Passende Stecker sicher und flexibel auswählen - Polyscope

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ELEKTROMECHANIK
STROMZUFÜHRUNGSSYSTEME
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IEC-Gerätesteckvorrichtungen
Passende Stecker sicher
und flexibel auswählen
Steckbare Stromzuführungen nach IEC 60320 bieten ein hohes Mass an Effizienz
und Sicherheit. Allerdings muss jedes Gerät länderspezifischen Gegebenheiten
entsprechen. Der «Mating Connector» hilft, bei 20 000 Möglichkeiten die passende
Komponente zu finden.
»
Martin Tobler
Steckbare Stromzuführungen werden beispielsweise in Geräten für den Officebereich,
die Messtechnik, die Informationstechnologie
sowie die Medizintechnik verwendet. Die
meisten dieser Geräte werden weltweit vertrieben und eingesetzt. Aus diesem Grund
muss jedes Gerät betreffend der Stromzuführung den länderspezifischen Gegebenheiten
angepasst werden. Dies führt zu unterschiedlichen Anforderungen über den gesamten Lebenszyklus der Geräte – von der Gerätemontage, dem Gerätetest über die Logistik bis hin
zur Wartung.
Im Gegensatz zu fest angeschlossenen
Stromzuführungen lassen sich mit steckbaren Stromzuführungen nach IEC 60320 die
unterschiedlichen Anforderungen einfacher
erfüllen. Kosten und Aufwand werden in den
einzelnen Phasen eines Produktlebenszyklus
auf ein Minimum reduziert. Deshalb hält der
Trend zu steckbaren Stromzuführungen an.
Übersicht der Normen
Die Sicherheit in der Stromzuführung ist aus
Anwendersicht zentral. Die Norm IEC 60320
sowie deren Unternormen schaffen eine verbindliche Vereinbarung. Mögliche Sicherheitsrisiken werden beseitigt, die durch das
Hinzukommen der zusätzlichen separaten
Komponente (steckbaren NetzanschlussleiAutor
Martin Tobler,
Marketing Manager,
Schurter AG,
[email protected]
Unterschiede der Komponenten der beiden Normen IEC 60320-1 und IEC 60320-2-2
tung) entstehen könnten. Der Anwendungsbereich der Norm beschränkt sich auf Steckvorrichtungen für 250 VAC, bis max. 16 A.
Die IEC 60320-1 behandelt Gerätesteckvorrichtungen, welche aus Gerätesteckern und
Gerätesteckdosen bestehen. IEC 60320-2-2 beschreibt Netzweiterverbindungen, bestehend
aus Geräteeinbausteckdosen und Geräteanschlusssteckern. Die Anschlussleitungen sind
mit diesen Steckvorrichtungen bestückt.
Sicherheit durch Codierung
Die Normen legen grundsätzliche Kriterien
für Schutzklasse, Nennstrom und Stifttemperatur fest und definieren dazu unterschiedliche Steckerkonturen. Diese Steckerkonturen haben zum Ziel, die passenden
Verbindungen so zu codieren, dass der zu
versorgende Teil einer Gerätesteckvorrichtung bzw. Netzweiterverbindung die sicherheitsrelevanten Limits vorgibt, d. h., dass
ein Gerätestecker nur von einer Gerätesteckdose gleicher oder höherer Wertigkeit gespeist werden kann.
Es ist zum Beispiel nicht möglich, an einen
Gerätestecker der Schutzklasse I eine Gerätesteckdose der Schutzklasse II anzuschliessen.
Umgekehrt passt aber eine Gerätesteckdose
der Schutzklasse I auf einen Gerätestecker
der Schutzklasse II. Das Gleiche gilt auch für
den Nennstrom und die Stifttemperatur. Diese Codierung trägt massgeblich zum sicheren
Betrieb von Geräten bei und schützt vor Missbrauch.
Polyscope 17/09
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Messwerterfassungsanlage im Industriegehäuse IP 65,
mit Grafikdisplay, bis zu 29 bzw. 20 Messeingänge
– Datenspeicher intern 2 MByte
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Polyscope 17/09
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Nennstrom: In der Norm wird anstelle
von Nennstrom der Begriff Bemessungsstrom verwendet. Er definiert den Strom,
nach welchem der Hersteller die Steckvorrichtung ausgelegt hat.
■
Stifttemperatur TP (engl. Pintemperature) wird dort gemessen, wo der Stift
aus der Eingriffsfläche herausragt. Die
zulässigen Stifttemperaturen betragen
nach Norm 70, 120 und 155 °C. Die für
den Betrieb vorgesehene Umgebungstemperatur TA1 (engl. Ambient Temperature) des Gerätes beträgt nach IEC 60320
im Normalfall 25, darf aber gelegentlich
35 °C erreichen. Somit ist die Stifttem-
Steckbare Stromzuführungen
Gerätesteckvorrichtung bezeichnet eine Vorrichtung
■ EMV-Filter für Standard- und Medizinanwen-
zum Anschluss einer beweglichen Leitung an ein Ge-
dungen
Auszugssicherungen sind mechanische Vorrichtungen, welche eine Gerätesteckvorrichtung vor
rät oder eine andere Einrichtung. Eine Gerätesteck-
unbeabsichtigtem Ausziehen oder Ausvibrieren
vorrichtung besteht aus einem Gerätestecker und
Vorteile der Gerätesteckerkombielemente gegen-
einer Gerätesteckdose.
über Einzelkomponenten sind:
diesbezüglich erhöhte Anforderungen an die
Unter Netzanschlussleitung versteht man nach IEC
■ kompakte Einbaumasse
Sicherheit haben, finden sich in der Medizintechnik,
eine bewegliche Leitung, die mit einem Netzan-
■ nur ein Produkt mit elektrisch verbundenen
der Bühnen- und Beleuchtungstechnik sowie der
schlussstecker und einer Gerätesteckdose bestückt
Einzelkomponenten
Informationstechnologie.
ist. Sie ist bestimmt für den Anschluss eines
■ effiziente Montage
elektrischen Gerätes an das Netz.
■ alternative Designausführungen mit ähnlichen
Netzweiterverbindungsleitung ist eine bauliche
schützen. Typische Anwendungsbeispiele, die
Einbaudimensionen
Einheit, bestehend aus einer beweglichen Leitung
■ geschützte, verbun-
mit einem Geräteanschlussstecker und einer
dene und bereits
Gerätesteckdose. Sie ist bestimmt für eine beliebige
geprüfte Komponenten
Verbindung und Trennung eines Gerätes oder einer
für die Stromzuführung
Einrichtung mit einer Anschlussleitung zu einem
anderen Gerät oder einer anderen Einrichtung.
Verteilleiste: Durch die
Als Gerätesteckerkombielemente («PEM», englische
Integration von mehreren
Abkürzung für «Power Entry Module») bezeich-
Geräteeinbausteckdosen
net Schurter Elemente, die zusätzlich zur reinen
in ein Gehäuse entstehen
Steckvorrichtung mit weiteren Funktionselementen
Elemente, die der Wei-
bestückt sind wie beispielsweise:
terverteilung von Energie
■ Schalter inklusive Bowdenzug-Betätigung
dienen. Ein Anwen-
■ Geräteschutzschalter inklusive Überlast- und
dungsbeispiel ist z.B. ein
Überstromschutz, Unterspannungsschutz und
mobiler Messplatz, der
Fernauslösung
mehrere Geräte über eine
■ Gerätesicherungshalter
Verteilleiste gemeinsam
■ Spannungswähler
versorgt.
Die unterschiedlichen Komponenten bei steckbaren Stromzuführungen sind enorm vielfältig
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Die Hauptkriterien mit ihren spezifischen Werten für Gerätesteckvorrichtungen folgen der
Normdefinition
peratur im Wesentlichen durch die Art
des jeweiligen Gerätes beziehungsweise
dessen Geräteinnentemperatur und nur
bedingt durch dessen Umgebungstemperatur gegeben.
■ Schutzklassen sind in der IEC 61140
festgelegt. Die Norm IEC 60320 definiert
für Steckvorrichtungen Ausführungen
für Schutzklassen 1 und 2, d.h. für
Geräte mit Schutzleiter und Sonderisolierung.
Neben den beschriebenen Grenzwerten legen
die Normen weitere allgemeine Kriterien fest
wie Auszugskräfte, Testprozeduren, Mindestanzahl von Steckzyklen, Anzahl von Biegungen bei beweglichen Leitungen.
Die passende Verbindung finden
Das Wissen um das passende Gegenstück zu
einer Komponente ist eine Sache, es zu finden eine andere. Aus diesem Bedürfnis heraus bietet Schurter auf der Website den Service «Mating Connector» an. Die Suche kann
aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erfolgen.
■ Der Anwender kennt ein Produkt aus dem
Sortiment und sucht ein dazu passendes
Gegenstück. Mit einem Klick werden
sämtliche passenden Gegenstücke angezeigt.
■ Die gewünschten Parameter gemäss IEC
60320 (Strom, Stifttemperatur, Schutzklasse) sind bekannt. Sämtliche Kombinationen von zueinander passenden
Steckverbindungen, welche die entsprechenden Attribute aufweisen, werden
angezeigt.
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In beiden Fällen wird die Auswahl schrittweise und iterativ über weitere Parameter eingegrenzt und so den Bedürfnissen des Anwenders angepasst.
Der Vorteil dieser Auswahleinschränkung
mittels «Mating Connector» liegt darin, dass
der Benutzer Einblick in jede passende Kombination bekommt. Somit ist sichergestellt, dass
die optimale Lösung aus der Variantenvielfalt
von über 20000 möglichen Verbindungen aus
dem Sortiment gefunden wird.
«
Infoservice
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Werkhofstrasse 8–12, 6002 Luzern
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