- LV Frenke

Lautsprecher YG Acoustics Hailey 1.2
Autor: Uwe Kirbach Fotografie: Rolf Winter
Kunststück
Was sollte man tun, wenn ein Lautsprecherhersteller innerhalb von
nur 10 Jahren zu einem der Marktführer in der High-End-Klasse wird?
Was, wenn er Alleinstellungsmerkmale besitzt, die kaum zu glauben
sind? Und was, wenn er selbst sagt,
jetzt erst sei er qualitativ da, wo er
hinwollte? Genau, anhören!
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Anfang dieses Jahrhunderts pilgerte ich zur ersten umfassenden Ausstellung des rumänischen Bildhauers Constantin Brâncuși nach Paris. Ich war etwas enttäuscht, mich zwischen einer
ziemlich dicht gedrängten Menschenmenge im Centre Pompidou wiederzufinden. Zum einen, weil es immer etwas ganz Persönliches an sich hat, einen Künstler für sich zu entdecken. Insgeheim will man nicht, dass er vielen anderen ebenso „gehört“.
Zum anderen, weil es einfach so voll war, dass ich den Eindruck
hatte, die Skulpturen gar nicht in Ruhe auf mich wirken lassen
zu können. Dann geschah etwas Eigenartiges. Über viele Besucher hinweg fiel mein Blick auf eine seiner stark abstrahierten,
geschwungenen, kopfgroßen Plastiken, einen Fisch. Obwohl ich
ihn von Bildern schon kannte, übte er nun eine unerklärliche
Faszination aus. Die Form kam mir gar nicht mehr vor wie die
Abstraktion eines Fisches, vielmehr wie die Essenz des Lebens
schlechthin. Geheimnisvoll, was eine sehr einfache Form anzutriggern imstande ist.
Ein wenig ging es mir mit der Hailey 1.2 von YG auch so. Keine
Angst, ich will hier Yoav Geva, Namensgeber und Chef von YG,
nicht die Last aufladen, die Formgebung seines Lautsprechers
mit dem Werk von einem der größten Künstler zu vergleichen.
Doch auch die Einfachheit ihrer Form strahlt für mich inzwischen mehr aus, je länger ich die Hailey sozusagen um mich habe. Ihre sanft kurvige Kontur wirkt ruhig und fest zugleich, unaufdringlich und doch elegant. Und wie bei Brâncuși trägt die
Oberfläche eine Menge zur Wirkung bei. Sie schimmert aus jeder Perspektive leicht, die Lautsprecher erscheinen dadurch
nicht wie erratische schwarze Blöcke, sondern sie besitzen bei aller ruhigen Ausstrahlung dank der milden Reflexionen quasi etwas freundlich Lebendiges. Yoav Geva berichtet, es habe jahrelang gedauert, bis die Oberflächenstruktur genau so gelang.
Warum es so lange gedauert hat? Weil das Gehäuse aus massivem Aluminium besteht! Deswegen bringt eine Box trotz ihrer
wohnraumfreundlichen Maße immerhin 77 Kilogramm auf die
Waage. Aber warum Aluminium? Das muss doch richtig teuer
sein? Die erste Frage ist noch leicht zu beantworten: Aluminium
ist äußerst stabil und lässt sich sehr präzise verarbeiten, YG hat
dafür mehrere CNC-Fräsen. Und es
besitzt im Gegensatz zu anderen Metallen eine hohe Eigendämpfung. Im
Zusammenwirken mit dem 3-D-Konstruktionsprinzip, wie YG das nennt
und wovon noch zu sprechen ist, wird
ein extrem resonanzarmes Gehäuse
möglich, das dennoch nicht unter den
Nachteilen von Dämpfungsmaßnahmen leidet. Die Frage nach den Kosten
bleibt trotzdem bestehen und für mich
dehnte sie sich mit jedem weiteren Detail, das ich erfuhr, auf den ganzen
Lautsprecher aus: Mir erscheint daran
so viel so teuer, dass man eigentlich einen höheren Preis vermuten würde,
fängt man zu rechnen an. Allein an
Maschinenarbeitszeit benötigt ein einziges Paar Hailey 61 Stunden, davon 40
Stunden Fräsarbeiten. Noch mehr Zeit
beansprucht die Montage, immerhin
besteht so ein Paar aus 1640 Teilen.
Würde YG nur Haileys bauen, wäre die
Firma mit maximal 11 Paar im Monat
ausgelastet.
Meine Frage nach den Kosten wird
durch solche Details eher noch drängender, bis Yoav Geva sie mit entwaffnender
Offenheit
beantwortet:
Tatsächlich habe man die ersten Jahre
sehr wenig verdient und alles Geld in
neue Maschinen gesteckt, alles ganz
ohne teure Finanzierungen. Der Plan
war einfach, die Lautsprecher mit maximaler Qualität so günstig anzubieten, dass sie sich über kurz oder lang
hervorragend verkaufen und die
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Lautsprecher YG Acoustics Hailey 1.2
Vorherige Doppelseite: Mittel- und Tieftöner werden vollständig bei YG
Acoustics hergestellt, beim Hochtöner die mit 3-D-Technik geformte Antriebseinheit. Aus dem Vollen gefräst: Die Membranen der Mittel- und
Tieftöner entstehen aus massiven Aluminium-Scheiben in Flugzeug-AluQualität. Für die Hochtonweiche fertigt YG die Luftspulen selbst. Sie sollen
Signalübersprechen ausschließen und für einen Hochton ohne Schärfen
sorgen
Unten: In der Bassweiche kommen riesige Mundorf-Kernspulen zum Einsatz
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Investitionen über die Auslastung der Maschinen und die Umsatzhöhe zurückkommen. Und genau das sei gelungen, YG verkaufe im Jahr 150 Paar Lautsprecher ihrer drei Modelle Carmel,
Hailey und Sonja, und sei damit neben Wilson Audio und Magico zu einem der drei größten reinen High-End-Lautsprecherhersteller avanciert.
Aber bringt der enorme Aufwand, an dem wir mit dem recht
extremen Gehäusekonzept erst geschnuppert haben, auch
klanglich wirklich so viel? Oder kaufen die Leute diese Lautsprecher, weil sie einfach so schön sind und sich von anderen
unterscheiden? Hören wir in eine bekannt schwierige Aufnahme
rein, eine, die Lautsprecher rasch an ihre Grenzen bringen kann.
Delusion of the Fury von Harry Partch (Columbia M2 30576, 2LP), zeichnet sich durch viele perkussive Instrumente, durch
unorthodoxe Tonskalen und obertonreiche, von Harry Partch
entworfene Saiteninstrumente, durch ein großes dynamisches
Spektrum und nicht zuletzt durch den Aufbau dieses komplexen
Klangkörpers in einem großen Raum aus, über den hinweg die
Musiker und Sänger miteinander kommunizieren. Will man
einer Anlage ihre Grenzen aufzeigen, diese Aufnahmen schaffen
das binnen Kurzem. Aber nichts davon mit der Hailey. Sie
spannt den Raum mithilfe der großen Saiteninstrumente wunderbar auf, bleibt in den wirklich anspruchsvollen Momenten,
in denen alle Musiker mit ihren Klöppeln und Trommeln und
Rasseln loslegen, völlig stabil, lässt einen selbst dann noch die
ungewöhnlichen Klangfarben erleben, wo man sonst eher hofft,
verzerrungsfrei durch die eine oder andere Passage zu kommen.
Großartig, in all dem ist der tiefe Klang der voluminösen
Instrumente mit Substanz und der gebotenen Kontrolle durchzuhören und zugleich behalten die Stimmen ihren natürlichen
Klangcharakter. So erhält, beziehungsweise behält, auch der
schwierige Part mit dem Titel „On an African Theme“ seine Bedeutung, sogar seine meditative Wirkung, wo sonst die Anlagen
an der kraftvollen wie filigranen Komposition im wahrsten Sinne des Wortes zerschellen.
Weil die räumliche Darstellung und das dynamische Spektrum
gar so gut gelingen, völlig gelöst von den Boxen und ohne je in
den problematischen Stellen auch nur ansatzweise zu ihnen hinzuziehen, wie es so leicht passiert, wenn ein Gehäuse nicht wirklich perfekt ist, ein derzeitiges Lieblingsalbum: Benji von Mark
Kozeleks Sun Kil Moon (Caldo Verde VFR 2014-1, 2-LP) lebt von
der räumlichen Nähe, von der immer wieder dynamisch hochfahrenden Stimme Kozeleks. Man kann es nicht anders sagen, es
ist ein wirklicher Traum, wie die Hailey diese Stimme in den Raum stellt,
ihre kieselnden tiefen Lagen, die Pegelsprünge, alles komplett ungerührt,
als sei das alles gar nichts, und untendrunter die Griffgeräusche der Gitarre
durchhörbar sind. Ist das gut! Kaum je
hatte ich so sehr den Eindruck, dass
ein Lautsprecher der Musik keinerlei
eigenen Charakter aufprägt, sondern
wirklich hinter den Aufnahmen
zurücktritt und sich völlig in ihren
Dienst stellt.
Was passiert hier eigentlich, das bewirken doch nicht allein die Gehäuse?
Der nächste wesentliche Faktor sind
die von YG selbst produzierten Tiefund Mitteltöner. Deren Chassis sind –
halten Sie sich fest – auch aus dem
Vollen gedreht. „BilletCore“ nennt
Yoav Geva die Technik, bei der aus
massiven, sieben Kilogramm schweren Aluminiumscheiben mit Luftfahrtspezifizierung in einem sehr
langsamen Prozess die Membranen
entstehen. Im Gegensatz zu gestanzten
Membranen sollen sie von einem
stressfreien Material profitieren und
zu besonderen dynamischen Fähigkeiten und niedrigen Verzerrungswerten
führen, sowie zu einer Steifigkeit und
Genauigkeit, wie es sie sonst nicht geben soll. Auch der Hochtöner soll
durch eine spezielle Technologie
außergewöhnlich verzerrungsarm arbeiten: Während die Magneteinheiten
normaler Hochtöner im Wesentlichen
zweidimensional geformt sind, sprich,
die mit Laser geschnittenen oder gestanzten Einheiten in der Tiefe die
gleiche Geometrie besitzen, schneidet
YG die Motoreinheiten ihrer Hochtöner auf den computergesteuerten
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Lautsprecher YG Acoustics Hailey 1.2
Ein schöner Rücken ... Außer den Bi-Wiring-Terminals und den massiven
Spikes sind keine Funktionselemente oder Verschraubungen zu sehen
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CNC-Maschinen mit einer dreidimensionalen Ausformung. Das bedeutet, dass sich keine Luft- oder Materialresonanzen aufbauen, sondern
durch unterschiedlich stark ausgeformte Querschnitte vermieden werden. Prinzipiell dient das sich nach
unten erweiternde Tieftongehäuse einem ähnlichen Zweck.
Auf diese Art vermeidet YG stehende
Wellen im Gehäuse. Weitere Maßnahmen, die Resonanzen punktgenau vermeiden sollen, sollen zugleich dafür
sorgen, dass keine Grundtonenergien
und damit musikalische Details verloren gehen. Yoav Geva sagt, dass in typischen gedämpften Gehäusen dreißig
Prozent des Musiksignals den resultierenden Reibungseffekten zum Opfer
fallen. In ventilierten Gehäusen seien
das noch rund sieben Prozent, in seinem Gehäuse gebe es praktisch keinen
derartigen Verlust des Musiksignals,
was in einem unmessbar hohen QWert resultiere. Deswegen könne er
auch die Membranen eine Spur stärker fertigen, um sie noch verwindungssteifer zu bekommen. Zusammen mit dem geschlossenen Gehäuse
führen seine Lösungen jedoch dazu,
dass die Lautsprecher mehr Energie
benötigen als solche mit ventilierenden Gehäusen und leichteren Membranen. Deswegen beträgt die Empfindlichkeit messtechnisch 87 Dezibel.
Wegen der ungewöhnlichen Detailtreue und Verzerrungsarmut der Hailey täuscht man sich allerdings leicht
über deren tatsächlichen Energiebedarf. Ich habe den Lautsprecher anfangs mit diversen Endstufen getestet
und den Eindruck gewonnen, dass sie
nicht besonders dynamisch spielen.
Dabei entstand nicht, wie sonst bei Verwendung zu schwacher
Endstufen, schnell das Gefühl einer angestrengten, flachen Wiedergabe. Sie spielten einfach etwas müde und machten dynamisch etwas zu. In Wahrheit sind sie alles andere als durch solche Eigenschaften qualifiziert, sie reagieren nur offenbar dank
ihrer ganz besonders sauberen, gar nicht zu Verzerrungen neigenden Wiedergabe zu einer äußerst sanftmütigen Reaktion auf
zu schwache Energieversorgung. Eine Accuphase A 70 Endstufe
mit zweimal 60 Watt in Class A sollte es schon sein, wenn man
die Hailey zu ordentlichen Lautstärken bringen will, ab 30 Quadratmeter dürfen es gerne mehr sein. Mit einem Paar Gryphon
Reference One konnte ich einen interessanten Versuch zum Leistungsbedarf der YG-Lautsprecher unternehmen: An 4 Ohm liefert sie in der 100-Prozent-Stellung 200 Watt in Class A. Weil die
meisten Lautsprecher so viel Leistung nicht benötigen, gibt es eine 75-Prozent-Position, die meistens sogar eine winzige Spur
besser klingt, als die Endstufe unter Volldampf zu setzen. Mit
den Haileys ist das im gleichmäßig bedämpften 34-Quadratmeter-Hörraum anders: Ob bei den akustischen Klängen von Delusion of the Fury oder den elektronischen auf der musikalisch wie
klanglich großartigen Nocturnes von Driftmachine (Umor Rex
UR065, LP), immer wurde der Raum bei 100 Prozent weiter und
präziser, die Abbildung erhielt eine magische, geradezu taktile
Präsenz, bei der mein audiophiles Herz sozusagen Luftsprünge
macht. Das ist einfach ein Wahnsinns-Lautsprecher. Aber, und
hier wiederhole ich mich, um bestimmt richtig verstanden zu
werden: Die Hailey ist in Gefahr, unterschätzt zu werden, weil sie
mit im Grunde zu schwacher Leistungsversorgung nicht die üblichen
zerrenden und nervenden Unterversorgungs-Symptome zeigt, sondern
auch sehr sauber und manier lich
spielt. Das ist zwar ein extrem positives Indiz für die vollendet verzerrungs- und verfärbungsarme Entwicklung. Was aber wirklich in ihr
steckt, welche Freiheit, Lockerheit,
welche dynamische und räumliche
Unbegrenztheit, das erfährt man erst,
wenn man sie richtig gut füttert.
Dann wird man es erleben, dass man
mit der Hailey fasziniert Alben durchhört, die sonst eher langweilig erschienen waren. So ist es mir etwa mit Niagara (United Artists UAS 29232 I, LP)
gegangen, einem Perkussion- und
Schlagzeugalbum in 6er-Besetzung
von Klaus Weiss, mit dem jungen Udo
Lindenberg. Wow, wunderbar diese
scharfen Conga-Sounds mit dem kurzen Hall aus ihrem Resonanzraum, die
Rasseln, die ganzen anderen, auch
weicher bespannten Trommeln, dazwischen der Spaß, den ganzen Sound
bei erhöhtem Pegel durch den Sequenzer zu schicken. Hohe Abhörpegel lassen sich ja auch mit anderen
Lautsprechersystemen erzielen, dabei
aber eine so breite klangliche Palette
aufzuspannen und bis in die feinsten
Vibrationen der Marachas vorzudringen, die Bespannungen der unterschiedlichen Felle so deutlich zu machen, selbst bei Pegeln über
gemessenen 93, 94 Dezibel, wo man
sonst den Hörraum für gewisse Kompressionseffekte verantwortlich machte – da schrumpft der nicht gerade
kleine Lautsprechermarkt schon sehr
zusammen.
Was ist noch nötig, um der Hailey
sensationelle Ergebnisse zu entlocken?
Sehr leicht ist ihre Platzierung, wie
häufig bei geschlossenen Gehäusen.
Ohne Reflexöffnung gibt es keinen zusätzlichen Austrittskanal, der durch
Reflexionen die beste Positionierung
oft vorgibt und nicht selten zu Kompromissen zwingt. Die Hailey klingt
im Hörraum in einem recht weiten
Bereich ausgezeichnet, genau platziert
habe ich sie mit Gesangs- und Sprechstimmen mit kräftigem Tiefenanteil.
Wenn die natürlich und ausgewogen
Aus einem Stück Reinkupfer auf einer Gildemeister gedreht: Polklemme mit gefrästen,
nicht gestanzten Haltezähnen im Kupferring.
Der eloxierte knebelförmige Aluknopf ist vibrationsfest und erlaubt per Hand den richtigen Anpressdruck
klingen, passt die Tief- und Grundtonbalance im Raum. Eingewinkelt im gleichschenkeligen Dreieck wurden sie so weit, dass
die Innenseiten der Lautsprecher noch gut zu sehen waren. Den
Bi-Wiring-Anschlüssen sind zwei gut gemachte, recht massive
xxx
Mitspieler
Laufwerke: TW Acustic Raven Black Night, Brinkmann LaGrange 2-Arm / RöNt 2,
Nottingham Deco Tonarme: ViV Rigid Float, Nottingham Anna II, Thales, Brinkmann
12.1 Tonabnehmer: Kondo IO-M, Lyra Etna, Ortofon A90, Cadenza Mono, Soundsmith Strain Gauge, Sussurro, Air Tight PC-1 Supreme, Brinkmann EMT ti, London
Reference Phonoübertrager: Kondo KSL-SF-Z Phonostufen: Kondo KSL-M7,
Gryphon Orestes CD-Laufwerk: Jadis JD1 Pro MkII D/A-Wandler: Jadis JS1 MkIV
Tuner: Marantz 10B Vorverstärker: Kondo KSL-M77 Endverstärker: Jadis JA 80
(2010), Gryphon Reference One Lautsprecher: Mårten Bird 2, Living Voice OBX-RW
Kabel: Kondo KSL-LPz, KSL-SPz2, KSL-ACz Signature/Furutech E50(R), Acoustic System Liveline RCA Special, Harmonix Golden Performance, Harmonix X-DC SM Million, Aural Symphonics Magic Gem v2t, Adagio Audio Digital Reference Zubehör:
Hensler Cablewave NL-7 + NP-1000, Netzleiste Magnan Signature, Audioplan
Powerstar, Antispikes, Acoustic System Resonatoren, Shakti Hallograph, Harmonix
RFA-78i, RF-999 MT, TU-220 MT, TU-210 ZX, MY-TU-201, Tuning Spike Base RF-900,
Shakti Stones, Regale: Thixar SMD, HRS, TimeTable, Audio Magic Delta, Salamander Design, Black Forest SoundBoards + SoundBridges, Shun Mook Valve Resonators, Mpingo Discs, L’Art du Son CD-Reiniger + Record Cleaning Fluid, Stylast
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Kontaktbrücken beigelegt. Bi-Wiring
bringt jedoch eine ganze Menge, mehr
Details und eine freiere Abbildung.
Das, was die Hailey besonders gut
kann, Musiksignale zwischen den
Lautsprechern mit genauso großer
physischer Energie abzubilden wie
Signale, die näher aus den Boxen kommend abgemischt sind, ist nur mit BiWiring vollständig zu erreichen. Ich
habe zwei ganz unterschiedliche Kabel
dafür verwendet, einen doppelten Satz
Kondo Audio Note Japan SPz und ein
Bi-Wiring-Kabel von Silent Wire, das
LS 32 MK2. Obwohl die Hailey im Inneren mit Kupferkabeln der Select Serie von Kimber die Verbindungen herstellt, klappte die Kommunikation
auch mit den Kondo-Silberkabeln
bes–tens. Ein weiteres Indiz dafür, wie
sorgfältig und ausgewogen sie konstruiert ist. Mit den schlankeren Kondos kam sie etwa 20 Zentimeter näher
an die Rückwand, von dort zur Lautsprecher-Vorderseite etwa 140 Zentimeter, mit den Silent Wire etwa 20
Zentimeter weiter in den Hörraum.
Lautsprecher YG Acoustics Hailey 1.2
Von den Kimber-Kabeln entfernt Yoav Geva übrigens den Mantel. Da der
akustische Druck im geschlossenen
Gehäuse sehr hoch sein kann, sollten
bewegliche Teile möglichst leicht und
klein sein, um Anregung durch die
Druckwellen zu vermeiden. Das Weglassen des Mantels ist im Alu-Gehäuse
kein Problem, da es einen abschirmenden Faradayschen Käfig bildet
und so weniger elektromagnetische
Störungen eindringen können. Wenn
Sie diese Argumentationen für etwas
übertrieben halten, werfen Sie einmal
einen Blick auf die Weichen. Hier betreibt der in USA beheimatete und in
Deutschland und Israel aufgewachsene Entwickler ein wenig technischen
Overkill: In der Bassweiche arbeitet eine riesenhafte Null-Ohm-Kernspule
mit einem Drahtquerschnitt von 4,9
Quadratmillimetern. Entwickelt wurde sie von Mundorf, der deutsche Hersteller liefert auch die Kondensatoren
für beide Frequenzweichen.
Derart überdimensionale Kernspulen
sind in Lautsprecherweichen sonst nicht
zu finden, hier weisen sie auf ein konstruktives Merkmal hin, das Yoav Geva
aufgrund seiner ultra-stabilen AluChassis realisieren konnte: Er ist der
Überzeugung, dass jeder Treiber seinen
Frequenzgang so tief wie möglich haben
sollte, weil ein kleiner Treiber verwindungssteifer ist und zudem ein besseres
Abstrahlverhalten aufweist. So kann er
den Basstreiber vom Mitteltonchassis
erst bei außergewöhnlich niedrigen 65
Hertz trennen. Im Signalweg liegen daher nur die beiden Riesenspulen, ein
klangkritischer Widerstand ist nicht
nötig, die Spulen verarbeiten zudem
entstehende Hitze besser.
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Wie frei und hochdynamisch die Hailey dank all dieser und
noch etlicher Maßnahmen mehr spielt, zeigt Joni Mitchell auf
Blue (Reprise MS 2038, LP). Mit einer Energie, die bis auf die
Knochen reicht, schraubt sie gleich im Titelsong ihre Stimme in
die Höhe. Mitreißend sind dabei nicht nur die Mühelosigkeit
und die Unbegrenztheit, die die Hailey ihr erlaubt. Es ist dieses
hochenergetische Vibrieren in der Stimme, das von einem Moment zum anderen einen ganzen Raum zu füllen und anzuregen
scheint. Live kennt man es aus der Oper, manche Menschen erzeugen diese durchdringende Kraft auch, wenn sie einen Schrei
loslassen. Sie wissen, was ich meine? Ganz schwierig, das über eine HiFi-Anlage realistisch wiedergegeben zu bekommen, die YG
Hailey kann es, als gebe es nichts Leichteres, ohne spürbare Anstrengung, ohne Begrenzung, ja, nicht einmal eine räumliche
Verengung ist festzustellen. Mit diesem Lautsprecher ist Yoav
Geva ein wirkliches Meisterstück gelungen. 50 000 Euro sind
sehr viel Geld, dennoch, kaum je hatte ich bei teurem High-End
so sehr den Eindruck, dass das mit all dem erstaunlichen Material- und Bauaufwand bis zum klanglichen Endergebnis eigentlich günstig ist. Erst recht, wenn man die Hailey neben ihrem
Lautsprecherdasein auch als Kunst-Stück begreift.
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Lautsprecher
YG Acoustics Hailey 1.2
Funktionsprinzip: 3-Wege, geschlossen
Wirkungsgrad: 87 dB (1 W/1 m) Nennimpedanz: 4 Ohm, Minimalimpedanz 3 Ohm
Frequenzgang: 20–40000 Hz Besonderheiten: Bi-Wiring, Gehäuse, Tief- und Mittelton-Membranen aus Aluminium Ausführungen: Aluminium anodisiert Maße (B/H/):
33/122/54 cm Gewicht: 77 kg Garantie: 5
Jahre Preis: 51400 Euro
Kontakt: P.I.A. HiFi Vertriebs GmbH, Rosenweg 6, 64331 Weiterstadt, Telefon 06150/50025, www.pia-hifi.de
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