19. Februar bis 18. März 2015 Die Theaterzeitung der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH TANZTHEATER WUPPERTAL Interview mit dem Wuppertaler Tänzer Çağdaş Ermiş OPER Julie Shanahan in Masurca Fogo Foto © Francesco Carbone Tilmann Unger in der Rolle des Parsifal SCHAUSPIEL Regisseur Stephan Müller inszeniert „Die Wupper“ von Else Lasker-Schüler SINFONIEORCHESTER © C. Bansini Juri Tetzlaff (KiKa) moderiert das 3. Familienkonzert Wuppertaler Bühnen seit 2010, spricht über seinen Job - der manchmal ziemlich viel Kreativität erfordert. Foto © Sebastian Jarysch Preview: Wie wird man Statistenführer? Pachura: Meine Aufgabe ist es, die CasGibt es dafür eine Ausbildung? Pachura: Wie bei vielen weiteren Berufen am Theater gibt es dafür keine konkrete Ausbildung. Statisterieleitung ist eher eine Beschäftigung für Quereinsteiger, obwohl sie in den meisten Theatern mit einer Vollzeitkraft abgedeckt wird. Ich bin selbst seit mehr als zehn Jahren als Statist im StadttheaterFoto: Dortmund, Theater Stefan Verhasselt © AgenturHagen Berns und den Wuppertaler Bühnen tätig. Hauptberuflich bin ich Fachkrankenpfleger für Anästhesie-, Intensiv- und Operationsdienst in einem Krankenhaus in Wuppertal. Dass das so reibungslos funktioniert, liegt auch an vielen Abteilungen im Haus: dem Künstlerischen Betriebsbüro, der Spielleiterin und den Theaterpädagogen. Toll ist, dass mich die früheren Intendanten auf diesen Posten berufen haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Preview: Wie sehen Ihre Aufgaben genau aus? tings zu organisieren und Sorge zu tragen, dass die Statisten bei allen Proben und Vorstellungen anwesend sind. Bei den Proben und Vorstellungen bin ich immer vor Ort und springe gelegentlich sogar ein, wenn jemand krank wird. Weiterhin finden Gespräche mit den Regisseuren und der Intendanz über die laufenden und kommenden Produktionen statt. Preview: Bei Parsifal werden 48 Statisten auf der Bühne stehen. Wie findet man diese? Pachura: Ich habe mittlerweile einen großen Pool an Statisten, auf den ich zugreifen kann. Darüber hinaus suche ich im Internet, frage bei anderen Häusern oder spreche im privaten Umfeld Menschen an. In Zusammenarbeit mit der Kollegin aus der Öffentlichkeitsarbeit starte ich Aufrufe in der Zeitung oder wir drucken Flyer. Für Parsifal kontaktierte ich vor allem Sport-Universitäten, da wir sportliche junge Männer und Frauen gesucht haben. In der Johannespassion möchte der Regisseur einige Menschen mit Migrationshintergrund in die Inszenierung einbinden, sie sollen mit ihrer Geschichte in die Handlung eingreifen. Das ist natürlich auch eine Herausforderung, bei jeder Produktion muss ich mir etwas Neues überlegen. Preview: Was war die schwierigste Statistenrolle, die Sie jemals besetzen mussten? Pachura: Das war vermutlich eine Frau zu finden, die bereit war, nackt auf der Tosca-Bühne zu stehen. Aber sogar die habe ich schlussendlich gefunden. Auch für Parsifal war die Suche nach einer Wrestlerin und vielen sportlichen jungen Männern nicht so einfach. Aber da ich meine Tätigkeit als Statistenführer mit Herzblut ausübe, habe ich bisher alle Herausforderungen gemeistert und werde das hoffentlich auch in Zukunft tun. Haben Sie Lust, als Statist/in auf der Opernbühne zu stehen? Melden Sie sich gerne bei Michael Pachura, um in die Kartei aufgenommen zu werden. Kontaktdaten: Michael Pachura, e-Mail: [email protected] oder Tel. 0175 - 593 96 37 Ausblick auf das Frühjahr im Opernhaus Am 13. März startet der Wuppertaler Opernfrühling mit der Parsifal (R. Wagner) Inszenierung von Thilo Reinhardt. Opernintendant und GMD Toshiyuki Kamioka steht am Dirigierpult. Harald Thor hat eine ungewöhnliche Bühnen-Szenerie gestaltet - er versetzt die Handlung aus der mystischen Natur ‚ in eine handfeste Sportler-Umgebung. Die Kostüme wird Katharina Gault, zuletzt in Berlin für ihre Arbeiten an der Deutschen Oper gefeiert, entwerfen. In der Titelpartie ist Tilmann Unger zu erleben, der schon auf dem Grünen Hügel 2 PREVIE in Bayreuth sang. Im April feiert Salome (R. Strauss) Premiere. Regie führt Michiel Dijkema, der für seine Cavalleria rusticana und Pagliacci Inszenierung in der FAZ gelobt wurde: „Perfektionistische Werkdurchdringung und Werknähe mit derart entlarvender Aktualisierung zu verbinden ist eine Meisterleistung. Chapeau.“ In der Titelpartie ist Cristina Baggio zu erleben, die auf internationalen Opernbühnen Erfolge feiert. Mit der Johannespassion (J. S. Bach) wird die Spielzeit 2014/15 beendet: Der Regisseur Philipp Harnoncourt, in dessen Inszenierungen mit viel Licht gearbeitet wird, konnte für die Regie verpflichtet werden. Zusammen mit Jörg Halubek, Musikalischer Leiter und Spezialist für Kirchenmusik und Historische Aufführungspraxis, wird er das religiöse Werk auf die Bühne bringen. ➜ Termine: Parsifal 13.3.2015, Salome 17.4.2015, Johannespassion 22.5.2015 ➜ Tickets: oper.wuppertaler-buehnen.de TANZTHEATER WUPPERTAL Seit Beginn der laufenden Spielzeit ist der junge Wuppertaler Tänzer Çağdaş Ermiş fest im Ensemble des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch Seinen ersten Auftritt als Ensemblemitglied des Tanztheaters in Wuppertal hatte Cagdas Ermis bei „Underground III“ auf einem Parkdeck. Anschließend stand er in „Nelken“ auf der Bühne des Opernhauses und wird sich in „Masurca Fogo“ und in „Kontakthof“ präsentieren. Preview sprach mit dem jungen Tänzer, der vor seinem Wuppertaler Engagement schon Bühnenerfahrung bei Susanne Linke sammelte, über seine Motivation und die Arbeit. Preview: Wann stand für Sie fest, dass Sie Tänzer werden wollten? Çağdaş Ermiş: Eigentlich recht spät, zur Büh- ne zog es mich schon früh, aber ich habe eher an Schauspiel oder Musik gedacht. Erst eine Freundin gab den Anstoß, mich zur Aufnahmeprüfung an der Folkwang Hochschule Essen anzumelden. Es hat geklappt, allerdings war ich da schon 21, dann habe ich dort meine Ausbildung absolviert. Preview: Haben Sie vorher schon Aufführungen des Tanztheaters besucht? Fotos © Barbara Scheer Preview: Haben Sie Pina Bausch persönlich kennengelernt? Çağdaş Ermiş Michael Pachura, Statisterie-Leiter der MIT TANZ eine Sprache entwickeln Einmal auf der großen Opernbühne stehen? OPER Çağdaş Ermiş: Mit zwölf Jahren hat mich die Tochter meines Klassenlehrers mit in eine Generalprobe genommen, später, als der Tanz für mich immer wichtiger wurde, habe ich mir viele Choreographien von Pina Bausch angesehen. Çağdaş Ermiş: Ich habe mich Pina vorgestellt, aber nicht gesagt, dass ich Tänzer bin. Sie hat meinen Namen sofort perfekt ausgesprochen und meinte sogar, dass man sich den gut merken könne. So etwas ist mir vorher noch nie passiert. Preview: Was fasziniert Sie am Tanz? Çağdaş Ermiş: Tanz gibt einem die Möglichkeit, für sich selbst eine Sprache zu entwickeln. Dadurch kann ich dem Zuschauer Gefühle vermitteln und ihm gleichzeitig die Freiheit geben, selber zu entscheiden, was er damit anfängt und welche Gefühle der Tanz bei ihm auslöst. Preview: War es immer schon Ihr Wunsch, beim Tanztheater Pina Bausch engagiert zu werden? Çağdaş Ermiş: Mein Interesse galt immer dem Tanztheater, ich hatte den starken Wunsch, in diese Richtung zu gehen. Dass es nun geklappt hat, ist umso schöner. Ich freue mich jeden Tag, hier zu arbeiten. Es ist spannend, und es gibt jede Woche etwas Neues, das man lernen muss. PREVIE 3 SCHAUSPIEL Preview: Der erste Akt des Stückes findet im Theater am Preview: Das Publikum wird mit Bussen zu den Spielorten Der renommierte Schweizer Regisseur Stephan Müller inszeniert „Die Wupper“ von Else Lasker-Schüler für das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen. 1999-2003 war er Dramaturg und Regisseur am Burgtheater, seitdem Schauspiel- und Operninszenierungen u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, beim Lucerne Festival, am Theater Basel, an der Oper Zürich. Seit 2003 leitet er den Studiengang für Regie an der Zürcher Hochschule der Künste und inszeniert an verschiedenen deutschsprachigen Theater- und Opernhäusern. Regisseur Stephan Müller Engelsgarten statt. Was bedeutet die Auflösung des festen Spielraumes für die SchauspielerInnen? gefahren. Welche logistischen Herausforderungen muss das Team bewältigen? Stephan Müller: An jedem Ort wird anders gespielt, anders erzählt, es sind unterschiedliche Wirkungen herzustellen. Das Stück ist ein Konvolut von Welten, Stilen und Erzählweisen. Stephan Müller: Die Herausforderungen haben die Dimension einer komplexen Gruppen-Expedition. Denn nicht nur die Zuschauer werden mit Bussen von Spielort zu Spielort gefahren, sondern auch das Schauspielensemble, BühnentechnikerInnen, MitarbeiterInnen der Abteilungen Kostüme und Maske sowie Statisten und freiwillige Helfer. Eine logistische Herausforderung, dem sich das Schauspiel der Wuppertaler Bühnen gemeinsam mit seinen Partnern mit dem aufwendigen Stadtprojekt stellt. Jeder Akt hat zeigt eine andere Welt. Und jede Welt wird in andere Weise gespielt. Man könnte auch sagen, jeder Akt hat – bedingt durch den Stoff und den Spielort – sein eigenes formales Gesicht. „Wuppertal ist eine gewitzte, muntere, kulturelle Stadt mit einigen Wunderorten“ Das Ensemble „Die Wupper“ von Else Lasker-Schüler Preview: „Die Wupper“ ist ein Theaterstück mit direktem Eine Reise ins Innere der Stadt Bezug zur Stadt Wuppertal, das u.a. auch die die historischen Realitäten beschreibt. Was reizt Sie an dem Stoff? Ein theatraler Gang begleitet von Szenen und Figuren Else Lasker-Schülers und ExpertInnen der Stadt und für Stadtgeschichte Stephan Müller: Das Stück beschreibt eine Unzahl prekärer Situationen: die individuellen Nöte, die sozialen Krisen, die falschen Hoffnungen, von Religion und Esoterik angestiftet. Also Themen, die uns heute noch heimsuchen und behelligen. Die Stadtballade – wie Else Lasker-Schüler ihr Stück nennt – ist ein Panorama-Blick in die große und in die kleine Welt des Wuppertales, ein Blick in das reiche und das arme Milieu. Der Betrachter wird von einem Extrem in das andere Extrem verführt. Das Stück ist geprägt von einem wunderlichen Angsthorizont, alle ahnen die kommenden Schrecknisse, und alle hoffen auf eine erlösende Wende. Regie/Bühne: Stephan Müller Kostüme: Siegfried Mayer Dramaturgie: Susanne Abbrederis Anuk Ens Preview: In wieweit korrespondieren die Spielorte mit der dramatischen Vorlage von Lasker-Schüler? Stephan Müller: Wir steuern eine alte Weberei an, den schwarzen Weg, zwei Gebäude im Zoo, das Wupperufer und schließlich einen Friedhof – alle Spielorte beziehen sich auf die 5 Spielorte in den 5 Akten des Stückes. Jeder dieser Spielorte hat eine eigene Geschichte, Bedeutung und Atmosphäre. Jede Location erzählt von den Orten des Stückes. Die Weberei verweist auf das Weberleben, wie es im Stück geschildert wird. Der Zoo ist ein Vergnügungsort, wo der Jahrmarkt in einer großen räumlichen Dimension imaginiert werden kann. In der Kirche neben dem Friedhof klingt das Jenseits an, der Tod und die versuchte Erlösung durch den Glauben. Das sind Themen, die durch das Stück fließen, wie die Wupper durch die Stadt. Philippine Pachl Julia Reznik Kooperationspartner: Bandfabrik Büsgen, CULINARIA Gastronomiebetriebsgesellschaft mbH, Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V., Historisches Zentrum Wuppertal Engels-Haus, Niederländisch reformierte Gemeinde Wuppertal, Wuppertal Marketing GmbH, Zoologischer Garten der Stadt Wuppertal. Dank an Rheingold-Reisen-Wuppertal und Dr. Gerhard Finckh vom Von der Heydt-Museum Tickets für 29 € (14,50 € ermäßigt) über die KulturKarte unter 0202 / 563 7666 - und www.kulturkarte-wuppertal.de www.wuppertaler-buehnen.de Preview: Welche Rolle spielen die ExpertInnen der Stadt und für Stadtgeschichte, die die Zuschauer auf der Fahrt begleiten? Termine: SA, 28. März 2015 (Premiere) | SO, 29. März 2015 | MI, 1. April Stephan Müller: Die Expertinnen eröffnen uns Perspektiven 2015 | DO, 2. April 2015 | SO, 5. April 2015 | SO, 12. April 2015 | DO, 16. April 2015 | MI, 22. April 2015 | FR, 24. April 2015 | SA, 25. April 2015 | SO, 3. Mai 2015 | DO, 7. Mai 2015 | SA, 9. Mai 2015 | SO, 10. Mai 2015 (z. l.M.) Alle Termine jeweils 18 Uhr, außer 22. April um 19 Uhr in den Untergrund des Stücks. „Die Wupper“ bildet Geschichten ab, die von den Experten hervorgeholt werden. Sie berichten von den Nöten der damaligen Welt, den Arbeiterkämpfen, den Industrialisierungsleistungen, den Expansionen des Kapitals und den wirtschaftlichen Zusammenbrüchen. Sie eröffnen uns einen Einblick in die Stadtgeschichte und in das Leben der Dichterin. Mit: Anuk Ens, Tinka Fürst, Philippine Pachl, Julia Reznik, Thomas Braus, Uwe Dreysel, Miko Greza, Daniel F. Kamen, Konstantin Shklyar, Stefan Walz und Expert/Innen der Stadt. Experten: Andreas Bialas, Dr. Uwe Eckert, Hajo Jahn, Reiner Rhefus und Jan-Henry Wanik. Foto © Björn Ueberholz Preview: Wie ist die Idee entstanden, „Die Wupper“ als theatralen Gang durch die Stadt Wuppertal zu konzipieren? Stephan Müller: Das Prekäre des Stückes ist durch das Prekäre der Stadt als Parallel-Geschehen gedacht. Wenn man durch Wuppertal geht oder fährt, stößt man ständig auf Wunden oder Narben im Stadtbild, in den Baulücken, den leeren Gebäuden. Das Gegenteil ist auch wahr: Wuppertal ist eine gewitzte, muntere, kulturelle Stadt mit einigen Wunderorten. Einige dieser Orte werden wir auf unserer Stadt-Reise betreten und bestaunen können. Tinka Fürst Else Lasker-Schüler Thomas Braus Uwe Dreysel Daniel F. Kamen Miko Greza „Ich bin verliebt in meine Stadt und bin stolz auf ihre Schwebebahn. Immer fliegt mit Tausendgetöse das Bahnschiff durch die Lüfte.“ Else Lasker-Schüler Hintergrundbild: Die Wupper bei Müngsten. ©Fotos: Gabriela Brandenstein, Wien (Tinka Fürst, Miko Greza, Konstantin Shkylar) und Sebastian Eichhorn, Wuppertal (Thomas Braus, Uwe Dreysel, Daniel F. Kamen, Philippine Pachl, Julia Reznik, Stefan Walz) Rebekka Kaufmann, Berlin (Anuk Ens) Foto © Björn Ueberholz 4 PREVIE Konstantin Shklyar Stefan Walz PREVIE 5 SINFONIEORCHESTER KiKa-Moderator Tetzlaff Hollywood auf demJuri Johannisberg konovski (bass) und Adam Nussbaum (drums) zu hören. im Gespräch Musik, seineto… Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und sein …and theüber Oscar goes Engagement als Moderator des 3. Familienkonzert »Ein Amerikaner in Paris« Wuppertal! Die Idee zu dieser Band entstand im Rahmen der Sitzungen zur musikalischen Gestaltung der Jüdischen Kulturtage im Rheinland. Das Motto „ANGEKOMMEN“ lässt sich mit der zeitgenössischen Jazzmusik in besonders ausgeprägter Art darstellen. Der Jazz, eine ursprünglich amerikanische Musik, wurde in den USA bereits früh maßgeblich von jüdischen Musikern geprägt. Die Roman Babik Wedding Band bestreitet dann am Samstag, Preview: Ihre Biografie verrät, dass Sie ursprünglich „Gesellschaftsund Wirtschaftskommunikation“ studiert haben, anschließend aber fast ausschließlich für Kinder- und Jugendsendungen tätig waren (und teilweise noch sind). Wie kam es zu dieser „Kehrtwende“? J.T.: „Kehrtwende“ würde ich es vielleicht nicht nennen. In meinem Studium habe ich mich viel mit Kommunikation und Psychologie beschäftigt. Aber Produkte zu verkaufen fand ich langweilig und wenig sinnvoll. Mit Medien zu arbeiten hat mich immer begeistert. Deshalb „verkaufe“ ich jetzt keine Zahnpasta, sondern interessantes Wissen, spannende Geschichten und wunderschöne Musik. Vieles was ich in meinem Studium gelernt habe hilft mir heute bei meiner Arbeit für Kinder und Jungendliche. Vor allem dann wenn es darum geht trockene Fakten und staubige Themen interessant und mitreißend zu präsentieren. „Wenn man einmal die Gänsehaut im Konzert gespürt hat, hört man Musik mit anderen Ohren.“ © J. Sieboldt Preview: Was bedeutet für Sie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen? J.T.: Ich bin eigentlich eher zufällig in den Kinderbereich gerutscht. Aber ich bin dem Schicksal sehr dankbar, dass alles so gekommen ist. Ich fühle mich mit dem was ich mache sehr wohl. Kinder sind neugierig, wild und spontan. Das kommt mir sehr entgegen. Mit Preview: Denken Sie, Musik sollte in der Entwicklung eines Kindes Kindern und Jugendlichen wird es nie langweilig. Das hält einen eine Rolle spielen? jung. Sie sind sehr ehrlich und fordernd und wenn es ihnen gefällt J.T.: Jeder braucht Musik. Musik ist einfach etwas Wunderbares bekommt man eine Menge zurück. Kinder zeigen ihre ungebremste und jeder sollte die Möglichkeit haben sie so zu hören, wie sie Begeisterung und das ist einfach eine wunderbare Sache. eigentlich gedacht ist. Nicht zuhause im stillen Kämmerlein, sondern im Konzertsaal mit großem Orchester. Wenn man einmal die Preview: Denken Sie, Sie werden in diesem Bereich auch alt? Oder Gänsehaut im Konzert gespürt hat, hört man Musik mit anderen Ohren. Dann weiß man, dass Musik nichts ist was aus der Maschine könnten Sie sich für die Zukunft noch andere Wege vorstellen? J.T.: Diese Frage stelle ich mir schon seitdem ich vor knapp 20 Jahren kommt, sondern von Menschen mit viel Liebe gemacht wird. Es mit meinem Job im Jugendfernsehen angefangen habe. Wenn es muss nicht immer Klassik sein, aber klassische Musik zeigt sehr gut nach mir geht kann ich wie „Peter Lustig“ mit Kinderprogramm wie Musik entstanden ist. Als Teamwork, Gemeinschaftserlebnis alt werden. Ich liebe meinen Job. Aber die Moderation im KiKA und Ereignis. Ich will niemanden zur Musik bekehren. Aber ich will ist nur ein kleiner Teil meiner Arbeit. Ich führe Regie, schreibe jedem der Lust hat eine Möglichkeit bieten tiefer einzutauchen Drehbücher und präsentiere klassische Familienkonzerte. Da habe und die Musik noch besser zu genießen. ich auch hinter der Kamera alle Hände voll zu tun... Preview: In Wuppertal werden Sie im März nun ein Familienkonzert moderieren… was bedeutet dieses Engagement für Sie? J.T.: Ich moderiere im Jahr über 40 Konzerte. Seit fast 10 Jahren habe ich mich auf die unterhaltsame und interaktive Vermittlung von Klassik spezialisiert, schreibe und präsentiere Programme. Das macht mir unglaublich viel Spaß und ich genieße es sehr. Im Fernsehen fehlt mir immer das Publikum. Ich bin zum ersten Mal in Wuppertal und freue mich sehr über das Engagement. Es wird bestimmt ein tolles Konzert. Preview: In Wuppertal sind die Familienkonzerte durchweg sehr gut besucht und von den Familien sehr geschätzt. Was denken Sie über solche Formate? J.T.: Diese Konzerte machen absolut Sinn, denn sie begeistern Junge Zuhörer für klassische Musik. Diese Entwicklung ist im Moment in ganz Deutschland ein Trend. Kinder- und Familienkonzerte machen Spaß und werden vom Publikum sehr gut angenommen. Das liegt auch daran, dass mittlerweile alle verstanden haben, dass man Kinder mit moderierten Konzerten sehr gut für Klassik begeistern kann. Ich freue mich sehr auf das Konzert und die Wuppertaler. Es ist doch toll, dass so viele Menschen ihrem Kind einen Zugang zur Klassik ermöglichen. 6 PREVIE JAZZ von seiner schönsten Seite 6. Sinfoniekonzert: Vor 18 Jahren startete im Schauspielhaus das Nachtfoyer takt. Die Reihe wurde schnell populär, fand ihre Fans auch außerhalb des Tals, denn man wusste, wenn Schmidtke einlädt, dann Ein Jazzkonzert nach einer ist Qualität zu erwarten. Theateraufführung, diese Idee entwickelten der Wuppertaler Bis zur Schließung des SchauspielMusiker Wolfgang Schmidtke hauses gehörte das Nachtfoyer und der damalige Generalin- an der Kluse einfach dazu, dann tendant Holk Freytag gemein- gingen Wolfgang Schmidtke und sam. Und so startete im Jahr Bühnengeschäftsführer Enno 1997 das erste Nachtfoyer im Schaarwächter gemeinsam auf die Schauspielhaus an der Kluse. Suche nach einem neuen Spielort. Das Café Ada an der Wiesenstraße Peter Kowald und das Schmidt- bestand den Eignungstest. „Mein ke-Orchestra machten den Auf- Ziel war und ist es, aktuelle Spiel- Mit „Apr‘ Opera“ starten Thomas Braus und Uwe Dreysel ein neues Theaterformat Konstantin Boyarsky, Viola Sinfonieorchester Wuppertal Julia Jones, Leitung After-Oper-Brit-Sit-Up-Comedy nennen Thomas Braus und Uwe Dreysel ihr neues Programm, das nach einer Idee von Stefan Walz entstand. Damit möchten die drei Schauspieler des Wuppertaler Ensembles das Publikum nach der regulären Opernvorstellung ein weiteres Stündchen in den Zuschauerraum bannen, um mit Musik, Film und Texten zu unterhalten. Frei nach dem Motto: „Sie holen sich einen Sekt und kommen zurück, wir sind dann für Sie da!“ „Chucky und Jones sind zwei Typen, die zusammen wohnen. Sie lieben Musik, be- Anspieltipp: Programm: Georg Friedrich Händel: Suite Nr. 2 D-Dur HWV 349 (aus: „Water Music“), William Walton: Violakonzert, Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 96 D-Dur Hob. I:96 (»The Miracle«), Arnold Bax: „Tintagel“ Tickets: Einzelkarten für das Sinfoniekonzert, 22./23. Februar: 12,00 – 39,50 € / erm. 6,00 – 19,75 € Tickets gibt es bei der KulturKarte (Kontaktinformationen auf der Preview-Rückseite) Am Samstag, 14. März, 21 Uhr, hat sich das Axel Fischbacher Trio featuring Ohad Talmor (Saxophone) angesagt. Neben Fischbacher (guitar) sind Martin Gja- Chucky & Jones laden ein So, 22. Februar 2015, 11 Uhr | Mo, 23. Februar 2015, 20 Uhr Historische Stadthalle Wuppertal, Großer Saal Violakonzert von William Walton 18. April, 21 Uhr, das letzte Nachtfoyer der laufenden Spielzeit Diese Band vereint mit Roman Babik (piano), Dimitrij Markitantov (reeds), Bodek Janke (drums, perc., tabla) und Martin Gjakonovski (bass) nicht nur Ausnahmemusiker, sondern auch deren musikalische Geschichte zwischen Ost und West. Präziser Modern-Jazz, folkloresker Wehmut und pulsierende Beats als gemeinsamer Nenner! Dabei ist die Mischung derart stimmig, dass der Ernst und die Komplexität von Babiks Kompositionen der Tanzwut nicht im Wege stehen. formen des Jazz in Wuppertal vorzustellen. In den letzten Jahren waren es auch viele jüngere Musiker. Die nächste Generation ist angetreten, und dank der guten Ausbildungsmöglichkeiten an den deutschen Hochschulen ist das Niveau phantastisch“, so Organisator Wolfgang Schmidtke, der in der laufenden Spielzeit noch zweimal zum Nachtfoyer ins Café Ada einlädt. sonders die Oper, außerdem Chips, Bier und ihr Sofa im Wohnzimmer. Das verlegen sie kurzerhand auf die Bühne des Opernhauses, und gehen noch einmal die vorangegangene Vorstellung durch. Beide halten sich für sehr begabt, klagen und reden gern, möchten einmal ganz groß rauskommen“, gibt Thomas Braus einen kleinen Einblick auf das, was das Publikum erwartet. Im Vorfeld des Abends wird ein Film gedreht, den sich dann Chucky und Jones gemeinsam mit dem Publikum ansehen. Uwe Dreysel (links) und Thomas Braus sind Chucky und Jones. Foto: Stefan Walz Los geht es am Samstag, 28. Februar, nach der Vorstellung „Der Barbier von Sevilla“. Die endet um 22.15 Uhr, Chucky und Jones legen ab 22.30 Uhr los. Auch wer die Oper „geschwänzt“ hat, ist herzlich willkommen, und der Eintritt ist frei. Weitere Termine in dieser Spielzeit am 4. April, (Parsifal), 8. Mai (Salome) und 6. Juni (Don Giovanni). PREVIE 7 PROGRAMM 19. Februar bis 18. März 2015 Opernhaus Kurt-Drees-Str. 4, 42283 Wuppertal • www.wuppertaler-buehnen.de Der Barbier von Sevilla Gioachino Rossini (1792-1868). Melodramma buffo in zwei Akten; Libretto von Cesare Sterbini nach dem Schauspiel von Pierre Auguste Caron de Beaumarchais in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Sa 28.02. | 19:30 Uhr, So. 01.03. | 16:00 Uhr Parsifal Richard Wagner (1813-1883). Ein Bühnenweihfestspiel in drei Akten; Dichtung von Richard Wagner in deutscher Sprache mit Übertiteln Fr 13.03. | 17:00 Uhr: Premiere, So. 15.03. | 16:00 Uhr Historische Stadthalle 4. Kammerkonzert 10 Jahre Johannisberg-Quartett Dagmar Engel und Martin Roth, Violine Jens Brockmann, Viola; Christine Altmann, Violoncello“ Mo 16.03. | 20:00 Uhr Theater am Engelsgarten Engelsstr. 18 am Historischen Zentrum, 42283 Wuppertal www.wuppertaler-buehnen.de Minna von Barnhelm Ein Lustspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing Do 19.02. | 19:30 Uhr, Fr 20.02. | 19:30 Uhr, Sa 28.02. | 19:30 Uhr Supergute Tage Johannisberg 40, 42103 Wuppertal • www.stadthalle.de 6. Sinfoniekonzert oder Die sonderbare Welt des Christoper Boone von Mark Haddon/Simon Stephens So 22.02. | 16:00 Uhr, So 01.03. | 18:00 Uhr Konstantin Boyarsky, Viola; Sinfonieorchester Wuppertal; Julia Jones, Leitung So 22.02. | 11:00 Uhr (mit musikpraktischer Konzerteinführung für Kinder), Mo 23.02. | 20:00 Uhr Kaffee & Vodka - ein Liederabend Ohrenöffner - Musik im Gespräch Engelsgartentexte Mozarts Lieblingsinstrument: Die Klarinette im Porträt Bjørn Woll, Moderation Als Gäste: Klarinettisten des Sinfonieorchesters Wuppertal Sa 28.02. | 12:00 Uhr, City-Kirche Elberfeld Spuk und Geisterseher – Über das Unheimliche. Aus dem Werk des expressionistischen Autors Peter Baum Schauriges lesen außerdem Christiane Gibiec, Arnim Juhre und Andreas Steffens. Di 03.03. | 20:00 Uhr, Ankerpunkt 3. Familienkonzert Die fürchterlichen Fünf „Ein Amerikaner in Paris“ Juri Tetzlaff, Moderation; Sinfonieorchester Wuppertal; Yannis Pouspourikas, Leitung, Musik von George Gershwin So 08.03. | 11:00 Uhr TICKETSERVICE KulturKarte Ticket- u. Abo-Hotline: (0202) 5 63 76 66 CityCenter Schloßbleiche 40 Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 10:00-18:00 Uhr Samstag: 10:00 -14:00 Uhr Visitenkarte: Uwe Dreysel Fr 27.02. | 19:30 Uhr Nach dem Bilderbuch von Wolf Erlbruch. Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater bei uns zu Gast Sa 07.03. | 16:00 Uhr: Premiere, So 08.03. | 16:00 Uhr, Di 10.03. | 10:30 Uhr, Do 12.03. | 10:30 Uhr, Sa 14.03. | 11:00 Uhr Online-Buchung: www.kulturkarte-wuppertal.de E-Mail-Buchung: [email protected] Theaterkasse: Opernhaus Kurt-Drees-Str. 4, 42283 Wuppertal, freitags 17:00-19:00 Uhr und an allen ADticket-Vorverkaufsstellen und online unter: www.adticket.de IMPRESSUM PREVIEW ist eine Sonderveröffentlichung der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH, Kurt-Drees-Str. 4 V.i.S.d.P.: Enno Schaarwächter Gesamtherstellung: KommPOSITION Media GmbH Tütersburg 37, 42277 Wuppertal Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei, Wuppertal
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