Aktuelles für Sie! - der Schwenninger Krankenkasse

Infoblatt Vitamin-K-Antagonisten
Dabei wird Ihnen Blut entnommen, um die Wirkung bzw. Dosis Ihres Vitamin-K-Antagonisten zu
kontrollieren und ggf. neu festzulegen. In der Regel sollte der therapeutische INR-Wert zwischen
2,0 - 3,0 liegen. Ein INR-Wert <2,0 bedeutet also eine zu niedrige Dosis. Hier ist eine Dosiserhöhung notwendig. Ein INR-Wert >3,0 bedeutet hingegen eine zu hohe Dosis. Hier ist eine Dosisreduktion notwendig. Nur bei einigen Patienten mit bestimmten künstlichen Herzklappen kann eine
Einstellung mit einem INR von mehr als 3,0 erforderlich sein.
Nehmen Sie deshalb die Kontrolltermine gewissenhaft wahr und Ihre Medikamente genau nach
Anweisung des Arztes ein. Die INR-Werte und die Tablettendosis werden in Ihr Patiententagebuch
eingetragen. Dieses sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Notfallausweis immer bei sich tragen. Beide
Dokumente erhalten Sie von Ihrem Arzt oder Apotheker.
Verhalten bei Blutungen oder Verletzungen
Auch bei sorgfältiger Behandlung und Kontrolle können unter der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten gelegentlich Blutungen auftreten, die sich z.B. in geplatzten Äderchen im Auge oder durch
die Neigung zu blauen Flecken an der Haut oder Zahnfleischbluten äußern.
Jede unklare spontane Blutung (z.B. Nasenbluten, blutiger Auswurf oder Bluterbrechen, Blutung
aus Blase oder Darm, vaginale Blutung) muss umgehend beim Arzt abgeklärt werden. Auch Verletzungen sollten Sie vom Arzt behandeln lassen. Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt, um Ihr Zahnfleisch kontrollieren zu lassen. Im Falle von plötzlichen heftigen Kopfschmerzen sollten Sie sofort
einen Arzt aufsuchen, um eine Gehirnblutung ausschließen zu lassen.
Wichtiger Hinweis für Frauen
Vitamin-K-Antagonisten können in der Schwangerschaft zu Schädigungen beim Kind führen, insbesondere wenn sie zwischen der 6.-9. Schwangerschaftswoche eingenommen werden. Verhüten
Sie daher während der Einnahme dieser Medikamente und noch bis zu 3 Monaten nach Beendigung der Therapie sicher eine Schwangerschaft. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Gynäkologen
beraten.
Zudem kann in einigen Fällen die Monatsblutung verstärkt werden. Sollte dies der Fall sein, sprechen Sie bitte mit Ihrem Gynäkologen darüber. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Monatsblutung zu reduzieren. Auch Ihr Eisenspiegel sollte dann kontrolliert werden.
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Service-Team 0800 37 55 37 555 – Service-Fax 0800 37 55 37 559
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Dosierung und INR-Kontrolle
Die Dosis des benötigten Medikamentes ist individuell auf Sie abgestimmt und kann sich in geringem Umfang im Laufe der Therapie ändern. Daher wird Sie Ihr behandelnder Arzt regelmäßig zu
sogenannten INR-Kontrollen (früher auch „Quick-Wert“ genannt) einladen.
A k t u e l l e s
Gründe für eine Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten
Bei bestimmten Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Thrombose, Lungenembolie oder nach Ersatz einer Herzklappe ist eine Herabsetzung der Blutgerinnung notwendig,
um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Die Dauer der Therapie wird von Ihrem behandelnden Arzt festgelegt und kann zeitweilig oder lebenslang erforderlich sein.
S i e !
Sie haben von Ihrem Arzt einen Gerinnungshemmer aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten
mit den Wirkstoffen Phenprocoumon (z.B. Marcumar®, Falithrom®, Phenprogamma®, Phenproratiopharm® 3 mg Tabletten) oder Warfarin (Coumadin®) verordnet bekommen? Dann lesen Sie
sich bitte unser Merkblatt aufmerksam durch. Es enthält wichtige Hinweise zur Therapie.
Nikotin und Alkohol
Mäßige Mengen Alkohol (1-2 Glas Bier oder Wein pro Tag) sind in der Regel kein Problem für Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen. Größere Mengen können jedoch zu Schwankungen des
INR-Wertes führen und erhöhen die Verletzungsgefahr. Nikotin beeinflusst den INR-Wert zwar nicht,
trotzdem ist es ein Gefäßgift und ein Risikofaktor für Blutgerinnsel. Deshalb raten wir dringend, mit dem
Rauchen aufzuhören.
Verhalten auf Reisen
Auch während einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten können Sie reisen. Bitte sprechen Sie mit
Ihrem Arzt über Ihr konkretes Reiseziel und lassen Sie kurz vor Reiseantritt und kurz nach der Rückkehr Ihren INR-Wert bestimmen. Klima- und Ernährungsumstellung können vor Ort zu kurzfristigen
Schwankungen des INR-Wertes führen. Wenn Sie länger als 3 Wochen unterwegs sind, sollten Sie am
Urlaubsort eine INR-Kontrolle durchführen. Für bestimmte Patienten kann auch die Selbstmessung des
INR-Wertes erforderlich sein.
Wenn Sie unsicher sind oder weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt.
Er hilft Ihnen gerne weiter!
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Ernährung: Was muss ich beachten?
Es ist nicht notwendig, eine bestimmte Diät einzuhalten. Auch unter einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten sollten Sie weiterhin Obst, Salat und Gemüse zu sich nehmen. Achten Sie lediglich darauf,
dass Sie nicht an aufeinanderfolgenden Tagen große Mengen Vitamin-K-reiches Gemüse wie Kohl,
Broccoli oder Spinat essen. Essen Sie zudem nicht zu fettreich, da fettreiche Nahrung zur verstärkten
Aufnahme von Vitamin K aus dem Darm und damit zur verstärkten Bildung von Gerinnungsfaktoren
führt.
• Nehmen Sie keine Multivitaminpräparate mit Vitamin K ein. Diese sind häufig in Aufbaunahrungen
für Sportler enthalten.
• Meiden Sie hoch dosierte pflanzliche Präparate (z.B. mit getrockneten Kräutern). Im Zweifelsfall lassen Sie nach Einnahmebeginn engmaschig den INR-Wert kontrollieren.
• Halten Sie bei Ernährungsumstellung (z.B. Diät) Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und lassen Sie den INR-Wert engmaschiger (z.B. wöchentlich) kontrollieren.
A k t u e l l e s
Die Einnahme oder der Wechsel von Medikamenten (Dauermedikation oder akute Verordnungen wie
Antibiotika) kann zu Veränderungen des INR-Wertes und damit zu einer notwendigen Dosisanpassung
Ihres Vitamin-K-Antagonisten führen. Bei Änderungen dieser Medikation sind kurzfristige INR-Kontrollen
anzuraten.
• Informieren Sie jeden Ihrer behandelnden Ärzte und Zahnärzte über Ihre Therapie mit Ihrem Gerinnungshemmer.
• Nehmen Sie keine zusätzlichen Medikamente – auch keine pflanzlichen Präparate oder Medikamente aus Drogerie- und Supermärkten (wie Johanniskrautpräparate) etc. – ohne Rücksprache mit
Ihrem behandelnden Arzt ein.
• Nehmen Sie keine Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®, ASS), Diclofenac (z.B. Voltaren®, Diclo dispers®) oder Ibuprofen (z.B. Dolormin®, IBU-ratiopharm®) ein.
Diese Wirkstoffe können bei gleichzeitiger Einnahme zu Blutungen führen. Ein alternatives Schmerzmittel zur gelegentlichen akuten Anwendung ist Paracetamol.
• Während einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten dürfen Sie keine Spritzen in die Muskulatur
oder in die Gelenke erhalten. Bei der Grippeschutzimpfung wird deswegen der Impfstoff unter die
Haut am Oberarm gespritzt.
• Vor allen Operationen und zahnärztlichen Eingriffen muss nach genauer Absprache mit dem Arzt,
Zahnarzt oder der Klinik die Dosis Ihres Vitamin-K-Antagonisten so reduziert werden, dass keine
erhöhte Blutungsneigung während des Eingriffes besteht. Bei großen chirurgischen Eingriffen wird
häufig eine Ersatztherapie mit Heparin durchgeführt. Ihr behandelnder Arzt wird Sie hierzu ausführlich beraten.
S i e !
Wechselwirkungen mit Medikamenten