Stuttgart, den 29. April 2008 Fachtagung zum Abschluss von Diana: „Manche kriegen (k)einen“ Lösungen für unversorgte Jugendliche und Altbewerber/-innen auf dem Ausbildungsmarkt Dr. Joachim Gerd Ulrich Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn Alternativ verblieben, unversorgt, Altbewerber Wie groß ist die Lehrstellenlücke? Eine aktuelle Analyse zur Situation von jungen Frauen und Männern auf dem Ausbildungsmarkt Einleitende Bemerkungen: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2007 und Reaktionen 675.000 „Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt“ „Kölner Stadtanzeiger“ vom 12.10.2007 650.000 631.015 621.693 625.000 614.236 612.529 600.000 575.000 625.914 „... das beste Ergebnis seit Jahren“ Pressemitteilung des Ausbildungspaktes vom 11.10.2007 595.215 570.120 587.517 574.327 572.774 572.323 572.980 576.153 568.082 557.612 550.180 550.000 „... der Ausbildungsmarkt entwickelte sich positiv“ „Die Welt“ vom 04.01.2008 525.000 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 „Die Jugendlichen finden seit Jahren keinen Ausbildungsplatz“ (taz vom 12.10.2007) 85.000 81.216 „Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt bleibt weiter angespannt (...) (...) verändert sich nichts an der Dramatik der Ausbildungsplatzsituation.“ DGB-Vorsitzende Ingrid-Sehrbrock am 12.12.2007 „Ausbildungsbilanz ganz schön mager“ Aus der Analyse der IG Metall zum Ergebnis in 2007, Januar 2008 80.000 75.294 75.000 73.818 72.582 71.035 70.000 73.277 73.991 71.854 70.804 69.037 70.196 69.055 68.730 65.000 1992 Quelle: BIBB-Erhebung zum 30.09.2007 77.290 77.066 76.331 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Einleitende Bemerkungen: Unterschiedliche Erklärungsansätze für die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt Klage der Jugendlichen: Klage der Wirtschaft: „Es liegt immer nur an uns, dass wir arbeitslos sind: ‘Wir sind faul.‘ Wenn die Betriebe sich mal mit einem Hauptschüler zufrieden geben würden und/oder wenigstens jedem Schüler wenigstens nur mal eine Chance geben würden, sich zu beweisen! Aber nein! ‚Ja, wir sind dumm und asozial.‘ “ „Es kann nicht sein, dass immer die Unternehmen verantwortlich gemacht werden, wenn etwas schief läuft. (...) Immer wieder wird behauptet, nur jedes zweite ausbildungsfähige Unternehmen bilde auch tatsächlich aus. (...) Firmen an den Pranger? So geht das wirklich nicht weiter. Ich bin es leid!“ (20-jährige bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Bewerberin, erw. Realschulabschluss, arbeitslos, schrieb über 100 Bewerbungen) (Gerd Pieper, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bochum, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ am 16. Juli 2006) Was soll erklärt werden? die Bewerbungsmisserfolge der Jugendlichen Wer erklärt? die Jugendlichen bzw. die Gewerkschaften die Betriebe bzw. die Wirtschaftsverbände allgemeiner Lehrstellenmangel schludrige Bewerbungen, fehlende Ausbildungsreife, mangelnde berufliche und regionale Mobilität Erklärungen unzureichende Zahl von Ausbildungsverträgen Rückzug aus der schwierige Ausbildungsverantwortung, gesamtwirtwirtschaftliche Lage, kurzsichtige Personalpolitik keine geeigneten Bewerber Alternativ verblieben, unversorgt, Altbewerber Wie groß ist die Lehrstellenlücke? 1. Einleitende Bemerkungen: Die aktuellen Ergebnisse für das Jahr 2007 und Reaktionen 2. Rahmenbedingungen des Übergangs Schule-Berufsausbildung und ihre Entwicklung: 2.1. Beschäftigungsentwicklung und Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots 2.2. Entwicklung der Schulabsolventenzahlen 3. Zur Passung von Angebot und Nachfrage: quantitative Aspekte 3.1. Schulabgänger und Zahl der Ausbildungsverträge 3.2. Vermittlungsbilanz der Bundesagentur für Arbeit 3.3. Alternativ verbliebene Bewerber, unversorgte Bewerber 3.4. Angebots-Nachfrage-Relation: Indikator für die Lehrstellenlücke? 3.5. „Altbewerber“ 4. Zur Passung von Angebot und Nachfrage: qualitative Aspekte 4.1. Entwicklung der Ausbildungsanforderungen 4.2. „Ausbildungsreife“ 5. Auswirkungen auf die Übergangschancen der Jugendlichen 5.1. Einmündungsquoten in ungeförderte Berufsausbildung 5.2. Individuelle Dauer bis zum Eintritt in eine Berufsausbildung und deren Determinanten 6. Fazit und Ausblick Beschäftigung und Ausbildungsplatzangebote in Deutschland 1992 bis 2007 730.000 Ausbildungsplatzangebote 710.000 1992 690.000 670.000 2007 630.000 1997 19992001 1998 610.000 2006 590.000 1993 2000 650.000 1994 1996 1995 2002 2004 2003 570.000 2005 550.000 26,5 27,0 27,5 28,0 28,5 29,0 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Mio. Entwicklung September 2006 bis September 2007: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: + 557.100 Ausbildungsangebote: + 52.500 Quellen: Bundesagentur für Arbeit, BIBB-Erhebung zum 30.09., eigene Berechnungen 29,5 Umfang des Ausbildungsplatzangebots 1992 bis 2007 750.000 105.000 700.000 95.000 650.000 85.000 600.000 75.000 550.000 Offizielles Ausbildungsplatzangebot Offizielles Ausbildungsplatzangebot Quellen: Statistisches Bundesamt, BIBB-Erhebung zum 30.09., eigene Berechnungen 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 65.000 1992 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 500.000 Strukturelle Veränderung des Ausbildungsplatzangebots von 1994 bis 2007 1994 = 100 360.000 351.261 130 Organisations-, Verwaltungs- & Büroberufe 120 340.000 113 110 320.000 100 Dienstleistungsberufe 300.000 95 Metall- & Elektroberufe 90 80 280.000 70 Fertigungsberufe 260.000 254.519 Bau- und Baunebenberufe 60 55 240.000 50 2006 2004 2002 2000 1998 1996 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 Quellen: StBa, BA, BIBB-Erhebung zum 30.09. , eigene Berechnungen 1994 40 220.000 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im dualen System (zum 30.09.) und Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen 1992 bis 2007 946.200 950.000 130.000 125.674 900.000 120.000 Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen 850.000 110.000 800.000 750.000 759.700 97.965 100.000 700.000 Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen 90.000 650.000 631.015 625.914 81.216 595.215 600.000 77.290 80.000 75.294 550.000 70.000 550.180 68.730 500.000 Neue Ausbildungsverträge 60.000 450.000 Neue Ausbildungsverträge Quellen: Statistisches Bundesamt, BIBB-Erhebung zum 30.09., eigene Berechnungen 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 50.000 1992 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 400.000 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im dualen System (zum 30.09.) und Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen 1992 bis 2007 80 80 78,3 78 78 76,9 76 76 74 74 72 72 70 70 68,8 67,7 68 68 66,2 66 66 64,6 65,7 64 64 64,3 Rechnerische Einmündungsquote: Ausbildungsverträge je 100 Schulabgänger 62 60 62 Rechnerische Einmündungsquote: Ausbildungsverträge je 100 Schulabgänger 60 58 58 58,6 58,0 Quellen: Statistisches Bundesamt, BIBB-Erhebung zum 30.09., eigene Berechnungen 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1992 56 56 Die Vermittlungsbilanz 2007 der Bundesagentur für Arbeit 319.788 eingemündet in Berufsausbildung („eingemündete Bewerber“) 34.447 eingemündet in 302.920 in Alternativen Berufsausbildung bzw. unbekannt verblieben („andere ehemalige Bewerber“) („eingemündete Bewerber“) 37.216 in Alternativen bzw. unbekannt verblieben („andere ehemalige Bewerber“) 41% 44% 45% 41% 4% 29.102 unvermittelte Bewerber („unversorgte Bewerber“) 11% 82.466 weitersuchende Alternativverbleiber („Bewerber mit Alternative zum 30.09.“) 2% 12% 1.380 unvermittelte 10.362 weitersuchende Bewerber („unversorgte Alternativverbleiber Bewerber“) („Bewerber mit Alternative zum 30.09.“) 31.421 bekannt verbliebene Bewerber, die weder einmündeten noch „unversorgt“ waren: 70 60 52 % „Alternativverbleiber“ 50 44 % Ausbildungsanfänger 40 30 Verbleib in: Schule, Praktikum 15.576 Erwerbstätigkeit 6.400 20 Fördermaßnahmen 10 4 % unvermittelte Bewerber 2007 2004 2001 1998 1995 1992 0 Quellen: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen 5.644 Sonstiges 3.801 0 4.000 8.000 12.000 16.000 Zur Validität der Angebots-Nachfrage-Relation: Zahl der Ausbildungsplatzangebote je 100 Ausbildungsplatznachfrager AngebotsAngebots-NachfrageNachfrage-Relation: AngebotsAngebots-NachfrageNachfrage-Relation: 130 130 125 124 125 120 119 120 115 106 103 105 99 100 111 110 97 98 99 100 109 101 99 97 98 95 95 95 104 105 101 102 104 105 105 104 102 100 98 98 97 98 2005 112 110 2004 115 137 95 95 Schulabgänger 950.000 900.000 2007 2006 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 90 1992 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 90 130.000 Schulabgänger 120.000 850.000 110.000 800.000 750.000 100.000 700.000 90.000 “Nachfrage” “Angebot” 650.000 600.000 550.000 “Nachfrage” “Angebot” 80.000 Quellen: StBa, BA, BIBB-Erhebung zum 30.09. , eigene Berechnungen 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 70.000 Entwicklung der Zahl der sogenannten „Altbewerber“ “Altbewerber” Altbewerber”: Bewerber, Bewerber, die die Schule bereits vor dem aktuellen Berichtsjahr verlassen hatten 40.264 im Berichtsjahr 18.265 im Vorjahr Schulabgang 370.000 47% 320.000 48% 5% Ostdeutschland 270.000 4.067 keine Angabe 220.000 20.809 in noch früheren Jahren 161.852 im Vorjahr 318.783 im Berichtsjahr Schulabgang 170.000 52% 120.000 43% Westdeutschland 4% Quellen: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 70.000 30.523 keine Angabe 223.115 in noch früheren Jahren Qualitatives Auseinanderdriften zwischen Angebot und Nachfrage: Ergebnisse des BIBB-Expertenmonitors 188 sonstige 482 Experten 87 BerufsbildungsBerufsbildungsausschussmitglieder 89 Ausbilder 54 Forscher und Entwickler 64 Lehrer berufsbildender Schulen Fähigkeiten der Schulabgänger in den letzten 15 Jahren eher gesunken: Ausbilder Lehrer Forscher/ Entwickler Rechtschreibung 89 % 83 % 85 % 87 % Schriftliche Ausdrucksfähigkeit 85 % 92 % 72 % 85 % Einfaches Kopfrechnen 93 % 94 % 70 % 84 % Konzentrationsfähigkeit 85 % 92 % 74 % 80 % Prozentrechnung 88 % 86 % 59 % 77 % Dreisatzrechnung 81 % 83 % 61 % 76 % Geometrie 81 % 89 % 59 % 76 % Grundrechenarten 82 % 78 % 52 % 72 % Durchhaltevermögen 72 % 81 % 65 % 70 % Sorgfalt 69 % 72 % 72 % 67 % Höflichkeit 65 % 64 % 61 % 67 % Leistungen eher gesunken: Quelle: BIBB-Expertenmonitor 2005 Alle Experten Arbeits-/Ausbildungsanforderungen deutlich gestiegen: Alle Experten - + Geschwindigkeit des Wandel in der Arbeitswelt ist 98 % Komplexität der Berufswelt ist 97 % Anforderungen der Unternehmen an das Leistungsniveau der Bewerber sind 1% 93 % durch die Entwicklung der I.-u. KTechnologien sind die Anforderungen 1% 93 % theoretischen Ansprüche der Ausbildungsberufe sind 1% 90 % durch die Neuordnung bish. Berufe sind die Anforderungen an die Bewerber 2% 89 % Mindestanforderungen in den Ausbildungsberufen sind 2% 83 % Anforderungen an die berufspädagogische Kompetenz der Betriebe sind 5% 79 % Anforderungen der Betriebe an das Sozialverhalten der Bewerber sind 1% 74 % Anteile der Bewerber in den 141 westdeutschen Regionen, die 2007 in eine ungeförderte Berufsausbildungsstelle einmündeten, und ihre Einflussgrößen Regionale Merkmale Gelb markiert: Die Kategorie, in die der Wert für den AA-Bezirk Stuttgart fällt Regionale Ausbildungsmarktlage Regionale Beschäftigungslage Arbeitslosenquote N Einmündung in Lehrstelle > bis unter 6 Prozent > 6 bis unter 9 Prozent > 9 Prozent und mehr 47 51 43 42,1% 36,5% 33,4% Betriebliche Angebote je 100 Nachfrager (erweitert) N > > > > 19 37 63 22 unter 70 70 bis unter 80 80 bis unter 90 90 und mehr Einmündung in Lehrstelle 32,2% 35,0% 38,2% 43,8% ,558 -,578 -,316 Anteil von Bewerbern mit ausländischer Staatsangehörigkeit > bis unter 5 Prozent > 5 bis unter 10 Prozent > 10 bis unter 15 Prozent > 15 bis unter 20 Prozent > 20 Prozent und mehr Einmündung in Lehrstelle 29 51 31 17 13 40,7% 38,0% 36,8% 33,4% 34,6% * im Arbeitsagenturbezirk Stuttgart: 35% N Einmündung in Lehrstelle 20 29 55 37 49,5% 39,4% 35,7% 31,9% Personenbezogene Merkmale Quellen: Bundesagentur für Arbeit, BIBB - eigene Berechnungen > > > > > 37 53 16 19 16 bis u. 150 je qkm 150 bis u. 300 je qkm 300 bis u. 500 je qkm 500 bis u. 1.000 je qkm 1.000 und mehr je qkm Einmündung in Lehrstelle 42,0% 38,2% 34,7% 34,1% 30,9% "Altbewerber" Lebensalter Anteil der Bewerber im Alter von mindestens 20 Jahren > bis unter 20 Prozent > 20 bis unter 30 Prozent > 30 bis unter 40 Prozent > 40 Prozent und mehr N -,662 -,812 N Einwohnerdichte -,435 Einmündungsquote in eine ungeförderte Berufsausbildungsstelle* Migrationshintergrund Verstädterungsgrad Anteil der Bewerber, die die Schule vor dem Berichtsjahr verließen > bis unter 40 Prozent > 40 bis unter 50 Prozent > 50 bis unter 60 Prozent > 60 Prozent und mehr N Einmündung in Lehrstelle 18 45 67 11 46,9% 39,4% 34,6% 31,0% Lesebeispiel: In den 37 Regionen, in denen der Anteil der älteren Bewerber (von 20 Jahren und mehr) mindestens 40 Prozent beträgt, mündeten nur 31,9% aller gemeldeten Bewerber in eine Lehrstelle. Das Lebensalter korreliert negativ (r = -,812) mit der Einmündungsquote. Mobilität unter der Auszubildenden: Ergebnisse zum 31.12.2006 Auswärtigenanteil Auspendleranteil bis zu 10% 10% bis zu 20% 20% bis zu 30% 30% bis zu 40% über 40% AA-Bezirk Stuttgart Anteil der Auspendler unter den Auszubildenden mit Wohnsitz in der Region Quellen: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen AA-Bezirk Stuttgart Anteil der durch Auswärtige besetzten Ausbildungsplätze in der Region Auswirkungen auf die individuellen Übergangsverläufe der Jugendlichen Determinanten Übergangsdauer 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 100% Faktoren, die die Übergangsdauer verkürzen oder verlängern β e p 90% Individuelle Qualifikation höherer Schulabschluss (hier: mittlerer Abschluss) schlechtere Durchschnittsnote im Zeugnis mittlerer Schulabschluss 1,138 ,814 ,008 ,000 81 % 77 % 80% 73 % Familiärer Hintergrund Eltern verfügen über Schul- und Berufsabschluss Vater geht qualifizierter Arbeit nach Schulische Probleme wurden mit den Eltern stets sehr offen besprochen 1,167 1,088 1,129 ,002 ,059 ,007 75 % 70% 61 % 60% maximal Hauptschulabschluss 50% 1,144 ,013 40% 41 % Ausbildungsangebotsrelevante Merkmale Schulabschluss nach 2002 Wohnregion (in Ostdeutschland) ,830 ,794 ,000 ,000 ,760 ,683 ,000 ,000 Soziodemografische Merkmale Migrationshintergrund (ja) Geschlecht (weiblich) 69 % 62 % Soziale Einbindung des Jugendlichen Mitarbeit während der Schulzeit bei der Feuerwehr, dem THW, einem Rettungsdienst oder ähnlichem 91 % 86 % 30% 20% 2 10% Gesamtmodell: chi = 189,468 df = 10 p = ,000 Berechnung auf Basis ungewichtete Fälle: n = 2.608 (zensierte Beobachtungen: 824) 0% 0 Stichprobe: Nichtstudienberechtigte Schulabgänger, die bei Beendigung der allgemeinbildenden Schule eine betriebliche Ausbildungsstelle suchten Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2006 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36 39 42 45 48 51 54 57 60 Monate nach Schulabschluss Ganz herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Falls Sie Nachfragen oder sonstige Wünsche haben: Dr. Joachim Gerd Ulrich Bundesinstitut für Berufsbildung Arbeitsbereich 2.1: Qualifizierungsbedarf, Bildungsangebot und -nachfrage Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn Tel.: 0228/107-1122 Fax: 0228/107-2955 E-Mail: [email protected] Anhang Entwicklung des Ausbildungsmarktes im laufenden Vermittlungsjahr aus der Perspektive der Arbeitsagenturen (Stand: Ende März 2008) Westdeutschland 300.000 Baden-Württemberg 60.000 250.000 50.000 200.000 40.000 auße rbe trie blich be trie blich 150.000 100.000 auße rbe trie blich be trie blich 30.000 20.000 50.000 10.000 0 Im März 2007 0 Im März 2008 Im März 2007 Westdeutschland Im März 2008 Baden-Württemberg 400.000 60.000 350.000 e inmünde nde Be we rbe r ande re e hemalige Be we rbe r we ite r suche nd mit Alte rnative noch unve rsorgt 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 e inmünde nde Be we rbe r ande re e hemalige Be we rbe r we ite r suche nd mit Alte rnative noch unve rsorgt 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 50.000 0 0 Im März 2007 Im März 2008 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Im März 2007 Im März 2008 Entwicklung der nichtstudienberechtigten Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen von 2000 bis 2020 Westdeutschland 560.000 Baden-Württemberg 100.000 540.000 95.000 520.000 90.000 500.000 480.000 85.000 460.000 80.000 440.000 75.000 Quellen: StBa, KMK, BIBB - eigene Berechnungen 2020 2018 2016 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 70.000 2000 2020 2018 2016 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 400.000 2000 420.000 Ausblick auf die Entwicklung bis zum Jahr 2020 0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 2005 2020 Staatsschulden je Erwerbsperson (20(20-69 Jahre) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 2005 2020 Über 7070-jährige je 100 Personen zwischen 34 und 49 Jahren 0 1.000 2.000 3.000 2005 2020 Absolute Zahl der über 80jä 80jährigen in Tsd. Quellen: Statistisches Bundesamt; Der Spiegel; Dresdner Bank 4.000 5.000 Regionale Veränderungen der Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2006 gegenüber 2005 2007 gegenüber 2006 unter -10% -10% bis zu -5% -5% bis zu 0% 0% bis u. +5% +5% bis u.+10% +10% bis u. +15% +15% und mehr AA-Bezirk Stuttgart Zahl der Regionen mit positiver Vertragsentwicklung: 155 von 176 Erfassungszeiträume: 01.10. bis 30.09. Quellen: BIBB-Erhebungen zum 30.09.2006 und zum 30.09.2007 AA-Bezirk Stuttgart Zahl der Regionen mit positiver Vertragsentwicklung: 162 von 176 Absolventen aus allgemeinbildenden Schulen von 1992 bis 2007 130.000 900.000 120.000 800.000 110.000 Studienberechtigung Studienberechtigung 100.000 700.000 90.000 600.000 80.000 500.000 70.000 mittlerer Abschluss 60.000 400.000 mittlerer Abschluss 50.000 300.000 40.000 30.000 200.000 maximal Hauptschulabschluss 20.000 100.000 maximal Hauptschulabschluss 10.000 Quellen: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 0 1992 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 0 Welche Funktionen müssen Berufe im Zuge der Berufswahl erfüllen, damit sie bei den Jugendlichen als attraktiv gelten? Drei Funktionen: Kongruenzfunktion: Berufe mü müssen eine hohe Übereinstimmung mit den eigenen Interessen und Zielen versprechen Vertrautheitsfunktion: Berufe mü müssen mit subjektiv ausreichender Sicherheit „richtig“ richtig“ eingeschä eingeschätzt werden kö können Selbstdarstellungsfunktion: Berufe mü müssen positiv zur eigenen Selbstdarstellung beitragen können. Berufsbezeichnungen als Hinweisschilder auf zentrale Informationen (Übereinstimmung Selbst- und Berufskonzept) Berufsbezeichnungen als Filter oder Sieb in der Informationsflut (Belastungstheoretische Ansätze, Theorie des „ersten Eindrucks“) Berufsbezeichnungen als Visitenkarten im sozialen Raum (Identitätspsychologie Impression-Management-Theorie) Quelle: BIBB-Forschungsprojekt „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl" Untersuchungsergebnisse: Welche Funktionen müssen Berufe im Zuge der Berufswahl erfüllen, damit sie bei den Jugendlichen als attraktiv gelten? Jugendliche bevorzugen Berufe, Intrapersonale Korrelation zwischen den Tätigkeiten und den eigenen Interessen Intrapersonale Korrelation zwischen den Arbeitsbedingungen und eigenen Interessen Intrapersonale Korrelation zwischen den beruflichen Erträgen und den eigenen Zielen Vermutetes Image: gebildet +,57 Vermutetes Image: reich Vermutetes Image: ehrgeizig - von denen sie vermuten, dass deren Tätigkeiten und Erträge ihren Vorstellungen entsprechen (+1,00) Hohe Vertrautheit mit dem Beruf - die ihnen vertraut erscheinen +,53 +,66 Hohe Entsprechung zwischen Selbstkonzept und Berufskonzept - von denen sie sich einen guten Eindruck bei anderen versprechen +,09 +,25 hohes Interesse am Beruf +,32 +,83 +,84 Vermutetes Image: intelligent Subjektiver Grad der Kenntnisse über den Beruf +,71 Hoher (vermuteter) Status des Berufsinhabers Beruf wird bei der Berufswahl in Betracht gezogen +,36 -,10 Gütekriterien des Modells: +,56 -,22 +,73 (+1,00) Zugang zu Ausbildungsalternativen im akademischen Bereich • • • • Goodness-of-Fit: 0,95 Adj. Goodness of Fit: 0,92 Normed Fit Index: 0,91 RMSEA: 0,07 Χ2 = 151,9 df = 41 p = 0,00 n = 517. Vermutetes Image: angesehen (+1,00) Art der besuchten Schule (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) Quelle: BIBB-Forschungsprojekt „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl" Berufswahl von Jugendlichen - die ihnen vertraut erscheinen t ge sc h ic k ch kö rp er li se lbs t lo s en lig te l in re ic h et ild ge b - von denen sie vermuten, dass deren Tätigkeiten und Erträge ihren Vorstellungen entsprechen t Jugendliche bevorzugen Berufe, f it eh rg eiz ig an ge se he n ko nt ak tfr eu dig f le iß ig Vermutungen von Jugendlichen, wie andere denken über die Berufsinhaber: 80 IT-System-Elektroniker IT-SystemElektroniker/in /in 0 - von denen sie sich einen guten Eindruck bei anderen versprechen Gebäudereiniger/in Gebäudereiniger /in fa ul un ge sc hic kt ch sc hla an ff sp ru ch ge slo rin s g ge ac ein ht et ze lgä ng er is c h h m du m ar m isc kö rp er li Quelle: BIBB-FP 2.3.103 „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl“ eg ois t un g eb ild et -80 Ein Beruf - zwei Geschlechter - und somit doch zwei verschiedene Berufe? - die ihnen vertraut erscheinen ck t ge sc hi an ge se he n ko nt ak tfr eu di fle g iß ig ig ch fit eh rg eiz kö rp er li - von denen sie vermuten, dass deren Tätigkeiten und Erträge ihren Vorstellungen entsprechen ge bi ld et re ic h Jugendliche bevorzugen Berufe, in te lli ge nt se lbs tlo s Vermutungen von Mädchen und von Jungen, wie andere denken über die/den: 80 0 - von denen sie sich einen guten Eindruck bei anderen versprechen Gesundheits- und Krankenpflegerin Gesundheits- und Krankenpfleger Stichproben: n = 63 Mädchen (welche die Gesundheits- und Krankenpflegerin einstuften) und n = 54 Jungen (welche den Gesundheits- und Krankenpfleger einstuften) Quelle: BIBB-Forschungsprojekt „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl" fa ul un ge sc hic kt sc hl aff an sp ru ch ge slo rin s g ge ac ein ht et ze l gä ng er i sc h ch kö rp er li eg ois ti s ch du m m ar m un ge bi ld et -80 Ein Beruf - zwei Geschlechter - und somit zweierlei Ansehen? „Als Gesundheits- und Krankenpfleger/-in bzw. IT-System-Elektroniker/-in würde ich einen Beruf ergreifen, der von anderen geschätzt wird“ Starke Zustimmung zeigten: 50% 48% 44% 40% 30% 20% 24% 22% 10% Stichprobe: n =225 Probanden 0% Gesundheits- und Krankenpfleger/-in IT-SystemElektroniker-in Quelle: BIBB-Forschungsprojekt „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl" Mädchen Jungen Reaktionen von Mädchen und Jungen auf einen sozialen und einen technischen Beruf Einflussgrößen auf die Berufswahl Mittlerer Fit zwischen Selbst- und 1) Berufskonzept Anteil der Personen, die von einem hohen Status ausgehen Anteil der Personen, denen dieser Beruf sehr vertraut erscheint Anteil der Personen, die sich sehr gut vorstellen könnten, in diesem Beruf 2) zu arbeiten Mädchen Gesundheits- und Krankenpflegerin (n = 63) r = +0,33 54 % 73 % 26 % IT-SystemElektronikerin (n = 57) r = +0,18 32 % 7% 5% Gesundheits- und Krankenpfleger (n = 54) r = +0,16 19 % 54 % 8% IT-System-Elektroniker (n = 51) r = +0,32 50 % 31 % 31 % Jungen 1) Durchschnittlicher Korrelationskoeffizient Quote derer, die auf einer siebenstufigen Skala von 0 („auf gar keinen Fall“) bis 6 („das wäre mein Traumberuf“) für die 5 oder 6 entschieden haben 2) Quelle: BIBB-Forschungsprojekt „Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die Berufswahl"
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