiburg geborene Bariton Georg Gädker studierte Gesang in Freiburg, Mannheim und London bei Bernd Göpfert und Rudolf Piernay und ist heute ein europaweit gefragter Konzert- und Opernsänger. Er war Meisterschüler von Thomas Hampson und Thomas Quasthoff und beendete sein Studium mit Auszeichnung. Als Preisträger und Laureat vieler internationaler Gesangswettbewerbe wie Musica Sacra Rom, Queen-Elisabeth-Competition Brüssel, Brahms-Wettbewerb Pörtschach, IVC ‘s-Hertogenbosch, Schumann-Wettbewerb Zwickau, Cantilena Bayreuth, Schubert LiedDuo Dortmund, Deutscher Musikwettbewerb Berlin und weiteren gastierte er an den Opern von Leipzig, Mannheim, Braunschweig, Frankfurt, Gelsenkirchen, Kammeroper Rheinsberg sowie bei Festivals wie Biennale München, Biennale Salzburg oder Berliner Festwochen, wo er unter anderem als Don Giovanni (Don Giovanni), Graf Almaviva (Figaro), Æneas (Dido&Æneas), Notario (Gianni Schicchi), Schneck (Vogelhändler) sowie in Uraufführungen von Opern von Arnulf Hermann und Lucia Ronchetti zu erleben war. 2013 gastierte er zudem in der Titelpartie von Schostakowitschs Oper „Das Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda“ in einer Produktion des Konzerthauses Berlin und war in Purcells „The Tempest“ (Regie: Calixto Bieito) mehrere Spielzeiten am Nationaltheater Mannheim zu hören. Daneben war Georg Gädker Mitglied der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrats und Stipendiat des Internationalen Richard Wagner-Verbands. Er ist regelmäßig in Konzerthäusern wie Berliner und Kölner Philharmonie, Gewandhaus Leipzig, Muziekgebouw Amsterdam, Tonhalle Zürich oder Wigmore Hall London zu Gast und arbeitete dabei unter anderem mit Dirigenten wie Masaaki Suzuki, Helmuth Rilling, Christoph Wyneken, Howard Arman und Hans-Christoph Rademann zusammen. Mitschnitte entstanden durch NDR, SWR, Deutschlandradio und Radio France, eine CD mit Orchesterliedern von Mahler ist 2010 erschienen. www.georg-gaedker.com 19 Der Sprecher Gerald A. Manig, geboren in Hamburg, studierte in Berlin und Freiburg/Br. Von 1974 bis 2006 war er als Kirchenmusiker an der Stadthäger St.-Martini-Kirche tätig. Hier baute er die Kantoreiarbeit aus und leitete neben den oratorischen Werken auch Konzerte mit großer stilistischer Breite. 1975 gründete er das Vokalensemble Stadthagen, mit dem er Konzertreisen ins ost- und westeuropäische Ausland, nach Israel (dort seit 1980 regelmäßiger Gast bei internationalen Chorfestivals), Südafrika und den USA unternahm. Rundfunkund Fernsehaufnahmen bei WDR, NDR, ARD, Israeli Television und Russia 1 sowie CD-Aufnahmen. Viele 1. Preise bei bedeutenden nationalen und internationalen Chorwettbewerben (z.B. Deutscher Chorwettbewerb, Internationaler Chorwettbewerb Riva del Garda). Besondere Aufmerksamkeit widmet Gerald A. Manig sowohl der Aufführungspraxis Alter Musik als auch neuerdings Werken der Romantik mit den Originalinstrumenten der jeweiligen Epoche (z.B. Verdi-Requiem, MendelssohnElias, Brahms-Requiem u.a.). 20 Gerald A. Manig wurde wiederholt zu Konzerten, Gastdirigaten, Workshops und Jurytätigkeit im In- und Ausland eingeladen. Seit 2006 lebt er in Klausdorf/Schwentinental und hat die Leitung verschiedener Chöre in Norddeutschland übernommen. Außerdem ist er Supervisor für Chor- und Orchesterleitung in der Nordkirche. Bereits während der Schulzeit nahm Gerald A. Manig Schauspielunterricht bei Annemarie Marks-Rocke und Boy Gobert, während des Studiums in Berlin bei Martin Held. Rezitation in den Reihen „Musik und Dichtung“ in Stadthagen und Hamburg. Porträt Der Kammerchor Der Kammerchor canticum novum wurde Anfang des Jahres 2000 von Michael Schmutte gegründet. Schwerpunkt der musikalischen Arbeit ist die geistliche A-cappella-Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart. Bisherige Programmhöhepunkte waren dabei Thomas Tallis’ 40-stimmige Motette „Spem in alium“, Bachs „Sechs Motetten“, die deutsche Erstaufführung des „Magnificat“ von Urmas Sisask, die Aufführung von György Ligetis „Lux aeterna“ sowie die Uraufführung der canticum novum gewidmeten „Drei Chöre“ von Joachim Lepping. Besondere Erlebnisse waren auch die Konzerte mit dem Bachschen „Weihnachtsoratorium“, der „Johannespassion“, der „Matthäuspassion“, Händels „Messiah“ und „Judas Maccabaeus“ sowie Monteverdis „Marienvesper“ im Rahmen der 1200-JahrFeier des Bistums Münster. Die oratorischen Werke der Barockzeit wurden mit renommierten Gesangssolisten und Orchestern der Alte-Musik-Szene nach den Erkenntnissen über die historische Aufführungspraxis realisiert. 2004 errang canticum novum auf dem BélaBartók-Chorwettbewerb für zeitgenössische Chormusik in Ungarn den 3. Platz in der Kategorie „Kammerchor“. 2006 wurde canticum novum mit dem 1. Platz beim Deutsch-Niederländischen Kirchenmusikpreis ausgezeichnet. Im November 2009 gewann canticum novum beim Landeschorwettbewerb NRW in der Kategorie „Gemischter Chor bis 40 Mitglieder“ den 1. Platz mit der Wertung „Hervorragend“ und wurde für Nordrhein-Westfalen zum Deutschen Chorwettbewerb 2010 entsandt. Im November 2012 brachte canticum novum – in Kooperation mit dem Kammerchor an der Herz-Jesu-Kirche – die „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi in Münster und Greven zu Gehör. Diese Zusammenarbeit setzte sich im November 2014 mit den Aufführungen von Johannes Brahms’ „Deutsches Requiem“ und „Schicksalslied“ fort. Im Oktober 2013 fand in Dortmund der 9. Nordrhein-Westfälische Landeschorwettbewerb statt. In der Kategorie „Gemischte Chöre bis 40 Mitglieder“ verteidigte canticum novum unter Michael Schmutte seinen 1. Platz und wurde für Nordrhein-Westfalen zum Deutschen Chorwettbewerb 2014 nach Weimar entsandt. Im September 2014 erfolgte gemeinsam mit der Neuen Philharmonie Westfalen und Solisten die Uraufführung des groß besetzten Schöpfungsoratoriums „Mit allen Augen“ von Jutta Bitsch in der Kreuzkirche Münster – eine umjubelte Aufführung mit hymnischen Pressebesprechungen! www.canticum-novum.de 21 Das Orchester Die Neue Philharmonie Westfalen entstand 1996 aus der Fusion zweier Orchester des nördlichen Ruhrgebiets, des Westfälischen Sinfonieorchesters Recklinghausen und des Philharmonischen Orchesters der Stadt Gelsenkirchen. Das Orchester zählt zu den größten Klangkörpern in Nordrhein-Westfalen und bewältigt pro Saison nahezu 300 Veranstaltungen im In- und Ausland. Das mit rund 130 Musikerinnen und Musikern besetzte Orchester ist im Stande, die gesamte Palette der Orchesterliteratur vom Barock bis hin zur Moderne abzudecken. Auch Film- oder CrossoverKonzerte mit Pop-, Rock- oder Jazzmusik gehören zum Repertoire. Neben der Bespielung des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen, dessen Opernorchester das Ensemble ist, Sinfoniekonzerten im gesamten Ruhrgebiet und darüber hinaus, nimmt die Arbeit für Kinder und Jugendliche großen Raum in der Tätigkeit des Orchesters ein. Die Neue Philharmonie Westfalen hat sich in der jüngsten Vergangenheit zunehmend auch als Tourneepartner für Solisten von Weltruhm etabliert: Konzerten mit Elīna Garanča, Lang Lang, Herbie Hancock, Erwin Schrott oder Anna Netrebko folgte im Jahr 2013 eine Tournee mit Angela Gheorghiu nach Frankfurt am Main und Hamburg. Seit Sommer 2014 ist Rasmus Baumann Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen. Träger des Orchesters sind die Städte Gelsenkirchen und Recklinghausen sowie der Kreis Unna. Darüber hinaus wird die NPW vom LWL und dem Land Nordrhein-Westfalen als das größte der drei Landesorchester gefördert, um Städte und Gemeinden zu bedienen, die über kein eigenes Sinfonieorchester verfügen. www.neue-philharmonie-westfalen.de Die musikalische Leitung Michael Schmutte, geb. 1960 in Damme, studierte Kirchenmusik in Graz, Bremen und Wien und erhielt das A-Diplom an der Hochschule der Künste Bremen. Später erfolgte eine Zusatzausbildung zum Diplom-Musiktherapeuten an der Universität Münster. Seine ChorleitungsStudien (u.a. bei Prof. Erwin Ortner in Wien) ergänzte Michael Schmutte auf zahlreichen Kursen bei Persönlichkeiten wie Eric Ericson, Frieder Bernius, Johannes Prinz, Gerd Frischmuth und Vladimir Tschernenko. Während seiner über 13-jährigen Tätigkeit in Delmenhorst war Michael Schmutte auch Gründer und Leiter des Oratorienchores Delmenhorst, mit dem er neben A-cappellaProgrammen regelmäßig große oratorische Werke zur Aufführung brachte. Projektbezogen dirigierte er hier u.a. die Hamburger Symphoniker, die Radiophilharmonie Hannover des NDR, das Philharmonische Staatsorchester Bremen. Besonders prägend war die Zeit mit Nikolaus Harnoncourt im Arnold-SchönbergChor Wien. Die hier gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Aufführungspraxis setzte Michael Schmutte in der nachfolgenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Instrumentalensembles aus dem Bereich der Alten Musik (u.a. Barockorchester Porträt Hamburg, L’Arco Hannover, Norddeutsches Barockorchester) konsequent um. Michael Schmutte war mehrere Jahre in der Funktion als Dozent für Chorleitung und Stimmbildung im Rahmen der KirchenmusikC-Ausbildung an der Hochschule Vechta tätig. Weitere Dozententätigkeiten folgten für den Bereich Stimmbildung und Stimme an der Universität Münster sowie an der Fachhochschule Münster. Seit 1998 ist er in Münster als Kirchenmusiker an Herz Jesu & St. Elisabeth, seit 2013 als leitender Kirchenmusiker der St.-MauritzPfarrei (Sitz Herz Jesu) tätig und unterrichtet in der bischöflichen Kirchenmusiker-Ausbildung. Darüber hinaus ist er freiberuflich als Stimmbildner, Coach für Chöre und Dirigent aktiv. Im Jahre 2000 gründete er in Münster den vielfach preisgekrönten Chor canticum novum und 2005 den Kammerchor an der Herz-Jesu-Kirche Münster, der Gottesdienste gestaltet als auch überaus erfolgreich konzertiert (entweder a cappella oder Oratorien wie z.B. Spohr „Die letzten Dinge“, Verdi-, Cherubini- und Mozart-Requiem, Dvořák „Stabat Mater“, Händel „Die Coronation Anthems“, Mendelssohn „Elias“, Bruch „Das Lied von der Glocke“, Brahms „Schicksalslied“ und „Ein deutsches Requiem“ etc.). 2008 wurde er in den Künstlerischen Beirat des Verbandes Deutscher KonzertChöre (VDKC) berufen und 2013 zu dessen stellvertretendem Vorsitzenden gewählt. 23 Impressum Herausgeber Förderverein des Institutes für Theologische Zoologie e. V. (FITZ) Rudolfstraße 13 D-48145 Münster Telefon +49 (0)251 5301696 Durchwahl +49 (0)251 48449123 E-Mail [email protected] Internet www.theologische-zoologie.de FACEBOOK Redaktion Petra Runte, Förderverein des Institutes für Theologische Zoologie e. V. Redaktionelle Mitarbeit Tonja Cappiello, Ingeborg Rehder, Förderverein des Institutes für Theologische Zoologie e. V. Dorothea Raspe, canticum novum Gestaltung Michele Cappiello, ranarex Kommunikationsdesign Titel-Grafik Verena Ilger, quaaaak-Design Fotonachweise Jutta Bitsch: privat Dr. Rainer Hagencord: Michele Cappiello Georg Gädker: AnnA J. Franken Gerald A. Manig: privat canticum novum: Peter Hieronymus Neue Philharmonie Westfalen: Pedro Malinowski Michael Schmutte: Wolfgang Gauch Druck Schröerlücke, Ladbergen Papier 100 % Altpapier, ausgezeichnet mit dem blauen Umweltengel und dem EU Ecolabel, FSC® zertifiziert Auflage 1.200 Stück April 2015 Andrea Lauren Brown: Martin Peterdamm Photography Danke Wir möchten uns herzlich für die vielfältige und engagierte Unterstützung zur Umsetzung der drei Konzerte bedanken. Institut für Theologische Zoologie Förderverein e. V. Jutta Bitsch Mit allen Augen Schöpfungsoratorium Institut für Theologische Zoologie & Förderverein Rudolfstraße 13 D - 48145 Münster // +49 251 5301696 oder 48449123 www.theologische-zoologie.de Konzerte Münster, Freitag 24.4.2015 Düsseldorf, Samstag 25.4.2015 Recklinghausen, Sonntag 26.4.2015
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