Entwicklung nachhaltiger Wärmenutzungskonzepte für Biogasanlagen in Europa Projekt Nr: IEE/11/025 Zweiter österreichischer Workshop über die Abwärmenutzung aus Biogasanlagen WP6 – Task 6.3 Deliverable D6.7 3. Dezember 2014 Dezember 2014 1 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Unser Dank gilt der ARGE Kompost & Biogas, im Besonderen Dr. Bernhard Stürmer. Autoren: Stefan Amann, e7 Energie Markt Analyse GmbH, Österreich Christof Amann, e7 Energie Markt Analyse GmbH, Österreich Kontakt: Stefan Amann e7 Energie Markt Analyse GmbH, Walcherstraße 11 1020 Wien T: +43 (1) 90 78 026 – 64 F: +43 (1) 90 78 026 - 10 M: [email protected] W: www.e-sieben.at Report Nr. WP 6: D 6.7; public document. The BiogasHeat project (Development of sustainable heat markets for biogas plants in Europe) is supported by the European Commission in the Intelligent Energy for Europe Programme. The sole responsibility for the content of this document lies with the authors. It does not necessarily reflect the opinion of the European Union. Neither the EACI nor the European Commission is responsible for any use that may be made of the information contained therein. The BiogasHeat project duration is from April 2012 to April 2014 (Contract Number: IEE/11/025). Website zu BiogasHeat: www.biogasheat.org Dezember 2014 2 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 Die Biogas14 __________________________________________________ 4 1.1. Ort und Datum _____________________________________________________ 4 1.2. Programm ________________________________________________________ 4 1.3. Zielgruppe und Impact _______________________________________________ 4 Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung _________________ 6 2.1. Dauer ____________________________________________________________ 6 2.2. Teilnehmer ________________________________________________________ 6 2.3. Ziel ______________________________________________________________ 6 2.4. Disseminationsmaterial ______________________________________________ 6 2.5. Präsentationen _____________________________________________________ 7 2.6. Diskussion ________________________________________________________ 9 2.7. Nutzen ___________________________________________________________ 9 Annex Dezember 2014 ___________________________________________________ 10 3 BiogasHeat 1 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Die Biogas14 1.1. Ort und Datum Die ARGE Kompost & Biogas veranstaltet mit Unterstützung durch klima:aktiv, der Klimaschutzinitiative des Lebensministerium, jedes Jahr den Österreichischen Biogaskongress. Ungefähr 400 TeilnehmerInnen haben am diesjährigen Kongress teilgenommen. Tagungsort: WIFI Salzburg, Julius-Raab-Platz 2 Datum: 3. und 4. Dezember 2014. 1.2. Programm Die Biogas14 ist eine einzigartige Konferenz und das größte Branchenmeeting im Biogasbereich in Österreich. Die Konferenz bietet die einzigartige Möglichkeit, Politiker, Forscher, Berater, Produzenten und weitere Stakeholder zu treffen. Das Programm der Veranstaltung ist im Anhang zu finden. Am ersten Tag der Konferenz wurden 6 Sessions abgehalten. Das genaue Programme befindet sich im Annex. Session I: Biogene Abfälle Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung Session III: Bioraffinerie Session IV: Biogasanlage als Systemdienstleister Session V: Biomethan Session VI: Kaskadische Nutzung Am zweiten Tag wurden ausgewählte Kapitel aus den folgenden Themenfeldern präsentiert: Methoden zur Effizienzmessung und Benchmarking bei KMUs Einfache Maßnahmen zur Optimierung von Biogasanlagen Ansätze zur Steigerung der Betriebssicherheit von Biogasanlagen Einsatz von Mikroorganismen zur Steigerung der Methanausbeute 1.3. Zielgruppe und Impact Rund 350 Personen haben am ersten Tag des Kongresses teilgenommen. Die TeilnehmerInnenliste wird nicht veröffentlicht. Den TeilnehmerInnen war es freigestellt, individuell jene Sessions auszuwählen, an denen sie teilnehmen möchten. Die Vortragenden und die TeilnehmerInnen kamen aus den folgenden Bereichen: Abfallwirtschaft Bankenwesen Biogasvereinigungen Consulting Dezember 2014 4 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Landwirtschaftskammer Österreichische Regulierungsbehörde für Strom und Gas (E-Control Austria) Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Österreichische Energieagentur Österreichisches Landwirtschaftministerium Parlamentsabgeordnete Regionale Energieinstitute Universitäten aus Österreich, Deutschland, Dänemark, UK Energieversorgungsunternehmen Wirtschaftskammer Der 2. nationale BiogasHeat Workshop wurde im Rahmen der Biogas14 abgehalten. Das macht unserer Einschätzung mehr Sinn, als ein eigenes Event dafür zu organisieren. Die Mehrzahl unserer Zielgruppe sind Anlagenbetreiber. Diese sind in ganz Österreich beheimatet und erfahrungsgemäß schwer für einen spezifischen Workshop zu mobilisieren. Um die Zahl der Zuhörer zu maximieren – es war keine einzige Frau anwesend, bei einer Teilnehmerzahl von 85-90 Personen – wurde die Biogas14 ausgewählt. Somit konnte der Impact maximiert werden. Einige Zuhörer waren bereits beim letztjährigen Workshop anwesend und wollten dieses Jahr weitere Erfahrungen sammeln, v.a. hinsichtlich Grenzwerte zur Erlangung des KWKBonus. Hier war das Interesse sehr groß. Wir erachten eine Wiederkehr von Teilnehmern als positives Feedback. Weiters war es im Jahr 2013 recht schwierig eine eigene Session zu Wärmenutzung zu bekommen. Diese war aber ein voller Erfolg. So konnten wir wieder einen Workshop, mit anderen Vortragenden, abhalten. Wir erachten das als eindeutiges Indiz hinsichtlich Marktentwicklung und Sensibilisierung zur Wärmenutzung. Dezember 2014 5 BiogasHeat 2 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung e7 hat vorab diverse Marketingaktivitäten, wie z.B. die Versendung der Newsetter (siehe Annex) und die Ankündigungen über den Kongress auf den Projektwebseiten, unternommen. 2.1. Dauer Die Session war offiziell mit einer Dauer von 1,5 Stunden angesetzt und wurde in deutscher Sprache abgehalten. e7 moderierte die Wärmenutzungs-Session, sowie auch die anschließende umfassende Diskussion. So war e7 den ganzen Vormittag von 09:00 bis 13:00 in den Kongress eingebunden. Angemessene Vorbereitungsarbeiten sowie die Erstellung abschließender Zusammenfassungen waren daher notwendig. 2.2. Teilnehmer Etwa 85-90 Personen haben an der Session teilgenommen. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer waren Biogasanlagenbetreiber, sowie Vertreter Bezirks- oder Landesbehörden. Dies war auch die erwartete und gewünschte Zielgruppe, um über die Möglichkeiten der Wärmenutzung in bestehenden Biogasanlagen zu diskutieren. 2.3. Ziel Ziel der Session war die aktive Einbeziehung von Anlagenbetreiben in die Diskussion über Wärmenutzungsmöglichkeiten. Erfahrungen aus der Praxis (REHAU), aus Forschungsergebnissen (e7 und 4ward Energy Research) und aus Förderberatungen (OeMAG) wurden daher präsentiert. 2.4. Disseminationsmaterial Es wurden 60 BiogasHeat-Handbücher verteilt. Tatsächlich haben wir mit 60 Teilnehmern gerechnet, da unsere Session mit anderen Sessions zu konkurrieren hatte. So wurde auf weiterführende Informationen auf die Website und den dort verfügbaren Download des Dezember 2014 6 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Handbuches verwiesen (www.biogasheat.org). Zudem haben wir unsere Kontaktdaten weitergegeben, um interessierten Personen das Handbuch auf Anfrage zuschicken zu können. 2.5. Präsentationen Im Anschluss an die vier Präsentationen, welche rund 2 Stunden dauerten, fand eine Diskussionsrunde statt. Ursprüngliche hätte Dr. Horst Jauschnegg (Vorsitzender des Österreichischen Biomasseverbandes) referieren sollen. Dieses war aber verhindert. So hat Christof Amann von e7 einen Vortrag gehalten. Präsentation 1: Wärmevermarktungsstrategien Christof Amann, e7 Energie Markt Analyse GmbH. und Good Pratice Beispiele Zu Beginn stellte Christof Amann das BiogasHeat-Projekt vor und präsentierte einen allgemeinen Überblick über diverse EU-Richtlinien und die Herausforderungen am Wärmemarkt. Weiter ging es dann mit Good-Pracitce Beispielen. Abschließend wurden einige Strategien und Empfehlungen näher dargestellt. Dezember 2014 7 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Präsentation 2: Möglichkeiten der Wärmenutzung von Biogasanlagen, Jasmin Keric, REHAU. Herr Keric erklärte auf Grundlage der schematischen Darstellung einer Biogasanlage, welche Wärmenutzungsmöglichkeiten Anlagenbetreiber haben. So ging er direkt auf die Vorteile von Nahwärmenetzen ein und erklärte zugleich mögliche Barrieren. Anschließend erklärte er speziell die Möglichkeiten bei der Wahl der richtigen Rohrleitung und ging auf jeweiligen Vor- und Nachteile ein. Weiters wurde dann das Prinzip der optimalen Netzauslegung dargestellt, sowie die modulare Leistungsaufteilung. Abschließend erklärte Herr Keric die Netzgeometrie (Strahlennetz, Ringnetz, Maschenneetz). Präsentation 3: Effiziente und wirtschaftliche Hackschnitzeltrocknungen mit Biogasanlagen, Alois Kraußler, 4ward Energy Research. Herr Kraußler erklärte zu Beginn die Notwendigkeit der Wärmenutzung und warum Hackschnitzeltrocknung eine geeignete Wärmenutzungsoption darstellt. Oftmals stellt das fehlende Know-How ein gravierendes Problem dar. Seine Aussage war es, dass Hackschnitzeltrocknungen bei der Abwärmenutzung von Biogasanlagen zu den Verfahren mit der höchsten Rentabilität gehören. Allerdings werden die Anlagen häufig ineffizient betrieben. Anschließend wurde auf den letzten Stand der Technik eingegangen. Die Schlussfolgerung von Herr Kraußler war es, dass der effiziente Betrieb nicht dem eines wirtschaftlichen Trocknungsbetriebes gleichkommen muss. Der hohe Luftmassestrom kann signifikante Strom- und Betriebskosten verursachen. Dezember 2014 8 BiogasHeat 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Präsentation 4: Besonderheiten bei der Ökostromförderung – KWK-Bonus und Wärmenutzung, Stefan Monschein, OeMAG. Herr Monschein leitete zunächst mit allgemeinen Marktdaten ein. Derzeit haben 290 Anlagen ein Vertrag mit der OeMAG abgeschlossen, was einer installierten von 82,3 MWel gleichkommt. Im Jahr 2012 wurden 554 GWh Ökostrom aus Biogas in das Netz eingespeist. Das kommt einer Nettovergütung von 95 Mio. EUR gleich. Anschließend wurde auf die gesetzlichen Grundlagen eingegangen. Das jährliche Unterstützungsvolumen für flüssige Biomasse und Biogas beträgt derzeit 7 Mio. EUR. So wurde dann der Ablauf einer Förderabwicklung skizziert. Speziell erklärte Herr Monschein dann die drei Zuschläge i) Technologiebonus, ii) KWK-Bonus und iii) 1-Cent-Bonus. 2.6. Diskussion Die Präsentation hinsichtlich Zuschläge führte zu ausführlichen Diskussionen. Derzeit ist der Nachfolgetarif noch in Verhandlung und somit herrscht Unsicherheit und kein Anlagenbetreiber möchte daher in Wärmenutzung investieren. Fragen kamen überwiegend hinsichtlich Kennwerte zur Erreichung des KWK-Bonus. So waren bspw. strittige Fragen wieviel Energie maximal aufgewendet werden darf, um die Trocknung effizient und anforderungsgemäß abzuwickeln, wie lange die Trocknung dauern darf, und was optimale und anrechenbare Feuchtigkeitsgrade sind. Hierzu wäre ein Leitfaden und klare Zielvorgaben wünschenswert. Allerdings entgegneten die Experten, dass keine allgemeinen Aussagen getroffen werden können. Aus der Diskussion konnten wir sehr hilfreiches Feedback für das BiogasHeat-Projekt mitnehmen. 2.7. Nutzen Insgesamt konnte ein großer Gesamtnutzen generiert werden. War es vor der Biogas13 noch ungewiss, ob die Wärmenutzung tatsächlich einen Mehrwert für den österreichischen Markt darstellt, so kann nach der Biogas13 und Biogas14 gesagt werden, dass die Wärmenutzung eine notwendige und sinnvolle Maßnahme darstellt. Das Feedback der Teilnehmer gibt uns Recht und zeigt uns, dass sich hier der Markt entwickelt hat. Dezember 2014 9 BiogasHeat 3 2. Nationaler Workshop bei der BIOGAS14 Annex Dezember 2014 10 Ministerium für ein lebenswertes Österreich Einladung Klimaaktiv biogas kongress biogas14 biogas14 Der österreichische Biogas-Fachkongress Die ARGE Kompost und Biogas Österreich veranstaltet auch in diesem Jahr den österreichischen Biogas-Branchentreff. Mit der Unterstützung durch klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, haben Sie auch heuer wieder die Chance sich über Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung bzw. Innovationen und Produktneuheiten zu Informieren. Wir erwarten auch heuer wieder mehr als 500 Besucher. ZEIT: 3. und 4. Dezember 2014 Ort: WIFI Salzburg Julius-Raab-Platz 2 5027 Salzburg Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei erreichbar. Mitveranstalter: Jetzt Anmelden! Anmeldung zum kongress biogas14 3. Dezember 2014 4. Dezember 2014 09:00 – 17:30 Uhr ab 18:00 Uhr 09:00 – 12:30 Uhr biogas14 Kongress Abendempfang Workshop: Arbeitskreis Biogas (Nur für Arbeitskreis-Mitglieder) Teilnehmer/in ___________________________________________ Teilnehmer/in 2 ___________________________________________ Teilnehmer/in 3 ___________________________________________ Firma/Institution _________________ Abteilung __________________ Straße ___________________________________________ Postleitzahl, Ort ___________________________________________ Telefon _________________ E-Mail ____________________ Anmeldegebühren (exkl. Ust.) für Mitglieder für Nichtmitglieder (und Schüler/Studenten unter 26) biogas14 Kongress1 90,- €/Person ab der 2. zahlenden Person 70,- €/Person Workshop Arbeitskreis Biogas (nur für AK Mitglieder) 1 160,- €/Person 130,- €/Person kostenlos Kosten inkl. Unterlagen, Getränke, Mittagsbuffet und Abendempfang Die Anmeldegebühr muss im Voraus per Banküberweisung (nach Rechnungslegung) oder in Bar bzw. per Bankomat am Anmeldeschalter bezahlt werden. _________________________________________________________ Ort, Datum Unterschrift Anmeldung und Infos: ARGE Kompost und Biogas Österreich T: +43-1-890 1522 F: +43 810-9554 063965 E: [email protected] biogas14 Vielfalt an Möglichkeiten zur Weiterentwicklung Die Biogastechnologie ist von außen betrachtet ein einfacher und gut steuerbarer biologischer Prozess – im Detail zeigt sich jedoch deren Komplexität. Einige Aspekte werden bei der heurigen Tagung biogas 14 vertiefend behandelt. Geht es bei den Substraten neben der Erschließung neuer Substratströme diesmal vor allem um die Hebung der Potenziale aus den organischen Abfällen, so werden insgesamt bei der Substratthematik auch die Möglichkeiten zur Vorbehandlung und Aufbereitung erörtert, um eine leichtere Vergärbarkeit zu erreichen. Seit Generationen kennt man die unterschiedlichsten Verwertungsmöglichkeiten von Pflanzen – von der Nutzung als Lebensmittel oder als Futtermittel bis hin zu Nutzungspfaden abseits des Lebensmittelbereiches wie Brennstoff, Dämmmaterial oder Grundstoffe der Chemie. Auch die kaskadische Nutzung unserer Substrate ist keinesfalls neu, akutell gewinnt sie aus Gründen des Klimaschutzes, der Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit an Bedeutung. Zwei Sessions widmen sich diesem breit gefächerten und visionären Themenfeld. Im Sinne der Beschlussfassung des Energieeffizienzpaketes widmet sich die Tagung auch diesem Thema. Neben den rein technischen Möglichkeiten zur weiteren Effizienzsteigerung, dem Aufspüren einfach umsetzbarer Stellschrauben werden die Herausforderungen und möglichen Chancen des Energieeffizienzgesetzes erörtert – der Arbeitskreis Biogas bietet den Teilnehmern die Gelegenheit zur inhaltliche Vertiefung. Am Tagungsende steht ein Erfahrungsaustausch für Arbeitskreismitglieder am Programm. Zum Ausklang des ersten Tages findet der traditionelle Abendempfang statt, der die perfekte Möglichkeit zur brancheninternen Vernetzung sowie Diskussion bietet. Wie bereits in den letzten Jahren wollen wir natürlich die Zeit auch für Diskussionen bezüglich der anstehenden politischen Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten nutzen. Die Mitgliederaussendungen bieten dazu sicherlich die beste fachliche Information. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Norbert Hummel Franz Kirchmeyr Bernhard Stürmer Obmann Biogas Programmleiter klimaaktiv Biogas Geschäftsführer Zum Geleit Als Bundesminister für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft verfolge ich ein klares Ziel für unser Land: ein lebenswertes Österreich mit reiner Luft, sauberem Wasser und sicheren, qualitativ hochwertigen, leistbaren Lebensmitteln. Zu dieser Vision gehört auch eine saubere und sichere Versorgung mit Energie – am besten aus der Region für die Region, effizient und an der richtigen Stelle eingesetzt. Die Österreichische Klima- und Energiepolitik hat schon in den vergangenen Jahren wichtige Maßnahmen hin zu einer erneuerbaren und nachhaltigeren Energieversorgung gesetzt. Die Substitution fossiler durch erneuerbare Energieträger, das klare Nein zur Atomenergie und die Steigerung der Energieeffizienz fungieren dabei als wichtige Säulen der heimischen Politik. Nur so gelingt es, einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen zu vermeiden, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Biogasanlagen leisten dazu schon heute einen wichtigen Beitrag. In einem zukünftigen, weitgehend auf erneuerbare Energieträger basierenden Energiesystem kann und wird die Biogastechnologie noch einen höheren Stellenwert haben: für die Produktion von Treibstoff mit geringsten Emissionen, die günstige Versorgung mit Ökowärme, zur Stabilisierung des Stromnetzes mittels flexibler Stromproduktion oder dem Anbieten von Regelleistung und -energie. Diese Vielfalt in Verbindung mit der hohen technischen Effizienz macht die Biogastechnologie zu einem richtigen Multitalent unter den Erneuerbaren. Damit das Wirklichkeit werden kann, muss die österreichische Klima- und Energiepolitik auch in einer mittel- bis langfristigen Perspektive konsequent weiter entwickelt werden. Angesichts der zum Teil langen Vorlaufzeiten und Investitionszyklen im Bereich der Energiewirtschaft braucht es rechtzeitig einen verlässlichen Rahmen und klare Zielsetzungen für alle Akteure, damit die Energiewende gelingen kann. Denn die Energiewende geht uns alle an. Ihr Andrä Rupprechter Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Programm 09.00 Uhr 10.00 Uhr 3. Dezember 2014 Eröffnung & Impulsreferate Hubert Seiringer, Norbert Hummel und Franz Kirchmeyr ARGE Kompost & Biogas Österreich LAbg Mag. Hans Scharfetter WK Salzburg LWKR Franz Zehetner LK Salzburg SC DI Christian Holzer BMLFUW Was Strom wirklich kostet – Die versteckten Kosten der konventionellen Energien, Swantje Küchler (FÖS) Pause Session I: Biogene Abfälle 10.30 UhrEEG-Novelle: Chancen & Herausforderungen für die Vergärung organischer Abfälle, Sebastian Stolpp (Fachverband Biogas eV.) Thermo-chemischer Aufschluss von schwer vergärbaren Substraten, Günther Bochmann (BOKU Wien) Optimierung der Sammellogistik und Zwischenlagerung von Küchen- und Kantinenabfällen, Irene Schneider (UIBK) Erweiterung der Bioabfallvergärungsanlage in Lustenau auf 32.000 Jahrestonnen, Hermann Wenger-Oehn (Wenger-Oehn Consult) BI Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzungen 10.30 Uhr Möglichkeiten der Wärmenutzung bei Biogasanlagen, Jasmin Keric (REHAU) GASHEAT Effiziente und wirtschaftliche Hackschnitzeltrocknung mit Biogasanlagen, Alois Kraußler (4ward Energy Research) Effekt von aktiv getrockneten Hackschnitzeln auf die Effizienz von Heizwerken, Horst Jauschnegg (Biomasseverband Österreich) Besonderheiten bei der Ökostromförderung – KWK-Bonus und Wärmenutzung, Martin Seidl (OeMAG) Programm Session III: Workshop Bioraffinerie 10.30 Uhr 12.00 Uhr Das Konzept „Grüne Bioraffinerie“, Michael Mandl (Joanneum Research) Möglichkeiten zur Steigerung der Aminosäuregewinnung, Viktoria Leitner (JKU Linz) Gramitherm - Grasfaserdämmstoffe aus dem Waldviertel, Reinhard Appeltauer (Clean Insulating Technologies) Künftige Schwerpunkte für eine erfolgreiche Marktdurchdringung der Bioraffinerie, Horst Steinmüller (JKU Linz) Mittagspause Session IV: Biogasanlage als Systemdienstleister 13.45 Uhr Rechtliche Beurteilung der Teilnahme am Regelenergiemarkt während der Tariflaufzeit – zu berücksichtigende Notwendigkeiten und Handlungserfordernisse, Lena Weber (BMWFW) Vermarktung von Regelleistung, Alexander Krautz (Next Kraftwerke) Ansätze zur Marktintegration von Biogasanlagen, Ingomar Seeber (Verbund AG) Flexible Fahrweise von BHKWs – Status Quo und zukünftige Entwicklungen, Thomas Elsenbruch (GE Jenbacher) Technische Anforderungen beim flexiblen Betrieb von Biogasanlagen, Mathias Effenberger (LFL Bayern) Session V: Biomethan 13.45 UhrEinsatz von Biomethan in energieintensiver Industrie, Erich Stummvoll (Energiekoordination) Bewilligungen von BHKW in Heizwerken – erste Erfahrungen, Alexander Luidolt (Planergy) Überlegungen zur Energieeigenversorgung in Hotelbetrieben, Franz Lackner (Lackner Energietechnik) Motive und Einstellungen der Österreicher zum Treibstoff Biomethan, Peter Stiegler (Energy Consulting & Management) Flottenumstieg auf Biomethan in Augsburg, Roland Bartosch Programm Session VI: Kaskadische Nutzung 13.45 Uhr 15.40 Uhr Die Biogasanlage im Kreislauf der Biokunstoffproduktion aus Algen, Bernhard Drosg (BOKU Wien) Potenzial von Naturschutzflächen für Biogasanlagen und die technische Herausforderung bei der Ernte und Lagerung, Bernhard Schneider (Planschmiede) Gras- und Schilfverwertung in Biogasanlagen: Spannungsfeld Hochwasserschutz und Umgang mit Fremd- und Störstoffen, Tim Scholze (ProGrass eV) Mobiles Verfahren zur Pelletierung von Stroh und Gärprodukten, Norbert Wolf (NOW) Erste Erfahrungen mit Ultrafiltration und Osmose zur Gärproduktdiversifizierung, Herwig Adler (AB-Filtertechnik) Pause Plenum 16.00 Uhr Methanisierung von Wasserstoff – aktueller Status der F&E-Entwicklungen, Johannes Lindorfer (JKU) Flottenumstellung auf Bio+Erdgas, Johann Schmidhuber (Salzburg AG) ŠKODA G-TEC, Thomas Stockinger (Intercar Austria) Die Herausforderungen und Chancen des Energieeffizienzpakets für die heimische Biogasbranche, Robert Prochazka (IEC Biogas) Aktuelles zum Betriebskostenzuschlag, Harald Proidl (e-control) Current Challanges for Biogas in Europe, Jan Stambasky (EBA) Abschluss, Norbert Hummel (ARGE Kompost & Biogas Österreich) Eröffnung Abendempfang, LR Dr. Josef Schwaiger (Land Salzburg) Programm 4. Dezember 2014 Effizienzsteigerung bei Biogasanlagen 09.00 Uhr Methoden zur Effizienzmessung und Benchmarking bei KMUs, Bernhard Mahlberg (IWI) Einfache Maßnahmen zur Optimierung von Biogasanlagen, Thorsten Grantner (OmniCert) Ansätze zur Steigerung der Betriebssicherheit von Biogasanlagen, Thomas Westermaier Einsatz von Mikroorganismen zur Steigerung der Methanausbeute, Wolfgang Haberstroh (Schmack) 10.30 Uhr 11.00 Uhr Pause Arbeitskreis Biogas Info & Anfahrt Veranstaltungsbüro: ARGE Kompost & Biogas Österreich Franz-Josefs-Kai 1, 1010 Wien T: +43 1 890 1522 F: +43 810 9554 063965 E: [email protected] I: www.kompost-biogas.info www.klimaaktiv.at/biogas Anreise mit dem Zug: 5 Minuten Gehzeit vom Salzburg HBf zum Wifi Salzburg Anreise mit dem Auto: Achtung! Sehr begrenzte Parkmöglichkeiten! Parkmöglichkeiten finden Sie in der WIFI-Garage und in der Mirabellgarage. Die ARGE Kompost & Biogas kann aber keine Parkplatzgarantie geben. • Autobahn A1 bei Salzburg Nord verlassen. • Der Salzburger Straße/Vogelweiderstraße 2,6 Kilometer folgen. • Rechts abbiegen auf Sterneckerstraße/Gabelsbergerstraße. • Nach 750 Metern auf die Weiserstraße links abbiegen. • Das Wifi Salzburg befindet sich nach 200 Metern auf der rechten Seite. Übernachtungsmöglichkeit: Mercure Salzburg City Bayerhamerstrasse 14a, 5020 Salzburg T: +43 662 881438 E: [email protected] Premium-Partner: Erfolgreicher BiogasHeat Workshop in Brüssel Am 12. Mai versammelten sich über 60 Akteure in Brüssel, um mehr über die Wärmenutzung aus Biogasanlagen in Erfahrung zu bringen. Der Workshop fand im Rahmen der 5. AEBIOM European Bioenergy Conference (12. und 14. Mai 2014) statt. Es war das erste Event in einer anstehenden Serie von Veranstaltungen, die dazu bestimmt sind wertvolles Wissen, gewonnen im Rahmen des Projektes BiogasHeat, weiterzugeben. Anlagenbetreiber, Planer, Berater, Delegierte von öffentlichen Einrichtungen und eine Vielzahl an Entscheidungsträgern wurden mit Erkenntnissen zu Wärmenutzungsoptionen, Strategien, Marktinformationen und Best Practice Beispielen versorgt. Die Präsentationen, abgehalten von Mitgliedern des Konsortiums, wurden durch offene Diskussionen mit Stadtvertretern und Experten aus diversen Verbänden begleitet. Die aufgeworfenen Fragen werden in Kürze in Form einer FAQ-Liste beantwortet und veröffentlicht. Dieser Kick-Off-Event war die erste Fortbildungsveranstaltung bzw. Coaching-Event im Rahmen des Projektes. Weitere Schulungen und Coaching-Workshops innerhalb und außerhalb der teilnehmenden Projektländer werden folgen. Den ausführlichen Artikel zu dieser Veranstaltung finden Sie hier. Bitte werfen Sie auch einen Blick auf den unten angeführten Artikel über Coaching-Möglichkeiten in NichtProjektländern. Für weitere Informationen über andere Veranstaltungen besuchen Sie bitte regelmäßig die Website des Projekts. Coaching Gelegenheiten liegen vor uns! Coaching und die Entwicklung von fachlichen Kompetenzen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen dieses Projektes, um die Wärmenutzung aus Biogasanlagen zu erhöhen. Das Konsortium hat eine Fülle an Erkenntnissen über Wärmenutzungsmöglichkeiten, technische Optionen, Umsetzbarkeit, Geschäftsstrategien, Marktbedingungen und rechtliche Rahmenbedingungen gesammelt. Um die Entwicklung und Realisierung von Wärmenutzungskonzepten zu erleichtern wird dieses Wissen durch Workshops, Rundtischgespräche und andere Veranstaltungen in den Projektländern und darüber hinaus verbreitet. Derzeit läuft der Aufruf zur Interessenbekundung für Coaching-Workshops in Nicht-Projektländern. Die zugehörige Länderliste finden Sie in den Ausschreibungsunterlagen. Das Konsortium sucht noch nach weiteren Interessenten! Ein Coaching gliedert sich in zwei Schritte: In der ersten Runde besuchen BiogasHeat-Projektpartner die jeweilige Coaching-Region und führen eine gemeinsame Trainingseinheit durch. In der zweiten Runde wird einer der Stakeholder in ein BiogasHeat-Partnerland eingeladen und ein Best-Practice-Beispiel besucht. Die Coachings sind für die teilnehmenden Länder kostenlos, allerdings sind spezifische Kosten (bspw. Übersetzungskosten falls erforderlich) nicht inkludiert. Die Coachings werden in englischer Sprache abgehalten. Wenn Sie Interesse an einem Coaching haben, dann finden Sie weitere Informationen hier. Die Bewerbung ist offen bis Ende November 2014. Strategien zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen Biogas ist ein vielseitig einsetzbarer Alleskönner, jedoch mit einer in den meisten Fällen geringen Gesamtenergieeffizienz. Die Produktion und Verwendung von Biogas weist allerdings ein großes Potential auf. Eine weit verbreitete Möglichkeit ist die Verbrennung von Biogas in einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Das stellt zugleich eine der wichtigsten Herausforderungen auf dem aktuellen Biogasmarkt dar, da bislang der Schwerpunkt überwiegend auf Ökostromproduktion und der Erzielung von Einspeisetarifen liegt, anstatt danach zu streben, die Gesamteffizienz zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund werden neue unternehmerische Strategien und passende Geschäftsmodelle benötigt. Der Bericht Promising Strategies for the Utilisation of Heat from Biogas Plants ist hier zu finden. Um ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen, welche mit der Abwärmenutzung aus der Biogasverbrennung einher gehen, zu erlangen, wurden Experteninterviews mit Vertretern von Verbänden, Banken, Beratung, Verwaltung, Anlagenbetreibern/Anlageneigentümern und Forschung in 8 der 9 BiogasHeat Partnerländern durchgeführt. Daraus wurden drivers, barriers and future trends abgeleitet, welche zur Entwicklung einer Strategie notwendig sind. Die Ergebnisse sollen den Eigentümern oder Investoren dabei helfen, eine maßgeschneiderte Unternehmensstrategie für die Anlagen über eine bestimmte Zeit zu entwickeln, um die gesetzten Ziele zu erreichen. SAVE THE DATE: Biogas14 am 3. und 4. Dezember 2014 im WIFI Salzburg Am 3. und 4. Dezember 2014 findet bereits der 10. österreichische Biogaskongress, dieses Jahr im WIFI Salzburg, statt. Die ARGE Kompost und Biogas Österreich veranstaltet auch in diesem Jahr den beliebten österreichischen BiogasBranchentreff. Mit der Unterstützung durch klimaaktiv, der Klimaschutzinitiative des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich. Wir erwarten auch heuer wieder insgesamt 500 Besucher. Der BiogasHeat-Projektpartner e7 wird auch dieses Jahr wieder eine Session zu Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung durchführen. Mehr Informationen zum Kongress und Programm finden Sie hier. Wertvolle Erfahrungen aus Feldversuchen in der Tschechischen Republik gesammelt Der tschechische Biogasmarkt hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum erlebt. Die überwiegende Mehrheit der Investoren legt allerdings ihr Hauptgewicht auf die Optimierung der Investitionskosten (und damit den Bau größerer Anlagen), was sehr wahrscheinlich auf Kosten der Gesamtenergieeffizienz während des Betriebes geht. Aus einer Kurzstudie hinsichtlich Wärmenutzungsoptionen konnte dieser Business Case entwickelt werden. Der tschechische Projektpartner SEVEn berechnete die Wirtschaftlichkeit der Wärmelieferung zu einem 2 km entfernten Krankenhaus in Zamberk, Nordost-Böhmen. Die KWK-Anlage wurde 2011 mit einer installierten Leistung von 1,2 MW el in Betrieb genommen. Im Jahr 2013 wurde die Anlage um 0,55 MW el erweitert. Die Anlage befindet sich nahe eines Schweinezuchtbetriebes und erzeugt jährlich über 10 GWh Wärme. Von dieser Wärme wird aber lediglich ein Bruchteil sinnvoll genutzt (bspw. für die Beheizung der Ställe, Verwaltungsgebäude und des Fermenters). Die Kurzstudie machte deutlich, dass das Projekt mit einer möglichen jährlichen Wärmelieferung von 1,5 GWh realisierbar ist. Das nahegelegene Krankenhaus befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für die öffentliche Ausschreibung für einen langfristigen Wärmeliefervertrag. Wenn sich der im Rahmen der Ausschreibung angebotene Wärmepreis der Biogasanlage als der Günstigste erweist, dann wird das Projekt grünes Licht bekommen und so kann mit der Wärmeversorgung im Jahr 2015 begonnen werden. Während des Vor-Ort-Besuchs der Anlage und der Stadt konnte zusätzliches Wärmeversorgungspotential des städtischen Fernwärmenetzes identifiziert werden. Die Fernwärme wird derzeit mit Erdgas betrieben und wird in den kommenden Jahren einer wesentlichen Erneuerung unterzogen. Die Biogasanlage könnte theoretisch 70-80 Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs im Fernwärmesystem (4-5 GWh/a) decken und ist nun Gegenstand einer tiefgreifenden Analyse durch SEVEn. Diese Studie wird mehrere Möglichkeiten aufzeigen, wie das Fernwärmesystem in Zamberk modernisiert werden könnte, damit die Wärmeversorgung in Zukunft zu günstigen Preisen an die Endkunden geliefert werden kann. Die Studie wird bis Ende Sommer abgeschlossen werden. Fischer & Jehle GmbH – ein gutes Beispiel aus Deutschland Von den insgesamt 10 Machbarkeitsstudien, die für Anlagenbetreiber in Deutschland durchgeführt wurden, wurde die Anlage Fischer & Jehle GmbH als Fallstudie für die Umsetzung eines Wärmekonzeptes ausgewählt. Diese Anlage war in der Planung des Wärmekonzeptes am Weitesten fortgeschritten. Der entscheidende Grund in ein kleines Wärmenetz zu investieren war für den Betreiber die Tatsache, dass die Wärme bisher weitgehend einfach verpufft ist. Dem Betreiber, Herrn Fischer, ist es aber wichtig, dass der gesamte Energieinhalt des Substrates sinnvoll eingesetzt wird, so dass auch die Akzeptanz von Biogasanlagen in der Öffentlichkeit verbessert wird. Zusätzlich wird vor allem auch die Akzeptanz der direkt an der Anlage liegenden Nachbarn erhöht, da diese nun direkt vom Wärmenetz der Anlage profitieren. Deshalb versuchte Herr Fischer so viele Haushalte wie möglich an das Wärmenetz anzuschließen. Dadurch würde das gute Verhältnis zu den Nachbarn in Zukunft noch gesteigert werden. Momentan ist das kleine Wärmenetz im Bau und wird im Oktober 2014 fertiggestellt werden. Um die Bauphase zu dokumentieren wurden Interviews mit dem Betreiber, dem Planer und Wärmebeziehern durchgeführt. Die Ergebnisse sind in dem Englischen Bericht “Business case and field test: heat use concept of the biogas plant Fischer & Jehle GmbH” beschrieben, um auch andern Betreibern einen Einblick zu geben wie ein Wärmenetz verwirklicht werden kann. Insgesamt werden 31 Wärmekunden an das Nahwärmenetz angeschlossen. Die Länge des Netzes wird 1.280 m betragen, wobei die Länge zwischen der Anlage und dem ersten Wärmekunden etwa 900 m beträgt. Die Verlegung der Rohre war relativ einfach, da ein Großteil des Landes im Besitz des Betreibers liegt und Ackerfläche ist. Die Dauer der Bauphase wird ca. 4-5 Monate sein, die Inbetriebnahme ist für Oktober 2014 geplant. BiogasHeat Abschlusskonferenz – 7 Oktober 2014 – Brüssel Das Ende des BiogasHeat Projektes nähert sich. Um die Ergebnisse vorzustellen veranstaltet das BiogasHeat Projekt am 7 Oktober 2014 (8:30 – 13:30) die Abschlusskonferenz in Brüssel. Die Konferenz findet während den Offenen Tagen 2014 der Europäischen Kommission (DG Regio) statt und richtet sich an Regionalbehörden, Gemeinden, Anlagenbetreiber, Städteplaner und allen weiteren interessierten Personen. Es werden Präsentationen über Marktbedingungen, Möglichkeiten der Wärmenutzung, Strategien und Fallbeispiele gehalten. Außerdem werden spezielle Sessions für die verschiedenen Interessensgruppen angeboten. Die Konferenz wird in Englisch gehalten und die Teilnahme ist kostenlos. Mehr Informationen finden Sie unter http://biogasheat.dhcplus.eu oder unter www.biogasheat.org. BiogasHeat auf der 22nd EUBC&E Das BiogasHeat Projekt wurde in Hamburg auf der „22nd European Biomass Conference and Exhibition“ (23-26 Juni 2014) präsentiert. Strategien und Geschäftsmodelle für die Wärmenutzung von Biogasanlagen in Europa wurde von Ilze Dzene (Ekodoma) präsentiert, die Erfahrungen von 10 Machbarkeitsstudien für die Wärmenutzung an Biogasanlagen in Deutschland wurde von Dominik Rutz (WIP) vorgestellt. Mehr Informationen zu der Konferenz finden Sie auf: http://www.conference-biomass.com . Das Italienische Biogaskonsortium (CIB) führt eine Kampagne zur Wärmenutzung von Biogasanlagen durch Am 27 Juni stellte Herr Christian Curlisi vom CIB, dem italienischen Biogasverband für Anlagenbetreiber und Investoren, Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen durch Wärmenutzung, Vorbehandlung, Prozessstabilisierung und Gärrestbehandlung vor. Die Präsentation wurde im Rahmen des Seminars “Effizienzsteigerung in der Energiewertschöpfungskette”, von Veneto Agricoltura während der „EU 2014 Sustainable Energy Week“ organisiert, gehalten. Die Forderungen des CIB lauteten: • • • Veröffentlichung der Prozeduren zur Unterstützung der Wärmenutzung gemäß D.M. 06/07/12 (für hocheffiziente BHKWs) Möglichkeit Weiße Zertifikate zu bekommen, für Bestandsanlagen gemäß D.M. 06/07/12 Entwicklung von Guten Beispielen für die Wärmenutzung. Der Start dieser CIB Kampagne ist ein sehr positives Signal für die verstärkte Wärmenutzung von Biogasanlagen in Italien. Er wird vom BiogasHeat Konsortium unterstützt. Das BiogasHeat Projekt wird unterstützt von: Disclaimer: Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieses Newsletters liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Union wieder. Weder die EASME noch die Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der dar in enthaltenen Informationen. Christof Amann Wärmevermarktungsstrategien und Good Pratice Beispiele 3. Dezember 2014 STRATEGIEN UND BUSINESS MODELLE Stefan Amann – 3. Dezember 2014 Hintergrund ● IEE Projekt http://www.biogasheat.org/ ● Ziel des Projektes: Verstärkte Nutzung der BHKWAbwärme bestehender und geplanter Anlagen ● 10 Partnerländer mit sehr unterschiedlicher Marktentwicklung ● Fokus in Österreich auf bestehende Anlagen ● Was wurde bisher getan? Entwicklung eines Handbuches zur nachhaltigen Wärmenutzung von Biogasanlagen (Download) Nationale Politikempfehlungen Europäisches Strategie-Papier 18 Experten in 9 Ländern wurden befragt 90 Kurzstudien, davon 10 in Österreich Christof Amann – 4. Dezember 2013 Schematische Darstellung Nachfrage Angebot Substrate Biogasanlage mit KWK Biogas Strom Wärme A B C Größe der Anlage Standortoptimierung Standort – meist der eigene Hof Christof Amann – 4. Dezember 2013 Biomethan Wärmenutzung in Österreich ● BHKW-Abwärme wird – häufig – nur teilweise genutzt (v.a. Fermenterheizung) ● Kann zu mikro- und makroökonomischen Verlusten führen ● Biogasanlagen haben/hatten überwiegend Stromproduktion zum Ziel Stromeinspeisung ist relativ standortunabhängig Wärmevermarktung ist standortabhängig ● Warum Wärmenutzung? Abwärmenutzung kann zusätzliches Einkommen generieren ● Österreich 2011 Einspeisung von 520 GWhel ins Netz Wärmenutzungspotenzial von insgesamt etwa 530 GWhth Christof Amann – 4. Dezember 2013 GOOD PRACTICE Stefan Amann – 3. Dezember 2014 Bsp. 1: Fernwärme (DK) ● Substrat: Exkremente aus der Schweine- und Rinderzucht, Fischabfälle, organische Haushaltsabfälle, Schlachtabfälle, verunreinigte Lebensmittel, etc. ● Biogasanlage wird von 75 Landwirtschaften im Radius von 11 km beliefert und gehört 69 lokalen Landwirten ● Produktion von etwa 8,8 Mio. Nm³/a Biogas ● Kosten: etwa 10 Mio. EUR gesamt (Förderungen 1,8 Mio. EUR) Webcam Richtung Jauchelager Quelle: http://www.lemvigbiogas.com/ Christof Amann – 4. Dezember 2013 Bsp. 1: Fernwärme (DK) ● 80% des Biogases wird verkauft und in Niederdruckleitung transportiert Verbrennung des Gases durch die Fernwärme Lemvig (Install. Leistung: 2 MWel; 2,2 MWth) Einspeisung ins Fernwärmemnetz 1.400 Häuser beziehen daraus Wärme ● 20% des Biogases wird zur Eigennutzung verwendet: 800 kWel KWK-Anlage ● Der gesamte Strom aus beiden KWK-Anlagen wird eingespeist: 21 Mio. kWhel /a ● Sonderfall Steuersystem Haushalte zahlen rund 45% weniger für die Wärme aus Biogas im Vgl. zur Wärme aus fossilen Energieträgern Weil Wärme aus Biogas für private Haushalte unterliegt keiner Steuer Wenn Fernwärme Gewinne macht, dann müssen im darauf folgenden Jahr die Wärmepreise gesenkt werden Ein optimaler Wärmepreise – aus Sicht der Haushalte – soll gewährleistet sein Landwirte schöpfen aus Biogasproduktion keine Gewinne ab Hauptziel der Landwirte: Verkauf der Gärreste zu minimalen Transportkosten Christof Amann – 4. Dezember 2013 Bsp. 2: Satelliten BHKW (CZ) ● 2009 in Trebon/Tschechien eröffnet ● Substrat: Schweinejauche, Mais und Grassilage ● Biogas wird 4,3 km durch Leitung transportiert ● Therme betreibt KWK-Anlage mit 844 kWel installierter Leistung Wärme für Raumheizung, Heißwasser, Swimmingpools und Beheizung eines angrenzenden Wohngebäudes Wärmepuffer mit 200 m³ gesamt Installierte Leistung bei der Biogasanlage 175 kWel Deckung des Eigenbedarfs an Strom und Wärme für Fermenter + Betriebsanlagen Kosten: rund 5 Mio. EUR Christof Amann – 4. Dezember 2013 Weitere Beispiele www.biogasheat.org ● ORC in Tschechien ● Satelliten KWK-Anlage in Deutschland ● Schweinstall-Kühlung in Deutschland ● Fischzucht in Deutschland ● Gärrestetrocknung in Italien ● Beheizung eines Gewächshaus in Lettland ● etc. Christof Amann – 4. Dezember 2013 Biogas: Strategische Optionen ! Source: Rutz, D. et al. 2012: Sustainable Heat Use of Biogas Plants. A Handbook. Christof Amann – 4. Dezember 2013 Wärmenbedarf wird in den nächsten Jahrzehnten steigen Source: e7/FGW Christof Amann – 4. Dezember 2013 Wärmeproduktion und –nachfrage passen nicht zusammen Wärmenachfrage Wärmeproduktion Verkaufbare Wärme Source: HEI Consulting GmbH 2008 Christof Amann – 4. Dezember 2013 Biogas: Strategische Optionen 80 - 90% ! 10 - 20% ? ? ? Source: Rutz, D. et al. 2012: Sustainable Heat Use of Biogas Plants. A Handbook. Christof Amann – 4. Dezember 2013 ? STRATEGIEN UND BUSINESS MODELLE Stefan Amann – 3. Dezember 2014 Einnahmen und Ausgaben einer Biogasanlage Source: Amann et al. 2014 Christof Amann – 4. Dezember 2013 Source: Amann et al. 2014 Christof Amann – 4. Dezember 2013 Rahmenbedingungen ● Politische ● Soziale ● Verhandlungsposition Verhältnis zu Abnehmer Image Wirtschaftliche ● Förderungen Anforderungen Andere Gesetze Wärmetarif Wirtschaftlichkeit (Investment und laufende Kosten) Finanzierung Technische Einfach zu produzieren – schwierig zu verkaufen Mögliche Optionen Niedriges Temperaturniveau Know-How Christof Amann – 4. Dezember 2013 Contact Christof Amann e7 Energie Markt Analyse GmbH Walcherstraße 11 1020 Vienna +43-1-907 80 26-58 [email protected] www.e-sieben.at www.biogasheat.org Christof Amann – 4. Dezember 2013 MÖGLICHKEITEN DER WÄRMENUTZUNG Salzburg, 03.12.2014 - J. Keric - REHAU GmbH www.rehau.at Bau Automotive Industrie REHAU WORLDWIDE UNLIMITED POLYMER SOLUTIONS Geschäftsfeld Bau Geschäftsfeld Automotive Geschäftsfeld Industrie Unsere Kompetenz in den drei Geschäftsfeldern Bau, Automotive und Industrie macht REHAU zu einem führenden Polymer-spezialisten. © REHAU - Seite 2 - 04.12.2014 REHAU WORLDWIDE THINK GLOBALLY – ACT LOCALLY 6 KONTINENTE © REHAU - Seite 3 - 04.12.2014 174 STANDORTE ÜBER 15,000 MITARBEITER AGENDA - Unternehmensvorstellung REHAU - Einleitung Biogas / Anaerobe Gärung – Wie funktioniert es? Welche Organischen Reststoffe können verwendet werden? - Was is Nah-/Fernwärme? – Grundprinzipien, Vorteile von Nah/Fernwärme? - Potentielle Wärmequellen – Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung? Vorteile von KWK Anlagen. - Rohrmaterialien und Eigenschaften – Auswahl geeigneter Rohrmaterialien für das jeweilige Projekt. - Installation und Planung – Welche Parameter sind notwendig um ein vorisoliertes Rohrnetz zu planen? © REHAU - Seite 4 - 04.12.2014 EINLEITUNG HISTORISCHE WURZELN DER BIOGAS-TECHNIK Bereits 1770 wurden von dem italienischen Forscher Alessandro Volta, der sich mit Stromgewinnung beschäftigte, erste Versuche mit Sumpfgas durchgeführt. Der englische Physiker Faraday (1791-1867) experimentierte ebenfalls mit Sumpfgas und identifizierte es als Kohlenwasserstoff. Erst 1821 gelang es Avogadro, die chemische Formel für Methan (CH4) zu ermitteln. 1897 soll in einem Lepra-Krankenhaus in Bombay/ Indien die erste Anlage gebaut worden sein, bei der das Gas zur Beleuchtung genutzt wurde. © REHAU - Seite 5 - 04.12.2014 EINLEITUNG BIOENERGIE - „energetische Nutzung von Biomasse“ Nutzung landwirtschaftlicher Produkte und sonstiger Biomasse für die Erzeugung (präziser: Umwandlung) von Energie Organische Reststoffe: Landwirtschaft - Flüssigmist, Festmist, - Nachwachsende Rohrstoffe (NawaRos) - Pflanzenprodukte - Schlachtabfälle u.a. Forstwirtschaft - Restholz, Grünschnitt Gastronomie - Speisereste, Fette Industrie, Haushalte - Kompostierbare Abfälle, Biotonne, Grüngut Ziel einer Biogasanlage: Aufschluss von Gülle Abfallverwertung Energieproduktion (Wärme, Strom, Gas) © REHAU - Seite 6 - 04.12.2014 EINLEITUNG BIOMASSE / BIOENERGIE Mit der Energie aus 1 kg Biomasse...* heizt ein Bügeleisen (1 000 W) - ca. 10 Minuten läuft ein Fernseher (80 W) - ca. 2 h leuchtet eine Glühbirne (60 W) - ca. 2 Stunden 20 Minuten © REHAU - Seite 7 - 04.12.2014 *Quelle: Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen EINLEITUNG BIOMASSE – VERFAHREN ZUR ENERGIEWANDLUNG Biomasse Energiepflanzen, Stroh, Holz, Gülle, organ. Abfälle, Klärschlamm, Abwasser, … Verbrennen Thermochem. Umwandlung Verkohlen Vergasen Pyrolyse Wärme © REHAU - Seite 8 - 04.12.2014 Kohle Gas Pyrolyseöl Methan Physikalisch-chem. Umwandlung Pressen/ Extrahieren Pflanzenöl Umestern Methanol Biochem. Umwandlung Alkohol. Vergären Ethanol Fermentieren Biogas Methan EINLEITUNG BIOGAS-ANLAGEN / BIOMASSE-ANLAGEN Biogasanlage Holzhackschnitzelanlage Trockenfermentationsanlage Pelletkessel © REHAU - Seite 9 - 04.12.2014 EINLEITUNG FERMENTER - BIOMASSE ALS SUBSTRAT IN BIOGASANLAGEN Eigenschaften eines Pansen - Fermenters -Geschlossene Gärkammer -anaerob -Temperaturkonstanz (30-55°C) -Säureregulation (pH 5,8 – 7,8) -Periodische Zufuhr von Nährstoffen Fermenter werden üblicherweise mit ca. 40°C Gärtemperatur betrieben. Der Trend geht in die Richtung größer >40°C, aufgrund der größeren Gasausbeute und schnellerem Prozesszyklus. Gasspeicher Biomasse Rührwerk © REHAU - Seite 10 - 04.12.2014 Fermenterheizung EINLEITUNG FERMENTATION Fette Proteine, Kohlenhydrate Einfachzucker Fettsäuren Aminosäuren HYDROLYSE Acetogene Bakterien Acidogene Bakterien Hydrolytische Bakterien (anaerob) Organische Säuren, Kohlendioxid, Wasserstoff VERSÄUERUNG Essigsäure, Kohlendioxid, Wasserstoff ESSIGSÄUREBILDUNG Vergärung von organischen Stoffen tritt auf: - Luftdichte Bedingungen - In einer feuchten Umgebung - Methanogene Bakterien vorhanden sind - Zwischen 0 und 70 ° C Durch die Fermentation entsteht Methangas. Abgesehen davon entsteht auch Kohlendioxid und Wasser. © REHAU - Seite 11 - 04.12.2014 Methanogene Bakterien Methan, Kohlendioxid, Wasser METHANBILDUNG EINLEITUNG FESTE BIOMASSE FÜR DIE VERWERTUNG IN VERBRENNUNGSANLAGEN Geschlossene Verbrennungskammer Temperaturen zwischen 600 – 700°C Kontinuierliche Zufuhr von Brennstoff © REHAU - Seite 12 - 04.12.2014 EINLEITUNG SCHEMATISCHE DARSTELLUNG EINER BIOGASANLAGE 1.Biomasse wird bereitgestellt, gelagert, und je nach Anforderungen aufbereitet in den Fermenter eingebracht. Fern-/Nahwärmeleitung 2.Anaerober (sauerstofffrei) Vergärungsprozess im Fermenter. Methangas entsteht. 3.Gasnutzung und gf. Gausaufbereitung (Entschwefelung, Verdichtung, Trocknung, Anreichung) Biomasse z.B. Gülle Strom-Einspeisung (BHKW) 4.Strom-Einspeisung (BHKW) 5.Überschüssige Wärme aus BHKW dem Fermenter urückführen / für Nahwärme nutzen. Feste Abfälle werden als Dünger verwendet. © REHAU - Seite 13 - 04.12.2014 BHKW Fermenter Gas-Kondensat-Sammelschacht NAHWÄRME DEFINITION – WAS IST NAHWÄRME? Nahwärme ist die Übertragung von Wärme zwischen Gebäuden zu Heizzwecken. Im Vergleich zur Fernwärme erfolgt die Übertragung über verhältnismäßig kurze Strecken. Der Übergang zur Fernwärme mit größeren Leitungslängen ist fließend. Nahwärme (Heißwasser oder Dampf) wird idR zentral prduziert - über isoliertes Rohrnetz transportiert - einzelne Abnehmer sind über Wärmetauscher (Hausübergabestation) verbunden - Wärme wird je Abnehmer entsprechend dosiert - Wärme kann über herkömmliche Heizsysteme genutzt werden © REHAU - Seite 14 - 04.12.2014 NAHWÄRME VORTEILE Die Nutzung der Abwärme aus dem BHKW verbessert die Energieeffizienz Zentrale Wärmequellen (zB zentrale Biomasse-Anlage) zu maximieren die Erträge bei der Nutzung erneuerbarer Energien Minimieren von Wartungsaufwand, über eine zentrale Anlage - keine einzelnen Gasprüfungen erforderlich © REHAU - Seite 15 - 04.12.2014 NAHWÄRME POTENTIELLE BARRIEREN Mangel an Erfahrung Höhere Kosten für die Planung&Installation, weil „höhere Risiken“ angenommen werden Mangelndes Bewusstsein Historisch unausgereifte Regelungen (siehe Gleichzeitigkeitsfaktor) Gesellschaftliche Akzeptanz einmal installiert, geschlossenes Netz, keine Möglichkeit den Anbieter zu wechseln Steuerung und Kontrolle der Tarife für unterschiedliches Nutzungsverhalten. © REHAU - Seite 16 - 04.12.2014 NAH-FERNWÄRME NUTZUNG ÖSTERREICH IM EUROPA-VERGLEICH Percentage of Houses Supplied by District Heating Austria: District Heating now nearly 11% © REHAU - Seite 17 - 04.12.2014 UK s Ne th e rla nd ny ma Ge r Au str ia ary ng Hu d lan Fin ak ia Sl ov Sw e de n nd Po la ia Es to n k nm ar De Ice l an d 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% KRAFT-WÄRME KOPPLUNG KWK GRUNDPRINZIP Wärmeverluste 70% Zugeführte Energie 100% Elektrizität 30% Wärmeverluste 15% Zugeführte Energie 100% © REHAU - Seite 18 - 04.12.2014 Elektrizität 30% + Wärme 55% KRAFT-WÄRME KOPPLUNG (KWK ANLAGEN) GRUNDPRINZIP KWK- Anlagen bieten folgende Vorteile: - Erzeugen sowohl Wärme als auch Strom vor Ort. - Effizientere Nutzung der Energie - 80-90% effizienter - Kosteneinsparung von 15-40% im Vergleich zu herkömmlichen Methoden (Gasnetz, Öl, etc..) - Wärme kann gespeichert werden, somit direkt verfügbar. Keine Abhängigkeiten von Kraftstoffquellen, BHKW-Anlagen werden entweder mit fossilen Brennstoffen oder erneuerbaren Energiequellen versorgt (z.B. Biomasse / Biogas) © REHAU - Seite 19 - 04.12.2014 BIOMASSE BLOCKHEIZKRAFTWERKE (BHKW) EINLEITUNG Blockheizkraftwerk (BHKW), − eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme, − vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird, − aber auch Nutzwärme in ein Nahwärmenetz einspeisen kann. − BHKW Anlagen sind größer als herkömmliche Heizkessel, werden daher typischerweise in externen Technikräumen platziert. − Erfordern regelmäßige Hackschnitzel oder Pelletlieferungen an nur einer zentralen Anlage © REHAU - Seite 20 - 04.12.2014 MÖGLICHKEITEN DER WÄRMENUTZUNG Nutzung der Abwärme bei Kraftwerken Abwärme vaus Abfallverbrennungsanlagen © REHAU - Seite 21 - 04.12.2014 BHKW(fossile Brennstoffe oder erneuerbare Energieträger) Zentrale Heizkessel MÖGLICHKEITEN DER WÄRMENUTZUNG ÂNWENDUNGSBEREICHE © REHAU - Seite 22 - 04.12.2014 MÖGLICHKEITEN DER WÄRMENUTZUNG ÂNWENDUNGSBEREICHE © REHAU - Seite 23 - 04.12.2014 VORISOLIERTE ROHRE MÖGLICHKEITEN BEI DER ROHRLEITUNGSWAHL Stahlrohr (KMR) mit PU-Schaum (Verbundrohrsystem) © REHAU - Seite 24 - 04.12.2014 Mediumrohr aus vernetzem Polyethylen (PE-Xa) mit PU-Hartschaum (Verbundrohrsystem) Mediumrohr aus vernetzem Polyethylen (PE-Xa) mit PESchaumplatten (Gleitrohrsystem) RAUVITHERM – DAS VORGEDÄMMTE NAHWÄRMEROHRSYSTEM ANFORDERUNGEN VORGEDÄMMTE ROHRSYSTEME Anforderungen an das Gesamtsystem: • • • • • • • • Lange Lebensdauer Druckbeständigkeit Korrosionsbeständigkeit Statische und dynamische Stabilität Baustellentauglichkeit Einfache, schnelle Verlegbarkeit Geringe Wärme- und Druckverluste Längswasserdicht © REHAU - Seite 25 - 04.12.2014 VORISOLIERTE ROHRE STAHLROHRE (KMR) Vorteile: - Festes Material– resistent gegen Stoßschäden Große Durchmesser Größen erhältlich Höhere Vorlauftemperaturen / Druck möglich Nachteile: - Nur gerade Strecken möglich - Verbindungen alle 6 bis 12m notwendig - Hohe Installationskosten / Aufwand - Korrosionsprobleme (daher sind in der Regel Warnsysteme notwendig) - Stahl Schweiß-Facharbeiter erforderlich λ ≈ 0.024 W/mK © REHAU - Seite 26 - 04.12.2014 VORGEDÄMMTE POLYMERE ROHRSYSTEME ZWEI ARTEN DER ROHRISOLIERUNG - VERBUNDROHR VERBUNDROHR: Vorteile: - Hervorragende Wärmedämmung - Kein Eindringen von Wasser, wenn Außenmantel punktiert ist. - Keine thermische Expansion (Selbstkompensation) - Flexibler im Vergleich zu Stahl - Bundlängen bis zu 300m möglich. Nachteile: - Weniger flexibel zu Gleitrohrsystem λ = 0.022 W/mK © REHAU - Seite 27 - 04.12.2014 VORGEDÄMMTE POLYMERE ROHRSYSTEME ZWEI ARTEN DER ROHRISOLIERUNG - GLEITROHR GLEITROHR: Vorteile: - Mehr Flexibilität - Einfache Installation von Verbindungen (Schaumplatten lassen sich leicht entfernen) - Bundlängen bis 300m möglich. Längere Trassen in kürzerer Zeit verlegen. Nachteile: - PU Verbundrohre weisen idR bessere Wärmedämmungswerte. λ = 0.043 W/mK © REHAU - Seite 28 - 04.12.2014 VORISOLIERTE ROHRE MISCHNETZE Möglichkeit Stahl & Polymer Rohre für größere Nah-/Fernwärme Systeme zu kombinieren. Vorteile: − Höhere Temperatur − Größere Durchmesser − Höhere Volumenströme − Nutzung von kostengünstigeren Polymerhausanschlüssen bzw. Polymeren Rohrleitungen.für Trassen mit Temperaturen bis 90°C © REHAU - Seite 34 - 04.12.2014 PLANUNG UND AUSFÜRHUNG VON NAHWÄRMENETZEN REHAU PLANUNGSCENTER − Die Thematik der Nahwärmeversorgung ist in Österreich bereits seit langem etabliert − Es existieren viele Wärmenetze insbesondere auf Basis von Hackschnitzelheizungen − Trotzdem gibt es noch einiges an Potential in der effizienteren Auslegung dieser Netze Grund: Es existieren keine umfassenden praxistauglichen Leitfäden oder Richtlinien für die Planung Viele Planungen beruhen daher oft auf groben Abschätzungen und Erfahrungswerten © REHAU - Seite 35 - 04.12.2014 PRINZIP DER OPTIMIERTEN NETZAUSLEGUNG Ziel muss es sein, das Netz so zu dimensionieren, dass die jährlichen Gesamtkosten – Summe aus Investitions- und Betriebskosten, bezogen auf einen bestimmten Nutzungszeitraum – minimiert werden. © REHAU - Seite 36 - 04.12.2014 MODULARE LEISTUNGSAUFTEILUNG GRUNDLAST / SPITZENLAST 1500 1400 therm. Leistungsbedarf in [kW] 1300 1200 1100 Heizölkessel 2 500 kW 1000 900 800 Heizölkessel 1 500 kW 700 600 500 400 Pflanzenöl- BHKW 200 kWth 200 kWel 300 200 100 0 0 1000 2000 3000 4000 5000 Jahresstunden in [h] © REHAU - Seite 37 - 04.12.2014 6000 7000 8000 NUTZUNGSVERHALTEN EINES NAHWÄRMENETZES 15 days © REHAU - Seite 38 - 04.12.2014 NETZSPEZIFISCHE KENNZAHLEN 1. Spezifische Netzlänge = Durchschnittlicher Abstand zu den einzelnen Abnehmern Ø 50 m/AN Im Durchschnitt sollte die spezifische Netzlänge nicht größer als 50m pro Anschlussnehmer sein. 2. Wärmebelegung = Durchschnittlicher Wärmetransport pro Meter Trasse und Jahr 900 kWh/(m*a) Wärme Möglichst hohe Werte sind gut für die Effizienz von Nahwärmenetzen. Es werden 900 kWh/(m*a) angestrebt. 1 Meter 3. Wärmeverlust = Durchschnittlicher Wärmeverlust pro Trassenmeter Wärmeverlust © REHAU - Seite 39 - 04.12.2014 Durch eine hohe Wärmebelegung und einer kleinen spezifischen Netzlänge können geringe Wärmeverluste erreicht werden. Der Wärmeverlust sollte 20% nicht übersteigen. GLEICHZEITIGKEIT Gleichzeitigkeitsfaktor hat sowohl Einfluss auf die Auslegung des Wärmeerzeugers als auch für die Dimensionierung des Nahwärmerohres. © REHAU - Seite 40 - 04.12.2014 GLEICHZEITIGKEIT Erläuterung: GLFges(n)…Gleichzeitigkeitsfaktor der Gesamtwärmeleistung nach Winter; n… Anzahl der Abnehmer; Parameter a = 0,4497; b=0,5512; c=53,8438; d=1,7627 Formel ist nur anwendbar, wenn die Verbraucher eine ähnlich große Leistung abnehmen bzw. ähnliche Energieverbräuche haben (homogene Abnehmergruppen) © REHAU - Seite 41 - 04.12.2014 GLEICHZEITIGKEIT GLZ- Faktor für 20 AN, Gebäudeklassen 2 und 3 Uno 75 Duo 63 © REHAU - Seite 42 - 04.12.2014 EFFIZIENTE NAHWÄRMENETZE An keinem Tag im Jahr lag der Gleichzeitigkeitsfaktor über dem vom Planer angesetzten Wert von 0,7. Insgesamt besteht eine Leistungsreserve von > 10% FAKTOR GLEICHZEITIGKEIT AM REALEN NETZ Gleichzeitigkeitsverlauf von 03.02 - 13.02 (Ptatsächlich / PNenn. ermittelt) Reserve bei Auslegung mit GLF 1 0,75 0,7 0,65 Reserve bei Auslegung mit GLF 0,7 0,6 0,55 0,5 0,45 0,4 12.02.2012 12.02.2012 12.02.2012 12.02.2012 11.02.2012 11.02.2012 11.02.2012 11.02.2012 10.02.2012 10.02.2012 10.02.2012 10.02.2012 09.02.2012 09.02.2012 09.02.2012 09.02.2012 08.02.2012 08.02.2012 08.02.2012 08.02.2012 07.02.2012 07.02.2012 07.02.2012 07.02.2012 06.02.2012 06.02.2012 06.02.2012 06.02.2012 05.02.2012 05.02.2012 05.02.2012 05.02.2012 04.02.2012 04.02.2012 04.02.2012 04.02.2012 03.02.2012 03.02.2012 03.02.2012 03.02.2012 02.02.2012 1 0,7 0,6 Rohrdimension bei verschiedenen Gleichzeitigkeitsfaktoren © REHAU - Seite 43 - 04.12.2014 Quelle: Eigene Ermittlungen REHAU Abschlussarbeit 2012, Patrick Scharf PUFFERMANAGEMENT Durch Speicher kann die benötigte Leistung auf 70 % (Annahme) reduziert werden. Bei den nachfolgenden Varianten sollen Einfluss des Gleichzeitigkeitsfaktors und der Speicheranordnung veranschaulicht werden. Ohne Berücksichtigung des GLF © REHAU - Seite 44 - 04.12.2014 Mit Berücksichtigung des GLF = 0,7 NETZGEOMETRIE ZIEL: • Aufzeigen, dass Ringnetze bzw. Maschennetze unter bestimmten Gegebenheiten sinnvoll sind • Aufzeigen, dass die Planung und die Umsetzung eines Ringnetzes sich nicht problematisch gestaltet © REHAU - Seite 45 - 04.12.2014 NETZGEOMETRIE − Bei der Dimensionierung des Ringes wird auf die Elektrotechnik zurückgegriffen − Es wird die Knotenregel (1. Kirchhoffsche Gesetz) angewandt, die besagt, dass alle zu − einem Knoten oder Verzweigungspunkt hinfließenden Ströme gleich der Summe der − abfließenden Ströme sind. © REHAU - Seite 46 - 04.12.2014 NETZGEOMETRIE Stand der Technik: Es werden fast ausschließlich Strahlennetze Grund: Viele Ingenieurbüros vertrauen dem Altbewährtem Vorteile eines Ring- bzw. Maschennetzes: − Einbindung mehrere Heizzentralen ohne Probleme möglich − Erreichen einer erhöhten Versorgungssicherheit − Es können dadurch Rohre mit geringerem Durchmesser verbaut werden − Es ergeben sich bei Ring- bzw. Maschennetze bei der Rohrdimensionierung Vorteile, bedingt durch den GLF − Nachträgliche Anschlüsse lassen sich leichter realisieren © REHAU - Seite 47 - 04.12.2014 NACHTRÄGLICHER ANSCHLUSS Nachträglicher Anschluss, warum wird dies immer wichtiger? − Viele Wärmenetze sind heute überdimensioniert, es ist noch Potential vorhanden weitere Interessenten am Netz anzuschließen − Selbst für Netze, die heute keine Kapazitäten haben kann es bedingt durch Sanierungsmaßnahmen in Zukunft der Fall sein, dass weniger Energie von den AN abgenommen wird, somit Wärme für Neuanschlüsse vorhanden ist Welche Vorteile bringt dies für den Wärmenetzbetreiber − Höhere Erlöse durch den Mehrverkauf an Wärmeenergie − Geringere prozentuale Wärmeverluste, da bei gleichen realen Wärmeverlusten die verkaufte Wärmemenge steigt © REHAU - Seite 48 - 04.12.2014 WÄRMEVERLUST IN ABHÄNGIGKEIT ZU DEN BETRIEBSSTUNDEN Nennleistung Gesamt [W] 260.000 Δϑ [K] 60 Rauthermex Abmessung DUO 32 DUO 40 DUO 50 DUO 63 UNO 75 Gesamtwärmeverlust [W] Wärmeverlust (Leistung) Wärmeverlust Energie hVollb. =1200 Wärmeverlust Energie hVollb. =1600 Wärmeverlust Energie hVollb. =2000 © REHAU - Seite 49 - 04.12.2014 Trassenlänge U-Wert Rohr Wärmeverlust [m] [W/mK] [W] bzw. [%] 110 35 200 160 240 0,185 0,210 0,196 0,269 0,164 1.221 441 2.352 2.582 4.723 11.320 WÄRMEVERLUST IN ABHÄNGIGKEIT ZU DEN BETRIEBSSTUNDEN Nennleistung Gesamt [W] 260.000 Δϑ [K] 60 Rauthermex Abmessung Trassenlänge U-Wert Rohr Wärmeverlust [m] [W/mK] [W] bzw. [%] Wärmeverlust bei Vollb. =8760 h 1.221 441 2.352 2.582 4.723 11.320 4,35% Wärmeverlust bei Vollb. =1200 h 31,78% Wärmeverlust bei Vollb. =1600 h 23,84% Wärmeverlust bei Vollb. =2000 h 19,07% DUO 32 DUO 40 DUO 50 DUO 63 UNO 75 Gesamtwärmeverlust [W] © REHAU - Seite 50 - 04.12.2014 110 35 200 160 240 0,185 0,210 0,196 0,269 0,164 WÄRMEVERLUST REDUZIERUNG DER WÄRMEVERLUSTEMÖGLICHST SCHLANK DIMENSIONIEREN Wärmeverlust in Abhängigkeit des Betriebsverhaltens 35,00% Ein erhöhte Anzahl von Vollbenutzungsstunden bzw. eine genaue Ermittlung der benötigten Leistung hat geringere Wärmeverluste zu Folge 31,8% 30,00% 23,8% 25,00% 19,1% 20,00% Wärmeverlust bei Vollb. =8760 h Wärmeverlust bei Vollb. =2000 h 15,00% Wärmeverlust bei Vollb. =1600 h 10,00% 5,00% 4,4% Wärmeverlust bei Vollb. =1200 h 0,00% Betriebsweise Um eine effiziente Auslegung vornehmen zu können sind möglichst exakte Daten der Nennleistungen zwingend erforderlich. Werden die Nennleistungen zu groß gewählt, so ergeben sich geringere Vollbenutzungsstunden, was höhere Wärmeverluste zur Folge hat. © REHAU - Seite 51 - 04.12.2014 WÄRMEVERLUST REDUZIERUNG DER WÄRMEVERLUSTE MÖGLICHST NIEDRIEGE SYSTEMTEMPERATUREN Je kleiner Δ T, desto geringer sind die Wärmeverluste Wärmeverlust Variante 1 Variante 2 − Auslegung und Betrieb des Nahwärmenetzes mit − Auslegung und Betrieb des Nahwärmenetzes mit Systemtemperaturen 85/65 Systemtemperaturen 70/50 Mittlere Temperatur bei 75 °C Mittlere Temperatur bei 60°C Bei Ø Temperatur in Erdreich von 10 °C Bei Ø Temperatur in Erdreich von 10 °C ergibt sich ein Δ T von 65 K ergibt sich ein Δ T von 50 K 30 % höherer Wärmeverlust als bei Variante 2 Um die Wärmeverluste gering zu halten, macht es Sinn die Systemtemperaturen möglichst gering zu halten. Unnötig hohe Systemtemperaturen haben keinen Mehrwert, jedoch ziehen sie unnötig höhere Wärmeverluste nach sich. © REHAU - Seite 52 - 04.12.2014 WÄRMEVERLUST FAZIT Nur durch eine effiziente Auslegung des Wärmenetzes können die Wärmeverluste gering gehalten werden Exakte Ermittlung der Nennleistung ist wichtig für eine effiziente Auslegung Wärmeverlust ist erheblich von der Betriebsweise des Nahwärmenetzes abhängig Selbst die beste Nahwärmeleitung hat hohe Wärmeverluste zur Folge, wenn bei der Auslegung zu viele „Sicherheitszuschläge“ angesetzt werden © REHAU - Seite 53 - 04.12.2014 AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Versorgung von 14 Gebäude mit Gesamtleistung von 700 kWtherm Beginn der Nahwärmeleitung (DN 100) © PSB-Technik GmbH © REHAU - Seite 54 - 04.12.2014 Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Versorgung von 14 Gebäude mit Gesamtleistung von 700 kWtherm Beginn der Nahwärmeleitung (DN 100) Knoten: 2 x Hauptstränge (DN 80) © PSB-Technik GmbH © REHAU - Seite 55 - 04.12.2014 Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Versorgung von 14 Gebäude mit Gesamtleistung von 700 kWtherm Beginn der Nahwärmeleitung (DN 100) Knoten: 2 x Hauptstränge (DN 80) Die Vernetzung erfolgt zu den einzelnen Gebäude über DN 25 oder DN 50 © PSB-Technik GmbH © REHAU - Seite 56 - 04.12.2014 Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Versorgung von 14 Gebäude mit Gesamtleistung von 700 kWtherm Beginn der Nahwärmeleitung (DN 100) Knoten: 2 x Hauptstränge (DN 80) Die Vernetzung erfolgt zu den einzelnen Gebäude über DN 25 oder DN 50 © PSB-Technik GmbH © REHAU - Seite 57 - 04.12.2014 Größe des Nahwärmenetzes: DN 50 260m DN 80 420m DN 25-50 70m Gesamt: 750 m Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Vorteile gegenüber Stahlrohr aus Sicht der Stadtwerke Abensberg • flexible Verlegung bei Hindernissen im Rohrgraben © StW Abensberg © REHAU - Seite 58 - 04.12.2014 © StW Abensberg © StW Abensberg Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Vorteile gegenüber Stahlrohr aus Sicht der Stadtwerke Abensberg • flexible Verlegung bei Hindernissen im Rohrgraben • Kreuzung von Bestandsleitungen auch mit Höhenversatz möglich © StW Abensberg © REHAU - Seite 59 - 04.12.2014 © StW Abensberg © StW Abensberg Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Vorteile gegenüber Stahlrohr aus Sicht der Stadtwerke Abensberg • flexible Verlegung bei Hindernissen im Rohrgraben • Kreuzung von Bestandsleitungen auch mit Höhenversatz möglich • keine Längsausgleichsmaßnahmen nötig © StW Abensberg © REHAU - Seite 60 - 04.12.2014 © StW Abensberg © StW Abensberg Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg AUSGEWÄHLTE PROJEKTBEISPIELE KOMMUNALER WÄRMEVERBUND IN DER ALTSTADT ABENSBERG Vorteile gegenüber Stahlrohr aus Sicht der Stadtwerke Abensberg • flexible Verlegung bei Hindernissen im Rohrgraben • Kreuzung von Bestandsleitungen auch mit Höhenversatz möglich • keine Längsausgleichsmaßnahmen nötig © StW Abensberg © REHAU - Seite 61 - 04.12.2014 © StW Abensberg © StW Abensberg Quellen: Stadtwerke Abensberg, PSB Technik GmbH, Abensberg KOMBINATION: NAHWÄRME / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER SOLARTHERMIE / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER Nah-/Fernwärmenetze mit erneuerbaren Energien (z.B. Solarthermie), wird überschüssige Wärme im Sommer im Erdreich gespeichert. © REHAU - Seite 62 - 04.12.2014 KOMBINATION: NAHWÄRME / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER Mit dem saisonalem Erdwärmespeicher von Wärmeenergie kann mittels intelligenter Steuerung eine optimale Nutzung aller Energiequellen erreicht werden. Die überschüssige Wärme im Sommer kann entsprechend effizient gespeichert werden, um im Winter mit einer erhöhten Effizienz genutzt zu werden. Heat requirement Available solar energy Summer storage Heat requirement MWh/month 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Jan Feb Mar © REHAU - Seite 63 - 04.12.2014 Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec Use heat in winter KOMBINATION: NAHWÄRME / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER SCHEMA Source: Drake Solar Landing Community Live operation data can be found here: www.dlsc.ca © REHAU - Seite 64 - 04.12.2014 NAHWÄRME / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER REFERENZOBJEKT BREADSTRUP Braedstrup District Heating & Solar Park, Denmark Systembeschreibung: -1,400 Hausanschlüsse - Nahwärmenetz im Besitz der Gemeinde - 6MW System (3,800 MWh/a) Wärmequellen: - 16,000m² Solarkollektoren - Wärmepumpe - Spitzenlast Heizung durch Nahwärmenetz abgedreckt Wärmespeicher: - 2,500m³ Puffertank(Warmwasser) - 50 PE-Xa Geothermie-Sonden mit jeweils 50m Tiefe © REHAU - Seite 65 - 04.12.2014 NAHWÄRME / SAISONALER ERDWÄRMESPEICHER REFERENZOBJEKT CRAILSHEIM Solar Storage & District Heating, Crailsheim, Germany Systembeschreibung: - 260 Wohungen, Schule, Sporthalle - 4100 MWh/a mit einer Vorlauf/Rücklauftemperatur 65/35°C Wärmequellen: - 7,300m² Solar Kollektoren mit 5,1MW Spitzenlast - 750 kW Wärmepumpe - Zusatzheizung durch Fernwärmenetz Wärmespeicher: - 100m³ Hochtemp. Spitzenlast Speicher (Warmwasser) - 480m³ Pufferspeicher (Warmwasser) - 43,200m³ Geothermie Sondenfelf mit 80 Stk PE-Xa Sonden. © REHAU - Seite 66 - 04.12.2014 NAHWÄRMENETZ REFERENZ BIOENERGIEDORF EFFELTER, DEUTSCHLAND Bioenergie Dorf, Effelter, Germany - 160 kW Biogas-Anlage - BHKW mit Nahwärmeanbindung mit Wärme für 36 Hausanschlüsse, Feuerwehr und Restaurant - Zusätzliche Hackschitzelbiomassekessel für Spitzenlastabdeckung. - System produziert 1.1 Mio. kWh/a - CO2 Einsparung von 370,000 kg/a © REHAU - Seite 67 - 04.12.2014 NAHWÄRMENETZ REFERENZ GEWÄCHSHAUSHEIZUNG, ALDERLEY EDGE, (CHESHIRE) ENGLAND Gewächshausheizung, (Alderley Edge, Cheshire) - Erzeugt Wärme und Strom aus Tomanpflanzen, Blättern, Tomanabfällen. - Anlagen von “Biotech Services” Ca. 400m von RAUBIO Fermenter Heizung © REHAU - Seite 68 - 04.12.2014 NAHWÄRMENETZ REFERENZ BIOGASANLAGE MIT ANBINDUNG AN HÜHNERFARM HEREFORDSHIRE ENGLAND Much Fawley Farm AD plant, Herefordshire - Biogasanlage mit Gülle, Mais, Silage - RAUVITHERM Nahwärmeleitung verbindet BHKW mit Hühnerfarm. - 2,500m RAUVITHERM Rohr (75 UNO & 32 DUO) © REHAU - Seite 69 - 04.12.2014 NAHWÄRME MIT RAUVITHERM BIOGASANLAGE VOLKRINGHAUSEN Biogasanlage Bioconstruct, Volkringhausen Aufgabe: Installation von Heizanlagen für die Biogasanlage, zwei benachbarte junge Schweineaufzuchtställe und ein Wohnsitz Herausforderung: Gepflasterte Flächen, enge Bedingungen vor Ort Lösung: Verwendung des sehr flexiblen vorgedämmten Rohrsystems RAUVITHERM UNO 75 für den Hauptverteiler Menge: 1.200m UNO 75 und DUO 40, 50, 63mm © REHAU - Seite 70 - 04.12.2014 NAHWMÄRME RAUVITHERM FERNWÄRMENETZ SCHÄFEREI, WALDMÜNCHEN Bioenergiedorf Waldmünchen, Bayern Aufgabe: Erweiterung des ersten Bioenergiedorfes in Bayern, Oberpfalz. Herausforderung: Begrenzter Platz, Zusammenarbeit zwischen Planungsbüro, Nachbarn und Politikern. Lösung: Intensive Projekt-Unterstützung von REHAU - Marketing-Unterstützung für das Projekt. - Unterstützung der Konstrukteure in der Anfangsphase. - Installationsunterstützung vor Ort Menge: ca. 400 m RAUVITHERM DUO 32, 40, 50 und 63 © REHAU - Seite 71 - 04.12.2014 NAHWÄRME RAUVITHERM BIOGASANLAGE STREITBERGER, DORF TÖPEN Fernwärmenetz, Töpen Aufgabe: Installation eines Fernwärmenetzes für 10 Haushalte in dem Dorf Töpen 2009. Herausforderung: Sehr begrenzter Fläche zur Verfügung, Installation zwischen existierenden Häusern , sehr enge Grabenbreite. Lösung : Verwendung des sehr flexiblen vorgedämmten Rohrsystems RAUVITHERM: -Idealerweise für die vorhandenen begrenzten Flächen in den existierenden Haushalten einsetzbar - Erleichterung der Verzweigung dank innovativer T-Abzweige Menge: ca. 610 m of RAUVITHERM DUO 32, 40, 50 und 63 © REHAU - Seite 72 - 04.12.2014 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT www.rehau.at Bau Automotive Industrie EFFIZIENTE und WIRTSCHAFTLICHE HACKSCHNITZELTROCKNUNG mit BIOGASANLAGEN biogas14 Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung Salzburg, 3. Dezember 2014 Alois Kraußler 4ward Energy Research GmbH Agenda 1. Hintergrund “Technischen Hackguttrocknung” 2. Problemstellung 3. Stand des Wissens / Stand der Technik 4. Forschungs- und Entwicklungsbedarf 5. Conclusio und Ausblick biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 2 Hintergrund ► Etablierung eines Hackgutmarktes für den kleineren Leistungsbereich ► Warum Hackschnitzel trocknen? Heizwertsteigerung Qualitätssteigerung Gewichtsminderung Lagerfähigkeit Verbesserung der Verbrennungseigenschaften Verringerung der Emissionen biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 3 Hintergrund ► Aufgabe der Trocknungstechnik: Trocknungsmethode so gestalten, dass Güter mit geringem Aufwand an Energie/Arbeit getrocknet werden ► Technische Hackguttrocknung: Sinnvolle Alternative zur Natürlichen Trocknung Ermöglicht Effizienzsteigerung und geringere Emissionen von Biogasanlagen Nutzung vorhandener Abwärme von Biogasanlagen (vor allem im Sommerhalbjahr) biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 4 Problemstellung ► Fehlendes Know-how ► Optimierungsempfehlungen für Betrieb und Anlagendesign erforderlich …Hackschnitzeltrocknungen gehören zu den Verfahren mit der höchsten Rentabilität bei der Abwärmenutzung von Biogasanlagen, allerdings werden die Anlagen häufig ineffizient Betrieben! biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 5 Stand des Wissens ► Temperaturniveau hat größeren Einfluss auf den Trocknungsvorgang als der Luftmassenstrom Hoher Luftmassenstrom verursacht signifikante Strom- und Betriebskosten Effizienter Trocknungsbetrieb erfordert höhere Temperaturen und niedrigere Luftmassenströme Luftmassenstrom entscheidend für Wirtschaftlichkeit ► Bei Trocknung über Kleinfeuerungs- oder Biogasanlagen ist unklar, welches Temperaturniveau für den jeweiligen Luftmassenstrom optimal wäre bzw. erreicht werden kann. biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 6 Stand des Wissens ► Verlauf der Temperatur und der relativen Luftfeuchte (Rosttrockung – Einströmung von unten) oben unten biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 7 Stand des Wissens ► Verlauf der Wasseraufnahme Gesamt Sensorreihe 1 Sensorreihe 2 Sensorreihe 3 4,5 4,0 unten oben 3,5 3,0 Δx [g/m3] 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 0 biogas14, Salzburg 3.12.2014 4 8 12 16 20 24 28 Trocknungsdauer [hh] 32 36 40 44 Folie 8 Stand der Technik ► Anlagen zur Trocknung Satztrockner (Container oder Wagen) Geringe Verarbeitungskapazität Gewisse Flexibilität der Eingangsprodukte bei geringer Größe Geeignet für Deckung des Eigenbedarfs Nachteil: Geringe Ausnutzung der eingesetzten Wärme Bandtrockner und Schubwendetrockner Gute Steuerung des Trocknungsablaufs Hohe Wärmeausnutzung Nur für große Verarbeitungsleistungen verfügbar (ab 500 kWth) > hohe Investitionskosten biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 9 Stand der Technik ► Satztrockner (Rosttrockner) kommen in Österreich am häufigsten zum Einsatz Im oberen Bereich des Schüttguthaufens tritt eine ausgeprägte Kondensationszone auf Hoher Energieaufwand ist für Trocknung notwendig Aktuell keine geeignete Strategie, welche dieses Problem berücksichtigt biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 10 Stand der Technik ► Biogasanlagen Überschusswärme im Sommerhalbjahr aufgrund des stromgeführten KWK-Betriebs > muss bei fehlenden Wärmeabnehmern weggekühlt werden Vorteilhaftes höheres Abwärme-Temperaturniveau (> 250 °C) Anlagentechnik ist umfassender als bei der Trocknung in Kleinfeuerungsanlagen > Effizienz/Energetische Betrachtung ist besonders relevant Manipulation des Trocknungsgutes erfolgt meist halbmanuell Schnelle und effiziente Trocknung, damit aufgrund der höheren Anlagenkosten ein höherer Durchsatz entsteht biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 11 F&E Bedarf ► Optimales Temperaturniveau für den jeweiligen Luftmassenstrom bei Biogasanlagen > kaskadische Temperaturnutzung ► Strategien zur Vermeidung von Staubaustrag ► Gas- und holzbetriebene Biomasse-Anlagen haben unterschiedliche Lastcharakteristik > Möglichkeit einer sinnvollen Kombination der Technologien für die Trocknung ► Aufgrund der notwendigen Hackgutmanipulation ist der kombinierte Betrieb einer Biogasanlage mit einer Hackgutfeuerungsanlage sinnvoll > Effizienz des Gesamtsystems würde wesentlich steigen biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 12 F&E Bedarf ► Unkontrollierte/r Energiezuführung / Betrieb Trocknungsgutverweildauer oft nicht vom Wassergehalt und der Trocknungslufttemperatur abhängig bzw. gewünschter Trocknungsgrad ist nicht bekannt Ein Monitoring des Trocknungsprozesses & Regelung von Temperatur und Luftmassenstrom in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen und dem Trocknungsfortschritt bildet Voraussetzungen für signifikante Effizienzsteigerung der Biomassetrocknung bei Biogasanlagen Im offenen Betrieb bei bestehenden Trocknungsanlagen gibt es bisher für Online-/ Echtzeitmonitoring des Trocknungsprozesses keine Anwendungen biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 13 Conclusio ► Betrachtung von Wärmebereitstellungskosten & Strompreis (für den Hilfsenergieeinsatz): Investitions- & Betriebskosten der Wärmebereitstellung vs. Erwarteter Zusatzerlös (qualitativ höherwertiges Hackgut) ► Art der Abwärmelieferung ist ein wichtiges Kriterium ► Effiziente ≠ wirtschaftliche Trocknung Hoher Luftmassenstrom verursacht signifikante Strom- und Betriebskosten Unwirtschaftlicher Betrieb auch bei günstiger Wärmeverfügbarkeit möglich ► (Billigere) Trocknungswärme vs. (teurer) Strombedarf biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 14 Ausblick ► Bedeutung der technischen Hackguttrocknung nimmt zu, bedingt durch: auslaufende Ökostromabnahmeverträge Strengere Bestimmungen für die Ökostromproduktion Wachsende Hackgutabnahmemärkte (insbesondere für Haushalte) Steigende Alternativbrennstoffpreise Effizienzdruck auf verfügbare Abwärmequellen Neue Einsatzbereiche: Gute Kombinationsmöglichkeiten zwischen gas- und holzbetriebene Biomasse-Anlagen Erfüllung der Energie- und Klimaschutzziele biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 15 Ausblick ► Weitere Entwicklungsarbeiten notwendig für Monitoring, Regelung, Anlagendesign und Einsatzbereiche ► Einführung eines QM-Systems sinnvoll biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 16 Fazit ► Durch bessere Verwertung der verfügbaren Primärenergie, ► ohne Erhöhung der forstlichen Mobilisierungsrate und ► ohne Energiepflanzenproduktion …ist eine effiziente technische Hackguttrocknung ein wesentlicher ENABLER eines nachhaltigen Energiesystems! biogas14, Salzburg 3.12.2014 Folie 17 EFFIZIENTE und WIRTSCHAFTLICHE HACKSCHNITZELTROCKNUNG mit BIOGASANLAGEN biogas14 Session II: Effizienzsteigerung durch Wärmenutzung Salzburg, 3. Dezember 2014 Alois Kraußler 4ward Energy Research GmbH Besonderheiten bei der Ökostromförderung - KWK-Bonus und Wärmenutzung Martin Seidl, LL.M. OeMAG Inhalt Aktuelle Zahlen Allgemeines zur Tarifförderung von Biogasanlagen Zuschläge zu den Einspeisetarifen Wärmenutzung 2 Aktuelle Zahlen zur Ökostromförderung 3 Anlagenanzahl und deren Leistung Anteil an installierter Leistung Biomasse flüssig 0% Biogas 3% Photovoltaik 12% Deponiegas und Klärgas 1% Geothermische Energie 0% Kleinwasserkraft 13% Biomasse fest 11% 31.03.2014 Art der Anlage bzw. Generatortype Kleinwasserkraft Windenergie Biomasse fest Biogas Biomasse flüssig Photovoltaik Deponiegas und Klärgas Geothermische Energie Gesamt Summe Öko-Bilanzgruppe Anzahl der bereits aktiven Verträge Installierte Leistung 1 826 Stück 379,3 MW 313 Stück 129 Stück 290 Stück 32 Stück 16 353 Stück 40 Stück 2 Stück 18 985 Stück 1 691,8 MW 321,5 MW 82,3 MW 5,1 MW 345,2 MW 14,8 MW 0,9 MW 2 841,0 MW Windenergie 60% 4 Durchschnittliche Einspeisetarife 64,30 65,16 65,14 64,46 62,39 60,04 57,02 52,76 49,02 36,34 Photovoltaik 28,67 17,71 12,58 11,37 8,58 7,59 13,31 13,73 12,64 13,82 13,30 13,61 17,22 17,05 13,85 14,06 13,56 17,79 Biogas 13,55 Biomasse 14,14 13,77 13,90 7,81 7,95 5,67 5,23 4,86 2011 2012 2013 10,69 9,16 7,73 4,41 4,37 2003 2004 7,75 4,57 7,78 7,76 5,24 7,79 7,77 5,17 5,62 7,76 5,14 8,34 Marktpreis 5,16 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Wind KWKW 5 Einspeisemengen 2012/2013 6 Allgemeines zur Tarifförderung von Biogasanlagen 7 Rechtliche Grundlagen Europarechtlicher Rahmen: Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (RL 2009/28/EG, ABl 2009 L 140/6) Leitlinien der Gemeinschaft für staatliche Umweltschutzbeihilfen (ABl 2008 C 82/1) Leitlinien für staatliche Umweltschutz- und Energiebeihilfen 2014-2020 (ABl 2014 C200/1) Innerstaatliches Regelwerk Ökostromgesetz 2012 (ÖSG 2012, Bundesgesetz über die Förderung der Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energieträgern, BGBl I Nr 75/2011) Ökostrom-Einspeisetarifverordnung 2012 (ÖSET-VO 2012, idF BGBl II Nr 503/2013) Förderungsrichtlinien 2012 Allgemeine Bedingungen der Ökostromabwicklungsstelle (AB-ÖKO) 8 ÖSG 2012 Das Kontingent (Deckelung) wurde von 21 Mio. EUR auf 50 Mio. EUR erhöht (degressiv in den kommenden 10 Jahren um jeweils 1 Mio. jährlich bis auf 40 Mio. Euro) Änderung der Aufteilung und Höhe des Kontingents. Das jährliche Unterstützungsvolumen beträgt: EUR 7 Mio für feste, flüssige Biomasse und Biogas Verlängerung der Inbetriebnahmefristen nach Vertragsabschluss für rohstoffabhängige Anlagen auf 36 Monate 9 Ablauf Förderabwicklung * * Antrag vor Baubeginn! 10 Ablauf Förderabwicklung Der Ablauf der Förderung: Einholen der notwendigen Genehmigungen und eines gültigen Einspeisezählpunktes Antragstellung bei der OeMAG (unbedingt vor Baubeginn) Zuweisung des frei verfügbaren Förderkontingents Förderzusage in Form des Vertrages über die Abnahme und Vergütung von Ökostrom Bau und Inbetriebnahme der Anlage innerhalb von 36 Monaten ab Unterzeichnungsdatum der OeMAG-Vorstände Meldung der Inbetriebnahme durch den Netzbetreiber an die OeMAG Tariflaufzeit 15 Jahre ab Inbetriebnahme der Anlage 11 Voraussetzungen Besondere Voraussetzungen für eine Tarifförderung von Biogasanlagen: Erreichung des Brennstoffnutzungsgrades von mind. 60% Wärmezähler für die Zwecke der Messung der genutzten Wärme Konzept über die Rohstoffversorgung für zumindest die ersten 5 Betriebsjahre Einspeisetarife nach Ablauf der Kontrahierungspflicht (Nachfolgetarif - § 17): gesonderter Antrag notwendig! Erreichung des Brennstoffnutzungsgrades von mind. 60% Konzept, wie die Anlage nach dem 20. Betriebsjahr ohne Förderungen weiterhin Ökostrom erzeugen kann 12 Nachweispflichten Brennstoffnutzungsgrad: siehe dazu Abschnitt C) Pkt. III 2. und 3. AB-ÖKO sowie § 8 (2) ÖSG 2012 ist durch ein Konzept vor Inbetriebnahme der Anlage zu belegen sowie bis spätestens Ende März des Folgejahres für jedes abgeschlossene Kalenderjahr nachzuweisen Nachweis ist durch einen Sachverständigen zu bestätigen Brennstoffnachweis: Laufende Dokumentation der eingesetzten Brennstoffe Nachweise bis Ende März des Folgejahres dem Landeshauptmann und der OeMAG vorzulegen Einsatz von Biomethan: Nachweis bis Ende März des Folgejahres über den Anteil des eingesetzten Biomethans 13 Zuschläge zu den Einspeisetarifen 14 Zuschläge zu den Einspeisetarifen Im § 21 ÖSG 2012 sind drei Zuschläge normiert: • Technologiebonus • ausschließlich für Biogasanlagen • KWK-Bonus • nur für Biogasanlagen und Anlagen auf Basis von flüssiger Biomasse • 1-Cent-Bonus • für Erweiterungen von bestehenden Biogasanlagen und Anlagen auf Basis von fester und flüssiger Biomasse 15 Zuschläge zu den Einspeisetarifen Technologiebonus gemäß § 21 (1) ÖSG 2012: • Zuschlag von 2 Cent/kWh • für Ökostrom aus Gas, wenn • die in das Netz eingespeisten Gase Erdgasqualität haben, • in der Verstromungsanlage mind. 50% auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas eingesetzt wird, • Effizienzkriterien gemäß § 8 (2) KWK-Gesetz erfüllt werden und • Herkunftsnachweise für das eingesetzte Biogas erbracht werden • Registrierung beim Biomethanregister • gilt für Biogaserzeugungs- und Biogasverstromungsanlage • Weitere Informationen unter www.biomethanregister.at • Bescheid über die Anerkennung als Ökostromanlage • für Biogaserzeugungs- und Biogasverstromungsanlage erforderlich! 16 Zuschläge zu den Einspeisetarifen KWK-Bonus gemäß § 21 (2) ÖSG 2012: • Zuschlag von 2 Cent/kWh • ausschließlich für Biogasanlagen und Anlagen auf Basis von flüssiger Biomasse • Erfüllung des Effizienzkriteriums gemäß § 8 (2) KWK-Gesetz • nur für Neuanlagen • und für Erweiterungen, wenn für den bestehenden Anlagenteil ebenfalls Anspruch auf Vergütung des KWK-Bonus vorliegt 17 Zuschläge zu den Einspeisetarifen 1-Cent-Bonus gemäß § 21 (3) ÖSG 2012: • Zuschlag von 1 Cent/kWh • auf den gesamten Ökostrom • nur bei Erweiterungen von bestehenden Anlagen • Erweiterung = Erhöhung der elektr. Engpassleistung • Erfüllung des Effizienzkriteriums gemäß § 8 (2) KWK-Gesetz • Kosten der Erweiterung müssen mind. 12,5% der Kosten einer Neuinvestition betragen • nur Kostenpunkte anrechenbar, die im Zusammenhang mit dem Stromerzeugungsteil der Anlage stehen; zB Kosten für Wärmeleitungen nicht anrechenbar 18 Wärmenutzung 19 Wärmenutzung • Prozesswärmebedarf • Fermenterheizung, Substraterwärmung • Hygenisierung wird anerkannt (abzgl. Bedarf für Fermenter) • Stand der Technik, Wärmedämmung • Trocknungsanlagen • Wassergehalt der Trocknungsgüter • Wärmebedarf der Trocknungsanlagen • Wärmelieferung an Dritte • zur Trocknung • ORC-Anlage • muss zu fremdüblichen Preisen erfolgen • Wärmeverluste in Nahwärmenetzen • Wärmeeinsatz zur Aufbereitung der Substrate nicht anrechenbar • (zB Dämpfen von Kartoffeln) 20 www.oem-ag.at Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG Tel.: +43 (0) 5 78766 – 10 Fax: +43 (0) 5 78766 – 99 Mail: [email protected] www.oem-ag.at 21
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