Turnverein steigt wie Phoenix aus der Asche

Turnverein steigt wie Phoenix aus der Asche
Von unserem Redaktionsmitglied
Roland Bandow
In der Viertorestadt gibt es seit einiger Zeit einen neuen Verein, den Turn- und
Sportclub Neubrandenburg. Der TSC bewegt sich bereits wieder auf gewohnten,
einmal mehr sehr erfolgreichen Pfaden.
Neubrandenburg. Erfolge des Viertorestädter Turn- und Sportclubs (TSC) machen
aktuell in der Öffentlichkeit, sprich in der Nordkurier-Region die Runde. Ein neuer,
alter Mosaikstein funkelt da im Breitensportbild der Stadt.
Hinter den drei Buchstaben TSC verbirgt sich ein Verein, in dem der Besucher bei
einer Stippvisite in der Neubrandenburger Sporthalle Adlerstraße (Albert-EinsteinGymnasium) viele bekannte Gesichter erkennen wird. Es sind Frauen und Männer,
Mädchen und Jungen, die einst unter dem Dach des PSV Neubrandenburg ihren
Sport betrieben. Beobachter im Umfeld berichteten im vergangenen Jahr von ?völlig
überraschendem Sperrfeuer von Seiten der Vereinsführung. Auf einmal lagen Steine
auf einem Weg, der zuvor jahrelang äußerst erfolgreich beschritten wurde.
?Die Rahmenbedingungen waren nicht mehr gegeben, sagt Vereinstrainerin Silke
Ebert. ?Denn urplötzlich wurde uns mitgeteilt ? für uns bis heute unverständlich ?,
dass man auf den Wettkampfsport keinen Wert mehr lege. Aber wir trainieren hart
und sehen uns als Wettkämpfer, die sich regional und national messen wollen. Also
haben wir die schönen Erinnerungen im Kopf mitgenommen und uns schweren
Herzens von der alten Vereinsheimat verabschiedet und ein neue Zuhause
gegründet.
Ein ganz neuer Anlauf, der allerdings sorgfältig vorbereitet wurde. Es gab eine
Unmenge Gespräche im Vorfeld in der Sektion; dazu Briefe an die Eltern, in denen
die Situation genau geschildert wurde. Wir haben, denke ich, bis zum Schluss immer
fair und offen gearbeitet, so Ebert. Niemand wurde gezwungen, diesen Schritt hin zu
einem neuen Verein mitzugehen. Jeder konnte frei entscheiden.
270 Mitglieder zählt der TSC schon, darunter sind etwa 200 Kinder und Jugendliche.
Es spricht für sich, dass so viele bereit waren, sich auf das Wagnis einer
Neugründung einzulassen. Der Nachwuchs beschäftigt sich beim TSC in der
sportlich orientierten Freizeit in der Rhythmischen Sportgymnastik, im Bereich
Gymnastik/Tanz und bei Allgemeiner Gymnastik. Für die Jüngsten wird
Kindergartensport angeboten. Bei den Erwachsenen gibt es drei Gruppen für StepAerobic, drei Volleyball-Teams und die Badminton-Spieler.
?Wir haben schon immer in unserer Sektion sehr selbstständig gearbeitet. In dieser
Hinsicht ist uns die Umstellung nicht schwer gefallen. Danke sagen muss ich allen
Mitgliedern, den Eltern und Sponsoren für die gewaltige Unterstützung, so Ebert.
Jetzt heiße es, eine neue Tradition auf festem Fundament zukunftssicher zu
gestalten, den Verein im Kreissportbund zu etablieren.
?Alle waren und sind ganz heiß darauf, schnell wieder auf die erfolgreichen Pfade
zurückzukehren, auf denen wir uns seit 1996 bewegt haben. Das ist wie gesagt in
den vergangenen Wochen schon sehr gut gelungen. Und so darf man sicher sein,
dass die Erfolgskette nicht reißen wird.
Zur Erinnerung: Allein der Bereich Gymnastik/Tanz hat seit 1996 insgesamt 19
deutsche Meistertitel, vier Silber- und acht Bronzemedaillen erkämpft. Dazu kommen
zahlreiche Siege und Podestplätze der rhythmischen Sportgymnastinnen und
Triumphe in Einzel-Wettbewerben zum Beispiel beim Deutschland-Cup.
FOTO: Heiko Brosin